[0001] Die Erfindung betrifft eine Rahmenkonstruktion in Pfosten-Riegel-Bauweise, insbesondere
für Fassaden, Dächer od. dgl., nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Rahmenkonstruktionen in Pfosten-Riegel-Bauweise, bei denen die Glasscheiben mittels
die Scheibenränder auf der Außenseite abdeckender Deckprofile befestigt sind, sind
allgemein üblich (vgl. beispielsweise DE-PS 3.401.085).
[0003] Daneben sind Rahmenkonstruktionen ohne von außen sichtbare Scheiben-Halteprofile
bekannt. Diese sogenannten "Ganzglasfassaden" sind in der englischen Literatur unter
dem Stichwort "structural bzw. silicone glazing" bekannt. Dabei werden die Glasscheiben
mittels mit den Glasscheiben verklebter Rahmen befestigt (vgl. beispielsweise DE-OS
3.541.730).
[0004] Sollen aus gestalterischen Gründen (um etwa der an sich strukturlosen Ganzglasfassade
eine Struktur zu verleihen) oder aus funktionellen Gründen (weil beispielsweise bei
der Ganzglasfassade die Anzahl der Öffnungstypen beschränkt ist) beide Verglasungsarten
miteinander kombiniert werden, so stellt sich die Aufgabe, an den Übergängen der beiden
Verglasungsarten die Montage der Glasscheiben, Paneele od. dgl. möglichst einfach
zu gestalten.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in Rahmenfeldern (A) Glasscheiben
od. dgl. mittels die Scheibenränder auf der Außenseite abdeckender Deckprofile befestigt
sind,
daß in benachbarten Rahmenfeldern (B) Glasscheiben od. dgl. mittels mit den Glasscheiben
od. dgl. verklebter Rahmen befestigt sind,
daß an den Übergängen der Verglasungsarten in Richtung der Rahmenfelder (A) einseitig
ausgebildete, die Scheibenränder der Glasscheiben od. dgl. auf der Außenseite abdeckende
Deckprofile vorgesehen sind
und daß an den Übergängen der Verglasungsarten in den Rahmenfeldern (B) die Glasscheiben
od. dgl. in im wesentlichen unveränderter Weise mittels mit den Glasscheiben od.
dgl. verklebter Rahmen befestigt sind.
[0006] Damit ist es lediglich erforderlich, an den Übergängen der beiden Verglasungsarten
einseitig ausgebildete, die Scheibenränder der Glasscheiben od. dgl. auf der Außenseite
abdeckende Deckprofile zu verwenden.
[0007] Nach einer bevorzugten Ausführungsform wird die Montage der Glasscheiben dadurch
wesentlich erleichtert, daß die Deckprofile und die Rahmen im wesentlichen senkrecht
zur Glasscheibenebene an den Pfosten- und Riegelprofilen befestigt sind. Die Befestigung
erfolgt vorzugsweise dadurch, daß ein im wesentlichen parallel zur Scheibenebene verlaufender
Befestigungssteg der Deckprofile und ein im wesentlichen parallel zur Scheibenebene
umlaufender Quersteg der Rahmen mit einem Mittelsteg der Pfosten- und Riegelprofile
verschraubt wird.
[0008] Sofern eine geringere Bautiefe der Rahmenkonstruktion erwünscht ist, empfiehlt es
sich, daß die Deckprofile im wesentlichen senkrecht zur Glasscheibenebene und die
Rahmen im wesentlichen parallel zur Glasscheibenebene an den Pfosten- und Riegelprofilen
befestigt sind. In diesem Fall wird die Befestigung vorzugsweise dadurch vorgenommen,
daß ein im wesentlichen parallel zur Scheibenebene verlaufender Befestigungssteg der
Deckprofile mit einem Mittelsteg der Pfosten- und Riegelprofile verschraubt ist und
daß ein im wesentlichen senkrecht zur Scheibenebene umlaufender Längssteg der Rahmen
mit einer Seitenwand der Pfosten- und Riegelprofile verschraubt ist.
[0009] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weisen die mittels Deckprofilen
befestigten Glasscheiben od. dgl. und die Rahmen auf der Innenseite der Rahmenkonstruktion
dieselbe Dichtungsebene auf. An den Übergängen der Verglasungsarten liegen die Glasscheiben
dann in unterschiedlichen Ebenen.
[0010] Sollen an den Übergängen der Verglasungsarten die Glasscheiben in annähernd derselben
Ebene verlaufen, so weisen die mittels Deckprofilen befestigten Glasscheiben od. dgl.
und die Rahmen auf der Innenseite der Rahmenkonstruktion unterschiedliche Dichtungsebenen
auf, wobei zwischen den mittels Deckprofilen befestigten Glasscheiben od. dgl. und
den Pfosten- und Riegelprofilen jeweils Ausgleichsprofile angeordnet sind.
[0011] Hinsichtlich der Ausbildung der mit den Glasscheiben verklebten Rahmen empfiehlt
es sich, daß diese einen die Glasscheiben einfassenden Schenkel aufweisen und somit
als Einfaßrahmen ausgebildet sind.
[0012] In diesem Fall empfiehlt es sich insbesondere aus optischen Gründen, daß an den Übergängen
der Verglasungsarten die Außenkanten der Deckprofile und die Außenkanten der Einfaßrahmen
miteinander fluchten.
[0013] Die Erfindung wird anhand der folgenden Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es
zeigt
Fig. 1 schematisch die Anordnung einer aus Pfosten und Riegeln aufgebauten Rahmenkonstruktion,
Fig. 2 einen Horizontalschnitt nach Linie II - II der Fig. 1,
Fig. 3 einen Vertikalschnitt nach Linie III - III der Fig. 1,
Fig. 4 einen Horizontalschnitt durch ein Pfostenprofil mit Wechsel der Verglasungsarten
nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung und
Fig. 5 ebenfalls einen Horizontalschnitt durch ein Pfostenprofil mit Wechsel der
Verglasungsarten bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung.
[0014] Bei der Fassade nach Fig. 1 bilden (vertikale) Pfostenprofile 1 und (horizontale)
Riegelprofile 2 eine Rahmenkonstruktion, deren Rahmenfelder A, B durch Isolierglasscheiben
3, 4 od. dgl. ausgefüllt sind.
[0015] Dabei sind Rahmenfelder A markiert, in denen die Glasscheiben 3 mittels die Scheibenränder
auf der Außenseite abdeckender Deckprofile 5, 5a an den Pfosten 1- und Riegelprofilen
2 befestigt sind. Daneben sind Rahmenfelder B markiert, in denen die Glasscheiben
4 im Sinne einer Verglasung ohne von außen sichtbare Scheiben-Halteprofile ("structural
bzw. silicone glazing") verglast sind, indem die Glasscheiben 4 erst in einen Einfaßrahmen
6 eingeklebt und dann an den Pfosten 1- und Riegelprofilen 2 befestigt werden. Die
Rahmenfelder A können dabei etwa einen belüfteten Raum, die Rahmenfelder B etwa einen
vollklimatisierten Raum überdecken.
[0016] Gemäß den Schnitten nach Fig. 2/3 sind die (vertikalen) Pfostenprofile 1 und die
(horizontalen) Riegelprofile 2 als Hohlkammerprofile ausgebildet. Die Pfostenprofile
1 weisen Verankerungsnuten 7 für Innendichtungen 8 sowie einen Mittelsteg 9 mit Schraubkanal
9′ auf. Die Riegelprofile 2 sind analog aufgebaut: Es werden hier dieselben Bezeichnungen
verwendet.
[0017] In den Rahmenfeldern A sind die Isolierglasscheiben 3 mittels die Scheibenränder
auf der Außenseite abdeckender Deckprofile 5, 5a frontal mit den Mittelstegen 9 unter
Zwischenschaltung von Außendichtungen 10 verschraubt. Dabei decken die Deckprofile
5 jeweils zwei benachbarte Glasscheiben 3 ab; an den Übergängen der beiden Verglasungsarten
(vgl. Fig. 2/Mitte und Fig. 3) sind einseitig ausgebildete, die Scheibenränder auf
der Außenseite abdeckende Deckprofile 5a vorgesehen, die für die Verschraubung einen
im wesentlichen parallel zur Scheibenebene verlaufenden Befestigungssteg 11 aufweisen.
[0018] Anstelle der gezeigten Darstellung kann das Deckprofile 5a auch als Hohlkammerprofil
ausgebildet sein (gestrichelt angedeutet). Die Deckprofile 5 können zusätzlich Abdeckleisten
12 aufweisen.
[0019] In den Rahmenfeldern B sind die Glasscheiben 4 in Einfaßrahmen 6 geklebt (vgl. den
Kleber 13), die ihrerseits mittels eines Quersteges 14 frontal an die Mittelstege
9 geschraubt sind. Der Quersteg 14 verläuft im wesentlichen parallel zur Scheibenebene
um. Die Einfaßrahmen 6 weisen einen umlaufenden Schenkel 6′ auf, der die Glasscheiben
4 od. dgl. vollständig umgibt. Die Verklebung der Glasscheiben 4 mit den Einfaßrahmen
6 wird vorzugsweise bereits in der Werkstatt durchgeführt. Zur Wärmedämmung ist jeweils
ein mit 15 bezifferter, durchgehender Isoliersteg angedeutet.
[0020] Nach Fig. 2/3 weisen die Glasscheiben 3 und die Einfaßrahmen 6 auf der Innenseite
der Rahmenkonstruktion dieselbe Dichtungsebene D auf. Die Glasscheiben 3 und 4 liegen
damit in unterschiedlichen Ebenen.
[0021] An den Übergangsstellen der beiden Verglasungsarten ist jedoch das Deckprofil 5a
- insbesondere aus optischen Gründen - derart ausgebildet, daß dessen Außenkante 5a′
mit der Außenkante 6˝ des Schenkels 6′ fluchtet.
[0022] Der Raum zwischen Deckprofil 5a und Einfaßrahmen 6 wird durch Dichtungen 16 abgedichtet.
[0023] Die Fig. 4 zeigt einen Horizontalschnitt bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung,
bei der die Deckprofile 5, 5a und die Einfaßrahmen 6 ebenfalls frontal befestigt werden.
Bei dieser Ausführungsform verlaufen die Glasscheiben 3, 4 annähernd in derselben
Ebene, die Glasscheiben 3 und die Einfaßrahmen 6 weisen aber unterschiedliche Dichtungsebenen
D₁, D₂ auf. In diesem Fall ist zwischen den Glasscheiben 3 und den Pfosten 1- bzw.
Riegelprofilen 2 jeweils ein Ausgleichsprofil 17 vorzusehen.
[0024] Der Schnitt nach Fig. 5 betrifft den Fall der frontalen Befestigung der Deckprofile
5, 5a, aber der seitlichen Befestigung der Einfaßrahmen 6, so daß eine geringe Bautiefe
erzielt wird. Hierbei werden die Einfaßrahmen 6 über einen im wesentlichen senkrecht
zur Scheibenebene umlaufenden Längssteg 18 seitlich mit den Pfosten 1- bzw. Riegelprofilen
2 verschraubt. Bei derselben Dichtungsebene D für die Glasscheiben 3 und die Einfaßrahmen
6 verlaufen die Glasscheiben 3, 4 wiederum in annähernd derselben Ebene. In der gezeigten
Darstellung ist der Schenkel 6′ des Rahmens 6 wärmegedämmt ausgeführt.
[0025] Wie aus Fig. 4/5 ersichtlich, schließen auch bei diesen gezeigten Übergangsstellen
die Außenkanten 5a′ der Deckprofile 5a mit den Außenkanten 6˝ der Schenkel 6′ ab.
1. Rahmenkonstruktion in Pfosten-Riegel-Bauweise, insbes. für Fassaden, Dächer od.
dgl., bestehend aus Pfostenprofilen (1), aus quer dazu sich erstreckenden Riegelprofilen
(2) mit eingesetzten Glasscheiben (3, 4), Paneelen od. dgl., die an den Pfosten (1)-
und Riegelprofilen (2) befestigt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß in Rahmenfeldern (A) Glasscheiben (3) od. dgl. mittels die Scheibenränder auf
der Außenseite abdeckender Deckprofile (5) befestigt sind,
daß in benachbarten Rahmenfeldern (B) Glasscheiben (4) od. dgl. mittels mit den Glasscheiben
(4) od. dgl. verklebter Rahmen (6) befestigt sind,
daß an den Übergängen der Verglasungsarten in Richtung der Rahmenfelder (A) einseitig
ausgebildete, die Scheibenränder der Glasscheiben (3) od. dgl. auf der Außenseite
abdeckende Deckprofile (5a) vorgesehen sind und
daß an den Übergängen der Verglasungsarten in den Rahmenfeldern (B) die Glasscheiben
(4) od. dgl. in im wesentlichen unveränderter Weise mittels mit den Glasscheiben
(4) od. dgl. verklebter Rahmen (6) befestigt sind.
2. Rahmenkonstruktion nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Deckprofile (5a) und die Rahmen (6) im wesentlichen senkrecht zur Glasscheibenebene
an den Pfosten (1)- und Riegelprofilen (2) befestigt sind.
3. Rahmenkonstruktion nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein im wesentlichen parallel zur Scheibenebene verlaufender Befestigungssteg (11)
der Deckprofile (5a) und ein im wesentlichen parallel zur Scheibenebene umlaufender
Quersteg (14) der Rahmen (6) mit einem Mittelsteg (9) der Pfosten (1)- und Riegelprofile
(2) verschraubt sind.
4. Rahmenkonstruktion nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Deckprofile (5a) im wesentlichen senkrecht zur Glasscheibenebene und die Rahmen
(6) im wesentlichen parallel zur Glasscheibenebene an den Pfosten (1)- und Riegelprofilen
(2) befestigt sind.
5. Rahmenkonstruktion nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein im wesentlichen parallel zur Scheibenebene verlaufender Befestigungssteg (11)
der Deckprofile (5a) mit einem Mittelsteg (9) der Pfosten (1)- und Riegelprofile (2)
verschraubt ist und daß ein im wesentlichen senkrecht zur Scheibenebene umlaufender
Längssteg (19) der Rahmen (6) mit einer Seitenwand der Pfosten (1)- und Riegelprofile
(2) verschraubt ist.
6. Rahmenkonstruktion nach Anspruch 2/3 oder 4/5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mittels Deckprofilen (5, 5a) befestigten Glasscheiben (3) od. dgl. und die
Rahmen (6) auf der Innenseite der Rahmenkonstruktion dieselbe Dichtungsebene (D)
aufweisen.
7. Rahmenkonstruktion nach Anspruch 2/3 oder 4/5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mittels Deckprofilen (5, 5a) befestigten Glasscheiben (3) od. dgl. und die
Rahmen (6) auf der Innenseite der Rahmenkonstruktion unterschiedliche Dichtungsebenen
(D₁, D₂) aufweisen, wobei zwischen den mittels Deckprofilen (5, 5a) befestigten Glasscheiben
(3) od. dgl. und den Pfosten (1)- und Riegelprofilen (2) jeweils Ausgleichsprofile
(17) angeordnet sind.
8. Rahmenkonstruktion nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rahmen (6) mit einem die Scheibenränder der Glasscheiben (4) od. dgl. einfassenden
Schenkel (6′) als Einfaßrahmen ausgebildet sind.
9. Rahmenkonstruktion nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Außenkanten (5a′) der Deckprofile (5a) und die Außenkanten (6˝) der Einfaßrahmen
(6) miteinander fluchten.