[0001] Die Erfindung betrifft einen Wärmetauscher, insbesondere Abhitze-Dampferzeuger, mit
zwischen zwei endseitigen Kammern verlaufenden Wärmetauscherrohren, die von einem
am Wärmeaustausch beteiligten Fluid durchströmt und von einem anderen, dem die Wärmetauscherrohre
umgebenden Gehäuse zugeführten Fluid angeströmt werden, sowie mit einem die Kammern
parallel zu den Wärmetauscherrohren verbindenden Überströmrohr, durch das insbesondere
zur Aufrechterhaltung einer vorgebbaren Austrittstemperatur eines der beiden Fluids
ein veränderlicher Teilstrom des zwischen den Kammern strömenden Fluids unter wesentlicher
Vermeidung des Wärmeaustauschs mit dem anderen Fluid hindurchführbar ist und das zur
Veränderung seines Strömungsquerschnitts mit einer Ventilanordnung versehen ist,
die einen den Strömungsquerschnitt des Überströmrohres in der einen Endstellung der
Ventilanordnung verschließenden Ventilteller und einen mit dem Ventilteller über
eine Ventilstange verbundenen Ventilring umfaßt, der von dem das Überströmrohr verlassenden
Fluid durchströmt wird und in der anderen Endstellung der Ventilanordnung eine in
der austrittsseitigen Kammer ausgebildete Öffnung für das aus den Wärmetauscherrohren
austretende Fluid verschließt.
[0002] Ein Wärmetauscher der voranstehend beschriebenen Art ist aus der DE-PS 28 46 455
bekannt. Bei dieser bekannten Ausführung wird die austrittsseitige Kammer des Wärmetauschers
durch eine senkrecht zu den Wärmetauscherrohren verlaufende Trenn wand in einen Ausströmraum
und einen Mischraum unterteilt. In diesem Mischraum wird der aus den Wärmetauscherrohren
austretende Teilstrom mit dem das Überströmrohr passierenden Teilstrom desselben
Fluids gemischt, wobei die jeweiligen Anteile der beiden Teilströme durch die Stellung
der Ventilanordnung eingestellt werden.
[0003] Diese bekannte Ausführung hat den Nachteil, daß die Vermischung der beiden Teilströme
mit einem hohen Druckverlust verbunden ist und daß ein verhältnismäßig großer Mischraum
vorgesehen werden muß, um eine einigermaßen zufriedenstellende Vermischung der beiden
Teilströme zu erzielen, ohne daß hierbei sichergestellt werden kann, daß der aus dem
Austrittstutzen des Wärmetauschers austretende Fluidstrom nicht aus einer heißen
Kernströmung und einer kälteren Randströmung besteht.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Wärmetauscher der eingangs beschriebenen
Art zu schaffen, dessen am austrittsseitigen Ende des Überströmrohres ausgebildete
Mischeinrichtung eine verlustarme und intensive Vermischung der Teilströme bei erheblich
verringertem Raumbedarf für die Mischstrecke garantiert.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabenstellung durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Austrittsöffnung der austrittsseitigen Wärmetauscherkammer an einem Sammelkonus
ausgebildet ist, der mit dem Ventilring zusammenwirkt, und daß der Ventilring mit
einer kegelförmigen, mit einer Vielzahl von Durchtrittsöffnungen versehenen Austrittsfläche
versehen ist, deren Neigung zur Wärmetauscherlängsachse etwa der Neigung des Sammelkonus
entspricht.
[0006] Mit dieser erfindungsgemäßen Ausbildung wird eine Mischeinrichtung geschaffen, bei
der der aus den Wärmetauscherrohren austretende Teilstrom durch den Sammelkonus gezielt
der Austrittsöffnung der endseitigen Kammer zugeführt wird, wobei dieser Teilstrom
einen ringförmigen Strömungsquerschnitt passiert, der einerseits durch die Wand des
Sammelkonus und andererseits durch den Ventilring gebildet wird. In diesen durch die
Neigung des Sammelkonus gezielt zur Austrittsöffnung gerichteten Teilstrom wird derjenige
Teilstrom desselben Fluids eingeleitet, der aus dem Überströmrohr austritt. Da dieser
Austritt aus einer kegelförmigen Austrittsfläche des Ventilringes erfolgt, deren
Neigung zur Wärmetauscherlängsachse etwa der Neigung des Sammelkonus entspricht,
ergibt sich eine intensive Vermischung der beiden Teilströme innerhalb einer kurzen
Mischstrecke. Zu diesem Zweck ist die kegelförmige Austrittsfläche mit einer Vielzahl
von Durchtrittsöffnungen versehen, die das aus dem Überströmrohr austretende Fluid
in eine Vielzahl kleiner Strömungsfäden aufteilt, die verteilt über den ringförmigen
Strömungsquerschnitt zwischen Sammelkonus und kegelförmiger Austrittsfläche in den
aus den Wärmetauscherrohren kommenden Teilstrom eingemischt werden. Es erfolgt somit
sowohl eine intensive als auch eine verlustarme Durchmischung der beiden Teilströme
innerhalb einer sehr kurzen Mischstrecke, so daß für den Mischvorgang nur ein geringer
Raumbedarf besteht.
[0007] Die mengenmäßige Veränderung der beiden Teilströme kann - wie bekannt - durch eine
Verstellung einerseits des Ventilringes gegenüber dem Sammelkonus und andererseits
des Ventiltellers gegenüber dem Überströmrohr erfolgen, so daß eine vorgegebene Austrittstemperatur
eines der beiden am Wärmeaustausch teilnehmenden Fluids innerhalb enger Grenzen konstant
gehalten werden kann.
[0008] Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung wird die austrittseitige Kammer
durch den Sammelkonus gebildet, dessen Austrittsöffnung zugleich als Austrittstutzen
des Wärmetauschers ausgeführt ist. Sofern ein ausreichend großer Raum zur Verfügung
steht und/oder nach der Mischstrecke eine Art Beruhigungszone ausgebildet werden soll,
kann der Sammelkonus gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung auch innerhalb der
austrittseitigen Kammer angeordnet sein, die ihrerseits mit einem Austrittstutzen
versehen ist.
[0009] Auf der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Wärmetauschers
dargestellt, und zwar zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein Ausführungsbeispiel eines schematisch dargestellten
Wärmetauschers,
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung der Ventilanordnung nach Fig.1 und
Fig. 3 eine der Fig.2 entsprechende Darstellung einer zweiten Ausführungsform.
[0010] Der in Fig.1 verkürzt dargestellte Wärmetauscher hat ein zylindrisches Gehäuse 1,
an dessen einem Ende eine mit einer Isolierung 2a versehene Eintrittskammer 2 für
das wärmeabgebende Fluid F₁ angeordnet ist. Dieses Fluid F₁ wird durch Wärmetauscherrohre
3 geführt, die sich zwischen der Eintrittskammer 2 und einer austrittseitigen Kammer
4 erstrecken. Das abgekühlte Fluid F₁ verläßt die austrittseitige Kammer 4 durch
einen Austrittstutzen 4a. Das wärmeaufnehmende Fluid F₂ wird dem die Wärmetauscherrohre
3 umgebenden Gehäuse 1 durch einen Stutzen 1a zugeführt. Es beaufschlagt die Wärmetauscherrohre
von außen und verläßt nach seiner Aufheizung das Gehäuse 1 durch einen Stutzen 1b.
[0011] Die Eintrittskammer 2 und die austrittseitige Kammer 4 sind miteinander parallel
zu den Wärmetauscherrohren 3 durch ein Überströmrohr 5 verbunden, das mit einer Isolierung
5a versehen ist. Am austrittseitigen Ende dieses Überströmrohres 5 ist eine Ventilanordnung
ausgebildet, die vergrößert in den Figuren 2 und 3 dargestellt ist.
[0012] Diese Ventilanordnung umfaßt einen Ventilteller 6, mit dem in der einen Endstellung
der Strömungsquerschnitt des Überströmrohres 5 vollständig verschlossen werden kann
und der an einer Ventilstange 7 angeordnet ist. An dieser Ventilstange 7 ist weiterhin
ein Ventilring 8 befestigt, der von dem das Überströmrohr 5 verlassenden Fluid F₁
durchströmt wird und der in der anderen Endstellung der Ventilanordnung eine Austrittsöffnung
9 verschließt, die in einem Sammelkonus 10 ausgebildet ist. Dieser Sammelkonus 10
ist derart in der austrittseitigen Kammer 4 angeordnet, daß die Austrittsöffnungen
sämtlicher Wärmetauscherrohre 3 innerhalb des Sammelkonus 10 münden. Auf diese Weise
wird der Sammelkonus 10 und seine Austrittsöffnung 9 von der Gesamtheit desjenigen
Anteils des Fluids F₁ durchströmt, das aus den Wärmetauscherrohren 3 austritt.
[0013] Die Ventilstange 7 wird von einem Stellmotor 11 betätigt, der auf der Außenseite
der austrittseitigen Kammer 4 angeordnet ist. Mittels dieses Stellmotors 11 kann die
Ventilstange 7 in zwei Endstellungen und sämtliche Zwischenstellungen überführt werden.
In der einen Endstellung verschließt der Ventilteller 6 den gesamten Querschnitt des
Überströmrohres 5. In dieser Endstellung strömt das wärmeabgebende Fluid F₁ insgesamt
durch die Wärmetauscherrohre 3; es gelangt in den Sammelkonus 10 und verläßt diesen
durch die Austrittsöffnung 9. In der anderen Endstellung gibt der Ventilteller 6 den
Strömungsquerschnitt des Überströmrohres 5 frei, wogegen der Ventil ring 8 am Sammelkonus
10 in einem Bereich anliegt, der die Austrittsöffnung 9 umgibt. Auf diese Weise werden
die Wärmetauscherrohre 3 auf ihrer Austrittsseite durch den Rückstau verschlossen;
das wärmeabgebende Fluid F₁ strömt vollständig durch das Überströmrohr 5 und gelangt
durch das Innere des Ventilringes 8 in die Austrittsöffnung 9. Da das Überströmrohr
5 mit einer Isolierung 5a versehen ist, wird in dieser Endstellung ein Wärmeaustausch
zwischen dem wärmeabgebenden Fluid F₁ und dem wärmeaufnehmenden Fluid F₂ nahezu verhindert.
[0014] Durch die Zwischenstellungen, die stufenlos zwischen diesen beiden voranstehend beschriebenen
Endstellungen mittels des Stellmotors 11 über die Ventilstange 7 eingestellt werden
können, kann diejenige Teilmenge vorbestimmt werden, die am Wärmeaustausch teilnimmt,
wogegen die andere Teilmenge nahezu vom Wärmeaustausch ausgeschlossen wird. Die voranstehend
beschriebene Ventilanordnung kann demzufolge dazu benutzt werden, entweder die Austrittstemperatur
des Fluids F₁ oder des Fluids F₂ in engen Grenzen zu regeln.
[0015] Um eine gute Durchmischung derjenigen Teilmenge des wärmeabgebenden Fluids F₁, die
aus den Wärmetauscherrohren 3 austritt, mit der Teilmenge zu bewirken, die das Überströmrohr
5 verläßt, ist der Ventilring 8 mit einer kegelförmigen, mit einer Vielzahl von Durchtrittsöffnungen
8b versehenen Austrittsfläche 8a versehen, deren Neigung zur Wärmetauscherlängsachse
etwa der Neigung des Sammelkonus 10 zu dieser Wärmetauscherlängsachse entspricht.
Auf diese Weise wird - wie in den Figuren 2 und 3 zu erkennen - eine gute Durchmischung
der beiden Teilströme erzeugt, bevor diese die Austrittsöffnung 9 des Sammelkonus
10 verlassen. Die aus dem Überströmrohr 5 austretende Teilmenge wird durch die Durchtrittsöffnungen
8b in der Art einer Dusche in den gebündelten Teilstrom eingedüst, der aus dem Sammelkonus
10 austritt. Auf diese Weise wird verhindert, daß aus der Austrittsöffnung 9 Strähnen
des wärmeabgebenden Fluids F₁ mit sehr unterschiedlicher Temperatur austreten. Beim
Ausführungsbeispiel nach den Figuren 1 und 2 ist die austrittseitige Kammer 4 deshalb
lediglich zur Vergleichmäßigung der Strömung vorgesehen, ohne daß in dieser austrittseitigen
Kammer 4 eine Vermischung der beiden Teilströme des wärmeabgebenden Fluids F₁ stattfindet.
[0016] Durch die intensive Vermischung der beiden Teilströme des Fluids F₁ im Bereich der
Austrittsöffnung 9 ist es möglich, gemäß der Ausführungsform nach Fig.3 vollständig
auf die austrittseitige Kammer 4 zu verzichten und den Austrittstutzen 4a unmittelbar
an die Austrittsöffnung 9 anzuschließen, wie dies Fig.3 zeigt. Ansonsten entspricht
die Ventilanordnung beim Ausführungsbeispiel nach Fig.3 der Ventilanordnung des ersten
Ausführungsbeispiels gemäß den Figuren 1 und 2.
Bezugszeichenliste:
[0017]
F₁ wärmeabgebendes Fluid
F₂ wärmeaufnehmendes Fluid
1 Gehäuse
1a Stutzen
1b Stutzen
2 Eintrittskammer
2a Isolierung
3 Wärmetauscherrohr
4 austrittseitige Kammer
4a Austrittstutzen
5 Überströmrohr
5a Isolierung
6 Ventilteller
7 Ventilstange
8 Ventilring
8a Austrittsfläche
8b Durchtrittsöffnung
9 Austrittsöffnung
10 Sammelkonus
11 Stellmotor
1. Wärmetauscher, insbesondere Abhitze-Dampferzeuger, mit zwischen zwei endseitigen
Kammern verlaufenden Wärmetauscherrohren, die von einem am Wärmeaustausch beteiligten
Fluid durchströmt und von einem anderen, dem die Wärmetauscherrohre umgebenden Gehäuse
zugeführten Fluid angeströmt werden, sowie mit einem die Kammern parallel zu den Wärmetauscherrohren
verbindenden Überströmrohr, durch das insbesondere zur Aufrechterhaltung einer vorgebbaren
Ausstrittstemperatur eines der beiden Fluids ein veränderlicher Teilstrom des zwischen
den Kammern strömenden Fluids unter wesentlicher Vermeidung des Wärmeaustauschs mit
dem anderen Fluid hindurchführbar ist und das zur Veränderung seines Strömungsquerschnitts
mit einer Ventilanordnung versehen ist, die einen den Strömungsquerschnitt des Überströmrohres
in der einen Endstellung der Ventilanordnung verschließenden Ventilteller und einen
mit dem Ventilteller über eine Ventilstange verbundenen Ventilring umfaßt, der von
dem das Überströmrohr verlassenden Fluid durchströmt wird und in der anderen Endstellung
der Ventilanordnung eine in der austrittseitigen Kammer ausgebildete Öffnung für
das aus den Wärmetauscherrohren austretende Fluid verschließt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Austrittsöffnung (9) an einem Sammelkonus (10) ausgebildet ist, der mit dem
Ventilring (8) zusammenwirkt, und daß der Ventilring (8) mit einer kegelförmigen,
mit einer Vielzahl von Durchtrittsöffnungen (8b) versehenen Austrittsfläche (8a) versehen
ist, deren Neigung zur Wärmetauscherlängsachse etwa der Neigung des Sammelkonus (10)
entspricht.
2. Wärmetauscher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die austrittseitige
Kammer (4) durch den Sammelkonus (10) gebildet ist, dessen Austrittsöffnung (9) zugleich
als Austrittstutzen (4a) des Wärmetauschers ausgeführt ist.
3. Wärmetauscher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sammelkonus (10)
innerhalb der austrittseitigen Kammer (4) angeordnet ist, die ihrerseits mit einem
Austrittstutzen (4a) versehen ist.