[0001] Die Erfindung liegt im Bereich der Druckereitechnik und bezieht sich auf ein Verfahren
und eine Anordnung gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 bzw. 14.
[0002] In Druckereibetrieben, insbesondere im Zeitungsbereich, werden häufig die von der
Rotationspresse anfallenden Druckprodukte in die Form von Tabloiden, d.h. einzelne
oder mehrere einmal gefaltete Druckbogen, übergeführt und so weiteren Arbeitsschritten
zugeführt. Die für solche Verarbeitungsprozesse eingerichteten Anlagen sind deshalb
speziell auf diese Verarbeitungsformate angepasst. In Bereich der Zeitungsherstellung
bedeutet dies, dass standardmässig relativ grossformatige Tabloide mit Abmessungen
von bspw. 30 cm · 50 cm in den der Presse nachfolgenden Anlagen vorliegen. Allenfalls
werden solche Tabloide nachfolgend in Zwei- oder Dreifalze weiterverarbeitet.
[0003] In neuerer Zeit entsteht immer mehr das Bedürfnis, die Rotationspresse sowie die
der Rotation nachgeschalteten Anlagen für ein breiteres Spektrum von Druckereierzeugnissen
einzusetzen. Dies liegt unter anderem daran, dass moderne Rotationspressen neben einem
Vielfarbendruck eine qualitativ gute Offsetdruckqualität ermöglichen und so vermehrt
auch Werbeprospekte, Zeitschriften und andere Druckereiprodukte erzeugt werden können.
Gleichzeitig ist es möglich, im Rahmen des Offsetdruckverfahrens kurzfristig Druckplatten
herzustellen, und damit eine hohe Aktualität der Druckerzeugnisse zu gewährleisten.
Daneben besteht in Anbetracht der relativ hohen Investitionskosten der Druckerpresse
und Förderanlagen der Wunsch nach einer möglichst hohen Auslastung sowie Ausnutzung
des Systems, d.h. im Bereich der Zeitungsproduktion vor allem auch volle Auslastung
am Tag. Hier limitieren jedoch bekannte, der Presse nachgeschaltete Vorrichtungen
die Möglichkeiten, da diese für die Weiterverarbeitung der im Offsetdruck üblichen
Tabloide oder ev. Zweifalze zu relativ kleinformatigen Prospekten etc. nicht eingesetzt
werden können. Ein wesentliches Problem liegt darin begründet, dass ein zusätzlicher
Falz am Tabloid oder gar am Zweifalz zu unschönen Falten am Bund führt, die auch nach
einer Endbearbeitung bzw. dem Aufschneiden eines Falzes nicht beseitigt werden können.
Dieser Nachteil führt im allgemeinen schon beim Falten eines Tabloides zu unakzeptablen
Verformungen. Solche qualitativen Einbussen sind höchst unerwünscht. Des weiteren
erfordert die Endbearbeitung der Tabloide zu einem klein- oder mittelformatigen Zeitschriften-Endprodukt
zusätzliche, zum Teil relativ langsam ablaufende Arbeitsschritte, so dass bei herkömmlichen
Verfahren bestehende Förder- und Verarbeitungsanlagen aufwendig ausgebaut werden
müssten um in einem bspw. getakteten Betrieb bezüglich Verarbeitungskapazität nicht
überfordert zu sein.
[0004] Wenn die Verarbeitungsgeschwindigkeit der Tabloide Grössenordnungen von 40'000 bis
50'000 Exemplare pro Stunde erreichen soll, tauchen bei herkömmlichen Anlagen grundlegende
Probleme auf. Es wurden Versuche unternommen, mit Hochleistungsanlagen diese Geschwindigkeiten
bewältigen zu können. Dabei wachsen aber die Ko sten für die Anlagen schnell an und
man stösst z.T. an physikalische Grenzen der Verarbeitung.
[0005] Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen,
welche auf relativ geringem Raum eine Weiterverarbeitung von Tabloiden und eine anschliessende
Endbearbeitung erlauben, eine hohe, nach oben grundsätzlich offene Verarbeitungskapazität
aufweisen und sich in ein Gesamtsystem problemlos integrieren lassen, wobei die Verarbeitungsgeschwindigkeit
der vor- und nachgeschalteten Anlagen nicht nachteilig beeinträchtigt werden soll.
[0006] Es ist ausserdem Aufgabe der Erfindung ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen,
welche die Weiterverarbeitung von Tabloiden grundsätzlich auch ohne Puffereinrichtung
direkt ab der Rotation ermöglicht und bezüglich der Verarbeitungskapazität einfach
und kostengünstig ausbaubar ist.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil der Ansprüche 1 bzw. 14 enthaltenen
Merkmale gelöst.
[0008] Die mittels der Erfindung erreichbaren Verarbeitungsgeschwindigkeiten der Tabloide
erlauben es, zusätzliche Faltungen bspw. erst im letzten Arbeitsschritt vorzunehmen.
Damit ist es möglich, das Tabloid bereit aufgeschnitten zu falten und unschöne Deformationen
zu vermeiden.
[0009] Anhand nachfolgender Figuren werden das erfindungsgemässe Verfahren sowie Ausführungsbeispiele
der Erfindung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Übersicht über das erfindungsgemässe Verfahren.
Fig. 2 zeigt die erfindungsgemässe Überführung der Druckprodukte in Cluster.
Fig. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Anordnung zur Ausführung des Verfahrens.
Fig. 4a zeigt die Entnahme von Druckprodukten zur Bildung von Clustern mit je drei
Druckprodukten.
Fig. 4b zeigt eine weitere Entnahmemöglichkeit zur Bildung von Vierer-Clustern.
Fig. 5 zeigt eine Übersicht über die Förderung der Cluster in einer Verarbeitungsanlage.
Fig. 6a zeigt einen Schnitt durch einen Kettenstrang und die Greifer-Kette an der
Übergabestelle.
Fig. 6b zeigt eine Teilansicht der Greifer-Kette mit zwei Greifern von oben.
Fig. 7a-7c zeigen die Positionierung der Druckprodukte innerhalb einer Arbeitsstation
in verschiedenen Stadien.
Fig. 8 zeigt einen Querschnitt durch die Verarbeitungsanlage entlang der Schnittlinie
I-I in Figur 5.
Fig. 9 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Betätigungseinrichtung für die Gegennocken
zur Positionierung der Druckprodukte.
[0010] Unter dem Begriff
"Endprodukt" sollen hier Druckerei-Erzeugnisse verstanden werden, wie sie nach Durchführung des
erfindungsgemässen Verfahrens vorliegen, d.h. am Ausgang einer Bearbeitungsanlage,
wobei im allgemeinen an diesem Ausgang ein speditionsreifer Zustand erreicht ist.
Dagegen sollen unter dem Begriff
"Ausgangsprodukt" sämtliche Druckprodukte verstanden werden, wie sie einer erfindungsgemässen Vorrichtung
zugeführt werden, um dann in Endprodukte übergeführt zu werden. d.h. im allgemeinen
Tabloide. Es versteht sich, dass bspw. auch Zweifalze oder allenfalls auch Mehrfalze
als Ausgangsprodukte zugeführt werden können. Allerdings muss dann im allgemeinen
in Kauf genommen werden, dass die eingangs erwähnten Verformungen am Bund bzw. dem
zweiten Falz bereits auftreten. Selbstverständlich können auch Endprodukte, so wie
der Begriff hier verstanden wird, noch weiteren Arbeitsschritten zugeführt werden.
[0011] Werden von einer herkömmlichen Rotation Tabloide mit einer bestimmten Geschwindigkeit
v weiteren Bearbeitungsschritten zugeführt, so bedeutet dies, dass diese grundsätzlich
mit derselben Geschwindigkeit v weiterverarbeitet werden müssen. Die angestrebten
Endprodukte besitzen im allgemeinen einen relativ grossen Umfang von bspw. 300 Seiten.
Diese Weiterverarbeitung, speziell bei solch umfangreichen Endprodukten, erfordert
zum Teil relativ langsame Arbeitsschritte, so dass die erforderliche Verarbeitungskapazität
bei weitem nicht erreicht werden kann. Durch aufwendige Massnahmen besteht die Möglichkeit,
die Kapazität in gewissen Grenzen zu erhöhen, indem bspw. eine Pufferung nach der
Rotation vorgesehen wird oder der Produktestrom in mehrere Einzelströme aufgeteilt
wird. Diese Massnahmen erfordern jedoch einen relativ grossen Aufwand und führen zu
umfangreichen Anpassungen der Gesamtanlage.
[0012] Entsprechend einem der Erfindungsziele, eine nach oben grundsätzlich offene Verarbeitungskapazität
erreichen zu können, wird ein neuartiges Verarbeitungs- und Förderkonzept verwendet.
Entgegen herkömmlichen Anlagen, die eine serielle Förderung, bspw. als Schuppenstrom,
verwenden und einzelne Druckprodukte auch seriell verarbeiten, sollen die Druckprodukte
gruppenweise in Clustern gefördert und bearbeitet werden. Ein solches Förderprinzip
ist in der CH-Patentanmeldung Nr.

[Parallel eingereichte Anmeldung → Anmeldenummer noch nicht bekannt] näher beschrieben
und es wird für Einzelheiten vollumfänglich auf die dortigen Ausführungen verwiesen.
Damit können die Vorteile der seriellen Förderung grundsätzlich beibehalten werden,
die Verarbeitungskapazität jedoch wesentlich erhöht werden. Die grosse Verarbeitungskapazität
ermöglicht es, die Tabloide erst im Rahmen der letzten Arbeitsschritte, insbesondere
auch nach Aufschneiden der Tabloide, zu kleineren Formaten zu falten und so kleinformatige
Druckproduktformate im Offsetdruck wirtschaftlich herzustellen. Es muss beachtet werden,
dass das Verfahren gemäss der Erfindung gleichzeitig das Problem sehr unterschiedlicher
Verarbeitungskapazitäten der einzelnen Systemkomponenten löst.
[0013] In Figur 1 ist der prinzipielle Ablauf des erfindungsgemässen Verfahrens dargestellt.
Es muss betont werden, dass bei dieser Übersicht wesentliche Erfindungselemente der
Übersicht halber weggelassen wurden. Der Prozess innerhalb und unmittelbar nach der
Druckpresse ist hier nicht näher dargestellt, sondern es wird angenommen, dass Ausgangsprodukte
8, hier Tabloide, mit Fördermitteln bzw. in einer Förderanlage 1 mit einem bestimmten
Takt T gefördert werden. Die Ausgangsprodukte 8 können mittels dem erfindungsgemässen
Verfahren insbesondere in die in der Figur erwähnten Formate der Endprodukte 9 übergeführt
werden. Diese Formate werden ermöglicht, indem das Verfahren ein Aufschneiden 11,
ein Heften 12, ein Falten 13 sowie ein 2- bzw. 3-Seiten-Beschneiden 14, 15 ermöglichen.
Ein wesentliches Element des Verfahrens bildet auch die Förderkonversion 10, auf
die anhand von Figur 2 noch näher eingegangen wird.
[0014] Durch geeignetes Kombinieren dieser Bearbeitungsschritte können bspw. 1/2-formatige,
geheftete und be- oder unbeschnittene Endprodukte 9a bzw. 9b, 1/2-formatige, ungeheftete
und be- oder unbeschnittene Endprodukte 9d bzw. 9c zusammengestellt werden.
[0015] In Figur 2 ist nun die Förderkonversion anhand eines Beispiels detaillierter dargestellt.
Die Ausgangsprodukte werden stetig, vorzugsweise getaktet über eine Fördereinrichtung,
hier einen Takttransporteur 21, einer Förder-Konversionseinrichtung 20 zugeführt.
Diese Konversionseinrichtung 20 dient dem Überführen der Ausgangsprodukte, die hier
in herkömmlicher Weise seriell zugeführt werden, in Druckprodukte-Cluster. Unter einem
Druckprodukte-Clunster soll hier eine Gruppe von mindestens zwei einzelnen Druckprodukten verstanden werden,
die mindestens über eine Teilstrecke oder einen Teilprozess in paralleler Weise verarbeitet
werden. Dabei ist zu betonen, dass unter paralleler Verarbeitung eine
funktionale Parallelität verstanden wird, d.h. die einzelnen Druckprodukte eines solchen Clusters gleichzeitig
identischen oder funktional zusammenhängenden Arbeitsschritten unterliegen. Die gegenseitige
Anordnung der Druckprodukte eines Clusters kann variieren. Vorzugsweise werden die
Druckprodukte nebeneinander und parallel zueinander in einer Ebene angeordnet. Die
Bearbeitung der Druckprodukte jedes Cluster erfolgt somit in Abhängigkeit des Arbeitstaktes
T′. Dies im Unterschied zur in der Druckerei-Fördertechnik z.T. vorgenommenen Aufteilung
einer Förderstrecke in zwei und mehr parallele Bahnen, bei denen wohl eine geometrische
Parallelführung vorliegen mag, die aber allein die Funktion haben, die Fördergeschwindigkeit
der Zuführstrecke zu reduzieren. Bei solchen Verfahren wird der
gleichzeitigen Bearbeitung eines Clusters, d.h. einer
funktional zusammengehörigen Einheit von Druckprodukten keine Beachtung geschenkt. Auch ist diese Weiterverarbeitung von
Verfahren zu unterscheiden, welche mehrere Druckprodukte zusammenführen, bspw. ein
Einsteckverfahren, um diese in der Folge als Einheit gemeinsam zu fördern bzw. zu
verar beiten. Bei dem Verfahren gemäss der Erfindung wird demgegenüber jedes einzelne
Druckprodukt zwar parallel in einem Cluster jedoch
jedes Ausgangsprodukt "für sich", nota bene jeweils in funktionaler Abhängigkeit zusammen
mit den anderen Druckprodukten des Clusters, bearbeitet. Die Funktion dieser Förder-Konversionseinrichtung kann auch als Wandlung
eines bspw. getakteten und seriell geförderten Schuppenstromes in einen, allenfalls
mit geändertem Takt geförderten, Clusterstrom aufgefasst werden.
[0016] Wie aus dieser Figur 2 ersichtlich ist, werden die oben beschriebenen Arbeitsschritte,
bspw. ein Aufschneiden der Druckprodukte, jeweils gleichzeitig auf das ganze Cluster
angewandt, d.h. es erfolgt eine parallele Verarbeitung der in einem Cluster enthaltenen
Produkte. Zur Durchführung der einzelnen Arbeitsschritte können herkömmliche Arbeitsstationen
verwendet werden, mit der einzigen Bedingung, dass diese jeweils gleichzeitig die
Druckprodukte eines ganzen Clusters bearbeiten können. Selbstverständlich ist es auch
möglich, für einen Arbeitsschritt eine der Anzahl Druckprodukte pro Cluster entsprechende
Zahl von Arbeitsstationen einzusetzen. In dieser Darstellung werden bspw. 4 Druckprodukte
je in einer Arbeitsstation gemeinsam verarbeitet. Es versteht sich, dass die Grösse
eines Clusters je nach Anwendung variieren kann. Die Grösse eines Clusters wird vorzugsweise
auch in Abhängigkeit der für die Clusterbearbeitung gewünschten Takt- oder Fördergeschwindigkeit
T′ gewählt. Sofern verhältnismässig langsame Verarbeitungsschritte zur Bearbeitung
der Tabloide nach der Konversionseinrichtung vorgenommen werden sollen, kann der Takt
T′ erhöht, bzw. die Fördergeschwindigkeit der Druckprodukte-Cluster gesenkt werden,
so dass die nachfolgenden Schritte in der erforderlichen Geschwindigkeit durchgeführt
werden können. Es ist ein grosser Vorteil des erfindungsgemässen Verfahrens, dass
die einzelnen Arbeitsschritte, je nach Wahl der Grösse der Cluster, relativ langsam
ablaufen können. Dadurch wird es möglich, auch in sehr schnellen Gesamtprozessen kostengünstige,
langsam arbeitende Ein zelkomponenten zu verwenden. Ausserdem werden Schnittstellenprobleme,
wie sie wegen unterschiedlicher Verarbeitungsgeschwindigkeiten der einzelnen Komponenten
auftauchen, weitgehend vermieden. Wie aus Figur 2 ersichtlich ist, werden die Ausgangsprodukte,
nachdem sie in 4-er Cluster konvertiert wurden, durch eine Vorrichtung 22 zum Aufschneiden
der Tabloide, anschliessend durch einen Umschlaganleger 23, eine Heftvorrichtung
24, eine Falzvorrichtung 25 und schliesslich durch eine Seitenbeschneid-Vorrichtung
26 geführt. Es versteht sich, dass die jeweiligen Arbeitsschritte in beliebiger Abfolge
erfolgen können oder auch unterdrückt bzw. ausgelassen werden können, so dass in Abhängigkeit
der gewählten Funktion verschiedene Arten von Endprodukten am Ausgang 27 zum paketieren
und spedieren vorliegen. Ausserdem können weitere Funktionen vorgesehen werden oder
die Endprodukte auch einer weiteren Fördereinrichtung zugeführt werden, die einen
anschliessenden, entfernten Bearbeitungsprozess erlauben. Insbesondere ist es auch
möglich, innerhalb der Bearbeitungsanlage mehrere Teildruckprodukte (bspw. verschiedene
Ausgangsprodukte) zusammenzuführen bzw. zusammenzustecken um so seitenmässig umfangreiche
Endprodukte zu erhalten.
[0017] In dieser Darstellung ist ersichtlich, dass das Heften nach einer 90°-Umlenkung
der Druckprodukte erfolgt. Obwohl hier rein geometrisch eine lineare und demnach auf
den ersten Blick scheinbar serielle Verarbeitung handelt, liegt faktisch eine parallele
Verarbeitung von vier zu einem Cluster zusammengefassten Druckprodukten vor. Eine
solche Umlenkung ist z.B. nötig bzw. erwünscht, wenn eine Bearbeitungseinrichtung,
hier bspw. die Heftvorrichtung 24, dies der besseren Zugänglichkeit halber erfordert.
Gleichzeitig erfolgt auch eine Verarbeitung mit dem Takt T′, der grundsätzlich für
den ganzen hier dargestellten Verarbeitungsweg gilt. Die Art und Weise der Druckprodukteförderung
sowie die Umlenkung um 90° sollen anhand von Figur 5 näher beschrieben werden.
[0018] Figur 3 zeigt nun in schematischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung
gemäss der Erfindung. Aus einer Pufferanordnung 18, bspw. einem Puffer wie er aus
der CH-Patentanmeldung 580/88-6 hervorgeht, oder einem Anleger werden Ausgangsprodukte
über eine Fördereinrichtung 1 zwei Verarbeitungsanlagen 30′, 30˝ zugeführt. Obwohl
die Vorrichtung anhand einer Anlage mit getakteter Zuführung erläutert wird, können
die Druckprodukte selbstverständlich in analoger Weise auch mittels anderer Fördermittel
kontinuierlich transportiert werden und erst zwecks Konversion in Druckprodukte-Cluster
einzeln gegriffen und in eine getaktete Verarbeitung übergeführt werden. Der Förder-Takt
der Druckprodukte ist mit T bezeichnet. Die Druckprodukte werden je einer Förder-Konversionseinrichtung
20′, 20˝ zugeführt. In diesem Ausführungsbeispiel werden einer linearen Zuführung
an zwei verschiedenen Stellen je Druckprodukte entnommen indem bspw. mit einer Greifeinrichtung
einzelne Ausgangsprodukte herausgegriffen werden. Anhand der Figuren 4a und 4b wird
dieser Vorgang noch näher erläutert werden. Selbstverständlich kann auch in herkömmlicher
Weise mittels einer Weiche eine Aufteilung der Zuführung in zwei Förderstrecken erfolgen,
wobei letztere je eine Konversionseinrichtung 20′, 20˝ beliefern. Die einzelnen Druckprodukte-Cluster
2, hier beispielsweise mit 4 Druckprodukten angedeutet, sind in ihren verschiedenen
Transport- bzw. Bearbeitungspositionen dargestellt. Die einzelnen Bearbeitungsmöglichkeiten
sind hier, mit Ausnahme von zwei Umschlaganlegern 23′, 23˝, nicht speziell hervorgehoben
und es kann diesbezüglich auf die Figur 2 verwiesen werden. Es sind zwei Zuführeinrichtungen
29′, 29˝ vorhanden, welche die Umschlaganleger mit Umschlägen beliefern. In analoger
Weise können auch, allenfalls über zusätzliche Zuführungen, weitere Teilprodukte zugeführt
und mit den Druckprodukten der Cluster in beliebiger Weise zusammengeführt, bspw.
eingesteckt werden. Es ist damit möglich ganze Druckprodukte-Cluster, d.h. mehrere
Druckprodukte gleichzeitig, zusammenzuführen, was zu sehr hohen Arbeitskapazitäten
führt. Die Cluster werden innerhalb der Bearbeitungsanlagen 30′, 30˝ mit einem Takt
T′ bzw. T˝ transportiert und/ oder bearbeitet. Vielfach werden die Takte T′ und T˝
gleich gross sein. Andererseits kann es, sofern bspw. die Bearbeitungsanlagen 30′
und 30˝ nicht identische Arbeitsschritte ausführen, wünschenswert sein, die Cluster
innerhalb der beiden Anlagen mit einem unterschiedlichen Takt zu fördern. An den beiden
Ausgängen 27′ und 27˝ können wiederum Vorrichtungen 31′, 31˝ zu Konversion der Cluster
vorhanden sein. Auf diese Weise ist in einfacher Weise eine erneute serielle Förderung
möglich. Die clusterweise Bearbeitung der Druckprodukte mit einem Takt T′ bzw. T˝
ermöglicht bspw. eine einfache Rücküberführung in den ursprünglichen Takt T. Damit
kann eine solche Bearbeitungsanlage 30, die relativ langsame Arbeitsschritte wie
z.B. das Heften umfangreicher Druckprodukte erfordert, problemlos in einen Gesamtablauf
integriert werden.
[0019] Das erfindungsgemässe Verfahren eignet sich insbesondere in einem Gesamtsystem mit
einem Systemtakt T. Es ist dann ohne weiteres möglich, den Clustertakt T′ bzw. T˝
mit dem Systemtakt T zu verknüpfen. Durch eine zentrale Steuerung ist es dann bspw.
in einfacher Weise möglich, die Förder-Konversionseinrichtungen anzusteuern und
die serielle in eine parallele, gruppenweise Bearbeitung überzuführen oder die Cluster
wieder in eine serielle Förderung bzw. eine serielle Bearbeitung mit vereinzelten
Druckprodukten oder einem Schuppenstrom zu wandeln. Es ist bspw. auch ohne weiteres
möglich, auf diese Weise eine Pufferung vorzunehmen.
[0020] Die bereits im Zusammenhang mit Figur 2 erwähnte Änderung bzw. Umlenkung der Transportrichtung
innerhalb der Bearbeitungsanlagen 30′, 30˝ (Fig. 3) um 90° ändert den Takt nicht.
Es wird vielmehr bei jedem Taktzyklus jeder Cluster um eine Arbeits- bzw. Transporteinheit
weitergeführt. Sofern die Bearbeitungsanlage einen sehr langsamen Vorgang enthält,
kann für diesen Arbeitsschritt ein Druckpro dukte-Cluster auch für mehr als einen
Taktzyklus dort verbleiben. Dazu ist es erforderlich, dass das Verhältnis der Taktfrequenz
T′ bzw. T˝ zum Systemtakt so gross ist, dass die Bearbeitungsanlage eine Pufferung
erlaubt. Dazu wird der Takt T′ bzw. T˝ in der Bearbeitungsanlage so gewählt, dass
T′ dividiert durch T kleiner ist als die Anzahl Druckprodukte pro Cluster. Ist der
Takt in der Bearbeitungsanlage hingegen genau so gross wie das Verhältnis des Zuführtaktes
multipliziert mit der Anzahl Druckprodukte pro Cluster, so besitzen Zuführung und
Bearbeitungsanlage eine identische Förderkapazität.
[0021] Figur 4a zeigt nun die Konversion von mittels einem Takttransporteur seriell geförderten
Ausgangsprodukten in Cluster zu je drei Druckprodukten. In dieser Ausführungsvariante
werden bspw. jedes dritte Exemplar an drei verschiedenen Entnahmestellen 19′, 19˝,
19‴, entnommen. Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, werden in jeder dieser Entnahmestellen
je drei Ausgangsprodukte entnommen und nebeneinander als gemeinsames Cluster weitergefördert
bzw. verarbeitet. Obwohl die einzelnen Druckprodukte der Übersichtlichkeit halber
verschieden schattiert sind, handelt es sich bei den so seriell zugeführten Ausgangsprodukten
um identische Erzeugnisse. Vorzugsweise werden die entnommenen Druckprodukte innerhalb
eines Clusters nebeneinander und parallel zueinander angeordnet. Es ist leicht möglich
mittels herkömmlichen Weichen die in den einzelnen Entnahmestellen zu Clustern zusammengefassten
Druckprodukte auf eine gemeinsame Förderstrecke zusammenzuführen um so einen einzigen
Clusterstrom zu erhalten.
[0022] Figur 4b zeigt ein weiteres Beispiel einer Förder-Konversionseinrichtung, welche
den seriellen Schuppenstrom 3 in Cluster zu vier Ausgangsprodukten wandelt. Hier
werden an einer ersten Entnahmestelle 19′ jedes zweite und insgesamt vier Druckprodukte
entnommen. An der zweiten Entnahmestelle 19˝ erfolgt ein gleicher Entnahmeprozess.
[0023] Die Entnahme der einzelnen Ausgangsprodukte an den Entnahmestellen erfolgt beispielsweise
mit einer Greifeinrichtung gemäss der CH-Patentanmeldung 01 756/86-8 oder einer Einrichtung
gemäss den CH-Patentanmeldungen derselben Anmelderin vom 23.10.87 und 28.8.87 [Anmeldenummern
noch nicht bekannt]. Wie in Figur 4b gut ersichtlich ist, wird in Abstimmung mit
dem Fördertakt, allenfalls nach Vereinzelung, an der jeweiligen Entnahmestelle entweder
gleichzeitig mit vier Greifern ein ganzes Cluster zusammengestellt oder aber mit einem
einzigen Greifer nacheinander vier Ausgangsprodukte entnommen.
[0024] Die Bearbeitungsanlagen 30′, 30˝ bzw. deren Fördermittel 36-46, 50, 51 (Figur 5)
sind vorzugsweise quer zur Förderanlage 1 angeordnet, so dass in einfacher Weise mehrere
Bearbeitungsanlagen bzw. Förder-Konversionseinrichtungen 20′, 20˝ nebeneinander angeordnet
werden können. Obwohl eine gegenseitig rechtwinklige Anordnung der Bearbeitungsanlagen
und der Förderanlage 1 meistens vorzuziehen ist, können die Fördermittel 36-46, 50,
51 in einem beliebigen Winkel zur Förderanlage 1 verlaufen.
[0025] Für bestimmte Arbeitsschritte innerhalb der Bearbeitungsanlage 30′, 30˝ kann es erwünscht
sein, die Fördermittel 36-46 um 90° oder einen beliebigen anderen Winkel umzulenken.
Wie aus Figur 3 ersichtlich ist, verläuft der Transport der Cluster in diesem Ausführungsbeispiel
auf mindestens einem Teilstück 32′, 32˝ rechtwinklig zur ursprünglichen Transportrichtung
nach den Konversionseinrichtungen 20′, 20˝. Eine solche Umlenkung der Transportrichtung
der Cluster ist bspw. erforderlich, wenn dies wegen der Zugänglichkeit bei einer Bearbeitungsvorrichtung
erforderlich ist.
[0026] Figur 5 zeigt nun schematisch ein Ausführungsbeispiel für die Förderung von Druckprodukte-Clustern
2 mit vier Druckprodukten. Mittels einem in dieser Figur nur schematisch dargestellten
Anleger 5 werden die letzterem zugeführten Druckprodukte vereinzelt. Es muss beachtet
werden, dass der Anleger 5 der Übersichtlichkeit halber stark verkleinert dargestellt
wurde. Die Druckprodukte werden diesem über ein hier nicht dargestelltes Fördermittel,
bspw. einen Klammertransporteur, zugeführt. Ein solcher Anleger 5 sowie die Art und
Weise der Vereinzelung können in herkömmlicher Weise ausgestaltet sein. Die derart
vereinzelten Druckprodukte werden nun mittels einem Fördermittel 1, bspw. ebenfalls
ein Klammertransporteur, in Richtung des Pfeiles A einer Entnahmestelle 19 zugeführt.
In diesem Ausführungsbeispiel werden die Cluster 2, die mittels der Entnahmestation
19 zusammengestellt werden, den der Entnahmestation nachgeschalteten Arbeitsstationen
mittels mehreren Kettensträngen 36 zugeführt, welche letzteren hier durch strichpunktierte
Linien angedeutet sind.
[0027] Mittels einem ersten Motor 37 wird eine gemeinsame Antriebswelle 39 angetrieben.
Die umlaufenden Kettenstränge 36 sind über Umlenkräder der Antriebswelle sowie einer
zweiten Welle 40 geführt. Der Antrieb dieser Kettenstränge 36 erfolgt nicht kontinuierlich,
sondern mit einem Takt T′. An den Kettensträngen 36 sind in regelmässigen Abständen
Fördernocken 41 angeordnet (in der Figur sind nur zwei dieser Fördernocken 41 bezeichnet).
Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, sind hier zur Förderung eines Clusters mit
je vier Druckprodukten acht solche Kettenstränge 36 vorgesehen. Jedes einzelne Druckprodukt
wird durch je zwei Fördernocken 41 in Richtung der Pfeile B transportiert. Da die
Kettenstränge 36 in diesem Ausführungsbeispiel gemeinsam angetrieben sind, werden
die Druckprodukte zwangsläufig synchron transportiert. Die Druckprodukte liegen vorzugsweise
auf Förderplatten auf, die in herkömmlicher Weise ausgestaltet sein können. Durch
die Fördernocken 41 ist die parallele Ausrichtung der Druckprodukte in Transportrichtung
gewährleistet. Für eine erste Arbeitsstation 6 ist die gegenseitige seitliche Ausrichtung
der Druckprodukte schematisch dargestellt. Mittels einem Hubzylinder 42 werden senkrechte
Führungsplatten 43 quer zur Transportrichtung in Richtung des Pfeiles C hin- und herbewegt.
Dadurch werden die einzelnen Druckprodukte eines Clusters gegen Führungsschienen oder
-platten 44 geschoben und so seitlich korrekt positioniert. Gleichzeitig sind bei
den einzelnen Arbeitsstationen Gegennocken 45 zur Positionierung der Cluster in Transportrichtung
vorgesehen. Die getaktete Förderung und Bearbeitung der Cluster ermöglicht es, dass
die einzelnen Druckprodukte eines Clusters jeweils erst bei den einzelnen Arbeitsstationen
fein ausgerichtet werden.
[0028] Die Umlenkung um 90° ist in diesem Ausführungsbeispiel durch Übergabe an eine umlaufende
Greifer-Kette 50, bspw. eine Grip-Kette gemäss dem DE-Patent 2151583. erreicht. Durch
bspw. acht Greifer 51, je zwei pro Druckprodukt, werden die Druckprodukte eines Clusters
synchron gegriffen. Der Antrieb dieser Greifer-Kette 50 erfolgt über einen zweiten
Motor 38. Mittels dieser Greifer-Kette werden die Cluster in Richtung des Pfeiles
D weitertransportiert.
[0029] Die Figuren 6a und 6b illustrieren die Übergabe der Cluster von den Transportkettensträngen
36 an die Greifer-Kette 50. In dieser Seitenansicht ist eine Förderkette 36 mit einem
zugehörigen Umlenkrad 46 auf der Welle 40 erkennbar. Ein einzelner Fördernocken 41,
41′ ist in zwei Positionen dargestellt. Während dem Transport befindet sich der Fördernocken
in der Position 41. Mittels einer Steuerkulisse wird der Nocken bei der Übergabe in
die Übergabeposition 41′ geschwenkt. Die Greiferkette ist im Bereich der Übergabestelle
vorzugsweise über eine Kettenführung 53 geführt. Die Greifer 51 der Greifer-Kette
50 befinden sich für die Übernahme jeweils eines Clusters in einer geöffneten Standby-Stellung.
Sobald ein Cluster in die entsprechenden Greifer 51 eingreift wird eine Schliesseinrichtung
betätigt. Diese kann bspw. eine durch eine Lichtschranke betätigte Steuerkulisse 55
sein, welche die mittels einer Feder 52 unter Vorspannung in Standby-Stellung gehaltenen
Greifer in die Schliessposition 51′ bringt. Vorzugsweise besitzen die Greifer 51
Anschläge 54 an welche die Druckprodukte in Anschlag bei der Übergabe in Anschlag
gebracht werden. Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, besitzen die Greifer 51 in
Richtung des Pfeiles E einen gewissen Federweg, damit geringe Linearbewegungen der
Cluster in Transportrichtung bei der Übergabe aufgefangen werden können. Figur 6b
zeigt zwei Greifer 51 und die Anschläge 54 mit einem ergriffenen Druckprodukt in
einer Ansicht von oben. Die Förderrichtung ist durch den Pfeil D dargestellt. Die
Übergabe der Druckprodukte 4 wird vorzugsweise durch eine Photozelle überwacht und
gesteuert.
[0030] Die Figuren 7a bis 7c zeigen das Positionieren der Druckprodukte an einer Arbeitsstation
in verschiedenen Stadien. Erkennbar sind eine vertikal in Richtung des Pfeiles F bewegbare
Positioniereinrichtung 49, ein schematisch angedeuteter, umlaufender Kettenstrang
36 mit mehreren Fördernocken 41. Im dargestellten Bereich sind drei mittels den Fördernocken
41 in Richtung des Pfeiles B transportierte Druckprodukte 4, 4′ gezeigt. Die Positioniereinrichtung
49 besitzt mindestens einen Gegennocken 45 und/oder einen Vorpositioniernocken 47.
Vorpositioniernocken und Gegennocken erfüllen grundsätzlich dieselbe Aufgabe und sind
im allgemeinen gleich ausgestaltet. Die Gegennokken einer Arbeitsstation können aber
auch gleichzeitig auch die Funktion der Vorpositioniernocken der nachfolgenden Arbeitsstation
übernehmen bzw. mit diesen identisch sein. Die Gegen- und Vorposi tioniernocken sind
mit einer gemeinsamen Platte 48 fest verbunden und werden über eine gemeinsamen Verstellzylinder
56 entweder in Positionierstellung (ausgezogene Linie) oder in Förderstellung (gestrichelte
Linie) gebracht. Figur 7b zeigt zwei Druckprodukte 4, die einerseits am Gegennocken
45, andererseits am Vorpositioniernocken 47 im Anschlag stehen. Dadurch werden die
Druckprodukte ausgerichtet, bevor sie in die eigentliche Arbeitsstation geführt werden,
was im getakteten Betrieb schnelle Taktzyklen zulässt. Damit sind diese beiden Druckprodukte
in Transportrichtung zur Verarbeitung korrekt positioniert bzw. vorpositioniert. Das
bereits in dieser Arbeitsstation, die eine beliebige Funktion wie bspw. Aufschneiden
erfüllen kann, bearbeitete Druckprodukt 4′ wird nach links in eine weitere Arbeitsstation
weitergefördert. Figur 7c zeigt die Druckprodukte in der Transportphase. Erkenntlich
ist eine Führungsschiene 44, die den Druckprodukten 4, 4′ als Führung dient.
[0031] Figur 8 zeigt zur Illustration dieser seitlichen Ausrichtung einen Schnitt durch
die Positioniereinrichtung 49 quer zur Förderrichtung. Der Übersichtlichkeit halber
sind nur drei Kettenstränge 36 in dieser Figur eingezeichnet. Ein Cluster mit Druckprodukten
4 wird senkrecht zur Zeichnungsebene nach vorne transportiert und ist in Anschlag
mit je einem Gegennocken 45 gebracht. Mittels einem Hubzylinder 42 sind vier durch
einen oder mehrere Träger 34 gekoppelte Führungsplatten 43 zwecks Seitenrichtung der
Druckprodukte 4 quer zur Förderrichtung in Richtung des Pfeiles C hin- und herbewegbar.
Die Druckprodukte 4 werden gegen die Führungsschienen 44 geschoben und sind dann
zur Bearbeitung sowohl in Transportrichtung als auch quer dazu exakt ausgerichtet.
[0032] Figur 9 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel für die Betätigung der Gegennocken
45. Mittels eines Exzenters 57 wird der Gegennocken in Abhängigkeit des Fördertaktes
in Positionier- bzw. Förderstel lung gebracht. Im dargestellten Zeitpunkt befindet
sich der Gegennocken 45 oben, d.h. in Positionierstellung, und dient der Ausrichtung
eines Druckproduktes 4 in Transportrichtung B.
[0033] Die Erfindung wird vorzugsweise im Bereich des Offsetdrucks verwendet, kann aber
ohne weiteres auch für Tiefdruckverfahren oder andere Druckverfahren eingesetzt werden.
[0034] Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Förder-Konversionseinrichtungen
die Ausgangsprodukte aus mehreren Anlegern übernehmen und zu Clustern zusammenstellen.
So ist es beispielsweise möglich, Cluster aus mehreren Zuführungsbahnen zu bilden.
Auf diese Weise können bspw. auch Cluster aus Ausgangsprodukten von zwei oder mehr
Rotationspressen oder Wickelstationen zusammengestellt werden. Dazu weist diese Entnahmeeinrichtung
eine der Anzahl Förderanlagen (1) entsprechende Zahl von Greifeinrichtungen auf,
so dass gleichzeitig von je einer Förderanlage ein Ausgangsprodukt entnommen werden
kann, die dann zu einem Cluster zusammengestellt werden.
[0035] Selbstverständlich ist es nicht erforderlich, dass der Transport durch einen umlaufenden
Kettenstrang oder eine Greifer-Kette bewirkt wird, sondern es können beliebige andere
Fördermittel zum Einsatz kommen. Für eine getaktete Zuführung der Cluster in die einzelnen
Arbeitsstationen sind allgemein Schleppkettenantriebe und besonders auch eine Gelenkkette
geeignet, wie sie im CH-Patent 538 965 beschrieben ist. Für spezifische Anwendung
kann die Verarbeitung der Cluster auch ungetaktet, d.h. kontinuierlich im Durchlauf
erfolgen.
1. Verfahren zur Weiterverarbeitung von Tabloiden oder Zwei- und Mehrfalzen mit getakteter
oder kontinuierlicher Zuförderung der Druckprodukte, dadurch gekennzeichnet, dass
in mindestens einer Förder-Konversionseinrichtung mit je mindestens einer Entnahmestelle
(19′, 19˝, 19‴) mindestens zwei Ausgangsprodukte entnommen werden und parallel als
Cluster weiter bearbeitet und/oder transportiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgangsprodukte mittels
einer gemeinsamen Förderstrecke seriell zugeführt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckprodukte über
mindestens zwei separate Förderstrecken zugeführt werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens zwei Ausgansprodukte für das Zusammenstellen eines Clusters mittels mindestens
zwei Greifeinrichtungen gleichzeitig der oder den Förderanlagen entnommen werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die einzelnen Ausgangsprodukte für das Zusammenstellen eines Clusters mittels einer
Greifeinrichtung nacheinander der oder den Förderanlagen entnommen werden.
6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der oder den Förderanlagen
an je verschiedenen Stellen Druckprodukte entnommen und zu Clustern zusammengestellt
werden.
7. Verfahren nach Anspruch 2, 4 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass an m Entnahmestellen
Ausgangsprodukte entnommen werden, wobei Cluster mit je n Druckprodukten gebildet
werden indem gleichzeitig jedes m-te und an jeder Entnahmestelle je n Druckprodukte
entnommen werden.
8. Verfahren nach Anspruch 2, 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass an m Entnahmestellen
Ausgangsprodukte entnommen werden, wobei Cluster mit je n Druckprodukten gebildet
werden indem jedes m-te Druckprodukt entnommen wird bis insgesamt n Druckprodukte
nacheinander entnommen sind.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die an
verschiedenen Stellen zusammengestellten Cluster zu einem einheitlichen Clusterstrom
zusammengeführt werden.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
alle Druckprodukte eines Clusters gleichzeitig jeweils identischen Arbeitsschritten
unterzogen werden.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Cluster mit einem Clustertakt (T') gefördert werden, der gleich gross oder kleiner
ist als das Produkt von Systemtakt (T) der Zuführung mal Anzahl Druckprodukte pro
Cluster.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Cluster nach einer Puffer, Förder- oder Bearbeitungsstrecke wieder in einen seriellen
Transport übergeführt werden.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Druckprodukte innerhalb eines Clusters parallel zueinander in einer Ebene ausgerichtet
sind.
14. Anordnung zur Weiterverarbeitung von Tabloiden oder Zwei- und Mehrfalzen mit einer
Fördereinrichtung für die Druckprodukte und mindestens einer Entnahmestelle (20, 20′),
dadurch gekennzeichnet, dass die Anordnung nach der Entnahmestelle Fördermittel (36-46,
50, 51) zum gleichzeitigen Fördern der Druckprodukte eines Clusters (2) enthält.
15. Anordnung zur Weiterverarbeitung von Tabloiden oder Zwei- und Mehrfalzen nach
Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Anordnung Einrichtungen zum Aufschneiden
(11) und/oder Heften (12) und/oder Falten (13) und/oder Seitenbeschneiden (14, 15)
für ein gleichzeitiges Bearbeiten von jeweils einem Cluster (2) enthält.
16. Anordnung zur Weiterverarbeitung von Tabloiden oder Zwei- und Mehrfalzen nach
Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass eine ausgangsseitige Konversionseinrichtung
(31′) zur Wandlung der parallelen Clusterförderung in einen seriellen Strom von Druckprodukten
vorgesehen ist.
17. Anordnung zur Weiterverarbeitung von Tabloiden oder Zwei- und Mehrfalzen nach
einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass jede Arbeitsstation eine
Positioniereinrichtung (42-45, 48, 49) für eine Seitenpositionierung und eine Positionierung
in Förderrichtung von gleichzeitig allen Druckprodukten (4) eines Clusters enthält
und jeder Arbeitsstation eine Vorpositioniereinrichtung (47, 56) vorgeschaltet ist.
18.Anordnung zur Weiterverarbeitung von Tabloiden oder Zwei- und Mehrfalzen nach einem
der Ansprüche 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Fördermittel (36-46) zur
Förderung der Druckprodukte-Cluster quer zur Förderanlage (1) angeordnet sind und
geradlinig verlaufen.
19. Anordnung zur Weiterverarbeitung von Tabloiden oder Zwei- und Mehrfalzen nach
einem der Ansprüche 14 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens auf einer Teilstrecke
(32′, 32˝) eine Umlenkung der Fördermittel (36-46) um mindestens annähernd 90° vorgesehen
ist.
20. Anordnung zur Weiterverarbeitung von Tabloiden oder Zwei- und Mehrfalzen nach
einem der Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass zur Umlenkung um 90° eine umlaufende
Greifer-Kette (50) im rechten Winkel zu mehreren Kettensträngen (36) angeordnet ist,
wobei an der Greifer-Kette Greifer derart im Abstand zueinander angeordnet sind,
dass auf einer der Breite der Übergabestelle entsprechenden Strecke eine mindestens
der Anzahl Kettenstränge (36) entsprechende Zahl von Greifern (51) angeordnet sind.
21. Anordnung zur Weiterverarbeitung von Tabloiden oder Zwei- und Mehrfalzen nach
einem der Ansprüche 14 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Förder-Konversionseinrichtungen
(20, 20′, 20˝) mit je mindestens einer Entnahmeeinrichtung (10, 19, 19′, 19˝) in Transportrichtung
einer Förderanlage (1) hintereinander angeordnet sind.
22. Anordnung zur Weiterverarbeitung von Tabloiden oder Zwei- und Mehrfalzen nach
einem der Ansprüche 14 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Förderanlagen
(1) vorgesehen sind, die einer Entnahmeeinrichtung (19) gleichzeitig Ausgangsprodukte
zuführen, wobei diese Entnahmeeinrichtung eine der Anzahl Förderanlagen (1) entsprechende
Greifeinrichtungen zur gleichzeitigen Entnahme von je einem Ausgangsprodukt pro Förderanlage
enthält.