(19)
(11) EP 0 358 065 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.03.1990  Patentblatt  1990/11

(21) Anmeldenummer: 89115750.5

(22) Anmeldetag:  26.08.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B65H 29/00, B65H 29/04, B42C 1/12, B42C 19/08, B65H 39/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB IT LI SE

(30) Priorität: 09.09.1988 CH 3382/88

(71) Anmelder: Ferag AG
CH-8340 Hinwil (CH)

(72) Erfinder:
  • Honegger, Werner
    CH-8630 Tann Rüti (CH)

(74) Vertreter: Frei, Alexandra Sarah 
Frei Patentanwaltsbüro Hedwigsteig 6 Postfach 95
8029 Zürich
8029 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Anordnung zur Tabloid-Weiterverarbeitung


    (57) Die Erfindung ermöglicht eine kostengünstige und flexible Weiterver­arbeitung von Tabloiden zu kleinerformatigen Zwei- und Mehrfalzen.
    In mindestens einer Förder-Konversionseinrichtung mit je mindestens einer Entnahmestelle (19′, 19˝, 19‴) werden vorzugsweise gleichzei­tig mehrere Ausgangsprodukte entnommen. Diese werden im folgen­den parallel als Cluster weiter bearbeitet. Die Cluster werden mittels Fördermitteln (36-46, 50, 51) gemeinsam transportiert und jeweils sämtliche Druckprodukte eines Clusters (2) gleichzeitig bearbeitet.
    Das Verfahren und die Vorrichtung besitzen auch bei umfangreichen Druckprodukten eine grundsätzlich nach oben offene Verarbeitungs­kapazität.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung liegt im Bereich der Druckereitechnik und bezieht sich auf ein Verfahren und eine Anordnung gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 bzw. 14.

    [0002] In Druckereibetrieben, insbesondere im Zeitungsbereich, werden häu­fig die von der Rotationspresse anfallenden Druckprodukte in die Form von Tabloiden, d.h. einzelne oder mehrere einmal gefaltete Druckbogen, übergeführt und so weiteren Arbeitsschritten zugeführt. Die für solche Verarbeitungsprozesse eingerichteten Anlagen sind deshalb speziell auf diese Verarbeitungsformate angepasst. In Bereich der Zeitungsherstellung bedeutet dies, dass standardmässig relativ grossformatige Tabloide mit Abmessungen von bspw. 30 cm · 50 cm in den der Presse nachfolgenden Anlagen vorliegen. Allenfalls werden solche Tabloide nachfolgend in Zwei- oder Dreifalze weiterverarbei­tet.

    [0003] In neuerer Zeit entsteht immer mehr das Bedürfnis, die Rotations­presse sowie die der Rotation nachgeschalteten Anlagen für ein brei­teres Spektrum von Druckereierzeugnissen einzusetzen. Dies liegt unter anderem daran, dass moderne Rotationspressen neben einem Vielfarbendruck eine qualitativ gute Offsetdruckqualität ermöglichen und so vermehrt auch Werbeprospekte, Zeitschriften und andere Druckereiprodukte erzeugt werden können. Gleichzeitig ist es mög­lich, im Rahmen des Offsetdruckverfahrens kurzfristig Druckplatten herzustellen, und damit eine hohe Aktualität der Druckerzeugnisse zu gewährleisten. Daneben besteht in Anbetracht der relativ hohen Investitionskosten der Druckerpresse und Förderanlagen der Wunsch nach einer möglichst hohen Auslastung sowie Ausnutzung des Systems, d.h. im Bereich der Zeitungsproduktion vor allem auch volle Auslastung am Tag. Hier limitieren jedoch bekannte, der Presse nachgeschaltete Vorrichtungen die Möglichkeiten, da diese für die Weiterverarbeitung der im Offsetdruck üblichen Tabloide oder ev. Zweifalze zu relativ kleinformatigen Prospekten etc. nicht eingesetzt werden können. Ein wesentliches Problem liegt darin begründet, dass ein zusätzlicher Falz am Tabloid oder gar am Zweifalz zu unschönen Falten am Bund führt, die auch nach einer Endbearbeitung bzw. dem Aufschneiden eines Falzes nicht beseitigt werden können. Dieser Nachteil führt im allgemeinen schon beim Falten eines Tabloides zu unakzeptablen Verformungen. Solche qualitativen Einbussen sind höchst unerwünscht. Des weiteren erfordert die Endbearbeitung der Tabloide zu einem klein- oder mittelformatigen Zeitschriften-Endpro­dukt zusätzliche, zum Teil relativ langsam ablaufende Arbeitsschritte, so dass bei herkömmlichen Verfahren bestehende Förder- und Verar­beitungsanlagen aufwendig ausgebaut werden müssten um in einem bspw. getakteten Betrieb bezüglich Verarbeitungskapazität nicht überfordert zu sein.

    [0004] Wenn die Verarbeitungsgeschwindigkeit der Tabloide Grössenordnun­gen von 40'000 bis 50'000 Exemplare pro Stunde erreichen soll, tau­chen bei herkömmlichen Anlagen grundlegende Probleme auf. Es wurden Versuche unternommen, mit Hochleistungsanlagen diese Ge­schwindigkeiten bewältigen zu können. Dabei wachsen aber die Ko­ sten für die Anlagen schnell an und man stösst z.T. an physikali­sche Grenzen der Verarbeitung.

    [0005] Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Vor­richtung zu schaffen, welche auf relativ geringem Raum eine Weiter­verarbeitung von Tabloiden und eine anschliessende Endbearbeitung erlauben, eine hohe, nach oben grundsätzlich offene Verarbeitungs­kapazität aufweisen und sich in ein Gesamtsystem problemlos inte­grieren lassen, wobei die Verarbeitungsgeschwindigkeit der vor- und nachgeschalteten Anlagen nicht nachteilig beeinträchtigt werden soll.

    [0006] Es ist ausserdem Aufgabe der Erfindung ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, welche die Weiterverarbeitung von Tabloi­den grundsätzlich auch ohne Puffereinrichtung direkt ab der Rotation ermöglicht und bezüglich der Verarbeitungskapazität einfach und kostengünstig ausbaubar ist.

    [0007] Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil der Ansprü­che 1 bzw. 14 enthaltenen Merkmale gelöst.

    [0008] Die mittels der Erfindung erreichbaren Verarbeitungsgeschwindigkei­ten der Tabloide erlauben es, zusätzliche Faltungen bspw. erst im letzten Arbeitsschritt vorzunehmen. Damit ist es möglich, das Tabloid bereit aufgeschnitten zu falten und unschöne Deformationen zu ver­meiden.

    [0009] Anhand nachfolgender Figuren werden das erfindungsgemässe Verfah­ren sowie Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert.

    Fig. 1 zeigt eine Übersicht über das erfindungsgemässe Verfahren.

    Fig. 2 zeigt die erfindungsgemässe Überführung der Druckprodukte in Cluster.

    Fig. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Anordnung zur Ausfüh­rung des Verfahrens.

    Fig. 4a zeigt die Entnahme von Druckprodukten zur Bildung von Clustern mit je drei Druckprodukten.

    Fig. 4b zeigt eine weitere Entnahmemöglichkeit zur Bildung von Vierer-Clustern.

    Fig. 5 zeigt eine Übersicht über die Förderung der Cluster in einer Verarbeitungsanlage.

    Fig. 6a zeigt einen Schnitt durch einen Kettenstrang und die Grei­fer-Kette an der Übergabestelle.

    Fig. 6b zeigt eine Teilansicht der Greifer-Kette mit zwei Greifern von oben.

    Fig. 7a-7c zeigen die Positionierung der Druckprodukte innerhalb einer Arbeitsstation in verschiedenen Stadien.

    Fig. 8 zeigt einen Querschnitt durch die Verarbeitungsanlage ent­lang der Schnittlinie I-I in Figur 5.

    Fig. 9 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Betätigungseinrichtung für die Gegennocken zur Positionierung der Druckprodukte.



    [0010] Unter dem Begriff "Endprodukt" sollen hier Druckerei-Erzeugnisse verstanden werden, wie sie nach Durchführung des erfindungsgemäs­sen Verfahrens vorliegen, d.h. am Ausgang einer Bearbeitungsanlage, wobei im allgemeinen an diesem Ausgang ein speditionsreifer Zustand erreicht ist. Dagegen sollen unter dem Begriff "Ausgangsprodukt" sämtliche Druckprodukte verstanden werden, wie sie einer erfin­dungsgemässen Vorrichtung zugeführt werden, um dann in Endpro­dukte übergeführt zu werden. d.h. im allgemeinen Tabloide. Es ver­steht sich, dass bspw. auch Zweifalze oder allenfalls auch Mehrfalze als Ausgangsprodukte zugeführt werden können. Allerdings muss dann im allgemeinen in Kauf genommen werden, dass die eingangs erwähn­ten Verformungen am Bund bzw. dem zweiten Falz bereits auftreten. Selbstverständlich können auch Endprodukte, so wie der Begriff hier verstanden wird, noch weiteren Arbeitsschritten zugeführt werden.

    [0011] Werden von einer herkömmlichen Rotation Tabloide mit einer be­stimmten Geschwindigkeit v weiteren Bearbeitungsschritten zugeführt, so bedeutet dies, dass diese grundsätzlich mit derselben Geschwin­digkeit v weiterverarbeitet werden müssen. Die angestrebten Endpro­dukte besitzen im allgemeinen einen relativ grossen Umfang von bspw. 300 Seiten. Diese Weiterverarbeitung, speziell bei solch um­fangreichen Endprodukten, erfordert zum Teil relativ langsame Ar­beitsschritte, so dass die erforderliche Verarbeitungskapazität bei weitem nicht erreicht werden kann. Durch aufwendige Massnahmen besteht die Möglichkeit, die Kapazität in gewissen Grenzen zu erhö­hen, indem bspw. eine Pufferung nach der Rotation vorgesehen wird oder der Produktestrom in mehrere Einzelströme aufgeteilt wird. Diese Massnahmen erfordern jedoch einen relativ grossen Aufwand und führen zu umfangreichen Anpassungen der Gesamtanlage.

    [0012] Entsprechend einem der Erfindungsziele, eine nach oben grundsätz­lich offene Verarbeitungskapazität erreichen zu können, wird ein neuartiges Verarbeitungs- und Förderkonzept verwendet. Entgegen herkömmlichen Anlagen, die eine serielle Förderung, bspw. als Schuppenstrom, verwenden und einzelne Druckprodukte auch seriell verarbeiten, sollen die Druckprodukte gruppenweise in Clustern ge­fördert und bearbeitet werden. Ein solches Förderprinzip ist in der CH-Patentanmeldung Nr.

    [Parallel eingereichte Anmeldung → Anmel­denummer noch nicht bekannt] näher beschrieben und es wird für Einzelheiten vollumfänglich auf die dortigen Ausführungen verwiesen. Damit können die Vorteile der seriellen Förderung grundsätzlich beibehalten werden, die Verarbeitungskapazität jedoch wesentlich erhöht werden. Die grosse Verarbeitungskapazität ermöglicht es, die Tabloide erst im Rahmen der letzten Arbeitsschritte, insbesondere auch nach Aufschneiden der Tabloide, zu kleineren Formaten zu falten und so kleinformatige Druckproduktformate im Offsetdruck wirtschaftlich herzustellen. Es muss beachtet werden, dass das Ver­fahren gemäss der Erfindung gleichzeitig das Problem sehr unter­schiedlicher Verarbeitungskapazitäten der einzelnen Systemkomponen­ten löst.

    [0013] In Figur 1 ist der prinzipielle Ablauf des erfindungsgemässen Verfah­rens dargestellt. Es muss betont werden, dass bei dieser Übersicht wesentliche Erfindungselemente der Übersicht halber weggelassen wurden. Der Prozess innerhalb und unmittelbar nach der Druckpresse ist hier nicht näher dargestellt, sondern es wird angenommen, dass Ausgangsprodukte 8, hier Tabloide, mit Fördermitteln bzw. in einer Förderanlage 1 mit einem bestimmten Takt T gefördert werden. Die Ausgangsprodukte 8 können mittels dem erfindungsgemässen Verfah­ren insbesondere in die in der Figur erwähnten Formate der Endpro­dukte 9 übergeführt werden. Diese Formate werden ermöglicht, indem das Verfahren ein Aufschneiden 11, ein Heften 12, ein Falten 13 sowie ein 2- bzw. 3-Seiten-Beschneiden 14, 15 ermöglichen. Ein wesentliches Element des Verfahrens bildet auch die Förderkonversi­on 10, auf die anhand von Figur 2 noch näher eingegangen wird.

    [0014] Durch geeignetes Kombinieren dieser Bearbeitungsschritte können bspw. 1/2-formatige, geheftete und be- oder unbeschnittene Endpro­dukte 9a bzw. 9b, 1/2-formatige, ungeheftete und be- oder unbe­schnittene Endprodukte 9d bzw. 9c zusammengestellt werden.

    [0015] In Figur 2 ist nun die Förderkonversion anhand eines Beispiels de­taillierter dargestellt. Die Ausgangsprodukte werden stetig, vorzugs­weise getaktet über eine Fördereinrichtung, hier einen Takttranspor­teur 21, einer Förder-Konversionseinrichtung 20 zugeführt. Diese Konversionseinrichtung 20 dient dem Überführen der Ausgangspro­dukte, die hier in herkömmlicher Weise seriell zugeführt werden, in Druckprodukte-Cluster. Unter einem Druckprodukte-Clunster soll hier eine Gruppe von mindestens zwei einzelnen Druckprodukten verstan­den werden, die mindestens über eine Teilstrecke oder einen Teilpro­zess in paralleler Weise verarbeitet werden. Dabei ist zu betonen, dass unter paralleler Verarbeitung eine funktionale Parallelität ver­standen wird, d.h. die einzelnen Druckprodukte eines solchen Clu­sters gleichzeitig identischen oder funktional zusammenhängenden Arbeitsschritten unterliegen. Die gegenseitige Anordnung der Druck­produkte eines Clusters kann variieren. Vorzugsweise werden die Druckprodukte nebeneinander und parallel zueinander in einer Ebene angeordnet. Die Bearbeitung der Druckprodukte jedes Cluster erfolgt somit in Abhängigkeit des Arbeitstaktes T′. Dies im Unterschied zur in der Druckerei-Fördertechnik z.T. vorgenommenen Aufteilung einer Förderstrecke in zwei und mehr parallele Bahnen, bei denen wohl eine geometrische Parallelführung vorliegen mag, die aber allein die Funktion haben, die Fördergeschwindigkeit der Zuführstrecke zu reduzieren. Bei solchen Verfahren wird der gleichzeitigen Bearbei­tung eines Clusters, d.h. einer funktional zusammengehörigen Ein­heit von Druckprodukten keine Beachtung geschenkt. Auch ist diese Weiterverarbeitung von Verfahren zu unterscheiden, welche mehrere Druckprodukte zusammenführen, bspw. ein Einsteckverfahren, um diese in der Folge als Einheit gemeinsam zu fördern bzw. zu verar­ beiten. Bei dem Verfahren gemäss der Erfindung wird demgegenüber jedes einzelne Druckprodukt zwar parallel in einem Cluster jedoch jedes Ausgangsprodukt "für sich", nota bene jeweils in funktionaler Abhängigkeit zusammen mit den anderen Druckprodukten des Clu­sters, bearbeitet. Die Funktion dieser Förder-Konversionseinrichtung kann auch als Wandlung eines bspw. getakteten und seriell geför­derten Schuppenstromes in einen, allenfalls mit geändertem Takt geförderten, Clusterstrom aufgefasst werden.

    [0016] Wie aus dieser Figur 2 ersichtlich ist, werden die oben beschriebenen Arbeitsschritte, bspw. ein Aufschneiden der Druckprodukte, jeweils gleichzeitig auf das ganze Cluster angewandt, d.h. es erfolgt eine parallele Verarbeitung der in einem Cluster enthaltenen Produkte. Zur Durchführung der einzelnen Arbeitsschritte können herkömmliche Arbeitsstationen verwendet werden, mit der einzigen Bedingung, dass diese jeweils gleichzeitig die Druckprodukte eines ganzen Clusters bearbeiten können. Selbstverständlich ist es auch möglich, für einen Arbeitsschritt eine der Anzahl Druckprodukte pro Cluster entspre­chende Zahl von Arbeitsstationen einzusetzen. In dieser Darstellung werden bspw. 4 Druckprodukte je in einer Arbeitsstation gemeinsam verarbeitet. Es versteht sich, dass die Grösse eines Clusters je nach Anwendung variieren kann. Die Grösse eines Clusters wird vorzugs­weise auch in Abhängigkeit der für die Clusterbearbeitung gewünsch­ten Takt- oder Fördergeschwindigkeit T′ gewählt. Sofern verhältnis­mässig langsame Verarbeitungsschritte zur Bearbeitung der Tabloide nach der Konversionseinrichtung vorgenommen werden sollen, kann der Takt T′ erhöht, bzw. die Fördergeschwindigkeit der Druckpro­dukte-Cluster gesenkt werden, so dass die nachfolgenden Schritte in der erforderlichen Geschwindigkeit durchgeführt werden können. Es ist ein grosser Vorteil des erfindungsgemässen Verfahrens, dass die einzelnen Arbeitsschritte, je nach Wahl der Grösse der Cluster, rela­tiv langsam ablaufen können. Dadurch wird es möglich, auch in sehr schnellen Gesamtprozessen kostengünstige, langsam arbeitende Ein­ zelkomponenten zu verwenden. Ausserdem werden Schnittstellenpro­bleme, wie sie wegen unterschiedlicher Verarbeitungsgeschwindigkei­ten der einzelnen Komponenten auftauchen, weitgehend vermieden. Wie aus Figur 2 ersichtlich ist, werden die Ausgangsprodukte, nach­dem sie in 4-er Cluster konvertiert wurden, durch eine Vorrichtung 22 zum Aufschneiden der Tabloide, anschliessend durch einen Um­schlaganleger 23, eine Heftvorrichtung 24, eine Falzvorrichtung 25 und schliesslich durch eine Seitenbeschneid-Vorrichtung 26 geführt. Es versteht sich, dass die jeweiligen Arbeitsschritte in beliebiger Abfolge erfolgen können oder auch unterdrückt bzw. ausgelassen werden können, so dass in Abhängigkeit der gewählten Funktion verschiedene Arten von Endprodukten am Ausgang 27 zum paketieren und spedieren vorliegen. Ausserdem können weitere Funktionen vor­gesehen werden oder die Endprodukte auch einer weiteren Förderein­richtung zugeführt werden, die einen anschliessenden, entfernten Bearbeitungsprozess erlauben. Insbesondere ist es auch möglich, innerhalb der Bearbeitungsanlage mehrere Teildruckprodukte (bspw. verschiedene Ausgangsprodukte) zusammenzuführen bzw. zusammenzu­stecken um so seitenmässig umfangreiche Endprodukte zu erhalten.

    [0017] In dieser Darstellung ist ersichtlich, dass das Heften nach einer 90°-­Umlenkung der Druckprodukte erfolgt. Obwohl hier rein geometrisch eine lineare und demnach auf den ersten Blick scheinbar serielle Verarbeitung handelt, liegt faktisch eine parallele Verarbeitung von vier zu einem Cluster zusammengefassten Druckprodukten vor. Eine solche Umlenkung ist z.B. nötig bzw. erwünscht, wenn eine Bear­beitungseinrichtung, hier bspw. die Heftvorrichtung 24, dies der bes­seren Zugänglichkeit halber erfordert. Gleichzeitig erfolgt auch eine Verarbeitung mit dem Takt T′, der grundsätzlich für den ganzen hier dargestellten Verarbeitungsweg gilt. Die Art und Weise der Druck­produkteförderung sowie die Umlenkung um 90° sollen anhand von Figur 5 näher beschrieben werden.

    [0018] Figur 3 zeigt nun in schematischer Darstellung ein Ausführungsbei­spiel der Vorrichtung gemäss der Erfindung. Aus einer Pufferanord­nung 18, bspw. einem Puffer wie er aus der CH-Patentanmeldung 580/88-6 hervorgeht, oder einem Anleger werden Ausgangsprodukte über eine Fördereinrichtung 1 zwei Verarbeitungsanlagen 30′, 30˝ zugeführt. Obwohl die Vorrichtung anhand einer Anlage mit getakte­ter Zuführung erläutert wird, können die Druckprodukte selbstver­ständlich in analoger Weise auch mittels anderer Fördermittel konti­nuierlich transportiert werden und erst zwecks Konversion in Druck­produkte-Cluster einzeln gegriffen und in eine getaktete Verarbei­tung übergeführt werden. Der Förder-Takt der Druckprodukte ist mit T bezeichnet. Die Druckprodukte werden je einer Förder-Konversion­seinrichtung 20′, 20˝ zugeführt. In diesem Ausführungsbeispiel wer­den einer linearen Zuführung an zwei verschiedenen Stellen je Druckprodukte entnommen indem bspw. mit einer Greifeinrichtung einzelne Ausgangsprodukte herausgegriffen werden. Anhand der Figu­ren 4a und 4b wird dieser Vorgang noch näher erläutert werden. Selbstverständlich kann auch in herkömmlicher Weise mittels einer Weiche eine Aufteilung der Zuführung in zwei Förderstrecken erfol­gen, wobei letztere je eine Konversionseinrichtung 20′, 20˝ beliefern. Die einzelnen Druckprodukte-Cluster 2, hier beispielsweise mit 4 Druckprodukten angedeutet, sind in ihren verschiedenen Transport- bzw. Bearbeitungspositionen dargestellt. Die einzelnen Bearbeitungs­möglichkeiten sind hier, mit Ausnahme von zwei Umschlaganlegern 23′, 23˝, nicht speziell hervorgehoben und es kann diesbezüglich auf die Figur 2 verwiesen werden. Es sind zwei Zuführeinrichtungen 29′, 29˝ vorhanden, welche die Umschlaganleger mit Umschlägen belie­fern. In analoger Weise können auch, allenfalls über zusätzliche Zuführungen, weitere Teilprodukte zugeführt und mit den Druckpro­dukten der Cluster in beliebiger Weise zusammengeführt, bspw. ein­gesteckt werden. Es ist damit möglich ganze Druckprodukte-Cluster, d.h. mehrere Druckprodukte gleichzeitig, zusammenzuführen, was zu sehr hohen Arbeitskapazitäten führt. Die Cluster werden innerhalb der Bearbeitungsanlagen 30′, 30˝ mit einem Takt T′ bzw. T˝ trans­portiert und/ oder bearbeitet. Vielfach werden die Takte T′ und T˝ gleich gross sein. Andererseits kann es, sofern bspw. die Bearbei­tungsanlagen 30′ und 30˝ nicht identische Arbeitsschritte ausführen, wünschenswert sein, die Cluster innerhalb der beiden Anlagen mit einem unterschiedlichen Takt zu fördern. An den beiden Ausgängen 27′ und 27˝ können wiederum Vorrichtungen 31′, 31˝ zu Konversion der Cluster vorhanden sein. Auf diese Weise ist in einfacher Weise eine erneute serielle Förderung möglich. Die clusterweise Bearbeitung der Druckprodukte mit einem Takt T′ bzw. T˝ ermöglicht bspw. eine einfache Rücküberführung in den ursprünglichen Takt T. Damit kann eine solche Bearbeitungsanlage 30, die relativ langsame Arbeitsschrit­te wie z.B. das Heften umfangreicher Druckprodukte erfordert, pro­blemlos in einen Gesamtablauf integriert werden.

    [0019] Das erfindungsgemässe Verfahren eignet sich insbesondere in einem Gesamtsystem mit einem Systemtakt T. Es ist dann ohne weiteres möglich, den Clustertakt T′ bzw. T˝ mit dem Systemtakt T zu ver­knüpfen. Durch eine zentrale Steuerung ist es dann bspw. in einfa­cher Weise möglich, die Förder-Konversionseinrichtungen anzusteu­ern und die serielle in eine parallele, gruppenweise Bearbeitung über­zuführen oder die Cluster wieder in eine serielle Förderung bzw. eine serielle Bearbeitung mit vereinzelten Druckprodukten oder einem Schuppenstrom zu wandeln. Es ist bspw. auch ohne weiteres möglich, auf diese Weise eine Pufferung vorzunehmen.

    [0020] Die bereits im Zusammenhang mit Figur 2 erwähnte Änderung bzw. Umlenkung der Transportrichtung innerhalb der Bearbeitungsanlagen 30′, 30˝ (Fig. 3) um 90° ändert den Takt nicht. Es wird vielmehr bei jedem Taktzyklus jeder Cluster um eine Arbeits- bzw. Transportein­heit weitergeführt. Sofern die Bearbeitungsanlage einen sehr langsa­men Vorgang enthält, kann für diesen Arbeitsschritt ein Druckpro­ dukte-Cluster auch für mehr als einen Taktzyklus dort verbleiben. Dazu ist es erforderlich, dass das Verhältnis der Taktfrequenz T′ bzw. T˝ zum Systemtakt so gross ist, dass die Bearbeitungsanlage eine Pufferung erlaubt. Dazu wird der Takt T′ bzw. T˝ in der Bear­beitungsanlage so gewählt, dass T′ dividiert durch T kleiner ist als die Anzahl Druckprodukte pro Cluster. Ist der Takt in der Bearbei­tungsanlage hingegen genau so gross wie das Verhältnis des Zuführ­taktes multipliziert mit der Anzahl Druckprodukte pro Cluster, so besitzen Zuführung und Bearbeitungsanlage eine identische Förderka­pazität.

    [0021] Figur 4a zeigt nun die Konversion von mittels einem Takttranspor­teur seriell geförderten Ausgangsprodukten in Cluster zu je drei Druckprodukten. In dieser Ausführungsvariante werden bspw. jedes dritte Exemplar an drei verschiedenen Entnahmestellen 19′, 19˝, 19‴, entnommen. Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, werden in jeder dieser Entnahmestellen je drei Ausgangsprodukte entnommen und nebeneinander als gemeinsames Cluster weitergefördert bzw. verarbeitet. Obwohl die einzelnen Druckprodukte der Übersichtlich­keit halber verschieden schattiert sind, handelt es sich bei den so seriell zugeführten Ausgangsprodukten um identische Erzeugnisse. Vorzugsweise werden die entnommenen Druckprodukte innerhalb eines Clusters nebeneinander und parallel zueinander angeordnet. Es ist leicht möglich mittels herkömmlichen Weichen die in den einzelnen Entnahmestellen zu Clustern zusammengefassten Druckprodukte auf eine gemeinsame Förderstrecke zusammenzuführen um so einen einzi­gen Clusterstrom zu erhalten.

    [0022] Figur 4b zeigt ein weiteres Beispiel einer Förder-Konversionseinrich­tung, welche den seriellen Schuppenstrom 3 in Cluster zu vier Aus­gangsprodukten wandelt. Hier werden an einer ersten Entnahmestelle 19′ jedes zweite und insgesamt vier Druckprodukte entnommen. An der zweiten Entnahmestelle 19˝ erfolgt ein gleicher Entnahmepro­zess.

    [0023] Die Entnahme der einzelnen Ausgangsprodukte an den Entnahmestel­len erfolgt beispielsweise mit einer Greifeinrichtung gemäss der CH-­Patentanmeldung 01 756/86-8 oder einer Einrichtung gemäss den CH-­Patentanmeldungen derselben Anmelderin vom 23.10.87 und 28.8.87 [Anmeldenummern noch nicht bekannt]. Wie in Figur 4b gut ersicht­lich ist, wird in Abstimmung mit dem Fördertakt, allenfalls nach Vereinzelung, an der jeweiligen Entnahmestelle entweder gleichzeitig mit vier Greifern ein ganzes Cluster zusammengestellt oder aber mit einem einzigen Greifer nacheinander vier Ausgangsprodukte entnom­men.

    [0024] Die Bearbeitungsanlagen 30′, 30˝ bzw. deren Fördermittel 36-46, 50, 51 (Figur 5) sind vorzugsweise quer zur Förderanlage 1 angeordnet, so dass in einfacher Weise mehrere Bearbeitungsanlagen bzw. Förder-­Konversionseinrichtungen 20′, 20˝ nebeneinander angeordnet werden können. Obwohl eine gegenseitig rechtwinklige Anordnung der Bear­beitungsanlagen und der Förderanlage 1 meistens vorzuziehen ist, können die Fördermittel 36-46, 50, 51 in einem beliebigen Winkel zur Förderanlage 1 verlaufen.

    [0025] Für bestimmte Arbeitsschritte innerhalb der Bearbeitungsanlage 30′, 30˝ kann es erwünscht sein, die Fördermittel 36-46 um 90° oder einen beliebigen anderen Winkel umzulenken. Wie aus Figur 3 er­sichtlich ist, verläuft der Transport der Cluster in diesem Ausfüh­rungsbeispiel auf mindestens einem Teilstück 32′, 32˝ rechtwinklig zur ursprünglichen Transportrichtung nach den Konversionseinrich­tungen 20′, 20˝. Eine solche Umlenkung der Transportrichtung der Cluster ist bspw. erforderlich, wenn dies wegen der Zugänglichkeit bei einer Bearbeitungsvorrichtung erforderlich ist.

    [0026] Figur 5 zeigt nun schematisch ein Ausführungsbeispiel für die Förde­rung von Druckprodukte-Clustern 2 mit vier Druckprodukten. Mittels einem in dieser Figur nur schematisch dargestellten Anleger 5 wer­den die letzterem zugeführten Druckprodukte vereinzelt. Es muss beachtet werden, dass der Anleger 5 der Übersichtlichkeit halber stark verkleinert dargestellt wurde. Die Druckprodukte werden die­sem über ein hier nicht dargestelltes Fördermittel, bspw. einen Klammertransporteur, zugeführt. Ein solcher Anleger 5 sowie die Art und Weise der Vereinzelung können in herkömmlicher Weise ausge­staltet sein. Die derart vereinzelten Druckprodukte werden nun mit­tels einem Fördermittel 1, bspw. ebenfalls ein Klammertransporteur, in Richtung des Pfeiles A einer Entnahmestelle 19 zugeführt. In diesem Ausführungsbeispiel werden die Cluster 2, die mittels der Entnahmestation 19 zusammengestellt werden, den der Entnahmestati­on nachgeschalteten Arbeitsstationen mittels mehreren Kettensträn­gen 36 zugeführt, welche letzteren hier durch strichpunktierte Linien angedeutet sind.

    [0027] Mittels einem ersten Motor 37 wird eine gemeinsame Antriebswelle 39 angetrieben. Die umlaufenden Kettenstränge 36 sind über Um­lenkräder der Antriebswelle sowie einer zweiten Welle 40 geführt. Der Antrieb dieser Kettenstränge 36 erfolgt nicht kontinuierlich, sondern mit einem Takt T′. An den Kettensträngen 36 sind in regel­mässigen Abständen Fördernocken 41 angeordnet (in der Figur sind nur zwei dieser Fördernocken 41 bezeichnet). Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, sind hier zur Förderung eines Clusters mit je vier Druckprodukten acht solche Kettenstränge 36 vorgesehen. Jedes einzelne Druckprodukt wird durch je zwei Fördernocken 41 in Rich­tung der Pfeile B transportiert. Da die Kettenstränge 36 in diesem Ausführungsbeispiel gemeinsam angetrieben sind, werden die Druck­produkte zwangsläufig synchron transportiert. Die Druckprodukte liegen vorzugsweise auf Förderplatten auf, die in herkömmlicher Weise ausgestaltet sein können. Durch die Fördernocken 41 ist die parallele Ausrichtung der Druckprodukte in Transportrichtung ge­währleistet. Für eine erste Arbeitsstation 6 ist die gegenseitige seit­liche Ausrichtung der Druckprodukte schematisch dargestellt. Mittels einem Hubzylinder 42 werden senkrechte Führungsplatten 43 quer zur Transportrichtung in Richtung des Pfeiles C hin- und herbewegt. Dadurch werden die einzelnen Druckprodukte eines Clusters gegen Führungsschienen oder -platten 44 geschoben und so seitlich korrekt positioniert. Gleichzeitig sind bei den einzelnen Arbeitsstationen Gegennocken 45 zur Positionierung der Cluster in Transportrichtung vorgesehen. Die getaktete Förderung und Bearbeitung der Cluster ermöglicht es, dass die einzelnen Druckprodukte eines Clusters je­weils erst bei den einzelnen Arbeitsstationen fein ausgerichtet wer­den.

    [0028] Die Umlenkung um 90° ist in diesem Ausführungsbeispiel durch Übergabe an eine umlaufende Greifer-Kette 50, bspw. eine Grip-Kette gemäss dem DE-Patent 2151583. erreicht. Durch bspw. acht Greifer 51, je zwei pro Druckprodukt, werden die Druckprodukte eines Clu­sters synchron gegriffen. Der Antrieb dieser Greifer-Kette 50 erfolgt über einen zweiten Motor 38. Mittels dieser Greifer-Kette werden die Cluster in Richtung des Pfeiles D weitertransportiert.

    [0029] Die Figuren 6a und 6b illustrieren die Übergabe der Cluster von den Transportkettensträngen 36 an die Greifer-Kette 50. In dieser Sei­tenansicht ist eine Förderkette 36 mit einem zugehörigen Umlenkrad 46 auf der Welle 40 erkennbar. Ein einzelner Fördernocken 41, 41′ ist in zwei Positionen dargestellt. Während dem Transport befindet sich der Fördernocken in der Position 41. Mittels einer Steuerkulisse wird der Nocken bei der Übergabe in die Übergabeposition 41′ ge­schwenkt. Die Greiferkette ist im Bereich der Übergabestelle vor­zugsweise über eine Kettenführung 53 geführt. Die Greifer 51 der Greifer-Kette 50 befinden sich für die Übernahme jeweils eines Clu­sters in einer geöffneten Standby-Stellung. Sobald ein Cluster in die entsprechenden Greifer 51 eingreift wird eine Schliesseinrichtung betätigt. Diese kann bspw. eine durch eine Lichtschranke betätigte Steuerkulisse 55 sein, welche die mittels einer Feder 52 unter Vor­spannung in Standby-Stellung gehaltenen Greifer in die Schliessposi­tion 51′ bringt. Vorzugsweise besitzen die Greifer 51 Anschläge 54 an welche die Druckprodukte in Anschlag bei der Übergabe in An­schlag gebracht werden. Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, besit­zen die Greifer 51 in Richtung des Pfeiles E einen gewissen Feder­weg, damit geringe Linearbewegungen der Cluster in Transportrich­tung bei der Übergabe aufgefangen werden können. Figur 6b zeigt zwei Greifer 51 und die Anschläge 54 mit einem ergriffenen Druck­produkt in einer Ansicht von oben. Die Förderrichtung ist durch den Pfeil D dargestellt. Die Übergabe der Druckprodukte 4 wird vorzugs­weise durch eine Photozelle überwacht und gesteuert.

    [0030] Die Figuren 7a bis 7c zeigen das Positionieren der Druckprodukte an einer Arbeitsstation in verschiedenen Stadien. Erkennbar sind eine vertikal in Richtung des Pfeiles F bewegbare Positioniereinrichtung 49, ein schematisch angedeuteter, umlaufender Kettenstrang 36 mit mehreren Fördernocken 41. Im dargestellten Bereich sind drei mittels den Fördernocken 41 in Richtung des Pfeiles B transportierte Druck­produkte 4, 4′ gezeigt. Die Positioniereinrichtung 49 besitzt minde­stens einen Gegennocken 45 und/oder einen Vorpositioniernocken 47. Vorpositioniernocken und Gegennocken erfüllen grundsätzlich dieselbe Aufgabe und sind im allgemeinen gleich ausgestaltet. Die Gegennok­ken einer Arbeitsstation können aber auch gleichzeitig auch die Funktion der Vorpositioniernocken der nachfolgenden Arbeitsstation übernehmen bzw. mit diesen identisch sein. Die Gegen- und Vorposi­ tioniernocken sind mit einer gemeinsamen Platte 48 fest verbunden und werden über eine gemeinsamen Verstellzylinder 56 entweder in Positionierstellung (ausgezogene Linie) oder in Förderstellung (gestri­chelte Linie) gebracht. Figur 7b zeigt zwei Druckprodukte 4, die einerseits am Gegennocken 45, andererseits am Vorpositioniernocken 47 im Anschlag stehen. Dadurch werden die Druckprodukte ausge­richtet, bevor sie in die eigentliche Arbeitsstation geführt werden, was im getakteten Betrieb schnelle Taktzyklen zulässt. Damit sind diese beiden Druckprodukte in Transportrichtung zur Verarbeitung korrekt positioniert bzw. vorpositioniert. Das bereits in dieser Ar­beitsstation, die eine beliebige Funktion wie bspw. Aufschneiden erfüllen kann, bearbeitete Druckprodukt 4′ wird nach links in eine weitere Arbeitsstation weitergefördert. Figur 7c zeigt die Druckpro­dukte in der Transportphase. Erkenntlich ist eine Führungsschiene 44, die den Druckprodukten 4, 4′ als Führung dient.

    [0031] Figur 8 zeigt zur Illustration dieser seitlichen Ausrichtung einen Schnitt durch die Positioniereinrichtung 49 quer zur Förderrichtung. Der Übersichtlichkeit halber sind nur drei Kettenstränge 36 in dieser Figur eingezeichnet. Ein Cluster mit Druckprodukten 4 wird senk­recht zur Zeichnungsebene nach vorne transportiert und ist in An­schlag mit je einem Gegennocken 45 gebracht. Mittels einem Hubzy­linder 42 sind vier durch einen oder mehrere Träger 34 gekoppelte Führungsplatten 43 zwecks Seitenrichtung der Druckprodukte 4 quer zur Förderrichtung in Richtung des Pfeiles C hin- und herbewegbar. Die Druckprodukte 4 werden gegen die Führungsschienen 44 gescho­ben und sind dann zur Bearbeitung sowohl in Transportrichtung als auch quer dazu exakt ausgerichtet.

    [0032] Figur 9 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel für die Betätigung der Gegennocken 45. Mittels eines Exzenters 57 wird der Gegennocken in Abhängigkeit des Fördertaktes in Positionier- bzw. Förderstel­ lung gebracht. Im dargestellten Zeitpunkt befindet sich der Gegen­nocken 45 oben, d.h. in Positionierstellung, und dient der Ausrich­tung eines Druckproduktes 4 in Transportrichtung B.

    [0033] Die Erfindung wird vorzugsweise im Bereich des Offsetdrucks ver­wendet, kann aber ohne weiteres auch für Tiefdruckverfahren oder andere Druckverfahren eingesetzt werden.

    [0034] Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Förder-Konversionseinrichtungen die Ausgangsprodukte aus mehreren Anlegern übernehmen und zu Clustern zusammenstellen. So ist es beispielsweise möglich, Cluster aus mehreren Zuführungsbahnen zu bilden. Auf diese Weise können bspw. auch Cluster aus Ausgangspro­dukten von zwei oder mehr Rotationspressen oder Wickelstationen zusammengestellt werden. Dazu weist diese Entnahmeeinrichtung eine der Anzahl Förderanlagen (1) entsprechende Zahl von Greifeinrich­tungen auf, so dass gleichzeitig von je einer Förderanlage ein Aus­gangsprodukt entnommen werden kann, die dann zu einem Cluster zusammengestellt werden.

    [0035] Selbstverständlich ist es nicht erforderlich, dass der Transport durch einen umlaufenden Kettenstrang oder eine Greifer-Kette bewirkt wird, sondern es können beliebige andere Fördermittel zum Einsatz kommen. Für eine getaktete Zuführung der Cluster in die einzelnen Arbeitsstationen sind allgemein Schleppkettenantriebe und besonders auch eine Gelenkkette geeignet, wie sie im CH-Patent 538 965 be­schrieben ist. Für spezifische Anwendung kann die Verarbeitung der Cluster auch ungetaktet, d.h. kontinuierlich im Durchlauf erfolgen.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Weiterverarbeitung von Tabloiden oder Zwei- und Mehrfalzen mit getakteter oder kontinuierlicher Zuförderung der Druckprodukte, dadurch gekennzeichnet, dass in mindestens einer Förder-Konversionseinrichtung mit je mindestens einer Entnahmestelle (19′, 19˝, 19‴) mindestens zwei Ausgangsprodukte entnommen werden und parallel als Cluster weiter bearbeitet und/oder transpor­tiert werden.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgangsprodukte mittels einer gemeinsamen Förder­strecke seriell zugeführt werden.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckprodukte über mindestens zwei separate Förder­strecken zugeführt werden.
     
    4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­durch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Ausganspro­dukte für das Zusammenstellen eines Clusters mittels min­destens zwei Greifeinrichtungen gleichzeitig der oder den Förderanlagen entnommen werden.
     
    5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Ausgangspro­dukte für das Zusammenstellen eines Clusters mittels einer Greifeinrichtung nacheinander der oder den Förderanlagen entnommen werden.
     
    6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der oder den Förderanlagen an je verschiedenen Stellen Druckprodukte entnommen und zu Clustern zusammenge­stellt werden.
     
    7. Verfahren nach Anspruch 2, 4 und 6, dadurch gekenn­zeichnet, dass an m Entnahmestellen Ausgangsprodukte entnommen werden, wobei Cluster mit je n Druckproduk­ten gebildet werden indem gleichzeitig jedes m-te und an jeder Entnahmestelle je n Druckprodukte entnommen wer­den.
     
    8. Verfahren nach Anspruch 2, 5 und 6, dadurch gekenn­zeichnet, dass an m Entnahmestellen Ausgangsprodukte entnommen werden, wobei Cluster mit je n Druckproduk­ten gebildet werden indem jedes m-te Druckprodukt ent­nommen wird bis insgesamt n Druckprodukte nacheinander entnommen sind.
     
    9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die an verschiedenen Stellen zusam­mengestellten Cluster zu einem einheitlichen Clusterstrom zusammengeführt werden.
     
    10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­durch gekennzeichnet, dass alle Druckprodukte eines Clu­sters gleichzeitig jeweils identischen Arbeitsschritten unterzogen werden.
     
    11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Cluster mit einem Clu­stertakt (T') gefördert werden, der gleich gross oder klei­ner ist als das Produkt von Systemtakt (T) der Zuführung mal Anzahl Druckprodukte pro Cluster.
     
    12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Cluster nach einer Puf­fer, Förder- oder Bearbeitungsstrecke wieder in einen seriellen Transport übergeführt werden.
     
    13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckprodukte innerhalb eines Clusters parallel zueinander in einer Ebene ausge­richtet sind.
     
    14. Anordnung zur Weiterverarbeitung von Tabloiden oder Zwei- und Mehrfalzen mit einer Fördereinrichtung für die Druckprodukte und mindestens einer Entnahmestelle (20, 20′), dadurch gekennzeichnet, dass die Anordnung nach der Entnahmestelle Fördermittel (36-46, 50, 51) zum gleichzei­tigen Fördern der Druckprodukte eines Clusters (2) ent­hält.
     
    15. Anordnung zur Weiterverarbeitung von Tabloiden oder Zwei- und Mehrfalzen nach Anspruch 14, dadurch ge­kennzeichnet, dass die Anordnung Einrichtungen zum Auf­schneiden (11) und/oder Heften (12) und/oder Falten (13) und/oder Seitenbeschneiden (14, 15) für ein gleichzeitiges Bearbeiten von jeweils einem Cluster (2) enthält.
     
    16. Anordnung zur Weiterverarbeitung von Tabloiden oder Zwei- und Mehrfalzen nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass eine ausgangsseitige Konversionsein­richtung (31′) zur Wandlung der parallelen Clusterförde­rung in einen seriellen Strom von Druckprodukten vorge­sehen ist.
     
    17. Anordnung zur Weiterverarbeitung von Tabloiden oder Zwei- und Mehrfalzen nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass jede Arbeitsstation eine Positioniereinrichtung (42-45, 48, 49) für eine Seitenpo­sitionierung und eine Positionierung in Förderrichtung von gleichzeitig allen Druckprodukten (4) eines Clusters enthält und jeder Arbeitsstation eine Vorpositionierein­richtung (47, 56) vorgeschaltet ist.
     
    18.Anordnung zur Weiterverarbeitung von Tabloiden oder Zwei- und Mehrfalzen nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Fördermittel (36-46) zur Förderung der Druckprodukte-Cluster quer zur Förder­anlage (1) angeordnet sind und geradlinig verlaufen.
     
    19. Anordnung zur Weiterverarbeitung von Tabloiden oder Zwei- und Mehrfalzen nach einem der Ansprüche 14 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens auf einer Teilstrecke (32′, 32˝) eine Umlenkung der Fördermittel (36-46) um mindestens annähernd 90° vorgesehen ist.
     
    20. Anordnung zur Weiterverarbeitung von Tabloiden oder Zwei- und Mehrfalzen nach einem der Anspruch 19, da­durch gekennzeichnet, dass zur Umlenkung um 90° eine umlaufende Greifer-Kette (50) im rechten Winkel zu meh­reren Kettensträngen (36) angeordnet ist, wobei an der Greifer-Kette Greifer derart im Abstand zueinander ange­ordnet sind, dass auf einer der Breite der Übergabestelle entsprechenden Strecke eine mindestens der Anzahl Ket­tenstränge (36) entsprechende Zahl von Greifern (51) angeordnet sind.
     
    21. Anordnung zur Weiterverarbeitung von Tabloiden oder Zwei- und Mehrfalzen nach einem der Ansprüche 14 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Förder-­Konversionseinrichtungen (20, 20′, 20˝) mit je mindestens einer Entnahmeeinrichtung (10, 19, 19′, 19˝) in Transport­richtung einer Förderanlage (1) hintereinander angeordnet sind.
     
    22. Anordnung zur Weiterverarbeitung von Tabloiden oder Zwei- und Mehrfalzen nach einem der Ansprüche 14 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Förder­anlagen (1) vorgesehen sind, die einer Entnahmeeinrich­tung (19) gleichzeitig Ausgangsprodukte zuführen, wobei diese Entnahmeeinrichtung eine der Anzahl Förderanlagen (1) entsprechende Greifeinrichtungen zur gleichzeitigen Entnahme von je einem Ausgangsprodukt pro Förderanlage enthält.
     




    Zeichnung