(19)
(11) EP 0 357 994 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.03.1990  Patentblatt  1990/11

(21) Anmeldenummer: 89114871.0

(22) Anmeldetag:  11.08.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E04B 2/96
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI LU NL

(30) Priorität: 07.09.1988 DE 3830397

(71) Anmelder: WICONA BAUSYSTEME GMBH & CO. KG
D-89077 Ulm (DE)

(72) Erfinder:
  • Götschel, Hans, Dipl.-Ing.
    D-7915 Elchingen 2 (DE)

(74) Vertreter: Dziewior, Joachim, Dipl.-Phys. Dr. et al
Patentanwälte Dr. Hermann Fay Dr. Joachim Dziewior Postfach 1767
89007 Ulm
89007 Ulm (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Rahmenkonstruktion in Pfosten-Riegel-Bauweise, insbesondere für Fassaden, Dächer od. dgl.


    (57) Die Erfindung betrifft eine Rahmenkonstruktion in Pfosten-­Riegel-Bauweise, insbesondere für Fassaden od. dgl.
    In Rahmenfeldern (A) sind Glasscheiben (3) entsprechend einer "Normalfassade" mittels die Scheibenränder auf der Außenseite abdeckender Deckprofile (5) befestigt.
    In benachbarten Rahmenfeldern (B) sind Glasscheiben (4) ent­sprechend einer "Ganzglasfassade" mittels mit den Glasscheiben (4) verklebter Einfaßrahmen (6) befestigt.
    Die Ausbildung der Übergänge der Verglasungsarten gestaltet sich dadurch besonders einfach, daß in den Rahmenfeldern (B) die Glasscheiben (4) im wesentlichen unverändert befestigt sind, während in den Rahmenfeldern (A) einseitig ausgebildete Deck­profile (5a) vorgesehen sind




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Rahmenkonstruktion in Pfosten-­Riegel-Bauweise, insbesondere für Fassaden, Dächer od. dgl., nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

    [0002] Rahmenkonstruktionen in Pfosten-Riegel-Bauweise, bei denen die Glasscheiben mittels die Scheibenränder auf der Außen­seite abdeckender Deckprofile befestigt sind, sind allge­mein üblich (vgl. beispielsweise DE-PS 3.401.085).

    [0003] Daneben sind Rahmenkonstruktionen ohne von außen sichtbare Scheiben-Halteprofile bekannt. Diese sogenannten "Ganzglas­fassaden" sind in der englischen Literatur unter dem Stich­wort "structural bzw. silicone glazing" bekannt. Dabei wer­den die Glasscheiben mittels mit den Glasscheiben verklebter Rahmen befestigt (vgl. beispielsweise DE-OS 3.541.730).

    [0004] Sollen aus gestalterischen Gründen (um etwa der an sich strukturlosen Ganzglasfassade eine Struktur zu verleihen) oder aus funktionellen Gründen (weil beispielsweise bei der Ganzglasfassade die Anzahl der Öffnungstypen beschränkt ist) beide Verglasungsarten miteinander kombiniert werden, so stellt sich die Aufgabe, an den Übergängen der beiden Verglasungsarten die Montage der Glasscheiben, Paneele od. dgl. möglichst einfach zu gestalten.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in Rahmenfeldern (A) Glasscheiben od. dgl. mittels die Schei­benränder auf der Außenseite abdeckender Deckprofile befe­stigt sind,
    daß in benachbarten Rahmenfeldern (B) Glasscheiben od. dgl. mittels mit den Glasscheiben od. dgl. verklebter Rahmen befestigt sind,
    daß an den Übergängen der Verglasungsarten in Richtung der Rahmenfelder (A) einseitig ausgebildete, die Scheibenränder der Glasscheiben od. dgl. auf der Außenseite abdeckende Deckprofile vorgesehen sind
    und daß an den Übergängen der Verglasungsarten in den Rahmenfeldern (B) die Glasscheiben od. dgl. in im wesent­lichen unveränderter Weise mittels mit den Glasscheiben od. dgl. verklebter Rahmen befestigt sind.

    [0006] Damit ist es lediglich erforderlich, an den Übergängen der beiden Verglasungsarten einseitig ausgebildete, die Schei­benränder der Glasscheiben od. dgl. auf der Außenseite abdeckende Deckprofile zu verwenden.

    [0007] Nach einer bevorzugten Ausführungsform wird die Montage der Glasscheiben dadurch wesentlich erleichtert, daß die Deck­profile und die Rahmen im wesentlichen senkrecht zur Glas­scheibenebene an den Pfosten- und Riegelprofilen befestigt sind. Die Befestigung erfolgt vorzugsweise dadurch, daß ein im wesentlichen parallel zur Scheibenebene verlaufender Befestigungssteg der Deckprofile und ein im wesentlichen parallel zur Scheibenebene umlaufender Quersteg der Rahmen mit einem Mittelsteg der Pfosten- und Riegelprofile ver­schraubt wird.

    [0008] Sofern eine geringere Bautiefe der Rahmenkonstruktion erwünscht ist, empfiehlt es sich, daß die Deckprofile im wesentlichen senkrecht zur Glasscheibenebene und die Rahmen im wesentlichen parallel zur Glasscheibenebene an den Pfosten- und Riegelprofilen befestigt sind. In diesem Fall wird die Befestigung vorzugsweise dadurch vorgenommen, daß ein im wesentlichen parallel zur Scheibenebene verlaufender Befestigungssteg der Deckprofile mit einem Mittelsteg der Pfosten- und Riegelprofile verschraubt ist und daß ein im wesentlichen senkrecht zur Scheibenebene umlaufender Längs­steg der Rahmen mit einer Seitenwand der Pfosten- und Riegelprofile verschraubt ist.

    [0009] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weisen die mittels Deckprofilen befestigten Glasscheiben od. dgl. und die Rahmen auf der Innenseite der Rahmenkonstruktion dieselbe Dichtungsebene auf. An den Übergängen der Ver­glasungsarten liegen die Glasscheiben dann in unterschied­lichen Ebenen.

    [0010] Sollen an den Übergängen der Verglasungsarten die Glas­scheiben in annähernd derselben Ebene verlaufen, so weisen die mittels Deckprofilen befestigten Glasscheiben od. dgl. und die Rahmen auf der Innenseite der Rahmenkonstruktion unterschiedliche Dichtungsebenen auf, wobei zwischen den mittels Deckprofilen befestigten Glasscheiben od. dgl. und den Pfosten- und Riegelprofilen jeweils Ausgleichsprofile angeordnet sind.

    [0011] Hinsichtlich der Ausbildung der mit den Glasscheiben ver­klebten Rahmen empfiehlt es sich, daß diese einen die Glasscheiben einfassenden Schenkel aufweisen und somit als Einfaßrahmen ausgebildet sind.

    [0012] In diesem Fall empfiehlt es sich insbesondere aus optischen Gründen, daß an den Übergängen der Verglasungsarten die Außenkanten der Deckprofile und die Außenkanten der Einfaß­rahmen miteinander fluchten.

    [0013] Die Erfindung wird anhand der folgenden Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigt

    Fig. 1 schematisch die Anordnung einer aus Pfosten und Riegeln aufgebauten Rahmenkonstruktion,

    Fig. 2 einen Horizontalschnitt nach Linie II - II der Fig. 1,

    Fig. 3 einen Vertikalschnitt nach Linie III - III der Fig. 1,

    Fig. 4 einen Horizontalschnitt durch ein Pfostenprofil mit Wechsel der Verglasungsarten nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung und

    Fig. 5 ebenfalls einen Horizontalschnitt durch ein Pfosten­profil mit Wechsel der Verglasungsarten bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung.



    [0014] Bei der Fassade nach Fig. 1 bilden (vertikale) Pfosten­profile 1 und (horizontale) Riegelprofile 2 eine Rahmen­konstruktion, deren Rahmenfelder A, B durch Isolierglas­scheiben 3, 4 od. dgl. ausgefüllt sind.

    [0015] Dabei sind Rahmenfelder A markiert, in denen die Glas­scheiben 3 mittels die Scheibenränder auf der Außenseite abdeckender Deckprofile 5, 5a an den Pfosten 1- und Riegel­profilen 2 befestigt sind. Daneben sind Rahmenfelder B markiert, in denen die Glasscheiben 4 im Sinne einer Ver­glasung ohne von außen sichtbare Scheiben-Halteprofile ("structural bzw. silicone glazing") verglast sind, indem die Glasscheiben 4 erst in einen Einfaßrahmen 6 eingeklebt und dann an den Pfosten 1- und Riegelprofilen 2 befestigt werden. Die Rahmenfelder A können dabei etwa einen belüf­teten Raum, die Rahmenfelder B etwa einen vollklimatisierten Raum überdecken.

    [0016] Gemäß den Schnitten nach Fig. 2/3 sind die (vertikalen) Pfostenprofile 1 und die (horizontalen) Riegelprofile 2 als Hohlkammerprofile ausgebildet. Die Pfostenprofile 1 weisen Verankerungsnuten 7 für Innendichtungen 8 sowie einen Mittelsteg 9 mit Schraubkanal 9′ auf. Die Riegelprofile 2 sind analog aufgebaut: Es werden hier dieselben Bezeich­nungen verwendet.

    [0017] In den Rahmenfeldern A sind die Isolierglasscheiben 3 mittels die Scheibenränder auf der Außenseite abdeckender Deckprofile 5, 5a frontal mit den Mittelstegen 9 unter Zwischenschaltung von Außendichtungen 10 verschraubt. Dabei decken die Deckprofile 5 jeweils zwei benachbarte Glas­scheiben 3 ab; an den Übergängen der beiden Verglasungsarten (vgl. Fig. 2/Mitte und Fig. 3) sind einseitig ausgebildete, die Scheibenränder auf der Außenseite abdeckende Deckprofile 5a vorgesehen, die für die Verschraubung einen im wesent­lichen parallel zur Scheibenebene verlaufenden Befesti­gungssteg 11 aufweisen.

    [0018] Anstelle der gezeigten Darstellung kann das Deckprofile 5a auch als Hohlkammerprofil ausgebildet sein (gestrichelt angedeutet). Die Deckprofile 5 können zusätzlich Abdeck­leisten 12 aufweisen.

    [0019] In den Rahmenfeldern B sind die Glasscheiben 4 in Einfaß­rahmen 6 geklebt (vgl. den Kleber 13), die ihrerseits mittels eines Quersteges 14 frontal an die Mittelstege 9 geschraubt sind. Der Quersteg 14 verläuft im wesentlichen parallel zur Scheibenebene um. Die Einfaßrahmen 6 weisen einen umlaufenden Schenkel 6′ auf, der die Glasscheiben 4 od. dgl. vollständig umgibt. Die Verklebung der Glasscheiben 4 mit den Einfaßrahmen 6 wird vorzugsweise bereits in der Werkstatt durchgeführt. Zur Wärmedämmung ist jeweils ein mit 15 bezifferter, durchgehender Isoliersteg angedeutet.

    [0020] Nach Fig. 2/3 weisen die Glasscheiben 3 und die Einfaßrahmen 6 auf der Innenseite der Rahmenkonstruktion dieselbe Dich­tungsebene D auf. Die Glasscheiben 3 und 4 liegen damit in unterschiedlichen Ebenen.

    [0021] An den Übergangsstellen der beiden Verglasungsarten ist jedoch das Deckprofil 5a - insbesondere aus optischen Gründen - derart ausgebildet, daß dessen Außenkante 5a′ mit der Außenkante 6˝ des Schenkels 6′ fluchtet.

    [0022] Der Raum zwischen Deckprofil 5a und Einfaßrahmen 6 wird durch Dichtungen 16 abgedichtet.

    [0023] Die Fig. 4 zeigt einen Horizontalschnitt bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung, bei der die Deckprofile 5, 5a und die Einfaßrahmen 6 ebenfalls frontal befestigt werden. Bei dieser Ausführungsform verlaufen die Glasscheiben 3, 4 annähernd in derselben Ebene, die Glasscheiben 3 und die Einfaßrahmen 6 weisen aber unterschiedliche Dichtungsebenen D₁, D₂ auf. In diesem Fall ist zwischen den Glasscheiben 3 und den Pfosten 1- bzw. Riegelprofilen 2 jeweils ein Aus­gleichsprofil 17 vorzusehen.

    [0024] Der Schnitt nach Fig. 5 betrifft den Fall der frontalen Befestigung der Deckprofile 5, 5a, aber der seitlichen Befestigung der Einfaßrahmen 6, so daß eine geringe Bautiefe erzielt wird. Hierbei werden die Einfaßrahmen 6 über einen im wesentlichen senkrecht zur Scheibenebene umlaufenden Längssteg 18 seitlich mit den Pfosten 1- bzw. Riegelprofilen 2 verschraubt. Bei derselben Dichtungsebene D für die Glasscheiben 3 und die Einfaßrahmen 6 verlaufen die Glas­scheiben 3, 4 wiederum in annähernd derselben Ebene. In der gezeigten Darstellung ist der Schenkel 6′ des Rahmens 6 wärmegedämmt ausgeführt.

    [0025] Wie aus Fig. 4/5 ersichtlich, schließen auch bei diesen gezeigten Übergangsstellen die Außenkanten 5a′ der Deck­profile 5a mit den Außenkanten 6˝ der Schenkel 6′ ab.


    Ansprüche

    1. Rahmenkonstruktion in Pfosten-Riegel-Bauweise, insbes. für Fassaden, Dächer od. dgl., bestehend aus Pfosten­profilen (1), aus quer dazu sich erstreckenden Riegel­profilen (2) mit eingesetzten Glasscheiben (3, 4), Pa­neelen od. dgl., die an den Pfosten (1)- und Riegel­profilen (2) befestigt sind,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß in Rahmenfeldern (A) Glasscheiben (3) od. dgl. mit­tels die Scheibenränder auf der Außenseite abdeckender Deckprofile (5) befestigt sind,
    daß in benachbarten Rahmenfeldern (B) Glasscheiben (4) od. dgl. mittels mit den Glasscheiben (4) od. dgl. ver­klebter Rahmen (6) befestigt sind,
    daß an den Übergängen der Verglasungsarten in Richtung der Rahmenfelder (A) einseitig ausgebildete, die Schei­benränder der Glasscheiben (3) od. dgl. auf der Außen­seite abdeckende Deckprofile (5a) vorgesehen sind und
    daß an den Übergängen der Verglasungsarten in den Rah­menfeldern (B) die Glasscheiben (4) od. dgl. in im we­sentlichen unveränderter Weise mittels mit den Glasschei­ben (4) od. dgl. verklebter Rahmen (6) befestigt sind.
     
    2. Rahmenkonstruktion nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Deckprofile (5a) und die Rahmen (6) im wesent­lichen senkrecht zur Glasscheibenebene an den Pfosten (1)- und Riegelprofilen (2) befestigt sind.
     
    3. Rahmenkonstruktion nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß ein im wesentlichen parallel zur Scheibenebene verlaufender Befestigungssteg (11) der Deckprofile (5a) und ein im wesentlichen parallel zur Scheiben­ebene umlaufender Quersteg (14) der Rahmen (6) mit einem Mittelsteg (9) der Pfosten (1)- und Riegelpro­file (2) verschraubt sind.
     
    4. Rahmenkonstruktion nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Deckprofile (5a) im wesentlichen senkrecht zur Glasscheibenebene und die Rahmen (6) im wesentlichen parallel zur Glasscheibenebene an den Pfosten (1)- und Riegelprofilen (2) befestigt sind.
     
    5. Rahmenkonstruktion nach Anspruch 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß ein im wesentlichen parallel zur Scheibenebene verlaufender Befestigungssteg (11) der Deckprofile (5a) mit einem Mittelsteg (9) der Pfosten (1)- und Riegelprofile (2) verschraubt ist und daß ein im wesentlichen senkrecht zur Scheibenebene umlaufender Längssteg (19) der Rahmen (6) mit einer Seitenwand der Pfosten (1)- und Riegelprofile (2) verschraubt ist.
     
    6. Rahmenkonstruktion nach Anspruch 2/3 oder 4/5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die mittels Deckprofilen (5, 5a) befestigten Glas­scheiben (3) od. dgl. und die Rahmen (6) auf der Innen­seite der Rahmenkonstruktion dieselbe Dichtungsebene (D) aufweisen.
     
    7. Rahmenkonstruktion nach Anspruch 2/3 oder 4/5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die mittels Deckprofilen (5, 5a) befestigten Glasscheiben (3) od. dgl. und die Rahmen (6) auf der Innenseite der Rahmenkonstruktion unterschied­liche Dichtungsebenen (D₁, D₂) aufweisen, wobei zwischen den mittels Deckprofilen (5, 5a) befestig­ten Glasscheiben (3) od. dgl. und den Pfosten (1)- und Riegelprofilen (2) jeweils Ausgleichsprofile (17) angeordnet sind.
     
    8. Rahmenkonstruktion nach Anspruch 6 oder 7,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Rahmen (6) mit einem die Scheibenränder der Glasscheiben (4) od. dgl. einfassenden Schenkel (6′) als Einfaßrahmen ausgebildet sind.
     
    9. Rahmenkonstruktion nach Anspruch 8,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Außenkanten (5a′) der Deckprofile (5a) und die Außenkanten (6˝) der Einfaßrahmen (6) miteinander fluchten.
     




    Zeichnung