[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren für den Betrieb einer Webmaschine zum Vermeiden
von Spannungsspitzen eines Schussfadens beim Schusseintrag während des Bremsvorganges,
insbesondere beim Eintrag in Luftdüsenwebmaschinen.
[0002] Insbesondere bei Luftdüsenwebmaschinen mit grosser Webbreite ergeben sich häufig
gegen Ende des Schusseintrages Fadenbrüche. Diese als "Stoppschüsse" bezeichneten
Schussfehler finden meist in dem Moment statt, wenn die volle Schusslänge eingetragen
ist und ein Fadenstopper in Tätigkeit gesetzt wird. Dabei wird der Fadenlauf häufig
abrupt gebremst, so dass die gesamte kinetische Energie des Schussfadens in Spannungsenergie
des Garnes überführt wird. Je nach Garnqualität resultieren daraus mehr oder weniger
Fadenbrüche.
[0003] Bekannt sind bei Webmaschinen Fadenbremsen und/oder Fadenspanner. Bei den Fadenbremsen
wird der Schussfaden zwischen zwei zueinander bewegbaren Elementen mehr oder weniger
langsam eingeklemmt. Beim Bremsen können Spannungsspitzen auftreten, wenn das Abbremsen
relativ abrupt erfolgt, so dass gerade die Fadenbrüche auftreten. Die bekannten Fadenspanner
wiederum dienen dazu, den Schussfaden gestreckt zu halten oder leicht zu bremsen.
Sie können nicht zur Vermeidung von Fadenbrüchen beitragen.
[0004] Die erwänten Einrichtung sind z.B in der EP-A1-155 432 beschrieben.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der oben genannten
Art zu entwickeln, bei dem Spannungsspitzen des Schussfadens vermieden werden, so
dass die Gefahr von Fadenbrüchen minimiert bzw. ausgeschlossen wird.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe führt, dass der Schussfaden gegen Ende des Schusseintrages
beim Bremsen durch eine Dämpfungseinrichtung aus seiner Bahn gelenkt und Spannungsspitzen
im Faden gleichzeitig gedämpft werden, indem die Auslenkung zumindest teilweise rückgängig
gemacht wird.
[0007] Dies bedeutet, dass die beim Bremsen auftretende kinetische Energie des Fadens von
der Dämpfungseinrichtung teilweise aufgenommen wird.
[0008] In einer ersten Ausführungsform der Erfindung kann der Schussfaden während des gesamten
Schusseintrages aus seiner normalen Bahn ausgelenkt sein. Durch die mehrfache Umlenkung
des Schussfadens treten hier aber nachteilige Wirkungen wegen der Reibung des Schussfadens
an den Umlenkungen auf. Deshalb soll in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
der Schussfaden erst gegen Ende des Schusseintrages aus seiner Bahn gelenkt werden.
Hierdurch wird die Beeinflussung des Schussfadens minimiert.
[0009] Möglich ist auch die getrennte Anordnung einer Fadenbremse und der erfindungsgemässen
Dämpfungseinrichtung. Im Rahmen der Erfindung liegt jedoch auch die Kopplung beider
Funktionen in einer Einrichtung. Hierbei wird der Schussfaden in einer vorbestimmten
ausgelenkten Stellung durch die Dämpfungseinrichtung erst abgebremst, sodann wird
die Auslenkung reduziert, so dass allzu grosse Spannungsspitzen vermieden werden.
[0010] Bevorzugt können Beginn, Dauer und/oder Grösse der Auslenkung zum Bremsen sowie
der Rücknahme der Auslenkung während der Dämpfung eingestellt bwz. geregelt werden.
Diese Regelung kann beispielsweise anhand einer gemessenen Fadengeschwindigkeit erfolgen.
[0011] Eine erfindungsgemässe Dämpfungseinrichtung, welche bei der Durchführung des oben
genannten Verfahrens eingesetzt werden kann, kann aus einem Kraftspeicher und einer
mit diesem in Wirkverbindung stehenden Scheitelumlenkung zum Eingriff in den Schussfadenlauf
bestehen. Als Kraftspeicher kommt hier eine Spiral- oder Blattfeder oder ein entsprechendes
Federpaket in Frage. Bei dieser Ausführungsform kann es sich allerdings als Nachteil
auswirken aus, dass der Schussfaden immer ausgelenkt ist. Dieser ständige Eingriff
in den Schusseintrag kann eine Verschlechterung der Gewebequalität zur Folge haben.
[0012] Diesem Nachteil kann jedoch erfindungsgemäss entgegengewirkt werden, wenn sich beidseits
der Scheitelumlenkung je eine Umlenkung befindet, welche andererseits der Scheitelumlenkung
in die Bahn des Schussfadens führbar ist. D. h., während der überwiegenden Strecke
des Schusseintrages befindet sich der Schussfaden linear gestreckt zwischen der Scheitelumlenkung
der Dämpfungseinrichtung und den Umlenkungen. Gegen Ende des Schusseintrages werden
die Umlenkungen gegen den Schussfaden geführt, so dass es auch zu einer Umlenkung
durch die Scheitlumlenkung kommt. Bei auftretenden Spannungsspitzen wird auf diese
Scheitelumlenkung eine erhöhte Kraft ausgeübt, welcher dann von dem entsprechenden
Kraftspeicher kompensiert wird.
[0013] Eine andere Form der Dämpfungseinrichtung arbeitet nach dem Tauchankermagnet-Prinzip.
Durch Elektromagnete wird ein Anker gegen Ende des Schusseintrages in die Schussbahn
geführt und lenkt den Schussfaden um. Dabei ist die an die Elektromagneten angelegte
Spannung so eingestellt, dass bei Spannungsspitzen die elektromagnetische Kraft vom
Schussfaden überwunden wird und der Anker in Richtung auf seine Ausgangslage hin bewegt
werden kann. Es kann auch zunächst eine höhere Spannung angelegt werden, wenn der
Bremsvorgang eingeleitet wird, die dann reduziert wird, um die Dämpfung zu bewirken.
[0014] Ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung arbeitet mit einer Dämpfungseinrichtung
aus einem pneumatisch betätigbaren Kolben-Zylinder-System. Mit dem Kolben ist beispielsweise
über eine Kolbenstange eine Scheitelumlenkung verbunden. Beispielsweise gegen Ende
des Schusseintrages wird durch Füllung einer Arbeitskammer dieses Kolben-Zylinder-Systemes
die Scheitelumlenkung sehr schnell in die Schussfadenbahn eingebracht, während sich
andererseits die Gegenkraft über entsprechende Magnetventile feinfühlig steuern lässt.
[0015] Gerade bei dem letztgenannten Ausführungsbeispiel lässt sich die Dämpfungseinrichtung
sehr gut auch gleichzeitig als Fadenbremse verwenden. In diesem Fall ist der Scheitelumlenkung
ein elastischer Anschlag zugeordnet. In der Endlage der Scheitelumlenkung trifft diese
mit dem Schussfaden auf diesen elastischen Anschlag, so dass zwischen Scheitelumlenkung
und elastischem Anschlag der Schussfaden eingeklemmt wird. Wird in diesem Augenblick
auch der Luftdruck im Zylinder reduziert, so kann bei einer auftretenden Spannungsspitze
die Scheitelumlenkung gegen den Druck des im Zylinderraum vorhandenen Luftvolumens
zurückgeführt werden, wobei das Kolben-Zylinder-System als Dämpfung wirkt.
[0016] Auf die Dämpfungseinrichtung selbst bezogen sind noch weitere Ausführungsformen denkbar
und sollen von der voliegenden Erfindung umfasst werden. In der Praxis hat es sich
erwiesen, dass Fadenbrüche mit Hilfe dieser Dämpfungseinrichtung um etwa 40 % reduziert
werden können.
[0017] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt
in
Fig. 1 eine schematische Frontansicht einer Luftwebmaschine;
Fig. 2 eine vereinfachte schematische Darstellung einer Luftwebmaschine mit eingebauter
Dämpfungseinrichtung;
Fig. 3 einen schematischen dargestellten Ablauf einer Dämpfung eines Schussfadens;
Fig. 4 bis 9 schematische Darstellungen von Ausführungsformen von Dämpfungseinrichtungen.
[0018] Bei einer Luftdüsenwebmaschine R wird ein Schussfaden 1 von einer ortsfesten ausserhalb
des durch Kettfäden 2 gebildeten Webfaches 3 verbleibenden Vorratsspule 4 abgezogen.
Er gelangt zunächst auf einen in Figur 2 dargestellten Trommelspeicher 5, darauf durch
eine Fadenbremse 6 und von hier in eine Haupteintragsdüse 7.
[0019] Ueber diese Haupteintragsdüse 7 wird der Schussfaden 1 an einer Schere 8 vorbei in
das Webfach 3 mit einer Webbreite W eingeblasen. Der Weg des Schussfadens 1 im Webfach
3 wird von Stafettendüsen 9 begleitet, welche über Magnetventile 10 mit einem Speicherrohr
11 für Druckluft verbunden sind.
[0020] Nach dem Austreten der Spitze des Schussfadens 1 aus dem Webfach 3 gelangt er in
einen Trichter 12 einer Absaugeinrichtung 13 und wird abgeschnitten, wobei das jeweilige
Fadenende von beidseitigen Einlegevorrichtungen 14 in den Randbereich der Webbreite
eingelegt wird.
[0021] Seitlich ist noch eine Druckluftleitung 15 für den Anschluss des Speicherrohres
11 an ein Druckluftaggregat 16 erkennbar. Mit 17 sind die Seitenwände der Luftwebmaschine
R gekennzeichnet, mit 18 ein Warenbaum.
[0022] In Figur 2 ist erkennbar, dass der Haupteintragsdüse 7 eine erfindungsgemässe Dämpfungseinrichtung
20 vorgeschaltet ist. Diese Dämpfungseinrichtung besteht im wesentlichen aus einem
Kraftspeicher 21, über den der Schussfaden 1 aus seiner linearen Bahn ausgelenkt wird.
Diese Auslenkung geschieht unter anderem mittels je beidseits des Kraftspeichers
21 angeordnete Umlenkung 22, während der Kraftspeicher 21 mit einer Scheitelumlenkung
23 den Schussfaden 1 etwa mittig zwischen den beiden Umlenkungen 22 angreift.
[0023] In Figur 3 ist eine mögliche Variation des erfindungsgemässen Verfahrens dargestellt,
wobei sowohl die Umlenkungen 22 wie auch die Scheitelumlenkung 23 gegenüber der Bahn
des Schussfadens 1 ortsveränderlich ausgestaltet sind.
[0024] Im linken Teil von Figur 3 ist die Anordnung von Kraftspeicher 21, Umlenkungen 22
und Scheitelumlenkung 23 dargestellt, wie sie während des Verlaufes des Schussfadeneintrages
ist. Gegen Ende des schussfadeneintrages werden die Umlenkungen 22 in Pfeilrichtung
y nach unten bewegt, so dass der Schussfaden 1 aus seiner Bahn ausgelenkt und über
die Scheitelumlenkung 23 abgelenkt wird. Der Kraftspeicher 21 ist so ausgestaltet,
dass er verzögert dieser durch die Umlenkung des Schussfadens 1 auf die Scheitelumlenkung
23 ausgeübten Kraft nachgibt, wie dies in Figur 3, rechtes Bild, angedeutet ist. Das
Nachgeben kann soweit erfolgen, dass der Schussfaden 1 wieder angenähert in seine
gerade Bahn zurückkehrt.
[0025] In den Ausführungsbeispielen der Erfindung gemäss den Figuren 4 bis 9 können die
Umlenkungen 2 ortsfest sein, während der Kraftspeicher 21 so aufgebaut ist, dass die
Scheitelumlenkung 23 gegen Ende des Schussfadeneintrages ausgefahren wird und diesen
Schussfaden 1 aus seiner Bahn auslenkt. Danach wird die dem Kraftspeicher 21 innewohnende
Kraft reduziert, so dass entsprechend dieser Reduktion durch den Zug des Schussfadens
1 eine Rückkehr der Scheitelumlenkung 23 in die Ausgangslage erfolgt.
[0026] In einem Ausführungsbeispiel der Dämpfungseinrichtung 20a gemäss Figur 4 besteht
diese aus einer Druckfeder 24, wobei zum Fadenschutz auf der Druckfeder 24 ein Teller
25 od. dgl. aufsitzt. Ferner ist bei 26 ein Fadenführung angedeutet der Faden kann
zwischen zwei Führern 26a und 26b geleitet werden. Diese Dämpfungseinrichtung 20a
besitzt bei geringem Gewicht und geeigneten Federkonstanten eine ausreichende hohe
Eigenfreguenz, um nach erfolgter Auslenkung wieder rechtzeitig in die Ausgangsposition
zu gelangen. Es ist ein sehr einfaches Mittel, um die Fadenspannungsspitzen etwas
zu verringern, obwohl während des Schussfadeneintrages aufgrund der ständigen Umlenkung
des Schussfadens 1 unter Spannung der Druckfeder 24 unter Umständen Verschlechterungen
der Gewebequalität eintreten können. Wegen dieses Nachteils wird eine gesteuerte
oder noch besser eine geregelte Dämpfungseinrichtung bevorzugt, welche nur die effektiv
benötigte Zeit im Eingriff mit dem Schussfaden 1 ist.
[0027] Aus diesem Grunde wurde im Ausführungsbeispiel gemäss Figur 5 die Druckfeder durch
einen leichten Tauchankermagneten ersetzt. Die entsprechenden Elektromagneten 27
sind ortsfest angeordnet, während sich der Anker 28 in Pfeilrichtung bewegen kann.
Bei Benutzung des Elektromagneten kann der Anker elektromagnetisch gesteuert in den
Fadenlauf gebracht werden, wo er dann als kombiniertes "Bremse-Dämpfer"-Element
wirkt. Um Schwingungen beim Auslenken zu vermeiden, kann die Auslenkung gegen einen
Anschlag erfolgen, was nachstehend unten beschrieben wird.
[0028] Nach dem ähnlichen Prinzip arbeitet auch das Ausführungsbeispiel einer Dämpfungseinrichtung
20c gemäss Figur 7. Hier wird die Scheitelumlenkung 23 über ein pneumatisch betätigbares
Kolben-Zylinder-System 29 in der dort gezeigten Pfeilrichtung bewegt. Dieses Kolben-Zylinder-System
29 steht über einen Druchkluftanschluss 30 mit einer entsprechenden, nicht näher
gezeigten Druckluftquelle in Verbindung.
[0029] Durch Verwendung eines pneumatisch betätigbaren Kolben-Zylinder-Systems ist es relativ
einfach, verschiedene Parameter für das "Bremse-Dämpfer"-Element zu variieren. Durch
geeignete Ansteuerung mittels eines Magnetventils ähnlich dem eines Stafettendüsenventils
10 ist es möglich, die Einstellung direkt am Webmaschinenterminal vorzunehmen.
[0030] Durch Erhöhung des Druckes wird die Kolbenausfahrgeschwindigkeit erhöht und gleichzeitig
die Dämpferwirkung reduziert. Dies ist ein Zusammenhang der in vielen Fällen nicht
gewünscht wird. Erstens wird ein exakter und schneller Eingriff bevorzugt, der im
Hinblick auf eine Regelung auch eine sehr kurze "Reaktionszeit" haben sollte. Zweitens
ist eine geringe Dämpfungskonstante erwünscht. Beiden Anforderungen wird dann Rechnung
getragen, wenn die Funktionen der Auslenkung und die des Dämpfens separiert werden,
wie dies in Fig. 3 dargestellt ist. Wie bereits oben ausgeführt, kann hier die Dämpfungsfunktion
von einem einfachen Druckfederelement übernommen werden, wie in Fig. 4 gezeigt. Gegebenenfalls
könnte die Druckfeder 24 mit einem Anschlag bereits leicht vorgespannt sein, um ein
besseres Verhalten bei Beginn und Ende des Eingriffs zu erhalten. Der Eingriff durch
die Umlenkungen 22 erfolgt beispielsweise durch einen Linearmotor so schnell, dass
die Druckfeder 24 nicht schon zu früh zusammengedrückt wird, sondern erst bei dem
Auftreten einer Fadenspannungsspitze. Diese kann dann stärker reduziert werden, da
durch die geringe Federkonstante der Druckfeder 24 und den noch voll erhaltenen Auslenkungsweg
des Schussfadens 1 eine höhere Dämpfungswirkung erzielt wird.
[0031] Das Ausführungsbeispiel einer Dämpfungseinrichtung 20d gemäss Figur 6 entspricht
wiederum eher demjenigen nach Figur 4. Während des Schussfadenseintrages wird hier
der Schussfaden 1 durch eine Blattfeder 31 ausgelenkt. Bei Erhöhung der Fadenspannung
am Ende des Schussfadeneintrages erfolgt ein Zurückdrücken dieser Blattfeder 31.
Die Blattfeder 31 wird allerdings durch eine Luftströmung von einem Druckluftanschluss
32 beaufschlagt, welche die Federwirkung der Blattfeder 31 mehr oder weniger unterstützt,
wodurch die Brems- und Dämpfungswirkung je nach Luftdruck zeitlich veränderbar ist.
[0032] In Figur 8 ist ferner ein elastischer Anschlag 33 gezeigt, gegen den die Scheitelumlenkung
23 in ausgefahrenem Zustand drückt. Hierbei wird der Schussfaden 1 eingeklemmt, so
dass die Bremswirkung verstärkt werden kann. Der elastische Anschlag 33 dient auch
bei Verwendung der Dämpfungseinrichtung 20d nach dem Tauchankermagnetprinzip der Vermeidung
des Prellens in der Endlage.
[0033] Sämtliche Umlenkungen 22 bzw. 23 sollten aus einem Material mit einem geringen Reibfaktor,
beispielsweise aus Saphirglas oder ähnlichem hergestellt sein.
[0034] In Figur 9 ist nochmals ein einfaches Ausführungsbeispiel einer Dämpfungseinrichtung
20e dargestellt, welches demjenigen nach Figur 4 entspricht. Es handelt sich jedoch
hier nicht um eine Druckfeder, sondern um eine Blattfeder mit einer angesetzten Spiralfeder.
1. Verfahren für den Betrieb einer Webmaschine zum Vermeiden von Spannungsspitzen
eines Schussfadens beim Schusseintrag während des Bremsvorganges, insbesondere beim
Eintrag in Luftdüsenwebmaschinen, dadurch gekennzeichnet, dass der Schussfaden gegen
Ende des Schusseintrages beim Bremsen aus seiner Bahn gelenkt und Spannungsspitzen
im Faden gleichzeitig gedämpft werden, indem die Auslenkung zumindest teilweise rückgängig
gemacht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Beginn, die Dauer und/oder
die Grösse der Auslenkung zum Bremsen sowie die Rücknahme der Auslenkung während der
Dämpfung eingestellt bzw. geregelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadengeschwindigkeit
gemessen und als Richtwert für die Regelung von Beginn, Dauer, Grösse der Auslenkung
und/oder der Rücknahme der Auslenkung während der Dämpfung verwendet wird.
4. Webmaschine zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, insbesonderer Luftdüsenwebmaschine,
mit einer Eintragseinrichtung zum Abziehen eines Schussfadens von einer Vorratsspule
und zum Eintragen dieses Schussfadens in ein Webfach sowie einer Fangeinrichtung für
den Schussfaden andernends des Webfaches, dadurch gekennzeichnet, dass in der Bahn
des Schussfadens (1) zusätzlich zu einer Bremseinrichtung eine Dämpfungseinrichtung
(20) zum Vermeiden von Spannungsspitzen des Schussfaden (1) angeordnet ist, wobei
der Dämpfungseinrichtung zumindest zwei Umlenkungen (22,23) zur Veränderung einer
Auslenkung des Schussfadens (1) zugeordnet sind.
5. Maschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpfungseinrichtung
(20) aus einem Kraftspeicher (21) und einer mit diesem in Wirkverbindung stehenden
Scheitelumlenkung (23) zum Angriff an den Schussfaden (1) besteht.
6. Maschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Kraftspeicher eine vorgespannte
Druck- oder Blattfeder (24,31) oder eine Spiralfeder (34) od. dgl. ist.
7. Maschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass beidseits der Scheitelumlenkung
(23) je eine Umlenkung (22) vorgesehen ist, welche andererseits entgegen der Wirkungsrichtung
des Kraftspeichers der Scheitelumlenkung (23) in Richtung (y) in die Bahn des Schussfadens
(1) führbar sind.
8. Maschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpfungseinrichtung
(20b) aus einem von Elektromagneten (27) bewegten Anker (28) besteht.
9. Maschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpfungseinrichtung
(20c) aus einem pneumatisch betätigbaren Kolben-Zylinder-System (29) besteht, wobei
der Kolben mit einer Scheitelumlenkung (23) verbunden ist.
10. Maschine nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Scheitelumlenkung
(23) bzw. der Spitze des Ankers (28), welche den Schussfaden (1) angreift und umlenkt,
ein elastischer Anschlag (33) zugeordnet ist, an den die Scheitelumlenkung (23) bzw.
die Spitze des Ankers (28) in ausgelenkter Gebrauchslage anschlägt und den Schussfaden
(1) einklemmt.