(19)
(11) EP 0 356 905 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.03.1990  Patentblatt  1990/10

(21) Anmeldenummer: 89115594.7

(22) Anmeldetag:  23.08.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E04C 5/20
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB IT LI

(30) Priorität: 29.08.1988 CH 3205/88

(71) Anmelder: CONSTRUMAT AG
CH-8604 Hegnau-Volketswil (CH)

(72) Erfinder:
  • Der Erfinder hat auf seine Nennung verzichtet.

(74) Vertreter: Lauer, Joachim, Dr. 
Hug Interlizenz AG Nordstrasse 31
8035 Zürich
8035 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Betonabstandhalter


    (57) Der Betonabstand­halter dient zur Festlegung des Abstandes zwischen Bewehrung (3) und Schalung (4) beim Betonieren. Zur Erzielung einer befriedigend dichten Betondeckung der Bewehrung (3) weisen die mit dem Frischbeton zwischen Bewehrung (3) und Scha­lung (4) in Kontakt tretenden Oberflächenpartien (1,2) des erfindungsgemässen Betonabstandhalters eine mindestens der Körnung des Frischbetons entsprechende Rauhigkeit und/oder eine mindestens dieser Rauhigkeit entsprechende Profilierung mit parallel zur Schalung (3) verlaufenden Rillen oder Graten auf.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Betonabstandhalter zur Fest­legung des Abstandes zwischen Bewehrung und Schalung beim Betonieren.

    [0002] Beim Betonieren muss die Stahlbewehrung einen definierten Abstand von der Schalung aufweisen, um vom Frischbeton ganz umschlossen und bedeckt werden zu können. Für die Dauerhaftigkeit von Bauwerken aus Stahlbeton und Spann­beton ist die Dicke und Dichtigkeit der Betondeckung der Bewehrung im Hinblick auf die Gefahr der Korrosion der Be­wehrung von entscheidender Bedeutung. Um die erforderliche Betondeckung sicherzustellen, werden Abstandhaltern ver­wendet.

    [0003] Gebräuchliche Abstandhalter sind beispielsweise aus dem Beton-Kalender 1986 S.475-477, herausgegeben vom Verlag für Architektur und technische Wissenschaften Berlin, ent­nehmbar.

    [0004] Wie die Erfahrung gezeigt hat, wird mit den bekannten Abstandhaltern jedoch keine befriedigende Betondeckung, insbesondere was ihre Dichtigkeit anbetrifft, erreicht. Grundsätzlich sind Abstandhalter, auch solche aus Beton, Fremdkörper im Beton. Vor allem bei der Aushärtung und Austrockung des Betons, wie auch durch Wärmespannungen, treten zwischen ihnen und dem sie umgebenden Betonmaterial Schwindrisse auf, durch welche Wasser mit der Zeit zur Be­wehrung vordringen kann. Einen Verbund mit dem sie umge­benden Beton gehen die bekannten Abstandhalter, die alle eine relativ glatte Oberfläche aufweisen, nicht ein.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Betonab­standhalter sowie ein Verfahren zu seiner Herstellung an­zugeben, welcher mit dem ihn umgebenden Beton einen derart guten Verbund eingeht, dass eine befriedigend dichte Beton­deckung der Bewehrung beim Betonieren erreicht wird. Die erfindungsgemässe Lösung dieser Aufgabe kennzeichnet sich hinsichtlich der Ausgestaltung des Betonabstandhalters durch die Merkmale des Anspruchs 1 und hinsichtlich seiner Herstellung durch die Merkmale des Anspruchs 5.

    [0006] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden mit Bezug auf die Zeichnung erläutert. Es zeigen:

    Fig.1 einen Betonabstandhalter in perspektivischer Dar­stellung mit rauhen Umfangsflächen vor dem Betonieren und

    Fig.2 einen Querschnitt durch einen Betonabstandhalter mit profilierten Seitenflächen.



    [0007] Der in Fig.1 dargestellte Betonabstandhalter weist einen trapezförmigen Querschnitt auf. Seine gegeneinander winklig geneigten Seitenflächen, von denen nur die mit 1 bezeich­nete Seitenfläche sichtbar ist, sowie auch seine vordere, mit 2 bezeichnete, sowie seine ebenfalls nicht sichtbare hintere Stirnfläche weisen eine mindestens der Körnigkeit des Frischbetons, in den er einbetoniert werden soll, ent­sprechende Rauhigkeit auf. Dabei ist unter der Rauhigkeit die äquivalente Rauhigkeit zu verstehen, die sich durch Aufbringen einer einkörnigen Schicht des grobkörnigsten Materials im Frischbeton auf eine glatte Oberfläche erge­ben würde. Jedenfalls sollte die Rauhtiefe zwischen etwa 2 und 5 mm betragen.

    [0008] Der Betonabstandhalter wird beispielsweise, wie in Fig.1 dargestellt, auf eine waagerechte Schalung 3 aufgelegt. Auf ihn kommt dann die Bewehrung zu liegen, von der ein Bewehrungseisen 4 dargestellt ist.

    [0009] Durch die Rauhigkeit der Flächen 1 und 2 sowie ihre jeweils gegenüberliegenden Flächen ergibt sich beim Betonieren ein ausreichender Verbund zwischen ihnen und dem Frischbeton, der auch beim Aushärten und Austrocknen des Frischbetons sowie unter Wärmespannungen erhalten bleibt. Dadurch wird in vorteilhafter Weise eine ausgezeichnet dichte Beton­deckung der Bewehrung 4 erreicht und ein Vordringen von Wasser zur Bewehrung 4 und deren Korrosion verhindert.

    [0010] Durch seinen trapezförmigen Querschnitt ist der in Fig.1 dargestellte Betonabstandhalter sicher in dem ihn umgeben­den Beton verankert, und dadurch nach Wegnahme der Schalung 3 gegen ein Herausfallen gesichert.

    [0011] Die nach Wegnahme der Schalung 3 von aussen sichtbare untere Fläche des Betonabstandhalters, die in Fig.1 nicht sichtbar ist, weist vorzugsweise eine der Rauhigkeit der Schalung entsprechende, allgemein eine der Rauhigkeit von Sicht­beton entsprechende Oberflächenbeschaffenheit auf, um sich möglichst gut an die sie umgebende Betonfläche an­zupassen.

    [0012] Anstelle mit einer mindestens der Körnung des Frischbetons entsprechenden Rauhigkeit können die mit dem Frischbeton zwischen Schalung und Bewehrung in Kontakt tretenden Ober­flächenpartien des Betonabstandhalters auch mit einer die­ser Rauhigkeit mindestens entsprechenden Profilierung mit parallel zur Schalung verlaufenden Rillen oder Graten versehen sein. Fig.2 zeigt einen Betonabstandhalter im Querschnitt mit verschiedenartigen Rillen bzw. Graten.

    [0013] Selbstverständlich können die Konzepte Rauhigkeit und Pro­filierung auch kombiniert miteinander verwendet werden.

    [0014] Betonabstandhalter nach Fig.1 und 2 können rationell mit­tels eines Strangpressverfahrens mit anschliessender Auf­teilung des Strangs in kürzere Stücke hergestellt werden. Das Strangpressverfahren ist ein bekanntes Verfahren und braucht deshalb hier nicht weiter erläutert zu werden.

    [0015] Zur Erzielung der gewünschten Rauhigkeit und/oder Profi­lierung der Seitenflächen kann die Austrittsöffnung der zur Strangpressung verwendeten Vorrichtung entsprechend profiliert oder gezahnt ausgebildet sein. Die gewünschte Rauhigkeit der Seitenflächen ergibt sich insbesondere durch Verwendung einer körnigen Mörtelmasse zum Strang­pressen und lässt sich durch Abstimmung der Körnigkeit der Mörtelmasse mit der Feinheit der Zahnung oder Profi­lierung der Austrittsöffnung der Strangpressvorrichtung kontrollieren. Vorzugsweise sollte die Korngrösse der Mörtelmasse bis zu 2 mm betragen.

    [0016] Bei Verwendung eines körnigen Mörtelmaterials ergibt sich die gewünschte Rauhigkeit der beiden übrigen mit dem Frischbeton zwischen der Bewehrung und der Schalung in Kontakt tretenden Oberflächenpartien, nach dem Vorste­henden, der Stirnflächen, bei der Aufteilung des Strangs in kürzere Stücke im übrigen automatisch, wenn die Auf­teilung durch Brechen ausgeführt wird.

    [0017] Anstatt durch eine profiliert oder gezahnt ausgebildete Austrittsöffnung der Strangpressvorrichtung kann die Profilierung der Seitenflächen der Betonabstandhalter auch durch eine Rändelung des Strangs, z.B. direkt hinter der Austrittsöffnung der Strangpressvorrichtung erreicht werden.


    Ansprüche

    1. Betonabstandhalter zur Festlegung des Abstandes zwischen Bewehrung (4) und Schalung (3) beim Be­tonieren, dadurch gekennzeichnet, dass seine zwi­schen Bewehrung (4) und Schalung (3) mit dem Frisch­beton in Kontakt tretenden Oberflächenpartien (1,2) eine mindestens der Körnung des Frischbetons ent­sprechende Rauhigkeit und/oder eine mindestens die­ser Rauhigkeit entsprechende Profilierung mit paral­lel zur Schalung (3) verlaufenden Rillen oder Graten aufweisen.
     
    2. Betonabstandhalter nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, dass die Rauhtiefe der genannten Oberflä­chenpartien (1,2) bzw. die Tiefe der Rillen oder die Höhe der Grate in bzw. auf diesen Partien etwa 2-5 mm betragen.
     
    3. Betonabstandhalter nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass seine Kontaktfläche zur Schalung (3) eine der Schalung bzw. den Anfor­derungen an eine Sichtbetonfläche entsprechende Rauhigkeit aufweist.
     
    4. Betonabstandhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass er einen trapez­förmigen Querschnitt aufweist.
     
    5. Verfahren zur Herstellung eines Betonabstandhalters nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn­zeichnet, dass es ein Strangpressverfahren mit nachfol­gender Aufteilung des Strangs in kürzere Stücke ist.
     
    6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Rauhigkeit und/oder Profilierung der mit dem Frischbeton zwischen Bewehrung (3) und Schalung (4) in Kontakt tretenden Oberflächenpartien (1,2) teilweise schon bei der Strangpressung durch eine entsprechende Profilierung der den Strang formen­den Austrittsöffnung der zur Strangpressung verwen­deten Strangpressvorrichtung erreicht wird.
     
    7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Rauhigkeit und/oder Profilierung der mit dem Frischbeton zwischen Bewehrung (4) und Schalung (3) in Kontakt tretenden Oberflächenpartien (1,2) teilweise schon bei der Strangpressung durch Rände­lung des Strangs erreicht wird.
     
    8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Rauhigkeit der mit dem Frischbeton zwischen Bewehrung (4) und Schalung (3) in Kontakt tretenden Oberflächenpartien (1,2) teil­weise dadurch erreicht wird, dass die Aufteilung des Strangs nach der Strangpressung durch Brechen ausgeführt wird.
     
    9. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zur Strangpressung ein, die gewünschte Rauhigkeit beim Verlassen der Austritts­öffnung der Strangpressvorrichtung und auf den Bruchflächen beim Auseinanderbrechen des Stranges ergebendes ausreichend körniges Mörtelmaterial verwendet wird.
     
    10. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das zur Strangpressung verwen­dete Mörtelmaterial eine Körnung bis zu 2 mm auf­weist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht