(19)
(11) EP 0 357 895 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.03.1990  Patentblatt  1990/11

(21) Anmeldenummer: 89111085.0

(22) Anmeldetag:  19.06.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E03F 3/04, E01C 11/22
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR LU NL

(30) Priorität: 10.08.1988 DE 3827041

(71) Anmelder: PASSAVANT-WERKE AG
D-65322 Aarbergen 7 (DE)

(72) Erfinder:
  • Fuchs, Alfred, Dipl.-Ing.FH
    D-6251 Hahnstätten (DE)
  • Weiler, Walter, Dpl.-Ing.
    D6252 Diez (DE)
  • Kunz, Dieter, Dipl.-Ing.
    D-6209 Aarbergen 1 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zum Erstellen einer Entwasserungsrinne


    (57) Die Erfindung betrifft zusammensetzbare Rinnen zur Bodenentwässerung.
    Die Aufgabe, die zusammenzusetzenden Rinnenabschnitte an (1,2) den Stoßstellen dauerhaft abzudichten, wird dadurch gelöst, daß die Stirnenden für das Einbringen von elastomeren Dichtelementen (5) vorbereitet sind. Das Dichtelement ist vorzugsweise eine elastisch erstarrende Dichtmasse (5), die in eine Nut eingebracht wird. Für bessere Haftung der Dichtmasse sind mindestens die Berührungsflächen (3,4) der Dichtmasse mit einem Imprägniermittel getaucht oder gestrichen. Aus zwei Komponenten bestehende Dichtmassen können in den Stirnenden untergebracht sein und im Augenblick des Zusammenbaus zur Reaktion gebracht werden.
    Die elastomeren Dichtungen vertragen auch Setzungen und Verschiebungen der Rinnenabschnitte.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft Entwässerungsrinnen für die Straßen-, Hof- oder Gebäudeflächenentwässerung. Im Zuge der Forderung nach Abdichtung aller Arten von Entwässerungsgegenständen gegen Eindringen von Flüssigkeiten in das Grundwasser oder den Unterbau müssen auch Rinnen als Teil dieses Systems erfaßt werden. Rinnen dieser Art werden zur Zeit noch entweder lose zusammengesteckt oder allenfalls mit einem Fugenmörtel abgedichtet, der jedoch entweder nur kurz an den Rinnenenden haftet oder durch Setzungen und Erschütterungen zerrieben wird.

    [0002] Die Aufgabe, für eine dauerhafte dichte Verbindung der Rinnenstöße zu sorgen, wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Stirnenden der Rinnenabschnitte für das Einbringen von elastomeren Dichtelementen vorbereitet sind. Handelt es sich um Rinnen aus Zement-, Stahl- oder Reaktionsharzbeton, dann ist es außerordentlich vorteilhaft, wenn die Stirnenden für eine gute Haftung der nach dem Einbau einzubringenden, dauerelastisch erstarrenden Fugendichtmasse vorbereitet sind. Dies kann z.B. durch Eintauchen der Stirnenden in ein erstarrendes Imprägniermittel oder dgl. geschehen. Es ist auch denkbar, die Fugendichtmasse durch Eingießen oder Einspritzen in eine an der Stirnseite der Rinnenabschnitte vorgesehene Nut einzubringen. Diese Nut kann je zur Hälfte in einem Stirnende liegen.

    [0003] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, eine aus zwei miteinander reagierenden Komponenten bestehende Fugendichtmasse zu verwenden. Hierbei können die beiden Komponenten so in den Stirnenden untergebracht sein, daß sie im Augenblick des Zusammensetzens miteinander reagieren und die Dichtnut ausfüllen.

    [0004] Eine andere Möglichkeit zur dauerhaften Abdichtung der Fugen besteht darin, eine über die ganze Profilhöhe verlaufende Nut vorzusehen und in diese Nut einen dauerelastischen Dichtstreifen einzulegen, der beim Zusammensetzen mindestens teilweise verformt und/oder komprimiert wird. Insbesondere hat der Dichtstreifen ein Hohlprofil oder ein Winkelprofil, dessen in Längsrichtung liegender Schenkel beim Zusammensetzen in der Nut komprimiert wird.

    [0005] Um die Verformung und damit die Dichtkraft über die ganze Einbaudauer aufrecht erhalten zu können, werden die Rinnenabschnitte vorzugsweise starr miteinander verriegelt oder verbunden. Hierzu können die Rinnenabschnitte am oberen Ende paarweise zusammenwirkende Elemente zum Einhaken oder Einfädeln aufweisen, die bis zum vollen Ausrichten wirksam bleiben und bei der Ausrichtbewegung die Verformung bzw. Kompression des Dichtstreifens herbeiführen. Unten besitzen die Rinnenabschnitte Elemente zum starren Verbinden oder Verriegeln. Statt dieser Haken- und Riegelverbindung kann auch eine Schraubflanschverbindung vorgesehen werden, bei deren Verspannung die dauerelastische Verformung der Dichtung herbeigeführt wird.

    [0006] Weitere Einzelheiten der Erfindung gehen aus den in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen hervor, die nachfolgend detailliert beschrieben werden.

    [0007] Es zeigen:

    Fig. 1 die Draufsicht auf den Rinnenstoß einer ersten Ausführungsform.

    Fig. 2 die Ansicht auf ein Detail nach Pfeil II aus Fig. 1.

    Fig. 3 eine zweite Ausführungsform in der Draufsicht

    Fig. 4 einen Schnitt durch eine dritte Ausführungsform, bei der die Dichtung in einen Spalt im Rinnenstoß eingeschoben wird,

    Fig. 5/6 eine andere Dichtungsform im eingelegten und verformten Zustand,

    Fig. 7/8 die Seitenansicht auf die mit einer Verhakung versehenen Rinnenenden einer letzten Ausführungsform.



    [0008] Nach Fig. 1/2 besitzen die zusammenzusetzenden Rinnenschüsse 1, 2 an den Stoßstellen eine Nut/Feder-Verbindung 3, 4, wobei aber zwischen den Gegenflächen eine Nut verbleibt, die im Einbauzustand mit einer elastisch erstarrenden Dichtmasse 5 gefüllt wird. Zum Einfüllen der Masse ist eine Füllbohrung 6 (Fig. 2) vorgesehen, die durch die an dieser Stelle ausgesparte Stahlzarge 7 verläuft, die als Auflage für den (nicht dargestellten) Rost dient. Der Rost kann mit der Zarge verschraubt werden (Schraublöcher 8).

    [0009] Um der Dichtmasse 5 eine bessere Haftung zu geben, sind die Stirnseiten der Rinnenschüsse vor dem Einbau mit einer Imprägniermasse getränkt oder bestrichen, die zu der Dichtmasse eine gute Affinität hat. Dadurch wird auch die bei Betonrinnen rauhe Oberfläche geschlossen und geglättet.

    [0010] Bei der Rinnenbauform nach Fig. 3 ist keine Einfüllöffnung mehr vorgesehen, sondern nur noch eine über die ganze Rinnenhöhe verlaufende Nut 9, die je zur Hälfte in dem einen der beiden Rinnenschüsse 1′, 2′ liegt. Am Rinnenboden ist diese Nut nach beiden Seiten in je eine Kammer 10, 10′ erweitert, in der sich die zwei Komponenten der Dichtmasse befinden. Die Kammern 10, 10′ sind durch dünne Membrane verschlossen, die im Augenblick des Zusammenbaus durchstoßen werden, so daß die Komponenten miteinander reagieren und die Nut unter Schäumen ausfüllen können. Es ist zweckmäßig, die Rinnenschüsse 1′, 2′ hierbei durch Laschen 11, 12 vorübergehend miteinander zu verbinden, da die schäumende Dichtmasse einen gewissen Druck ausübt. Es kommt für die Verbindung der Rinnenschüsse 1˝, 2˝ auch die Verriegelung nach Fig. 7/8 in Frage, die aus einer oberen Haken/Ösen-Verbindung 13, 14 und einem unteren Riegelschnäpper 15, 16 besteht. Die Rinnenschüsse werden erst oben eingehängt und dann bis zum Einschnappen nach unten gekippt. Auf diese Weise sind die Rinnenschüsse in dem Augenblick, in dem die Dichtmasse reagiert, bereits fest miteinander verbunden.

    [0011] Bei den Dichtungen nach den Figuren 4 bis 6 handelt es sich um elastische Dichtprofile, die in der entsprechenden profilierten Nut durch Verformung dichten. Die Nut 17 bei Fig. 4 ist zum Rinneninneren hin offen und hat ein Omega-Profil, so daß ein Dichtstreifen 18 mit eiförmigem Hohlprofil und einer inneren Fußleiste von innen eingedrückt werden kann. Die Verformung des Hohlprofils beim Einlegen erzeugt die Dichtkraft. Das Unterdrucksetzen des Hohlraumes ist nicht erforderlich. Die Nut 19 nach Fig. 5/6 hat die Form eines unregelmäßigen Sechsecks. Der ursprünglich flachrechteckige Dichtstreifen 20, dessen Länge die Nuttiefe übersteigt, verformt sich beim Zusammenschieben der Rinnenschüsse durch Stauchen und füllt im Endzustand die Nut vollständig aus.

    [0012] Eine Variante dieser letztbeschriebenen Ausführungsform kann darin bestehen, das Profil des Dichtstreifens mit einem Quersteg zu versehen, der sich zwischen die Rinnenschüsse legt und die Kompression des Längsstegs begrenzt. Gleichzeitig bildet der Quersteg, wenn er bis zur Rinneninnenfläche geführt ist, einen sauberen fugenlosen Übergang der beiden Rinnenschüsse.

    [0013] Eine weitere Verbindungsmöglichkeit der Rinnenschüsse untereinander sind Schraubflansche, die die Stirnenden außen umgeben. Statt der Schraub- kann eine Schnappverriegelung vorgesehen sein, die den Zusammenbau beschleunigt. Die Nut für das Einbringen der elastomeren Dichtung liegt in den Flanschen selber.


    Ansprüche

    1. Entwässerungsrinne, bestehend aus mehreren stirnseitig aneinanderzusetzenden Rinnenabschnitten, mit längsschlitzförmigen oder in einem Abdeckrost befindlichen oberen Einlauföffnungen, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnenden der Rinnenabschnitte (1, 2, 1′, 2′, 1˝, 2˝) für das Einbringen von elastomeren Dichtelementen /5, 18, 20) vorbereitet sind.
     
    2. Entwässerungsrinne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtelement eine dauerelastisch erstarrende Fugendichtmasse (5) ist und daß die Stirnenden für eine gute Haftung der Fugendichtmasse vorbereitet sind.
     
    3. Entwässerungsrinne nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnenden in ein erstarrendes Imprägniermittel getaucht oder mit diesem bestrichen sind.
     
    4. Entwässerungsrinne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fugen der Rinnenabschnitte (1, 2, 1′, 2′) für das Eingießen oder Einspritzen eines elastomeren Dichtmittels (5) vorbereitet sind.
     
    5. Entwässerungsrinne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fugen (9) die zwei miteinander reagierenden Komponenten der elastomeren Dichtmasse getrennt enthalten.
     
    6. Entwässerungsrinne nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die zwei Komponenten so untergebracht sind, daß sie im Augenblick des Zusammensetzens von zwei Rinnenabschnitten miteinander reagieren.
     
    7. Entwässerungsrinne nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das eine Stirnende (1′) die eine und das benachbarte Stirnende (2′) die andere Komponente enthält und Mittel vorgesehen sind, die die Kapselung durchstoßen oder zerstören.
     
    8. Entwässerungsrinne nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens in einer Stirnseite ein über das ganze Profil verlaufender, zur benachbarten Stirnseite offener Kanal vorgesehen ist, der mindestens eine Einfüllöffnung (6) aufweist.
     
    9. Entwässerungsrinne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Stirnseite eine über das ganze Profil verlaufende Nut (17, 19) zum Einlegen eines beim Zusammensetzen der Rinnenabschnitte mindestens teilweise verformten und/oder komprimierten Dichtungsstreifens (18, 20) aufweist.
     
    10. Entwässerungsrinne nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Rinnenabschnitte am oberen Ende zusammenwirkende Elemente (13, 14) zum Einhaken oder Einfädeln aufweisen, die bis zum vollen Ausrichten der Rinnenabschnitte (1˝, 2˝) wirksam sind und die Kompression bzw. Verformung der Dichtung herbeiführen.
     
    11. Entwässerungsrinne nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß am unteren Ende der Rinnenabschnitte Elemente (15, 16) zum starren Verbinden oder Verriegeln der Rinnenabschnitte vorgesehen sind.
     
    12. Entwässerungsrinne nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtung aus einem in die Nut greifenden und dort komprimierten Längsabschnitt und einem in Richtung der Fugenfläche verlaufenden Anschlagabschnitt besteht, der die Kompression begrenzt.
     
    13. Entwässerungsrinne nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Nut (17) zum Rinneninnern hin offen ist, daß sie je zur Hälfte auf die beiden Rinnenenden verteilt ist und daß sie nach außen einen Hinterschnitt aufweist, in den eine ein entsprechendes Hohlprofil aufweisende Dichtleiste (18) eindrückbar ist.
     
    14. Entwässerungsrinne nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Rinnenenden Flansche zum Schraubverspannen aufweisen und daß die Flanschaußenfläche zur Aufnahme der komprimierbaren oder reagierenden Dichtung vorbereitet sind.
     




    Zeichnung