(19)
(11) EP 0 354 515 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.02.1990  Patentblatt  1990/07

(21) Anmeldenummer: 89114564.1

(22) Anmeldetag:  07.08.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B26D 1/24
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT NL

(30) Priorität: 09.08.1988 DE 3826993

(71) Anmelder: BHS Corrugated Maschinen- und Anlagenbau GmbH
D-92729 Weiherhammer (DE)

(72) Erfinder:
  • Mensing, Hermann, Dipl.-Ing. (FH)
    D-8481 Weiherhammer (DE)
  • Sternitzke, Reinhard
    D-8481 Kaltenbrunn (DE)
  • Waldeck, Karl
    D-8481 Etzenricht (DE)
  • Schnabel, Klaus, Dipl.-Ing.
    D-8484 Grafenwöhr (DE)

(74) Vertreter: Eder, Eugen, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Dipl.-Ing. E. Eder Dipl.-Ing. K. Schieschke Elisabethstrasse 34
80796 München
80796 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Längsschneide- oder Rillmaschine für eine bewegte Wellpappenbahn


    (57) Die Längsschneide- und/oder Rillmaschine (1) für bewegte Materi­albahnen, insbesondere für Wellpappebahnen (2) besitzt mehrere, auf entgegengesetzten Bahnseiten liegende, paarweise zusammen­wirkende Werkzeuge (12, 17) oder (12′, 17′) deren oberer und un­terer Reihe je eine Antriebswelle (13, 13′) und eine Verstell­spindel (14) zugeordnet sind, wobei die Werkzeuge an Werkzeug­körpern (5) angebracht sind, die verschiebbar im Maschinenge­stell (3) mittels Führungsschienen (9) geführt und über steuer­bare Kupplungen (15) mit den Verstellspindeln kuppelbar sind. Jeder Werkzeugkörper (5) trägt mehere Werkzeuge und Werkzeugkör­per oder Führungsschienen sind einstellbar gegenüber dem Maschi­nengestell so angeordnet, daß jeweils ein Werkzeug sich in Ar­beitsstellung befindet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Längsschneide- und/oder Rillmaschine für bewegte Materialbahnen, insbesondere für Wellpappebahnen, mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.

    [0002] Eine derartige Längsschneide- und/oder Rillmaschine ist aus der GB-A-2 139 135 bekannt. Hierbei sind überhalb und unterhalb der horizontal durchlaufenden Warenbahn mehrere Blöcke vorhanden, die um eine mittige Trag- und Verstellspindel hin- und her­schwenkbar sind. Jeder Block trägt beidseitig der Trag- und Ver­stellspindel Werkzeugkörper. Jeder Werkzeugkörper ist in dem Block quer zur Warenbahn bei eingerückter Kupplung von der Ver­stellspindel angetrieben verstellbar. Befindet sich das eine von übereinander angeordneten Werkzeugen gebildete Werkzeugpaar durch Kippen des Blockes in die eine Stellung in Arbeitsstel­lung, befindet sich das in Bahnlaufrichtung daneben angeordnete Werkzeugpaar in Ausgangsstellung. Dieses in Ausgangsstellung befindliche Werkzeugpaar kann dann auf eine neue Position für eine nachfolgende Bearbeitung der Warenbahn eingestellt werden. Hierfür sind an jedem Block zwei Verstellspindeln für die zwei wechselweise in Arbeitsstellung überführbaren Werkzeuge vorhan­den. Bei dieser bekannten Längsschneide- und/oder Rillmaschine ist nicht vorgesehen, daß die Werkzeuge der Blöcke in gleicher Position wechselweise eingesetzt werden. Die Ausbildung dieser bekannten Maschine für eine solche Anwendung ist unnötig aufwen­dig.

    [0003] Auch die DE-PS 24 36 717 beschreibt eine Maschine zum Längs­schneiden und Rillen einer Warenbahn, die in einer Anlage meh­rere solcher Maschinen aufweist. Hierbei können Einzelmaschinen wechselweise eingesetzt werden, die in Hubeinheiten oder in Revolvereinheiten die Werkzeuge tragen.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs be­schriebene Längsschneide- und/oder Rillmaschine so zu ver­bessern, daß es möglich wird, bei geringstem Aufwand beschädigte oder abgenutzte Werkzeuge oder Werkzeuge mit anderen Profilen in im wesentlichen gleichen Arbeitspositionen wirken zu lassen.

    [0005] Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den kennzeichnenden Merkma­len des Patentanspruches 1.

    [0006] Die Längsschneide- und/oder Rillmaschine ermöglicht es nun, bei einfachstem Aufbau wechselweise Werkzeugpaare in im wesentlichen gleichen Arbeitseinstellungen einzusetzen, wobei die Werkzeuge in ihrer Ruhestellung ausgewechselt und ersetzt werden können. Eine zusätzliche Neueinstellung der Position entfällt dabei weitgehendst. Die Umstellung von einem Werkzeug auf das andere kann ohne großen Zeitverlust erfolgen.

    [0007] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Un­teransprüchen.

    [0008] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:

    Fig. 1 einen vertikalen Querschnitt der Längsschneide- und/oder Rillmaschine für bewegte Materialbahnen und

    Fig. 2 einen Teilschnitt nach der Linie II-II in Fig. 1.



    [0009] Die nachfolgend beschriebene Längsschneide- und/oder Rill­maschine 1 findet für eine Wellpappenbahn 2 Anwendung.

    [0010] Die Längsschneide- und/oder Rillmaschine 1 besitzt ein statio­näres Maschinengestell 3, das nur teilweise in Figur 1 angedeu­tet ist. Dieses Maschinengestell 3 trägt ein Führungsbett 4 für Werkzeugkörper 5. Das Führungsbett 4 umfaßt paralelle Längsträ­ger 6, die quer zur Längsachse der durchlaufenden Wellpappenbahn 2 angeordnet sind. Diese Längsträger 6 sind an ihren Enden fest mit Schildplatten 7 verbunden. Die Schildplatten 7 sind über Schwenkzapfen 8 mit dem Maschinengestell 3 verbunden. Die Längs­träger 6 weisen an ihrer Unterseite parallele Führungsschienen 9 mit kreisförmigem Querschnitt auf.

    [0011] Die Werkzeugkörper 5 besitzen an ihrer Oberseite passende Auf­nahmen 11 für die Führungsschienen 9. Die Werkzeugkörper 5 tra­gen mehrere, im Ausführungsbeispiel zwei, dargestellte Werkzeuge 12, 12′. Diese können Schneidwerkzeuge oder Rillwerkzeuge sein. Dabei kann bei Schneid- oder Rillwerkzeugen ein Werkzeug als Er­satz vorgesehen sein. Bei einem Rillwerkzeug ist es auch mög­lich, andere Rillprofile vorzusehen.

    [0012] Die Werkzeuge 12, 12′ werden über paralelle Antriebswellen 13, 13′ angetrieben, die die Werkzeuge 12, 12′ drehfest aber längs­verschiebbar aufnehmen. Hierfür besitzen die Antriebswellen 13, 13′ Längsnuten 10, mit denen Keile 10′ greifen.

    [0013] Es ist auch möglich, nur eines der Werkzeuge 12 oder 12′ über eine Antriebswelle 13 oder 13′ anzutreiben. Dann sind die Werk­zeuge 12, 12′ über miteinander kämmende, nicht dargestellte Zah­nungen verbunden.

    [0014] Quer zur Wellpappenbahn 2 sind die Werkzeuge 12, 12′ hinter­einander reihenweise angeordnet. Zur Einstellung der Werkzeuge 12, 12′ auf ihre Sollstellung ist Z.B. eine durchgehende Ver­stellspindel 14 vorhanden. Jeder Werkzeugkörper 5 weist an sei­ner Oberseite eine steuerbare Kupplung 15 auf. Solche Verstell­antriebe sind in verschiedenen Bauformen bekannt. Der darge­stellte Verstellantrieb ist nur beispielsweise angegeben.

    [0015] Damit die Werkzeuge 12, 12′ wechselweise in Arbeitsstellung überführbar sind, ist das Führungsbett 4 mit einer Stellein­richtung 16 verbunden, welche andererseits mit dem stationären Maschinengestell 3 verbunden ist. Vorzugsweise ist eine solche Stelleinrichtung 16 als Spindelhubvorrichtung ausgebildet, die seitlich außerhalb der Mittelebene am Führungsbett 4 angreift. Dadurch ist es möglich, das Führungsbett 4 um den Drehzapfen 8 begrenzt zu verschwenken. Da die Werkzeuge 12, 12′ symmetrisch zur Mittelebene angeordnet sind, kann auf einfache Weise über die Stelleinrichtung 16 wechselweise das eine oder das andere der Werkzeuge 12, 12′ in Arbeitsstellung überführt werden, in der ein solches Werkzeug mit der Wellpappenbahn 2 zusammenwirkt. Wie üblich sind in Längsrichtung der Wellpappenbahn 2 mehrere Einheiten von Werkzeugen in nicht dargestellter Weise angeord­net, wobei mehrere Reihen von Schneidwerkzeugen und mehrere Rei­hen von Rillwerkzeugen vorhanden sind. Ein solcher Aufbau ist gleichfalls üblich und daher nicht gesondert dargestellt.

    [0016] Neben den überhalb der Wellpappenbahn 2 vorgesehenen Werkzeugen 12, 12′ sind, wie aus Fig. 1 ersichtlich, damit zusammenwirkende Werkzeuge 17, 17′ unterhalb der Wellpappenbahn 2 angeordnet. Führungsbett, Antriebswellenstell-Einrichtungen und dgl. ent­sprechen dabei dem Aufbau überhalb der Wellpappenbahn 2.

    [0017] Wie aus Fig. 2 ersichtlich, können die Werkzeuge 12, 12′ nicht bloß in einer Ebene parallel zur Längsmittelebene der Wellpap­penbahn 2 angeordnet sein, sondern auch in überlappender Anord­nung. Hierfür sind die mit den Antriebswellen 13, 13′ drehfest aber verschiebbar verbundenen Werkzeugträger 18 nabenförmig aus­gebildet. Die davon getragenen, ringförmigen Rillwerkzeuge 12, 12′ nehmen dann einen gewissen Versatz zueinander ein. Bei Wech­sel der Werkzeuge muß dann eine entsprechende Nachstellung er­folgen. Die Rillwerkzeuge 12, 12′ stützen sich über Kugellager 9, 19′ auf dem Werkzeugkörper 5 ab, der im Querschnitt unter­schiedliche Stärke aufweist.

    [0018] Anstatt das gesamte Führungsbett 4 und damit alle Werkzeuge auf einmal zu schwenken, ist es auch möglich, die Werkzeugkörper 5 und damit die zugehörigen Werkzeuge einzeln für sich in oder außer Arbeitsstellung zu schwenken.

    [0019] Es ist auch möglich, statt nur zwei Werkzeuge an einem Werk­zeugkörper 5 auch mehrere vorzusehen, insbesondere dann, wenn ein revolverartiger Anbau der Werkzeuge am Werkzeugkörper er­folgt.

    [0020] Es ist auch möglich nur das untere Führungsbett für die Werk­zeuge 17, 17′ oder das obere und das untere schwenkbar auszubil­den.


    Ansprüche

    1. Längsschneide- und/oder Rillmaschine für bewegte Warenbahnen, insbesondere für Wellpappebahnen, mit Werkzeugkörpern, die überhalb und unterhalb der horizontal bewegten Warenbahn paarweise zusammenwirkend kippbar angeordnet und quer zu die­ser verschiebbar im Maschinengestell geführt sind, von denen jeder mehrere Werkzeuge trägt, die über Antriebswellen rotie­rend antreibbar und durch gekuppelte Verstellspindeln in vor­bestimmte Positionen einstellbar sind,dadurch gekennzeichnet, daß jeder Werkzeugkörper (5) die Werkzeuge (12, 12′; 17, 17′) unverschiebbar trägt und über nur eine Kupplung (15) mit einer einzeln Verstellspindel (14) kuppelbar ist.
     
    2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Führungsbett (4) mit Führungsschienen (9) für die Werk­zeugkörper (5) um eine Mittelachse (8) schwenkbar mit dem Maschinengestell (3) verbunden ist und zwischen Führungsbett und Maschinengestell eine Einstellvorrichtung (16) angeordnet ist.
     
    3. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschienen (9) für die Werkzeugkörper (5) an ihren En­den mit einem Schild (7) fest verbunden sind, daß jedes Schild mit dem stationären Maschinengestell (3) über einen mittigen Schwenkzapfen (8) verbunden ist und daß eine einsei­tige Stelleinrichtung (16) vorhanden ist, die mit dem statio­ nären Maschinengestell und dem Führungsbett (4) verbunden ist.
     
    4. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeuge (12, 12′ oder 17, 17′) am Werkzeugkörper (5) neben­einander in einer gemeinsamen Querebene angeordnet sind.
     
    5. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Werkzeugkörper (5) die Werkzeuge (12, 12′ oder 17, 17′) über­lappend und versetzt zueinander aufweist.
     
    6. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeuge (12, 12′ oder 17, 17′) über eine Zahnung mit­einander in Eingriff stehen und nur ein Werkzeug (12 oder 17) mit der Antriebswelle (13) greift.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht