(19)
(11) EP 0 357 894 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.03.1990  Patentblatt  1990/11

(21) Anmeldenummer: 89110960.5

(22) Anmeldetag:  16.06.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5D01H 13/18
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR IT LI

(30) Priorität: 03.09.1988 DE 3830069
31.01.1989 DE 3902715

(71) Anmelder: Zinser Textilmaschinen GmbH
D-73061 Ebersbach/Fils (DE)

(72) Erfinder:
  • Grau, Gerhard, Dipl.-Ing.
    D-7840 Müllheim 13 (DE)
  • Lattner, Manfred
    D-7333 Ebersbach-Sulpach (DE)
  • Nickolay, Helmut
    D-7336 Uhingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Luntenstoppeinrichtung für ein Spinnmaschinen-Streckwerk


    (57) Die Erfindung betrifft eine Luntenstoppeinrichtung (11) für ein Spinnmaschinen-Streckwerk (10) mit einem an der Ein­gangsunterwalze (21) angeordneten Sperrglied (29), das bei Fadenbruch über eine federbeaufschlagte Zugstange (31) zwi­schen das Eingangswalzenpaar (14, 21) geschwenkt wird und die Eingangsoberwalze (14) von der Eingangsunterwalze (21) abhebt. Die Zugstange (31) ist während der Luntenförderung mittels eines elektrisch entriegelbaren Arretierungsbolzens. (35) fixiert. In die Zugstange (35) ist eine schwalbenschwanzartige Rasteraussparung (38) eingearbeitet, in der der Arretierungsbolzen (35) mit einer kopfseitig an­geordneten Kunststoffhülse zur Anlage kommt. Die Rasteraus­sparung (38) sowie die Kunststoffhülse sind im Interesse einer dauerhaften Verbindung sowohl bezüglich ihrer Form als auch ihres Materials aufeinander abgestimmt. Außerdem sind Mittel (50) vorgesehen, die eine Entriegelung der Zugstange (31) auch dann ermöglichen, wenn der Gleichstrom-Hubmagnet (36) nicht elektrisch beaufschlagt werden kann.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Luntenstoppeinrichtung für ein Spinnmaschinen-Streckwerk mit einem an der Eingangsunter­walze angeordneten Sperrglied, das bei Fadenbruch über eine federbeaufschlagte Zugstange zwischen das Eingangswalzenpaar geschwenkt wird und die Eingangsoberwalze von der Eingangs­unterwalze abhebt, wobei die Zugstange während der Lunten­förderung mittels eines elektrisch entriegelbaren Arretie­rungsbolzens fixiert ist.

    [0002] Derartige Luntenstoppeinrichtungen sind an Spinnmaschinen seit längerem eingesetzt und haben sich grundsätzlich be­währt.
    Durch die DE-PS 34 06 397 ist beispielsweise eine Lunten­stoppeinrichtung mit einem der einlaufenden Lunte zugeord­neten Luntenwächter bekannt, der bei Luntenunterbrechung ein in die Klemmstelle zwischen dem Eingangswalzenpaar eintre­tendes Sperrglied schaltet, das die Oberwalze von der Un­terwalze abhebt und die Lunte zwischen sich und der Ober­walze festhält. Das Sperrglied ist mit einem Schieber ver­bunden, der von einer Schraubenfeder beaufschlagt wird.

    [0003] Auf einer Tragschiene sitzt in einem Gehäuse ein Elektroma­gnet, dessen Anker mit seinem einen Riegel bildenden freien Ende in eine Raste des Schiebers eingreift und diesen ent­gegen der Kraft der auf ihn wirkenden Druckfeder verriegelnd festhält. Das schalenartig ausgebildete, die Eingangsunter­walze umgreifende, Sperrglied befindet sich dabei außerhalb der zwischen den Eingangswalzen bestehenden Klemmstelle.

    [0004] Wird der Elektromagnet durch einen Stromstoß, der von einem dem auslaufenden Faden zugeordneten, bei Fadenbruch anspre­chenden Fadenwächter gegeben wird, erregt wird, löst sein Anker die Verriegelung des Schiebers. Das Sperrglied dringt daraufhin unter der Kraft der Druckfeder mit seiner keilartigen Längskante zwischen die Lunte und die Eingangs­unterwalze und unterbricht die Luntenförderung.

    [0005] Die Schwachstellen solcher Einrichtungen sind vorallem im Bereich des Riegels bzw. der Raste des Schiebers zu sehen. Durch das häufige Auslösen der Luntenstoppeinrichtung kommt es im Laufe der Zeit zu Verschleißerscheinungen an Raste und Riegel, d.h., die Anlageflächen zwischen diesen Teilen sind derart ausgearbeitet, daß eine sichere Fixierung des Schie­bers nicht mehr gegeben ist.

    [0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Lun­tenstoppeinrichtung der eingangsgenannten Gattung so auszu­bilden, daß eine Verlängerung der Standzeit der Einrichtung erreicht wird. Dabei soll eine sichere Fixierung des über einen Schieber oder eine Zugstange federbeaufschlagten Sperrgliedes auch nach längerer Betriebsdauer gewährleistet sein und somit unbeabsichtigtes Auslösen der Luntenstopp­einrichtung zuverlässig ausgeschlossen werden.

    [0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in die Zugstange eine hinterschnittene Rasteraussparung einge­arbeitet ist, in der ein entsprechend geformter Arretie­rungsbolzen zur Anlage kommt.

    [0008] In vorteilhafter Ausgestaltung ist die hinterschnittene Ra­steraussparung der Zugstange nach Art einer Schwalben­schwanzführung ausgebildet. Die Vorderkante der Rasteraus­sparung ist in ihrer Kontur auf den Durchmesser des anlie­genden Arretierungsbolzens abgestimmt, der kopfseitig eine Hülse, vorzugsweise eine Kunststoffhülse aufweist, d.h., die Vorderkante der Rasteraussparung ist konkav gerundet.

    [0009] Die auf einem endseitigen Zapfen des Arretierungsbolzens angeordnete Kunststoffhülse weist die Form eines auf dem Kopf stehenden Kegelstumpfes auf, so daß der große Durch­messer der Kunststoffhülse außen liegt.

    [0010] Während der Luntenförderung faßt die kegelstumpfartig ge­formte Kunststoffhülse hinter die schwalbenschwanzartige Rasterausführung der Zugstange und bildet eine sichere formschlüssige Verriegelung stellt eine zuverlässige Fixie­rung der federbeaufschlagten Zugstange und damit des Sperr­gliedes der Luntenstoppeinrichtung auch nach längerer Be­triebsdauer dar.

    [0011] Die Lebensdauer und die Betriebssicherheit der Luntenstopp­einrichtung werden außerdem duch die spezielle Materialaus­wahl der im Eingriff stehenden Verriegelungsteile positiv beeinflußt. Es ist beispielsweise vorteilhaft, die Hülse des Arretierungsbolzens aus einem hochverschleißfesten Kunst­stoff zu fertigen.

    [0012] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der Arretie­rungsbolzen in seinem oberen Bereich, nach etwa einem Vier­tel seiner Gesamtlänge, mit einer umlaufenden Nut ausge­stattet. In diese Nut faßt, wenn der Arretierungsbolzen, wie durch den Stand der Technik bekannt, in einen Gleichstrom-­Hubmagnet eingebaut ist, eine Manschette, die außerdem einen Kragen am Gehäuse des Gleichstrom-Hubmagneten umschließt. Die Manschette verhindert eine Verschmutzung der Arretie­rungsbolzenführung innerhalb des Hubmagneten und wirkt sich dadurch ebenfalls vorteilhaft auf die Lebensdauer und Be­triebssicherheit der Luntenstoppeinrichtung aus.

    [0013] Außerdem sind Mittel zum manuellen Auslösen der Lunten­stoppeinrichtung vorgesehen, so daß die Möglichkeit einer Funktionsüberprüfung der Luntenstoppeinrichtung auch dann gewährleistet ist, wenn die Spinnmaschine noch nicht an das elektrische Netz angeschlossen bzw. eine elektrische Erre­gung des Gleichstrom-Hubmagneten der Luntenstoppeinrichtung nicht möglich ist.

    [0014] Diese Mittel sind vorzugsweise gabelartig ausgebildete Druckelemente, die verschiebbar im Lagergehäuse der Lunten­stoppeinrichtung geführt sind. Die Druckelemente weisen ei­nen relativ langen, von einem Federelement umschlossenen Schaft zur Führung der Druckelemente sowie endseitig zwei Schaltschenkel auf. Die Schaltschenkel schließen zwischen sich die Zugstange mit Spiel ein, so daß die Zugstange und damit die Funktion der Luntenstoppeinrichtung im Normalbe­trieb nicht behindert wird.

    [0015] Auf dem Schaft der Druckelemente ist ein Betätigungskopf angeordnet, der als Widerlager für das den Schaft umschlie­ßende Federelement dient. Das Federelement stützt sich an­dererseits am Lagergehäuse ab und hält das Druckelement in einer Normalstellung, in der ein ungehindertes Einrasten des Arretierungsbolzens in die Rasteraussparung der Zugstange gegeben ist.

    [0016] Durch axiales Verschieben der Druckelemente gegen die Kraft des Federelementes ist es möglich, den Arretierungsbolzen in den Gleichstrom-Hubmagneten einzuschieben und dadurch die Zugstange zu entriegeln.

    [0017] In alternativer Ausgestaltung der Entriegelungsvorrichtung ist vorgesehen, im Lagergehäuse der Luntenstoppeinrichtung Öffnungen anzuordnen, die das manuelle Entriegeln der Zug­stange mittels eines geeigneten Werkzeuges erlauben. Diese Öffnungen, die vorzugsweise als beidseitig am Lagergehäuse eingebrachte Schlitze ausgebildet sind, ermöglichen bei­spielsweise das Einführen eines Schraubendrehers, Messers etc. Mit Hilfe solcher Werkzeuge kann der Arretierungsbolzen eingeschoben und die Zugstange entriegelt werden.

    [0018] Weitere Einzelheiten der Erfindung sind den nachfolgend an­hand der Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen entnehmbar. In den Zeichnungen zeigen:

    Fig. 1 schematisch ein Spinnmaschinen-Streckwerk mit erfindungsgemäßer Luntenstoppeinrichtung und Entriegelungsvorrichtung;

    Fig. 2 Einzelheiten der erfindungsgemäßen Luntenstoppeinrichtung, in einem größeren Maßstab;

    Fig. 3 eine Zugstange gemäß der Fig. 2, in Blickrichtung des Pfeiles X;

    Fig. 4 einen Arretierungsbolzen gemäß der Fig. 2, rechte Hälfte im Schnitt;

    Fig. 5 Einzelheiten der Entriegelungsvorrichtung in einem größeren Maßstab;

    Fig. 6 die Entriegelungsvorrichtung gemäß Schnitt III-III der Fig. 5;

    Fig. 7 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Entriegelungsvorrichtung, in Seitenansicht;

    Fig. 8 das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 7 in Vorderansicht, teilweise geschnitten.



    [0019] Die Figur 1 zeigt ein insgesamt mit 10 bezeichnetes Spinn­maschinen-Streckwerk mit einer Luntenstoppeinrichtung 11. Solche an sich bekannten Streckwerke 10 sind mit ihrem Be­lastungsträger 13 begrenzt beweglich an einer Tragschiene 12 befestigt, welche sich über die gesamte Länge der Spinnma­schine erstreckt. Am Belastungsträger 13 des Streckwerkes 10 sind die Eingangsoberwalzen 14, die Oberwalzen 15 des Hauptverzugsfeldes 16, die Oberwalzen 17 des Lieferwalzen­paares 18 sowie die Putzwalzen 19 angeordnet.

    [0020] Der Belastungsträger 13 und damit die federnd in ihm gela­gerten Oberwalzen 14, 15, 17 können mittels eines Schwenk­hebels 20 von den angetriebenen, maschinenlangen Unterwalzen 21, 22, 23 abgehoben werden. Im Bereich des Hauptverzugs­feldes 16 sind außerdem Oberriemchen 24 und Unterriemchen 25 vorgesehen, die die Oberwalzen 15 bzw. die Unterwalzen 22 umspannen. Im Vorverzugsfeld 26 ist ein teleskopierbarer Luntenverdichter 27 angeordnet.

    [0021] Die Luntenstoppeinrichtung 11 ist, wie üblich, im Bereich des Eingangswalzenpaares 14, 21 angeordnet. Ein wesentliches Bauteil der Luntenstoppeinrichtung 11 stellt das Sperrglied 29 dar, das, die Eingangsunterwalze 21 teilweise umfassend, im Falle eines Fadenbruches zwischen das Eingangswalzenpaar 14, 21 eingeschwenkt wird und dabei die Eingangsoberwalze 14 von der Eingangsunterwalze 21 abhebt. In dieser Position wird die Lunte 28 zwischen dem schalenförmigen Sperrglied 29 und der Eingangsoberwalze 14 eingeklemmt und damit die weitere Luntenzufuhr unterbrochen.

    [0022] Das Sperrglied 29 ist über Mitnehmer 30 an eine Zugstange 31 angeschlossen, die, von einer Schraubenfeder 32 beauf­schlagt, in einem Lagergehäuse 33 verschieblich geführt ist. Die Schraubenfeder 32 kann über den Hebel 34 vorgespannt werden.

    [0023] In der dargestellten Position, in der eine ungehinderte Förderung der Lunte 28 gegeben ist, wird die Zugstange 31 durch einen federbeaufschlagten Arretierungsbolzen 35 fi­xiert, der im Innern eines Gleichstrom-Hubmagneten 36 gela­gert ist.

    [0024] Im Falle eines Fadenbruches wird der Arretierungsbolzen 35 gegen die Kraft einer (nicht dargestellten) Feder vom Gleichstrom-Hubmagneten 36 nach unten gezogen und gleitet aus der Rasteraussparung 38 der Zugstange 31. Die Schrau­benfeder 32 zieht daraufhin die Zugstange 31 zurück und dreht das Sperrglied 29 zwischen das Eingangswalzenpaar 14, 21.

    [0025] Wie aus den Figuren 2 und 3 ersichtlich, weisen die abge­kröpften Zugstangen 31 vorzugsweise einen quadratischen Querschnitt auf und sind endseitig mit einer Nut 37 zum An­schluß eines (nicht dargestellten) Widerlagers für die Schraubenfedern 32 ausgestattet. Etwa mittig zwischen Ab­kröpfung und Nut 37 ist in die Zugstangen 31 eine hinterschnittene Rasteraussparung 38 eingearbeitet, die vorzugsweise nach Art einer Schwalbenschwanzführung ausge­bildet ist. Die Hinterkante 40 dieser Rasteraussparung 38 verläuft orthogonal zur Längsachse der Zugstangen 31. Die Vorderkante 39 ist konkav gerundet.

    [0026] In die Rasteraussparung 38 faßt, wie in Fig. 2 dargestellt, ein Arretierungsbolzen 35, der in einem Gleichstrom-Hubma­gnet 36 verschiebbar und federbeaufschlagt gelagert ist. Der zylindrische Arretierungsbolzen 35 ist endseitig jeweils im Durchmesser etwas abgesetzt und weist an seinem unteren Ende einen relativ langen Zapfen 41 mit einem Innengewinde 42 auf.

    [0027] Der Zapfen 41 dient zur Führung einer (nicht dargestellten) Schraubenfeder, welche den Arretierungsbolzen 35 in seiner Ausgangslage, d.h., solange der Gleichstrom-Hubmagnet 36 nicht erregt ist, nach oben in Richtung der Rasteraussparung 38 schiebt.

    [0028] Der kopfseitige, kürzere Zapfen 43 des Arretierungsbolzens 35 trägt eine Kunststoffhülse 44. Die Kunststoffhülse 44 ist dabei sowohl von ihrer Form als auch von ihrem Material her (vorzugsweise hochverschleißfester Kunststoff) derart auf die schwalbenschwanzartige Rasteraussparung 38 der Zugstange 31 abgestimmt, daß neben einer hohen Funktionalität auch eine maximale Lebensdauer der Luntenstoppeinrichtung gegeben ist. Diesem Ziel dient auch eine Nut 45 im oberen Teil des Arretierungsbolzens 35. In dieser Nut 45 ist, wie in Fig. 2 auf der rechten Bildhälfte angedeutet, eine Manschette 46 befestigt. Die Manschette 46, die außerdem einen Kragen 47 am Gehäuse des Gleichstrom-Hubmagneten 36 umfaßt, verhindert das Eindringen von Staub und Flusen in die Arretierungsbol­zenführung.

    [0029] Da der Formschluß zwischen der schwalbenschwanzartig ausge­bildeten Rasteraussparung 38 und der entsprechend geformten Kunststoffhülse 44 am Kopfende des Arretierungsbolzens 35 eine sichere Fixierung der Luntenstoppeinrichtung in allen Betriebszuständen, z.B. auch bei Stromausfall oder derglei­chen, sicherstellen soll, ist es nicht so ohne weiteres möglich, die Luntenstoppeinrichtung 11 von Hand zu entrie­geln.

    [0030] Um die Luntenstoppeinrichtung 11 auch manuell auslösen zu können, d.h. unabhängig von der Versorgung des Gleich­strom-Hubmagneten 36 mit elektrischer Energie, ist oberhalb der Zugstange 31 im Lagergehäuse 33 eine nahezu orthogonal zur Zugstange 31 verlaufende Bohrung angeordnet, in der ein Druckelement 51 verschiebbar geführt ist.

    [0031] Dieses vorzugsweise einteilig ausgebildete Druckelement 51 besteht, wie insbesondere aus der Fig. 6 ersichtlich, aus einem relativ langen Schaft 52, der endseitig in zwei Schaltschenkeln 53 ausläuft. Die Schaltschenkel 53 über­fassen die Zugstange 31 mit Spiel und sind in der Normal­stellung durch das den Schaft 52 umschließende Federelement 55 knapp oberhalb des eingerasteten Arretierungsbolzens 35 gehalten. Auf dem Schaft 52 ist außerdem ein Betätigungskopf 54 befestigt, der im Querschnitt etwas größer als der Schaft 52 ist und als Widerlager für das Federelement 55 dient.

    [0032] Beim Niederdrücken des Betätigungskopfes 54 gegen die Kraft des Federelementes 55 werden die Schaltschenkel 53 an der Stirnfläche des Arretierungsbolzens 35 zur Anlage gebracht. Weiteres Niederdrücken des Betätigungskopfes 54 führt dazu, daß der Arretierungsbolzen 35 in den Gleichstrom-Hubmagneten zurückgeschoben wird. Die Kunststoffhülse 44 des Arretie­rungsbolzens 35 gleitet dabei aus der Rasteraussparung 38 und gibt die Zugstange 31 frei. Die Zugstange 31 wird dar­aufhin durch die Schraubenfeder 32 zurückgezogen und löst die Luntenstoppeinrichtung aus.

    [0033] Eine alternative Ausführungsform der erfindungsgemäßen Entriegelungsvorrichtung ist in den Figuren 7 und 8 darge­stellt.

    [0034] Das Lagergehäuse 33 weist in diesem Fall in Höhe der Zug­stange 31 Öffnungen 56, beispielsweise Schlitze auf. Durch diese Schlitze kann ein geeignetes Werkzeug 57, z.B. ein Schraubendreher oder dergleichen, eingeführt werden, mit dessen Hilfe der Arretierungsbolzen 35, wie vorbeschrieben, niedergedrückt und damit die Zugstange 31 entriegelt werden kann.

    Bezugszahlenliste



    [0035] 

    10 Spinnmaschinen-Streckwerk

    11 Luntenstoppeinrichtung

    12 Tragschiene

    13 Belastungsträger

    14 Eingangsoberwalze

    15 Oberwalze

    16 Hauptverzugsfeld

    17 Oberwalze

    18 Lieferwalzenpaar

    19 Putzwalze

    20 Schwenkhebel

    21 Eingangsunterwalze

    22 Unterwalze

    23 Unterwalze

    24 Oberriemchen

    25 Unterriemchen

    26 Vorverzugsfeld

    27 Luntenverdichter

    28 Lunte

    29 Sperrglied

    30 Mitnehmer

    31 Zugstange

    32 Schraubenfeder

    33 Lagergehäuse

    34 Hebel

    35 Arretierungsbolzen

    36 Gleichstrom-Hubmagnet

    37 Nut

    38 Rasteraussparung

    39 Vorderkante

    40 Hinterkante

    41 Zapfen

    42 Innengewinde

    43 Zapfen

    44 Hülse

    45 Nut

    46 Manschette

    47 Kragen

    50 Mittel

    51 Druckelement

    52 Schaft

    53 Schaltschenkel

    54 Betätigungskopf

    55 Federelement

    56 Öffnung

    57 Werkzeug




    Ansprüche

    1. Luntenstoppeinrichtung für ein Spinnmaschinen-Streckwerk mit einem an der Eingangsunterwalze angeordneten Sperrglied, das bei Fadenbruch über eine federbeaufschlagte Zugstange zwischen das Eingangswalzenpaar geschwenkt wird und die Eingangsoberwalze von der Eingangsunterwalze abhebt, wobei die Zugstange während der Luntenförderung mittels eines elektrisch entriegelbaren Arretierungsbolzens fixiert ist, dadurch gekennzeichnet, daß in die Zugstange (31) eine hinterschnittene Rasteraussparung (38) eingearbeitet ist, in der ein entsprechend geformter Arretierungsbolzen (35) zur Anlage kommt.
     
    2. Luntenstoppeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in die Zugstange (31) eingearbeitete, hinterschnittene Rasteraussparung (38) nach Art einer Schwalbenschwanzführung ausgebildet ist.
     
    3. Luntenstoppeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der in der Rasteraussparung (38) anliegende Arretierungsbolzen (35) kopfseitig in seiner Kontur der Rasteraussparung (38) angepaßt ist.
     
    4. Luntenstoppeinrichtung nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Arretierungsbolzen (35) kopfseitig eine Hülse (44), vorzugsweise aus Kunststoff, aufweist.
     
    5. Luntenstoppeinrichtung nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der zylindrische Arretierungsbolzen (35) kopf- und fußseitig im Durchmesser abgesetzt ist, wobei auf einem kopfseitigen Zapfen (43) eine Kunststoffhülse (44) angeordnet ist.
     
    6. Luntenstoppeinrichtung nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffhülse (44) nach Art eines Kegelstumpfes ausgebildet ist, wobei der größere Durchmesser zum Zapfenende weist.
     
    7. Luntenstoppeinrichtung nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Arretierungsbolzen (35) in seinem oberen Bereich, nach etwa einem Viertel seiner Gesamtlänge, eine Nut (45) aufweist, in die bei eingebautem Arretierungsbolzen (35) eine Manschette (46) einfaßt.
     
    8. Luntenstoppeinrichtung nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorderkante (39) der schwalbenschwanzartig ausgearbeiteten Rasteraussparung (38) auf den Durchmesser der Kunststoffhülse (44) des Arretierungsbolzens (35) angepaßt und konkav gerundet ist.
     
    9. Luntenstoppeinrichtung nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Hinterkante (40) der schwalbenschwanzartig ausgearbeiteten Rasteraussparung (38) orthogonal zur Längsachse der Zugstange (31) verläuft.
     
    10. Luntenstoppeinrichtung nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Luntenstoppeinrichtung (11) Mittel (50) zum manuellen Entriegeln der Zugstange (31) aufweist.
     
    11. Luntenstoppeinrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel (50) gabelartig ausgebildete, im Lagergehäuse (33) verschiebbar geführte Druckelemente (51) sind.
     
    12. Luntenstoppeinrichtung nach Anspruch 10 und 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckelemente (51) einen Schaft (52) sowie endseitig angeordnete Schaltschenkel (53) aufweisen, die zwischen sich die Zugstange (31) mit Spiel einschließen.
     
    13. Luntenstoppeinrichtung nach Anspruch 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckelement (51) als einstückiges Formteil, vorzugsweise aus Kunststoff, ausgebildet ist.
     
    14. Luntenstoppeinrichtung nach Anspruch 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft (52) des Druckelementes (51) einen im Querschnitt erweiterten Betätigungskopf (54) trägt, der als Widerlager für ein Federelement (55) dient.
     
    15. Luntenstoppeinrichtung nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckelement (51) durch das Federelement (55) in einer Normalstellung gehalten wird, in der ein ungehindertes Einrasten des Arretierungsbolzens (35) in die Rasteraussparung (38) der Zugstange (31) sichergestellt ist.
     
    16. Luntenstoppeinrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel (50) aus wenigstens einer Öffnung (56) besteht, die den Eingriff eines Werkzeuges (57) zum manuellen Einfahren des Arretierungsbolzens (35) ermöglicht.
     
    17. Luntenstoppeinrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung (56) wenigstens auf einer Seite des Lagergehäuses (33) in Höhe der Zugstangenführung angeordnet und schlitzartig ausgebildet ist.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht