[0001] Die Erfindung liegt im Gebiet der Lager- und Transporttechnik, insbesondere der Lager-
und Transporttechnik von Schalmaterialien im Baugewerbe, und betrifft eine Vorrichtung
zum Einordnen und Zusammenhalten von langen Gegenständen wie Balken, Bretter, Stangen
und dergleichen in eine palettierbare und lagerbare Form gemäss dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
[0002] Materialien zur Schalung, wie sie im Baugewerbe gebraucht werden, sind in der Regel
lange Gegenstände wie Balken, Bretter, Stangen und dergleichen, welche zyklisch gelagert,
transportiert, verwendet, wieder zusammengetan, transportiert und wieder gelagert
werden. Diese Materialien können während ihrer Lebensdauer viele solcher Anwendungszyklen
erfahren, das heisst, dass es sich um Materialien bzw. Gegenstände handelt, die sehr
gebrauchsintensiv sind. Insbesondere Schalhölzer, Schalbretter, Kanthölzer, aber
auch Rundhölzer, Balken, Bretter und andere lange, bspw. stangenförmige Gegenstände
wie Stangen und Rohre sind unter Umständen teuer und sollten deswegen nebst allem
eine schonende Behandlung erfahren. Dies betrifft neben dem Transport und der Lagerhaltung
auch das Manipulieren, wie das Auf- und Abladen, sowie das Verschieben im Lager und
auf der Baustelle.
[0003] Die Lagerung von solchen langen Gegenständen ist stets schwierig, sobald man Mittel
und Wege der modernen Lagerhaltung anwenden will. Insbesondere das Ausnützen der Höhe
in einem Lager, bspw. im teuer umbauten Raum einer Lagerhalle ist problematisch, sodass
man diese Gegenstände relativ flächenintensiv stets am Boden gelagert antrifft. Mit
in die Problematik hinein gehört auch die Gefährlichkeit für den Menschen, der mit
diesen Gegenständen umzugehen gezwungen ist. Lange Gegenstände reagieren, falsch
angefasst, mit grossen Drehmomenten (Hebelkräften), die unvermittelt einsetzen können
und zu einem unkontrollierten Verhalten des Gegenstandes führen. Damit ist der Mensch
auch einer nicht zu unterschätzenden Verletzungsgefahr ausgesetzt. Dies ist mit ein
Grund, warum man es gerne vermeidet, diese Gegenstände in der Höhe zu lagern.
[0004] Aber auch beim Transport auf dem Lastwagen stellt sich das Problem der Sicherung
dieser Gegenstände gegen Auseinanderfallen, Herabfallen etc., sodass man zu Lösungen
übergegangen ist, lange Gegenstände zu Bündeln zusammen zu schnüren. Obwohl dieses
Prinzip uralt und der Grundgedanke nicht schlecht ist, ist die Bündelungstechnik mit
herkömmlichen Mitteln doch recht unhandlich, wenn es gilt, die Bündel zu transportieren,
zu lagern, sie auf- und zu zu machen und anderes mehr. Denn auch dabei geschehen Unfälle,
wenn das Bündel unter Spannung steht und geöffnet werden soll oder wenn es für den
Transport zu schwach verzurrt wurde oder bei der Lagerung beim Auflegen weiterer Bündel
gleich oder erst nach einiger Zeit auseinanderfällt.
[0005] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine einfach zu handhabende, robuste Vorrichtung
zu schaffen, die auch sicher zu handhaben ist, und mit der lange Gegenstände zusammengehalten
werden können derart, dass sie bspw. mit einem Gabelstapler oder einem Kran bewegt
werden können und es erlauben eine vielseitige und wesentlich erleichterte, moderne
Lagerhaltung zu führen. Die Vorrichtung soll zudem so kostengünstig herstellbar sein,
dass deren Verwendungs-Vorteile, insbesondere die Vorteile der Sicherheit, eine gebührende
Verbreitung finden können.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 definierten
Merkmale der Erfindung gelöst.
[0007] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung wird nun mit Hilfe der unten aufgeführten
Zeichnungen eingehend diskutiert.
Figur 1 zeigt eine Anzahl Kanthölzer, die mit zwei gemäss Erfindung ausgestalteten
Klammer-Vorrichtungen zu einer leicht zu handhabenden Einheit zusammengefasst sind.
Figur 2 zeigt eine Klammer-Vorrichtung mit ihren wesentlichen Teilen.
Figur 3 zeigt den zum Haltebügel 1 gehörigen Abschlussbügel 10einer Klammer-Vorrichtung
von der Seite gesehen und
Figur 4 zeigt die Endstücke eines Abschlussbügels 10 mit einem Führungseinschnitt
4′ für eine an den Bügelschenkeln angeordnete Einspannleiste 4 von oben gesehen.
[0008] Die Erfindung basiert auf der Idee, die Eigenart der zu handhabenden Gegenstände
in die Lösung mit ein zu beziehen, sodass bspw. Länge und Steifigkeit, eventuell auch
die Form der Gegenstände dazu benützt wird, einen mit maschineller Unterstützung gut
hantierbaren und sicher lager- und vor allen Dingen zu einer Beige stapelbaren "Gesamtgegenstand"
zu erhalten. Diese Eigenschaft der Stapelbarkeit ist sehr wichtig und die Vorrichtung
soll so ausgestaltet sein, dass die gebildeten Bündel in jedem Falle, also nicht nur
bei einer bestimmten Grösse, sicher aufeinander gestellt werden können.
[0009] Die erfinderische Vorrichtung, mit der dies realisiert werden kann, ist eine Klammer-Vorrichtung
mit speziellen Merkmalen. Eine Mehrzahl dieser Klammer-Vorrichtungen, meistens sind
es zwei, bilden zusammen mit dem eingefassten Gut, den langen Gegenständen, eine palettenkonforme
Einheit, mit der umgegangen werden kann, als ob sie zur Palettierung mit Hubstaplern
und zur Lagerung, Stapelung und so fort, normiert worden wäre. Nach der Auflösung
dieser Einheit, also bei Gebrauch des bspw. Schalmaterials, bleiben lediglich die
wenigen und zudem geringen Raum beanspruchenden Klammer-Vorrichtungen übrig, die
ihrerseits in gestapelter Form wiederum leicht lagerfähig sind.
[0010] Figur 1 zeigt am Beispiel von (nota bene am leichtesten zu zeichnenden) Kanthölzern
ein spezielles Beispiel einer solchen stapelbaren Einheit. Das zusammenzufassende
Gut, hier die Kanthölzer, sind mittels zwei Klammervorrichtungen gemäss Erfindung
zusammengefügt. Der Abstand der Bügelschenkel 3,4 der Haltebügel 1 und damit die
Länge der Bodenleiste 2 ist bspw. so gewählt, dass eine Mehrzahl von Kanthölzern des
am häufigsten verwendeten Normmasses den Raum zwischen den Bügelschenkeln gerade ausfüllen.
Der Abstand einer bevorzugten Ausführungsform ist so gewählt, dass zwei nebeneinander
gelegte Schalbretter gerade platz finden. Auf diese Weise kommt eine wie hier gezeigte
kompakte Packung zustande, die mit der Unterseite der Bodenleiste 2 entweder auf den
Boden oder auf einen gleichen Stapel gestellt werden kann. Selbstverständlich können
auch runde Hölzer gänzlich unpassender Dickenabmessung im Haltebügel 1 eingefangen
und durch den Abschlussbügel 10 zusammengepresst werden. Im Zusammenhang fit einer
folgenden Figur werden an den Bügelschenkeln noch Hakenösen gezeigt, um den Stapel
auch für Kranen manipulierbar zu machen; diese Hakenösen sind hier aber nicht eingezeichnet.
[0011] Die einfache und sichere Handhabung der Klammer-Vorrichtung beinhaltet auch das
richtige Anlegen dieser. Bei der Entwicklung der vorrichtung wurde unter anderem darauf
geachtet, dass bei der Erstellung der der gebündelten Einheit, der damit befasste
Arbeiter die Klammer-Vorrichtung intuitiv richtig anlegt. Dies liegt weniger an der
Klammer-Vorrichtung selber, als an dem Bündel, das mit einer Mehrzahl von Klammer-Vorrichtungen
und dem einzufassenden Gut herzustellen ist. Die erfinderische Lösung bezieht also
in geschickter Weise ein natürliches Augenmass des Menschen bei der Handhabung der
Klammer-Vorrichtung mit ein, was automatisch die Sicherheit erhöht, da auch ein ungeschulter
und nicht instruierter Arbeiter eine nicht geringe Chance hat, ein völlig korrekt
gefasstes Bündel von langen Gegenständen herzustellen, das anschliessend seinem vorübergehenden
Zweck zugeführt wird. Unterstützt wird er in seiner Arbeit auch durch die Form der
Klammer-Vorrichtung, deren Haltebügel 1 sich bequem am Boden aufstellen lassen, um
die Balken einer nach dem anderen hinein zu legen. Anschliessen wird der Abschlussbügel
10 aufgelegt und verkeilt.
[0012] Figur 2 zeigt die bevorzugte Ausführungsform der Klammer-Vorrichtung gemäss Erfindung.
Ein U-förmiger Haltebügel 1, bestehend aus einer Bodenleiste 2 und zwei Bügelschenkeln
3, ist an seiner offenen Seite in der gewünschten Höhe durch einen verriegel- bzw.
verspannbaren Abschlussbügel 10 abschliessbar. Der Einfassquerschnitt ist von einem
schmalen liegenden Rechteck über ein Quadrat bis ggf. zu einem hochgestellten Rechteck
einstellbar. Das darin eingefasste Gut wird durch den gespannten Abschlussbügel 10
gesichert. Die Klemmwirkung wird in diesem Beispiel durch Verschlusskeile 15 bewerkstelligt,
die Bestandteil der Klammer-Vorrichtung sind. An den Bügelschenkeln 3 des Haltebügels
1 ist eine Einspann-Leiste 4, mit Längsschlitzen 5, in dieser Ausführungsform nach
innen, gegeneinanderhin gerichtet, angeordnet, in welche die Verschlusskeile 15 jeweils
oberhalb des Abschlussbügels 10 eingetrieben werden. Der Abschlussbügel 10 ist so
ausgestaltet, dass eine stufenlose Einstellung der Klemmwirkung erzielbar ist. Der
Abschlussbügel 10 und die Verschlusskeile 15 können bspw. mit Ketten 17, bzw. 16
mit einem Teil der Klammervorrichtung zusammengehängt sein, um zu gewährleisten, dass
diese "freien" Teile bei Gebrauch auch tatsächlich vorhanden sind. Die Spannleisten
können in einer Abwandlung der vorliegenden Ausführungsform seitlich angeordnet sein,
was jedoch gegenüber der hier diskutierten Ausführungsform Nachteile hat. Zu beachten
ist insbesondere, dass an den Aussenseiten der Bügelschenkel 3 keine hervorstehenden
Vorrichtungsteile angeordnet sind. Alle Verschlusseinrichtungen sind "innen" am Bügel
und damit auch innen im Bündel. Dadurch ist nicht nur die Verletzungsgefahr für die
mit den Bündeln hantierenden Menschen herabgesetzt, auch die Bündel selber verhaken
sich beim Hantieren nicht mit ihrer Umgebung. Und nicht zuletzt benötigen zwei dicht
aneinander gestellte Bündel, bspw. auf einem Lastwagen, weniger Raum, sodass die Ladebrücke
eines Lastwagens (in der Schweiz bspw. 215 cm breit) sich optimal ausnützen lässt.
[0013] Die Einspannleiste 4 ist in diesem Beispiel nicht bis zum Ende des Bügelschenkels
3 geführt, sondern endet ein Stück unterhalb. Die Schenkelleiste 6 ist leicht nach
innen gebogen und weist eine Ha kenöffnung 7 auf. Mit dieser Massnahme kann eine
"palettierbare" Einheit gerade so gut mit einem Kran angehoben werden. Ferner wird
die Höhe h der Bodenleiste 2 so gewählt, dass das eingefasste Gut von der Gabel 20
eines Gabelstaplers unterfahren und angehoben werden kann (siehe Figur 2 rechts unten).
[0014] Eine Lösung, wie die stufenlose Einstellung bewerkstelligt werden kann, zeigt Figur
3. An seinen Endstücken ist der Abschlussbügel 10 zu einem Absatz 12 eingeschnitten
und verläuft in einem weniger dicken Schlußstück 11 weiter. Damit kann der Abschlussbügel
10 in zwei Positionen im Haltebügel aus das einzufassende Gut aufgesetzt werden. Wird
der Abschlussbügel 10 mit der Bügelseite 14 (Absatz 12 nach oben) auf das Gut aufgesetzt,
so kann der Verschlusskeil 15 tiefer gesetzt werden, als wenn die Bügelseite 13 nach
unten (Absatz 12 nach unten) gerichtet ist. Durch diese Dickendifferenz des Absatzes
12 kann der Abschlussbügel jeweils so auf das Gut aufgelegt werden, dass immer von
einem der Längsschlitze 5 der Durchtritt verkürzt wird, durch welchen verkürzten Durchtritt
dann der Verschlusskeil 15 eingetrieben werden kann.
[0015] Damit Halte- und Abschlussbügel mechanisch eine Einheit bilden und eine seitliche
Verschiebung des Abschlussbügels nicht möglich ist, ist an seinen Endstücken ein Führungseinschnitt
4′ vorgesehen, in welchen die Einspannleiste 4 positioniert wird. Dies zeigt Figur
4, welche ein Endstück des Abschlussbügels 10 von oben und einen Bügelschenkel 3
mit der Einspannleiste 4 des Haltebügels 1 im Schnitt zeigt. Hier sieht man deutlich,
wie sich der Abschlussbügel 10 zwischen den Bügelschenkeln des Haltebügels verschieben
und in jeder Position mit dem Gut verklemmen lässt.
[0016] Von der gezeigten Ausführungsform abweichende Formen sind möglich. So sie jedoch
einen U-förmigen Aufnahmebügel mit Einspannleisten und einen verschieb- und an der
Einspannleiste verkeilbaren Abschlussbügel aufweisen, der sich zudem noch stufenlos
verstellen lässt, so ist diese Ausführungsform eine solche, die die Erfindung benutzt
und damit unter den Patentschutz fällt.
1. Vorrichtung zum Einordnen und Zusammenhalten von langen Gegenständen in eine palettierähnliche
und lagerbare Form, gekennzeichnet einen U-förmigen Haltebügel (1) mit einer Bodenleiste
(2) und zwei Bügelschenkeln (3), an welchen je eine Spannleiste (4) mit einer Mehrzahl
von Längsschlitzen (5) angeordnet ist und einem die Haltebügelöffnung abschliessenden
Abschlussbügel (10), der im Haltebügel (1) verschiebbar und an den Spannleisten (4)
verspannbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannleisten (4)
mit den Längsschlitzen (5) an den Bügelschenkeln so angeordnet sind, dass sie nach
innen, zueinanderhin gerichtet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bodenleiste
(2) des Haltebügels (1) eine in der Palettiertechnik übliche Höhe aufweist, sodass
eine durch die Vorrichtung zusammengefasste Einheit mit Transportmitteln für Paletten
manipuliert werden kann.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Bügelschenkel
(3) eine Verlängerung (6) mit einer Hakenöse (7) aufweisen, sodass eine durch die
Vorrichtung zusammengefasste Einheit mit einem Kran manipuliert werden kann.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Abschlussbügel
(10) an den Enden einen Einschnitt (12) aufweist und in geringerer Dicke (11) verläuft.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Abschlussbügel (10)
an seinen Enden Einschnitte (4′) aufweist, in welche die Spannleiste (4) der Haltebügelschenkel
einschiebbar sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass Verschlusskeile
(15) vorgesehen sind, die oberhalb des Abschlussbügels (10) in die Schlitze (5) der
Spannleiste (4) eintreibbar sind, um das in der Vorrichtung eingefasste Gut einzuspannen.