[0001] Die Erfindung betrifft einen elektrischen Schalter gemäß Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Ein bekannter elektrischer Schalter der Anmelderin ist in der Gebrauchsmusterschrift
81 13 206 beschrieben und dargestellt. Dieser besteht aus einem isolierenden Gehäuse,
in dem zwei feststehende Kontakte angeordnet sind. Die beiden feststehenden Kontakte
sind mit elektrischen Stromzuführungselementen verbunden, die aus dem Gehäuse hervortreten.
Zwischen den beiden feststehenden Kontakten ist ein beweglicher Kontakt angeordnet,
der an einem Ende eines ebenen blattförmigen Trägers sitzt. Das andere Ende des Trägers
ist in einer Kerbe eines abgewinkelten Stromzuführungselementes beweglich gelagert.
Der blattförmige Träger ist zwischen seinen beiden Enden mit einem Loch versehen,
in das das hakenförmige Ende einer unter Zugspannung stehenden Wendelfeder eingreift,
die mit ihrem anderen Ende ortsfest eingespannt ist. Auf der Wendelfeder liegt das
gabelförmige Ende eines Schaltstiftes auf, der über eine Rückstellfeder mit einem
Stößel verbunden ist.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Konstruktion des bekannten Schalters
zu vereinfachen.
[0004] Die Aufgabe ist erfindungsgemäß durch das im Kennzeichen des Anspruches 1 angegebene
Merkmal gelöst.
[0005] Durch die erfindungsgemäße Lösung wird erreicht, daß eine separate Rückstellfeder
für den Stößel entfallen kann. Ferner kann die bisher verwendete Wendelfeder entfallen,
weil ihre Funktion durch die Blattfeder ersetzt wird, die gleichzeitig den blattförmigen
Träger für den beweglichen Kontakt bildet.
[0006] Eine zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung wird durch die Merkmale des Anspruches
2 gekennzeichnet. Die so gestaltete Blattfeder bewirkt nicht nur die Rückstellung
des beweglichen Kontaktes und des Stößels, sondern sie dient gleichzeitig als Stromzuführungselement.
[0007] Die Rückstellwirkung der Blattfeder wird besonders gefördert durch Merkmale, die
Gegenstand des Anspruches 3 sind.
[0008] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 4 und 5 angegeben.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachfolgend anhand der Zeichnungen beschrieben.
[0010] Es zeigen:
Figur 1 den geöffneten Schalter, bei dem sich der Schaltstößel in Endposition und
der bewegliche Kontakt in einer Schaltstellung befindet;
Figur 2 den geöffneten Schalter, bei dem der Schaltstößel nach vorn bewegt ist und
sich der bewegliche Kontakt in der anderen Schaltstellung befindet;
Figur 3 die Blattfeder in Draufsicht;
Figur 4 die Blattfeder in Seitenansicht.
[0011] Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung. Der geöffnete Schalter
weist ein Gehäuse 1, einen Schaltstößel 2, zwei mit Kontakten 6a, 6b versehene Anschlußstifte
3, 4, ein als Lagerbügel 5 ausgeführtes Stromzuführungselement und eine an diesem
gehaltene, als Blattfeder 10 ausgebildete Schaltfeder mit den Abschnitten 12, 14,
11 und 13. Am Ende des Abschnittes 13 der Blattfeder 10 ist ein beweglicher Kontakt
15a, 15b, welcher hier als zweiseitiger Kontakt ausgeführt ist, angeordnet. Dieser
Kontakt 15a, 15b ist vorteilhafterweise als Kontaktniet ausgeführt, der je nach Verwendungszweck,
d. h. in einem Ein- bzw. Ausschalter nur eine Kontaktfläche aufweist, während bei
einem hier dargestellten Umschalter zwei Kontaktflächen 15a und 15b vorhanden sind.
[0012] Die Blattfeder 10 ist im mittleren Abschnitt 11 H-förmig geschlitzt, so daß bei Anbringen
der Blattfeder an dem Lagerbügel 5 zwei unter Druckspannung stehende Zungen 16a und
16b aus der durch die Blattfeder gebildeten Ebene hervorstehen. Die Blattfeder 10
ist außer an den Querschlitzkanten 17a und 17b der beiden durch die H-förmige Aufschlitzung
entstandenen Zungen 16a und 16b auch mit dem, dem Kontaktniet 15a, 15b entgegengesetzten
Ende des Abschnitts 12 an dem Lagerbügel 5 in Kerben oder Vertiefungen 20, 21, 22
gehalten. Der Abschnitt 14 ist haarnadelförmig gebogen, auf der dem Kontaktniet entgegengesetzten
Seite der H-Aufschlitzung angeordnet und so in dem Gehäuse 1 angeordnet, daß der Stößel
2 in seiner Endlage mit ihm in Berührung tritt.
[0013] Die Blattfeder 10 ist aus einem federnden, 0,15 mm dicken Metallstreifen gebildet,
der in einem Arbeitsgang gebogen und bei ca. 200
oC ca. zwei Stunden gelagert wird, so daß seine federnden Eigenschaften, speziell in
den Zungenbereichen 16a, 16b und im Abschnitt 14 über die Lebensdauer des Schalters
erhalten bleiben, bei gleichzeitig ökonomischer Fertigung der Blattfeder 10.
[0014] Wie Fig. 2 zeigt, führt ein Abwärtsbewegen des Stößels 2, zu einem Umschalten der
Blattfeder 10 und des zugehörigen Kontaktniets 15a, 15b von dem Anschlußstift 3 mit
Kontakt 6a zu dem Anschlußstift 4 mit Kontakt 6b. Hierbei wird der Abschnitt 14 der
Blattfeder 10 abwärts bewegt, so daß sich der Abschnitt 11 über die durchgebogene
Zunge 16b nach unten verschiebt. Die Zunge 16b klappt dabei nach oben um, wodurch
eine nach unten wirkende Druckspannung auf den Abschnitt 13 ausgeübt wird, mit der
Folge, daß der Kontaktniet 15a, 15b sich nun aus seiner oberen Ruhelage in seine untere
Arbeitslage bewegt.
[0015] Mittels der elastischen, aus einem Teil gefertigten Blattfeder 10 und seinen in
dem Lagerbügel 5 gelagerten Kanten 17a, 17b und der ebenfalls gelagerten Abschlußkante
des Abschnittes 12 der Blattfeder 10 sind mit der Wahl der Lage der Kerben 20, 21,
22 die Schaltparameter, wie Kontaktdruck, Betätigungsgegendruck, Umschaltkraft und
Hysterese des Schaltverhaltens einstellbar. Die Tiefe der Kerben 21 und 22 bestimmt
wesentlich die Vorspannung der gebogenen Zungen 16a und 16b und damit den Kontaktdruck,
mit dem die Kontakte 15a und 15b gegen den jeweiligen Kontakt 6a oder 6b gedrückt
werden und das Umschaltverhalten bei Druckeinwirkung auf den Stößel 2. Mittels des
haarnadelförmig gebogenen Abschnittes 14 und der relativen Lage der Kerbe 20 zu den
Kerben 21 und 22 ist der Betätigungsgegendruck für den Stößel 2 und der Ansprechpunkt,
bei dem der Kontakt 15a, 15b seine Schaltstellung wechselt, einstellbar. Die Schaltparameter
sind jedoch nicht vollständig entkoppelt voneinander einstellbar.
[0016] Zur Stabilisierung des Umschaltverhaltens des Schalters und zur Sicherstellung der
Wiederholgenauigkeit ist es vorteilhaft, den Lagerbügel 5 zweiseitig zu fixieren.
Dieses ist durch Abwinkeln des Lagerbügels 5 innerhalb des Gehäuses 1 und durch Vorsehen
einer Aussparung 7 im Gehäuse 1 erreicht, in welche das obere Ende des Lagerbügels
5 bei der Montage des Schalters eingreift.
[0017] Bei der Wahl der relativen Lage der Kerben 21, 22 und 20 muß darauf geachtet werden,
daß die unter Spannung stehende Zunge 16b bei einem Umschaltvorgang der Kontakte 15a
und 15b auf die jeweils andere Seite des Blattfederabschnitts 11 umspringt, während
die Zunge 16a immer auf der gleichen Seite des Blattfederabschnittes 11 verbleibt.
Auf diese Weise wird stets ein Betätigungsgegendruck für den Stößel 2 erzeugt.
[0018] Fig. 3 zeigt eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Blattfeder 10 mit den Abschnitten
11, 13 und 14. Die H-förmige Stanzung weist in den längs zur Blattfeder 10 liegenden
Abschnitten Aussparungen 18 auf, womit verhindert wird, daß sich die durch Stanzung
gebildeten Zungen 16a und 16b bei ihren betriebsmäßigen, relativen Lageänderungen
und der Abschnitt 11 der Blattfeder 10 nicht in ihren gegenseitigen Bewegungen stören.
Der Querschlitz 17, durch den die beiden Zungenkanten 17a und 17b der beiden Zungen
16a und 16b gebildet sind, braucht keine Aussparung entsprechend der Längsschlitze
18 aufzuweisen.
[0019] Fig. 4 zeigt eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Blattfeder nach Fig. 3, in
der deutlich der haarnadelförmig abgebogene Abschnitt 14 erkennbar ist. Da die erfindungsgemäße
Blattfeder 10 neben dem Aufbringen von Kontaktdruck, Betätigungsdruck und Umschaltkraft
auch den zu schaltenden elektrischen Strom führt, ist es vorteilhaft, sie so breit
wie möglich, d. h. entsprechend der Gehäusetiefe, auszuführen. Eine Erhöhung der Dicke
der Blattfeder 10 ist wegen der erwünschten federnden Eigenschaften nicht sinnvoll.
[0020] Abschließend soll erwähnt werden, daß der erfindungsgemäße Schalter vorzugsweise
als Mikroschalter Verwendung findet.
1. Elektrischer Schalter
mit mindestens einem feststehenden Kontakt (6a,6b)
mit einem an einem kippbaren, blattförmigen, elektrisch leitenden Träger (10) angeordneten,
beweglichen Kontakt (15a,15b), der in einer von zwei möglichen Schaltstellungen des
blattförmigen Trägers (10) mit dem feststehenden Kontakt (6a,6b) elektrisch verbunden
ist,
mit einem aus einer Endposition heraus verschiebbaren Stößel (2) und
mit einer Rückstellfeder, die den blattförmigen Träger (10) in eine bestimmte der
beiden möglichen Schaltstellungen zu zwingen sucht,
wobei der Stößel (2) bei durch Druckbeaufschlagung bewirkter Verschiebung so auf die
Rückstellfeder einwirkt, daß diese eine Kippbewegung des blattförmigen Trägers (10)
und damit eine Bewegung des beweglichen Kontaktes (15a,15b) von der einen in die andere
Schaltstellung verursacht,
dadurch gekennzeichnet,
daß der blattförmige Träger (10) als eine die Rückstellfeder bildende Blattfeder
ausgebildet ist.
2. Elektrischer Schalter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Blattfeder (10) aus einem etwa geraden (11,13) und einem etwa haarnadelförmig
abgebogenen (14,12) Abschnitt besteht, wobei die beide Abschnitte in Längsrichtung
der Blattfeder aneinander anschließen,
daß am Ende (13) des etwa geraden Abschnittes (11) der bewegliche Kontakt (15a,15b)
angeordnet ist,
daß die Blattfeder im mittleren Bereich (11) eine etwa H-förmige Einschlitzung (18)
aufweist, wobei sich der Querschlitz (17) quer zur Längsrichtung der Blattfeder (10)
erstreckt,
daß das Ende (12) des etwa haarnadelförmig abgebogenen Abschnittes (12,14) der Blattfeder
(10) sowie die beiden Querschlitzkanten (17a,17b) der etwa H-förmigen Einschlitzung
(18) ortsfest gelagert sind, und
daß der Stößel (2) am Bogen (14) des etwa haarnadelförmig abgebogenen Abschnittes
(14,12) der Blattfeder (10) anliegt.
3. Elektrischer Schalter nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Querschlitzkanten (17a,17b) der etwa H-förmigen Einschlitzung (18)
in Längsrichtung der Blattfeder (10) mit einem bestimmten Mindestabstand ortsfest
gelagert sind, derart, daß sie die Enden von zwei unter Biegespannung stehenden federnden
Zungen (16a,16b) bilden.
4. Elektrischer Schalter nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ende (12) des etwa haarnadelförmig abgebogenen Abschnittes (12,14) der Blattfeder
(10) sowie die beiden Querschlitzkanten (17a,17b) der etwa H-förmigen Einschlitzung
(18) an einem gemeinsamen elektrisch leitenden Stromzuführungselement (5) ortsfest
gelagert sind.
5. Elektrischer Schalter nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stromzuführungselement (5) zur ortsfesten Lagerung des Endes (12) des etwa
haarnadelförmig abgebogenen Abschnittes (14,12) der Blattfeder (10) sowie der beiden
Querschlitzkanten (17a,17b) der etwa H-förmigen Einschlitzung (18) Kerben (21,22,20)
aufweist.