[0001] Die Erfindung betrifft einen beidseitig mit Polyolefin überzogenen Papierträger für
fotografische Schichten.
[0002] Durch die hohen Anforderungen der heutigen Entwicklungsverfahren müssen wasserfeste
fotografische Träger hergestellt werden, die resistent gegen das Eindringen von
Entwickler- und Fixierlösungen sind, sowie über andere mechanische Eigenschaften verfügen
wie z. B. spezifische Steifigkeit, Spaltfestigkeit, Bruchlast u. a.
[0003] Es ist bekannt, beidseitig mit hydrophoben Harzschichten überzogenes Papier als Trägermaterial
für fotografische Schichten zu verwenden. Ein solches Trägermaterial besteht gewöhnlich
aus einem Papierkern mit auf beiden Oberflächen aufgebrachten Polyolefinüberzug. Die
obere Polyolefinüberzugsschicht, auf die eine lichtempfindliche Emulsionsschicht
aufgebracht werden soll, enthält üblicherweise wenigstens ein weißes Pigment, um die
Schärfe des fotografischen Bildes zu erhöhen. Außerdem kann die Polyolefinschicht
auch Farbpigmente und andere Zusätze enthalten wie Dispergierhilfsmittel, Antioxidationsmittel
und antistatische wirkende Verbindungen.
[0004] Der beidseitig mit wasserundurchlässigem Polyolefin überzogene Papierträger ist dann
zwar auf beiden Flächen gegen die Einwirkung von Behandlungslösungen geschützt,
aber an den Kanten den Flüssigkeiten weiterhin ausgesetzt. Durch die Luft- und Lichteinwirkung
verfärben sich die eingedrungenen Behandlungsflüssigkeiten und verringern somit den
Wert des fotografischen Trägers.
[0005] Um dem Problem des Kantenverschmutzens des fotografischen Trägers entgegenzuwirken,
ist der Papierkern in der Masse "hart geleimt". Außer der inneren Hydrophobierung
des Papierkerns sind auch Versuche unternommen worden, durch das Auftragen verschiedenartiger
hochmolekularer Substanzen die Oberfläche des Basispapiers zu verleimen. Zu den hochmolekularen
Verbindungen, die hierzu eine Verwendung gefunden haben, zählen Substanzen wie z.B.
Gelatine, oxydierte Stärke und andere Stärkederivate, Carboxymethylcellulose, modifizierte
Polyvinylalkohole und andere Bindemittel. Die Oberfläche des Basispapiers kann mit
Hilfe einer wäßrigen Beschichtungsmasse (Streichlösung) behandelt werden, die neben
den o. g. Bindemitteln noch andere Zusätze enthalten kann wie z. B. optische Aufheller
(Weißtöner), Pigmente, Entschäumer, Vernetzungshilfsmittel u.a..
Eine Streichlösung kann mittels Leimpresse auf die Oberfläche des Papiers aufgetragen
werden, oder es können hierzu auch andere Auftragsmethoden angewandt werden, z. B.
Blade- oder Rollschaber-Verfahren.
[0006] Die Stärke ist ein seit langem vor allem zur Verbesserung der Oberflächeneigenschaften
und als zusätzlicher Schutz der Oberfläche des massegeleimten Papiers gegen äußere
Einflüsse eingesetztes Mittel. Für den Strich werden modifizierte, abgebaute Stärken
wie kationische, anionische oder oxydierte Stärken verwendet.
[0007] Die Anwendung von Stärke bei der Oberflächenbehandlung (DE 25 15 823) sichert zwar
eine gute Haftung zwischen dem Papierträger und der Polyolefinschicht, sie führt jedoch
bezüglich des Kanteneindringens nicht zu optimalen Ergebnissen. Darüber hinaus sind
auch andere physikalische Werte, insbesondere die Spaltfestigkeit, unzureichend.
[0008] In der DE-OS 32 41 599 wurde vorgeschlagen, den Papierkern durch Auftragen eines
mit Dicarbonsäuren modifizierten Polyvinylalkohols zu verleimen. Diese Methode garantiert
keine gleichmäßig gute Haftung zwischen dem Polyolfefinüberzug und dem Papierkern
und ist in bezug auf das sog. Kanteneindringen ebenfalls nicht zufriedenstellend.
Darüberhinaus ist die Methode wegen schlechter Elektrolytverträglichkeit des Polyvinylalkohols
nich unproblematisch.
[0009] Der Versuch, einen mit Monocarbonsäuren modifizierten Polyvinylalkohol anzuwenden
(DE-OS 35 43 597), bietet zwar gute Ergebnisse bezüglich Kanteneindringens, innerer
Festigkeit und Polyolefinhaftung, bereitet aber Probleme bei der Herstellung der Streichmasse.
Der Polyvinylalkohol neigt in Anwesenheit von Salzen wegen seiner schlechten Elektroytverträglichkeit
zur Flockenbildung.
Diese Flocken, die sich unter Einwirkung der zur Verbesserung der Leitgfähigkeit
eingesetzten Salze bilden, sind im Verlauf des Durchmischungsvorgangs bei der Herstellung
der Streichlösung (Beschichtungsmasse) nur schwer wieder auflösbar. Das Auftragen
solcher Streichlösung hat eine Verminderung der Oberflächenqualität des fotografischen
Papierträgers zur Folge, da die oben erwähnten Flocken Unebenheiten der Oberfläche
verursachen. Andererseits verringert die Beseitigung dieser Flocken durch Abfiltrieren
jedoch den Bindemittelgehalt und verschlechtert dadurch die Werte der Spaltfestigkeit
des Trägers.
[0010] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen wasserfesten fotografischen Träger zu entwickeln,
der neben hoher Spaltfestigkeit, Resistenz gegen das Eindringen fotografischer Behandlungsflüssigkeiten
und guter Polyethylenhaftung auch eine gute, durch das Auftragen flockenloser Streichlösung
erhaltene Oberfläche besitzt.
[0011] Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß zur Oberflächenleimung des Basispapiers eine
wäßrige Mischung aus Polyacrylamid, modifizierter Stärke und einem löslichen anorganischen
Salz aus der Gruppe der Chloride und Sulfate eines Alkali- oder Erdalkalimetalls angewandt
wird.
[0012] Der erfindungsgemäße fotografische Träger besteht aus einem Papierkern, der von beiden
Seiten mit einem Polyolefinfilm überzogen wird. Der Papierkern wird auf übliche Weise
mit Hilfe einer Papiermaschine hergestellt. Der Zellstoff wird unter Anwendung bekannter
Leimungsmittel in der Masse geleimt. Dazu gehören u.a. Alkylketendimere oder Fettsäuren
bzw. Salze der Fettsäuren. Außerdem kann die Faserstoffmasse Füllstoffe, Pigmente,
optische Aufheller, Naßverfestigungsmittel, Antioxidantien und andere für die Herstellung
fotografischer Schichtträger übliche Zusatzstoffe enthalten.
[0013] Überraschenderweise hat sich herausgestellt, daß die Vorteile, nämlich Verringerung
des Eindringens fotografischer Behandlungslösungen, Erhöhung der inneren Festigkeit
des Papierkerns und Verbesserung der Polyethylenhaftung dann erreicht werden, wenn
die wäßrige Beschichtungsmasse eine Mischung aus Polyacrylamid und oxydierter Stärke
ist. Das Gewichtsverhältnis Polyacrylamid/oxydierte Stärke beträgt 1/3 bis 3/1.
[0014] Das hier verwendete Polyacrylamid kann ein anionisches, kationisches, amphoteres
Polyacrylamid oder eine Mischung aus diesen sein.
[0015] Das anionische Polyacrylamid kann z. B. ein teilweise hydrolysiertes Produkt von
Polyacrylamid, ein Acrylamid-Acrylsäure-Copolymerisat, ein Acrylamid/Methacrylsäure-Copolymerisat,
ein Acrylamid/ Maleinsäureanhydrid-Copolymerisat, ein Acrylamid/ Acrylsäureether-Copolymerisat
sein.
[0016] Erfindungsgemäß wird ein anionisches Polyacrylamid mit einem Anionenanteil zwischen
0 % und 85 % bevorzugt.
[0017] Das kationische Polyacrylamid kann z. B. ein Abbauprodukt von Polyacrylamid, ein
Reaktionsprodukt des Polyacrylamids mit Polyethylenimin, ein Copolymerisat aus Acrylamid
mit einem kationischen Monomeren sein.
[0018] Das amphotere Polyacrylamid ist ein Polyacrylamid, das sowohl anionische Gruppen
als auch kationische Gruppen im Makromolekül enthält. Bei den anionischen Gruppen
handelt es sich um Carboxylat- bzw. Alkalicarboxylat-Gruppen. Die kationischen Gruppen
können beliebige kationische Gruppen sein wie z. B. quarternierte oder protonierte
Alkylaminoalkylenacrylat-oder Alkylaminoalkylenacrylamid-Gruppen.
[0019] Die hier verwendete modifizierte Stärke kann eine veresterte, veretherte, säurehydrolytisch
oder enzymatisch abgebaute Stärke oder oxydierte Stärke sein.
Die veresterte Stärke kann z. B. ein Stärkephosphatester, Stärkeacetat, -citrat oder
-formiat sein. Unter den veretherten Stärken können z. B. die Alkylstärkeether, Hydroxyalkylstärkeether,
Carboxyalkylstärkeether oder Allylstärkeether in Betracht kommen. Die säurehydrolytisch
abgebaute Stärke kann eine in Gegenwart von Säuren wie Salzsäure, Schwefelsäure oder
Phosphorsäure abgebaute Stärke sein.
Die oxydierte Stärke ist eine durch alkalische Oxidation abgebaute Stärke, wobei
als Oxidationsmittel z. B. Hypochlorit oder Perjodat dienen kann. Erfindungsgemäß
wird hier die oxydierte Stärke bevorzugt.
[0020] Außerdem wird der erfindungsgemäße Effekt nur dann erreicht, wenn der wäßrigen Lösung
lösliche anorganische Salze aus der Gruppe der Chloride und Sulfate eines Alkali-
oder Erdalkalimetalls zugesetzt werden, beispielsweise Calciumchlorid, Magnesiumchlorid,
Natriumchlorid, Kaliumchlorid, Magnesiumsulfat, Natriumsulfat, Kaliumsulfat oder
beliebige Mischungen aus diesen. Erfindungsgemäß bevorzugt wird Natriumchlorid. In
den die Erfindung erläuternden Beispielen werden stellvertretend für alle oben angegebenen
Salze das Calcium- und Natriumchlorid angewandt, aber auch andere Salze bestätigen
den erfindungsgemäßen Effekt. Das Gewichtsverhältnis Salz/Polyacrylamid beträgt 2/3
bis 2/1.
[0021] Die erfindungsgemäße Mischung wird aus wäßriger Lösung unter Anwendung bekannter
und üblicher Auftragsverfahren aufgebracht. Die gesamte Auftragsmenge beträgt 1,5
bis 6 g/m².
[0022] Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Beispiele näher erläutert.
Beispiel 1
[0023] Eine wäßrige Zellstoffsuspension (100 % Laubholz-Sulfatzellstoff, Stoffdichte: 4
% Mahlgrad: 35° SR) wurde in der Masse geleimt durch den Zusatz von:
2 Gew. % anionische Stärke
0,75 Gew. % anionisches Polyacrylamid
0,75 Gew. % kationisches Polyacrylamid
0,60 Gew. % Alkylketendimer (Aquapel C 101, Fa. Herkules GmbH)
0,10 Gew. % epoxydiertes Fettsäureamid (Baysynthol CA 36 029, Fa. Bayer AG)
1,30 Gew. % Polyamid-Polyamin-Epichlorhydrinharz (Kymene 557 HP, Fa. Herkules GmbH)
[0024] Daraus wurde ein ca. 170 g/m² schweres Basispapier hergestellt, das mit einer wäßrigen
Beschichtungsmasse gemäß Tabelle 1 oberflächengeleimt wurde. Die Auftragsmenge betrug
ca. 2,5 ± 0,2 g/m².
Tabelle 1
| Strichvarianten gemäß Beispiel 1 |
| Bestandteile der Beschichtungsmasse |
Probe (Gew.-%) |
| |
1a |
1b |
1c |
1d |
1e |
1f |
1g |
1h |
1i |
1j |
1k |
1l |
| Weißtöner anionisches PAA* mit |
0,4 |
0,4 |
0,4 |
0,4 |
0,4 |
0,4 |
0,4 |
0,4 |
0,4 |
0,4 |
0,4 |
0,4 |
| 0% Anionenant. |
1 |
- |
- |
- |
2 |
- |
- |
- |
3 |
- |
- |
- |
| 25% Anionenant. |
- |
1 |
- |
- |
- |
2 |
- |
- |
- |
3 |
- |
- |
| 50% Anionenant. |
- |
- |
1 |
- |
- |
- |
2 |
- |
- |
- |
3 |
- |
| 85% Anionenant. |
- |
- |
- |
1 |
- |
- |
- |
2 |
- |
- |
- |
3 |
| oxyd. Stärke |
3 |
3 |
3 |
3 |
2 |
2 |
2 |
2 |
1 |
1 |
1 |
1 |
| CaCl₂ x 2H₂O |
40 g/1 l Lösung |
[0025] Die gestrichenen Papiere wurden getrocknet und zwecks Prüfung auf einem Laborextruder
mit Polyethylen beschichtet (HDPE, Dichte: 0,950 g/cm³, Temperatur: 295°C, Anpreßdruck:
3,2 atü).
Beispiel 2
[0026] Ein wie im Beispiel 1 hergestelltes Basispapier (170 g/m²) wurde mit einer wäßrigen
Beschichtungsmasse gemäß der nachfolgenden Tabelle 2 auf der Oberfläche geleimt.
Die Auftragsmenge betrug ca. 3 ± 0,25 g/m². Das gestrichene Papier wurde getrocknet
und wie im Beispiel 1 mit Polyethylen extrusionsbeschichtet.
Tabelle 2
| Strichvarianten gemäß Beispiel 2 |
| Bestandteile der Beschichtungsmasse |
Probe, (Gew.-%) |
| |
2a |
2b |
2c |
2d |
2e |
2f |
2g |
2h |
2i |
2j |
2k |
2l |
2m |
| Weißtöner anionisches PAA mit: |
0,4 |
0,4 |
0,4 |
0,4 |
0,4 |
0,4 |
0,4 |
0,4 |
0,4 |
0,4 |
0,4 |
0,4 |
0,4 |
| 0 % Anionenanteil |
1 |
- |
- |
- |
2 |
- |
- |
- |
3 |
- |
- |
- |
1 |
| 25 % Anionenanteil |
- |
1 |
- |
- |
- |
2 |
- |
- |
- |
3 |
- |
- |
- |
| 50 % Anionenanteil |
- |
- |
1 |
- |
- |
- |
2 |
- |
- |
- |
3 |
- |
- |
| 85 % Anionenanteil |
- |
- |
- |
1 |
- |
- |
- |
2 |
- |
- |
- |
3 |
- |
| oxyd. Stärke |
3 |
3 |
3 |
3 |
2 |
2 |
2 |
2 |
1 |
1 |
1 |
1 |
3 |
| NaCl |
20 g/1 l Lösung |
| KCl |
15 g/1 l Lösung |
Vergleichsbeispiel V1
[0027] Ein nach Beispiel 1 hergestelltes Basispapier wurde mit einer wäßrigen Beschichtungsmase
gemäß Tabelle 3 oberflächengeleimt. Die Auftragsmenge betrug 3 ± 0,2/m². Das gestrichene
Papier wurde getrocknet und mit Polyethylen gemäß Beispiel 1 extrusionsbeschichtet.
Tabelle 3
| Strichvarianten gemäß Vergleichsbeispiel V1 |
| Bestandteile der Beschichtungsmasse |
Proben, (Gew.-%) |
| |
V1a |
V1b |
V1c |
V1d |
V1e |
V1f |
V1g |
V1h |
V1i |
V1j |
| Weißtöner |
0,4 |
0,4 |
0,4 |
0,4 |
0,4 |
0,4 |
0,4 |
0,4 |
0,4 |
0,4 |
| oxyd. Stärke |
3 |
4 |
5 |
6 |
7 |
3 |
4 |
5 |
6 |
7 |
| CaCl₂ x 2 H₂O |
40 g/ 1 l Lösung |
- |
| NaCl |
- |
20 g/1 l Lösung |
Vergleichsbeispiel V2
[0028] Ein nach Beispiel 1 hergestelltes Basispapier wurde mit einer wäßrigen Beschichtungsmasse
gemäß Tabelle 4 oberflächengeleimt. Die Auftragsmenge betrug 2,5 ± 0,2 g/m². Der
gestrichene Papierkern wurd getrocknet und mit Polyethylen gemäß Beispiel 1 extrusionsbeschichtet.

Vergleichsbeispiel V3
[0029] Analog Beispiel 1 hergestelltes Basispapier wurde mit einer wäßrigen Beschichtungsmasse
oberflächengeleimt. Die Zusammensetzung der Beschichtungsmasse ist in Tabelle 6 angegeben.
Die Auftragsmenge betrug 2,5 ± 0,2 g/m². Der gestrichene Papierkern wurde getrocknet
und mit Polyethylen wie im Beispiel 1 extrusionsbeschichtet.
Tabelle 5
| Strichvarianten gemäß Vergleichsbeispiel V3 |
| Bestandteile der Beschichtungsmasse |
Probe, (Gew.-%) |
| |
V4a |
V4b |
V4c |
V4d |
V4e |
V4f |
V4g |
V4h |
V4i |
V4j |
V4k |
V4l |
| Weißtöner anionisches PAA mit: |
0,4 |
0,4 |
0,4 |
0,4 |
0,4 |
0,4 |
0,4 |
0,4 |
0,4 |
0,4 |
0,4 |
0,4 |
| 0 % Anionenanteil |
1 |
- |
- |
- |
2 |
- |
- |
- |
3 |
- |
- |
- |
| 25 % Anionenanteil |
- |
1 |
- |
- |
- |
2 |
- |
- |
- |
3 |
- |
- |
| 50 % Anionenanteil |
- |
- |
1 |
- |
- |
- |
2 |
- |
- |
- |
3 |
- |
| 85 % Anionenanteil |
- |
- |
- |
1 |
- |
- |
- |
2 |
- |
- |
- |
3 |
| oxydierte Stärke |
3 |
3 |
3 |
3 |
2 |
2 |
2 |
2 |
1 |
1 |
1 |
1 |
Prüfung der nach Beispiel 1 - 2 und Vergleichsbeispiel 1 - 3 hergestellten Papiermuster
[0030] Von den gefertigten Papierproben wurde ein Teil ohne Polyolefinüberzug geprüft, ein
anderer Teil wurde erst wie angegeben beschichtet und dann verschiedenen Prü fungen
unterzogen. Folgende Prüfmethoden wurden zur Untersuchung der Papierproben herangezogen:
1. Innere Festigkeit (Spaltfestigkeit)
Die Bestimmung wird nach TAPPI RC 308 mit einem Scott Bond Spaltfestigkeitsprüfer
(Internal Bond Impact Tester Model B) durchgeführt. Die Meßwerte werden in ft · 1b
x 10⁻³ angegeben.
2. Kanteneindringen (KE)
Die mit Polyethylen beschichteten Papierproben werden mit einem handel süblichen
Entwickler bei einer Temperatur von 30°C über eine Zeitdauer von 25 Minuten behandelt.
An beiden Kanten der Probe wird das Eindringen der fotografischen Flüssigkeit gemessen.
Die Meßwerte werden als Kanteneindringen (KE) in mm angegeben.
3. Haftung zwischen der Polyethylenschicht und dem gestrichenen Papierkern
Die Prüfung wird mit einem Bruchlast-Meßgerät der Fa. Lorentzen & Wettre durchgeführt.
Die Papierproben (15 x 180 mm) werden bei einer Abzugsgeschwindigkeit von 70 mm/min
und einem Abzugswinkel von 180°C geprüft. Die Meßergebnisse werden in mN/15 mm angegeben.
4. Flockenbildung durch Elektrolytzusatz
Die zur Beschichtung des Basispapiers erzeugten Streichlösungen werden auf Glasplättchen
aufgebracht, getrocknet und anschließend visuell auf Flockenbildung begutachtet.
[0031] Ferner wurden Steifigkeit, Bruchlast und Wasseraufnahme (Cobb-Test) geprüft. Die
Ergebnisse befinden sich im üblichen Bereich und wurden für die Bewertung der Erfindung
nicht herangezogen.
[0032] Die Ergebnisse der beschriebenen Prüfungen sind in den Tabellen 6 - 8 zusammengefaßt.
In Tabelle 6 sind die an den erfindungsgemäß gefertigten Papierproben erhaltenen Prüfergebnisse
zusammengestellt. Tabelle 7 und 8 beinhalten die Ergebnisse der Vergleichsbeispiele.
[0033] Wie aus den Tabellen ersichtlich, wurden die besten Resultate bei einer Streichlösung
aus Polyacrylamid, oxydierter Stärke und Calcium- oder Natriumchlorid erhalten (Tab.
6).
Die Verwendung der erfindungsgemäß beschriebenen Beschichtungsmassen verbessert einerseits
die mechanischen Eigenschaften des Papierträgers, gleichzeitig aber erlaubt sie einen
problemlosen Einsatz von erforderlichen antistatischen Mitteln (Salzen).
Tabelle 6
| Erfindungsgemäße Prüfergebnisse (erhalten an den Beispielen 1 und 2) |
| Probe |
Spaltfestigkeit ft·lb·10⁻³ |
Kanteneindringen mm |
Haftung mN/15mm |
Elektrolytverträgl.(Flockenbildung |
| 1a |
265 |
0,60 |
0,9 |
- |
| 1b |
182 |
0,60 |
0,9 |
- |
| 1c |
229 |
0,50 |
0,8 |
- |
| 1d |
230 |
0,60 |
0,9 |
- |
| 1e |
225 |
0,55 |
0,9 |
- |
| 1f |
220 |
0,60 |
1,1 |
- |
| 1g |
231 |
0,60 |
0,9 |
- |
| 1h |
215 |
0,60 |
0,8 |
- |
| 1i |
230 |
0,60 |
0,8 |
- |
| 1j |
228 |
0,65 |
0,9 |
- |
| 1k |
230 |
0,60 |
1,0 |
- |
| 1l |
229 |
0,60 |
1,0 |
- |
| 2a |
240 |
0,60 |
1,70 |
- |
| 2b |
258 |
0,60 |
1,60 |
- |
| 2c |
262 |
0,60 |
1,60 |
- |
| 2d |
255 |
0,60 |
1,50 |
- |
| 2e |
260 |
0,55 |
1,60 |
- |
| 2f |
258 |
0,50 |
1,50 |
- |
| 2g |
245 |
0,50 |
1,50 |
- |
| 2h |
259 |
0,55 |
1,60 |
- |
| 2i |
261 |
0,50 |
1,50 |
- |
| 2j |
260 |
0,60 |
1,60 |
- |
| 2k |
255 |
0,55 |
1,60 |
- |
| 2l |
258 |
0,50 |
1,50 |
- |
| 2m |
255 |
0,60 |
1,20 |
- |
Tabelle 7
| Prüfergebnisse (erhalten an den Vergleichsbeispielen V1 - V3) |
| Probe |
Spaltfestigkeit ft·lb·10⁻³ |
Kanteneindringen mm |
Haftung mN/15mm |
Elektrolytverträgl. (Flockenbildung) |
| V1 a |
162 |
0,88 |
0,6 |
- |
| V1 b |
164 |
0,92 |
1,0 |
- |
| V1 c |
160 |
1,03 |
0,6 |
- |
| V1 d |
165 |
0,90 |
0,8 |
- |
| V1 e |
165 |
1,00 |
0,7 |
- |
| V1 f |
166 |
0,90 |
0,6 |
- |
| V1 g |
168 |
0,80 |
0,7 |
- |
| V1 h |
170 |
0,80 |
0,7 |
- |
| V1 i |
166 |
0,80 |
0,8 |
- |
| V1 j |
177 |
0,90 |
0,5 |
- |
| V2 a |
219 |
1,00 |
0,2 |
+ |
| V2 b |
208 |
1,10 |
0,2 |
+ |
| V2 c |
264 |
0,90 |
0,2 |
+ |
| V2 d |
256 |
0,90 |
0,2 |
+ |
| V2 e |
214 |
1,10 |
0,2 |
+ |
| V2 f |
220 |
0,83 |
0,3 |
+ |
| V2 g |
256 |
0,85 |
0,2 |
+ |
| V2 h |
248 |
0,85 |
0,2 |
+ |
| V2 i |
245 |
1,03 |
0,3 |
+ |
| V2 j |
256 |
0,70 |
0,2 |
+ |
| V2 k |
274 |
0,70 |
0,2 |
+ |
| V2 l |
269 |
0,80 |
0,3 |
+ |
| V2 m |
284 |
0,80 |
0,5 |
+ |
| V2 n |
273 |
0,80 |
0,5 |
+ |
| V2 o |
267 |
0,90 |
0,5 |
+ |
| V2 p |
287 |
0,80 |
0,7 |
+ |
| V2 q |
295 |
0,80 |
0,4 |
+ |
| V2 r |
287 |
0,70 |
0,5 |
+ |
Tabelle 8
| Prüfergebnisse (erhalten aus dem Vergleichsbeispiel V4) |
| Probe |
Spaltfestigkeit ft·lb·10⁻³ |
Kanteneindringen mm |
Haftung mN/15mm |
Elektrolytverträgl. (Flockenbildung) |
| V4 a |
220 |
0,60 |
1,0 |
- |
| V4 b |
230 |
0,60 |
0,9 |
- |
| V4 c |
228 |
0,50 |
0,8 |
- |
| V4 d |
225 |
0,60 |
0,8 |
- |
| V4 e |
231 |
0,55 |
0,9 |
- |
| V4 f |
230 |
0,60 |
1,0 |
- |
| V4 g |
240 |
0,60 |
1,0 |
- |
| V4 h |
236 |
0,65 |
1,1 |
- |
| V4 i |
225 |
0,55 |
1,0 |
- |
| V4 j |
227 |
0,60 |
0,9 |
- |
| V4 k |
232 |
0,60 |
0,9 |
- |
| V4 l |
229 |
0,60 |
1,0 |
- |
1. Wasserfester fotografischer Papierträger, bestehend aus einem beidseitig mit Polyolefin
beschichteten Basispapier, das unter Verwendung eines oder mehrerer hydrophobwirkender
Leimungsmittel in der Masse geleimt und mit einer wäßrigen Beschichtungsmasse überzogen
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Beschichtungsmasse mindestens die Komponenten
Polyacrylamid, modifizierte Stärke sowie wenigstens ein lösliches anorganisches Salz
aus der Gruppe der Chloride und Sulfate eines Alkali-oder Erdalkalimetalls enthält.
2. Wasserfester fotografischer Papierträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Polyacrylamid ein anionisches oder ein kationisches oder ein amphoteres Polyacrylamid
oder eine Mischung aus diesen ist.
3. Wasserfester fotografischer Papierträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Polyacrylamid ein anionisches Polyacrylamid ist und einen Anionenanteil von
0 % bis 85 % hat.
4. Wasserfester fotografischer Papierträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die modifizierte Stärke eine oxydierte Stärke ist.
5. Wasserfester fotografischer Papierträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Polyacrylamid und die modifizierte Stärke in einem Gewichtsverhältnis von
1/3 bis 3/1 stehen.
6. Wasserfester fotografischer Papierträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Beschichtungsmasse in einer Gesamtmenge von 1,5 bis 6 g/qm auf das Basispapier
aufgetragen ist.
7. Wasserfester fotografischer Papierträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Salz Calciumchlorid, Magnesiumchlorid, Natriumchlorid, Kaliumchlorid, Natriumsulfat,
Kaliumsulfat oder eine beliebige Mischung aus diesen ist.
8. Wasserfester fotografischer Papierträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Salz Natriumchlorid ist.
9. Wasserfester fotografischer Papierträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gewichtsverhältnis von Salz zu Polyacrylamid 2/3 bis 2/1 ist.