[0001] Die Erfindung betrifft ein Rasiermesser bzw. Effiliermesser bestehend aus einem langgestreckten
Griffteil, an dessen vorderem Ende eine Rasierklinge angeordnet ist und das auf der
bezüglich zur Schneidkante der Rasierklinge gegenüberliegenden Seite im hinteren Bereich
mit Abstand vom hinteren Ende einen abstehenden Griffansatz aufweist.
[0002] Rasiermesser bzw. Effiliermesser sind bekannt und werden insbesondere von Friseuren
und Barbieren verwendet. Die bekannten Rasiermesser bestehen dabei jeweils aus einem
länglichen Griffteil, an dessen vorderem Ende eine Rasierklinge angeordnet ist, die
nach Gebrauch durch eine neue ersetzt werden kann. Im hinteren Bereich des Griffteils
mit Abstand vom hinteren Ende ist ein U-förmige Abdeckschiene verschwenkbar gelagert.
Im zusammengeklappten Zustand des Rasiermessers kommt dabei die Schneidkante der Rasierklinge
innerhalb dieser Abdeckschiene zu liegen. Für den Gebrauch wird dann die Abdeckschiene
um mehr als 180
o nach oben geklappt, so daß sie einen abstehenden Griffansatz bildet, bezüglich dem
die Bedienungsperson mit ihren Fingern beidseitig das Griffteil des Rasiermessers
hält.
[0003] Bei diesem bekannten Rasiermesser bzw. Effiliermesser ist die Abdeckschiene technisch
aufwendig und somit das Rasiermesser insgesamt teuer. Darüber hinaus läßt sich der
abstehende Griffansatz in Form der Abdeckschiene ergonomisch nicht optimal ausbilden,
da das Rasiermesser wieder zusammengeklappt werden muß. Schließlich kann sich die
Winkelstellung der Abdeckschiene im aufgeklappten Zustand leicht verändern, was sich
insbesondere während des Rasiervorganges als störend erweist.
[0004] Davon ausgehend liegt der Erfindung die
Aufgabe zugrunde, bei dem bekannten Rasiermesser bzw. Effiliermesser den Griffansatz zu
verbessern und dabei insbesondere ein Rasiermesser bzw. Effiliermesser mit guten
ergonomischen Eigenschaften zu schaffen.
[0005] Als technische
Lösung wird mit der Erfindung vorgeschlagen, daß der Griffansatz als kurzer Stummelansatz
ausgebildet sowie bezüglich zum Griffteil fest angeordnet ist.
[0006] Ein nach dieser technischen Lehre ausgebildetes Rasiermesser bzw. Effiliermesser
zeichnet sich durch seine guten ergonomischen Eigenschaften aus. Der fest am Griffteil
angeordnete kurze Stummelansatz läßt sich derart gestalten, daß der Benutzer auf
ergonomisch günstigste Weise das Griffteil des Rasiermessers bzw. Effiliermessers
halten kann. Unter "kurz" ist dabei im wesentlichen eine Größenordnung in der Länge
des Stummelansatzes zu verstehen, die der Dicke der Finger entspricht, so daß diese
seitlich an diesem Stummelansatz bequem anliegen können. So kann die Länge des Stummelansatzes
beispielsweise die zwei- bis dreifache Dicke der Finger betragen. Da der kurze Stummelansatz
fest am Griffteil angeordnet ist, kann sich dessen Winkelstellung bezüglich zum Griffteil
nicht verändern, so daß der Benutzer das Rasiermesser sicher halten kann.
[0007] Vorzugsweise ist der Stummelansatz einstückig mit dem Griffteil ausgebildet, wobei
es sich insbesondere um ein Kunststofformteil handelt. Dies stellt ein technisch
einfach herzustellendes Rasiermesser dar.
[0008] In einer Weiterbildung des Stummelansatzes weist dieser eine Durchbrechung auf. Neben
einer Materialeinsparung kann diese Durchbrechung auch als Aufhänger für das Rasiermesser
dienen.
[0009] Um die ergonomischen Griffeigenschaften des Rasiermessers zu verbessern, wird in
einer Weiterbildung vorgeschlagen, daß das langgestreckte Griffteil vorzugsweise beidseitig
des Stummelansatzes jeweils eine sich in Längsrichtung des Griffteils erstreckende
Mulde aufweist. In diesen Mulden kommen dann die Finger des Benutzers zu liegen, ohne
daß sie verrutschen können. Je nach Ausbildung der Mulden kann eine entsprechende
Anzahl von Fingern Platz finden.
[0010] Um insgesamt die Stabilität des Rasiermessers und dabei insbesondere des Griffteils
zu erhöhen, weist das Griffteil in einer Weiterbildung ein Doppel-T-Profil auf. Ein
derartiges Querschnittsprofil in Form eines liegenden "H" hat sich als sehr günstig
für eine hohe Stabilität erwiesen.
[0011] Grundsätzlich ist es möglich, für die Rasierklinge des Rasiermessers eine sogenannte
Rasierklingeneinheit vorzusehen, bei der die Rasierklinge unlösbar in einem Kunststoffkörper
eingebettet ist, wobei die Rasierklingeneinheit als separates Teil mit dem vorderen
Ende des Griffteils verbunden und gegebenenfalls nach Abnützung der Rasierklinge
gegen eine neue ausgetauscht werden kann, wobei das Griffteil wiederverwendet wird.
Die Rasierklingeneinheiten können dabei in einem Spender angeordnet sein, woraus
sie mittels des Griffteils entnommen werden können. Stattdessen ist es aber in einer
Weiterbildung des Rasiermessers möglich, daß dieses ein einstückiges Kunststofformteil
ist, bei dem Rasierklinge unlösbar im Griffteil eingebettet ist. Das auf diese Weise
ausgebildete Rasiermesser ist dann ein sogenanntes Einweg-Rasiermesser, welches bei
verbrauchter Rasierklinge wegegeworfen wird. Da bei dem Rasiermesser nicht wie bisher
eine verschwenkbar angelenkte Abdeckschiene am Griffteil angeordnet ist, sondern
lediglich ein einstückig angeformter kurzer Stummelansatz, ist dies wirtschaftlich
vertretbar sowie ohne große Kosten für den Benutzer. Insbesondere genügt diese Einwegbenutzung
Vorschriften, wonach Friseure und Barbiere für jeden Kunden eine neue Ra sierklinge
verwenden müssen, um so den hygienischen Erfordernissen zu genügen.
[0012] In einer weiteren Weiterbildung des Rasiermessers bzw. Effiliermessers wird eine
Abdeckkappe für das vordere Ende des Griffteils zum Abdecken der Schneidkante der
Rasierklinge vorgeschlagen. Eine derartige Abdeckkappe hat den Vorteil, daß sich
während des Nichtgebrauchs des Rasiermessers Personen nicht daran verletzen können.
[0013] In einer ersten Ausführungsform ist die Abdeckkappe vorzugsweise ein U-förmiges
Klemmteil, das entweder von vorne in Längsrichtung des Griffteils auf dieses aufgeschoben
oder aber auch senkrecht zur Schneidkante der Rasierklinge aufgeschoben wird. Durch
die Vorspannung der U-förmigen Abdeckkappe kommt diese dabei mit ihren einander gegenüberliegenden
Innenwänden an den Seiten des Griffteils zur Anlage, so daß auf diese Weise die Abdeckkappe
bezüglich zum Griffteil fixiert ist.
[0014] In einer zweiten Ausführungsform der Abdeckkappe wird vorgeschlagen, daß diese eine
in Längsrichtung auf das vordere Ende des Griffteils aufsteckbare, sackförmige Kunststoffolie
ist. Diese erweist sich insbesondere bei den Einweg-Rasierapparaten als besonders
kostengünstig, da sie nach einmaligem Gebrauch des Rasiermessers zusammen mit diesem
ohnehin weggeworfen wird.
[0015] Ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Rasiermessers bzw. Effiliermessers
wird nachfolgend anhand der Zeichnungen beschrieben. In diesen zeigt:
Fig. 1 eine Ansicht eines Rasiermessers bzw. Effiliermessers;
Fig. 2 das Rasiermesser bzw. Effiliermesser aus Fig. 1, jedoch mit aufgesteckter Abdeckkappe
für die Rasierklingen;
Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie III-III in den Fig. 1 und 2;
Fig. 4 einen Schnitt entlang der Linie IV-IV in Fig. 1;
Fig. 5 die Schnittdarstellung in Fig. 4 in vergrößertem Maßstab;
Fig. 6 einen Schnitt entlang der Linie VI-VI in Fig. 2;
Fig. 7 die Schnittdarstellung in Fig. 6 in vergrößertem Maßstab.
[0016] Das Rasiermesser bzw. Effiliermesser besteht aus einem langgestreckten Griffteil
1 mit einem doppel-T-förmigen Querschnittsprofil, wie in der Schnittdarstellung gemäß
Fig. 3 zu erkennen ist. Beim Griffteil 1 handelt es sich dabei um ein Kunststofformteil,
in dem am vorderen Ende des Griffteils 1 eine Rasierklinge 2 unlösbar eingebettet
ist, so daß die Rasierklinge 2 bis auf deren Schneidkante 3 seitlich vollständig
von dem Kunststoffmaterial abgedeckt ist. Wie in den Schnittdarstellungen gemäß den
Fig. 4 bis 7 zu erkennen ist, besteht das Griffteil 1 aus zwei einzelnen Kunststofformteilen
1′,1˝, die unter Zwischenanordnung der Rasierklinge 2 miteinander verbunden werden,
wobei beim dargestellten Ausführungsbeispiel zu diesem Zweck die beiden Kunststofformteile
1′,1˝ mit Zapfen und dazu korrespondierenden Ausnehmungen versehen sind. Statt zweier
einzelner Kunststofformteile 1′,1˝ kann auch ein einstückiges Kunststofformteil vorgesehen
sein, in dem während des Spritzvorganges die Rasierklinge 2 eingebettet wird.
[0017] Im Nichtgebrauchszustand des Rasiermessers ist auf das vordere Ende des Griffteils
1 zur Abdeckung der Schneidkante 3 der Rasierklinge 2 eine Abdeckkappe 4 aufgesteckt,
die im dargestellten Ausführungsbeispiel ein einrastbares Klemmteil 1 mit einem V-förmigen
Querschnittsprofil ist, wie in Fig. 2 sowie in Fig. 6 und 7 zu erkennen ist. Stattdessen
kann als Abdeckkappe 4 auch eine sackförmige kunststoffolie vorgesehen sein, die
in Längsrichtung des Griffteils aufsteckbar ist und dieses vordere Ende des Griffteils
1 umhüllt.
[0018] Im hinteren Bereich des Griffteils 1 ist ein kurzer Stummelansatz 5 angeformt, und
zwar auf der bezüglich zur Schneidkante 3 der Rasierklinge 2 gegenüberliegenden Seite
des Griffteils 1. Dieser einstückig mit dem Griffteil 1 ausgebildete Stummelansatz
5 schließt dabei mit dem Griffteil 1 einen ganz bestimmten Winkel ein.
[0019] Wie in Fig. 1 und 2 weiterhin zu erkennen ist, weist der Stummelansatz 5 eine Durchbrechung
6 auf, die einerseits zur Materialeinsparung und andererseits als Aufhänger für das
Rasiermesser dient. Weiterhin ist in Fig. 1 und 2 zu erkennen, daß beidseits des
Stummelansatzes 5 das Griffteil 1 jeweils eine in Längsrichtung verlaufende Mulde
7 zur Aufnahme der Finger des Benutzers aufweist.
[0020] Das Rasiermesser bzw. Effiliermesser zeichnet sich durch seine guten ergonomischen
Eigenschaften aus und ist darüber hinaus als sogenanntes Einweg-Rasiermesser bzw.
Einweg-Effiliermesser verwendbar.
Bezugszeichenliste
[0021]
1 Griffteil
1′ Kunststofformteil
1˝ Kunststofformteil
2 Rasierklinge
3 Schneidkante
4 Abdeckkappe
5 Stummelansatz
6 Durchbrechung
7 Mulde
1. Rasiermesser bzw. Effiliermesser bestehend aus einem langgestreckten Griffteil
(1), an dessen vorderem Ende eine Rasierklinge (2) angeordnet ist und das auf der
bezüglich zur Schneidkante (3) der Rasierklinge (2) gegenüberliegenden Seite im hinteren
Bereich mit Abstand vom hinteren Ende einen abstehenden Griffansatz aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Griffansatz als kurzer Stummelansatz (5) ausgebildet sowie bezüglich zum
Griffteil (1) fest angeordnet ist.
2. Rasiermesser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stummelansatz (5)
einstückig mit dem Griffteil (1) ausgebildet ist.
3. Rasiermesser nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Stummelansatz
(5) eine Durchbrechung (6) aufweist.
4. Rasiermesser nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
langgestreckte Griffteil (1) vorzugsweise beidseitig des Stummelansatzes (5) jeweils
eine in Längsrichtung des Griffteils (1) sich erstreckende Mulde (7) aufweist.
5. Rasiermesser nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennnzeichnet, daß das
Griffteil (1) ein Doppel-T-Profil aufweist.
6. Rasiermesser nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß dieses
ein einstückiges Kunststofformteil ist, bei dem die Rasierklinge (2) unlösbar im Griffteil
(1) eingebettet ist.
7. Rasiermesser nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch eine Abdeckkappe
(4) für das vordere Ende des Griffteils (1) zum Abdecken der Schneidkante (3) der
Rasierklinge (2).
8. Rasiermesser nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckkappe (4) ein
U-förmiges Klemmteil ist.
9. Rasiermesser nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckkappe (4) eine
in Längsrichtung auf das vordere Ende des Griffteils (1) aufsteckbare, sackförmige
Kunststoffolie ist.