(19)
(11) EP 0 357 990 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.03.1990  Patentblatt  1990/11

(21) Anmeldenummer: 89114810.8

(22) Anmeldetag:  10.08.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B26B 21/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES FR GB IT

(30) Priorität: 03.09.1988 DE 8811140 U

(71) Anmelder: Wilkinson Sword Gesellschaft mit beschränkter Haftung
D-42659 Solingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Grange, Kenneth
    London NW3 (GB)

(74) Vertreter: Stenger, Watzke & Ring Patentanwälte 
Kaiser-Friedrich-Ring 70
40547 Düsseldorf
40547 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Rasiermesser bzw. Effiliermesser


    (57) Die Erfindung betrifft ein Rasiermesser bzw. Effiliermesser bestehend aus einem langgestreckten Griffteil 1, an dessen vorderem Ende eine Rasierklinge 2 angeordnet ist und das auf der bezüglich zur Schneidkante 3 der Rasierklinge 2 gegenüber­liegenden Seite im hinteren Bereich mit Abstand vom hinteren Ende einen abstehenden Griffansatz aufweist. Um bei dem be­kannten Rasiermesser bzw. Effiliermesser den Griffansatz zu verbessern und dabei insbesondere ein Rasiermesser bzw. Effi­liermesser mit guten ergonomischen Eigenschaften zu schaffen, wird mit der Erfindung vorgeschlagen, daß der Griffansatz als kurzer Stummelansatz 5 ausgebildet sowie bezüglich zum Griff­teil 1 fest angeordnet ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Rasiermesser bzw. Effiliermesser bestehend aus einem langgestreckten Griffteil, an dessen vor­derem Ende eine Rasierklinge angeordnet ist und das auf der bezüglich zur Schneidkante der Rasierklinge gegenüberliegenden Seite im hinteren Bereich mit Abstand vom hinteren Ende einen abstehenden Griffansatz aufweist.

    [0002] Rasiermesser bzw. Effiliermesser sind bekannt und werden ins­besondere von Friseuren und Barbieren verwendet. Die bekannten Rasiermesser bestehen dabei jeweils aus einem länglichen Griffteil, an dessen vorderem Ende eine Rasierklinge angeord­net ist, die nach Gebrauch durch eine neue ersetzt werden kann. Im hinteren Bereich des Griffteils mit Abstand vom hin­teren Ende ist ein U-förmige Abdeckschiene verschwenkbar gela­gert. Im zusammengeklappten Zustand des Rasiermessers kommt dabei die Schneidkante der Rasierklinge innerhalb dieser Ab­deckschiene zu liegen. Für den Gebrauch wird dann die Abdeck­schiene um mehr als 180o nach oben geklappt, so daß sie einen abstehenden Griffansatz bildet, bezüglich dem die Bedienungs­person mit ihren Fingern beidseitig das Griffteil des Rasier­messers hält.

    [0003] Bei diesem bekannten Rasiermesser bzw. Effiliermesser ist die Abdeckschiene technisch aufwendig und somit das Rasiermesser insgesamt teuer. Darüber hinaus läßt sich der abstehende Griffansatz in Form der Abdeckschiene ergonomisch nicht opti­mal ausbilden, da das Rasiermesser wieder zusammengeklappt werden muß. Schließlich kann sich die Winkelstellung der Ab­deckschiene im aufgeklappten Zustand leicht verändern, was sich insbesondere während des Rasiervorganges als störend er­weist.

    [0004] Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zu­grunde, bei dem bekannten Rasiermesser bzw. Effiliermesser den Griffansatz zu verbessern und dabei insbesondere ein Rasier­messer bzw. Effiliermesser mit guten ergonomischen Eigenschaf­ten zu schaffen.

    [0005] Als technische Lösung wird mit der Erfindung vorge­schlagen, daß der Griffansatz als kurzer Stummelansatz ausge­bildet sowie bezüglich zum Griffteil fest angeordnet ist.

    [0006] Ein nach dieser technischen Lehre ausgebildetes Rasiermesser bzw. Effiliermesser zeichnet sich durch seine guten ergono­mischen Eigenschaften aus. Der fest am Griffteil angeordnete kurze Stummelansatz läßt sich derart gestalten, daß der Benut­zer auf ergonomisch günstigste Weise das Griffteil des Rasier­messers bzw. Effiliermessers halten kann. Unter "kurz" ist da­bei im wesentlichen eine Größenordnung in der Länge des Stum­melansatzes zu verstehen, die der Dicke der Finger entspricht, so daß diese seitlich an diesem Stummelansatz bequem anliegen können. So kann die Länge des Stummelansatzes beispielsweise die zwei- bis dreifache Dicke der Finger betragen. Da der kurze Stummelansatz fest am Griffteil angeordnet ist, kann sich dessen Winkelstellung bezüglich zum Griffteil nicht ver­ändern, so daß der Benutzer das Rasiermesser sicher halten kann.

    [0007] Vorzugsweise ist der Stummelansatz einstückig mit dem Griff­teil ausgebildet, wobei es sich insbesondere um ein Kunst­stofformteil handelt. Dies stellt ein technisch einfach herzu­stellendes Rasiermesser dar.

    [0008] In einer Weiterbildung des Stummelansatzes weist dieser eine Durchbrechung auf. Neben einer Materialeinsparung kann diese Durchbrechung auch als Aufhänger für das Rasiermesser dienen.

    [0009] Um die ergonomischen Griffeigenschaften des Rasiermessers zu verbessern, wird in einer Weiterbildung vorgeschlagen, daß das langgestreckte Griffteil vorzugsweise beidseitig des Stummel­ansatzes jeweils eine sich in Längsrichtung des Griffteils er­streckende Mulde aufweist. In diesen Mulden kommen dann die Finger des Benutzers zu liegen, ohne daß sie verrutschen können. Je nach Ausbildung der Mulden kann eine entsprechende Anzahl von Fingern Platz finden.

    [0010] Um insgesamt die Stabilität des Rasiermessers und dabei insbe­sondere des Griffteils zu erhöhen, weist das Griffteil in einer Weiterbildung ein Doppel-T-Profil auf. Ein derartiges Querschnittsprofil in Form eines liegenden "H" hat sich als sehr günstig für eine hohe Stabilität erwiesen.

    [0011] Grundsätzlich ist es möglich, für die Rasierklinge des Rasier­messers eine sogenannte Rasierklingeneinheit vorzusehen, bei der die Rasierklinge unlösbar in einem Kunststoffkörper einge­bettet ist, wobei die Rasierklingeneinheit als separates Teil mit dem vorderen Ende des Griffteils verbunden und gegebenen­falls nach Abnützung der Rasierklinge gegen eine neue ausge­tauscht werden kann, wobei das Griffteil wiederverwendet wird. Die Rasierklingeneinheiten können dabei in einem Spender ange­ordnet sein, woraus sie mittels des Griffteils entnommen werden können. Stattdessen ist es aber in einer Weiterbildung des Rasiermessers möglich, daß dieses ein einstückiges Kunst­stofformteil ist, bei dem Rasierklinge unlösbar im Griffteil eingebettet ist. Das auf diese Weise ausgebildete Rasiermesser ist dann ein sogenanntes Einweg-Rasiermesser, welches bei ver­brauchter Rasierklinge wegegeworfen wird. Da bei dem Rasier­messer nicht wie bisher eine verschwenkbar angelenkte Abdeck­schiene am Griffteil angeordnet ist, sondern lediglich ein einstückig angeformter kurzer Stummelansatz, ist dies wirt­schaftlich vertretbar sowie ohne große Kosten für den Benut­zer. Insbesondere genügt diese Einwegbenutzung Vorschriften, wonach Friseure und Barbiere für jeden Kunden eine neue Ra­ sierklinge verwenden müssen, um so den hygienischen Erforder­nissen zu genügen.

    [0012] In einer weiteren Weiterbildung des Rasiermessers bzw. Effi­liermessers wird eine Abdeckkappe für das vordere Ende des Griffteils zum Abdecken der Schneidkante der Rasierklinge vor­geschlagen. Eine derartige Abdeckkappe hat den Vorteil, daß sich während des Nichtgebrauchs des Rasiermessers Personen nicht daran verletzen können.

    [0013] In einer ersten Ausführungsform ist die Abdeckkappe vorzugs­weise ein U-förmiges Klemmteil, das entweder von vorne in Längsrichtung des Griffteils auf dieses aufgeschoben oder aber auch senkrecht zur Schneidkante der Rasierklinge aufgeschoben wird. Durch die Vorspannung der U-förmigen Abdeckkappe kommt diese dabei mit ihren einander gegenüberliegenden Innenwänden an den Seiten des Griffteils zur Anlage, so daß auf diese Wei­se die Abdeckkappe bezüglich zum Griffteil fixiert ist.

    [0014] In einer zweiten Ausführungsform der Abdeckkappe wird vorge­schlagen, daß diese eine in Längsrichtung auf das vordere Ende des Griffteils aufsteckbare, sackförmige Kunststoffolie ist. Diese erweist sich insbesondere bei den Einweg-Rasierapparaten als besonders kostengünstig, da sie nach einmaligem Gebrauch des Rasiermessers zusammen mit diesem ohnehin weggeworfen wird.

    [0015] Ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Rasiermessers bzw. Effiliermessers wird nachfolgend anhand der Zeichnungen beschrieben. In diesen zeigt:

    Fig. 1 eine Ansicht eines Rasiermessers bzw. Effiliermes­sers;

    Fig. 2 das Rasiermesser bzw. Effiliermesser aus Fig. 1, jedoch mit aufgesteckter Abdeckkappe für die Ra­sierklingen;

    Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie III-III in den Fig. 1 und 2;

    Fig. 4 einen Schnitt entlang der Linie IV-IV in Fig. 1;

    Fig. 5 die Schnittdarstellung in Fig. 4 in vergrößertem Maßstab;

    Fig. 6 einen Schnitt entlang der Linie VI-VI in Fig. 2;

    Fig. 7 die Schnittdarstellung in Fig. 6 in vergrößertem Maßstab.



    [0016] Das Rasiermesser bzw. Effiliermesser besteht aus einem langge­streckten Griffteil 1 mit einem doppel-T-förmigen Quer­schnittsprofil, wie in der Schnittdarstellung gemäß Fig. 3 zu erkennen ist. Beim Griffteil 1 handelt es sich dabei um ein Kunststofformteil, in dem am vorderen Ende des Griffteils 1 eine Rasierklinge 2 unlösbar eingebettet ist, so daß die Ra­sierklinge 2 bis auf deren Schneidkante 3 seitlich vollständig von dem Kunststoffmaterial abgedeckt ist. Wie in den Schnitt­darstellungen gemäß den Fig. 4 bis 7 zu erkennen ist, besteht das Griffteil 1 aus zwei einzelnen Kunststofformteilen 1′,1˝, die unter Zwischenanordnung der Rasierklinge 2 miteinander verbunden werden, wobei beim dargestellten Ausführungsbeispiel zu diesem Zweck die beiden Kunststofformteile 1′,1˝ mit Zapfen und dazu korrespondierenden Ausnehmungen versehen sind. Statt zweier einzelner Kunststofformteile 1′,1˝ kann auch ein einstückiges Kunststofformteil vorgesehen sein, in dem während des Spritzvorganges die Rasierklinge 2 eingebettet wird.

    [0017] Im Nichtgebrauchszustand des Rasiermessers ist auf das vordere Ende des Griffteils 1 zur Abdeckung der Schneidkante 3 der Ra­sierklinge 2 eine Abdeckkappe 4 aufgesteckt, die im darge­stellten Ausführungsbeispiel ein einrastbares Klemmteil 1 mit einem V-förmigen Querschnittsprofil ist, wie in Fig. 2 sowie in Fig. 6 und 7 zu erkennen ist. Stattdessen kann als Abdeck­kappe 4 auch eine sackförmige kunststoffolie vorgesehen sein, die in Längsrichtung des Griffteils aufsteckbar ist und die­ses vordere Ende des Griffteils 1 umhüllt.

    [0018] Im hinteren Bereich des Griffteils 1 ist ein kurzer Stummelan­satz 5 angeformt, und zwar auf der bezüglich zur Schneidkante 3 der Rasierklinge 2 gegenüberliegenden Seite des Griffteils 1. Dieser einstückig mit dem Griffteil 1 ausgebildete Stummel­ansatz 5 schließt dabei mit dem Griffteil 1 einen ganz be­stimmten Winkel ein.

    [0019] Wie in Fig. 1 und 2 weiterhin zu erkennen ist, weist der Stum­melansatz 5 eine Durchbrechung 6 auf, die einerseits zur Ma­terialeinsparung und andererseits als Aufhänger für das Ra­siermesser dient. Weiterhin ist in Fig. 1 und 2 zu erkennen, daß beidseits des Stummelansatzes 5 das Griffteil 1 jeweils eine in Längsrichtung verlaufende Mulde 7 zur Aufnahme der Finger des Benutzers aufweist.

    [0020] Das Rasiermesser bzw. Effiliermesser zeichnet sich durch seine guten ergonomischen Eigenschaften aus und ist darüber hinaus als sogenanntes Einweg-Rasiermesser bzw. Einweg-Effiliermesser verwendbar.

    Bezugszeichenliste



    [0021] 

    1 Griffteil

    1′ Kunststofformteil

    1˝ Kunststofformteil

    2 Rasierklinge

    3 Schneidkante

    4 Abdeckkappe

    5 Stummelansatz

    6 Durchbrechung

    7 Mulde




    Ansprüche

    1. Rasiermesser bzw. Effiliermesser bestehend aus einem lang­gestreckten Griffteil (1), an dessen vorderem Ende eine Ra­sierklinge (2) angeordnet ist und das auf der bezüglich zur Schneidkante (3) der Rasierklinge (2) gegenüberliegenden Seite im hinteren Bereich mit Abstand vom hinteren Ende einen abstehenden Griffansatz aufweist,
    dadurch gekennzeichnet, daß der Griffansatz als kurzer Stummelansatz (5) ausgebil­det sowie bezüglich zum Griffteil (1) fest angeordnet ist.
     
    2. Rasiermesser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stummelansatz (5) einstückig mit dem Griffteil (1) aus­gebildet ist.
     
    3. Rasiermesser nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­net, daß der Stummelansatz (5) eine Durchbrechung (6) auf­weist.
     
    4. Rasiermesser nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge­kennzeichnet, daß das langgestreckte Griffteil (1) vorzugs­weise beidseitig des Stummelansatzes (5) jeweils eine in Längsrichtung des Griffteils (1) sich erstreckende Mulde (7) aufweist.
     
    5. Rasiermesser nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge­kennnzeichnet, daß das Griffteil (1) ein Doppel-T-Profil aufweist.
     
    6. Rasiermesser nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge­kennzeichnet, daß dieses ein einstückiges Kunststofformteil ist, bei dem die Rasierklinge (2) unlösbar im Griffteil (1) eingebettet ist.
     
    7. Rasiermesser nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeich­net durch eine Abdeckkappe (4) für das vordere Ende des Griffteils (1) zum Abdecken der Schneidkante (3) der Rasierklinge (2).
     
    8. Rasiermesser nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckkappe (4) ein U-förmiges Klemmteil ist.
     
    9. Rasiermesser nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckkappe (4) eine in Längsrichtung auf das vordere Ende des Griffteils (1) aufsteckbare, sackförmige Kunst­stoffolie ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht