[0001] Die Erfindung betrifft eine Luftkissentrommel für Bogendruckmaschinen, bei der aus
Öffnungen im Trommelmantel durch einen Hohlraum im Innern der Trommel zugeführte Luftströme
austreten, durch die die Bogen vom Trommelmantel weggedrückt werden.
[0002] Eine Luftkissentrommel der angegebenen Art ist aus der DE-PS 1 561 043 bekannt. Der
Trommelmantel besteht bei dieser bekannten Luftkissentrommel aus einem porösen Material,
so daß die Luft über die Trommellänge gleichmäßig verteilt aus einer Vielzahl von
Poren radial ins Freie tritt und auf dem Trommelumfang ein dünnes Luftpolster bildet,
wodurch eine Berührung der bedruckten Bogen mit der Trommel und damit ein Verschmieren
des Druckfarbenauftrags verhindert wird. Die bekannte Trommel ist doppelwandig ausgeführt
und der durch die Doppelwandung geschaffene Hohlraum ist durch Rippen in einzelne,
sich parallel zur Trommelachse erstreckende Kammern aufgeteilt, die mit Hilfe von
Steuerungselementen während einer Umdrehung der Trommel nacheinander mit Luft versorgt
werden.
[0003] In der Praxis haben sich Luftkissentrommeln der angegebenen Art bewährt. Die durch
die Luftströme verursachten Geräusche werden jedoch als nachteilig empfunden.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Luftkissentrommel der eingangs genannten Art
zu schaffen, bei der die Strömungsgeräusche gering sind.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß den Öffnungen für den Luftaustritt
im Trommelmantel im Hohlraum eine schallabsorbierende Schicht gegenüberliegt.
[0006] Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß durch die erfindungsgemäße Anbringung
einer schallabsorbierenden Schicht im Hohlraum der Trommel, durch den die Luft zugeführt
wird, eine erhebliche Reduzierung der Strömungsgeräusche erreicht wird.
[0007] Eine noch wirksamere Geräuschreduzierung läßt sich nach einem weiteren Vorschlag
der Erfindung dadurch erreichen, daß die schallabsorbierende Schicht in dem Hohlraum
eine zum Trommelmantel im wesentlichen äquidistante, luftdurchlässige Trennwand bildet,
durch die die Luft zur Innenseite des Trommelmantels hindurchgeleitet wird. Diese
Anordnung hat zusätzlich den Vorteil, daß eine gleichmäßige Druckverteilung über
die gesamte Trommelbreite erreicht wird und sich ein gleichmäßiges Luftkissen unter
dem Bogen einstellt. Die schallabsorbierende Schicht der Trennwand kann erfindungsgemäß
von einem Gitter getragen werden und es kann zur Minderung des Strömungswiderstands
vorgesehen sein, daß die Streben des Gitters einen in Strömungsrichtung tropfenförmigen
Querschnitt haben. Um auch den Strömungswiderstand der schallabsorbierenden Schicht
möglichst klein zu halten, kann diese nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung
mit einer Vielzahl radialer Kanäle versehen sein. Dabei hat sich gezeigt, daß durch
diese Kanäle die schallabsorbierende Wirkung noch begünstigt wird.
[0008] Die schallabsorbierende Schicht kann erfindungsgemäß mit einer formstabilen Schicht,
vorzugsweise aus Kunststoff, ummantelt sein, die die durch die Luftströmung und die
Drehbewegung der Trommel hervorgerufenen Kräfte aufnimmt und die Schicht an dem Gitter
festhält. Erfindungsgemäß ist die schallabsorbierende Schicht aus Filz hergestellt.
[0009] Als besonders wirkungsvoll haben sich die erfindungsgemäßen Maßnahmen in Verbindung
mit einem Trommelmantel erwiesen, der aus mehreren luftdurchlässigen Schichten zusammengesetzt
ist. Vorzugsweise besteht dabei der Trommelmantel in der Reihenfolge von innen nach
außen aus einem Stützsieb, einem Filterkarton und einem Decksieb.
[0010] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Die Zeichnung zeigt einen Querschnitt durch eine erfindungegemäße
Luftkissentrommel.
[0011] Die dargestellte Luftkissentrommel 1 besteht aus einem inneren im wesentlichen zylindrischen
Trommelkörper 2, der mit geteilten Flanschringen 3, 4 auf einer durchgehenden Welle
befestigbar ist. An beiden Enden weist der Trommelkörper 2 sich keglig nach außen
erweiternde Stirnwände 5, 6 auf, an die sich jeweils ein radialer Ringbund 7 anschließt.
Auf den beiden Ringbünden 7 ist ein Trommelmantel 8 befestigt, der aus drei aufeinanderliegenden,
luftdurchlässigen Schichten besteht, nämlich aus einem innenliegenden Stützsieb
9, einem mittleren Filterkarton 10 und einem äußeren Decksieb 11.
[0012] In dem Hohlraum 12 zwischen dem Trommelmantel 8 und dem Trommelkörper 2 ist konzentrisch
zu diesen ein Gitter 13 vorgesehen, welches aus achsparallelen Streben 14 und in Umfangsrichtung
verlaufenden Streben 15 gebildet ist.
[0013] Durch radiale und achsparallele Wände 16, die sich von dem Trommelkörper 2 bis zum
Trommelmantel 8 erstrecken, ist der Hohlraum 12 in einzelne Kammern unterteilt, die
während einer Umdrehung der Trommel 1 über Zuführkanäle 17 nacheinander an eine Luftzufuhr
angeschlossen werden können.
[0014] Auf dem Gitter 13 ist eine Schicht 18 aus einem schallabsorbierenden Material, beispielsweise
einem Schaumstoff oder einem Fasermaterial befestigt, die eine Vielzahl radialer
Kanäle 19 für den Durchtritt der Luft hat. Auf ihrer Außenseite ist die Schicht 18
mit einer formstabilen Schicht 20 überzogen, durch die die Schicht 18 auf dem Gitter
13 gehalten wird und die die radial nach außen gerichteten Strömungs- und Fliehkräfte
aufnimmt. Die Schicht 20 ist ebenfalls von den Kanälen 19 durchsetzt. Die Außenfläche
der Schicht 20 befindet sich in einem Abstand von dem Trommelmantel 8, so daß die
Luft zur gesamten Innenfläche des Trommelmantels 8 freien Zutritt hat. Außerdem
wird durch diesen Abstand die schalldämmende Wirkung der Schicht 18 erhöht.
[0015] Die schallabsorbierende Schicht kann aus Faserstoffen oder einem Schaumstoff bestehen.
Bevorzugt wird ein Filz verwendet, da dieser eine hohe Dämmwirkung hat, sich gut
verarbeiten läßt und die Mitnahme von Fasern durch die Luft minimal ist.
[0016] Durch die Anordnung der schallabsorbierenden Schicht 18 werden bei der beschriebenen
Trommel die auftretenden Strömungsgeräusche in starkem Maße gedämpft, wobei die schallabsorbierende
Schicht auf ihrer Innen- und Außenseite eine Dämpfungswirkung entfaltet. Die schallabsorbierende
Schicht 18 trägt wieterhin zu einer gleichmäßigen Druckverteilung auf der Innenseite
des Trommelmantels 8 bei, indem sie die mit vergleichsweise hoher Strömungsgeschwindigkeit
seitlich durch die Zuführkanäle 17 einströmende Luft abbremst und über die Kanäle
19 mit ausgeglichenem Druck in Richtung auf den Trommelmantel 8 umlenkt.
1. Luftkissentrommel für Bogendruckmaschinen, bei der aus Öffnungen im Trommelmantel
durch einen Hohlraum im Innern der Trommel zugeführte Luftströme austreten, durch
die die Bogen vom Trommelmantel weggedrückt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß den Öffnungen (8) im Hohlraum (12) eine schallabsorbierende Schicht (18) gegenüberliegt.
2. Luftkissentrommel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die schallabsorbierende Schicht (18) in dem Hohlraum (12) eine zum Trommelmantel
(8) im wesentlichen äquidistante, luftdurchlässige Trennwand bildet, durch die Luft
auf die Innenseite des Trommelmantels (8) geleitet wird.
3. Luftkissentrommel nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die schallabsorbierende Schicht (18) von einem Gitter (13) getragen wird.
4. Luftkissentrommel nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Streben (14, 15) des Gitters (13) einen in Strömungsrichtung tropfenförmigen
Querschnitt haben.
5. Luftkissentrommel nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der schallabsorbierenden Schicht (18) radiale Kanäle (19) ausgebildet sind.
6. Luftkissentrommel nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die schallabsorbierende Schicht (18) auf der dem Gitter abgewandten Seite mit
einer formstabilen Schicht (20), vorzugsweise aus Kunststoff, ummantelt ist.
7. Luftkissentrommel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die schallabsorbierende Schicht (18) aus Filz besteht.
8. Luftkissentrommel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Trommelmantel (8) aus mehreren luftdurchlässigen Schichten (9 - 11) zusammengesetzt
ist.
9. Luftkissentrommel nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Trommelmantel (8) in der Reihenfolge von innen nach außen aus einem Stützsieb
(9), einem Filterkarton (10) und einem Decksieb (11) besteht.