[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur kontinuierlichen Trocknung feinteiliger
Feststoffe durch Verdampfen anhaftender Feuchtigkeit.
[0002] Vorrichtungen der vorgenannten Art sind aus der CH-PS 343 887 bekannt. Sie weisen
einen vertikalen Trockenraum zwischen einem Innen- und einem Außenrohr auf. In den
Trockenraum mündet an dessen oberem Ende ein Zufuhrstutzen für feuchte Feststoffe
und an dessen unterem Ende ist ein Austragtrichter für getrocknete Feststoffe vorgesehen.
Das Außenrohr ist von einem Heizmantel umhüllt, durch den ein Heizmedium strömt und
die Wand des Außenrohres direkt beheizt. Durch Beheizung der Außenrohrwand wird dem
feuchten Feststoff während des Trockenvorganges laufend Wärme zugeführt. Die getrockneten
Feststoffe werden in einem Sammelbehälter aufgefangen. Mit den feuchten Feststoffen
zu deren Aufwirbelung zugeführtes vorgewärmtes Reingas entweicht durch das Innenrohr.
Die Abscheidung des trockenen Feststoffes aus dem Gas erfolgt wie bei einem Zyklonabscheider.
[0003] Bekannt ist aus der DE-PS 1 085 751 eine Vorrichtung zum Trocknen von Getreide, bei
der das zu trockende Getreide über zur Horizontalen geneigte, hintereinander geschaltete
Rieselflächen gefördert und dabei der Einwirkung von Infrarot-Strahlern ausgesetzt
wird.
[0004] Beim Trocknen von feinteiligen Feststoffen, die durch den Trockenvorgang zu thermischen
Isolatoren werden, treten nicht unerhebliche Probleme beim Wärmeübergang auf, weil
sich solche Feststoffe anfänglich, solange ihr Feuchtigkeitsgehalt an anhaftender
Feuchtigkeit noch hoch ist, gut trocknen lassen, jedoch mit steigender Trockenheit
die thermischen Isoliereigenschaften immer mehr zum Tragen kommen, so daß der Trockenvorgang
schließlich zum Erliegen kommt.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zur Trocknung feinteiliger Feststoffe
bei Temperaturen oberhalb 700 °C, vorzugsweise im Bereich von 800 bis 1000 °C , zu
schaffen, die beim Trocknen thermisch isolierend werden, wie beispielsweise feuchtes
Siliziumdioxid-Granulat.
[0006] Gelöst wird diese Aufgae durch eine Vorrichtung zur kontinuierlichen Trocknung feinteiliger
Feststoffe durch Verdampfen anhaftender Feuchtigkeit, die einen vertikalen Trockenraum
zwischen einem Innen- und einem Außenrohr aufweist, an dessen oberes Ende ein zufuhrstutzen
für feuchte Feststoffe mündet und an dessen unteren Ende ein Austragtrichter für getrocknete
Feststofe vorgesehen ist, und die eine das Außenrohr umhüllende Heizquelle aufweist,
die erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet ist, daß das Außenrohr aus mehreren ineinandergesteckten
Rohrabschnitten aus infrarotstrahlung-durchlässigem Werkstoff gebildet ist, wobei
das obere Ende Jedes Rohrabschnittes in Form eines Trichters mit aufgesetztem Kragen
und das untere Ende glatt ausgebildet sind und an jedem unteren Ende eines Rohrabschnittes,
der in ein oberes Ende eines Rohrabschnittes hineinragt, ein Abstandselement befestigt
ist und daß die Heizquelle in Form einer elektrischen Widerstandsheizung oder von
Infrarotstrahlern mit Abstand von dem Außenrohr angeordnet ist. Bei diesen Vorrichtungen
ist es vorteilhaft, daß das Innenrohr einseitig geschlossen ist, aus infrarotstrahlung-durchlässigem
Werkstoff besteht und eine zusatzheizquelle in Form einer elektrischen Widerstandsheizung
oder eines Infrarotstrahlers enthält, wodurch sich eine intensivere Trocknung bei
kürzeren Trocknungszeiten ergibt.
[0007] Zweckmäßigerweise wird das Außenrohr mit Abstand von einem Schutzrohr aus für infrarotstrahlung-durchlässigem
Werkstoff umhüllt. Hierdurch wird sichergestellt, daß freigesetzte Dämpfe sich nicht
schädigend auf die Heizquelle auswirken. Insbesondere, wenn es sich um Säuredämpfe
handelt, ist der Raum zwischen Außenrohr und Schutzrohr mit einem Dämpfeabführstutzen
verbunden, durch den solche Säuredämpfe abgesaugt werden können. Bei der erfindungsgemäßen
Vorrichtung werden die während der Trocknung der feuchten Feststoffe entstehenden
Dämpfe durch den bei Ineinanderstecken der Außenrohrenden entstehenden Zwischenraum
abgeführt. Dabei ist das Abstandselement zwischen den beiden Rohrenden vorteilhaft
als Ringkörper ausgebildet, der mit Durchtrittsöffnungen für die Dämpfe versehen ist.
Bewährt haben sich auch Abstandselemente, die aus mehreren in Ringform angeordneten,
gegeneinander beabstandeten Abstandsstollen bestehen.
[0008] Um eine möglichst gute Trocknung zu gewährleisten, hat es sich bewährt, daß das Innenrohr,
das Außenrohr und das Schutzrohr wenigstens im Bereich der beheizten Zonen aus Quarzglas
besteht, das für Infrarotstrahlung besonders gut durchlässig ist. Dies hat noch den
zusätzlichen Vorteil, daß Säuredämpfe ohne schädlichen Einfluß auf die Bauteile der
Vorrichtung bleiben. Alle restlichen Bauteile bestehen aus Gründen der Reinheit zweckmäßigerweise
aus Quarzgut.
[0009] Bei erfindungsgemäßen Vorrichtungen beträgt die lichte Weite des Trockenraums 5 bis
10 cm, vorzugsweise 5,5 bis 6,5 cm, wodurch das Trocknen von feuchten Feststoffen,
die beim Trocknen zu ausgezeichneten thermischen Isolatoren werden, in industriell
tragbaren Zeiten und in angemessenen Mengen gewährleistet wird.
[0010] Um eine kontinuierliche Trocknung zu erzielen, müssen die getrockneten Feststoffe
kontinuierlich dosiert entnommen werden, wozu Fördervorrichtungen in Form einer Walze,
einer Schnecke oder eines Rütteltisches mit dem Austragtrichter für getrocknete Feststoffe
verbunden sind.
[0011] In der Figur ist ein Ausführungsbeispiel der erfindugnsgemäßen Vorrichtung teils
schematich teils im vertikalen Schnitt dargestellt.
[0012] Der vertikale Trockenraum 1 wird gebildet von dem Innenrohr 2, welches einseitig
geschlossen ist, und dem Außenrohr, welches aus mehreren ineinander gesteckten Rohrabschnitten
3 besteht. Jeder solcher Rohrabschnitt 3 ist an einem Ende in Form eines Trichters
4 mit aufgesetztem Kragen 5 ausgebildet. In ein so ausgebildetes Ende eines Rohrabschnittes
3 ragt das glatt ausgebildete Ende des darüber angeordneten Rohrabschnittes 3 hinein.
An dem glatt ausgebildeten Ende jedes Rohrabschnittes 3 sind mehrere Abstandshalter
6 befestigt. In dem Ausführungsbeispiel sind sie als Abstandsstollen ausgebildet.
Dabei sind mehrerer solcher Stollen in Ringform am Umfang des unteren Endes des Rohrabschnittes
beabstandet gegeneinander angeordnet. In das obere Ende des obersten Rohrabschnittes
3 ragt ein Einlauftrichter 7 hinein, auf den über Dichtelemente 8 eine Glocke 9 aufgesetzt
ist, die mit dem Zufuhrstutzen 10 für das feuchte Granulat 11a versehen ist, das sich
in einem Aufgabebehälter 12 befindet. In das Innenrohr 2 ragt eine Zusatzheizquelle
13 hinein, beispielsweise eine Widerstandsheizung, die an eine elektrische Stromquelle
anschließbar ist.
[0013] Das aus mehreren Rohrabschnitten 3 gebildete Außenrohr ist von einem Schutzrohr 14
mit Abstand umgeben. Das Schutzrohr 14 stützt sich am unteren Ende auf einem Haltering
15 ab, der über eine Stahlplatte 16 an dem Trageelement 17 abgestützt ist. Das Trageelement
17 ruht einerseits auf dem Boden, andererseits dient es zur Abstützung eines den Trockenraum
1 vollständig umhüllenden Ofens, der eine Widerstandsheizung 18 aufweist, die nach
außen mittels des Isolationskörpers 19 abgeschirmt ist. Am oberen Ende ist das Schutzrohr
14 über Dichtelemente 8 sowie über einen Zwischenring 20 mit dem Einfülltrichter 7
und der Glocke 9 dicht verschlossen. An dem Zwischenring 20 befindet sich der Dämpfeabfuhrstutzen
21. Am unteren Ende schließt sich an dem Haltering 15 über Dichtelemente 8 ein Austragtrichter
22 an. An den Austragtrichter 22 ist die Fördervorrichtung 23 für das getrocknete
Granulat 11b angeschlossen. Im Ausführungsbeispiel besteht die Fördervorrichtung 23
aus einer von einem Motor 24 angetriebenen Schnecke 25.
[0014] Die Betriebsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist wie folgt:
[0015] Feuchtes Granulat 11a gelangt aus dem Aufgabebehälter 12 über den Zufuhrstutzen 10
in den Trockenraum 1, dessen lichte Weite etwa 5,5 bis 6,5 cm beträgt. In dem Trockenraum
1 wird es sowohl von der Widerstandsheizung 18 als auch der Zusatzheizquelle 13 erwärmt.
Die dabei entstehenden Dämpfe können, wie durch die Pfeile 26 angedeutet, in den Raum
zwischen Außenrohr und Schutzrohr durch die trichterförmigen Enden des Rotorabschnitte
3 entweichen und sie werden über den Stutzen 21 abgeführt. Das feuchte Granulat 11a
rutscht während des Trockenvorganges nach unten, wobei die Durchlaufgeschwindigkeit
des zu trocknenden Granulates durch den Austrag der Fördereinrichtung, die das getrocknete
Granulat 11b dosiert austrägt, bestimmt wird.
[0016] Die Bauteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung, die sich im Bereich der erhitzten
Zonen befinden, bestehen vorteilhafterweise aus einem für infrarotstrahlung-durchlässigen
Werkstoff, vorzugsweise aus Quarzglas. Für die übrigen Vorrichtungsteile, wie Einlauftrichter
7, Glocke 9, Zufuhrstutzen 10, Haltering 15, Zwischenring 20, Dämpfeabfuhrstutzen
21 und Austragtrichter 22, wird beispielsweise Quarzgut verwendet. Die Verwendung
dieser Werkstoffe für die Bauteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung haben den Vorteil,
daß auch feuchtes Granulat 11a getrocknet werden kann, das Säure enthält, ohne daß
damit eine Beschädigung der einzelnen Bauteile der Vorrichtung befürchtet werden muß.
1. Vorrichtung zur kontinuierlichen Trocknung feinteiliger Feststoffe durch Verdampfen
anhaftender Feuchtigkeit, die einen vertikalen Trockenraum zwischen einem Innen- und
einem Außenrohr aufweist, an dessen oberes Ende ein Zufuhrstutzen für feuchte Feststoffe
mündet und an dessen unteren Ende ein Austragtrichter für getrocknete Feststofe vorgesehen
ist, und die eine das Außenrohr umhüllende Heizquelle aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß das Außenrohr aus mehreren ineinandergesteckten Rohrabschnitten (3) aus infrarotstrahlung-durchlässigem
Werkstoff gebildet ist, wobei das obere Ende Jedes Rohrabschnittes (3) in Form eines
Trichters (4) mit aufgesetztem Kragen (5) und das untere Ende glatt ausgebildet sind
und an jedem unteren Ende eines Rohrabschnittes, der in ein oberes Ende eines Rohrabschnittes
hineinragt, ein Abstandselement (6) befestigt ist und daß die Heizquelle in Form einer
elektrischen Widerstandsheizung (18) oder von Infrarotstrahlern mit Abstand von dem
Außenrohr angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Innenrohr (2) einseitig
geschlossen ist, aus infrarotstrahlung-durchlässigem Werkstoff besteht und eine Zusatzheizquelle
(13) in Form einer elektrischen Widerstandsheizung oder eines Infrarotstrahlers enthält.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Außenrohr
mit Abstand von einem Schutzrohr (14) aus für infrarotstrahlung-durchlässigem Werkstoff
umhüllt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Raum zwischen
Außenrohr und Schutzrohr (14) ein Dämpfeabfuhrstutzen (21) in Verbindung steht.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Abstandselement (6) aus einem Ringkörper mit Durchtrittsöffnungen für Dämpfe
besteht.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Abstandselement (6) aus mehreren in Ringform angeordneten, gegeneinander beabstandeten
Abstandsstollen besteht.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Innenrohr (2), das Außenrohr und das Schutzrohr (14) wenigstens im Bereich
der beheizten Zonen aus Quarzglas bestehen.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand zwischen Außenoberfläche des Innenrohres und Innenoberfläche des Außenrohres
5 bis 10 cm beträgt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen Innenrohr
und Außenrohr 5,5 bis 6,5 cm beträgt.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Austragtrichter (22) zur kontinuierlichen dosierten Entnahme der getrockneten
Feststoffe mit einer Fördervorrichtung (23) in Form einer Walze, einer Schnecke (25)
oder eines Rütteltisches verbunden ist.