[0001] Die Erfindung betrifft einen Tunnelofen zum Brennen von verbrennbare Stoffe enthaltendem
Brenngut, bei dem das Ofengas über einen Teil der Ofenlänge in zur Förderrichtung
des Brennguts entgegengesetzter Richtung geführt ist und eine Anwärmzone am Ofeneingang,
eine sich anschließende Aufheizzone sowie eine danach folgende Hochtemperaturzone
aufweist, ferner sich eine anschließende, bis zum Ofenausgang erstreckende Kühlzone.
Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Brennen in einem derartigen Tunnelofen.
[0002] Bei brennstoffhaltigen Formlingen, zum Beispiel porosierten Ziegeln, kohlehaltigen
oder bituminösen Formlingen, Kohleelektroden, brennstoffhaltigen Besätzen und dergleichen
bestehen verschiedene Probleme. Einerseits ist es problematisch, eine gute Abgasqualität
zu erreichen, andererseits ist eine gute wärmewirtschaftliche Ausnutzung des im Besatz
enthaltenden Problems schwierig. Dieses Problem besteht besonders, wenn die Formlinge
aus kohlenwasserstoffhaltigen oder ölhaltigen Böden und Bindeton oder Plastifizierungsmitteln
hergestellt und geformt wurden. Besonders problematisch ist es, Formlinge mit einem
besonders hohen Anteil an verbrennbaren Substanzen zu brennen. Es kann dabei der Fall
auftreten, daß ein höherer Brennstoffanteil im Besatz vorhanden ist, als er zur Führung
des Brennprozesses überhaupt erforderlich ist.
[0003] Alle bisher bekanntgewordenen Tunnelöfen und Verfahren zum Brennen von brennstoffhaltigen
Formlingen fordern einen hohen Installationsaufwand. Dabei sind umfangreiche Gasüberführungsleitungen
außerhalb des Ofens vorgesehen. Weiterhin ist es bei den bekannten derartigen Brennverfahren
nachteilig, daß man in das Gegenstrom-Wärmeaustausch-Verhältnis zwischen Kühl- und
Brennzone eingreift.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Tunnelofen und ein Verfahren zum
Brennen der als bekannt vorausgesetzten Art so auszubilden, daß eine gute Abgasqualität
-insbesondere bezüglich organischer Substanzen- erzielbar ist, ohne daß zum Erreichen
dieser guten Abgasqualität umfangreiche Außeninstallationen erforderlich sind. Weiterhin
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, den im Besatz enthaltenen Brennstoff im
Ofenraum wärmewirtschaftlich gut zu nutzen. Die Brennprozeßführung soll einfacher
als bisher möglich zu gestalten sein, ohne in das Gegenstrom-Wärmeaustausch-Verhältnis
zwischen Kühl- und Brennzone einzugreifen. Darüberhinaus soll mit dem neuen Verfahren
und dem neuen Tunnelofen der Ofendruck wesentlich herabgesetzt werden können, damit
auch lange Brennkanäle ausführbar sind, ohne daß hierzu aufwendige Mittel wie Druckkompensation,
Wasserrinnenabdichtung oder dergleichen erforderlich sind.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Kennzeichnungsteils von Anspruch
1 bzw. 17.
[0006] Durch den erfindungstypischen hohen freien Innenquerschnitt in der Aufheizzone ergeben
sich günstige Ofengasbedingungen mit geringen Strömungsgeschwindigkeiten und entsprechend
geringen Förderwiderständen durch den Ofen. Der erfindungsgemäße Ofen benötigt deshalb
nur geringen Zug und kann demzufolge länger gebaut werden als herkömmliche Tunnelöfen.
Wegen der erfindungsgemäß groß ausgebildeten Innenquerschnittsflächen ist auch der
Kraftbedarf zur Ofengasförderung gering. Es ergeben sich außerdem vergrößerte Konvektionsflächen.
[0007] Da alle prozeßbedingten Wärmetransporte innerhalb des Ofenmantels ablaufen, arbeitet
der Ofen mit geringerem Brennstoffbedarf als bekannte Systeme. Darüberhinaus wird
das Abgasvolumen, das nicht mehr vom Gegenstromverhältnis in der Anwärmzone abhängig
ist, reduziert. Die Abgasmenge kann mit dem neuen Tunnelofen und dem neuen Verfahren
vorzugsweise nach dem Sauerstoffgehalt des Abgasstroms geregelt werden.
[0008] In dem erfindungsgemäßen Tunnelofen und Verfahren sind in der Aufheizzone stets zwei
Strömungswege vorhanden, nämlich einer im Gleichstrom mit dem Brenngut, welcher die
Wärme an die Aufheizzone abgibt bzw. abgegeben hat und ein weiterer im Gegenstrom,
welcher der Aufheizzone Wärme aus Verbrennungsvorgängen von der Brennzone zuführt.
[0009] Es ist leicht möglich, vorhandene Tunnelöfen auf das neue Verfahren umzurüsten. Hierzu
genügt ein Austausch der Aufheizzone. Dies läßt sich besonders einfach mit vorgefertigten
Tunnelofenelementen bewerkstelligen.
[0010] Im Bereich der Kühl- und Hauptbrennzone muß in den Prozeßverlauf nicht eingegriffen
werden. Dies ist vorteilhaft, weil vor allen Dingen diese Zone für die farbliche und
qualitative Beschaffenheit des fertigen Brennprodukts bestimmend sind. Das neue Verfahren
gewährleistet eine einwandfreie Qualität der Brennprodukte auch bei Ofenumstellungen.
[0011] Nach herrschender Lehre sind die Randspalten zwischen Ofeninnenfutter und Besatz
im Tunnelofen, also die freien Innenquerschnittsflächen möglichst klein zu halten.
Im Gegensatz zu dieser herrschenden Lehre schlägt die Erfindung vor, die freie Innenquerschnittsfläche
des Tunnelofens im Bereich der Aufheizzone und ggfs. der Anwärmzone sowie ggfs. einem
Teil der Brennzone wesentlich größer zu gestalten als die gegenüber der herrschenden
Lehre unverändert gebliebene Innenquerschnittsfläche im Bereich der Kühlzone und
im daran anschließenden Bereich der Brennzone. Die erfindungsgemäß vorgesehenen großen
freien Innenquerschnittsflächen können zur Förderung großer Gasmengen in Ofenlängsrichtung
genutzt werden. Die Ofengasförderung kann also innerhalb des Brennkanals erfolgen
und muß nicht wie bei bekannten Sonderkonstruktionen über außenliegende korrosionsanfällige
Rohrleitungen bewerkstelligt werden.
[0012] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0013] Nachstehend werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung anhand der Zeichnung
im einzelnen beschrieben. Es zeigen:
Figur 1 einen schematischen horizontalen Längsschnitt durch eine Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Tunnelofens,
Figur 2 die Temperaturverlaufskurve in dem Tunnelofen gemäß Figur 1,
Figur 3 einen Schnitt entlang Ebene III - III in Figur 1,
Figur 4 einen vertikalen Längsschnitt durch eine zweite Ausführungsform des Tunnelofens,
Figur 5 einen schematischen Längsschnitt durch eine dritte Ausführungsform des Tunnelofens,
Figur 6 eine Temperaturverlaufskurve zum Tunnelofen gemäß Figur 5,
Figur 7 einen schematischen Längsschnitt analog Figur 5 durch eine weitere Ausführungsform
des Tunnelofens,
Figur 8 einen Querschnitt durch den Tunnelofen gemäß Figur 5 entlang Ebene VIII -
VIII.
[0014] Bei den verschiedenen Ausführungsformen ist die Vorwärmzone mit A bezeichnet, die
Aufheizzone mit B, die Brennzone mit C und die Kühlzone mit D.
[0015] Bei allen Ausführungsformen werden innerhalb des Ofens zwischen Ofeninnenwand und
Besatz große freie Innenquerschnittsflächen vorgesehen. Diese freien Innenquerschnittsflächen,
die sich durch die gesamte Aufheizzone bis zum Beginn der Brennzone erstrecken, können
an verschiedenen Stellen vorgesehen sein. Bei den Ausführungsformen gemäß Figuren
1, 5 und 7 sind die freien Innenquerschnittsflächen oder Überführungsquerschnitte
jeweils seitlich neben dem Besatz 2 vorgesehen. Bei der Ausführungsform gemäß Figur
4 ist die freie Innenquerschnittsfläche oberhalb des Besatzes, also zwischen Ofendecke
und Oberkante des Besatzes vorge sehen. Eine weitere freie Querschnittsfläche ist
bei der Ausführungsform gemäß Figur 4 durch einen im Besatz vorgesehenen durchgehenden
Längskanal gebildet. Das Vorsehen der großen freien Innenquerschnittsflächen erlaubt
es, daß entlang der Aufheizzone genügend Ofengas aus der Brennzone C zur Aufheizzone
B und wieder zurück zur Brennzone C transportiert werden kann, um durch konvektive
Wärmeübertragung auf diese Weise den Besatz in der Aufheizzone zu erwärmen. Die Ofengasströmung
wird mit Gasfördereinrichtungen bewirkt. Derartige Gasfördereinrichtungen 7 sind vorzugsweise
Saugstrahldüsen oder Ringmanteldüsen, die sich als besonders gut geeignet erwiesen
haben.
[0016] Aus der Darstellung gemäß Figur 1 ist ersichtlich, daß das Ofengas in einer ersten,
mit 3 bezeichneten Richtung strömt. Es kommt aus der Brennzone B, strömt durch die
seitliche Querschnittsvergrößerung 1a, durchtritt das Brenngut 2 quer und strömt durch
die seitliche Querschnittsvergrößerung 1b in Richtung auf die Brennzone B zurück.
Statt dieser mit durchgehenden Pfeilen charakterisierten Strömungsrichtung ist auch
eine entgegengesetzte Strömungsrichtung 3a möglich, die mit gestrichelten Pfeilen
symbolisiert ist. Es ist auch ein periodischer Wechsel zwischen den unterschiedlichen
Strömungsrichtungen möglich. In der Aufheizzone soll mehr Ofengas strömen, als üblicherweise
in einem normalen Gegenstromtunnelofen dort strömt. Die höhere Ofengasmenge dient
dazu, um den Besatz an dieser Stelle mit der frei werdenden exothermen Energie aus
Verbrennungsvorgängen der Brennzone C zu versorgen.
[0017] Die Abfuhr des Ofengases erfolgt in einer Zone hoher Temperatur, also am Beginn und/oder
innerhalb der Brennzone C. Die Abfuhr erfolgt dort, wo erfahrungsgemäß keine Schwelgase
mehr vorhanden sind, also bei einer Temperatur von ca. 700 bis 900°C. Es können mehrere
Abgasentnahmestellen 4 vorgesehen sein, welche sich über die gesamte Aufheizzone
und bis in die Brennzone verteilen können. Diese Entnahmestellen können entsprechende
Absperrorgane aufweisen, so daß damit die gewünschte Abgastemperatur und Abgaszusammensetzung
erzielbar ist.
[0018] Figur 3 zeigt einen Querschnitt durch die Anwärmzone. Dort und aus Figur 1 ist ersichtlich,
daß der Ofenbereich mit der vergrößerten freien Innenquerschnittsfläche als gewölbte
Stahlblechschalenkonstruktion luftdicht ausgeführt ist. Auf der Innenseite der Stahlblechschalenkonstrution
sind Keramikfasermatten als Isolierstoffmatten vorgesehen. Die Ausführung in Keramikfaserkonstruktion
ist ohne Schwierigkeiten deshalb möglich, weil der Abstand zwischen Besatz und Ofeninnenfläche
so groß ist, daß keine Beschädigungen durch herabfallendes oder überstehendes Brenngut
an der Innenseite der Ofenwand entstehen können.
[0019] Bei der Ausführungsform gemäß Figur 4 erfolgt in der Aufheizzone B die Gasströmung
3c oberhalb des Besatzes 2 und die Rückströmung 3d erfolgt durch den Besatz 2, vorzugsweise
durch Längskanäle, die auch versetzt zueinander angeordnet sein können. Die Ausführungsform
gemäß Figur 4 erfordert keine seitliche Ofenverbreiterung sondern lediglich eine Erhöhung
der Ofendecke im Aufheizbereich.
[0020] In Figur 4 sind gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen wie in Figur 1 bezeichnet.
Unterhalb der Ofendecke 105 sind Gasfördereinrichtungen 7 angeordnet, welche vorzugsweise
als Ringdüsen ausgebildet sind. Mit 8 ist der Kamin bezeichnet und mit 9 ein Frischluftstutzen
zur Herabminderung der Abgastemperatur bei direkter Verwendung zur Vorwärmung der
Formlinge.
[0021] Figur 3 zeigt schematisch das Anordnen von Gitterwänden oder durchbrochenen Wänden
10 in den Bereichen mit vergrößerter freier Innenquerschnittsfläche. Diese können
dann vorgesehen sein, wenn eine Abschirmung des Besatzes 2 von den in den Überführungsquerschnitten
1a und 1b geförderten Gasströmen 3 und 3a ratsam erscheint.
[0022] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren dient die Hochtemperaturzone des Tunnelofens
als thermische Nachverbrennungsstrecke. In einem ersten Schritt wird das heiße Ofengas
aus der Hochtemperaturzone des Ofens abgezogen und zur Erwärumg des kälteren Besatzes
der Aufheizzone zugeführt. Die hierdurch in der Aufwärmzone sich bildenden Schwelgase
werden in die Brennzone oder eine solche Zone transportiert, deren Temperatur ausreicht,
um die Schwelgase dort zur Zündung, Verbrennung und damit zum Heizen im Ofen zu bringen.
Die hierdurch bewirkte Verbrennung und Heizwirkung in der Zone hoher Temperatur erlaubt
die thermische Reinigung der Schwelgase dort sowie die Entnahme von Abgasen aus dieser
Zone. Es können die in heißem Zustand hier entnommenen gereinigten Abgase erneut
in die Aufheizzone zur Wärmeabgabe transportiert werden. Dieses grundsätzliche Prinzip
ist bei allen Ausführungsbeispielen gleich. Bei den Ausführungsformen der Tunnelöfen
gemäß Figuren 5 bis 7 wird das Abgas an der Entnahmestelle hoher Temperatur nicht
unmittelbar aus dem Ofen abgeführt sondern über innerhalb des Ofens geführte Leitungen,
die die gesamte Aufheizzone durchsetzen und an deren Beginn aus dem Ofen austreten.
[0023] Das Schema gemäß Figur 5 veranschaulicht den Verlauf der verschiedenen Gasströme.
Der mit 11 bezeichnete Tunnelofen weist drei jeweils gegenläufige Gaszüge oder Gasströmungswege
innerhalb des Ofenmantels im Aufheizzonenbereich auf. Dabei verlaufen zwei Gaszüge,
nämlich 12 und 13 gegenläufig zueinander und stehen in direkter Berührung mit dem
Brenngut. Ein weiterer von insgesamt drei Strömen, nämlich der Strom 14 verläuft
innerhalb des Ofens in einer Leitung entgegen der Brenngutdurchlaufrichtung. Dieser
Gasstrom 14 kann seinen Wärmeinhalt über die Leitung und über die durchströmten Wärmetauscher
17 an die Aufheizzone abgeben. Der dritte Abgaszug oder Abgasstrom 14 wird durch die
Abgasentnahmestellen 15, die Abgasleitungen 16a und 16b sowie durch die Wärmetauscher
17 gebildet, welche im dargestellten Ausführungsbeispiel innerhalb des Ofenmantels
und zwar in den Bereichen 1a und 1b angeordnet sind. Nach seiner Abkühlung in den
im Ofen liegenden Wärmetauschern 17 verläßt das Abgas den Tunnelofen über Leitungen
18, nachdem es die fühlbare Wärme an den Brennbesatz abgegeben hat. Das Abgas gelangt
dann über den Kamin 19 in die Umgebungsluft.
[0024] Das Fördervolumen der Gaszüge 12 und 13 kann geregelt werden und größer oder kleiner
als der Abgasförderstrom 14 werden, welcher innerhalb der Leitungen 16a und 16b geführt
ist.
[0025] Figur 6 zeigt die Temperaturverlaufskurve zum Ofen gemäß Figur 5.
[0026] Figur 7 zeigt ein Betriebsschema mit drei aufeinanderfolgenden Gaszügen.
[0027] Figur 8 zeigt einen beispielhaften Querschnitt mit einer Anordnung der Abgasleitungen
16a und 16b innerhalb des Ofenmantels 20 mit dessen Innenfutter 21. Die Abgasleitungen
16a und 16b dienen bis zu den Wärmetauschern 17 der indirekten, konvektiven Wärmeabgabe
an den Brennwagenbesatz 2. Damit wird das Abgas dort von ca. 900°C auf ca. 700°C abgekühlt.
Es können deshalb die Wärmetauscher mit geringerer Temperatur beaufschlagt und demnach
auch in metallischer Ausführung hergestellt werden. Die Abgasmenge durch die Leitung
18 wird mittels eines Ventilators 23 geregelt. Damit wird der indirekte Abgaszug 14
unter Unterdruck gehalten. Zwischen Wärmetauschern 17 und Brennwagenbesatz 2 werden
an sich bekannte Umwälzmittel eingesetzt, um die Wärme von den Wärmetauschern auf
den Brennwagenbesatz zu übertragen und den Abgasstrom abzukühlen.
[0028] Der Tunnelofen kann auch zur Reinigung von Schadstoffen herangezogen werden, die
aus den eingesetzten Brennstoffen oder dem Brenngut selbst stammen. Es handelt sich
hier im wesentlichen um Halogene sowie Schwefeloxyde, die bei erhöhten Temperaturen
sehr reaktionswillig sind. Für solche Temperaturen von etwa 500°C bis 900°C steht
im Tunnelofen genügend Raum für eine innerhalb des Ofens erfolgende Abgasreinigung
zur Verfügung. Bei einer Ausführungsform ist deshalb der Feststoffilter 24 innerhalb
des Ofenmantels in dem vergrößerten Ofenquerschnittsbereich 1a vorgesehen. Die im
höheren Temperaturbereich freigesetzten Halogene werden durch die zirkulierenden Ströme
12 und 13 im kälteren Teil der Aufheizzone mit Kalk oder kalkhaltigen Rohlingen zur
Reaktion gebracht. Die Zirkulationsströmung 12, 13 kann nach Richtung und Menge variiert
werden, ggfs. auch periodisch umgekehrt werden. Zur Erreichung eines höheren Reinigungsgrades
kann die Umlaufmenge der Zirkulationsströmung gegenüber dem abgeführten Abgasstrom
erheblich gesteigert werden.
1. Tunnelofen zum Brennen von verbrennbare Stoffe enthaltendem Brenngut, bei dem
das Ofengas über einen Teil der Ofenlänge in zur Förderrichtung des Brennguts entgegengesetzter
Richtung geführt ist und eine Anwärmzone am Ofeneingang, eine sich anschließende
Aufheizzone sowie eine danach folgende Hochtemperaturzone aufweist, ferner eine sich
anschließende, bis zum Ofenausgang erstreckende Abkühlzone,
dadurch gekennzeichnet,
daß die freie Innenquerschnittsfläche des Tunnelofens im Bereich der Aufheizzone (B)
gegenüber der freien Innenquerschnittsfläche des Tunnelofens in mindestens einem Teil
der Brennzone (C) und der Kühlzone (D) wesentlich vergrößert und daß im Bereich der
vergrößerten Innenquerschnittsfläche (1a; 1b; 1c) das Ofengas (3) entlang einer Längsfläche
des Besatzes (2) im Gegenstrom und entlang einer anderen Längsfläche des Besatzes
(2) im Gleichstrom zum Brenngut geführt ist, wobei das Ofengas beim Übergang vom Gegenstrom
in den Gleichstrom den Besatz (2) quer durchströmt und das Ofengas am in Brenngutförderrichtung
gesehen hinteren Ende der Aufheizzone (B) und/oder vorderen Ende der Brennzone (C)
dem Ofenkanal entnommen wird.
2. Tunnelofen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine vergrößerte freie Querschnittsfläche (1a; 1b) an einer Längsseite des Tunnelofens
vorgesehen ist.
3. Tunnelofen nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine vergrößerte freie Querschnittsfläche (1c) zwischen Ofendecke (105) und Besatz
(2) vorgesehen ist.
4. Tunnelofen nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß vergrößerte Querschnittsflächen (1a und 1b) auf einander gegenüberliegenden Längsseiten
des Tunnelofens vorgesehen sind.
5. Tunnelofen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß innerhalb des Ofenbesatzes (2) ein in Ofenlängsrichtung verlaufender Strömungskanal
für das Ofengas vorgesehen ist.
6. Tunnelofen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Ofenraum angeordnete Gas-Fördereinrichtungen (7) für die Förderung des Ofengases
vorgesehen sind.
7. Tunnelofen nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gasfördereinrichtungen (7) Saugstrahldüsen (Ringmanteldüsen) sind.
8. Tunnelofen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das dem Ofenkanal entnommene Ofengas in einer innerhalb des freien Querschnitts
(1a; 1b) längs durch die Aufheizzone verlaufenden Leitung (16; 16a; 16b) bis zum Austritt
aus dem Ofen geführt ist.
9. Tunnelofen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Abgasleitung (16a; 16b; 16) ein Wärmetauscher (17) innerhalb des Ofenraums
vorgesehen ist.
10. Tunnelofen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß innerhalb des vergrößerten freien Ofenquerschnitts (1a; 1b) ein Feststoffilter
(24) zur Ofengasreinigung vorgesehen ist.
11. Tunnelofen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Feststoffilter (24) zum Entfernen von SO₂ ausgebildet ist.
12. Tunnelofen nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Feststoffilter zum Entfernen von F₂ ausgebildet ist.
13. Tunnelofen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ofengas innerhalb der Ofenstrecke mit vergrößertem freien Querschnittsbereich
(1a; 1b; 1c) vom hinteren Ende der Aufheizzone (B) und/oder vorderen Ende der Brennzone
(C) aus der Gleichstromrichtung wieder in Gegenstromrichtung umgeleitet und im Gegenstrom
durch den Ofenbereich mit vergrößertem freien Ofenquerschnitt (1a; 1b; 1c) bis zum
Austritt aus dem Ofen geführt wird.
14. Tunnelofen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Strömungsrichtungen des Ofengases (3; 3a) innerhalb des vergrößerten freien
Querschnittsbereichs (1a; 1b; 1c) umkehrbar sind, und zwar gegebenenfalls periodisch.
15. Tunnelofen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens im vergrößerten Querschnittsbereich der Tunnelofen als Stahlblechschalenkonstruktion
mit innerer Isolierstoffschicht ausgebildet ist.
16. Tunnelofen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß seitlich neben dem Besatz (2) innerhalb des vergrößerten freien Querschnittsbereichs
(1a; 1b) parallel sich zum Besatz (2) erstreckende durchbrochene Wände (10) vorgesehen
sind.
17. Verfahren zum Brennen von verbrennbare Stoffe enthaltendem Brenngut, bei dem
das Ofengas über einen Teil der Ofenlänge in zur Förderrichtung des Brennguts entgegengesetzter
Richtung geführt ist und eine Anwärmzone am Ofeneingang, eine sich anschließende
Aufheizzone sowie eine danach folgende Hochtemperaturzone aufweist, ferner eine sich
anschließende, bis zum Ofenausgang sich erstreckende Abkühlzone,
dadurch gekennzeichnet,
daß die freie Innenquerschnittsfläche des Tunnelofens im Bereich der Aufheizzone (B)
gegenüber der freien Innenquerschnittsfläche des Tunnelofens in mindestens einem Teil
der Brennzone (C) und der Kühlzone (D) wesentlich vergrößert und daß im Bereich der
vergrößerten Innenquerschnittsfläche (1a; 1b; 1c) das Ofengas (3) entlang einer Längsfläche
des Besatzes (2) im Gegenstrom und entlang einer anderen Längsfläche des Besatzes
(2) im Gleichstrom zum Brenngut geführt ist, wobei das Ofengas beim Übergang vom Gegenstrom
in den Gleichstrom den Besatz (2) quer durchströmt und das Ofengas am in Brenngutförderrichtung
gesehen hinteren Ende der Aufheizzone (B) und/oder vorderen Ende der Brennzone (C)
dem Ofenkanal entnommen wird.
18. Verfahren zum Brennen nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Tunnelofen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 16 verwendet wird.