(19)
(11) EP 0 358 010 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.03.1990  Patentblatt  1990/11

(21) Anmeldenummer: 89115144.1

(22) Anmeldetag:  17.08.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5D03C 7/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE ES FR GB IT LI

(30) Priorität: 05.09.1988 DE 3830107

(71) Anmelder: C.C. Egelhaaf GmbH & Co. Maschinenfabrik KG
D-72770 Reutlingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Gaisser, Rudi
    D-7410 Reutlingen 11-Betzingen (DE)

(74) Vertreter: Möbus, Rudolf, Dipl.-Ing. 
Hindenburgstrasse 65
D-72762 Reutlingen
D-72762 Reutlingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Drehervorrichtung für Webmaschinen


    (57) Bei der Drehervorrichtung für Webmaschinen ist die abwech­selnd von den beiden bewegten Litzentragschienen (10, 11) durch magnetische Koppelung gesteuerte Halblitze (16) für den Dreherfaden auf den die Steherfäden führenden beiden Hebelitzen (12, 13) mittels eines Koppelungsteiles (17), das als Magnetträger oder als Magnetanker ausgebildet sein kann, ummittelbar und längsverschiebbar gelagert und wird von mit den Litzentragschienen (10, 11) oder den Hebe­litzen (12, 13) mitbewegten Gegenkoppelungsteilen (19, 20) beeinflußt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Drehervorrichtung für Web­maschinen, mit zwei auf gegenläufigen Litzentragschienen angeordneten Hebelitzen für Steherfäden und einer abwech­selnd von den beiden Litzentragschienen durch magnetische Koppelung gesteuerten Halblitze für den Dreherfaden.

    [0002] Es ist bereits bekannt, die Mitnahme der Halblitze durch die Hebelitzen mittels ausreichend starker Permanentmagne­te zu bewirken. Hierzu wurde ein Halbschaft für die Halb­litze mit einem mit Magneten versehenen Gleitstück versehen, das auf gesonderten Stäben geführt war, die mit den Litzentragschienen verbunden waren. Diese Koppelungs­vorrichtung ist relativ aufwendig in ihrer Konstruktion und auch platzraubend, so daß sie sich nicht auf dem Markt eingeführt hat.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Drehervor­richtung der eingangs genannten Art, bei welcher die Halb­litze durch magnetische Koppelung gesteuert wird, ein­facher und raumsparender auszubilden, ohne daß dadurch ihre Betriebssicherheit beeinträchtigt wird.

    [0004] Die gestellte Aufgabe wird mit der Drehervorrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Halblitze über ein magnetisches oder magnetisierbares Koppelungsteil auf beiden Hebelitzen längsverschiebbar ge­lagert ist, das abwechselnd mit zwei magnetisierbaren oder magnetischen Gegenkoppelungsteilen zusammenwirkt, von denen das eine mit der einen und das andere mit der ande­ren der beiden gegenläufigen Litzentragschienen mitbeweg­bar ist.

    [0005] Bei der erfindungsgemäß ausgebildeten Drehervorrichtung entfallen besondere Führungsteile. Die Halblitze ist un­mittelbar auf den Hebelitzen geführt. Das die Führung der Halblitze bewirkende Koppelungsteil kann vorteilhafter­weise ein die beiden Hebelitzen jeweils beidseitig umfassender offener und nach dem Aufbringen auf die Hebe­litzen schließbarer Gleitkörper sein, wozu er beispiels­weise aus zwei Teilen bestehen kann, die nach dem Aufbrin­gen auf die beiden Hebelitzen fest miteinander verbindbar sind, beispielsweise durch Vernieten oder durch Zusammen­klipsen.

    [0006] Die Gegenkoppelungsteile können mit den Hebelitzen oder aber mit gesonderten Haltern verbunden sein, die an den Litzentragschienen befestigbar, vorzugsweise lösbar auf­klipsbar sind. Eine erfindungsgemäß ausgebildete Dreher­vorrichtung läßt sich preiswert aus wenigen, vorzugsweise auch noch auswechselbaren Teilen bilden und massearm und mit sehr geringem Raumbedarf in den Webschäften anordnen.

    [0007] Weitere Merkmale des Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung, die Ausführungsbeispiele der Drehervorrichtung zeigt.

    [0008] Im einzelnen zeigen:

    Fig. 1 eine Teilansicht von zwei auf verschiedenen Litzentragschienen angeordneten Hebelitzen und die Halblitze einer ersten Ausführungs­form der Drehervorrichtung;

    Fig. 2 eine Teilansicht des Koppelungsteiles und der Gegenkoppelungsteile der Drehervorrich­tung in Richtung des Pfeiles II in Fig. 1;

    Fig. 3 eine der Fig. 1 entsprechende Ansicht bei gegeneinander versetzten Litzentragschienen und damit gegeneinander versetzten Hebe­litzen;

    Fig. 4 eine der Fig. 3 entsprechende Darstellung einer zweiten Ausführungsform der Dreher­vorrichtung;

    Fig. 5 eine den Fig. 3 und 4 entsprechende Dar­stellung einer dritten Ausführungsform der Drehervorrichtung;

    Fig. 6 eine Teilansicht des Koppelungsbereichs der Halblitze in Richtung des Pfeiles VI in Fig. 5.



    [0009] In der Zeichnung sind von den Hebewebschäften nur zwei obere Litzentragschienen 10 und 11 jeweils im Schnitt dar­gestellt, auf denen die nur über einen Teil ihrer Länge dargestellten Hebelitzen 12 und 13 mit ihren oberen End­ösen 14 und 15 verankert sind. Die Halblitze 16, die eine an sich bekannte U-Form hat, ist an den Enden ihrer beiden U-Schenkel mittels eines brückenartigen Koppelungsteiles 17 auf beiden Hebelitzen 12 und 13 unmittelbar und längs­verschiebbar gelagert. Das Koppelungsteil 17 umfaßt die Hebelitzen 12 und 13 auf beiden Seiten und kann beispiels­weise aus zwei Teilen bestehen, die nach dem Ansetzen des Koppelungsteiles 17 an den beiden Hebelitzen 12 und 13 mittels angedeuteter Niete 18 fest miteinander und mit den beiden Schenkeln der Halblitze 16 verbunden werden.

    [0010] Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 bis 3 ist das ganze Koppelungsteil aus einem Stahl hergestellt, der sich als Magnetankerwerkstoff eignet. Das Koppelungsteil 17 kann aber auch aus Kunststoffmaterial gefertigt sein, in welches die Magnetanker eingeformt sind.

    [0011] Das als Magnetanker ausgebildete Koppelungsteil 17 wirkt mit zwei Gegenkoppelungsteilen 19 und 20 zusammen, die aus Kunststoff bestehen und in welche jeweils ein Permanent­magnetkörper 21 eingeformt ist. Das eine Gegenkoppelungs­teil 19 ist über einen Federklips 22 neben der Endöse 14 der Hebelitze 12 auf der Litzentragschiene 10 verankert, während das andere Gegenkoppelungsteil 20 über einen Federklips 23 neben der Endöse 15 der Hebelitze 13 auf der Litzentragschiene 11 lösbar und auswechselbar befestigt ist.

    [0012] Bei den gegenläufigen Auf- und Abbewegungen der beiden Litzentragschienen 10 und 11 werden die Hebelitzen 12 und 13 sowie die Gegenkoppelungsteile 19 und 20 mitbewegt. Bei einer Abwärtsbewegung der Litzentragschiene 11 in die aus Fig. 3 ersichtliche Stellung wird auch die Halblitze 16 durch das auf der Litzentragschiene 11 verankerte und gegen das brückenartige Koppelungsteil 17 anliegende Gegenkoppelungsteil 20 mit nach unten bewegt. Bei der an­schließenden Aufwärtsbewegung der Litzentragschiene 11 wird die Halblitze 16 durch die magnetische Koppelung zwischen den Teilen 17 und 20 auch wieder nach oben mitge­nommen, bis das gleichzeitig nach unten bewegte Gegen­koppelungsteil 19 auf das Koppelungsteil 17 trifft, es da­durch zwangsläufig vom Gegenkoppelungsteil 20 trennt und das Koppelungsteil 17 mit der Halblitze 16 wieder mit nach unten nimmt. Bei jeder dieser Bewegungen gleitet das Kop­pelungsteil 17 auf einer der beiden Hebelitzen 12 oder 13. Durch eine besondere Formgebung der Hebelitzen wird dabei die in nicht dargestellter Weise einen Dreherfaden führen­de Halblitze 16 in gewünschter Weise so gesteuert, daß unterschiedliche Relativstellungen des Dreherfadens gegen­über den in den Hebelitzen 12 und 13 geführten Steherfäden erfolgen.

    [0013] Fig. 4 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform der Dreher­vorrichtung, die sich gegenüber der Ausführungsform nach den Fig. 1 bis 3 dadurch unterscheidet, daß die Gegen­koppelungsteile 19′ und 20′ im Bereich der oberen Endöse 14′ und 15′ jeweils fest mit einer der Hebelitzen 12′ oder 13′ verbunden sind. Auch hier sind die beiden Gegenkoppe­lungsteile 19′ und 20′ wieder mit eingesetzten Permanent­magneten 21 versehen, die mit dem als Magnetanker ausge­bildeten brückenartigen Koppelungsteil 17 der Halblitze 16 in der vorstehend beschriebenen Weise zusammenwirken.

    [0014] Die Fig. 5 und 6 zeigen ein Ausführungsbeispiel, das sich gegenüber dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 bis 3 nur darin unterscheidet, daß die Halblitze 16′ mit dem als Magnetanker wirkenden Koppelungsteil 17′ als einstückiges Stanzteil ausgebildet ist. Es ist also kein gesondertes Koppelungsteil vorgesehen, sondern das zur Führung der Halblitze 16′ auf den Hebelitzen 12 und 13 und als Magnet­anker für die in den Gegenkoppelungsteilen 19 und 20 ange­ordneten Permanentmagnete 21 wirkende Koppelungsteil 17′ ist durch einen entsprechenden Zuschnitt und eine Abwinke­lung von Teilen der Enden der beiden U-Schenkel der Halb­litze 16′ geformt, wie das Profilbild der Fig. 6 erkennen läßt.

    [0015] Es versteht sich, daß das Koppelungsteil 17, 17′ und die Gegenkoppelungsteile 19, 20; 19′, 20′ auch noch eine andere und von den gegebenen Darstellungen abweichende Form haben können. Auch können der oder die Permanent­magnete im Koppelungsteil 17 angeordnet sein und können die Gegenkoppelungsteile 19, 20; 19′, 20′ Magnetanker bil­den.


    Ansprüche

    1. Drehervorrichtung für Webmaschinen, mit zwei auf gegen­läufigen Litzentragschienen angeordneten Hebelitzen für Steherfäden und einer abwechselnd von den beiden Litzentragschienen durch magnetische Koppelung ge­steuerten Halblitze für den Dreherfaden, dadurch gekennzeichnet, daß die Halblitze (16, 16′) über ein magnetisches oder magnetisierbares Koppelungs­teil (17, 17′) auf beiden Hebelitzen (12, 13; 12′, 13′) längsverschiebbar gelagert ist, das abwechselnd mit zwei magnetisierbaren oder magnetischen Gegenkoppe­lungsteilen (19, 20; 19′, 20′) zusammenwirkt, von denen das eine mit der einen und das andere mit der anderen der beiden gegenläufigen Litzentragschienen (10, 11) mitbewegbar ist.
     
    2. Drehervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß die mit einem Permanentmagneten (21) oder einem Magnetanker versehenen Gegenkoppelungsteile (19′, 20′) jeweils mit einer der Hebelitzen (12′, 13′) ver­bunden sind.
     
    3. Drehervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß die mit einem Permanentmagneten (21) oder einem Magnetanker versehenen Gegenkoppelungsteile (19, 20) an gesonderten, auf die Litzentragschienen (10, 11) aufklipsbaren Haltern (22, 23) ausgebildet sind.
     
    4. Drehervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Koppelungsteil (17) und/oder die Gegenkoppelungsteile (19, 20; 19′, 20′) mindestens teilweise als Kunstsoffkörper ausgebildet sind, in welchen der Magnet (21) oder Magnetanker ein­gebettet ist.
     
    5. Drehervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das mit der Halblitze (16) verbundene Koppelungsteil (17) ein die beiden Hebe­litzen (12, 13; 12′, 13′) jeweils beidseitig umfassen­der offener und nach dem Aufbringen auf die Hebelitzen schließbarer Gleitkörper ist.
     
    6. Drehervorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich­net, daß das mit der Halblitze (16) verbundene Koppe­lungsteil (17) auf die beiden seine Gleitführung bewirkenden Hebelitzen (12, 13; 12′, 13′) aufklipsbar ist.
     
    7. Drehervorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich­net, daß das mit der Halblitze (16) verbundene Koppe­lungsteil (17) aus zwei Teilen besteht, die nach dem Aufbringen auf die beiden Hebelitzen (12, 13) fest mit­einander verbindbar sind (Niete 18).
     
    8. Drehervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Halblitze (16′) mit dem als Magnetanker wirkenden Koppelungsteil (17′) als ein­stückiges Stanzteil ausgebildet ist.
     




    Zeichnung