[0001] Die Erfindung betrifft eine Längsschneide- und/oder Rillmaschine für bewegte Materialbahnen,
insbesondere für Wellpappebahnen, mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs
1.
[0002] Eine derartige Längsschneide- und/oder Rillmaschine ist aus der GB-A-2 139 135 bekannt.
Hierbei sind überhalb und unterhalb der horizontal durchlaufenden Warenbahn mehrere
Blöcke vorhanden, die um eine mittige Trag- und Verstellspindel hin- und herschwenkbar
sind. Jeder Block trägt beidseitig der Trag- und Verstellspindel Werkzeugkörper.
Jeder Werkzeugkörper ist in dem Block quer zur Warenbahn bei eingerückter Kupplung
von der Verstellspindel angetrieben verstellbar. Befindet sich das eine von übereinander
angeordneten Werkzeugen gebildete Werkzeugpaar durch Kippen des Blockes in die eine
Stellung in Arbeitsstellung, befindet sich das in Bahnlaufrichtung daneben angeordnete
Werkzeugpaar in Ausgangsstellung. Dieses in Ausgangsstellung befindliche Werkzeugpaar
kann dann auf eine neue Position für eine nachfolgende Bearbeitung der Warenbahn eingestellt
werden. Hierfür sind an jedem Block zwei Verstellspindeln für die zwei wechselweise
in Arbeitsstellung überführbaren Werkzeuge vorhanden. Bei dieser bekannten Längsschneide-
und/oder Rillmaschine ist nicht vorgesehen, daß die Werkzeuge der Blöcke in gleicher
Position wechselweise eingesetzt werden. Die Ausbildung dieser bekannten Maschine
für eine solche Anwendung ist unnötig aufwendig.
[0003] Auch die DE-PS 24 36 717 beschreibt eine Maschine zum Längsschneiden und Rillen
einer Warenbahn, die in einer Anlage mehrere solcher Maschinen aufweist. Hierbei
können Einzelmaschinen wechselweise eingesetzt werden, die in Hubeinheiten oder in
Revolvereinheiten die Werkzeuge tragen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs beschriebene Längsschneide-
und/oder Rillmaschine so zu verbessern, daß es möglich wird, bei geringstem Aufwand
beschädigte oder abgenutzte Werkzeuge oder Werkzeuge mit anderen Profilen in im wesentlichen
gleichen Arbeitspositionen wirken zu lassen.
[0005] Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches
1.
[0006] Die Längsschneide- und/oder Rillmaschine ermöglicht es nun, bei einfachstem Aufbau
wechselweise Werkzeugpaare in im wesentlichen gleichen Arbeitseinstellungen einzusetzen,
wobei die Werkzeuge in ihrer Ruhestellung ausgewechselt und ersetzt werden können.
Eine zusätzliche Neueinstellung der Position entfällt dabei weitgehendst. Die Umstellung
von einem Werkzeug auf das andere kann ohne großen Zeitverlust erfolgen.
[0007] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0008] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 einen vertikalen Querschnitt der Längsschneide- und/oder Rillmaschine für bewegte
Materialbahnen und
Fig. 2 einen Teilschnitt nach der Linie II-II in Fig. 1.
[0009] Die nachfolgend beschriebene Längsschneide- und/oder Rillmaschine 1 findet für eine
Wellpappenbahn 2 Anwendung.
[0010] Die Längsschneide- und/oder Rillmaschine 1 besitzt ein stationäres Maschinengestell
3, das nur teilweise in Figur 1 angedeutet ist. Dieses Maschinengestell 3 trägt ein
Führungsbett 4 für Werkzeugkörper 5. Das Führungsbett 4 umfaßt paralelle Längsträger
6, die quer zur Längsachse der durchlaufenden Wellpappenbahn 2 angeordnet sind. Diese
Längsträger 6 sind an ihren Enden fest mit Schildplatten 7 verbunden. Die Schildplatten
7 sind über Schwenkzapfen 8 mit dem Maschinengestell 3 verbunden. Die Längsträger
6 weisen an ihrer Unterseite parallele Führungsschienen 9 mit kreisförmigem Querschnitt
auf.
[0011] Die Werkzeugkörper 5 besitzen an ihrer Oberseite passende Aufnahmen 11 für die Führungsschienen
9. Die Werkzeugkörper 5 tragen mehrere, im Ausführungsbeispiel zwei, dargestellte
Werkzeuge 12, 12′. Diese können Schneidwerkzeuge oder Rillwerkzeuge sein. Dabei kann
bei Schneid- oder Rillwerkzeugen ein Werkzeug als Ersatz vorgesehen sein. Bei einem
Rillwerkzeug ist es auch möglich, andere Rillprofile vorzusehen.
[0012] Die Werkzeuge 12, 12′ werden über paralelle Antriebswellen 13, 13′ angetrieben, die
die Werkzeuge 12, 12′ drehfest aber längsverschiebbar aufnehmen. Hierfür besitzen
die Antriebswellen 13, 13′ Längsnuten 10, mit denen Keile 10′ greifen.
[0013] Es ist auch möglich, nur eines der Werkzeuge 12 oder 12′ über eine Antriebswelle
13 oder 13′ anzutreiben. Dann sind die Werkzeuge 12, 12′ über miteinander kämmende,
nicht dargestellte Zahnungen verbunden.
[0014] Quer zur Wellpappenbahn 2 sind die Werkzeuge 12, 12′ hintereinander reihenweise
angeordnet. Zur Einstellung der Werkzeuge 12, 12′ auf ihre Sollstellung ist Z.B. eine
durchgehende Verstellspindel 14 vorhanden. Jeder Werkzeugkörper 5 weist an seiner
Oberseite eine steuerbare Kupplung 15 auf. Solche Verstellantriebe sind in verschiedenen
Bauformen bekannt. Der dargestellte Verstellantrieb ist nur beispielsweise angegeben.
[0015] Damit die Werkzeuge 12, 12′ wechselweise in Arbeitsstellung überführbar sind, ist
das Führungsbett 4 mit einer Stelleinrichtung 16 verbunden, welche andererseits mit
dem stationären Maschinengestell 3 verbunden ist. Vorzugsweise ist eine solche Stelleinrichtung
16 als Spindelhubvorrichtung ausgebildet, die seitlich außerhalb der Mittelebene am
Führungsbett 4 angreift. Dadurch ist es möglich, das Führungsbett 4 um den Drehzapfen
8 begrenzt zu verschwenken. Da die Werkzeuge 12, 12′ symmetrisch zur Mittelebene angeordnet
sind, kann auf einfache Weise über die Stelleinrichtung 16 wechselweise das eine oder
das andere der Werkzeuge 12, 12′ in Arbeitsstellung überführt werden, in der ein solches
Werkzeug mit der Wellpappenbahn 2 zusammenwirkt. Wie üblich sind in Längsrichtung
der Wellpappenbahn 2 mehrere Einheiten von Werkzeugen in nicht dargestellter Weise
angeordnet, wobei mehrere Reihen von Schneidwerkzeugen und mehrere Reihen von Rillwerkzeugen
vorhanden sind. Ein solcher Aufbau ist gleichfalls üblich und daher nicht gesondert
dargestellt.
[0016] Neben den überhalb der Wellpappenbahn 2 vorgesehenen Werkzeugen 12, 12′ sind, wie
aus Fig. 1 ersichtlich, damit zusammenwirkende Werkzeuge 17, 17′ unterhalb der Wellpappenbahn
2 angeordnet. Führungsbett, Antriebswellenstell-Einrichtungen und dgl. entsprechen
dabei dem Aufbau überhalb der Wellpappenbahn 2.
[0017] Wie aus Fig. 2 ersichtlich, können die Werkzeuge 12, 12′ nicht bloß in einer Ebene
parallel zur Längsmittelebene der Wellpappenbahn 2 angeordnet sein, sondern auch
in überlappender Anordnung. Hierfür sind die mit den Antriebswellen 13, 13′ drehfest
aber verschiebbar verbundenen Werkzeugträger 18 nabenförmig ausgebildet. Die davon
getragenen, ringförmigen Rillwerkzeuge 12, 12′ nehmen dann einen gewissen Versatz
zueinander ein. Bei Wechsel der Werkzeuge muß dann eine entsprechende Nachstellung
erfolgen. Die Rillwerkzeuge 12, 12′ stützen sich über Kugellager 9, 19′ auf dem Werkzeugkörper
5 ab, der im Querschnitt unterschiedliche Stärke aufweist.
[0018] Anstatt das gesamte Führungsbett 4 und damit alle Werkzeuge auf einmal zu schwenken,
ist es auch möglich, die Werkzeugkörper 5 und damit die zugehörigen Werkzeuge einzeln
für sich in oder außer Arbeitsstellung zu schwenken.
[0019] Es ist auch möglich, statt nur zwei Werkzeuge an einem Werkzeugkörper 5 auch mehrere
vorzusehen, insbesondere dann, wenn ein revolverartiger Anbau der Werkzeuge am Werkzeugkörper
erfolgt.
[0020] Es ist auch möglich nur das untere Führungsbett für die Werkzeuge 17, 17′ oder das
obere und das untere schwenkbar auszubilden.
1. Längsschneide- und/oder Rillmaschine für bewegte Warenbahnen, insbesondere für
Wellpappebahnen, mit Werkzeugkörpern, die überhalb und unterhalb der horizontal bewegten
Warenbahn paarweise zusammenwirkend kippbar angeordnet und quer zu dieser verschiebbar
im Maschinengestell geführt sind, von denen jeder mehrere Werkzeuge trägt, die über
Antriebswellen rotierend antreibbar und durch gekuppelte Verstellspindeln in vorbestimmte
Positionen einstellbar sind,dadurch gekennzeichnet, daß jeder Werkzeugkörper (5) die
Werkzeuge (12, 12′; 17, 17′) unverschiebbar trägt und über nur eine Kupplung (15)
mit einer einzeln Verstellspindel (14) kuppelbar ist.
2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Führungsbett (4) mit
Führungsschienen (9) für die Werkzeugkörper (5) um eine Mittelachse (8) schwenkbar
mit dem Maschinengestell (3) verbunden ist und zwischen Führungsbett und Maschinengestell
eine Einstellvorrichtung (16) angeordnet ist.
3. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschienen (9)
für die Werkzeugkörper (5) an ihren Enden mit einem Schild (7) fest verbunden sind,
daß jedes Schild mit dem stationären Maschinengestell (3) über einen mittigen Schwenkzapfen
(8) verbunden ist und daß eine einseitige Stelleinrichtung (16) vorhanden ist, die
mit dem statio nären Maschinengestell und dem Führungsbett (4) verbunden ist.
4. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeuge (12, 12′ oder
17, 17′) am Werkzeugkörper (5) nebeneinander in einer gemeinsamen Querebene angeordnet
sind.
5. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Werkzeugkörper (5)
die Werkzeuge (12, 12′ oder 17, 17′) überlappend und versetzt zueinander aufweist.
6. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeuge (12, 12′ oder
17, 17′) über eine Zahnung miteinander in Eingriff stehen und nur ein Werkzeug (12
oder 17) mit der Antriebswelle (13) greift.