[0001] Die Erfindung betrifft einen Betonabstandhalter zur Festlegung des Abstandes zwischen
Bewehrung und Schalung beim Betonieren.
[0002] Beim Betonieren muss die Stahlbewehrung einen definierten Abstand von der Schalung
aufweisen, um vom Frischbeton ganz umschlossen und bedeckt werden zu können. Für die
Dauerhaftigkeit von Bauwerken aus Stahlbeton und Spannbeton ist die Dicke und Dichtigkeit
der Betondeckung der Bewehrung im Hinblick auf die Gefahr der Korrosion der Bewehrung
von entscheidender Bedeutung. Um die erforderliche Betondeckung sicherzustellen, werden
Abstandhaltern verwendet.
[0003] Gebräuchliche Abstandhalter sind beispielsweise aus dem Beton-Kalender 1986 S.475-477,
herausgegeben vom Verlag für Architektur und technische Wissenschaften Berlin, entnehmbar.
[0004] Wie die Erfahrung gezeigt hat, wird mit den bekannten Abstandhaltern jedoch keine
befriedigende Betondeckung, insbesondere was ihre Dichtigkeit anbetrifft, erreicht.
Grundsätzlich sind Abstandhalter, auch solche aus Beton, Fremdkörper im Beton. Vor
allem bei der Aushärtung und Austrockung des Betons, wie auch durch Wärmespannungen,
treten zwischen ihnen und dem sie umgebenden Betonmaterial Schwindrisse auf, durch
welche Wasser mit der Zeit zur Bewehrung vordringen kann. Einen Verbund mit dem sie
umgebenden Beton gehen die bekannten Abstandhalter, die alle eine relativ glatte
Oberfläche aufweisen, nicht ein.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Betonabstandhalter sowie ein Verfahren
zu seiner Herstellung anzugeben, welcher mit dem ihn umgebenden Beton einen derart
guten Verbund eingeht, dass eine befriedigend dichte Betondeckung der Bewehrung beim
Betonieren erreicht wird. Die erfindungsgemässe Lösung dieser Aufgabe kennzeichnet
sich hinsichtlich der Ausgestaltung des Betonabstandhalters durch die Merkmale des
Anspruchs 1 und hinsichtlich seiner Herstellung durch die Merkmale des Anspruchs 5.
[0006] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden mit Bezug auf die Zeichnung
erläutert. Es zeigen:
Fig.1 einen Betonabstandhalter in perspektivischer Darstellung mit rauhen Umfangsflächen
vor dem Betonieren und
Fig.2 einen Querschnitt durch einen Betonabstandhalter mit profilierten Seitenflächen.
[0007] Der in Fig.1 dargestellte Betonabstandhalter weist einen trapezförmigen Querschnitt
auf. Seine gegeneinander winklig geneigten Seitenflächen, von denen nur die mit 1
bezeichnete Seitenfläche sichtbar ist, sowie auch seine vordere, mit 2 bezeichnete,
sowie seine ebenfalls nicht sichtbare hintere Stirnfläche weisen eine mindestens der
Körnigkeit des Frischbetons, in den er einbetoniert werden soll, entsprechende Rauhigkeit
auf. Dabei ist unter der Rauhigkeit die äquivalente Rauhigkeit zu verstehen, die sich
durch Aufbringen einer einkörnigen Schicht des grobkörnigsten Materials im Frischbeton
auf eine glatte Oberfläche ergeben würde. Jedenfalls sollte die Rauhtiefe zwischen
etwa 2 und 5 mm betragen.
[0008] Der Betonabstandhalter wird beispielsweise, wie in Fig.1 dargestellt, auf eine waagerechte
Schalung 3 aufgelegt. Auf ihn kommt dann die Bewehrung zu liegen, von der ein Bewehrungseisen
4 dargestellt ist.
[0009] Durch die Rauhigkeit der Flächen 1 und 2 sowie ihre jeweils gegenüberliegenden Flächen
ergibt sich beim Betonieren ein ausreichender Verbund zwischen ihnen und dem Frischbeton,
der auch beim Aushärten und Austrocknen des Frischbetons sowie unter Wärmespannungen
erhalten bleibt. Dadurch wird in vorteilhafter Weise eine ausgezeichnet dichte Betondeckung
der Bewehrung 4 erreicht und ein Vordringen von Wasser zur Bewehrung 4 und deren Korrosion
verhindert.
[0010] Durch seinen trapezförmigen Querschnitt ist der in Fig.1 dargestellte Betonabstandhalter
sicher in dem ihn umgebenden Beton verankert, und dadurch nach Wegnahme der Schalung
3 gegen ein Herausfallen gesichert.
[0011] Die nach Wegnahme der Schalung 3 von aussen sichtbare untere Fläche des Betonabstandhalters,
die in Fig.1 nicht sichtbar ist, weist vorzugsweise eine der Rauhigkeit der Schalung
entsprechende, allgemein eine der Rauhigkeit von Sichtbeton entsprechende Oberflächenbeschaffenheit
auf, um sich möglichst gut an die sie umgebende Betonfläche anzupassen.
[0012] Anstelle mit einer mindestens der Körnung des Frischbetons entsprechenden Rauhigkeit
können die mit dem Frischbeton zwischen Schalung und Bewehrung in Kontakt tretenden
Oberflächenpartien des Betonabstandhalters auch mit einer dieser Rauhigkeit mindestens
entsprechenden Profilierung mit parallel zur Schalung verlaufenden Rillen oder Graten
versehen sein. Fig.2 zeigt einen Betonabstandhalter im Querschnitt mit verschiedenartigen
Rillen bzw. Graten.
[0013] Selbstverständlich können die Konzepte Rauhigkeit und Profilierung auch kombiniert
miteinander verwendet werden.
[0014] Betonabstandhalter nach Fig.1 und 2 können rationell mittels eines Strangpressverfahrens
mit anschliessender Aufteilung des Strangs in kürzere Stücke hergestellt werden.
Das Strangpressverfahren ist ein bekanntes Verfahren und braucht deshalb hier nicht
weiter erläutert zu werden.
[0015] Zur Erzielung der gewünschten Rauhigkeit und/oder Profilierung der Seitenflächen
kann die Austrittsöffnung der zur Strangpressung verwendeten Vorrichtung entsprechend
profiliert oder gezahnt ausgebildet sein. Die gewünschte Rauhigkeit der Seitenflächen
ergibt sich insbesondere durch Verwendung einer körnigen Mörtelmasse zum Strangpressen
und lässt sich durch Abstimmung der Körnigkeit der Mörtelmasse mit der Feinheit der
Zahnung oder Profilierung der Austrittsöffnung der Strangpressvorrichtung kontrollieren.
Vorzugsweise sollte die Korngrösse der Mörtelmasse bis zu 2 mm betragen.
[0016] Bei Verwendung eines körnigen Mörtelmaterials ergibt sich die gewünschte Rauhigkeit
der beiden übrigen mit dem Frischbeton zwischen der Bewehrung und der Schalung in
Kontakt tretenden Oberflächenpartien, nach dem Vorstehenden, der Stirnflächen, bei
der Aufteilung des Strangs in kürzere Stücke im übrigen automatisch, wenn die Aufteilung
durch Brechen ausgeführt wird.
[0017] Anstatt durch eine profiliert oder gezahnt ausgebildete Austrittsöffnung der Strangpressvorrichtung
kann die Profilierung der Seitenflächen der Betonabstandhalter auch durch eine Rändelung
des Strangs, z.B. direkt hinter der Austrittsöffnung der Strangpressvorrichtung erreicht
werden.
1. Betonabstandhalter zur Festlegung des Abstandes zwischen Bewehrung (4) und Schalung
(3) beim Betonieren, dadurch gekennzeichnet, dass seine zwischen Bewehrung (4) und
Schalung (3) mit dem Frischbeton in Kontakt tretenden Oberflächenpartien (1,2) eine
mindestens der Körnung des Frischbetons entsprechende Rauhigkeit und/oder eine mindestens
dieser Rauhigkeit entsprechende Profilierung mit parallel zur Schalung (3) verlaufenden
Rillen oder Graten aufweisen.
2. Betonabstandhalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rauhtiefe
der genannten Oberflächenpartien (1,2) bzw. die Tiefe der Rillen oder die Höhe der
Grate in bzw. auf diesen Partien etwa 2-5 mm betragen.
3. Betonabstandhalter nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
seine Kontaktfläche zur Schalung (3) eine der Schalung bzw. den Anforderungen an
eine Sichtbetonfläche entsprechende Rauhigkeit aufweist.
4. Betonabstandhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
er einen trapezförmigen Querschnitt aufweist.
5. Verfahren zur Herstellung eines Betonabstandhalters nach einem der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass es ein Strangpressverfahren mit nachfolgender
Aufteilung des Strangs in kürzere Stücke ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Rauhigkeit und/oder
Profilierung der mit dem Frischbeton zwischen Bewehrung (3) und Schalung (4) in Kontakt
tretenden Oberflächenpartien (1,2) teilweise schon bei der Strangpressung durch eine
entsprechende Profilierung der den Strang formenden Austrittsöffnung der zur Strangpressung
verwendeten Strangpressvorrichtung erreicht wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Rauhigkeit und/oder
Profilierung der mit dem Frischbeton zwischen Bewehrung (4) und Schalung (3) in Kontakt
tretenden Oberflächenpartien (1,2) teilweise schon bei der Strangpressung durch Rändelung
des Strangs erreicht wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Rauhigkeit
der mit dem Frischbeton zwischen Bewehrung (4) und Schalung (3) in Kontakt tretenden
Oberflächenpartien (1,2) teilweise dadurch erreicht wird, dass die Aufteilung des
Strangs nach der Strangpressung durch Brechen ausgeführt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zur Strangpressung
ein, die gewünschte Rauhigkeit beim Verlassen der Austrittsöffnung der Strangpressvorrichtung
und auf den Bruchflächen beim Auseinanderbrechen des Stranges ergebendes ausreichend
körniges Mörtelmaterial verwendet wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das zur
Strangpressung verwendete Mörtelmaterial eine Körnung bis zu 2 mm aufweist.