(19)
(11) EP 0 357 023 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.03.1990  Patentblatt  1990/10

(21) Anmeldenummer: 89115988.1

(22) Anmeldetag:  30.08.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B05C 3/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES FR GB

(30) Priorität: 01.09.1988 DE 3829614

(71) Anmelder: ITW-ATECO GmbH
D-22844 Norderstedt (DE)

(72) Erfinder:
  • Isenberg, Rainer
    D-5860 Iserlohn (DE)
  • Jonatzke, Volker
    D-5860 Iserlohn (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Hauck, Graalfs, Wehnert, Döring, Siemons 
Neuer Wall 41
20354 Hamburg
20354 Hamburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Einrichtung zum Beschichten von Schrauben mit Wachs


    (57) Einrichtung zum Beschichten von Schrauben mit Wachs, mit einem das Wachs enthaltenden Tauchbecken (11) und einer För­dervorrichtung, mit der die Schrauben durch das Tauch­becken (11) geführt werden, wobei die Fördervorrichtung (1) aus einem endlos umlaufenden Band (10) mit Aufnahmevorrichtungen (21) besteht, die die Schrauben seitlich aufnehmen und die Schraubenköpfe abstützen und daß das Tauchbecken (11) und der Betriebstrumm des Förderbandes in der Höhe relativ zu­einander verstellbar sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Be­schichten von Schrauben mit Wachs nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.

    [0002] Es ist bereits seit längerem bekannt, zur Beschichtung von kleineren Bauteilen Anlagen einzusetzen, die aus ei­ner Fördervorrichtung und einem das Beschichtungsmittel enthaltenden Tauchbecken bestehen. Als Beschichtungsmittel dienen z.B. Lacke, Kunstharze, aber auch Chemikalien oder Wachs. Beschichtet werden z.B. Kondensatoren mit einer elektrisch leitenden Metallbahn oder kleinere Bauteile mit Farbe oder Schrauben mit Wachs, um nur eine kleine Auswahl zu nennen. Wachsbeschichtete Schrauben z.B. dichten nach dem Einschrauben die Schraublöcher gegenüber z.B. Feuchtig­keit besser ab als Schrauben ohne eine solche Beschichtung.

    [0003] Die automatisierte Beschichtung von Kleinteilen, insbeson­dere Schrauben, bereitet jedoch einige Schwierigkeiten. Die eine Schwierigkeit besteht in der Beförderung der Schrauben. Es ist nach der DE-OS 30 27 394 eine Beschichtungsein­richtung für metallische Oberflächen von Kleinteilen be­kannt geworden, bei der die Fördervorrichtung als drehbares Magnetrad ausgebildet ist, das teilweise in das Beschichtungs­mittelbad eintaucht. Das Magnetrad nimmt die metallischen Teile auf, arretiert sie und führt sie durch das Bad. Ein Vorteil dieser Einrichtung besteht darin, daß diese Arbeits­gänge durch ein relativ einfaches Element, das Magnetrad, ausgeführt werden, der Nachteil besteht jedoch darin, daß nur magnetische Teile beschichtet werden können.

    [0004] Eine weitere Schwierigkeit in der automatisierten Beschich­tung von Kleinteilen besteht darin, daß die Teile, insbe­sondere Schrauben, in unterschiedlichen Größen bzw. Längen vorliegen können und, daß je nach Bauteil bzw. Länge die Eintauchtiefe der Teile unterschiedlich ausfallen muß. Ge­ Gelöst wird dieses Problem z.B. durch eine Beschichtungs­einrichtung, wie in der DE-AS 15 77 701 offenbart, bei der die Fördervorrichtung aus einer Palette besteht, die in einer Hubvorrichtung angeordnet ist. Die Palette nimmt die zu beschichtenden Teile auf und wird mittels der Hubvorrich­tung in das Bad geführt. Ein mit der Hubvorrichtung verbun­dener Regler steuert den Hubweg in Abhängigkeit von dem Niveau des Flüssigkeitsbades und erlaubt so, die Einrege­lung einer gewünschten konstanten Eintauchtiefe der Teile. Der Aufbau dieser Einrichtung ist jedoch vergleichsweise kompliziert und erfordert zudem relativ viele Arbeitsschritte während des Beschichtens, was Zeitverlust und Kosten verur­sacht.

    [0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Ein­richtung zur automatischen Beschichtung von Schrauben mit Wachs bereitzustellen, mit der auch unmagnetische Schrau­ben unabhängig von ihrer Länge auch teilweise bequem be­schichtet werden können.

    [0006] Gelöst wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Kennzeich­nungsteils des Anspruches 1.

    [0007] In einer Ausführungsform der Erfindung handelt es sich bei dem umlaufenden Förderband um eine Kette mit seitlichen Auf­ nahmevorrichtungen für die Schrauben. Die Aufnahmevorrich­tungen können z.B. dadurch gebildet werden, daß die äußeren Laschen auf der einen Seite der Kette winklig ausgebildet sind. Der abgebogene Teil ist erfindungsgemäß mit mindestens ei­nem, vorzugsweise zwei bis drei, bis zur äußeren Längskante reichenden Schlitzen versehen. Die die Schlitze seitlich be­grenzenden Teile der Aufnahmevorrichtung stützen die Schrau­benköpfe, während der Schraubenschaft durch den Schlitz hin­durch nach unten zeigt. In Abhängigkeit von der Länge der Schlitze können eine oder mehrere Schrauben befördert wer­den. Die kontinuierliche Zuführung der Schrauben zu den Auf­nahmevorrichtungen erfolgt in bekannter Weise über z.B. eine Zuführrinne, der z.B. eine Sortiereinheit vorgeschaltet sein kann, in der die Ausrichtung der Schrauben erfolgt. Nachdem die Schrauben durch das Tauchbecken mit dem Wachs geführt worden sind, können sie auf einfache Weise wieder aus den Schlitzen entfernt werden. Es genügt z.B., die Kette dicht über eine Kante hinwegzuführen, die so orientiert ist, daß sie in Kontakt mit den durch die Schlitze reichenden Schrau­benbolzen kommt und diese, während die Kette sich weiterbe­wegt, immer weiter nach außen drängt, bis die beschichteten Schrauben schließlich an einer vorbestimmten Stelle aus den Aufnahmen herausfallen und aufgefangen werden können.

    [0008] Die Beschichtung der Schrauben erfolgt in einem Tauchbecken, das in einer Ausführungsform der Erfindung höhenverstellbar ge­lagert sein kann. Die Lagerung kann z.B. über zwei die Un­terseite des Beckens stützende Wellen erfolgen, deren Enden in vier mit Langlöchern versehenen Aufnahmen befestigt sind. Die Wellen lassen sich in den Langlöchern durch Stellschrau­ben in vertikaler Richtung verschieben, wodurch der Abstand des Tauchbeckens zu der Förderkette verändert werden kann. Dies wird z.B. dann notwendig, wenn die Anlage eine Zeit lang zur teilweisen Wachsbeschichtung von sehr kurzen Schrau­ben verwendet wurde, im Anschluß daran aber längere Schrau­ben teilweise beschichtet werden sollen.

    [0009] In einer weiteren Ausführungsform ist in dem Tauchbecken ein Schaufelrad angeordnet, das zur Durchmischung des Wachses dient. Dies ist deswegen vorteilhaft, da es an der Wachs-­Luftgrenze häufig zur Ausbildung einer Hautschicht kommt.

    [0010] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform sieht ein höhenver­stellbares Tauchbecken vor, das beheizbar und wärmeisoliert ist, ein Schaufelrad enthält und in dem eine Schottwand vorgesehen ist, die das Tauchbecken in zwei Kammern unter­teilt. In der einen Kammer ist das Schaufelrad angeordnet, das aus dieser Kammer Wachs über die Schottwand in die andere Kammer befördert, durch die die Förderkette die Schrauben führt. Durch den Beschichtungsvorgang wird aus dieser Kam­ mer kontinuierlich Wachs entnommen. Die Anordnung des Schau­felrades in Kombination mit der Schottwand und dem Tauch­becken bewirkt jedoch neben einer Durchmischung des Wachses weiterhin,daß das Wachsniveau in der zur Beschichtung dienen­den Kammer konstant auf der Höhe der Schottwand bleibt. Um dies zu gewährleisten reicht es aus, wenn das Schaufelrad geringfügig mehr Wachs in die zur Beschichtung dienende Kam­mer befördert, als aus dieser durch die Schrauben entfernt wird. Das überschüssige Wachs strömt über die Schottwand in die Kammer mit dem Schaufelrad zurück. Es ist weiterhin denk­bar, die Schottwand so auszubilden, daß sie ganz oder teil­weise höhenverstellbar ist, was eine Feinregulierung des Ab­standes der Wachsoberfläche zu der Förderkette ermöglichen würde.

    [0011] Im folgenden soll die Erfindung anhand eines Ausführungsbei­spieles, das den Schutzumfang in keiner Weise einschränken soll, in Verbindung mit Zeichnungen näher erläutert werden.

    Fig. 1 zeigt die erfindungsgemäße Beschichtungseinrichtung von der Seite;

    Fig. 2 zeigt die erfindungsgemäße Beschichtungseinrichtung von oben;

    Fig. 3 zeigt eine Aufsicht auf einen Kettenausschnitt mit der erfindungsgemäßen Aufnahmevorrichtung; und

    Fig. 4 zeigt die erfindungsgemäße Aufnahmevorrichtung von der Seite aus, von der die Schrauben zugeführt wer­den.



    [0012] Sowohl in Fig. 1 als auch in Fig. 2 ist aus Gründen der Über­sichtlichkeit die Förderkette nur angedeutet und ohne die Aufnahmevorrichtungen dargestellt.

    [0013] Die erfindungsgemäße Beschichtungseinrichtung nach Fig. 1 umfaßt eine Förderkette 10, die über mehrere Rollen endlos umlaufend über ein Tauchbad 11 hinweggeführt wird. Die Unter­seite des Tauchbades 11 ist auf Wellen 12 gelagert, die in Aufnahmen 13 angeordnet sind. Die Aufnahmen 13 besitzen mit Gewinde versehene vertikale Langlöcher zur Lagerung der hori­zontalen Wellen 12. In dem Gewinde der Langlöcher sind jeweils eine untere und eine obere Stellschraube 14 vorgesehen, die mit einer Mutter 15 festgelegt werden. Je nach Erfordernis kann mit den Stellschrauben 14 so der Abstand des Tauchbeckens 11 von der Förderkette 10 verändert werden. In dem Tauchbek­ken 11 ist ein Schaufelrad 16 mit in gestrichelter Form an­gedeuteten Schaufeln 17 angeordnet.

    [0014] Die in Fig. 2 dargestellte Aufsicht zeigt weitere Details des bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispieles. In der Mitte des Tauchbeckens 11 ist eine längs verlaufende Schottwand 18 angeordnet, die das Becken in eine erste Kam­mer 19 und eine zweite Kammer 20 unterteilt. Das Schaufel­rad 16 ist in der zweiten Kammer 20 angeordnet und befördert aus dieser kontinuierlich über ein Abstreifblech 17 Wachs in die Kammer 19.

    [0015] In Fig. 3 ist ein Teil der Kette 10 mit einer erfindungsge­mäßen Aufnahmevorrichtung im Detail dargestellt. Die erfin­dungsgemäße Aufnahmevorrichtung besteht aus einer gewinkel­ten äußeren Lasche 21. Diese weist einen Teil 21a auf, der die Laschenfunktion in der Kette erfüllt und einen weiteren davon abgewinkelten Teil 21b mit Schlitzen 22. Die Schlitze 22 dienen zur Aufnahme der Schrauben. Es können mehr bzw. weniger Schlitze enthalten sein, weiterhin kann die Lasche 21 auch in Kettenrichtung länger ausgebildet sein, wenn da­durch nicht die Beweglichkeit der Kette beeinträchtigt wird.

    [0016] Fig. 4 zeigt schließlich die erfindungsgemäße Aufnahmevor­richtung noch einmal von der Seite. Man erkennt im Teil 21a angeordnete Löcher 23, mit denen die Lasche 21 an dem Kettenbolzen befestigt wird.

    [0017] Die Beschichtung von Schrauben mit Wachs ist in dieser Ein­richtung sehr einfach. Verfolgt man den Ablauf in Förder­ richtung der Kette 10, so erfolgt zunächst in bekannter Weise eine Zuführung der zu beschichtenden Schrauben zu den seitlichen Aufnahmen 21. Diese nehmen die Schrauben auf, indem sie mit den die Schlitze seitlich begrenzenden Teilen den Schraubenkopf abstützen, während der Schrauben­schaft durch den Schlitz hindurch nach unten reicht, und führen sie mit einer vorher bestimmten Eintauchtiefe durch das in der Kammer 20 des Tauchbeckens 11 befindliche Wachs. Je nach Größe und Anzahl der Schrauben bzw. der Laufgeschwin­digkeit der Kette wird der Kammer 19 dadurch eine unterschied­liche Menge Wachs entzogen. Die Drehgeschwindigkeit des Schaufelrades 16, das für eine Nachlieferung des Wachses in der Kammer 19 sorgt, muß daher so einjustiert werden, daß im Betrieb immer zumindest eine geringe Menge Wachs aus der Kammer 19 in die Kammer 20 über die Schottwand 18 zurück­strömt. Nur so kann das Wachsniveau in der Kammer 19 in gleicher Höhe mit der Abschlußkante der Schottwand 18 kon­stant gehalten werden. Eine in Förderrichtung hinter dem Tauchbecken angeordnete Vorrichtung, die hier nicht näher beschrieben werden soll, sorgt abschließend dafür, daß die Schrauben aus den Aufnahmen entfernt und aufgefangen werden.


    Ansprüche

    1. Einrichtung zum Beschichten von Schrauben mit Wachs, mit einem das Wachs enthaltenden Tauchbecken und einer Fördervorrichtung, mit der die Schrauben durch das Tauch­becken geführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Fördervorrichtung aus einem endlos umlaufenden Band (10) mit Aufnahmevorrichtungen (21) besteht, die die Schrau­ben seitlich aufnehmen und die Schraubenköpfe abstützen und daß das Tauchbecken (11) und der Betriebstrumm des Förderbandes (10) in der Höhe relativ zueinander ver­stellbar sind.
     
    2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das umlaufende Band (10) eine Kette ist und die Aufnahme­vorrichtungen (21) auf einer Seite der Kette an den Ket­tengliedern angebracht sind.
     
    3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmevorrichtung (21) von einer winkligen äußeren Lasche der Förderkette gebildet ist, und der abgebogene Abschnitt (21b) mindestens einen bis zur äußeren Längs­kante reichenden Aufnahmeschlitz (22) enthält.
     
    4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Tauchbecken (11) höhenverstellbar gelagert ist.
     
    5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Tauchbecken (11) auf seiner Unterseite durch zwei Wellen (12) gehalten wird, deren Endbereiche in Aufnah­men (13) gelagert sind, die mindestens eine seitliche, längliche und vertikale Öffnung aufweisen, in die die Welle hineinragt und die jeweils mit einem Gewindelang­loch senkrecht zur Welle und parallel zu der seitlichen Öffnung der Aufnahme versehen sind, in dem jeweils eine untere und eine obere Stellschraube (14) angeordnet sind.
     
    6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Tauchbecken (11) ein Schau­felrad (16) angeordnet ist zur Durchmischung des Wachses.
     
    7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Tauchbecken (11) eine Schottwand (18) ausgebildet ist, die dieses in eine erste (19) und eine zweite Kam­mer (20) unterteilt, wobei das Schaufelrad (16) aus der zweiten Kammer (20) ständig Wachs in die erste Kammer (19) befördert und die Schrauben durch die erste Kammer (19) geführt werden.
     
    8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schottwand (18) zumindest teilweise in ihrer Höhe verstellbar ist.
     
    9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Tauchbecken (16) beheizbar und wärmeisoliert ist.
     




    Zeichnung