[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Hubverstellung einer Stanzpresse
mit einer Exzenterwelle und darauf gelagerter Exzenterbüchse zur Bildung eines Doppelexzenters,
mit einem vom Maschinenantrieb getriebenen Antriebsschwungrad und einer Scheibenkupplung
zum Kuppeln des Antriebsschwungrades mit der Exzenterwelle, mit einer Scheibenbremse,
die auf die Exzenterwelle einwirkt und mit einem in einer radialen Bohrung der Exzenterwelle
geführten, federbelasteten Verriegelungszapfen, der zur Verriegelung der Exzenterwelle
mit der Exzenterbüchse dient.
[0002] Bei bekannten Stanzpressen erfolgt die Hubverstellung hydraulisch oder mechanisch,
wobei die dazugehörigen Verstellglieder von zusätzlichen Antrieben bewegt werden
und von demjenigen Endbereich der Exzenterwelle in dsieselbe hineinverlaufen, die
vom Schwungrad abgekehrt ist. Wenn die betreffende Stanzpresse nicht eine Zwei-Hubmaschine
sondern eine Mehrfach-Hubmaschine ist, muss zudem die Hubbewegung zur dazugehörigen
Vorschubeinrichtung nach erfolgter Hubänderung neu eingestellt werden. Der Vorschubantrieb
ist ebenfalls mit der Exzenterwelle antriebsverbunden, so dass die Verbindung zwischen
Exzenterwelle und Vorschubantrieb beim neuen Eingeben des UTP bzw. OTP unterbrochen
werden muss. Auch dazu sind bei den bekannten Stanzpressen zusätzliche Antriebe zur
Betätigung der entsprechenden Stellglieder verwendet, welche ebenfalls bei demjenigen
Endbereich der Exzenterwelle angeordnet sind, die vom Schwungrad entgegengesetzt
liegt.
[0003] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen
gekennzeichnet ist, löst die Aufgaben, eine Vorrichtung zur Hubverstellung einer Stanzpresse
zu schaffen, bei welcher keine zusätzlichen Antriebe notwendig sind, so dass eine
einfachere und gedrängtere Bauform erreicht ist.
[0004] Mit Vorteil ist die Vorrichtung derart ausgebildet, dass die Steuereinrichtung in
der Exzenterwelle der drehbar gelagerten, axial unverschiebbaren und mit der Kupplungsscheibe
der weiteren Scheibenkupplung drehfest verbundenen Wellenabschnitt aufweist, an dem
ein Gewindeabschnitt anschliesst, der mit einem Gewinde einer in der Exzenterwelle
translatorisch verschiebbaren Schubstange verschraubt ist, dass die Schubstange und
der Verriegelungszapfen miteinander zusammenwirkende Kraftübertragungsmittel aufweisen,
mittels welchen die in axialer Richtung der Exzenterwelle erfolgende translatorische
Verschiebung der Schubstange in eine in radialer Richtung derselben erfolgende Bewegung
des Verriegelungszapfens umsetzbar ist.
[0005] Im Fall von Mehrfach-Hubmaschinen, in welchen eine verspannbare Kupplungsscheibe
vorhanden ist, die im verspannten Zustand die Exzenterwelle mit dem Vorschubantrieb
kraftschlüssig verbindet, kann die Steuereinrichtung ebenfalls das Verspannen bzw.
Entspannen der verspannbaren Kupplungsscheibe steuern. Dabei weist eine Schubstange
der Steuereinrichtung vorteilhaft einen an der verspannbaren Kupplungsscheibe anliegenden
Bund auf, mittels welchem der Spannzustand der verspannbaren Kupplungsscheibe abhängig
von der axialen Stellung der Schubstange verändert werden kann.
[0006] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich einen Ausführungsweg darstellenden
Zeichnung näher erläutert.
[0007] Die einzige Figur zeigt eine Schnittansicht durch eine Ausführung der erfindungsgemässen
Vorrichtung zur Hub verstellung einer Stanzpresse.
[0008] Im Maschinenrahmen 8 ist eine Exzenterwelle 1 drehbar gelagert. Auf dem Innenexzenterabschnitt
32 derselben ist mittels Lagern 33 eine Exzenterbüchse 2 gelagert. Auf diese sind
in dieser Ausführung zwei Pleuel 34 gelagert, die ihrerseits mit dem (nicht gezeigten)
Stössel der Stanzpresse verbunden sind.
[0009] Der Antrieb der Stanzpresse erfolgt vom Maschinenantrieb 4, der ein positionsfähiger
Antrieb mit einem entsprechend gesteuerten Elektromotor, z.B. Gleichstrommotor, ist.
Eine jeweilige Drehstellung seines Rotors in einem jeweiligen Stillstand lässt sich
also genau steuern. Der Motor treibt eine Riemenscheibe 35, die über einen oder mehrere
Riemen 3, z.B. Keilriemen, mit dem Antriebsschwungrad 5 antriebsverbunden ist. Der
Antrieb vom Schwungrad 5 auf die Exzenterwelle 1 erfolgt über eine Scheibenkupplung
6. Diese weist eine Kupplungsscheibe 26 auf, welche mit der Exzenterwelle 1 fest verbunden
ist. Die Kupplungsscheibe 26 ist mit Reibbelägen 36 ausgerüstet. Weiter ist die Kupplungsscheibe
26, d.h. sind insbesondere ihre Reibbeläge 36, im Schwungrad 5 und insbesondere zwischen
dem Schwungrad 5 und einem Ringkolben 27 angeordnet. Dieser Ringkolben ist über Bolzen
38 im Schwungrad 5 drehfest, jedoch axial verschiebbar, gelagert. Auf diese Bolzen
38 wirken Spannfedern 39, welche den Ringkolben 27 von der Kupplungsscheibe 26 wegspannen.
Druckluft der pneumatischen Steuerung wird über eine Zufuhranordnung 40 in den Ringraum
37 eingebracht. Wird der Ringkolben 27 entsprechend mit Druckluft beaufschlagt, wird
er gegen die Rückstellkraft der Spannfedern 39 an die Kupplungsscheibe 26, d.h. ihre
Reibbeläge 36, angedrückt und biegt diese einwenig auf, so dass ein Reibeingriff
mit dem Schwungrad 5 stattfindet. Damit ist die Scheibenkupplung 6 geschlossen, und
die Exzenterwelle 1 wird vom Schwungrad 5 her über die Kupplungsscheibe 26 rotiert.
[0010] Weiter ist eine Scheibenbremse 7 mit einer Bremsscheibe 41 vorhanden. Die Bremsscheibe
41 ist ebenfalls fest mit der Exzenterwelle 1 verbunden und wirkt zwischen dem Maschinengehäuse
8 und einem druckluftbeaufschlagten sowie mittels Federn 43 vorgespannten Ringkolben
42. Die Federn 43 spannen den Ringkolben 42 zur Berührung mit dem Maschinengehäuse
8, so dass in diesem Falle die Exzenterwelle 1 arretiert ist. Wird Druckluft über
die Zuführleitung 44 zugeführt, bewegt sich der Ringkolben 42 vom Maschinengehäuse
weg, so dass die Exzenterwelle 1 frei drehbar ist.
[0011] Wird also, bezugnehmend auf den vorgehenden Abschnitt, die Scheibenkupplung 6 eingekuppelt,
muss die Scheibenbremse 7 gleichzeitig gelöst werden, um das Rotieren der Exzenterwelle
1 zu erlauben.
[0012] Im Innenexzenterabschnitt 32 der Exzenterwelle 1 ist eine Bohrung 9 ausgebildet.
In dieser ist ein Verriegelungszapfen 10 in radialer Richtung der Exzenterwelle 1
verschiebbar gelagert. Dieser Verriegelungszapfen greift mit mindestens einem Vorsprung,
z.B. einer Verzahnung 11, in eine Innenverzahnung 12 der auf der Exzenterwelle 1 gelagerten
Exzenterbüchse 2 ein. Im Falle einer Zwei-Hubmaschine sind offensichtlich in der
Exzenterbüchse 2 lediglich zwei einander diametral gegenüberliegende Ausnehmungen
zur Aufnahme des grob zahnförmig ausgebildeten Kopfes des Verriegelungszapfens 10
angeordnet. Aus der Figur ist ersichtlich, dass dieser Verriegelungszapfen mittels
einer Feder 45 zum Eingriff in die Exzenterbüchse 2 gespannt ist. Der Verriegelungszapfen
10 ist weiter mit einer Oeffnung 24 versehen, auf die später noch im einzelnen eingegangen
wird. Beim gemäss der Figur rechtliegenden Ende ist der Vorschubantrieb 14 angeordnet.
Das stirnseitige Ende der Exzenterwelle 1 weist einen axial abstehenden, ringförmigen
Vorsprung 46 auf. Weiter ist ein Kegelzahnrad 29 vorhanden, welches über ein weiteres
Zahnrad 47 die Antriebswelle 48 der Vorschubeinrichtung treibt. Zwischen dem Kegelzahnrad
29 und dem ringförmigen Vorsprung 46 der Exzenterwelle 1 ist eine verspannbare Kupplungsscheibe
13 angeordnet. Diese ist federnd und kann tellerfederförmig ausgebildet sein. Wird
diese Kupplungsscheibe 13 zwischen der Exzenterwelle 1 und dem Kegelzahn rad 29
verspannt, indem eine gemäs der Zeichnung nach links erfolgende Bewegung eines Bundes
21 durchgeführt wird, ist die Exzenterwelle 1 mit dem Kegelzahnrad 29 und so mit dem
Vorschubantrieb 14 gekoppelt. Ein Entspannen der Kupplungsscheibe bewirkt entsprechend
ein Entkuppeln. Im Ringkolben 27 der Scheibenkupplung 6 ist eine weitere Scheibenkupplung
15 angeordnet. Ihre Kupplungsscheibe 16 ist fest mit einem Wellenabschnitt 17 verbunden,
der ein Teil der eigentlichen Steuereinrichtung bildet. Wird die Kupplungsscheibe
16 der weiteren Scheibenkupplung 15 durch einen weiteren Ringkolben 28, der im erstgenannten
Ringkolben 27 drehfest, jedoch axial verschiebbar gelagert ist, durch aufgebrachte
Druckluft gegen die Vorspannkraft der Rückstellfeder 49 gegen den Ringkolben 27
gedrückt, wird die Drehbewegung des Schwungrades 5 über den Ringkolben 27 und der
Kupplungsscheibe 16 auf dem Wellenabschnitt 17 übertragen. Dieser Wellenabschnitt
ist in der Exzenterwelle 1 rotierbar und axial unverschiebbar gelagert. Der Wellenabschnitt
17 weist bei seinem zur Kupplungsscheibe 16 entgegengesetzt gelegenen Ende einen
Aussengewindeabschnitt 18 auf. Dieser Aussengewindeabschnitt 18 ist in einem Innengewinde
19 einer Schubstange 20 eingeschraubt. An diesem Innengewinde 19 schliesst ein als
Steuerkeil 22 ausgebildeter Abschnitt der Schubstange 20 an. Dieser Steuerkeil 22
weist eine Auflaufschräge 23 auf. Die vorgängig genannte Oeffnung 24 des Verriegelungszapfens
10 weist eine Wandpartie auf, die auf dieser Auflaufschräge 23 aufliegt. Die Schubstange
20 setzt sich schliesslich zum Bund 21 fort, mittels welchem die verspannbare Kupplungsscheibe
13 verspannt oder entspannt wird.
[0013] Im Kegelzahnrad 29 ist eine Ausnehmung ausgebildet. Diese dient zur Aufnahme eines
im Maschinengehäuse 8 verschiebbar gelagerten Arretierbolzens 31. Bei entspannter
Kupplungsscheibe 13, wobei somit die Kraftübertragung zum Vorschubantrieb 14 unterbrochen
ist, lässt sich der Arretierbolzen 31 in die Ausnehmung 30 hineinverschieben und
entsprechend der Vorschub arretieren.
[0014] In der Exzenterbüchse ist eine Ausnehmung 52 eines Riegelbolzens 53, der bei einem
mit Druckluft beaufschlagbaren Kolben 54 endet und durch eine Rückstellfeder 55
von der Exzenterbüchse weg gespannt ist. Wird der Kolben 54 mit Druckluft beaufschlagt,
erfolgt eine Bewegung des Riegelbolzens 53 in der Ausnehmung 52, so dass die Exzenterbüchse
2 arretiert ist.
[0015] Nachfolgend wird der Betrieb der beschriebenen Vorrichtung beim Durchführen der Hubverstellung
beschrieben.
[0016] Es sei davon ausgegangen, dass der Maschinenantrieb 4 stillgesetzt worden ist. Während
dem vorgängigen Arbeitsbetrieb war die weitere Scheibenkupplung 15 offensichtlich
gelöst, die Scheibenkupplung 6 geschlossen und die Scheibenbremse 7 gelöst. Beim Stillsetzen
der Maschine ist offensichtlich die Scheibenkupplung 6 gelöst und die Scheibenbremse
7 geschlossen worden.
[0017] Bei stillstehendem Maschinenantrieb 4 bleibt nun die weitere Scheibenkupplung 15
gelöst. Die Scheibenkupplung 6 wird geschlossen und die Scheibenbremse 7 gelöst.
Nun wird der Maschinenantrieb 4, welcher wie bereits erwähnt, ein positionsfähiger
Antrieb mit einem Elektromotor ist, derart gesteuert, dass er über den Antriebsriemen
3 und das Schwungrad 5 und die geschlossene Kupplung 6 die Exzenterwelle 1, in die
Stellung "oberer Totpunkt" dreht. In dieser Stellung wird der Motor des Antriebs 4
stillgesetzt, und nun wird die Scheibenbremse 7 geschlossen, und somit ist die Exzenterwelle
1 in der genannten Stellung "oberer Totpunkt" arretiert.
[0018] Darauf wird der Arretierbolzen 31 in die Ausnehmung 30 des Kegelzahnrades 29 hineinverschoben,
und somit ist der Vorschubantrieb 14 ebenfalls arretiert. Weil die Exzenterwelle 1
in der Position "oberer Totpunkt" arretiert worden ist, befindet sich offensichtlich
auch der Vorschub in der Position "oberer Totpunkt".
[0019] Nun wird die Kupplung 6 gelöst und die weitere Kupplung 15 geschlossen. Die Exzenterwelle
1 bleibt durch die Scheibenbremse 7 fixiert. Der Motor des Antriebs 4 wird wieder
in Betrieb gesetzt, womit die Kupplungsscheibe 16 der weiteren Scheibenkupplung 15
den Wellenabschnitt 17 der Schubstange 20 zu verdrehen beginnt. Aufgrund des Schraubeingriffes
des Aussengewindes 18 in das Innengewinde 19 wird die Schubstange 20 gemäss der gezeichneten
Figur so lange nach rechts geschoben, bis sich der Bund 21 von der verspannbaren Kupplungsscheibe
13 abhebt und damit die Verspannung gelöst ist. Somit ist das Kegelzahnrad 29 von
der Exzenterwelle 1 abgekoppelt.
[0020] Die entsprechende Stellung wird durch den Schalter 50 überwacht bzw. gesteuert. Die
Figur veranschaulicht die Stellung der Schubstange 20 bzw. des Bundes 21 bei gerade
entspannter Kupplungsscheibe 13, so dass die auf den Schalter 50 einwirkende Endscheibe
51 sich in der gezeichneten Stellung befindet.
[0021] Jetzt ist der Vorschub "abgelegt". Beim nächsten Schritt wird die Kupplung 6, die
auf die Exzenterwelle 1 einwirkt, geschlossen und die weitere Kupplung 15 sowie die
Bremse 7 gelöst. Der Verriegelungszapfen 10 der Exzenterwelle 1 ist aufgrund der
Feder 45 in der Exzenterbüchse 2 eingesetzt. Der Motor 4 wird in Betrieb gesetzt,
und damit die Exzenterwelle 1 zusammen mit der damit verriegelten Exzenterbüchse
2 in die Stellung "Riegel ein" positioniert. In dieser Stellung ist die Ausnehmung
52 der Exzenterbüchse 2 mit dem Riegelbolzen 53 ausgerichtet. Der Kolben 54 wird mit
Druckluft beaufschlagt und damit fährt der Riegelbolzen 53 gegen die Kraft der Rückstellfeder
55 in die Ausnehmung 52 ein. Der Luftdruck wird aufrecht erhalten, und somit ist nun
die Exzenterbüchse 2 gegen ein Verdrehen arretiert.
[0022] Im nächsten Schritt wird die Bremse 7 geschlossen und die auf die Exzenterwelle 1
wirkende Kupplung 6 geöffnet. Die Exzenterwelle 1 ist somit gegen Verdrehen arretiert.
Gleichzeitig wird die weitere Scheibenkupplung 15 geschlossen. Der Motor des Antriebs
4 wird wieder in Betrieb gesetzt, und damit wird über die geschlossene weitere Kupplung
15 der Wellenabschnitt 17 weiter gedreht, womit die Schubstange 20 und insbesondere
der daran ausgebildete Steuerteil 22 mit der Auflaufschräge 23 nach rechts verschoben
wird. Diese Auflaufschräge 23 wirkt mit der Wandpartie 25 der Oeffnung 24 im Verriegelungszapfen
10 zusammen, so dass der Verriegelungszapfen 10 gegen die Kraft der Feder 45 aus der
Ausnehmung bzw. Innenverzahnung 12 der Exzenterbüchse 2 ausgefahren wird. Die dem
vollständigen Ausfahren entsprechende Stellung des Steuerteiles 22 wird durch einen
weiteren Endschalter 56 überwacht, der ebenfalls mit der Endscheibe 51 der Schubstange
20 zusammenwirkt.
[0023] Somit ist die Verbindung zwischen Exzenterwelle 1 und Exzenterbüchse 2 gelöst.
[0024] Darauf wird die auf die Schubstange 20 einwirkende weitere Kupplung 15 und die Scheibenbremse
7 gelöst und die mit der Exzenterwelle 1 zusammenwirkende Scheibenkupplung 6 geschlossen.
Danach wird die Exzenterwelle 1 durch Betrieb des Motors des Antriebs 4 aufgrund
der nun geschlossenen Kupplung 6 rotiert, bis sie die Stellung "neuer Hub" erreicht
hat, also diejenige Stellung, die zur Durchführung eines neu gewählten Hubes einnimmt.
Im Falle einer Zwei-Hubmaschine wird die Exzenterwelle 1 um genau 180° verdreht, im
Falle einer Mehr-Hubmaschine um so viele Grade, die zum Erreichen des neuen Hubes
notwendig sind. Während diesem Rotieren der Exzenterwelle 1 bleibt die Exzenterbüchse
2 aufgrund des in die eingreifenden Riegelbolzens 53 verriegelt bzw. in der gezeichneten
Stellung gehalten. Sie dreht sich jedoch offensichtlich zusammen mit den Pleueln 34
und dem (nicht gezeigten) Stössel in vertikaler Richtung relativ zum Maschinenrahmen,
entsprechend der zum Erreichen des neuen Hubes entsprechenden Strecke.
[0025] Damit ist nun der neue Hub eingestellt.
[0026] Im nächsten Schritt werden die Bremse 7 und die weitere, auf die Schubstange 20 einwirkende
Scheibenkupplung 15 geschlossen und auf die Exzenterwelle 1 wirkende Kupplung 6 gelöst.
Der Motor des Antriebs 4 wird im entgegengesetzten Drehsinn rotiert und damit wird
über die geschlossene weitere Kupplung 15 der Wellenabschnitt 17 zu rückgedreht und
damit die Schubstnge 20 durch den Aussengewindeabschnitt 18 und dem Innengewinde
19 zurückgezogen (in der Zeichnung nach links). Damit wird auch der Steuerteil 22
mit der Auflaufschräge 23 (nach links) zurückverschoben, bis der Verriegelungszapfen
10 vollständig in die Innenverzahnung 12 (bzw. Ausnehmung) einrastet und damit die
Exzenterbüchse 2 mit der Exzenterwelle 1, jetzt in der Stellung "neuer Hub" verriegelt
ist.
[0027] Danach wird die auf die Exzenterwelle 1 wirkende Kupplung 6 geschlossen und die weitere
Kupplung 15 der Schubstange 20 sowie die Bremse 7 gelöst. Danach wird die Druckluftzufuhr
zum Riegelbolzen 53 aufgehoben, so dass dieser aus der Ausnehmung 52 der Exzenterbüchse
2 ausfährt und damit die Verriegelung der Exzenterbüchse 2 mit dem Maschinenrahmen
aufgehoben wird. Der Motor des Antriebs 4 wird wieder in Betrieb gesetzt und die Exzenterwelle
1 über die geschlossene Kupplung 6 soweit rotiert, bis sie in der Stellung entsprechend
dem oberen Totpunkt des neuen Hubes ist. Offensichtlich hat sich die Stellung des
oberen Totpunktes aufgrund der Verdrehung der Exzenterwelle 1 relativ zur Exzenterbüchse
2 geändert.
[0028] Während dem gesamten Verstellbetrieb, wie vorgängig beschrieben, ist der Vorschubantrieb
14 abgekuppelt gewesen, und somit hat sich die Stellung des Vorschubes nicht geändert.
Dieser ist immer noch in der Stellung "obere Totpunkt" arretiert, da die verspannbare
Kupplungsscheibe 13 entspannt und der Arretierbolzen 31 im Kegelzahnrad 29arretierend
eingefahren ist.
[0029] Nun wird die Bremse 7 geschlossen und die auf die Exzenterwelle 1 wirkende Kupplung
6 gelöst, so dass die Exzenterwelle 1 festgehalten wird. Die weitere, auf die Schubstange
20 einwirkende Kupplung 15 wird geschlossen und der Wellenabschnitt 17 noch weiter
zurückgedreht und damit die Schubstange 20 weiter zugezogen. Folglich wird der Bund
21 am äusseren Ende der Schubstange 20 immer stärker gegen die verspannbare Kupplungsscheibe
gezogen, welche zwischen der Exzenterwelle 1 und dem Kegelzahnrad 29 des Vorschubantriebes
14 angeordnet ist.
[0030] Die weitere Scheibenkupplung 15 einerseits und die verspannbare Kupplungsscheibe
13 andererseits sind nun derart bemessen, dass das Verhältnis: durch verspannbare
Kupplungsscheibe 13 übertragbares Drehmoment zu: durch die Scheibenkupplung 15 übertragbares
Drehmoment derart gewählt, dass beim fortgesetzten Drehen der geschlossenen Scheibenkupplung
15 diese erst dann zu rutschen beginnt, nachdem die verspannbare Kupplungsscheibe
13 zum Uebertragen des in Betrieb notwendigen Drehmomentes verspannt ist. Entsprechend
verschiebt sich die Schubstange 20 solange nach links, bis die Scheibenkupplung 15
rutscht und also die verspannbare Kupplungsscheibe 13 durch den Bund 21 mit dem vorgegebenen
betrieblichen Drehmoment verspannt ist. Es liegt hier also eine Konstruktion vor,
welche wie ein Drehmomentschlüssel arbeitet.
[0031] Nachdem die verspannbare Kupplungsscheibe 13 in der beschriebenen Weise verspannt
ist, wird der Arretierbolzen 31 aus der Ausnehmung 30 des Kegelzahnrades 29 ausgefahren.
Schliesslich wird die weitere Scheibenkupplung 15 gelöst und damit isdt die Hubverstellung
beendet und die Stanzpresse kann nun mit dem neuen Hub arbeiten.
1. Vorrichtung zur Hubverstellung einer Stanzpresse mit einer Exzenterwelle (1) und
darauf gelagerter Exzenterbüchse (2) zur Bildung eines Doppelexzenters, mit einem
vom Maschinenantrieb (4) getriebenen Antriebsschwungrad (5) und einer Scheibenkupplung
(6,26,27) zum Kuppeln des Antriebsschwungrades (5) mit der Exzenterwelle (1), mit
einer Scheibenbremse (7), die auf die Exzenterwelle (1) einwirkt und mit einem in
einer radialen Bohrung (9) der Exzenterwelle (1) geführten, federbelasteten Verriegelungszapfen
(10), der zur Verriegelung der Exzenterwelle (1) mit der Exzenterbüchse (2) dient,
dadurch gekennzeichnet, dass der Maschinenantrieb (4) ein positionsfähiger Antrieb
ist, dass die Exzenterwelle (1) von einer Steuereinrichtung (17-25) axial durchsetzt
ist, welche sich über eine weitere Scheibenkupplung (15,16,28) durch das Antriebsschwungrad
(5) betätigen lässt, welche Steuereinrichtung ein Ein- bzw. Ausrasten des Verriegelungszapfens
(10) in der Exzenterbüchse (2) steuert.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung
(17-25) einen in der Exzenterwelle (1) drehbar gelagerten, axial unverschiebbaren
und mit der Kupplungsscheibe (16) der weiteren Scheibenkupplung (15,16,28) drehfest
verbundenen Wellenabschnitt (17) aufweist, an dem ein Gewindeabschnitt (18) anschliesst,
der mit einem Gewinde (19) einer in der Exzenterwelle (1) translatorisch verschiebbaren
Schubstange (20) verschraubt ist, dass die Schubstange (20) und der Verriegelungszapfen
(10) miteinander zusammenwirkende Kraftübertragungsmittel (22-25) aufweisen, mittels
welchen die in axialer Richtung der Exzenterwelle (1) erfolgende translatorische Verschiebung
der Schubstange (20) in eine in radialer Richtung derselben erfolgende Bewegung des
Verriegelungszapfens (10) umsetzbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraftübertragungsmittel
(22-25) aus einen Teil der Schubstange (20) bildenden Steuerkeil (22) mit einer Auslaufschräge
(23) und einer Oeffnung (24) im Verriegelungszapfen (10) mit einer auf der Auflaufschräge
(23) liegenden Wandpartie (25) gebildet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei welcher die Scheibenkupplung (6,26,27) zum Kuppeln
des Antriebsschwungrades (5) mit der Exzenterwelle (1) eine druckluftbetätigte Einscheibenkupplung
aufweist, deren Kupplungsscheibe (26) mit der Exzenterwelle (1) fest verbunden und
innerhalb des Antriebsschwungrades (5) angeordnet ist, welche Kupplungsscheibe (26)
durch einen im Antriebsschwungrad (5) axial verschiebbaren und damit drehfest verbundenen
Ringkolben (27) zur Reibberührung mit dem Antriebsschwungrad (5) verschiebbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die weitere Scheibenkupplung (15,16,28) eine weitere,
mit der Steuereinrichtung (17-25) drehfest verbundene Kupplungsscheibe (16) aufweist,
welche innerhalb des Ringkolbens (27) zur Betätigung der erstgenannten Kupplungsscheibe
(26) angeordnet ist, welche weitere Kupplungsscheibe (16) durch einen weiteren, im
erstgenannten Ringkolben (27) axial verschiebbaren und damit drehfest verbundenen
Ringkolben (28) zur Reibberührung mit dem erstgenannten Ringkolben (27) verschiebbar
ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei eine lösbare Kupplungsvorrichtung (13) vorhanden
ist, die eine kraftschlüssige Verbindung zwischen der Exzenterwelle (1) und einem
Vorschubantrieb bildet, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung das Ein-
bzw. Auskuppeln der Kupplelvorrichtung (13) steuert.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungsvorrichtung
(13) eine verspannbare Kupplungsscheibe ist, die im verspannten Zustand die Exzenterwelle
(1) mit dem Vorschubantrieb (14) kraftschlüssig verbindet, wobei die Steuereinrichtung
das Verspannen bzw. Entspannen der verspannbaren Kupplungsscheibe steuert.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung
(17-25) einen in der Exzenterwelle (1) drehbar gelagerten, axial unveschiebbaren
und mit der Kupplungsscheibe (16) der weiteren Scheibenkupplung (15,16,28) drehfest
verbundenen Wellenabschnitt (17) aufweist, an dem ein Gewindeabschnitt (18) anschliesst,
der mit dem Gewinde (19) einer in der Exzenterwelle (1) translatorisch verschiebbaren
Schubstange (20) verschraubt ist, dass die Schubstange (20) mit dem Verriegelungszapfen
(10) miteinander zusammenwirkende Kraftübertragungsmittel (22-25) aufweisen, mittels
welchen die in axialer Richtung der Exzenterwelle (1) erfolgende translatorische Verschiebung
der Schubstange (20) in eine in radialer Richtung derselben erfolgende Bewegung des
Verriegelungszapfens (10) umsetzbar ist, und dass die Schubstange (20) einen an der
verspannbaren Kupplungsscheibe (13) anliegenden Bund (21) aufweist, mittels welchem
der Spannungszustand der verspannbaren Kupplungsscheibe (13) abhängig von der axialen
Stellung der Schubstange (20) veränderbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die verspannbare Kupplungsscheibe
(13) zwischen dem Bund (46) der Exzenterwelle (1) und einem Kegelzahnrad (29) des
Vorschubantriebes (14) verspannbar angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Kegelzahnrad (29)
eine Ausnehmung (30) zur Aufnahme eines im Maschinenrahmen verschiebbar gelagerten
Arretierbolzens (31) zur Arretierung des Vorschubantriebes (14) aufweist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis: durch
verspannbare Kupplungsscheibe (13) übertragbares Drehmoment zu durch die Scheibenkupplung
(15,16,28) übertragbares Drehmoment derart gewählt ist, dass das Durchrutschen der
Scheibenkupplung (15,16,28) dann beginnt, nachdem die verspannbare Kupplungsscheibe
zum Uebertragen des im Betrieb notwendigen Drehmomentes verspannt ist, derart, dass
die weitere Scheibenkupplung (15, 16,28) zusammen mit der Schubstange (20) als Drehmomentschlüssel
zum Spannen der verspannbaren Kupplungsscheibe wirkt.