[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft stabile, wässerige, kolloiddisperse Lösungen von
Copolymeren, die aus den Monomeren N, N-Dimethylaminoethylacrylat und/oder -methacrylat,
sowie aus dem Methacrylsäure- und/oder Acrylsäureester eines C10 bis C22 Fettalkohols,
Acryl- und/oder Methacrylsäure und Methylacrylat und/oder -methacrylat aufgebaut
sind. Gegebenenfalls enthalten die Copolymeren noch n-Butyl(meth)acrylat und/oder
i-Butyl(meth)acrylat. Weiterhin ist Gegenstand der Erfindung die Herstellung dieser
Copolymeren durch radikalisch initiierte Lösungsmittelpolymerisation und schließlich
die Verwendung dieser Copolymeren als kationisches Papierleimungsmittel.
[0002] Die Herstellung und Verwendung von wässerigen, kationenaktiven Polymerdispersionen
zur Leimung von Papier ist schon lange bekannt.
[0003] So wird in der DE-AS 1 696 326 eine wässerige kationische Kunststoffdispersion zur
Oberflächenleimung beschrieben, die durch Mischpolymerisation von in Wasser schwerlöslichen,
olefinisch ungesättigten Verbindungen mit N -oder C -vinylsubstituierten aromatischen
Verbindungen oder deren Salzen, die im Kern oder in den Seitenketten mindestens ein
quartäres N-Atom enthalten, gebildet worden ist. Die Polymerisation wird in Gegenwart
von kationenaktiven und gegebenenfalls von nichtionogenen Dispergiermitteln durchgeführt.
Ein Nachteil dieses Leimungsmittels wird in der schlechten Verträglichkeit mit anionischen
Produkten, die bei der Papierherstellung gleichzeitig eingesetzt werden können, gesehen.
So kann z.B. die Wirksamkeit optischer Aufheller durch die vorbekannten kationischen
Polymerisate stark herabgesetzt oder sogar völlig unterbunden werden.
[0004] Ein verbessertes Verfahren zur Oberflächenleimung von Papier wird in der DE-OS 2
040 692 beschrieben, in der auch wasserlösliche Salze von statistischen Copolymerisaten
als Leimungsmittel vorgeschlagen werden. Als Monomere, die in diesem Leimungsmittel
enthalten sind, werden genannt: Acrylsäure und/oder Methacrylsäure als carboxylhaltige
Monomere, alpha Olefine und nicht basische, polymerisierbare Verbindungen wie Methacrylsäuremethylester
oder Acrylsäuremethylester, Acrylamid, Acrylnitril u.a. Die Herstellung der Copolymerisate
erfolgt vorzugsweise durch radikalische Suspensions- oder Fällungspolymerisation.
Die Leimungsmittel gemäß DE-OS 2 040 692 sollen alkalifest sein und eine gute Füllstoffverträglichkeit
aufweisen.
[0005] In der DE-OS 3 401 573 werden Papierleimungsmittel offenbart, die besonders für
Schrenzpapier, d.h. für Papier aus einem Recyclingprozeß geeignet sein sollen. Ihre
Herstellung erfolgt derart, daß man zunächst in einem wässerigen Medium eine wasserlösliche
kationische, chemisch einheitlich aufgebaute Terpolymerverbindung aus N,N-Dimethylaminoethylacrylat
und/oder -methacrylat, Styrol und Acrylnitril herstellt, in der die N,N-Dimethylaminogruppen
teilweise quarterniert und die restlichen protoniert sind und anschließend in dieser
Lösung eine radikalische Emulsi onspolymerisation von Acrylnitril und/oder -Methacrylnitril
mit Styrol und Acrylsäure -und/oder Methacrylsäureester mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen
im Alkoholrest durchführt. Die N,N-Dimethylaminoethylacrylat und/oder methacrylat
enthaltende Terpolymerverbindung stellt bei der radikalischen Emulsionspolymerisation
den kationischen Emulgator dar. Wie die Praxis gezeigt hat, weist auch dieses Leimungsmittel
in vielen Fällen eine noch nicht zufriedenstellende Leimungswirkung auf.
[0006] Die vorliegende Erfindung hatte die Aufgabe, ein neues kationisches Leimungsmittel
für Papier zu finden, das bereits in geringer Konzentration hohe Leimungswirkung zeigt
und darüberhinaus einfach und kostengünstig herstellbar ist.
[0007] Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß die gestellte Aufgabe mit einem kationischen
Leimungsmittel in Form einer stabilen, wässerigen, kolloiddispersen Lösung des Salzes
eines Copolymeren, bestehend aus den Monomeren a) bis f) gemäß Patentanspruch 1 gelöst
werden kann. Der Stickstoffgehalt des Copolymeren sollte 100 bis 200 mMol pro 100
g der Gewichtssumme der Monomeren a) bis f) betragen. Das Salz des Copolymeren kann
sowohl das Salz einer anorganischen, als auch einer organischen Säure sein. Ameisensäure
und Essigsäure sind zur Salzbildung besonders geeignet. Die Neutralisation des Copolymeren
kann ganz oder teilweise erfolgen. Erfindungsgemäß wird mindestens soweit neutralisiert
werden, daß die Wasserzugabe kolloidale Lösungen entstehen.
[0008] Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Salz des Copolymeren mit
Epichlorhydrin ganz oder teilweise quarterniert. Das molare Verhältnis von Epichlorhydrin
zu dem Aminstickstoff des N,N-Dimethylaminoethylacrylates bzw. N,N-Dimethylaminoethylmethacrylates
kann 0,5 bis 2 zu 1 betragen, wobei ein Molverhältnis von 1 bis 1,5 zu 1 besonders
vorteilhaft ist.
[0009] Die kationischen Leimungsmittel gemäß Erfindung sind erhältlich durch eine radikalisch
initiierte Lösungsmittelpolymerisation, wobei das Lösungsmittel ein mit wassermischbares
Lösungsmittel ist, in dem sich sowohl die Monomeren , als auch das entstandene Copolymerisat
lösen. Vorzugsweise wird als wassermischbares Lösungsmittel Isopropanol eingesetzt.
[0010] Die Lösungsmittelpolymerisation wird durchgeführt in einem Reaktionsgefäß in das
bei Raumtemperatur nacheinander Isopropanol und die Monomeren a) bis f) eingetragen
werden. Der Anteil des Monomeren a) wird so gewählt, daß der Stickstoffgehalt 100
bis 200 mMol pro 100 gr. der Gewichtssumme der Komponenten a) bis f) beträgt. Diese
Mischung wird in den Beispielenbei einer Rührerdrehzahl von 120 bis 160 U/Min gerührt
und ca. 10 Minuten mit einem Inertgas, z.B. Stickstoff, gespült. Anschließend fügt
man den in Isopropanol aufgeschlämmten Radikalinitiator hinzu. Danach wird die Reaktionstemperatur
innerhalb von 20 Minuten auf 80 Grad C eingestellt. Die Inertgaszufuhr wird daraufhin
abgestellt. Unter die sen Bedingungen startet die Polymerisation der Monomeren und
erreicht nach ca 70 Minuten den gewünschten Polymerisationsgrad. Die Neutralisierung
erfolgt im Anschluß an die Polymerisation durch Zugabe von Säure, vorzugsweise durch
Ameisen-, Essig- und/oder Salzsäure. Die Quarternierung der Stickstoffgruppen wird
im Anschluß an die Neutralisation mit der Säure vorgenommen, vorzugsweise mit Epichlorhydrin,
und zwar derart, daß das molare Verhältnis von Epichlorhydrin zu Aminstickstoff im
fertigen Copolymerisat 0,5 - 2,0 : 1,vorzugsweise 1,0 - 1,5 : 1 beträgt.
[0011] Das so hergestellte Copolymerisat läßt sich als besonders hochwirksames Leimungsmittel
in der Oberflächenleimung von Papier einsetzen und ist gegen Elektrolyte stabil. Es
zeigt auch gute Wirkung als Masseleimungsmittel.
[0012] Das neue Leimungsmittel ist aufgrund seiner niedrigen Viskosität und der guten Verdünnbarkeit
mit Wasser sehr gut zu handhaben. Die Rheologie der Stärkeflotte bleibt unbeeinflußt.
Aus diesem Grund kann das neue Produkt auch in schnellaufenden Papiermaschinen mit
Vorteil eingesetzt werden. Die hier herausgestellte gute Stärke- und Elektrolytstabilität
des erfindungsgemäßen Leimungsmittels verhindert Ausfällungen und dadurch bedingte
Ablagerungen auf den Walzen der Leimpresse, wodurch Störungen des Produktionsablaufs
verhindert werden.
[0013] Die Monomeren a) bis f) sind im Handel erhältliche Verbindungen die in ihrer Handhabung
keinerlei Probleme verursachen. Die radikalisch initiierte Lösungsmittelpolymerisation
wird unter Zuhilfenahme von bekannten, in Radikale zerfallenden Initiatoren, durchgeführt.
Als Initiatoren können z.B. Azobisisobutyronitril, Dibenzoylperoxid, Dilaurylperoxid
eingesetzt werden. Man verwendet die Initiatoren in Mengen von 0.05 - 2,0 Gew.%,
bezogen auf die Gewichtssumme der Monomeren.
[0014] Nach erfolgter Neutralisation und Quarternierung, sowie nach Wasserzugabe erhält
man eine klare bis schwach trübe, nahezu farblose, wässerige, kolloidale Lösung des
erfindungsgemäßen kationischen Oberflächenleimungsmittels. In den nachfolgenden Beispielen
werden die hervorragende Leimungswirksamkeit und technische Überlegenheit des neuen
kationischen Oberflächenleimungsmittels aufgezeigt.
Beispiel 1
[0015] Als Reaktionsgefäß dient ein extern beheizbarer Doppelmantelkolben mit einem Fassungsvermögen
von 500 ml, der mit Rührer, Rückflußkühler, Thermometer, Gaseinlaß, Blasenzähler
und Tropftrichter mit Gasausgleich ausgestattet ist. Im Kolben werden bei Raumtemperatur
nacheinander vorgelegt:
20,0 g Isopropanol
32,0 g Methacrylsäuremethylester (0,32 Mol)
16,5 g Methacrylsäureester eines C 16-C 18-Fettalkohols (0.05 Mol)
15,7 g N,N-Dimethylaminoethylmethycrylat (0.01 Mol) sowie
2,5 g Acrylsäure (0,035 Mol).
[0016] Die homogene Mischung wird bei einer Drehzahl des Rührers von 150 U/Min. gerührt
und 10 Minuten mit einem Inertgas, z.B. Stickstoff, gespült.
[0017] Danach werden 0.25 g Azodiisobutyronitril, aufgeschlämmt in 5 g Isopropanol, zugefügt.
Man heizt innerhalb 20 Minuten auf 80 Grad C auf, und stellt die Stickstoffzufuhr
nach Erreichen der Temperatur ab. Die Copolymerisation der Monomeren setzt ein und
erreicht nach ca. 70 Minuten den gewünschten Polymerisationsgrad; (K Wert=12 in Dimethylformamid,
bei 25 Grad C und 1,0 g pro 100 ml)
[0018] Es wird mit 10 g 98 %iger Ameisensäure neutralisiert. Das Polymersalz wird durch
Zugabe von 315 g heißem, demineralisiertem Wasser innerhalb von 10 Minuten dispergiert.
Die Wassertemperatur liegt bei 80 Grad C.
[0019] Es entsteht eine nahezu farblose, schwach opaleszierende kolloidale Lösung mit einen
Feststoffgehalt von 16,0 Gew.%. Die Viskosität der Lösung gemessen nach Brookfield
mit Spindel H 1, Drehzahl 50 U/Min, beträgt 15 m Pa s. Der Gehalt an neutralisiertem
Stickstoff ist 150 mMol pro 100 g Copolymer.
Beispiel 2
[0020] Es wird Verfahren wie in Beispiel 1, jedoch werden zur Neutralisation anstatt Ameisensäure
10,25 g 32 %ige Salzsäure eingesetzt (0,09 Mol). Es entsteht eine helle, schwach opaleszierende
Lösung mit einer Viskosität von 20 m Pa s. Der pH-Wert dieses Leimungsmittels beträgt
4.0.
Beispiel 3
[0021] Das Beispiel beschreibt die zusätzliche Quarternierung des im Beispiel 2 hergestellten
Leimungsmittels. 250 g der 16 %igen Lösung werden bei 30 Grad C mit 5,5 g Epichlorhydrin
versetzt (1,25 Mol pro Mol Aminstickstoff). Danach wird auf 50 Grad C aufgeheizt
und vier Stunden bei dieser Temperatur gerührt. Hierbei erfolgt eine nahezu vollständige
Alkylierung des tertiären Stickstoffs. Es entsteht ein Leimungsmittel mit einem Feststoffgehalt
von 17,8 % und mit einem pH-Wert von 6,4.
[0022] In den nachfolgend tabellarisch aufgeführten Beispielen 4 bis 6 sind weitere Copolymerzusammensetzungen
angegeben, die nach der im Beispiel 1 beschriebenen Methode hergestellt worden sind.
Tabelle 1
Beispiel |
4 |
5 |
6 |
Komponente |
Einsatzmengen in g |
Isopropanol |
25 |
20 |
20 |
Methylmethacrylat |
25,1 |
28 |
32 |
C12-C14-Methacrylat |
57,6 |
- |
- |
C16-C18-Methacrylat |
- |
18,5 |
16,5 |
N,N-Dimethylaminoethylmethacrylat |
21,5 |
18 |
15,7 |
Acrylsäure |
10,8 |
- |
2,5 |
Methacrylsäure |
- |
7,0 |
- |
Azodiisobutyronitril |
0,30 |
0,25 |
0,25 |
Ameisensäure |
17,0- |
- |
4,6 |
Salzsäure 32 % |
- |
11,8 |
- |
Wasser dem. |
585 |
294 |
325 |
Feststoffgehalt (Gew.%) |
16 |
18 |
16 |
mMol N/100 g Copolymer |
135 |
160 |
150 |
Aussehen |
schwach trübe |
hell klar |
schwach trübe |
Viskosität (mPa.s) |
45 |
10 |
20 |
[0023] Die Beispiele 7 bis 9 zeigen die mit den neuen Leimungsmitteln erzielbaren anwendungstechnischen
Vorteile.
[0024] Zu den dabei verwendeten Meßgrößen werden nachstehende Erläuterungen gegeben:
1) Der Leimungsgrad wird gegen Tinte mit dem Leimungsgradprüfer Typ PLG e der Fa.
Schröder, Weinheim, entsprechend der Bedienungsanleitung bestimmt.. Gemessen wird
die Zeit in Sekunden , die bis zum Remissionsabfall auf 80 bzw. 50 % des Remissionswertes
vom zu prüfenden Papier nach dem Kontakt mit der Prüftinte vergeht.
Prüftinte: Papier-Prüftinte, blau, nach DIN 53126.
2) Cobb-Wert nach DIN 53132
Angegeben wird hierbei die Wasseraufnahme des Papiers oder Kartons in g pro qm nach
dem Kontakt mit destilliertem Wasser nach einer bestimmten Zeit (1 Minute, 5 Minuten
oder 30 Minuten). Die Leimungswirkung ist umso besser, je niedriger der Cobb-Wert
ist.
Beispiel 7
[0025] Ein ungeleimtes Rohpapier, hergestellt aus 100 Gew.% gebleichtem Nadel holz -Sulfatzellstoff,
mit einem Flächengewicht von 50 g/qm wird in einer Laborleimpresse der Fa. Einlehner
mit einer Leimflotte imprägniert, die 5 % enzymatisch abgebaute Weizenstärke und pro
Liter dieser Stärkelösung 8 g Leimungsmittel, hergestellt nach den Beispielen 1 oder
4, enthält. Das Papier wird anschließend auf einem Phototrockner Typ 64/60 J der Fa.
Gerster, Bruchsal) 2 Minuten lang bei 100 Grad C getrocknet. Die Aufnahme des Papiers
an Trockensubstanz in der Leimpresse beträgt 4,5 Gew.%.
Unter gleichen Bedingungen wird eine Oberflächenleimung mit einer Leimungsflotte,
die ein handelsübliches Leimungsmittel auf Basis eines Copolymeren aus Styrol, Butylacrylat
und Vinylimidazol mit einem Feststoffgehalt von 20,5 Gew.% enthält, durchgeführt.
[0026] Die am Papier gemessenen Eigenschaften sind in Tabelle 2 zusammengefasst.
Tabelle 2
|
Handelsprodukt |
Polymerdispersion nach Erfindung (16 %ig) |
|
20,5 %ig |
Beisp.1 |
Beisp.4 |
Leimungsgrad(s) |
154 |
804 |
1150 |
Cobb-Wert Wasser 1 Min. |
29 |
25 |
21 |
[0027] Die Zusammenstellung zeigt die verbesserte Leimungswirkung der erfindungsgemäßen
Produkte. Erwähnenswert ist an dieser Stelle weiterhin, daß die verbesserte Leimungswirkung
bei kleinerem Wirkstoffanteil eintritt.
Beispiel 8
[0028] Ein Filterkarton nach DIN 53106 der Fa. Macherey und Nagel /Düren mit einem Flächengewicht
von 270 g/qm wird mit einer Leimflotte imprägniert, die 5 % enzymatisch abgebaute
Weizenstärke und mit 0,06, 0,08 bzw. 0,1 Gew.% atro an Leimungsmittel, hergestellt
nach Beispiel 1 oder 3, enthält. Die Temperatur der Leimflotte beträgt 60 Grad C.
Als Vergleich dient das im Beispiel 7 genannte Leimungsmittel auf Basis eines Copolymeren
aus Styrol, Butylacrylat und Vinylimidazol. Der Imprägnierungsvorgang erfolgt auf
folgende Weise: Der auf DIN A4 - Format geschnittene Karton wird in einer 1,5 l fassenden
Photoschale für 10 Sekunden mit der Leimflotte getränkt, danach zwischen Filterkarton
mit einer Hartgummiwalze abgepreßt und anschließend auf einem Phototrockner der Fa.
Gerster/Bruchsal 4 Minuten lang bei 100 Grad C getrocknet. Die Gewichtsaufnahme
des Kartons beträgt dabei 5,7 % (Stärke plus Leimungsmittel). An dem so geleimten
Karton werden folgende Werte gemessen, die in der Tabelle 3 demonstriert sind:
Tabelle 3
Leimungsmittel |
Handelsprodukt |
Leimungsmittel |
nach Erfindung |
|
|
|
|
Beisp.1 |
Beisp.3 |
Festoffgehalt atro |
0,06 |
0,08 |
0,1 |
0,06 |
0,08 |
0,1 |
0,06 |
0,08 |
0,1 |
Cobb-Wert Einwirkzeit d. Wassers:30 Min. |
320 |
94 |
92 |
108 |
95 |
87 |
100 |
90 |
83 |
Beispiel 9
[0029] Diese Beispiel zeigt die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Produkte als Masseleimungsmittel.
[0030] Auf einer Kämmerer-Versuchsmaschine wird ein Papier mit folgender Zusammensetzung
hergestellt:
40 % Nadelholz-Sulfatzellstoff
40 % Buchen- Sulfitzellstoff
20 % Calciumcarbonat.
[0031] Zusätzlich wurden bei der Papierherstellung 0,3 Gew.% einer kationischen Stärke,
sowie 0,04 Gew.% kationisches Polyacrylamid als Retentionsmittel in den Dünnstoff
kontinuierlich dosiert zugegeben. Der pH-Wert im Stoffauflauf beträgt 7,8 und die
Maschinengeschwindigkeit 2,5 m/min. In der Trockenpartie betrug die höchste Temperatur
105 Grad C. Als Leimungsmittel wurde das im Beispiel 3 hergestellte produkt eingesetzt
und im Vergleichsversuch das in den Beispielen 7 und 8 genannte Handelsprodukt.
[0032] Die Dosierung des Leimungsmittels erfolgt zwischen kationischer Stärke und Retentionsmittel.
Das Flächengewicht des hergestellten Papiers beträgt jeweils 80 g/qm. Die mit den
verwendeten Leimungsmitteln erzielten Leimungswerte sind in Tabelle 4 zusammengestellt.
Die Prüfung erfolgte unmittelbar nach Herstellung der Papiere.
Tabelle 4
Leimungsmittel |
Handelsprodukt |
Leimungsmittel |
|
|
|
nach Beisp. 3 |
Einsatzmenge % atro |
0,5 |
0,4 |
0,5 |
0,4 |
Cobb-Wert Wasser 60 sec |
28 |
35 |
21 |
23 |
1. Kationisches Papierleimungsmittel in Form einer stabilen wässerigen kolloddispersen
Lösung des Salzes eines Copolymeren, bestehend aus
a) 10 bis 30 Gew.-% N,N-Dimethylaminoethylacrylat und/oder -methacrylat
b) 5 bis 30 Gew.-% Methacrylsäureester und /oder Acrylsäureester eines C10 bis C22
Fettalkohols
c) 10 bis 60 Gew.-% Methylacrylat und/oder-methacrylat
d) 0 bis 60 Gew.-% n-Butylacrylat und/oder-methacrylat
e) 0 bis 60 Gew.-% i-Butylacrylat und/oder-methacrylat
f) 3 bis 15 Gew.-% Methacrylsäure und/oder Acrylsäure, wobei die Summe der Komponenten
a) bis f) stets 100 % beträgt.
2. Kationisches Papierleimungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Stickstoffgehalt des Copolymeren 100 bis 200 mMol pro 100 Gramm der Gewichtssumme
der Komponenten a) bis f) beträgt.
3. Kationisches Papierleimungsmittel nach den Ansprüchen 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Salz des Copolymeren das Salz einer anorganischen Säure ist, insbesondere
Salzsäure.
4. Kationisches Papierleimungsmittel nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Salz des Copolymeren das Salz einer organischen Säure ist, insbesondere Ameisensäure
oder Essigsäure.
5. Kationisches Papierleimungsmittel nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Salz des Copolymeren mit Epichlorhydrin ganz oder teilweise quarterniert
ist.
6. Kationisches Papierleimungsmittel nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das molare Verhältnis von Epichlorhydrin zu Aminstickstoff der Komponente a) 0,5
bis 2 zu 1,vorzugsweise 1 bis 1,5 zu 1, beträgt.
7. Kationisches Papierleimungsmittel nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Feststoffgehalt in der wässerigen kolloiddispersen Lösung 5 bis 30 Gew.-%,
v orzugsweise 15 bis 25 Gew.%, beträgt.
8. Kationisches Papierleimungsmittel nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die wässerige kolloiddisperse Lösung bis zu 10 Gew.-% ein mit Wasser mischbares
organisches Lösungsmittel, insbesondere Isopropanol, enthält.
9. Verfahren zur Herstellung eines kationischen Papierleimungsmittels nach den Ansprüchen
1 bis 4 und 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponenten a) bis f) in einem
mit Wasser mischbaren Lösungsmittel radikalisch polymerisiert werden, das gebildete
Copolymere mit einer Säure ganz oder teilweise neutralisiert und mit Wasser kolloid
dispergiert wird.
10. Verfahren zur Herstellung eines kationischen Papierleimungsmittels nach Anspruch
9, dadurch gekennzeichnet, daß als mit Wasser mischbares Lösungsmittel Isopropanol
eingesetzt wird
11. Verfahren zur Herstellung eines kationischen Papierleimungsmittels nach Anspruch
9 dadurch gekennzeichnet, daß das Copolymere mit Ameisensäure , Essigsäure oder Salzsäure
neutralisiert wird.
12. Verfahren zur Herstellung eines kationischen papierleimungsmittels nach den Ansprüchen
5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponenten a) bis f) in einem mit Wasser
mischbaren Lösungsmittel radikalisch polymerisiert werden, das Copolymere mit einer
Säure ganz oder teilweise neutralisiert und mit Epichlorhydrin quarterniert und das
quarternierte Copolymere mit Wasser kolloid dispergiert wird.
13. Verfahren zur Herstellung eines kationischen Papierleimungsmittels nach den Ansprüchen
5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponenten a) bis f) einem mit Wasser mischbaren
Lösungsmittel radi kalisch polymerisiert werden, das Copolymere mit einer Säure ganz
oder teilweise neutralisiert, mit Wasser kolloid dispergiert und mit Epichlorhydrin
quarterniert wird.