Gebiet der Technik
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf die Bautechnik und -technologie und betrifft ein Verfahren
zum Zerreißen von Stahlbetonpfählen und Freilegen der Bewehrung sowie eine Vorrichtung
zur Realisierung dieses Verfahrens.
[0002] Die vorliegende Erfindung kann im Gesellschaftsbau, im Industriebau, im Wasserbau
und in anderen Zweigen des Bauwesens zum Abreißen von nicht bis auf die vorgesehene
. Tiefe eingerammten und aus der Erde herausragenden Teilen von Stahlbetonpfählen
und auch zum Freilegen der Bewehrung der in der Erde verbleibenden Pfähle zum Zweck
der anschließende Montage von Fundamenten von Gebäuden und Anlagen auf den Pfählen
angewendet werden.
[0003] Die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens ermöglicht das Abreißen der aus der
Erde herausragenden Teile von Stahlbetonpfählen bei gleichzeitiger Freilegung ihrer
Bewehrung und die Gewährleistung einer glatten Oberfläche des Pfahlendes an der Abrißstelle
unterhalb des freigelegten Teils der Bewebrung bei vollkommener Beseitigung von Handarbeit
und Verzicht auf irgendwelche zusätzliche Vorrichtungen.
Zugrundeliegender Stand der Technik
[0004] Verschiedene Verfahren zum Entfernen der nicht bis zum Ende eingerammten Teile von
Stahlbetonpfählen und zum Freilegen der Bewehrung an den in der Erde verbleibenden
Teilen der Pfähle sind in der Praxis des Bauwesens bekannt und finden Anwendung. Bis
zur heutigen Zeit ist das Zerstören des Betons der Pfähle mit Hilfe von Preßlufthämmern
und das anschließende Autogen- oder Benzinbrennschneiden der Bewehrung am weitesten
verbreitet. Dabei erfolgt das Zerstören des Betons und das Freilegen eines Teils der
Bewehrung des Pfahls auf einem kurzen Abschnitt von 20 bis 30 cm über der vorgegebenen
Höhe des Betons des in der Erde verbleibenden Pfahls, damit nach dem Durchschneiden
des freigelegten Teils der Bewehrung nach einem der oben genannten Verfahren der Beton
nach unten hin weiter mit Hilfe von Preßlufthämmern bis auf die vorgesehene Höhe zerstört
und die Bewehrung auf die geforderte Länge freigelegt werden kann.
[0005] Der Nachteil dieses Verfahrens besteht in seiner niedrigen Leistung, im hohen Energiebedarf
(und folglich in hohen Kosten) und auch in der Notwendigkeit der Anwendung einer Hebevorrichtung
(Kran u. ä.) neben einem Kompressor mit Preßlufthammer und Autogenschneidbrenner (Benzinschneidbrenner)
zum Festhalten des abgeschnittenen Teils des Pfahls, um dessen Herabstützen während
des Abschneidens zu verhindern.
[0006] Es sind auch Verfahren und Vorrichtungen bekannt, mit deren Hilfe das Entfernen der
aus der Erde herausragenden Pfähle mechanisiert werden kann: Eines dieser Verfahren
besteht im Zerdrücken des Betons der aus der Erde herausragenden Teile der nicht bis
zum Ende eingerammten Pfähle durch Anlegen von Querkräften (relativ zur Längsachse
der Pfähle). Dieses Verfahren wird mit Hilfe mechanischer Vorrichtungen realisiert,
die aus einem starren Rahmen mit einer Öffnung in der Mitte und hydraulischen Hebeböcken
bestehen, die einander gegenüber in zwei rechtwinklig aufeinanderstehenden Ebenen
angeordnet sind. An den ins Innere des Rahmens gerichteten beweglichen Teilen. der
Hebeböcke sind Keile befestigt. Die Hebeböcke werden von einer autonomen Pumpstation
mit Hilfe von Hochdruckschläuchen in Betrieb gesetzt.
[0007] Die Vorrichtung wird mit Hilfe einer Hebevorrichtung von oben auf den Pfahl gesetzt.
Danach beginnt das Zerdrükken des Betons des Pfahls mit Hilfe der hydraulischen Hebeböcke
und das allmähliche Herablassen der Vorrichtung bis zur Höhe des in der Erde verbleibenden
Pfahls. Nach der Zerstörung des Betons wird die deformierte Bewehrung mit Hand mit
Hilfe von Preßlufthämmern vom Beton gereinigt und die Bewehrung in der geforderten
Höhe über. den Ende des in der Erde verbleibenden Pfahls abgeschnitten.
[0008] Der Nachteil dieses Verfahrens besteht in seiner niedrigen Leistung, die um so geringer
ist, je größer der aus der Erde herausragende, zu entfernende Teil des Pfahls ist.
Außerdem kann man bei diesem Verfahren nicht auf die Anwendung von Preßlufthummern,
Handarbeit und Autogenschneidbrennern (Benzinschneidbrennern) verzichten und kann
nicht die Erhaltung des Stirnendes des in der Erde verbleibenden Pfahls garantiert
werden. Die Vorrichtung zur Realisierung des Verfahrens ist sehr metallaufwendig,
weil ein starrer Kraftrahmen zur Anwendung kommt, der erhebliche Biegekräfte aufnehmen
muß'.
[0009] Ein anderes Verfahren zum mechanisierten Entfernen der nicht bis zum Ende eingerammten
Teile von Stahlbetonpfählen besteht im Anlegen von entgegengesetzt wirkenden Drehmomenten
an den Pfahl relativ zu dessen Längsachse über und unter der festgesetzten Höhe, wobei
infolge der geringen Scherfestigkeit des Betons dieser in der Höhe zwischen den angelegten
Drehmomenten zerstört und die Bewehrung freigelegt wird, die dann mittels Autogen-
oder Benzinschneidbrenner durchschnitten wird.
[0010] Dieses Verfahren wird mit Hilfe einer Vorrichtung realisiert, die aus zwei ebenen
Tragwerksrahmen mit T-förmigem Querschnitt in der Draufsicht besteht, die übereinander
und in waagerechter Ebene drehbar relativ zueinander angebracht sind (SU, A, 440475).
[0011] Die Rahmen sind mit Hilfe eines Arbeitszylinders so miteinander verbunden, daß bei
einer Endstellung der Kolbenstange des Arbeitszylinders die Nuten des oberen und des
unteren Rahmens in einer senkrechten Ebene übereinander liegen, während bei der anderen
Endstellung der Kolbenstange die Rahmen relativ zueinander. um einen gewissen Winkel
gedreht sind, der das Abdrehen des Betons des Pfahls in einer durch die Kontaktstelle
des oberen und unteren Rahmens verlaufenden Ebene gewährleistet. Der Arbeitszylinder
wird mit Hilfe einer Pumpstation im Betrieb gesetzt, die in der Regel auf dem oberen
Rahmen angebracht ist.
[0012] Die Pumpstation umfaßt einen Ölbehälter mit Filtern, einen Elektromotor, eine Pumpe
und Rohrleitungen. Die an einem Kran hängende Vorrichtung wird von der Seite her so
auf den Pfahl gesetzt, daß die Höhe, auf der der Pfahl abgetrennt werden soll, zwischen
dem oberen und unteren Rahmen liegt und eine der Flächen des Pfahls an die hintere
Wand der zusammengeführten Nut des oberen und unteren Rahmens anliegt.
[0013] Sobald sich die Kolbenstange des Zylinders bewegt, dreht sich der obere Rahmen relativ
zum unteren, der mit dem in die Erde eingerammten Pfahl verbunden ist, und der Beton
wird in der Ebene zwischen den Rahmen bei gleichzeitiger Deformierung (Verdrehung)
der Bewehrung des Pfahls zerstört. Um das Herabstürzen des oberen Teils des Pfahls
nach der Zerstörung des Betons zu verhindern, wird dieser Teil von einem zweiten Kran
gehalten. Nach dem Abdrehen der störenden Teile der Betonpfähle wird die Vorrichtung
von den Pfählen abgenommen. Danach zerschneidet man die Bewehrung, reipigt sie von
Resten des zerstörten Betons und ebnet das obere Ende des in der Erde verbleibenden
Pfahls.
[0014] Diese Vorrichtung, mit deren Hilfe das Verfahren realisiert wird, ist konstruktiv
nicht kompliziert, ihre Anwendung erfordert jedoch den Einsatz von zwei Kränen. Außerdem
ist die Möglichkeit einer Zerstörung des Betons des Pfahls unterhalb der Verdrehungsebene
nicht beseitigt und muß in Handarbeit die Bewehrung auf diese oder jene Art zerschnitten
werden.
Offenbarung der Erfindung
[0015] Die Erfindung bezweckt die Beseitigung aller erwähnten Nachteile.
[0016] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Entfernen der aus der
Erde herausragenden Teile von nicht bis zum Ende eingerammten Pfählen durch deren
Zerreißen und Freilegen der Bewehrung zu schaffen, das das Erhalten der Stirnenden
der Stahlbetonpfähle garantiert, das Freilegen der Bewehrung auf einer bestimmten
Länge ermöglicht und Handarbeit ausschaltet bei gleichzeitiger Erhöhung der Arbeitsproduktivität,und
außerdem eine Vorrichtung zur Realisierung dieses Verfahrens zu schaffen, die durch
eine verhältnismäßig einfache Konstruktion, eine ausreichende Fertigungsgerechtheit
der Herstellung und eine hohe Betriebszuverlässigkeit gekennzeichnet ista
[0017] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß in einem Verfahren zum Zerreißen von Stahlbetonpfählen
und Freilegen der Bewehrung, das im Zusammendrücken des Pfahls über und unter der
Zerreißebene und im Anlegen von Zugkräften rechtwinklig zu den Druckkräften besteht,
gemäß der Erfindung gleichzeitig mit dem Zusammendrücken des Pfahls dieser in der
Zerreißebene angeschnitten wird.
[0018] Die Aufgabe wird auch mit Hilfe einer Vorrichtung zur Realisierung dieses Verfahrens
gelöst, die obere und untere Kraftrahmen enthält, die übereinander angeordnet und
miteinander durch hydraulische Zerreißzylinder verbunden sind, deren Achsen parallel
zur Längsachse des Pfahls verlaufen, in der gemäß der Erfindung die Kraftrahmen aus
Backen bestehen, die einen geschlossenen Kreis bilden und miteinander gelenkig durch
hydraulische Spannzylinder verbunden sind, deren Achsen rechtwinklig zur Längsachse
des Pfahls verlaufen.
[0019] Es ist zweckmäßig, daß jede Backe mit Leitblechen in Form von zwei Paar parallel
zueinander angeordneter Platten ausgerüstet ist, die starr und freitragend an den
Seitenflächen der Backen so befestigt sind, daß die freien Enden der Leitbleche nebeneinanderliegender
Backen übereinander in parallelen Ebenen angeordnet sind.
[0020] Eine Variante der Erfindung sieht vor, daß jede Backe des unteren Kraftrahmens wenigstens
einen Dorn : hat, der an der Innenfläche der Backe angebracht ist, und die obere Fläche
jeder Backe des oberen Kraftrahmens eine Stütze hat, an der eine Einrichtung zum Aufhängen
der Vorrichtung selbst angebracht ist.
[0021] Um garantiert die Stirnenden des zu zerreißenden Pfahls zu erhalten, sind die den
Pfahl zusammendrückenden Backen mit den hydraulischen Spannzylindern gelenkig verbunden
und bilden einen geschlossenen Kreis, dessen Form genau die Form des Querschnitts
des Pfahls nachahmt, so daß die Backen dicht an jede Seitenfläche des Pfahls anliegen,
wodurch die Bewehrung im Innern des Pfahls beim Anlegen einer längsgerichteten Zerreißkraft
.nicht deformiert wird und die Stirnenden des Pfahls erhalten bleiben.
[0022] Um das Freilegen der Bewehrung auf dem in der Erde verbleibenden Teil des Pfahls
zu ermöglichen, sind im unteren Teil der Innenfläche jeder Backe des unteren Kraftrahmens
Dorne angebracht, die beim Zusammendrücken des Pfahls durch die Backen den Beton des
Pfahls auf jeder Seitenfläche anschneiden, was im folgenden beim Abnehmen der Vorrichtung
vom Pfahl das Zusammendrücken der Bewehrung auf einer Länge gewährleistet, die der
Höhe der Backe des unteren Kraftrahmens gleicht.
[0023] Um eine wenigstens dreimal höhere Leistung als die eines beliebigen bekannten Verfahrens
zu gewährleisten sowie um Handarbeit und irgendwelche zusätzliche mechanische Mittel
abzuschließen, wird der Beton gedehnt (und im folgenden zerrissen), da die Zugfestigkeit
des Betons wesentlich geringer ist als seine Festigkeit gegenüber irgendeiner anderen
mechanischen Beanspruchung (Druck, Abscheren u. a.).
[0024] Zur Gewährleistung des Arbeitsschutzes hat die Vorrichtung Stützen auf dem oberen
Kraftrahmen mit Einrichtungen zum Aufhängen der Vorrichtung, womit der abzureißende
Teil des Pfahls gehalten und nach dem Abriß auf einen Lagerplatz oder auf ein Fahrzeug
mit Hilfe einer Hebevorrichtung gebracht werden kann, die zusammen mit der Vorrichtung
zum Einsatz gelangt.
[0025] Das erfindungsgemäße Verfahren und seine Realisierung mit Hilfe der erfindungsgemäßen
Vorrichtung gewährleistet eine Erhöhung der Arbeitsproduktivität um ein Drei- bis
Fünffaches im Vergleich zu beliebigen anderen bekannten Verfahren und bringt den gewünschten
ökonomischen Nutzen.
[0026] Das Wesen der angebotenen Erfindung besteht in folgendem.
[0027] Es ist bekannt, daß die Zugfestigkeit von Beton zehnmal geringer ist als seine Druckfestigkeit.
[0028] Alle oben erwähnten Verfahren zum Zerstören des Betons, die mit Hilfe entsprechender
Vorrichtungen zum Abtrennen der nicht bis zum Ende eingerammten Teile der Pfähle realisiert
werden, stützen sich auf die Anwendung von Druck-oder Scherkräften, während das erfindungsgemäße
Verfahren auf der Anwendung von Zugkräften beruht, die wesentlich kleiner sind als
die zum Zerstören des Betons notwendigen Druck- oder Scherkräfte.
[0029] Wesentlich größere Kräfte müssen zum Zerreißen der Bewehrung des Pfahls aufgewendet
werden, die aus Walzgut mit glattem oder wechselndem Profil hergestellt wird. Die
hohe Druckfestigkeit des Betons erlaubt in dem erfindungsgemäßen Verfahren das Zusammendrücken
des Pfahls von allen Seiten mit solcher Kraft, daß die Bewehrung im Beton gleichsam
verankert ist und sich nicht über und unter der Zerreißebene deformiert. Durch entsprechende
Untersuchungen sind die für die Einhaltung der oben genannten Bedingungen notwendigen
minimalen Kräfte für das Zusammendrücken des Pfahls bestimmt worden.
[0030] Die gleichmäßig auf jede Seitenfläche des Stahlbetonpfahls einwirkenden erforderlichen
Kräfte, dessen Querschnitt in der Regel ein ungleichmäßiges Viereck bildet, werden
durch den Kraftrahmen erzeugt, der einen gelenkig zusammengesetzten, geschlossenen
Kreis darstellt.
[0031] Die Anwendung der nach dem oben beschriebenen Verfahren funktionierenden Vorrichtung
ermöglicht das Entfernen der aus der Erde herausragenden, nicht bis zum Ende eingerammten
Teile von Stahlbetonpfählen mit einer mindestens dreimal höheren Arbeitsproduktivität
.im Vergleich zu jeder beliebigen anderen bekannten Vorrichtung bei glatter Oberfläche
des in der Erde verbleibenden Stirnendes des Pfahls und der Notwendigkeit des Freilegens
der Bewehrung über dem Stirnende, wobei alle diese Arbeitsgänge ohne zusätzliche Mechanismen
bei vollkommenem Verzicht auf die Anwendung von Handarbeit ausgeführt werden.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0032] Zum besseren Verständnis des Wesens der Erfindung sind in folgendem Zeichnungen der
Vorrichtung zum Zerreißen von Stahlbetonpfählen und Freilegen der Bewehrung angeführt,
und zwar zeigt:
Fig. 1 die Gesamtansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
Fig. 2 den oberen Kraftrahmen mit Stützen;
Fig. 3 den unteren Kraftrahmen mit Dornen.
[0033] Beste Ausführungsvariante der Erfindung Die in den Zeichnungen abgebildete Vorrichtung
enthält einen oberen Kraftrahmen 1 (Fig. 1), der mit Hilfe von vier hydraulischen
Zerreißzylindern 2 mit einem unteren Kraftrahmen 3 verbunden ist. Die Hydraulikzylinder
2 sind mit Hilfe von Bolzen 4 am oberen Rahmen 1 befestigt. Oben auf dem Kraftrahmen
1 befinden: sich ein Druck- und ein Abflußstutzen 5, die an die Druck- und die Abflußleitung
einer Pumpstation (nicht abgebildet) angeschlossen sind. Der obere Kraftrahmen 1 (Fig.
2) besteht aus vier Backen 6, die miteinander mit Hilfe von hydraulischen Spannzylindern
7 verbunden sind, deren Achsen rechtwinklig zur Längsachse des Pfahls verlaufen. Auf
der oberen Fläche jeder Backe 6 ist eine Stütze 8 angebracht, an der eine Einrichtung
9 zum Aufhängen und Transportieren der Vorrichtung montiert ist.
[0034] An den Seitenflächen jeder Backe 6 befinden sich Leitbleche 10 in Form von zwei Paar
parallel zueinander angeordneter Platten, die so an den Backen befestigt sind, daß
die Platten benachbarter Backen übereinander in parallelen Ebenen liegen. Die Platten
sind starr und freitragend an den Seitenflächen der Backen befestigt.
[0035] Der untere Kraftrahmen 3 (Fig. 3) besteht .ebenso wie der obere aus vier Backen 11
mit Leitblechen 12, die aus parallelen Platten bestehen, die an den benachbarten Backen
ineinander eingehen. Die Backen 11 sind mit Hilfe von hydraulischen Spannzylindern
13 gelenkig miteinander verbunden. An den Innenflächen jeder Backe 11 sind in ihrem
unteren Teil Dorne 14 angebracht, deren Achsen rechtwinklig zur Längsachse des Pfahls
verlaufen.
[0036] Im mittleren Teil jeder Backe 11 sind mit Hilfe von Bolzen 15 die Kolbenstangen der
senkrechten hydraulischen Zerreißzylinder 2 (Fig. 1) befestigt.
[0037] Die oben beschriebene Vorrichtung funktioniert folgendermaßen.
[0038] Die Vorrichtung hängt am Haken einer Hebevorrichtung, ist mit ihrer Pumpstation (oder
mit einer autonomen Pumpstation) verbunden und wird in einen solchen Zustand gebracht,
bei dem die hydraulischen Spannzylinder 7, 13 des oberen und des unteren Kraftrahmens
1, 3 auseinandergezogen sind und die Entfernung zwischen den Backen 6 und 11 maximal
ist, während die hydraulischen Zerreißzylinder 2 so zusamm mengedrückt sind, daß der
obere und untere Rahmen einander berühren. In diesem Zustand wird die Vorrichtung
von oben auf den Pfahl gesetzt und bis auf die gewünschte Höhe herabgelassen.
[0039] Mit Hilfe dieser Vorrichtung können Pfähle auf folgende drei verschiedene Weisen
zerrissen werden.
[0040] Verfahren 1. Zerreißen von Pfählen ohne Freilegen der Bewehrung.
[0041] In diesem Fall wird die Vorrichtung am Pfahl so weit herabgelassen, daß die vorgesehene
Rißlinie in Höhe der Fuge zwischen dem oberen und unteren Kraftrahmen liegt. Danach
werden die hydraulischen Spannzylinder durch Zuführung von Betriebsflüssigkeit in
den Unterkolbenraum in Betrieb gesetzt. Nach dem Zusammendrücken des Pfahls werden
durch Zuleitung von Betriebsflüssigkeit in die entsprechenden Kolbenräume die hydraulischen
Zerreißzylinder in Betrieb gesetzt, die den oberen und unteren Kraftrahmen auseinanderführen.
Sobald der Pfahl mit der Bewehrung zerrissen ist, werden die hydraulischen Zerreißzylinder
angehalten und die hydraulischen Spannzylinder des unteren Kraftrahmens durch Zuleitung
von Betriebsflüssigkeit in ihre Kolbenräume in Betrieb genommen, wobei die Backen
des unteren Kraftrahmens auseinandergehen und die Vorrichtung zusammen mit dem abgerissenen,
im oberen Kraftrahmen eingespannten Teil des Pfahls mit Hilfe der Hebevorrichtung
angehoben und dieser Teil des Pfahls zu einem Lagerplatz oder in ein Fahrzeug gebracht
wird. In diesem Fall verbleibt in der Erde ein Pfahl mit glattem oberen Stirnende.
Das Vorhandensein senkrechter Stützen auf dem oberen Kraftrahmen und die hoch an den
Stützen angebrachten Aufhängepunkte der Vorrichtung verhindern ein Umkippen der Vorrichtung
nach dem Abnehmen von dem in der Erde verbleibenden Pfahl. Beim nächsten Pfahl wiederholt
sich der Zyklus:
[0042] Beim Betrieb nach diesem Verfahren werden die Dorne der unteren Backen (Fig. 3) abgenommen.
[0043] Verfahren 2. Zerreißen des Pfahls mit Freilegen der Bewehrung.
[0044] Das Zerreißen des Pfahls nach Verfahren 2 kann in zwei Varianten ausgeführt werden.
[0045] Variante 1. Die Vorrichtung bei der Anfangsstellung der hydraulischen Spann- und
Zerreißzylinder wie beim Verfahren 1 wird von oben auf den Pfahl gesetzt und in solcher
Höhe fixiert, bei der die vorgegebene Rißlinie in Höhe der Dorne des unteren Kraftrahmens
liegt. Das Zusammendrücken und Zerreißen des Pfahls mit der Bewehrung geschieht wie
beim Verfahren 1, wonach die Vorrichtung mit Hilfe der Hebeeinrichtung vom Pfahl abgehoben
wird, ohne daß die Backen des unteren Kraftrahmens gelöst werden. Da die Dorne des
unteren , Kraftrahmens beim Zusammendrücken des Pfahls mit Hilfe dieses Kraftrahmens
den Beton in einer Höhe anschneiden, die . sich von der Rißlinie des Pfahls in einer
Entfernung befindet, die der Höhe der Backen des unteren Kraftrahmens gleicht, wird
beim Anheben der Vorrichtung der zwischen den unteren Backen zusammengedrückte Teil
des Betons von der Bewehrung abgestreift, und in der Erde verbleibt ein Pfahl mit
ebener Betonoberfläche am oberen Stirnende und freigelegter Bewehrung, deren Länge
der Höhe der unteren Backen gleicht. Das Wegbringen des abgerissenen Teils des Pfahls
erfolgt wie beim Verfahren 1.
[0046] Variante 2. Die Vorrichtung wird so auf dem Pfahl in Stellung gebracht, daß die vorgesehene
Rißlinie in Höhe des unteren Rands der Backen des unteren Kraftrahmens liegt, wonach
der Pfahl und die Bewehrung wie beim Verfahren 1 zerrissen werden.
[0047] Nach dem Lösen der oberen und unteren Backen durch Zuführung von Betriebsflüssigkeit
in die Kohlenräume der die Backen verbindenden Hydraulikzylinder nähern sich der obere
und untere Rahmen einander durch Zuführung von Betriebsflüssigkeit in den Unterkolbenraum
der hydraulischen Zerreißzylinder.Die am Pfahl befestigte Vorrichtung gleitet zusammen
mit dem zwischen den Stützen und den Backen des oberen Kraftrahmens befindlichen abgerissenen
Teil des Pfahls um 25 bis 30. cm nach unten, wonach wieder der Pfahl zusammengedrückt
und zerrissen wird. Da die Backen des oberen Kraftrahmens nur den oberen Teil des
in der Erde verbleibenden Pfahls auf einer Länge von 25 bis 30 cm von der ersten Rißlinie
zusammendrücken, wird in diesem Fall die Bewehrung des Pfahls nicht zerrissen, sondern
nur der Beton, und der zwischen den Backen des oberen Kraftrahmens eingeklemmte Teil
des Pfahls wird von der Bewehrung abgestreift, wobei in der Erde ein Pfahl mit ebener
Stirnfläche und freigelegter Bewehrung darüber verbleibt. Nach diesem Arbeitsgang
wird der abgerissene Teil des Pfahls wie beim Verfahren 1 weggebracht.
[0048] Beim Betrieb nach diesem Verfahren werden die Dorne der unteren Backen (Fig. 3) abgenommen.
[0049] Aus der Beschreibung ist ersichtlich, daß das erfindungsgemäße Verfahren und die
Vorrichtung zum Zerreißen von Stahlbetonpfählen und Freilegen der Bewehrung das Entfernen
der aus der Erde hervorragenden, nicht bis zum Ende eingerammten Teile der Pfähle
mit Freilegen und ohne Freilegen der Bewehrung ohne Handarbeit ermöglicht, wobei ein
vollkommener Arbeitsschutz auch beim Abtransport des abgerissenen Teils des Pfahls
gewährleistet ist und alle Arbeitsgänge um ein Mehrfaches schneller als bei bekannten
Verfahren ausgeführt werden.
Gewerbliche Anwendbarkeit
[0050] Das erfindungsgemäße Verfahren und die das Verfahren realisierende Vorrichtung können
wirkungsvoll im Bauwesen eingesetzt werden, wo Stahlbetonpfähle zur Montage von Fundamenten
für Gebäude und Anlagen auf diesen Pfählen verwendet werden.
1. Verfahren zum Zerreißen von Stahlbetonpfählen und Freilegen der Bewehrung, das
im Zusammendrücken des Pfahls über und unter der Zerreißebene und im Anlegen von Zugkräften
rechtwinklig zu den Druckkräften besteht, dadurch gekennzeichnet , daß gleichzeitig
mit dem Zusammendrücken des Pfahls dieser in der Zerreißebene angeschnitten wird.
2. Vorrichtung zur Realisierung des Verfahrens nach Anspruch 1, die obere (1) und
untere (3) Kraftrahmen enthält, die übereinander angeordnet und miteinander durch
hydraulische Zerreißzylinder (2) verbunden sind, deren Achsen parallel zur Längsachse
des Pfahls verlaufen, d a - durch gekennzeichnet, daß die Kraftrahmen (1, 3) aus Backen
(6, 11) bestehen, die einen geschlossenen Kreis bilden und miteinander gelenkig durch
hydraulische Spannzylinder (7, 13) verbunden sind, deren Achsen rechtwinklig zur Längsachse
des Pfahls verlaufen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch ge- kennzeichnet, daß jede Backe (6, 11) mit
Leitblechen (10, 12) in Form von zwei Paar parallel zueinander angeordneter Platten
ausgerüstet ist, die starr und freitragend so an den Seitenflächen der Backen (6,
11) befestigt sind, daß die freien Enden der Leitbleche (10, 12) benachbarter Backen
(6, 11) übereinander in parallelen Ebenen angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jede Backe (11) des unteren
Kraftrahmens (3) wenigstens einen Dorn (14) hat, der an der Innenfläche der Backe
(11) angebracht ist, und die obere Fläche jeder Backe (6) des oberen Kraftrahmens
(1) eine Stütze (8) hat, an der eine Einrichtung (. 9) zum Aufhängen der Vorrichtung
selbst angebracht ist.