[0001] Die Erfindung betrifft einen Clip, insbesondere für Verpackungszwecke, mit zwei aus
Kunststoff geformten Hälften, die in geschlossenem Zustand an zwei Stellen miteinander
verbunden sind und zwischen sich mindestens eine Oeffnung bilden zum Umschliessen
eines Verpackungsguts oder Behältnisses, wobei an der einen der Stellen die beiden
Hälften zum Oeffnen bzw. Schliessen schwenkbar miteinander verbunden sind und wobei
im Bereich der anderen Stelle an den Hälften je ein Teil eines öffenbaren und wiederverschliessbaren
Verschliessorgans angeordnet ist. Derartige Clips sind z.B. aus der US-PS 3 818 553
bekannt geworden. Wiederverschliessbare Clips dieser Art besitzen relativ kompliziert
geformte Verschlussorgane, zu deren Oeffnung beide Hände erforderlich sind. Sie haben
ferner mehrere vorstehende hakenartige Teile, die sowohl für die Verarbeitung der
Clips als auch an den Verpackungen (wegen Veletzungsgefahr, gegenseitigem Beschädigen
der Verpackungen etc.) ungünstig sind. Diese Verschlussorgane erlauben es ferner nicht,
zusätzlich mit einer Plombe oder dergleichen gesichert zu werden.
[0002] Es stellt sich auf diesem Hintergrund die Aufgabe, einen Clip der eingangs erwähnten
Art derart zu verbessern, dass er einfach und im wesentlichen einhändig öffen- sowie
schliessbar ist. Das Verschlussorgan soll sich möglichst nicht mit anderen Clips verhaken
können. Es soll verletzungsfrei sein und andere Packungen nicht beschädigen. Ferner
soll die Möglichkeit bestehen, den Clip als Garantieverschluss auszubilden.
[0003] Zur Lösung dieser Aufgabe ist der Clip erfindungsgemäss mit den in den Patentansprüchen
definierten Merkmalen ausgestattet.
[0004] Durch die formstabile Ausgestaltung der Cliphälften einschliesslich der beiden zusammenwirkenden
Teile des Verschliessorgans kann der Clip durch blossen Druck auf die beiden Cliphälften
geschlossen werden. Dies kann ohne weiteres einhändig erfolgen. Beim Verpackungsvorgang
wird das Anbringen des Clips zudem erleichtert, indem dazu lediglich die beiden formstabilen
Cliphälften maschinell um den gerafften Beutelhals zusammengeschwenkt werden müssen.
Eine entsprechende Clipzange, in welche der Clip in geöffneter Stellung einlegbar
ist, besitzt dazu zwei gegeneinander verschwenkbare Backen, deren Schwenkachsen mit
der Schwenkachse des eingelegten Clip im wesentlichen zusammenfällt. Die Clipzange
kann dabei Teil des Raffmechanismus für den Hals von zu verschliessenden Beuteln bilden.
[0005] Der erfindungsgemässe Clip kann als solcher oder aber als Basismodul mit verschiedenen
Anformungen eingesetzt werden. Die Anformungen können insbesondere als Zungen ausgebildet
sein, die einen Garantieverschluss und/oder eine Oeffnungshilfe bilden.
[0006] Der erfindungsgemässe Clip sowie seine möglichen Abwandlungen werden nachfolgend
anhand der Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigen:
Fig. 1 eine erste Ausführung eines erfindungsgemässen Clips mit Garantieverschluss
im Längsschnitt vor dessen Anbringung;
Fig. 2 eine Aufsicht auf den geöffneten Clip nach Fig. 1;
Fig. 3 einen Querschnitt entlang der Linie III-III in Fig. 1;
Fig. 4 einen Querschnitt entlang der Linie IV-IV in Fig. 1;
Fig. 5 einen Querschnitt entlang der Linie V-V in Fig. 1;
Fig. 6 ein Clip in geschlossenem Zustand im Längsschnitt;
Fig. 7 ein Bandstück aus solchen Clips in Aufsicht;
Fig. 8 eine schematische Schnittansicht einer zweier Lagen einer Bandrolle aus solchen
Clips;
Fig. 9,10,11 eine zweite Clipausführung je in der Aufsicht, im Längsschnitt geschlossen
sowie im Längsschnitt offen und gestapelt, wobei der Garantieverschluss eine Plombe
besitzt;
Fig. 12,13,14 eine dritte Clipausführung ohne Garantieverschluss, jedoch mit Oeffnungshilfe,
in der Aufsicht, im Längsschnitt geschlossen und im Längsschnitt offen gestapelt,
Fig. 15,16,17,18 eine vierte Clipausführung ohne Garantieverschluss, mit abgewandelter
Oeffnungshilfe, in der Aufsicht sowie im Längsschnitt je in offener und geschlossener
Form,
Fig. 19,20,21,22 weitere mögliche Clipausführungen, jeweils im Längsschnitt geöffnet
und geschlossen, sowie in Aufsicht geschlossen;
Fig. 23 die schematische Darstellung einer Maschine zum Anbringen der Clips am Hals
von Beutelpackungen, sowie
Fig. 24 eine schematische Darstellung einer abgewandelten solchen Maschine.
[0007] Zunächst wird die Erfindung anhand einer ersten Clipausführung verdeutlicht, welche
in den Figuren 1 bis 6 als Einzelclip und in den Figuren 7 und 8 im Verbund mit weiteren,
entsprechenden Clips dargestellt ist. Dieser Clip 1 ist als Garantieverschluss ausgebildet,
der in Fig. 6 in geschlossenem Zustand vor seinem ersten Oeffnen gezeigt ist. Der
Clip 1 ist aus zwei Hälften 2 und 3 aufgebaut, welche über ein Scharnier 4 miteinander
schwenkbar verbunden sind. Das Scharnier 4 kann in verschiedener Weise ausgebildet
sein, zum Beispiel als Filmscharnier, als selbstschliessendes Scharnier mit einem
Zug, der mit einem Filmscharnier zusammenwirkt oder als Schnapper, der als Scharnier
wirkt. In den vorliegenden Ausführungsbeispielen ist das Scharnier 4 als einfaches
Filmscharnier ausgebildet, das einstückig mit den beiden Hälften 2,3 aus Kunststoff
spritzgepresst wird.
[0008] Im Gegensatz zu der elastischen Filmscharnierzone sind die beiden Hälften 2 und
3 im wesentlichen formstabil, so dass sie eine definierte Oeffnung 5 (vgl. Fig. 6)
zur Aufnahme des Beutelpackungsendes bilden. Die Form der beiden Hälften kann der
Grösse der jeweils zu verschliessenden Beutelpackung angepasst werden, so dass ein
optimaler Halt entsteht, der das Abziehen des Clips 1 über das Beutelende verhindert.
Dies wird auch durch Versteifungsrippen 6 verhindert, welche an der Innenseite der
Halbteile 2 und 3 angeformt sind und bei geschlossenem Clip das Beutelmaterial zusammenpressen.
[0009] Um ein manuelles Wiederverschliessen des einmal geöffneten Beutels zu ermöglichen,
sind beim erfindungsgemässen Clip auf der inneren Seite der Sollbruchzone 7 öffen-
und verschliessbare Verschlussorgane 10,10′ vorgesehen. Am einen Halbteil 2 ist ein
federnder Vorsprung 10 angeformt, der in eine entsprechende Ausnehmung 10′ am anderen
Halbteil 3 eingreift. Die so gebildete Schnappverbindung kann ohne weiteres von Hand
geöffnet und geschlossen werden. In geschlossenem Zustand hält der Clip so das Beutelende
zusammen. Wie sich insbesondere aus den Figuren 1 und 6 ergibt, sind die Verschlussorgane
an den formstabilen Hälften 2,3 angeformt. Sie können deshalb durch blosses Zusammendrücken
bzw. Auseinanderziehen dieser Hälften 2,3 um das Scharnier 4 geschlossen bzw. geöffnet
werden.
[0010] Anstelle oder zusätzlich zu dieser Schnappverbindung kann ein selbstschliessendes
Scharnier 4 vorgesehen sein, das neben dem Filmscharnier einen Zug aufweist, der die
beiden Hälften gegeneinander drückt, wenn bei der Verschwenkung ein bestimmter Totpunkt
überschritten ist. Schliesslich kann ein entsprechender Effekt durch ein Scharnier
erzielt werden, das zum Oeffnen gegen eine elastische Schliesskraft aufgeschwenkt
werden muss und immer wieder in die geschlossene Ausgangslage zurückkehrt.
[0011] Die Hälften 2,3 sind im beschriebenen Ausführungsbeispiel vorzugsweise trapezförmig
ausgebildet. Dies bietet den Vorteil, dass bedruckbare Aussenflächen gebildet werden,
welche etwa mit Markennamen und/oder Haltbarkeitsdaten versehen sein können. Ferner
sind diese Flächen vorteilhaft für das maschinelle Verschliessen der Clips 1.
[0012] Soweit handelt es sich um Grundelemente des Clips, die auch bei den noch zu beschreibenden
Abwandlungen vorhanden sind und gewissermassen ein Basismodul bilden. Die Form des
Basismoduls gestattet es nun, daran zusätzliche Zungen anzuformen, welche nach Bedarf
besondere Funktionen erfüllen. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der Clip als
Garantieverschluss ausgebildet. Dazu sind Zungen 9,9′ über je eine Sollbruch- oder
Abschneidzone 7 aussen an den Verschlussorganen der Cliphälften 2,3 angeformt.
[0013] Der Querschnitt der Sollbruch- oder Abschneidzone 7 ist so dimensioniert, dass der
Kunststoff ohne besondere Kraftaufwendung manuell durchtrennt werden kann. Die Sollbruchzone
7 ist beim vorliegenden Ausführungsbeispiel durch zwei Stege 8 mit reduzierter Wandstärke
gebildet. Die aussen an der Sollbruchstelle 7 angeformten Zungen 9,9′ müssen nicht
identisch ausgebildet sein, wie sich aus den Figuren 1,3 und 5 ergibt. Die Zungen
9,9′ besitzen Organe, welche eine manuell unlösbare Verbindung zwischen ihnen im geschlossenen
Zustand herstellen. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel werden die beiden Zungen 9,9′
beim Verschliessen durch Ultraschall-Schweissung miteinander verbunden, wobei die
in den Figuren 3 und 5 gezeigten Querschnitte durch Verschmelzen ineinandergreifen.
Im geschlossenen Zustand, wie er der Fig. 6 zu entnehmen ist, sind die beiden Zungen
9,9′ untrennbar zu einem Teil vereinigt. Anstelle dieser Schweissverbindung kann eine
andere, unlösbare Verbindung, wie z.B. durch Wiederhaken, Klebung, Vernietung oder
Verstemmung vorgesehen sein, wie noch näher erläutert wird.
[0014] Die Zungen 9,9′ bilden zusammen eine Greifflasche zum manuellen Trennen der Sollbruchzone
7, indem die Lasche gegenüber dem Clip verdreht, mehrmals stark verschwenkt oder mittels
einer Schere abgeschnitten wird.
[0015] Die Anwesenheit der Lasche dient als Garantie dafür, dass der Clip bisher noch nicht
geöffnet wurde. Fehlt die Lasche, so ist dies ein Zeichen dafür, dass bereits an der
Packung manipuliert wurde. Verpackungen mit fehlender Lasche können vom Verkaufspersonal
leicht erkannt und aus dem Verkehr genommen werden.
[0016] Ist die Lasche entfernt, so verbleiben vom Clip 1 die beiden Halbteile 2,3, wie in
Fig. 6 rechts von der strichlierten Linie gezeigt. Diese beiden Halbteile 2,3 können
nun manuell durch Verschwenken geöffnet, vom Beutelende entfernt werden und zum Wiederverschliessen
derselben verwendet werden
[0017] Vor der Anbringung an Beutelpackungen sind die Clips 1 gemäss dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
zu einem Band 11 vereinigt, von welchem in Fig. 7 ein Stück gezeigt ist. Hierfür sind
die Clips 1 trennbar miteinander verbunden. Im beschriebenen Beispiel wird dies dadurch
erreicht, dass die Clips beim Spritzpressen auf zwei parallel verlaufende Fäden 12
aufgespritzt werden, welche die Clips 1 untereinander verbinden. Diese Fäden 12 sind
im Bereich der äusseren Trapezecken der Hälften 2,3 angeordnet, wie aus Fig. 1 und
2 ersichtlich ist. Die Verbindung zwischen den einzelnen Clips könnte andererseits
auch mittels angespritzten Kunststoffstegen oder dergleichen erfolgen. Die Verwendung
von Fäden 12 hat dagegen den Vorteil, dass die Fäden durch die Spritzform hindurch
geführt werden können, wobei jeweils in einer Form ein ganzer Bandabschnitt mit mehreren
Clips 1 spritzgepresst und an den Fäden aus der Form verschoben wird, wonach daneben
auf dieselben Fäden ein weiterer Bandabschnitt aufgespritzt wird.
[0018] Das so gebildete Band 11 kann z.B. aufgerollt werden. Hierfür sind die einzelnen
Clips 1 so geformt, dass sie stapelfähig sind, d.h. z.B. sich beim Aufrollen zentrieren
und eine Rolle ausgeglichener Dicke über die ganze Breite bilden. In Fig. 8 sind schematisch
zwei Lagen aus einer Rolle bzw. einem Stapel gezeigt.
[0019] Die Verwendung der Clips 1 in dieser Form vereinfacht die Anbringvorrichtung, indem
die einzelnen Clips vor der Anbringung nicht besonders in einem Magazin positioniert
werden müssen. Dabei wird jeweils der vorderste Clip eines Bandes abgetrennt, um das
Beutelende gelegt und schliesslich verschlossen.
[0020] Die Clipbänder können auch in anderer Weise ausgebildet sein, z.B. durch Verbinden
mehrerer Clips in Längsrichtung. Statt in Form von Rollen können die Bänder auch in
Reihen oder Stapeln hergestellt und verarbeitet werden.
[0021] Zur Herstellung von solchen Clipbändern 11, wie in Fig. 7 gezeigt, kann auch von
einem extrudierten Profil ausgegangen werden, das eventuell vorperforiert und danach
an der Anbringvorrichtung in Einzelclips aufgetrennt wird.
[0022] Die bisher anhand der Figuren 1 bis 8 beschriebene Ausgestaltung des vollständig
in Kunststoff vorgeformten Clips hat neben den bereits erwähnten Vorteilen den Vorzug,
dass er bei der Anbringung durch die Anbringvorrichtung nicht verformt zu werden braucht.
Seine formstabilen, trapezförmigen Halbteile legen die Oeffnung des Clips eindeutig
und voraussehbar fest. Damit kann die Clipform sehr exakt der jeweiligen Beutelpackung
angeglichen werden. Die Anbringvorrichtung vereinfacht sich zudem.
[0023] In anderen Ausführungsbeispielen können anstelle der trapezförmigen auch bogenförmige
oder Vieleck-förmige Hälften verwendet werden. Die beiden Hälften 2,3 müssen dabei
nicht identisch geformt sein.
[0024] Wie bereits erwähnt, können an die beiden Halbteile 2,3 mit ihren Verschlussorganen
10,10′ zum Wiederverschliessen des Clips unterschiedliche Zungen angeformt sein. In
den Figuren 9 bis 11 ist ein Clip 1 gezeigt, dessen beiden Hälften 2,3 gemäss dem
bereits beschriebenen Basismodul ausgebildet sind und deshalb nicht mehr beschrieben
werden. Ueber Sollbruchstellen 7 ist je eine Zunge 30,30′ angeformt, welche einen
etwas abgewandelten Garantieverschluss bilden. Eine der Zungen 30′ besitzt einen an
Sollbruchstellen befestigten, lösbaren Teller 31 als Plombe. Die Zungen werden beim
maschinellen Verschliessen zusätzlich zu dem am Basismodul bereits bestehenden Wiederverschluss
mittels dem Teller 31 so miteinander verhakt, dass beim mutwilligen Oeffnen an den
Zungen ein sichtbares Zeichen entsteht, indem der Teller 31 herausfällt. Der Clip
wird geöffnet durch das Abreissen der verhakten Zungen an der Sollbruchstelle 7. Durch
die wiederverschliessbaren Verschlussorgane 10,10′ am Basismodul kann der Clip wiederverschlossen
werden.
[0025] In den Figuren 12 bis 14 wird eine Ausführung beschrieben, welche keinen Garantieverschluss
besitzt, jedoch statt dessen eine an die Halbteile 2,3 formstabil angeformte Oeffnungs-
und Schliesshilfe in der Form von zwei V-förmig auseinanderlaufenden, starren Zungen
32,32′. Durch Dazwischendrücken mit dem Daumen (vgl. Pfeil in Fig. 13) kann der Clip
leicht geöffnet werden. Zum Wiederverschliessen können die zwei Zungen 32,32′ zusammengedrückt
und der Clip mit den Verschlussorganen 10,10′ wieder verschlossen werden. Dies ist
insbesondere deshalb möglich, weil die beiden Halbteile 2,3 einschliesslich der Zungen
32,32′ formstabil ausgebildet sind.
[0026] In den Figuren 15 bis 18 ist eine Abwandlung des Clips mit Oeffnungshilfe gezeigt,
wobei die Zungen 33,33′ als versetzte Laschen ausgebildet sind, die in ihren nicht
überlappenden Bereichen (vgl. Fig. 18) durch Zug mit den Fingern leicht geöffnet werden
können. Diese Laschen 33,33′ können starr ausgebildet sein, wie im vorangehenden Beispiel.
Es ist jedoch auch möglich, sie dünnwandig und flexibel auszugestalten, wie anhand
von Figur 21 erläutert wird.
[0027] Die versetzten Laschen besitzen den Vorteil, dass sie in ihrem Zusammenwirken als
dekorative Elemente ausgestaltet sein, z.B. als stilisierte Schlaufenteile, Kleeblatthälften,
Herzhälften etc., wie dies in Fig. 18 angedeutet ist.
[0028] In den Figuren 19 bis 22 schliesslich sind tabellenartig weitere Ausführungen dargestellt,
in denen die beschriebenen Mekmale aus den bereits erläuterten Beispielen kombiniert
sind. Es ist dabei jeweils immer ein Clip in offener und geschlossener Seitenansicht,
sowie in Aufsicht dargestellt, wobei Figur 22 wieder das Basismodul zeigt.
[0029] Gemäss Fig. 19 ist der Garantieverschluss mit dem plombenartigen Teller 31 kombiniert
mit den versetzten Laschen 33,33′ als Oeffnungshilfen. Nach dem ersten Oeffnen fehlt
der Teller 31.
[0030] Gemäss Fig. 20 sind die als Oeffnungshilfe dienenden Zungen 34,34′ seitlich neben
einem zentralen Garantieverschluss mit plombenartigem Teller 31 angeordnet.
[0031] Figur 21 zeigt eine Oeffnungshilfe mit Zungen 35,35′, welche flexibel am Basismodul
angeformt und selbst dünnwandig ausgebildet sind. Diese Zungen können zum Oeffnen
mit den Fingern ergriffen werden. Das Wiederverschliessen erfolgt dann durch Druck
auf die beiden formstabilen Halbteile.
[0032] Es sind je nach Einsatzart auch andere Anformungen an den im wesentlichen unveränderten
Basisteil (vgl. Fig. 22) möglich.
[0033] Die dargestellten Clipformen eignen sich alle zur Herstellung und Verarbeitung in
Bandform, und zwar als Bandstapel oder Bandrollen. Das vereinfacht sowohl die Clipherstellung
als auch deren Weiterverarbeitung. Werden die Clips in loser Form hergestellt, so
können sie von Hand weiterverarbeitet, d.h. an Packungen angebracht werden.
[0034] Die maschinelle Verarbeitung solcher Clips erfolgt mittels Clipmaschinen, welche
Teil von Verpackungsstrassen sind. Anhand der Figuren 23 und 24 werden Ausgestaltungen
einer solchen Clipmaschine zum Anbringen von erfindungsgemässen Clips zum Verschliessen
von Beutelpackungen erläutert.
[0035] In Fig. 23 ist eine erste Ausführung einer Clipmaschine gezeigt, wobei die Antriebe,
insbesondere eine Kurvenscheibe 200, bloss schematisch dargestellt sind.
[0036] Wie bei bestehenden Clipmaschinen werden die zu verschliessenden Beutel 28 auf einer
geraden 21 oder einer gekrümmten Bahn 22,22′ mittels einem Becherwerk 213 oder dergl.
zugeführt.
[0037] Das unabhängige (freistehende) Becherwerk ist in jedem Fall getaktet und wird separat
angetrieben. Als Variante sind freistehende, taktende Karussell-Becherwerke möglich,
welche den Beutel auf einer Kurve 22 oder 22′ zuführen. Weiter sind Lösungen möglich,
bei denen Clipmaschine und Becherwerk (Gerade oder Karussell) eine Einheit bilden.
[0038] Bei bestehenden Clipmaschinen wird nun der auf der Geraden 21 oder auf Kurvenbahn
22/22′ zugeführte Beutel 28 mit seinem Hals an eine Fläche 23 gedrückt und längs dieser
Fläche gerafft und verclippt. Dies ergibt unsymmetrische und versetzte Fächer am Beutel,
da der Beutel immer ausserhalb seines Zentrums verclippt wird.
[0039] Im Gegensatz dazu erlaubt es die hier beschriebene Maschine, den Beutel auf der Zuführungsgeraden
oder auf der Zuführungskurve selbst flachzudrücken, zu raffen und zu verclippen, was
einen punktsymmetrischen Beutelverschluss garantiert. Dies geschieht dadurch, dass
Flachhalteklappen 23 und 24 über einen Kurvenantrieb 25 und ein festgelagertes Zahnrad
26 durch Zahnstangen 27 sich synchron in Achse 21 schliessen und dort das Beutelmaterial
flachdrücken.
[0040] In die eine Flachhalteklappe 24 kann eine mit Federn 228 abgestützte Platte 227 eingelassen
sein, über welche, durch Veränderung des Federdruckes und durch Materialwahl und Ausführung
der Platte 227, die Beutel-Rüschenqualität beeinflusst werden kann, um eine optimale
grosswinklige Rüsche zu erhalten.
[0041] Die Funktionsweise der Clipmaschine ist wie folgt: Eine Clipvorschub- und Vereinzelungseinheit
29 schiebt über einen Stössel 210 den vom Clipband getrennten und damit vereinzelten
Clip 1 in der Zeit in eine Clipzange 212 ein, während welcher ein Beutel im Becherwerk
213 (unabhängig von der Clipmaschine) um einen Takt 219 vorgefahren wird. Die Einheit
29 hat einen separaten Antrieb. Durch das Vorschieben, Schneiden und Einführen des
Clips in Zange 212 während dem Becherwerktakt wird am Hauptantrieb 214 Zykluszeit
gespart, was höhere Clipleistungen erbringt.
[0042] Der in Zange 212 eingebrachte Clip wird mittels einem Kurvenantrieb 215 gleichzeitig
mit dem synchronen Zusammenfahren der Flachhalteklappen 23/24 im Anschluss an den
Becherwerktakt auf die Beutelachse 21 vorgefahren, zusammen mit einem an einem gemeinsamen
Schlitten 216 befestigten Raffer 217.
[0043] Durch Zange 212 und Raffer 217 wird der in der Beutelachse 21 flachgedrückte Beutel
via Kurvenantrieb 218/218′ symmetrisch im Beutelzentrum 220 gerafft.
[0044] Im gerafften Zustand und bei stillstehenden Raffern 212/217 wird eine Stange 221
durch einen Stift 222, welcher zu diesem Zeitpunkt mit einer Klinke 223 im Eingriff
ist, über den Kurvenantrieb 224 vorgeschoben, was das Schliessen der Zangenhälften
225/226 und damit das Schliessen des Clips zur Folge hat. Die beiden Zangenhälften
werden dabei um einen gemeinsamen Drehpunkt geschwenkt, der mit dem Scharnier 4 des
eingelegten Clips 1 zusammenfällt. Die beiden formstabilen Hälften 2,3 des Clip sind
dabei in den Zangenhälften 225,226 gehalten und werden im Bereich der Verschlussorgane
mit ausreichender Kraft zusammengedrückt, sodass diese einrasten bzw. die Garantieverschlussteile
sich gegenseitig verhaken (vgl. Fig. 10).
[0045] Im Anschluss daran wird durch Rückhub des Kurvenantriebes 224 die Zange wieder geöffnet.
Die Raffer 212/217 und der Schlitten 216 gehen in Ursprungsstellung zurück; der Clipzyklus
ist beendet.
[0046] Als Variante zur angeführten Lösung ist das Flachdrücken des Beutels gemäss der Ausführung
in Fig. 24 mittels einer gerundeten Platte 330 an eine feststehende, gerundete Platte
331 und das Raffen längs einer Kurve 32 durch Zange 312 und Raffer 317 möglich, wobei
die Beutelzuführung auf Achse 31 geradlinig erfolgt. Auch bei dieser Lösung wird der
Beutel im Zentrum 320 verclippt.
[0047] Der beschriebene Clip ist insbesondere zum Verschliessen von Beutelpackungen geeignet,
kann jedoch auch zum Fixieren oder Klemmen anderer Gegenstände eingesetzt werden.
In diesem Fall können die formstabilen Halbteile 2,3 an die Form dieser Gegenstände
angepasst werden. In allen Ausführungen weist der Clip keine Metallteile auf, was
im Fall von Beutelverpackungen ein Durchlaufen der fertig verpackten Beutel durch
Metalldetektoren erlaubt. Der Clip ist in allen seinen Ausführungen verletzungsfrei,
indem keine scharfen Spitzen oder Ecken vorstehen, und ist leicht, d.h. einhändig
öffen- und wiederverschliessbar.
[0048] Er hat neben den bereits erwähnten Vorteilen den Vorzug, dass er stapel- bzw. in
Bändern aufwickelbar ist und bei der Anbringung durch eine Clipmaschine nicht verformt
zu werden braucht. Seine formstabilen Halbteile legen die Oeffnung des Clips eindeutig
und voraussehbar fest. Damit kann die Clipform sehr exakt der jeweiligen Beutelpackung
angeglichen werden. Die Clipmaschine kann damit präziser und bei höherer Frequenz
arbeiten.
1. Clip, insbesondere für Verpackungszwecke, mit zwei aus Kunststoff geformten Hälften
(2,3), die in geschlossenem Zustand an zwei Stellen (4,10) miteinander verbunden sind
und zwischen sich mindestens eine Oeffnung bilden zum Umschliessen eines Verpackungsguts
oder Behältnisses, wobei an der einen dieser Stellen (4) die beiden Hälften zum Oeffnen
bzw. Schliessen schwenkbar miteinander verbunden sind und wobei im Bereich der anderen
Stelle (10) an den Hälften (2,3) je ein Teil eines öffenbaren und wiederverschliessbaren
Verschliessorgans (10,10) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass jede der Cliphälften
(2,3) zwischen den beiden Verbindungsstellen (4,10) und einschliesslich der Teile
des Verschliessorgans (10,10) formstabil ausgebildet ist, wobei die beiden Teile des
Verschliessorgans derart zusammenwirken, dass sie ausschliesslich durch Verschwenken
der formstabilen Hälften (2,3) gegeneinander manuell öffen bzw. schliessbar sind.
2. Clip nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Teile des Verschliessorgans
je an Abschnitten der formstabilen Cliphälften (2,3) angeordnet sind, die im geschlossenen
Zustand aneinander anliegen.
3. Clip nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass an die erwähnten Abschnitte
jeder der Cliphälften je eine Zunge (9;30;32;33) angeformt ist.
4. Clip nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Zungen (9;30) über
Sollbruchstellen (7) an die erwähnten Abschnitte angeformt und im geschlossenen Zustand
unlösbar miteinander verbunden sind derart, dass sie zum Oeffnen des Clips an den
Sollbruchstellen (7) als Sicherungsplombe von den Cliphälften (2,3) abzutrennen sind.
5. Clip nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Zungen (30) derart unlösbar
miteinander verbunden sind, dass bei gewaltsamem Trennen ein zentraler Plombenabschnitt
(31) aus mindestens einer Zunge herausgetrennt wird, wobei der fehlende Plombenabschnitt
in der Zunge den Eingriff anzeigt.
6. Clip nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass jede Zunge
(32;33) als Oeffnungshilfe einen Bereich aufweist, der im geschlossenen Zustand vom
entsprechenden Bereich der jeweils anderen Zunge frei liegt.
7. Clip nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass an die erwähnten Abschnitte
jeder der Cliphälften (2,3) je eine starre Zunge (32) formstabil angeformt ist, wobei
jede Zunge als Oeffnungshilfe einen Bereich aufweist, der im geschlossenen Zustand
vom entsprechenden Bereich der jeweils anderen Zunge frei liegt.
8. Clip nach einem der Ansprüche 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Laschen
(32;33) V-förmig voneinander abstehen.
9. Clip nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jede
Cliphälfte (2,3) eine im wesentlichen trapezförmige, halbkreisförmige oder halbelliptische
Form besitzt.
10. Clip nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die
Halbteile so geformt sind, dass mehrere Clips in geöffnetem Zustand im wesentlichen
ohne Zwischenraum aufeinander stapelbar sind.
11. Clipband aus Clips nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass jeder Clip mittels einer trennbaren Verbindung (12) mit einem Nachbarclip zusammenhängt.
12. Clipband nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die trennbare Verbindung
durch mindestens einen durchgehenden, trennbaren Faden (12) gebildet ist, auf den
die Clips aufgespritzt sind.
13. Clipband nach einem der Ansprüche 11 und 12, dadurch gekennzeichnet, dass es zu
einer Bandrolle auf sich selbst aufrollbar ist.
14. Verfahren zum maschinellen Verschliessen von Beuteln mittels einem Clip nach einem
der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die gefüllten Beutel längs
einer geraden oder kreisbogenförmigen Zuführachse einzeln einer Verschliessstelle
zugeführt werden, dass dort der zu verschliessende Beutelhals in einer Richtung flachgedrückt
wird, dass der flachgedrückte Beutelhals längs dieser Richtung mittels einem Rafforgan
und einer Clipzange mit darin offen eingelegtem Clip, die gegeneinander zum Zentrum
des Beutelhalses bewegt werden, gerafft wird und dass nach Abschluss der Raffung durch
die Betätigung der Clipzange der darin eingelegte Clip mit seinen formstabilen Hälften
um die schwenkbare Verbindungsstelle zusammengeschwenkt und um den fertig gerafften
Beutelhals gelegt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass während dem Zuführen
eines Beutels zur Verschliessstelle jeweils ein Clip von einem Clipband abgetrennt
und in die Clipzange eingeführt wird.
16. Maschine zur Ausführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 15 und 16, dadurch
gekennzeichnet, dass eine Clipzange (212) vorgesehen ist, in welche jeweils ein Clip
(1) in geöffneter Stellung einlegbar ist, wobei die Clipzange zwei gegeneinande verschwenkbare
Backen (225,226) besitzt, derart, dass deren Schwenkachsen mit der schwenkbaren Verbindungsstelle
(4) des eingelegten Clips im wesentlichen zusammenfallen.
17. Maschine nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass zum Flachdrücken des Beutelhalses
zwei Platten (23,24) vorgesehen sind, die beidseitig einer Zuführachse (21;22) angeordnet
und gegeneinander verschiebbar sind, um den Beutelhals flachzudrücken, wobei die Clipzange
(212) sowie ein Rafforgan (217) längs dem derart flachgedrückten Beutelhals aufeinander
zu bewegbar sind.
18. Maschine nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Clipzange (212) und
das Rafforgan (217) auf einem Schlitten (21b) angeordnet sind, der quer zur Zuführachse
(21) der Beutel in diese verschiebbar ist, wonach die Clipzange und das Rafforgan
auf dem Schlitten längs der Zuführachse zueinander verschiebbar sind.
19. Maschine nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Clipzange (312 und
das Rafforgan (317 schwenkbar angeordnet sind derart, dass das Raffen des flachgedrückten
Beutelhalses durch Zusammenschwenken von Clipzange und Rafforgan erfolgt.