[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Beschichten von Schrauben mit
Wachs nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Es ist bereits seit längerem bekannt, zur Beschichtung von kleineren Bauteilen Anlagen
einzusetzen, die aus einer Fördervorrichtung und einem das Beschichtungsmittel enthaltenden
Tauchbecken bestehen. Als Beschichtungsmittel dienen z.B. Lacke, Kunstharze, aber
auch Chemikalien oder Wachs. Beschichtet werden z.B. Kondensatoren mit einer elektrisch
leitenden Metallbahn oder kleinere Bauteile mit Farbe oder Schrauben mit Wachs, um
nur eine kleine Auswahl zu nennen. Wachsbeschichtete Schrauben z.B. dichten nach dem
Einschrauben die Schraublöcher gegenüber z.B. Feuchtigkeit besser ab als Schrauben
ohne eine solche Beschichtung.
[0003] Die automatisierte Beschichtung von Kleinteilen, insbesondere Schrauben, bereitet
jedoch einige Schwierigkeiten. Die eine Schwierigkeit besteht in der Beförderung der
Schrauben. Es ist nach der DE-OS 30 27 394 eine Beschichtungseinrichtung für metallische
Oberflächen von Kleinteilen bekannt geworden, bei der die Fördervorrichtung als drehbares
Magnetrad ausgebildet ist, das teilweise in das Beschichtungsmittelbad eintaucht.
Das Magnetrad nimmt die metallischen Teile auf, arretiert sie und führt sie durch
das Bad. Ein Vorteil dieser Einrichtung besteht darin, daß diese Arbeitsgänge durch
ein relativ einfaches Element, das Magnetrad, ausgeführt werden, der Nachteil besteht
jedoch darin, daß nur magnetische Teile beschichtet werden können.
[0004] Eine weitere Schwierigkeit in der automatisierten Beschichtung von Kleinteilen besteht
darin, daß die Teile, insbesondere Schrauben, in unterschiedlichen Größen bzw. Längen
vorliegen können und, daß je nach Bauteil bzw. Länge die Eintauchtiefe der Teile unterschiedlich
ausfallen muß. Ge Gelöst wird dieses Problem z.B. durch eine Beschichtungseinrichtung,
wie in der DE-AS 15 77 701 offenbart, bei der die Fördervorrichtung aus einer Palette
besteht, die in einer Hubvorrichtung angeordnet ist. Die Palette nimmt die zu beschichtenden
Teile auf und wird mittels der Hubvorrichtung in das Bad geführt. Ein mit der Hubvorrichtung
verbundener Regler steuert den Hubweg in Abhängigkeit von dem Niveau des Flüssigkeitsbades
und erlaubt so, die Einregelung einer gewünschten konstanten Eintauchtiefe der Teile.
Der Aufbau dieser Einrichtung ist jedoch vergleichsweise kompliziert und erfordert
zudem relativ viele Arbeitsschritte während des Beschichtens, was Zeitverlust und
Kosten verursacht.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Einrichtung zur automatischen
Beschichtung von Schrauben mit Wachs bereitzustellen, mit der auch unmagnetische Schrauben
unabhängig von ihrer Länge auch teilweise bequem beschichtet werden können.
[0006] Gelöst wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Kennzeichnungsteils des Anspruches
1.
[0007] In einer Ausführungsform der Erfindung handelt es sich bei dem umlaufenden Förderband
um eine Kette mit seitlichen Auf nahmevorrichtungen für die Schrauben. Die Aufnahmevorrichtungen
können z.B. dadurch gebildet werden, daß die äußeren Laschen auf der einen Seite der
Kette winklig ausgebildet sind. Der abgebogene Teil ist erfindungsgemäß mit mindestens
einem, vorzugsweise zwei bis drei, bis zur äußeren Längskante reichenden Schlitzen
versehen. Die die Schlitze seitlich begrenzenden Teile der Aufnahmevorrichtung stützen
die Schraubenköpfe, während der Schraubenschaft durch den Schlitz hindurch nach
unten zeigt. In Abhängigkeit von der Länge der Schlitze können eine oder mehrere Schrauben
befördert werden. Die kontinuierliche Zuführung der Schrauben zu den Aufnahmevorrichtungen
erfolgt in bekannter Weise über z.B. eine Zuführrinne, der z.B. eine Sortiereinheit
vorgeschaltet sein kann, in der die Ausrichtung der Schrauben erfolgt. Nachdem die
Schrauben durch das Tauchbecken mit dem Wachs geführt worden sind, können sie auf
einfache Weise wieder aus den Schlitzen entfernt werden. Es genügt z.B., die Kette
dicht über eine Kante hinwegzuführen, die so orientiert ist, daß sie in Kontakt mit
den durch die Schlitze reichenden Schraubenbolzen kommt und diese, während die Kette
sich weiterbewegt, immer weiter nach außen drängt, bis die beschichteten Schrauben
schließlich an einer vorbestimmten Stelle aus den Aufnahmen herausfallen und aufgefangen
werden können.
[0008] Die Beschichtung der Schrauben erfolgt in einem Tauchbecken, das in einer Ausführungsform
der Erfindung höhenverstellbar gelagert sein kann. Die Lagerung kann z.B. über zwei
die Unterseite des Beckens stützende Wellen erfolgen, deren Enden in vier mit Langlöchern
versehenen Aufnahmen befestigt sind. Die Wellen lassen sich in den Langlöchern durch
Stellschrauben in vertikaler Richtung verschieben, wodurch der Abstand des Tauchbeckens
zu der Förderkette verändert werden kann. Dies wird z.B. dann notwendig, wenn die
Anlage eine Zeit lang zur teilweisen Wachsbeschichtung von sehr kurzen Schrauben
verwendet wurde, im Anschluß daran aber längere Schrauben teilweise beschichtet werden
sollen.
[0009] In einer weiteren Ausführungsform ist in dem Tauchbecken ein Schaufelrad angeordnet,
das zur Durchmischung des Wachses dient. Dies ist deswegen vorteilhaft, da es an der
Wachs-Luftgrenze häufig zur Ausbildung einer Hautschicht kommt.
[0010] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform sieht ein höhenverstellbares Tauchbecken
vor, das beheizbar und wärmeisoliert ist, ein Schaufelrad enthält und in dem eine
Schottwand vorgesehen ist, die das Tauchbecken in zwei Kammern unterteilt. In der
einen Kammer ist das Schaufelrad angeordnet, das aus dieser Kammer Wachs über die
Schottwand in die andere Kammer befördert, durch die die Förderkette die Schrauben
führt. Durch den Beschichtungsvorgang wird aus dieser Kam mer kontinuierlich Wachs
entnommen. Die Anordnung des Schaufelrades in Kombination mit der Schottwand und
dem Tauchbecken bewirkt jedoch neben einer Durchmischung des Wachses weiterhin,daß
das Wachsniveau in der zur Beschichtung dienenden Kammer konstant auf der Höhe der
Schottwand bleibt. Um dies zu gewährleisten reicht es aus, wenn das Schaufelrad geringfügig
mehr Wachs in die zur Beschichtung dienende Kammer befördert, als aus dieser durch
die Schrauben entfernt wird. Das überschüssige Wachs strömt über die Schottwand in
die Kammer mit dem Schaufelrad zurück. Es ist weiterhin denkbar, die Schottwand so
auszubilden, daß sie ganz oder teilweise höhenverstellbar ist, was eine Feinregulierung
des Abstandes der Wachsoberfläche zu der Förderkette ermöglichen würde.
[0011] Im folgenden soll die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles, das den Schutzumfang
in keiner Weise einschränken soll, in Verbindung mit Zeichnungen näher erläutert werden.
Fig. 1 zeigt die erfindungsgemäße Beschichtungseinrichtung von der Seite;
Fig. 2 zeigt die erfindungsgemäße Beschichtungseinrichtung von oben;
Fig. 3 zeigt eine Aufsicht auf einen Kettenausschnitt mit der erfindungsgemäßen Aufnahmevorrichtung;
und
Fig. 4 zeigt die erfindungsgemäße Aufnahmevorrichtung von der Seite aus, von der die
Schrauben zugeführt werden.
[0012] Sowohl in Fig. 1 als auch in Fig. 2 ist aus Gründen der Übersichtlichkeit die Förderkette
nur angedeutet und ohne die Aufnahmevorrichtungen dargestellt.
[0013] Die erfindungsgemäße Beschichtungseinrichtung nach Fig. 1 umfaßt eine Förderkette
10, die über mehrere Rollen endlos umlaufend über ein Tauchbad 11 hinweggeführt wird.
Die Unterseite des Tauchbades 11 ist auf Wellen 12 gelagert, die in Aufnahmen 13
angeordnet sind. Die Aufnahmen 13 besitzen mit Gewinde versehene vertikale Langlöcher
zur Lagerung der horizontalen Wellen 12. In dem Gewinde der Langlöcher sind jeweils
eine untere und eine obere Stellschraube 14 vorgesehen, die mit einer Mutter 15 festgelegt
werden. Je nach Erfordernis kann mit den Stellschrauben 14 so der Abstand des Tauchbeckens
11 von der Förderkette 10 verändert werden. In dem Tauchbekken 11 ist ein Schaufelrad
16 mit in gestrichelter Form angedeuteten Schaufeln 17 angeordnet.
[0014] Die in Fig. 2 dargestellte Aufsicht zeigt weitere Details des bevorzugten erfindungsgemäßen
Ausführungsbeispieles. In der Mitte des Tauchbeckens 11 ist eine längs verlaufende
Schottwand 18 angeordnet, die das Becken in eine erste Kammer 19 und eine zweite
Kammer 20 unterteilt. Das Schaufelrad 16 ist in der zweiten Kammer 20 angeordnet
und befördert aus dieser kontinuierlich über ein Abstreifblech 17 Wachs in die Kammer
19.
[0015] In Fig. 3 ist ein Teil der Kette 10 mit einer erfindungsgemäßen Aufnahmevorrichtung
im Detail dargestellt. Die erfindungsgemäße Aufnahmevorrichtung besteht aus einer
gewinkelten äußeren Lasche 21. Diese weist einen Teil 21a auf, der die Laschenfunktion
in der Kette erfüllt und einen weiteren davon abgewinkelten Teil 21b mit Schlitzen
22. Die Schlitze 22 dienen zur Aufnahme der Schrauben. Es können mehr bzw. weniger
Schlitze enthalten sein, weiterhin kann die Lasche 21 auch in Kettenrichtung länger
ausgebildet sein, wenn dadurch nicht die Beweglichkeit der Kette beeinträchtigt wird.
[0016] Fig. 4 zeigt schließlich die erfindungsgemäße Aufnahmevorrichtung noch einmal von
der Seite. Man erkennt im Teil 21a angeordnete Löcher 23, mit denen die Lasche 21
an dem Kettenbolzen befestigt wird.
[0017] Die Beschichtung von Schrauben mit Wachs ist in dieser Einrichtung sehr einfach.
Verfolgt man den Ablauf in Förder richtung der Kette 10, so erfolgt zunächst in bekannter
Weise eine Zuführung der zu beschichtenden Schrauben zu den seitlichen Aufnahmen 21.
Diese nehmen die Schrauben auf, indem sie mit den die Schlitze seitlich begrenzenden
Teilen den Schraubenkopf abstützen, während der Schraubenschaft durch den Schlitz
hindurch nach unten reicht, und führen sie mit einer vorher bestimmten Eintauchtiefe
durch das in der Kammer 20 des Tauchbeckens 11 befindliche Wachs. Je nach Größe und
Anzahl der Schrauben bzw. der Laufgeschwindigkeit der Kette wird der Kammer 19 dadurch
eine unterschiedliche Menge Wachs entzogen. Die Drehgeschwindigkeit des Schaufelrades
16, das für eine Nachlieferung des Wachses in der Kammer 19 sorgt, muß daher so einjustiert
werden, daß im Betrieb immer zumindest eine geringe Menge Wachs aus der Kammer 19
in die Kammer 20 über die Schottwand 18 zurückströmt. Nur so kann das Wachsniveau
in der Kammer 19 in gleicher Höhe mit der Abschlußkante der Schottwand 18 konstant
gehalten werden. Eine in Förderrichtung hinter dem Tauchbecken angeordnete Vorrichtung,
die hier nicht näher beschrieben werden soll, sorgt abschließend dafür, daß die Schrauben
aus den Aufnahmen entfernt und aufgefangen werden.
1. Einrichtung zum Beschichten von Schrauben mit Wachs, mit einem das Wachs enthaltenden
Tauchbecken und einer Fördervorrichtung, mit der die Schrauben durch das Tauchbecken
geführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Fördervorrichtung aus einem endlos
umlaufenden Band (10) mit Aufnahmevorrichtungen (21) besteht, die die Schrauben seitlich
aufnehmen und die Schraubenköpfe abstützen und daß das Tauchbecken (11) und der Betriebstrumm
des Förderbandes (10) in der Höhe relativ zueinander verstellbar sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das umlaufende Band (10)
eine Kette ist und die Aufnahmevorrichtungen (21) auf einer Seite der Kette an den
Kettengliedern angebracht sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmevorrichtung
(21) von einer winkligen äußeren Lasche der Förderkette gebildet ist, und der abgebogene
Abschnitt (21b) mindestens einen bis zur äußeren Längskante reichenden Aufnahmeschlitz
(22) enthält.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge kennzeichnet, daß das
Tauchbecken (11) höhenverstellbar gelagert ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Tauchbecken (11) auf
seiner Unterseite durch zwei Wellen (12) gehalten wird, deren Endbereiche in Aufnahmen
(13) gelagert sind, die mindestens eine seitliche, längliche und vertikale Öffnung
aufweisen, in die die Welle hineinragt und die jeweils mit einem Gewindelangloch
senkrecht zur Welle und parallel zu der seitlichen Öffnung der Aufnahme versehen sind,
in dem jeweils eine untere und eine obere Stellschraube (14) angeordnet sind.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in dem
Tauchbecken (11) ein Schaufelrad (16) angeordnet ist zur Durchmischung des Wachses.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Tauchbecken (11)
eine Schottwand (18) ausgebildet ist, die dieses in eine erste (19) und eine zweite
Kammer (20) unterteilt, wobei das Schaufelrad (16) aus der zweiten Kammer (20) ständig
Wachs in die erste Kammer (19) befördert und die Schrauben durch die erste Kammer
(19) geführt werden.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schottwand (18) zumindest
teilweise in ihrer Höhe verstellbar ist.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Tauchbecken
(16) beheizbar und wärmeisoliert ist.