[0001] Die Erfindung betrifft eine automatische Tür- oder Fensteranlage mit mindestens
einem angetriebenen Schiebeflügel, als Austauschanlage zum Austausch einer zu ersetzenden
automatischen Tür- oder Fensteranlage in einer ortsfest verankerten Trägerkonstruktion.
[0002] Wenn in der Praxis eine in einer ortsfest verankerten Trägerkonstruktion installierte
automatische Tür- oder Fensteranlage defekt oder veraltet ist, muß sie ersetzt werden.
Hierfür sind bisher aufwendige Arbeiten erforderlich. Um in die ortsfest installierte
Trägerkonstruktion den neuen Antrieb einsetzen zu können, ist es in der Regel erforderlich,
die einzelnen Antriebsaggregate des neuen Antriebs einzeln an der Trägerkonstruktion
an besonderen Halterungen zu montieren. Dabei sind auch oft Schweißarbeiten erforderlich.
Häufig ersetzt man daher die gesamte Anlage durch eine neue, wobei auch eine neue
ortsfeste Trägerkonstruktion installiert wird.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anlage der eingangs genannten Art
als Austauschanlage auszubilden, daß sie einen einfachen und kostengünstigen Umbau
einer Altanlage ermöglicht.
[0004] Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß die Austauschanlage einen oberen horizontalen
Holm zur bewegbaren Lagerung des Schiebeflügels und einen an dem iiolm oder an einem
mit dem Holm verbundenen Teil befestigten Antrieb aufweist, wobei der Holm der Austauschanlage
in einer in der Trägerkonstruktion angeordneten Laufschiene der zu ersetzenden Fenster-
oder Türanlage befestigbar ist. Mit der Verankerung der Austauschanlage an der Laufschiene
der zu ersetzenden Anlage kann der Umbau auf einfache und schnelle Weise erfolgen.
[0005] Vorzugsweise wird zunächst die zu ersetzende Anlage bis auf die Trägerkonstruktion
mit Laufschiene ausgebaut, wobei die Trägerkonstruktion mit Laufschiene ortsfest installiert
bleibt. Sodann wird an der Laufschiene die Austauschanlage befestigt. Der an der Laufschiene
zu befestigende Holm der Austauschanlage kann als die Laufschiene der Austauschanlage
ausgebildet sein.
[0006] Vorteilhafterweise ist zur Befestigung des Holms ein Längsprofil vorgesehen, das
in die Laufschiene der zu ersetzenden Tür-oder Fensteranlage eingreift und mit dieser
Laufschiene verhakbar und/oder verklemmbar ist. Vorzugsweise ist das Befestigungsprofil
an einem separaten Kupplungsadapter ausgebildet, der an dem Holm der Austauschanlage
fixierbar, insbesondere verschraubbar ist. Die Austauschanlage kann somit auch ohne
weiteres ohne Kupplungsadapter in herkömmlicher Weise in eine eigene Trägerkonstruktion
eingebaut werden. Dies bedeutet, daß die Anlage als Austauschanlage und alternativ
auch als normale Anlage installiert werden kann.
[0007] Um eine Anpassung der Lage der Schiebeflügel an eine beliebige Trägerkonstruktion
einstellen zu können, ist vorgesehen, daß der Schiebeflügel an dem Holm der Austauschanlage
über eine Adapterplatte gelagert ist, die sich zumindest abschnittsweise senkrecht
zur Fläche des Schiebeflügels erstreckt. Dadurch wird ermöglicht, die Schiebeflügel
in einer Lage anzuordnen, die der Einbaulage in der ursprünglichen Anlage entspricht.
Änderungen an der Fassade sind nicht erforderlich, was Kostenvorteile hat und optisch
günstig ist.
[0008] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von Figuren näher
beschrieben. Dabei zeigt:
Figur 1 eine Draufsicht auf eine Schiebetüranlage gemäß dem Ausführungsbeispiel
Figur 2 einen Schnitt entlang Linie II-II in Figur 1.
[0009] Bei dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine
automatische Schiebetüranlage mit zwei motorisch angetriebenen Schiebeflügeln 1, 2.
[0010] Die Schiebetürflügel 1, 2 sind an oberen Laufrollen 3 bzw. 4 in einer Laufschiene
5 geführt. Die Laufrollen 3, 4 sind in Rollenwagen 13 bzw. 14 gelagert, welche mit
den Schiebeflügeln 1 bzw. 2 fest verbunden sind. In dem Ausführungsbeispiel trägt
jeder Flügel 1, 2 jeweils zwei Rollenwagen 13 bzw. 14.
[0011] Die Laufschiene 5 ist in einer ortsfesten Trägerkonstruktion 6 befestigt. Bei dem
Ausführungsbeispiel ist der gesamte Antrieb an der Laufschiene 5 befestigt. Der Antrieb
weist einen Elektromotor 7 und eine Steuereinrichtung 8 auf. Ferner ist ein Netzteil
9 und eine Anschlußklemmleiste 10 vorgesehen. Die elektrischen Einrichtungen 7 - 10
sind über nicht dargestellte elektrische Leitungen miteinander verbunden und an einem
an der Laufschiene 5 befestigten Tragprofil 15 gelagert. Die Fixierung an dem Tragprofil
15 erfolgt über Klemmverbindungen mit Klemmschrauben 16.
[0012] Die Schiebeflügel 1, 2 sind mit einem angetriebenen Treibriemen 17 verbunden, der
an zwei Umlenkrollen 18, 19 umlaufend angeordnet ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
ist der Treibriemen 17 als Zahnriemen ausgebildet. In entsprechender Weise sind die
Rollen 18, 19 als Zahnriemenscheiben ausgeführt.
[0013] Die Zahnriemenscheibe 18 ist mit der Abtriebswelle des Motors 7 verbunden und bildet
die Antriebsscheibe für den Zahnriemen 17. Die Lagerung der Scheibe 18 und der Abtriebswelle
des Motors 7 kann entsprechend ausgeführt sein, wie in der DE-OS 36 02 567 beschrieben.
[0014] Die Scheibe 19 ist als antriebslose reine Umlenkscheibe ausgebildet. Sie ist an
einem im Tragprofil 15 befestigten Lagerbock gelagert, wie ebenfalls in der DE-OS
36 02 567 beschrieben.
[0015] Die Laufschiene 5 mit dem am Tragprofil 15 befestigten Antrieb bildet eine Montageeinheit,
die über ein Adapterkupplungsstück 20 an der Tragkonstruktion 6 befestigt ist. Die
Einheit aus Laufschiene 5 und Antrieb 7 - 10 stellt eine Austauscheinheit dar, die
in die Trägerkonstruktion einer bereits installierten Anlage eingebaut werden kann,
wenn der alte Antrieb in der installierten Anlage ersetzt werden soll, z. B. weil
er defekt ist. Hierfür wird aus der installierten Anlage zunächst der alte Antrieb
bis auf die Trägerkonstruktion und die Laufschiene ausgebaut. Das heißt, die Trägerkonstruktion
mit der alten Laufschiene bleiben installiert. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die Trägerkonstruktion 6 eine derartige Konstruktion einer bereits installierten
älteren Anlage. Die Konstruktion 6 besteht aus einem äußeren Winkelprofil 26 und einer
daran angeschweißten Laufschiene 27.
[0016] Nachdem aus der bereits installierten Anlage der alte Antrieb bis auf die Trägerkonstruktion
6 bestehend aus äußerem Trägerprofil 26 und alter Laufschiene 27 ausgebaut ist, wird
die Austauscheinheit bestehend aus Laufschiene 5 und daran befestigten Antrieb 7
- 10 über den Adapter 20 an der alten Laufschiene 27 befestigt.
[0017] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die alte Laufschiene 27 als im Querschnitt
U-förmiges Profil ausgebildet, deren Schenkel 28, 29 einander gegenüberliegende Seitenwände
28′, 29′ aufweisen, die vor dem Umbau die Laufbahnen für Trag- und Führungsrollen
des alten Antriebs bildeten.
[0018] Der Adapter 20 ist als Strangpreßprofil ausgebildet. Er weist eine in die alte Laufschiene
27 verhakend eingreifende profilierte Seite mit einer oberen vertikalen Anlagefläche
30, einen darunter angeordneten Längswulst 31 und einen unteren auskragenden Steg
32 auf. Die von der Laufschiene 27 abgewandte Seite des Adapters 20 weist eine ebene
vertikale Anlagefläche 35 auf, an der die von den Laufrollen 3 bzw. 4 abgewandte
Rückseite 36 der Laufschiene 5 der Austauscheinheit zur Anlage kommt.
[0019] Der Adapter 20 ist mit der Laufschiene 5 der Austauscheinheit über Befestigungsschrauben
37 verschraubt. Hierfür weist der Adapter 20 ein horizontales Gewindeloch 38 und die
Laufschiene 5 ein horizontales Durchgangsloch 39 auf.
[0020] Die Befestigung des Adapters 20 an der alten Laufschiene 27 erfolgt form- und kraftschlüssig.
Der Adapter 20 wird an die Laufschiene 27 so angesetzt, daß der Längswulst 31 zwischen
die beiden Schenkel 28, 29 der Laufschiene 27 greift, der Steg 32 den Schenkel 28
untergreift und die Anlagefläche 30 an der Stirnseite 29 a des Schenkels 29 zur Anlage
kommt. Die Verhakung erfolgt dadurch, daß der Wulst 31 in die Laufbahn 28′ eingesetzt
wird und dort auflagert.
[0021] Im Steg 32 sind im äußeren Bereich, der über den Wulst 31 hinauskragt, in Gewindelöchern
Klemmschrauben 40 eingeschraubt. Wenn sie eingedreht werden, kommen sie mit ihrem
freien Ende an der unteren Fläche des Schenkels 32 zur Anlage. Dadurch wird der Adapter
20 um eine durch den Wulst 31 verlaufende Längsachse in Figur 2 in Gegenuhrzeigersinn
gedreht. Dabei wird die Fläche 30 an die Stirnfläche 29 a angepreßt. Auf diese Weise
wird eine form- und kraftschlüssige Verspannung des Adapters 20 in der Laufschiene
27 erhalten.
[0022] Die Konstruktion der Laufschiene 5, der Rollen 3, 4 und Rollenwagen 13, 14 sowie
der Aufbau und die Funktion des Antriebs 7 - 10 entsprechen im übrigen der in der
DE-OS 36 02 567 beschriebenen Ausführung.
[0023] Um die Anordnung der Schiebeflügel 1, 2 an die bereits installierte Trägerkonstruktion
6 anpassen zu können, ist zu jedem Schiebeflügel 1, 2 jeweils eine Adapterplatte 61
bzw. 62 vorgesehen zur Kopplung der Schiebeflügel 1, 2 mit den Laufwagen 13 bzw. 14.
[0024] Die Adapterplatte erstreckt sich in Einbaulage in einer horizontalen Ebene entlang
der Oberkante jedes Schiebeflügels 1, 2. Sie weist im Bereich ihrer beiden Längsränder
jeweils eine Lochreihe 63 bzw. 64 auf. Die Löcher 63 sind als Gewindelöcher ausgebildet
und dienen zur Befestigung an den Laufwagen 13 bzw. 14.
[0025] Die Löcher 64 sind Durchgangslöcher zum Eingriff von Befestigungsschrauben zur Befestigung
der Schiebeflügel 1 bzw. 2.
[0026] Die Adapterplatten 61, 62 sind vorzugsweise aus ablängbaren Rohlingen gebildet, die
vom Monteur bei der Montage der Austauscheinheit vor Ort zugeschnitten werden. Die
Breite der Adapterplatten 61, 62 bzw. der Abstand der Lochreihen 63, 64 ist an die
Abmessungen des installierten Trägers 6 relativ zur Austauscheinheit angepaßt, so
daß nach dem Umbau die Schiebeflügel 1, 2 in gleicher Lage angeordnet sind, wie vorher
die Schiebeflügel der alten Anlage. Eine Überlappung oder versetzte Anordnung von
Schiebeflügeln beliebiger Dicke kann realisiert werden, indem entsprechend breite
Adapterplatten mit entsprechendem Lochabstand verwendet werden oder indem die Adapterplatten
gegenseitig versetzt angeordnet werden. Die Adapterplatten können auch verschieden,
insbesondere mit unterschiedlicher Breite ausgebildet sein.
1. Automatische Tür- oder Fensteranlage mit mindestens einem angetriebenen Schiebeflügel
als Austauschanlage zum Austausch einer zu ersetzenden automatischen Tür- oder Fensteranlage
in einer ortsfest verankerten Trägerkonstruktion, dadurch gekennzeichnet, daß die Austauschanlage (5 - 19) einen oberen horizontalen Holm (5) zur bewegbaren
Lagerung des Schiebeflügels (1, 2) und einen an dem Holm (5) oder an einem mit dem
Holm (5) verbundenen Teil (15) befestigten Antrieb (7 - 10) aufweist, wobei der Holm
(5) der Austauschanlage (5 - 19) in einer in der Trägerkonstruktion (6) angeordneten
Laufschiene (27) der zu ersetzenden Fenster- oder Türanlage (6, 26, 27) befestigbar
ist.
2. Automatische Tür- oder Fensteranlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Befestigung des Holms (5) ein Befestigungsprofil (20, 30, 31, 32) vorgesehen
ist, das in die Laufschiene (27) eingreift und mit der Laufschiene (27) verhakbar
und/oder verklemmbar ist.
3. Automatische Tür- oder Fensteranlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Befestigungsprofil (20) einen Längswulst (31) aufweist zur formschlüssigen
Aufnahme in einer Längsrinne (28′) der Laufschiene (27).
4. Automatische Tür- oder Fensteranlage nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Befestigungsprofil (20) eine Längsnut (31, 32) bzw. einen mit Abstand zum
Längswulst (31) angeordneten auskragenden Steg (32) aufweist zum Umgreifen eines Längsstegs
(28) der Laufschiene (27).
5. Automatische Tür- oder Fensteranlage nach einem der Ansprüche 2 - 4, dadurch gekennzeichnet, da8 in einem auskragenden Steg (32) des Befestigungsprofils (20) eine Klemmschraube
(40) aufgenommen ist, die mit ihrem freien Ende mit der Laufschiene (27) zusammenwirkt.
6. Automatische Tür- oder Fensteranlage nach den Ansprüchen 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmschraube (40) gegenüber dem Längswulst (31) versetzt angeordnet ist
und an einem dem auskragenden Steg (32) gegenüberliegenden Abschnitt (30) des Befestigungsprofils
(20) ein Anschlag (30) angeordnet ist, der mit einem Anschlag (29 a) an der Laufschiene
(27, 29) zusammenwirkt.
7. Automatische Tür- oder Fensteranlage nach einem der Ansprüche 2 - 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Befestigungsprofil (20) an einem separaten Kupplungsadapter (20) ausgebildet
ist, der an dem Holm (5) fixierbar, insbesondere verschraubbar ist.
8. Automatische Tür- oder Fensteranlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schiebeflügel (1, 2) an dem Holm (5) über eine Adapterplatte (61, 62) gelagert
ist, die sich zumindest abschnittsweise senkrecht zur Fläche des Schiebeflügels (1,
2) erstreckt, wobei der Holm vorzugsweise als Laufschiene (5) zur Führung des Schiebeflügels
(1, 2) ausgebildet ist.
9. Automatische Tür- oder Fensteranlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Adapterplatte (61, 62) nahe an einem ihrer Längsränder Befestigungslöcher
(63) zur Befestigung von in einer Laufschiene (5) der Austauschanlage geführten Rollenwagen
(13, 14) aufweist und nahe an einem gegenüberliegenden Längsrand Befestigungslöcher
(64) zur Befestigung des Schiebeflügels (1, 2) aufweist.