[0001] Die Neuerung betrifft eine Schaltkammer eines Vakuumschalters nach den Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Eine solche Schaltkammer ist aus der US-PS 30 82 307 bekannt, bei der in Figur 6
zwischen dem Kontaktbolzen und Isolator ein zweifach gekrümmtes metallisches Zwischenteil
vorgesehen ist. Der Abstand zwischen den beiden Teilen ist relativ gering und das
Zwischenteil überlappt den Kontaktbolzen an der Verbindungsstelle, was einer starren
Einspannung entspricht. Der bildlichen Darstellung nach handelt es sich bei dem Isolator
um ein Glasrohr, in den das andere Ende des Zwischenteils eingeschmolzen ist. Auf
Grund der geschilderten Merkmale ist das Zwischenteil als verhältnismäßig steif anzusehen.
Somit eignet sich die bekannte Schaltkammer nicht für große Schaltzahlen bei großen
Strombelastungen.
[0003] Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, Schaltkammern der bekannten Art zur Beherrschung
großer Ströme bei hohen Schaltzahlen weiterzuentwickeln.
[0004] Die Lösung der Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des ersten Schutzanspruchs
erreicht. Mit dem erfindungsgemäßen Abschlußteil gelingt eine weitgehende mechanische
Entkopplung des Gehäuses, so daß die auf den ortsfesten Kontakt vor allem beim Einschalten
geäußerten Stoßbelastungen nicht oder nur in geringem Maße auf die Bauteile und Verbindungsstellen
des Gehäuses übertragen werden. Die gewählte Ausführung ist außerdem auch unempfindlich
gegen die bei großen Kurzschlußströmen in mehrphasigen Netzen in seitlicher Richtung
zur Achse der Schaltkammer wirkenden Kräfte.
[0005] Die Vorteile der Erfindung lassen sich am besten an Hand der Figuren erläutern.
Figur 1 Schnitt durch eine erfindungsgemäße Schaltkammer.
Figur 2 Befestigung des Abschlußteils.
[0006] Die Schaltkammer besteht aus einem beweglichen Kontakt 1, und einem ortsfesten Kontakt
2, dessen ortsfester Kontaktbolzen 3 nach Figur 1 über eine Schraubverbindung 11
mit einer Traverse 7 verbunden ist. Die Kontakte 1, 2 sind von einem Gehäuse umgeben,
das aus zwei Keramikrohren 5 und einem dazwischen angeordneten Mantelrohr 6 aus Metall
besteht. Das Gehäuse ist über das Abschlußteil 4 mit dem ortsfesten Kontaktbolzen
3 verbunden. Auf der Seite des beweglichen Kontaktes 1 wird die Kammer durch einen
Abschlußdeckel und einen Faltenbalg vakuumdicht verschlossen. Eine Führungsbuchse
8 stützt den Kontaktbolzen des beweglichen Kontakts. Die Führungsbuchse 8 ist im Stützkörper
9 gelagert.
[0007] In Figur 2 ist eine Ausführungsform des Abschlußteils 4 in Gestalt einer einfachen
Welle dargestellt. Das Abschlußteil 4 ist mit seinem äußeren Ende 4a an der Stirnfläche
14 des Keramikrohres 5 befestigt, während es am inneren Ende 4b ebenfalls mit seiner
Stirnseite an der Mantelfläche 12 des Kontaktbolzens 3 befestigt ist. In Figur 1 ist
besonders für Schaltkammern mit großem Durchmesser ein mehrwelliges Abschlußteil
4 dargestellt. Dabei unterliegen die Verbindungsstellen aber denselben Kriterien,
wie bei Figur 2. Nach einem Unteranspruch des Gebrauchsmusters ist es besonders vorteilhaft,
wenn die Länge der neutralen Faser des Abschlußteils wenigstens 1,5 mal länger als
die lineare Entfernung a zwischen der äußeren Befestigungsstelle und der Mantelfläche
12 des Kontaktbolzens 3 beträgt. Eine solche Formgebung gestattet auch das Auffangen
von in seitlicher oder verdrehender Richtung wirkenden Kräfte auf den ortsfesten
Kontakt 2, ohne das Gehäuse zu gefährden.
[0008] Im Sinne der Aufgabenstellung wird es als besonders vorteilhaft angesehen, daß das
Abschlußteil 4 nicht nur eine wellige Form hat, sondern daß es jeweils mit der Stirnseite
an den Anschlußstücken 5 bzw. 3 befestigt ist. Bezüglich der Befestigungsstelle mit
dem Keramikrohr 5 kann auf diese Weise die auf Grund der unterschiedlichen Wärmedehnungskoeffizienten
des Keramikmaterials und des Werkstoffs für das Abschlußteil entstehenden Schrumpfspannungen
in niedrigen Grenzen gehalten werden. Diese Schrumpfspannungen nehmen mit dem Verhältnis
der Dicken s des Abschlußteils 4 zur Dicke t des Keramikrohres 5 ab. Außerdem bedeutet
die stirnseitige Befestigung an beiden Enden des Abschlußteils 4 eine gewisse Gelenkigkeit
derselben. Durch diese Gelenkigkeit wird die Federkonstante des Abschlußteils 4 niedriger
als bei einer Befestigung, die einer starren Einspannung entspricht. Die erfindungsgemäße
Befestigung des Abschlußteils 4 mit dem Kontaktbolzen 3 sichert außerdem noch die
bei asymmetrischen Belastungen unter großen Kurschlußströmen möglichen Verstellkräfte
im Sinne einer leichten Drehung des Kontaktbolzens um das Abschlußteil 4.
[0009] Das Abschlußteil 4 ist trotz seiner geringen Federkonstanten ein elastisches Bauteil.
Damit das Gehäuse nicht durch geringe Erschütterungen auf- und abschwingt ist es
vorteilhaft, zwischen der Führungsbuchse 8 und dem Stützkörper 9 einen elastischen
Stützring 15 spaltfrei anzuordnen. Außerdem sollte um den ortsfesten Kontaktbolzen
ein Puffer 10 angeordnet werden, gegen den das Gehäuse vorzugsweise mit dem äußeren
Rand des Keramikrohrs 5 bei elastischen Ausschlägen anschlagen kann. Durch diesen
Puffer werden solche elastischen Verformungen begrenzt und somit dafür gesorgt, daß
die damit verbundenen Beanspruchungen auf niedrige Werte begrenzt bleiben.
Liste der Bezugszahlen
[0010]
beweglicher Kontakt |
1 |
ortsfester Kontakt |
2 |
Kontaktbolzen |
3 |
Abschlußteil |
4 |
Enden des Abschlußteils |
4a, 4b |
Keramikrohr |
5 |
Mantelrohr |
6 |
Anschlußkörper |
7 |
Führungsbuchse |
8 |
Stützkörper |
9 |
Puffer |
10 |
Verschraubung |
11 |
Mantelfläche der Kontaktbolzen |
12 |
Lötverbindung |
13 |
Stirnfläche des Keramikrohrs |
14 |
elastischer Stützring |
15 |
1. Schaltkammer eines Vakuumschalters mit einem wenigstens ein Isolierrohr aufweisenden
Gehäuse, einem durch einen die Schaltkammer tragenden Kontaktbolzen gehaltenen ortsfesten
Kontakt, einem in etwa in Richtung der Schalterachse beweglichen, über einen Faltenbalg
vakuumdicht mit dem Gehäuse verbundenen Kontakt, der den ortsfesten Kontakt in der
eingeschalteten Stellung stirnseitig unter der Wirkung einer Kontaktkraftfeder berührt,
und einem das Isolierrohr mit dem Kontaktbolzen des Gehäuses vakuumdicht verbindenden,
gekrümmten Abschlußteil der die beim Einschalten des Vakuumschalters entstehenden
Stoßbelastungen auf das Gehäuse überträgt,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Abschlußteil (4) eine wellige Form mit wenigstens einer vollen Welle besitzt
und mit der äußeren Schnittkante an der Stirnseite (14) des als Keramikrohr (5) ausgebildeten
Isolierrohres und mit der inneren Schnittkante an der Mantelfläche (12) des den ortsfesten
Kontakt (2) tragenden Kontaktbolzens (3) befestigt ist.
2. Schaltkammer eines Vakuumschalters nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Enden (4a, 4b) des Abschlußteils (4) in einem zumindest annähernd rechten
Winkel zu den Befestigungsflächen (12, 14) des Kontaktbolzens (3) und des Keramikrohres
(5) angeordnet sind.
3. Schaltkammer eines Vakuumschalters nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die neutrale Faser (Mittellinie) des Abschlußteils (4) wenigstens 1,5 mal länger
als der Abstand (a) zwischen den Befestigungsstellen ist.
4. Schaltkammer eines Vakuumschalters nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Abschlußteil (4) aus einem Chrom-Nickel-Stahl von maximal 1 mm Wandstärke
besteht.
5. Schaltkammer eines Vakuumschalters nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Befestigung des Abschlußteils (4) durch Lötverbindungen erfolgt.
6. Schaltkammer eines Vakuumschalters nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Befestigung des Abschlußteils (4) durch Schweißverbindungen erfolgt.
7. Schaltkammer eines Vakuumschalters nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Eigenbewegung des Gehäuses durch einen elastischen Stützring (15) und einen
dämpfenden Puffer (10) begrenzt ist.
8. Schaltkammer eines Vakuumschalters nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stützring (15) zwischen einer den beweglichen Kontakt (1) führenden Buchse
(8) und einem festen Stützkörper (9) eingebaut ist, während der Puffer (10) mit der
Stirnfläche (14) des Keramikrohrs (5) zusammenwirkt.