[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Mikrowellen-Haushaltgerät gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
[0002] Das Auftauen von Gefriergut im Mikrowellen-Haushaltgerät gehört zum Stand der Technik
und wird durch verschiedene Auftau-Software unterstützt. Nachteilig für das Auftauen
im Mikrowellen-Haushaltgerät, insbesondsere für tiefgefrorenes Auftaugut, ist zum
einen die mit Mikrowelle verbundene Eindringtiefe von maximal 3 cm und andererseits
der Umluftbetrieb, der die Kondensatbildung des Mikrowellen-Garraumes verhindern soll.
Beide Vorgänge begünstigen das frühe Auftauen der äußeren Gefriergutschichten. Das
kann, obwohl der Gefriergutkern noch tiefgefroren ist, zu äußerlichen Vorgarungen
und lokalen Verbrennungen führen. Diese für den Auftauvorgang unvorteilhafte Ungleichmäßigkeit
des Auftauprozesses wird durch verschiedene Maßnahmen, die im Stand der Technik anzutreffen
sind, behandelt. In der EP 00 66 632 wird vorgeschlagen, mit einer zusätzlichen Auftaubox,
die kapazitiv mit Frequenzen um 20 MHz betrieben wird und im Mikrowellengerät untergebracht
ist, die beschriebenen Nachteile zu vermeiden. Neben zusätzlichen Kosten und Garraumproblemen
entstehen auch Hochfrequenz-Probleme, die diese Lösung belasten.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ohne zusätzliche Hochfrequenz-Leistungen und
unter Benutzung des im Mikrowellen-Haushaltgerät üblichen Garraums eine Lösung anzugeben,
die die bisherigen Nachteile des Mikrowellen-Auftauprozesses vermeidet.
[0004] Die erfindungsgemäße Anordnung zur Lösung dieser Aufgabe ist charakterisiert durch
die Merkmale des Kennzeichnungsteils von Patentanspruch 1.
[0005] Durch die erfindungsgemäße Anordnung wird unter Vermeidung der Wärmezufuhr von außen,
wobei das Auftaugut in einer mikrowellendurchlässigen, jedoch luftdichten Wärmeisolierbox
im unbelüfteten Garraum durch eine wählbare Mikrowellen-Auftauleistung intervallartig
beaufschlagt wird, die Aufgabenstellung gelöst.
[0006] Die Vergleichmäßigung des Auftauprozesses wird durch die Taktung der Auftauleistung
und die Anwendung der Wärmeisolierbox herbeigeführt.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel nach der Erfindung ist im folgenden anhand der Zeichnung
näher beschrieben.
[0009] Es zeigt:
Fig. 1 ein Mikrowellen-Haushaltgerät mit Blick in den Garraum,
Fig. 2 eine Schnittfigur des Mikrowellen-Haushaltgerätes.
[0010] Gemäß Figur 1 ist als Stand der Technik die Vorderansicht eines Mikrowellen-Haushaltgerätes
1, mit einem nicht detailliert ausgeführten Bedienfeld 2 und einem Garraum 3 dargestellt.
Über das Bedienfeld 2 kann beispielsweise die Funktion "Auftauen" mit verschiedenen
Leistungsstufen kombiniert werden.
[0011] Gemäß Figur 2 ist erkennbar der Garraum 3 des Mikrowellen-Haushaltgerätes 1, mit
einer Steuerung 4 für ein Magnetron 5, dessen erzeugte Mikrowellenenergie mittels
eines Hohlleiters 6 über eine Einspeiseöffnung 7 zu einer im Garraum 3 befindlichen
Wärmeisolierbox 8, in der sich ein Auftaugut 9 befindet, geleitet wird.
[0012] Die Steuerung 4 steuert das Magnetron 5 entsprechend der angewählten Auftauleistung
in einem Taktverhältnis von vorzugsweise 1 : 10, d.h. beispielsweise, für eine Auftauzeit
von 85 Minuten (entspricht 1000 g tiefgefrorenes Fleisch bei 150 Watt Auftauleistung),
daß nach einer Minute Mikrowellenleistung von 150 Watt, zehn Minuten Leistungspause
= 0 Watt, alternierend folgen.
[0013] Für geringere Auftauleistungen können andere Taktverhältnisse vorteilhaft sein, die
dann durch die Steuerung 4 realisiert werden. Die durch die Steuerung 4 während des
Auftauvorganges reduzierte, bzw. abgestellte Umluft im Garraum 3 trägt dazu bei, daß
eine Wärmezufuhr von außen für das Auftaugut 9 nicht wirksam wird.
[0014] Die getaktete Zufuhr der Auftauleistung zum in der Wärmeisolierbox 8 befindlichen
Auftaugut 9 ermöglicht eine Vergleichmäßigung des Auftauvorganges, da ein Wärmeausgleich
stattfinden kann, gefördert durch die Wärmeisolierbox 8, die den Wärmeaustausch mit
der Garraumluft verhindert. Der Nachteil, daß Mikrowellen über nur maximal 3 cm Eindringtiefe
verfügen, wird dadurch kompensiert. Die äußere Schicht des Auftaugutes wird durch
die Auftauintervalle nicht übergart oder selektiv verbrannt, da in der 0-Phase der
zugeführten Mikrowellenleistung ein Wärmeaustausch mit dem Gefriergutkern stattfindet
und die Außenschicht bis zum Gefrierpunkt abgekühlt wird. Die nach der 0-Phase folgende
Mikrowellen-Leistungsphase wiederholt den Vorgang. Es wird durch diese Verfahrensweise
ein gleichmäßiges Auftauen auch für mengenmäßig größeres Auftaugut 9 gewährleistet.
1. Mikrowellen- Haushaltgerät, insbesondere zum Auftauen ohne Wärmezufuhr von außen,
wobei die für den Auftauprozeß verwendete Mikrowellenenergie von einem Magnetron
(5) erzeugt und direkt oder mittels eines Hohlleiters (6) vorzugsweise Rechteckhohlleiters,
zu mindestens einer Einspeiseöffnung (7) eines Garraumes (3) geleitet und in diesen
eingekoppelt wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine mit dem Magnetron (5) verbundene Steuerung (4) während des Auftauvorganges
die Durchlüftung des Garraumes (3) reduziert und daß die Steuerung (4) die wählbare
Mikrowellen-Auftauleistung dem Garraum (3), in dem sich ein in einer Wärmeisolierbox
(8) untergebrachtes Auftaugut (9) befindet, als Impulsleistung mit einem dem Auftaugut
angepaßten Taktverhältnis zuführt.
2. Mikrowellen-Haushaltgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmeisolierbox
(8) aus zwei mikrowellendurchlässigen geschäumten Teilen, die einen nahezu luftdicht
schließenden Behälter bilden, besteht.
3. Mikrowellen-Haushaltgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung
(4) die Durchlüftung des Garraumes (3) bei Anwahl der niedrigsten Auftaustufe abstellt.
4. Mikrowellen-Haushaltgerät nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Steuerung (4) die Durchlüftung des Garraums (3) bei Anwahl einer höheren Auftaustufe
stark vermindert.
5. Mikrowellen-Haushaltgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung
(4) in Abhängigkeit von der gewählten Auftaustufe, die Auftauleistung dem Garraum
(3) als Impulsfolge zuführt, wobei das Taktverhältnis von zugeführtem Leistungsimpuls
zu nachfolgender Leistungspause sich beispielsweise wie 1:10 verhält.
6. Mikrowellenhaushaltgerät nach Anspruch 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Steuerung (4) in Abhängigkeit von der gewählten Auftaustufe, die Auftauleistung dem
Garraum (3) als Impulsfolge zuführt, wobei die Amplitude des zugeführten Leistungsimpulses
auftaugutbezogen varriert wird und das Taktverhältnis kleiner als 0,1 ist.