(19)
(11) EP 0 358 050 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.03.1990  Patentblatt  1990/11

(21) Anmeldenummer: 89115582.2

(22) Anmeldetag:  23.08.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5H01H 50/64
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB IT LI SE

(30) Priorität: 05.09.1988 DE 8811206 U

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
D-80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Streich, Georg
    D-8450 Amberg (DE)
  • Gnahn, Günter
    D-8458 Sulzbach (DE)
  • Held, Kurt
    D-8450 Amberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Elektromagnetisches Schaltgerät


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf ein elektromagnetisches Schalt­gerät mit in einem beweglichen Kontaktträger gehaltenen, mit Festkontaktteilen Öffner- und Schließerkontakte bildenden, be­weglichen Kontaktteilen, wobei der Kontaktträger mit dem Anker derart elastisch verbunden ist, daß bei verschweißtem Öffner­kontakt eine Weiterbewegung des beweglichen Magnetteils ohne Betätigung des Schließerkontaktes möglich ist, wobei auch das Joch (10) des Magnetsystems in seiner Schließrichtung elastisch aufgehängt ist (11, 13) und diese elastische Aufhängung die elastische Verbindung (7) zwischen Anker (6) und Kontaktträger (2) und die Elastizität der beweglichen Kontaktteile (3, 4) derart aufeinander abgestimmt sind, daß bei verschweißtem Öff­nerkontakt (3) und geschlossenem Magnetsystem die Durchfederwege von Anker (6) und Joch (10) etwa gleich groß sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein elektromagnetisches Schalt­gerät mit in einem beweglichen Kontaktträger gehaltenen, mit Festkontaktteilen Öffner- und Schließerkontakte bildenden, be­weglichen Kontaktteilen, wobei der Kontaktträger mit dem Anker derart elastisch verbunden ist, daß bei verschweißtem Öffner­kontakt eine Weiterbewegung des beweglichen Magnetteils ohne Betätigung des Schließerkontaktes möglich ist und zusätzlich das Joch bis zum Schließen des Magnetsystem entgegenkommen kann.

    [0002] Bei einem bekannten Schaltgerät der obengenannten Art (DE-OS 35 40 460) wird verhindert, daß beim Verschweißen eines Öff­nerkontaktes die Schließerkontakte schließen können. Um das Magnetsystem in einem solchen Fall zum Schließen zu bringen, um ein Durchbrennen der Spule zu verhindern, ist ein relativ großer Federhub der Koppelfeder zwischen dem Kontaktbrücken­träger und Anker erforderlich, was das Bauvolumen des Schalt­gerätes nachteilig beeinflußt. Durch die Erfindung soll ein Schaltgerät der obengenannten Art geschaffen werden, das ein­fach im Aufbau bei geringem Bauvolumen ist. Dies wird auf ein­fache Weise dadurch erreicht, daß auch das Joch des Magnetsy­stems in seiner Schließrichtung elastisch aufgehängt ist und diese elastische Aufhängung die elastische Verbindung zwischen Anker und Kontaktträger und die Elastizität der beweglichen Kontaktteile derart aufeinander abgestimmt sind, daß bei verschweißtem Öffnerkontakt und geschlossenem Magnetsystem die Durchfederwege von Anker und Joch etwa gleich groß sind. Da die Verbindung zwischen Anker und Kontaktträger im allge­meinen über einen Bolzen vorgenommen wird, ist die erfindungs­gemäße Ausführung ohne erheblichen konstruktiven Aufwand mög­lich, wenn zur elastischen Verbindung zwischen Anker und Kon­taktbrückenträger eine Blattfeder vorgesehen ist. Die Blattfeder kann eine relativ weiche Charakteristik haben. Eine einfache Abstimmung der Teile untereinander läßt sich erreichen, wenn die elastische Lagerung des Jochs über sich an einem das Joch durchdringenden Riegel abstützende Schraubendruckfedern erfolgt. Um auch für die Halterung des Joches übliche Konstruktionen beibehalten zu können ist es vorteilhaft, wenn die Schrauben­druckfedern an ihren, dem Riegel abgewandten Enden am Spulen­körper anliegen, der sich seinerseits am Schaltgerätegehäuse abstützt.

    [0003] Anhand der Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung beschrieben.

    [0004] Es zeigen:

    FIG 1 das erfindungsgemäße Schaltgerät in Prinzipdarstellung in Seitenansicht im Schnitt in AUS-Darstellung,

    FIG 2 das Schaltgerät nach FIG 1 in normaler EIN-Stellung und

    FIG 3 in EIN-Stellung bei verschweißtem Öffnerkontakt.



    [0005] Das in der Zeichnung dargestellte elektromagnetische Schaltge­rät besteht aus dem prinzipmäßig angedeuteten Gehäuse 1, in dem der Kontaktträger 2, in dem die als Kontaktbrücken 3 aus­gebildeten Öffnerkontakte bildenden beweglichen Kontaktteile 3 und die die Schließerkontakte bildenden Kontaktbrücken 4 über Federteller 15 gehalten sind, verschiebbar geführt ist. Die Kontaktdruckfedern sind mit 5 bezeichnet. Mit diesem Kontakt­träger 2 ist der Anker 6 über eine Blattfeder 7 elastisch ver­bunden. Die Blattfeder 7 ist einerseits in Schlitzen 8 des Kon­taktträgers und andererseits in einem Durchbruch 9 des Ankers 6 geführt. Die Blattfeder ist gewölbt ausgebildet, so daß eine Relativbewegung zwischen Kontaktträger 2 und Anker 6 möglich ist. Das Joch 10 des Magnetsystems ist von einem Riegel 11 in einem Durchbruch 12 durchdrungen, auf dem sich Schraubendruck­federn 13 abstützen, die andererseits am Spulenkörper 14 anlie­gen, der sich - wie aus der Zeichnung ersichtlich ist - anderer­seits am Gehäuse 1 abstützt.

    [0006] Wird nun die Spule des Magnetsystem an Spannung gelegt, so be­wegt sich der Anker 6 aus der aus FIG 1 ersichtlichen Lage in die aus FIG 2 ersichtliche; die Kontaktbrücken 3 werden von den nicht näher dargestellten Festkontaktteilen getrennt und die Kontaktbrücke 4 kommt mit weiteren Festkontaktteilen als Schließerkontakt in Verbindung. Die Federn 5 der Kontaktbrücken 3 entspannen sich und die Federn 5 der Kontaktbrücken 4 werden zusammengedrückt. Ist nun zumindest eine der Kontaktbrücken 3 mit den nicht näher dargestellten Festkontaktteilen verschweißt, so bewegt sich der Kontaktträger 2 in die aus FIG 3 ersichtliche Lage. Hier kommt nämlich die Kontaktbrücke 3 mit dem Rand 16 des Fensters in dem Kontaktträger 2 in Eingriff, so daß dessen Wei­terbewegung verhindert. Die Blattfeder 7 wird in diesem Zustand durchgedrückt. Zum Schließen des Magnetsystems bewegt sich zusätzlich das Joch 10 entgegen der Kraft der Federn 13 in Rich­tung auf den Anker 6 zu, so daß sich das Magnetsystem - wie die FIG 3 zeigt - schließt.


    Ansprüche

    1. Elektromagnetisches Schaltgerät mit in einem beweglichen Kontaktträger gehaltenen, mit Festkontaktteilen Öffner- und Schließerkontakte bildenden, beweglichen Kontaktteilen, wobei der Kontaktträger mit dem Anker derart elastisch verbunden ist, daß bei verschweißtem Öffnerkontakt eine Weiterbewegung des beweglichen Magnetteils ohne Betätigung des Schließerkon­taktes möglich ist, dadurch gekennzeich­net, daß auch das Joch (10) des Magnetsystems in seiner Schließrichtung elastisch aufgehängt ist (11, 13) und diese elastische Aufhängung die elastische Verbindung (7) zwischen Anker (6) und Kontaktträger (2) und die Elastizität der beweg­lichen Kontaktteile (3, 4) derart aufeinander abgestimmt sind, daß bei verschweißtem Öffnerkontakt (3) und geschlossenem Mag­netsystem die Durchfederwege von Anker (6) und Joch (10) etwa gleich groß sind.
     
    2. Schaltgerät nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß zur elastischen Verbindung zwischen Anker (6) und Kontaktbrückenträger (2) eine Blattfeder (7) vorgesehen ist.
     
    3. Schaltgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­kennzeichnet, daß die elastische Lagerung des Jochs (10) über sich an einem das Joch (10) durchdringenden Riegel (11) abstützende Schraubendruckfedern (13) erfolgt.
     
    4. Schaltgerät nach Anspruch 3, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Schraubendruckfedern (13) an ihren, dem Riegel (11) abgewandten Enden am Spulenkörper (14) anliegen, der sich seinerseits am Schaltgerätegehäuse (1) abstützt.
     




    Zeichnung