[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Selbstklebeetikett mit einer an seiner klebstofffreien
Oberfläche befestigten aus einer flexiblen Folie bestehenden Aufhängelasche, von
der ein erster Bereich fest mit dem Etikett verbunden ist und ein zweiter Bereich
lose auf dem Etikett aufliegt.
[0002] Ein Selbstklebeetikett dieser Art ist aus den Unterlagen des deutschen Gebrauchsmusters
G 87 05 092.7 bekannt. Mit dem bekannten Selbstklebeetikett können Gegenstände, insbesondere
Arzneimittelflaschen, automatisch etikettiert werden. Das heißt, die mit den Etiketten
belegte Trägerfolie wird über eine Spendelippe gezogen, wobei die Etiketten sich
mit ihrer vorauslaufenden Kante abheben, von einem Walzwerk gegriffen und auf einen
Gegenstand, wie beispielsweise eine Arzneiampulle, gepreßt werden. Mit dem bekannten
Selbstklebeetikett können daher Gegenstände, wie etwa Arzneimittelampullen, in einem
automatischen Vorgang sowohl etikettiert als auch mit einer Aufhängelasche versehen
werden.
[0003] Bei dem bekannten Etikett ist die Aufhängelasche durch partielles Verschweißen mit
dem Etikett verbunden. Diese Technik ist jedoch nur bei bestimmten Materialien, nämlich
bei schweißbaren Materialien, anwendbar. Infolge des Schweißvorganges ist die Etikettenherstellung
vergleichsweise aufwendig und teuer.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das eingangs genannte Selbstklebeetikett
dahingehend zu verbessern, daß es schnell und somit billig herstellbar ist, auch aus
nicht-schweißbaren Materialen gefertigt werden kann und zugleich eine größere Belastungsfähigkeit
der Aufhängelasche aufweist.
[0005] Diese Aufgabe ist dadurch gelöst, daß die dem Etikett zugewandte Oberfläche der
Aufhängelasche eine durchgehende Klebstoffschicht aufweist, die in dem zweiten Bereich
von einer nichtklebenden Schicht bedeckt ist.
[0006] Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß durch die Verwendung der Klebstoffschicht
in dem ersten Bereich und dem dadurch hervorgerufenen Verkleben zwischen dem ersten
Bereich der Aufhängelasche und dem Etikett eine sichere Verbindung hergestellt werden
kann, insbesondere, wenn ein Kleber verwendet wird, der eine besondere Festigkeit
gegen Scherkräfte aufweist. Das erfindungsgemäße Etikett kann daher auch für größere
und somit schwerere Arzneimittelflaschen verwendet werden, ohne daß die Gefahr bestünde,
daß die Aufhängelasche ausreißen könnte. Hinsichtlich der Verwendung von Materialien
besteht praktisch keine Einschränkung. Insbesondere ist die Verwendung von Polyester
vorteilhaft. Überraschenderweise hat sich auch gezeigt, daß die Etikettenherstellung
vereinfacht wird, obwohl eine partielle klebende Schicht erzeugt werden muß. Dadurch,
daß jedoch erfindungsgemäß die dem Etikett zugewandte Oberfläche der Aufhängelasche
eine durchgehende Klebstoffschicht aufweist und nur in dem zweiten Bereich von einer
nichtklebenden Schicht bedeckt ist, eignet sich das Selbstklebeetikett gemäß der Erfindung
für die automatische Herstellung unter vergleichsweise geringem technischen Aufwand.
[0007] Vorzugsweise weist der lose aufliegende Bereich die Form eines Bügels auf, der von
dem Etikett abgehoben werden kann. Dieser lose Bereich dient gewissermaßen als Aufhängeöse.
[0008] Vorzugsweise besteht die Aufhängelasche aus transparentem Material. Dadurch wird
das Erscheinungsbild des eigentlichen Etiketts durch die Aufhängelasche, die kaum
auffällt, nicht beeinträchtigt, insbesondere dann, wenn nach einer weiteren vorteilhaften
Ausführungsform sowohl die Klebstoffschicht als auch die nichtklebende Schicht an
der Aufhängelasche transparent sind. Die Transparenz der Aufhängelasche ermöglicht
des wei teren die Möglichkeit, diese großflächig an dem Etikett derart anzubringen,
daß das Etikett weitgehend überdeckt wird. Die Lesbarkeit der Beschriftung des Etiketts
bleibt dabei erhalten. Durch die großflächige Anordnung der Aufhängelasche wird eine
sichere Haftverbindung zwischen der Aufhängelasche und dem Etikett erreicht. Auch
das Abheben des freien bügelförmigen Bereichs wird erleichtert, wenn die Aufhängelasche
möglichst groß ist, also das eigentliche Etikett weitgehend überdeckt.
[0009] Das Abheben des lose aufliegenden Bereichs der Aufhängelasche wird des weiteren dadurch
erleichtert, daß dieser zumindest teilweise über den Rand des Etiketts etwas übersteht.
An der überstehenden Stelle kann der lose Bereich der Aufhängelasche leicht gegriffen
und angehoben werden.
[0010] Das Anheben des bügelförmigen Teils der Aufhängelasche wird des weiteren dadurch
erleichtert, daß zwischen dem ersten Bereich und dem zweiten bügelförmigen Bereich
ein Durchbruch in der Aufhängelasche vorgesehen ist.
[0011] Die Erfindung wird im folgenden anhand des in den Figuren 1 bis 3 schematisch dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigt:
Figur 1: ein Selbstklebeetikett auf einer Trägerfolie;
Figur 2: das Selbstklebeetikett der Figur 1, angebracht auf einer Arzneiampulle;
Figur 3: eine weitere Trägerfolie bestückt mit einer Aufhängelasche.
[0012] In Figur 1 ist ein Selbstklebeetikett 2 zu erkennen, das auf der silikonisierten
Glattschicht einer Trägerfolie 3 vorübergehend haftet. Das Etikett 2 trägt einen
üblichen Aufdruck, der in der Zeichnung symbolisch durch die Buchstabenfolgen A, B,
C, D, E, F, G, H angedeutet ist. An der Oberfläche des Etiketts 2 ist eine Aufhängelasche
1 befestigt. Sowohl das Etikett 2 als auch die Aufhängelasche 1 bestehen aus Polyester.
Die Aufhängelasche 1, die das Etikett weitgehend überdeckt, ist transparent, so daß
die darunterliegende Beschriftung des Etiketts 2 durch die Aufhängelasche 1 hindurch
gut lesbar ist.
[0013] Die Aufhängelasche 1 besteht aus einem bügelförmigen Teil 1B (in der Zeichnung zum
Zwecke der Hervorhebung gepunktet), der nur lose auf dem Etikett aufliegt und von
diesem abgebogen werden kann. Die Aufhängelasche 1 weist ferner einen zweiten Bereich
1A auf, der mit dem Etikett 2 verklebt ist, um so einen sicheren Halt zwischen der
Aufhängelasche 1 und dem Etikett 2 zu gewährleisten. Der lose aufliegende Bügel 1B
des Etiketts steht an der oberen Kante des Etiketts etwas vor, so daß er dort ohne
Mühe gegriffen werden kann. Das Greifen wird insbesondere dadurch erleichtert, daß
der bügelförmige Bereich 1B durch einen Durchbruch 7 in der Aufhängelasche von dem
festgeklebten Bereich 1A getrennt ist. Da die Aufhängelasche 1 aus einer flexiblen
Materialschicht besteht, kann das Etikett in der üblichen Weise verarbeitet werden,
d.h. die Trägerfolie 3 wird über eine Spendelippe gezogen, so daß sich das Etikett
2 samt seiner Aufhängelasche 1 von dem Trägerband mit seiner vorauslaufenden Kante
abhebt und von den bekannten Verarbeitungsmaschinen gegriffen und verarbeitet werden
kann.
[0014] Figur 2 zeigt das Etikett 2, angebracht auf einer Arzneiampulle 4, die für eine Infusion
zur Verfügung steht, und aus diesem Grunde auf dem Kopf, d.h. mit dem Auslaß nach
unten, gezeichnet ist. Es ist ersichtlich, daß der bügelförmige Bereich 1B der Aufhängelasche
1 von dem Etikett 2 abgehoben und entlang den gestrichelten Linien 5, die die Grenzlinien
zwischen dem Bereich 1A und dem Bereich 1B darstellen, umgebogen ist, so daß der bügelförmige
Bereich 1B als freier Aufhänger für die Arzneimittelampulle 4 zur Verfügung steht.
[0015] Die Herstellung des Selbstklebeetiketts wird nachfolgend anhang der Figur 3 erläutert.
Figur 3 zeigt eine weitere Trägerfolie 6 mit einer silikonisierten Glattschicht,
auf der eine Aufhängelasche 1 vorübergehend haftet. Wenngleich nur eine Aufhängelasche
gezeigt ist, versteht es sich von selbst, daß auf der bandförmigen Endlosträgerfolie
6 in regelmäßigen Abständen derartige Aufhängelaschen angeordnet sind. Die Herstellung
dieser Trägerfolie mit den Aufhängelaschen 1 geschieht wie folgt: eine mit einem Klebstoff
mit besonders hoher Scherkraftbeständigkeit beschichtete Polyesterfolie wird auf das
klebstoffabweisende Trägerband 6 auflaminiert. Vor dem Auflaminieren wird jedoch das
Trägerband 6 an den Stellen, auf denen jewils der Bereich 1B der Aufhängelasche zu
liegen kommt, mit einer transparenten, kaum auffallenden UV-härtenden Druckfarbe bedruckt.
Der Klebstoff auf der Polyesterfolie nimmt die Druckfarbe in dem Bereich 1B an, wodurch
die Klebwirkung in dem Bereich 1B aufgehoben wird. Danach wird wie bei der Etikettenherstellung
die Polyesterfolie ausgestanzt, so daß sie die Form der gezeigten Aufhängelasche
1 annimmt. Bei dieser Stanzung wird die Trägerfolie von den Stanzwerkzeugen nicht
durchdrungen. Bei einer zweiten Stanzung wird von der Seite der Trägerfolie her der
Durchbruch 7 ausgestanzt.
[0016] Die Aufhängelasche gemäß Figur 3 kann von der Trägerfolie 6 in einem automatischen
Spendeverfahren auf jedes beliebige Etikett 2 aufgeklebt werden. Durch die oben geschilderte
Vorbehandlung der Trägerfolie 6 wird sichergestellt, daß die Aufhängelasche 1 nur
in dem Bereich 1A klebt, in dem Bereich 1B jedoch nur lose aufliegt. Da die Trägerfolie
zur Schaffung des Durchbruchs 7 ebenfalls durchstanzt ist, kann das Material aus dem
Durchbruch 7 leicht automatisch entfernt werden (beispielsweise beim Aufwickeln).
[0017] Wie oben beschrieben weist das Verfahren zur Herstellung des Etiketts nur die bekannten
Schritte des Auflaminierens, Bedruckens und Ausstanzens auf, die automatisch und
mit hoher Geschwindigkeit durchgeführt werden können. Komplizierte Schritte, wie etwa
Verschweißungen, sind nicht erforderlich.
1. Selbstklebeetikett mit einer an seiner klebstofffreien Oberfläche befestigten,
aus einer flexiblen Folie bestehenden Aufhängelasche (1), von der ein erster Bereich
(1A) fest mit dem Etikett (2) verbunden ist und ein zweiter Bereich (1B) lose auf
dem Etikett (2) aufliegt, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Etikett (2) zugewandte Oberfläche der Aufhängelasche (1) eine durchgehende
Klebstoffschicht aufweist, die in dem zweiten Bereich (1B) von einer nichtklebenden
Schicht bedeckt ist.
2. Selbstklebeetikett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Bereich
(1B) die Form eines Bügels aufweist, der von dem Etikett (2) abgehoben werden kann.
3. Selbstklebeetikett nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufhängelasche
(1) aus transparentem Material besteht.
4. Selbstklebeetikett nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Klebstoffschicht
und die nichtklebende Schicht transparent sind.
5. Selbstklebeetikett nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Aufhängelasche (1) das Etikett (2) weitgehend überdeckt.
6. Selbstklebeetikett nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der zweite Bereich (1B) der Aufhängelasche (1) zumin dest teilweise über den Rand
des Etiketts (2) übersteht.
7. Selbstklebeetikett nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Aufhängelasche (1) zwischen dem ersten Bereich (1A) und dem zweiten Bereich (1B)
einen Durchbruch (7) aufweist.