(19)
(11) EP 0 353 303 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG
veröffentlicht nach Art. 158 Abs. 3 EPÜ

(43) Veröffentlichungstag:
07.02.1990  Patentblatt  1990/06

(21) Anmeldenummer: 89900678.7

(22) Anmeldetag:  23.05.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E02D 9/04
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/SU1988/000114
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 1989/005380 (15.06.1989 Gazette  1989/13)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB LI

(30) Priorität: 03.12.1987 SU 4343895
28.12.1987 SU 4343894

(71) Anmelder:
  • MOSKOVSKOE NAUCHNO-PROIZVODSTVENNOE OBIEDINENIE PO STROITELNOMU I DOROZHNOMU MASHINOSTROSTROENIJU
    Moscow, 123424 (RU)
  • DALNEVOSTOCHNY NAUCHNO-ISSLEDOVATELSKY INSTITUT PO STROITELSTVU
    Vladivostok, 690049 (SU)

(72) Erfinder:
  • ABBASOV, Pulat Abbasovich
    Vladivostok, 690014 (SU)
  • ABRAMOV, Valentin Efimovich
    Vladivostok, 690075 (SU)
  • TRIFONOV-YAKOVLEV, Dmitry Alexandrovich
    Moscow, 114034 (SU)
  • EROFEEV, Lev Viktorovich
    Moscow, 111020 (SU)
  • KURITSYN, Gennady Sergeevich
    Moscow, 117513 (SU)
  • BORODACHEV, Alexandr Petrovich
    Orenburgskaya obl. Orsk, 462403 (SU)
  • MATVIENKO, Viktor Vasilievich
    Orenburgskaya obl. Orsk, 462411 (SU)
  • DMITREVICH, Jury Vladimirovich
    Moscow, 129327 (SU)
  • LUKASH, Ljudmila Petrovna
    Moscow, 107497 (SU)
  • PETRASHEN, Alexandr Sergeevich
    Vladivostok, 650005 (SU)
  • PETROV, Valery Borisovich
    Orenburgskaya obl. Orsk, 462401 (SU)

(74) Vertreter: Beetz & Partner 
Patentanwälte Steinsdorfstrasse 10
80538 München
80538 München (DE)

   


(54) METHODE UND VORRICHTUNG, UM ARMIERTE BETONPFÄHLE ZU KAPPEN UND DIE ARMIERUNG FREIZULEGEN


(57) Beim erfindungsgemäßen Verfahren ist der Pfahl über und unter der Zerreißebene zusammengedrückt und gleichzeitig in der Zerreißebene angeschnitten.
Die Vorrichtung zur Realisierung dieses Verfahrens enthält einen oberen (1) und einen unteren (3) Kraftrahmen, die übereinander angeordnet und miteinander durch hydraulische Zerreißzylinder (2) verbunden sind. Die Kraftrahmen (1, 3) bestehen aus Backen (6, 11). die einen geschlossenen Kreis bilden und miteinander gelenkig durch hydraulische Spannzylinder (7, 13) verbunden sind. Die Achsen der hydraulischen Spannzylinder (7, 13) verlaufen rechtwinklig zur Längsachse des Pfahls.




Beschreibung

Gebiet der Technik



[0001] Die Erfindung bezieht sich auf die Bautechnik und -technologie und betrifft ein Verfahren zum Zerreißen von Stahlbetonpfählen und Freilegen der Bewehrung sowie eine Vorrichtung zur Realisierung dieses Verfahrens.

[0002] Die vorliegende Erfindung kann im Gesellschaftsbau, im Industriebau, im Wasserbau und in anderen Zweigen des Bauwesens zum Abreißen von nicht bis auf die vorgesehene . Tiefe eingerammten und aus der Erde herausragenden Teilen von Stahlbetonpfählen und auch zum Freilegen der Bewehrung der in der Erde verbleibenden Pfähle zum Zweck der anschließende Montage von Fundamenten von Gebäuden und Anlagen auf den Pfählen angewendet werden.

[0003] Die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens ermöglicht das Abreißen der aus der Erde herausragenden Teile von Stahlbetonpfählen bei gleichzeitiger Freilegung ihrer Bewehrung und die Gewährleistung einer glatten Oberfläche des Pfahlendes an der Abrißstelle unterhalb des freigelegten Teils der Bewebrung bei vollkommener Beseitigung von Handarbeit und Verzicht auf irgendwelche zusätzliche Vorrichtungen.

Zugrundeliegender Stand der Technik



[0004] Verschiedene Verfahren zum Entfernen der nicht bis zum Ende eingerammten Teile von Stahlbetonpfählen und zum Freilegen der Bewehrung an den in der Erde verbleibenden Teilen der Pfähle sind in der Praxis des Bauwesens bekannt und finden Anwendung. Bis zur heutigen Zeit ist das Zerstören des Betons der Pfähle mit Hilfe von Preßlufthämmern und das anschließende Autogen- oder Benzinbrennschneiden der Bewehrung am weitesten verbreitet. Dabei erfolgt das Zerstören des Betons und das Freilegen eines Teils der Bewehrung des Pfahls auf einem kurzen Abschnitt von 20 bis 30 cm über der vorgegebenen Höhe des Betons des in der Erde verbleibenden Pfahls, damit nach dem Durchschneiden des freigelegten Teils der Bewehrung nach einem der oben genannten Verfahren der Beton nach unten hin weiter mit Hilfe von Preßlufthämmern bis auf die vorgesehene Höhe zerstört und die Bewehrung auf die geforderte Länge freigelegt werden kann.

[0005] Der Nachteil dieses Verfahrens besteht in seiner niedrigen Leistung, im hohen Energiebedarf (und folglich in hohen Kosten) und auch in der Notwendigkeit der Anwendung einer Hebevorrichtung (Kran u. ä.) neben einem Kompressor mit Preßlufthammer und Autogenschneidbrenner (Benzinschneidbrenner) zum Festhalten des abgeschnittenen Teils des Pfahls, um dessen Herabstützen während des Abschneidens zu verhindern.

[0006] Es sind auch Verfahren und Vorrichtungen bekannt, mit deren Hilfe das Entfernen der aus der Erde herausragenden Pfähle mechanisiert werden kann: Eines dieser Verfahren besteht im Zerdrücken des Betons der aus der Erde herausragenden Teile der nicht bis zum Ende eingerammten Pfähle durch Anlegen von Querkräften (relativ zur Längsachse der Pfähle). Dieses Verfahren wird mit Hilfe mechanischer Vorrichtungen realisiert, die aus einem starren Rahmen mit einer Öffnung in der Mitte und hydraulischen Hebeböcken bestehen, die einander gegenüber in zwei rechtwinklig aufeinanderstehenden Ebenen angeordnet sind. An den ins Innere des Rahmens gerichteten beweglichen Teilen. der Hebeböcke sind Keile befestigt. Die Hebeböcke werden von einer autonomen Pumpstation mit Hilfe von Hochdruckschläuchen in Betrieb gesetzt.

[0007] Die Vorrichtung wird mit Hilfe einer Hebevorrichtung von oben auf den Pfahl gesetzt. Danach beginnt das Zerdrükken des Betons des Pfahls mit Hilfe der hydraulischen Hebeböcke und das allmähliche Herablassen der Vorrichtung bis zur Höhe des in der Erde verbleibenden Pfahls. Nach der Zerstörung des Betons wird die deformierte Bewehrung mit Hand mit Hilfe von Preßlufthämmern vom Beton gereinigt und die Bewehrung in der geforderten Höhe über. den Ende des in der Erde verbleibenden Pfahls abgeschnitten.

[0008] Der Nachteil dieses Verfahrens besteht in seiner niedrigen Leistung, die um so geringer ist, je größer der aus der Erde herausragende, zu entfernende Teil des Pfahls ist. Außerdem kann man bei diesem Verfahren nicht auf die Anwendung von Preßlufthummern, Handarbeit und Autogenschneidbrennern (Benzinschneidbrennern) verzichten und kann nicht die Erhaltung des Stirnendes des in der Erde verbleibenden Pfahls garantiert werden. Die Vorrichtung zur Realisierung des Verfahrens ist sehr metallaufwendig, weil ein starrer Kraftrahmen zur Anwendung kommt, der erhebliche Biegekräfte aufnehmen muß'.

[0009] Ein anderes Verfahren zum mechanisierten Entfernen der nicht bis zum Ende eingerammten Teile von Stahlbetonpfählen besteht im Anlegen von entgegengesetzt wirkenden Drehmomenten an den Pfahl relativ zu dessen Längsachse über und unter der festgesetzten Höhe, wobei infolge der geringen Scherfestigkeit des Betons dieser in der Höhe zwischen den angelegten Drehmomenten zerstört und die Bewehrung freigelegt wird, die dann mittels Autogen- oder Benzinschneidbrenner durchschnitten wird.

[0010] Dieses Verfahren wird mit Hilfe einer Vorrichtung realisiert, die aus zwei ebenen Tragwerksrahmen mit T-förmigem Querschnitt in der Draufsicht besteht, die übereinander und in waagerechter Ebene drehbar relativ zueinander angebracht sind (SU, A, 440475).

[0011] Die Rahmen sind mit Hilfe eines Arbeitszylinders so miteinander verbunden, daß bei einer Endstellung der Kolbenstange des Arbeitszylinders die Nuten des oberen und des unteren Rahmens in einer senkrechten Ebene übereinander liegen, während bei der anderen Endstellung der Kolbenstange die Rahmen relativ zueinander. um einen gewissen Winkel gedreht sind, der das Abdrehen des Betons des Pfahls in einer durch die Kontaktstelle des oberen und unteren Rahmens verlaufenden Ebene gewährleistet. Der Arbeitszylinder wird mit Hilfe einer Pumpstation im Betrieb gesetzt, die in der Regel auf dem oberen Rahmen angebracht ist.

[0012] Die Pumpstation umfaßt einen Ölbehälter mit Filtern, einen Elektromotor, eine Pumpe und Rohrleitungen. Die an einem Kran hängende Vorrichtung wird von der Seite her so auf den Pfahl gesetzt, daß die Höhe, auf der der Pfahl abgetrennt werden soll, zwischen dem oberen und unteren Rahmen liegt und eine der Flächen des Pfahls an die hintere Wand der zusammengeführten Nut des oberen und unteren Rahmens anliegt.

[0013] Sobald sich die Kolbenstange des Zylinders bewegt, dreht sich der obere Rahmen relativ zum unteren, der mit dem in die Erde eingerammten Pfahl verbunden ist, und der Beton wird in der Ebene zwischen den Rahmen bei gleichzeitiger Deformierung (Verdrehung) der Bewehrung des Pfahls zerstört. Um das Herabstürzen des oberen Teils des Pfahls nach der Zerstörung des Betons zu verhindern, wird dieser Teil von einem zweiten Kran gehalten. Nach dem Abdrehen der störenden Teile der Betonpfähle wird die Vorrichtung von den Pfählen abgenommen. Danach zerschneidet man die Bewehrung, reipigt sie von Resten des zerstörten Betons und ebnet das obere Ende des in der Erde verbleibenden Pfahls.

[0014] Diese Vorrichtung, mit deren Hilfe das Verfahren realisiert wird, ist konstruktiv nicht kompliziert, ihre Anwendung erfordert jedoch den Einsatz von zwei Kränen. Außerdem ist die Möglichkeit einer Zerstörung des Betons des Pfahls unterhalb der Verdrehungsebene nicht beseitigt und muß in Handarbeit die Bewehrung auf diese oder jene Art zerschnitten werden.

Offenbarung der Erfindung



[0015] Die Erfindung bezweckt die Beseitigung aller erwähnten Nachteile.

[0016] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Entfernen der aus der Erde herausragenden Teile von nicht bis zum Ende eingerammten Pfählen durch deren Zerreißen und Freilegen der Bewehrung zu schaffen, das das Erhalten der Stirnenden der Stahlbetonpfähle garantiert, das Freilegen der Bewehrung auf einer bestimmten Länge ermöglicht und Handarbeit ausschaltet bei gleichzeitiger Erhöhung der Arbeitsproduktivität,und außerdem eine Vorrichtung zur Realisierung dieses Verfahrens zu schaffen, die durch eine verhältnismäßig einfache Konstruktion, eine ausreichende Fertigungsgerechtheit der Herstellung und eine hohe Betriebszuverlässigkeit gekennzeichnet ista

[0017] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß in einem Verfahren zum Zerreißen von Stahlbetonpfählen und Freilegen der Bewehrung, das im Zusammendrücken des Pfahls über und unter der Zerreißebene und im Anlegen von Zugkräften rechtwinklig zu den Druckkräften besteht, gemäß der Erfindung gleichzeitig mit dem Zusammendrücken des Pfahls dieser in der Zerreißebene angeschnitten wird.

[0018] Die Aufgabe wird auch mit Hilfe einer Vorrichtung zur Realisierung dieses Verfahrens gelöst, die obere und untere Kraftrahmen enthält, die übereinander angeordnet und miteinander durch hydraulische Zerreißzylinder verbunden sind, deren Achsen parallel zur Längsachse des Pfahls verlaufen, in der gemäß der Erfindung die Kraftrahmen aus Backen bestehen, die einen geschlossenen Kreis bilden und miteinander gelenkig durch hydraulische Spannzylinder verbunden sind, deren Achsen rechtwinklig zur Längsachse des Pfahls verlaufen.

[0019] Es ist zweckmäßig, daß jede Backe mit Leitblechen in Form von zwei Paar parallel zueinander angeordneter Platten ausgerüstet ist, die starr und freitragend an den Seitenflächen der Backen so befestigt sind, daß die freien Enden der Leitbleche nebeneinanderliegender Backen übereinander in parallelen Ebenen angeordnet sind.

[0020] Eine Variante der Erfindung sieht vor, daß jede Backe des unteren Kraftrahmens wenigstens einen Dorn : hat, der an der Innenfläche der Backe angebracht ist, und die obere Fläche jeder Backe des oberen Kraftrahmens eine Stütze hat, an der eine Einrichtung zum Aufhängen der Vorrichtung selbst angebracht ist.

[0021] Um garantiert die Stirnenden des zu zerreißenden Pfahls zu erhalten, sind die den Pfahl zusammendrückenden Backen mit den hydraulischen Spannzylindern gelenkig verbunden und bilden einen geschlossenen Kreis, dessen Form genau die Form des Querschnitts des Pfahls nachahmt, so daß die Backen dicht an jede Seitenfläche des Pfahls anliegen, wodurch die Bewehrung im Innern des Pfahls beim Anlegen einer längsgerichteten Zerreißkraft .nicht deformiert wird und die Stirnenden des Pfahls erhalten bleiben.

[0022] Um das Freilegen der Bewehrung auf dem in der Erde verbleibenden Teil des Pfahls zu ermöglichen, sind im unteren Teil der Innenfläche jeder Backe des unteren Kraftrahmens Dorne angebracht, die beim Zusammendrücken des Pfahls durch die Backen den Beton des Pfahls auf jeder Seitenfläche anschneiden, was im folgenden beim Abnehmen der Vorrichtung vom Pfahl das Zusammendrücken der Bewehrung auf einer Länge gewährleistet, die der Höhe der Backe des unteren Kraftrahmens gleicht.

[0023] Um eine wenigstens dreimal höhere Leistung als die eines beliebigen bekannten Verfahrens zu gewährleisten sowie um Handarbeit und irgendwelche zusätzliche mechanische Mittel abzuschließen, wird der Beton gedehnt (und im folgenden zerrissen), da die Zugfestigkeit des Betons wesentlich geringer ist als seine Festigkeit gegenüber irgendeiner anderen mechanischen Beanspruchung (Druck, Abscheren u. a.).

[0024] Zur Gewährleistung des Arbeitsschutzes hat die Vorrichtung Stützen auf dem oberen Kraftrahmen mit Einrichtungen zum Aufhängen der Vorrichtung, womit der abzureißende Teil des Pfahls gehalten und nach dem Abriß auf einen Lagerplatz oder auf ein Fahrzeug mit Hilfe einer Hebevorrichtung gebracht werden kann, die zusammen mit der Vorrichtung zum Einsatz gelangt.

[0025] Das erfindungsgemäße Verfahren und seine Realisierung mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung gewährleistet eine Erhöhung der Arbeitsproduktivität um ein Drei- bis Fünffaches im Vergleich zu beliebigen anderen bekannten Verfahren und bringt den gewünschten ökonomischen Nutzen.

[0026] Das Wesen der angebotenen Erfindung besteht in folgendem.

[0027] Es ist bekannt, daß die Zugfestigkeit von Beton zehnmal geringer ist als seine Druckfestigkeit.

[0028] Alle oben erwähnten Verfahren zum Zerstören des Betons, die mit Hilfe entsprechender Vorrichtungen zum Abtrennen der nicht bis zum Ende eingerammten Teile der Pfähle realisiert werden, stützen sich auf die Anwendung von Druck-oder Scherkräften, während das erfindungsgemäße Verfahren auf der Anwendung von Zugkräften beruht, die wesentlich kleiner sind als die zum Zerstören des Betons notwendigen Druck- oder Scherkräfte.

[0029] Wesentlich größere Kräfte müssen zum Zerreißen der Bewehrung des Pfahls aufgewendet werden, die aus Walzgut mit glattem oder wechselndem Profil hergestellt wird. Die hohe Druckfestigkeit des Betons erlaubt in dem erfindungsgemäßen Verfahren das Zusammendrücken des Pfahls von allen Seiten mit solcher Kraft, daß die Bewehrung im Beton gleichsam verankert ist und sich nicht über und unter der Zerreißebene deformiert. Durch entsprechende Untersuchungen sind die für die Einhaltung der oben genannten Bedingungen notwendigen minimalen Kräfte für das Zusammendrücken des Pfahls bestimmt worden.

[0030] Die gleichmäßig auf jede Seitenfläche des Stahlbetonpfahls einwirkenden erforderlichen Kräfte, dessen Querschnitt in der Regel ein ungleichmäßiges Viereck bildet, werden durch den Kraftrahmen erzeugt, der einen gelenkig zusammengesetzten, geschlossenen Kreis darstellt.

[0031] Die Anwendung der nach dem oben beschriebenen Verfahren funktionierenden Vorrichtung ermöglicht das Entfernen der aus der Erde herausragenden, nicht bis zum Ende eingerammten Teile von Stahlbetonpfählen mit einer mindestens dreimal höheren Arbeitsproduktivität .im Vergleich zu jeder beliebigen anderen bekannten Vorrichtung bei glatter Oberfläche des in der Erde verbleibenden Stirnendes des Pfahls und der Notwendigkeit des Freilegens der Bewehrung über dem Stirnende, wobei alle diese Arbeitsgänge ohne zusätzliche Mechanismen bei vollkommenem Verzicht auf die Anwendung von Handarbeit ausgeführt werden.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen



[0032] Zum besseren Verständnis des Wesens der Erfindung sind in folgendem Zeichnungen der Vorrichtung zum Zerreißen von Stahlbetonpfählen und Freilegen der Bewehrung angeführt, und zwar zeigt:

Fig. 1 die Gesamtansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;

Fig. 2 den oberen Kraftrahmen mit Stützen;

Fig. 3 den unteren Kraftrahmen mit Dornen.



[0033] Beste Ausführungsvariante der Erfindung Die in den Zeichnungen abgebildete Vorrichtung enthält einen oberen Kraftrahmen 1 (Fig. 1), der mit Hilfe von vier hydraulischen Zerreißzylindern 2 mit einem unteren Kraftrahmen 3 verbunden ist. Die Hydraulikzylinder 2 sind mit Hilfe von Bolzen 4 am oberen Rahmen 1 befestigt. Oben auf dem Kraftrahmen 1 befinden: sich ein Druck- und ein Abflußstutzen 5, die an die Druck- und die Abflußleitung einer Pumpstation (nicht abgebildet) angeschlossen sind. Der obere Kraftrahmen 1 (Fig. 2) besteht aus vier Backen 6, die miteinander mit Hilfe von hydraulischen Spannzylindern 7 verbunden sind, deren Achsen rechtwinklig zur Längsachse des Pfahls verlaufen. Auf der oberen Fläche jeder Backe 6 ist eine Stütze 8 angebracht, an der eine Einrichtung 9 zum Aufhängen und Transportieren der Vorrichtung montiert ist.

[0034] An den Seitenflächen jeder Backe 6 befinden sich Leitbleche 10 in Form von zwei Paar parallel zueinander angeordneter Platten, die so an den Backen befestigt sind, daß die Platten benachbarter Backen übereinander in parallelen Ebenen liegen. Die Platten sind starr und freitragend an den Seitenflächen der Backen befestigt.

[0035] Der untere Kraftrahmen 3 (Fig. 3) besteht .ebenso wie der obere aus vier Backen 11 mit Leitblechen 12, die aus parallelen Platten bestehen, die an den benachbarten Backen ineinander eingehen. Die Backen 11 sind mit Hilfe von hydraulischen Spannzylindern 13 gelenkig miteinander verbunden. An den Innenflächen jeder Backe 11 sind in ihrem unteren Teil Dorne 14 angebracht, deren Achsen rechtwinklig zur Längsachse des Pfahls verlaufen.

[0036] Im mittleren Teil jeder Backe 11 sind mit Hilfe von Bolzen 15 die Kolbenstangen der senkrechten hydraulischen Zerreißzylinder 2 (Fig. 1) befestigt.

[0037] Die oben beschriebene Vorrichtung funktioniert folgendermaßen.

[0038] Die Vorrichtung hängt am Haken einer Hebevorrichtung, ist mit ihrer Pumpstation (oder mit einer autonomen Pumpstation) verbunden und wird in einen solchen Zustand gebracht, bei dem die hydraulischen Spannzylinder 7, 13 des oberen und des unteren Kraftrahmens 1, 3 auseinandergezogen sind und die Entfernung zwischen den Backen 6 und 11 maximal ist, während die hydraulischen Zerreißzylinder 2 so zusamm mengedrückt sind, daß der obere und untere Rahmen einander berühren. In diesem Zustand wird die Vorrichtung von oben auf den Pfahl gesetzt und bis auf die gewünschte Höhe herabgelassen.

[0039] Mit Hilfe dieser Vorrichtung können Pfähle auf folgende drei verschiedene Weisen zerrissen werden.

[0040] Verfahren 1. Zerreißen von Pfählen ohne Freilegen der Bewehrung.

[0041] In diesem Fall wird die Vorrichtung am Pfahl so weit herabgelassen, daß die vorgesehene Rißlinie in Höhe der Fuge zwischen dem oberen und unteren Kraftrahmen liegt. Danach werden die hydraulischen Spannzylinder durch Zuführung von Betriebsflüssigkeit in den Unterkolbenraum in Betrieb gesetzt. Nach dem Zusammendrücken des Pfahls werden durch Zuleitung von Betriebsflüssigkeit in die entsprechenden Kolbenräume die hydraulischen Zerreißzylinder in Betrieb gesetzt, die den oberen und unteren Kraftrahmen auseinanderführen. Sobald der Pfahl mit der Bewehrung zerrissen ist, werden die hydraulischen Zerreißzylinder angehalten und die hydraulischen Spannzylinder des unteren Kraftrahmens durch Zuleitung von Betriebsflüssigkeit in ihre Kolbenräume in Betrieb genommen, wobei die Backen des unteren Kraftrahmens auseinandergehen und die Vorrichtung zusammen mit dem abgerissenen, im oberen Kraftrahmen eingespannten Teil des Pfahls mit Hilfe der Hebevorrichtung angehoben und dieser Teil des Pfahls zu einem Lagerplatz oder in ein Fahrzeug gebracht wird. In diesem Fall verbleibt in der Erde ein Pfahl mit glattem oberen Stirnende. Das Vorhandensein senkrechter Stützen auf dem oberen Kraftrahmen und die hoch an den Stützen angebrachten Aufhängepunkte der Vorrichtung verhindern ein Umkippen der Vorrichtung nach dem Abnehmen von dem in der Erde verbleibenden Pfahl. Beim nächsten Pfahl wiederholt sich der Zyklus:

[0042] Beim Betrieb nach diesem Verfahren werden die Dorne der unteren Backen (Fig. 3) abgenommen.

[0043] Verfahren 2. Zerreißen des Pfahls mit Freilegen der Bewehrung.

[0044] Das Zerreißen des Pfahls nach Verfahren 2 kann in zwei Varianten ausgeführt werden.

[0045] Variante 1. Die Vorrichtung bei der Anfangsstellung der hydraulischen Spann- und Zerreißzylinder wie beim Verfahren 1 wird von oben auf den Pfahl gesetzt und in solcher Höhe fixiert, bei der die vorgegebene Rißlinie in Höhe der Dorne des unteren Kraftrahmens liegt. Das Zusammendrücken und Zerreißen des Pfahls mit der Bewehrung geschieht wie beim Verfahren 1, wonach die Vorrichtung mit Hilfe der Hebeeinrichtung vom Pfahl abgehoben wird, ohne daß die Backen des unteren Kraftrahmens gelöst werden. Da die Dorne des unteren , Kraftrahmens beim Zusammendrücken des Pfahls mit Hilfe dieses Kraftrahmens den Beton in einer Höhe anschneiden, die . sich von der Rißlinie des Pfahls in einer Entfernung befindet, die der Höhe der Backen des unteren Kraftrahmens gleicht, wird beim Anheben der Vorrichtung der zwischen den unteren Backen zusammengedrückte Teil des Betons von der Bewehrung abgestreift, und in der Erde verbleibt ein Pfahl mit ebener Betonoberfläche am oberen Stirnende und freigelegter Bewehrung, deren Länge der Höhe der unteren Backen gleicht. Das Wegbringen des abgerissenen Teils des Pfahls erfolgt wie beim Verfahren 1.

[0046] Variante 2. Die Vorrichtung wird so auf dem Pfahl in Stellung gebracht, daß die vorgesehene Rißlinie in Höhe des unteren Rands der Backen des unteren Kraftrahmens liegt, wonach der Pfahl und die Bewehrung wie beim Verfahren 1 zerrissen werden.

[0047] Nach dem Lösen der oberen und unteren Backen durch Zuführung von Betriebsflüssigkeit in die Kohlenräume der die Backen verbindenden Hydraulikzylinder nähern sich der obere und untere Rahmen einander durch Zuführung von Betriebsflüssigkeit in den Unterkolbenraum der hydraulischen Zerreißzylinder.Die am Pfahl befestigte Vorrichtung gleitet zusammen mit dem zwischen den Stützen und den Backen des oberen Kraftrahmens befindlichen abgerissenen Teil des Pfahls um 25 bis 30. cm nach unten, wonach wieder der Pfahl zusammengedrückt und zerrissen wird. Da die Backen des oberen Kraftrahmens nur den oberen Teil des in der Erde verbleibenden Pfahls auf einer Länge von 25 bis 30 cm von der ersten Rißlinie zusammendrücken, wird in diesem Fall die Bewehrung des Pfahls nicht zerrissen, sondern nur der Beton, und der zwischen den Backen des oberen Kraftrahmens eingeklemmte Teil des Pfahls wird von der Bewehrung abgestreift, wobei in der Erde ein Pfahl mit ebener Stirnfläche und freigelegter Bewehrung darüber verbleibt. Nach diesem Arbeitsgang wird der abgerissene Teil des Pfahls wie beim Verfahren 1 weggebracht.

[0048] Beim Betrieb nach diesem Verfahren werden die Dorne der unteren Backen (Fig. 3) abgenommen.

[0049] Aus der Beschreibung ist ersichtlich, daß das erfindungsgemäße Verfahren und die Vorrichtung zum Zerreißen von Stahlbetonpfählen und Freilegen der Bewehrung das Entfernen der aus der Erde hervorragenden, nicht bis zum Ende eingerammten Teile der Pfähle mit Freilegen und ohne Freilegen der Bewehrung ohne Handarbeit ermöglicht, wobei ein vollkommener Arbeitsschutz auch beim Abtransport des abgerissenen Teils des Pfahls gewährleistet ist und alle Arbeitsgänge um ein Mehrfaches schneller als bei bekannten Verfahren ausgeführt werden.

Gewerbliche Anwendbarkeit



[0050] Das erfindungsgemäße Verfahren und die das Verfahren realisierende Vorrichtung können wirkungsvoll im Bauwesen eingesetzt werden, wo Stahlbetonpfähle zur Montage von Fundamenten für Gebäude und Anlagen auf diesen Pfählen verwendet werden.


Ansprüche

1. Verfahren zum Zerreißen von Stahlbetonpfählen und Freilegen der Bewehrung, das im Zusammendrücken des Pfahls über und unter der Zerreißebene und im Anlegen von Zugkräften rechtwinklig zu den Druckkräften besteht, dadurch gekennzeichnet , daß gleichzeitig mit dem Zusammendrücken des Pfahls dieser in der Zerreißebene angeschnitten wird.
 
2. Vorrichtung zur Realisierung des Verfahrens nach Anspruch 1, die obere (1) und untere (3) Kraftrahmen enthält, die übereinander angeordnet und miteinander durch hydraulische Zerreißzylinder (2) verbunden sind, deren Achsen parallel zur Längsachse des Pfahls verlaufen, d a - durch gekennzeichnet, daß die Kraftrahmen (1, 3) aus Backen (6, 11) bestehen, die einen geschlossenen Kreis bilden und miteinander gelenkig durch hydraulische Spannzylinder (7, 13) verbunden sind, deren Achsen rechtwinklig zur Längsachse des Pfahls verlaufen.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch ge- kennzeichnet, daß jede Backe (6, 11) mit Leitblechen (10, 12) in Form von zwei Paar parallel zueinander angeordneter Platten ausgerüstet ist, die starr und freitragend so an den Seitenflächen der Backen (6, 11) befestigt sind, daß die freien Enden der Leitbleche (10, 12) benachbarter Backen (6, 11) übereinander in parallelen Ebenen angeordnet sind.
 
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jede Backe (11) des unteren Kraftrahmens (3) wenigstens einen Dorn (14) hat, der an der Innenfläche der Backe (11) angebracht ist, und die obere Fläche jeder Backe (6) des oberen Kraftrahmens (1) eine Stütze (8) hat, an der eine Einrichtung (. 9) zum Aufhängen der Vorrichtung selbst angebracht ist.
 




Zeichnung













Recherchenbericht