[0001] Die Erfindung liegt im Bereich der Druckereitechnik und bezieht sich auf ein Verfahren
und eine Anordnung gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 bzw. 19.
[0002] In modernen Druckereibetrieben werden bei der Weiterverarbeitung von Druckprodukten,
die von Rotationspressen anfallen, immer höhere Verarbeitungsgeschwindigkeiten und
-kapazitäten gefordert. Dies liegt unter anderem daran, dass moderne Rotationspressen
neben einem Vielfarbendruck eine qualitativ gute Offsetdruckqualität ermöglichen
und so vermehrt auch Werbeprospekte, Zeitschriften und andere Druckereiprodukte erzeugt
werden können. Gleichzeitig soll die Verarbeitung eine grosse Flexibilität aufweisen,
so dass möglichst viele Endformate der Druckprodukte mittels der gleichen Anlage bearbeitet
bzw. erreicht werden können. Dabei spielen v.a. auch kostenmässige überlegungen eine
Rolle, da bei flexiblen Anlagen identische Komponenten für verschiedene Funktionen
eingesetzt werden können, andererseits Teilanlagen mit hoher Kapazität gut genutzt
werden können. Flexibilität wird aber auch hinsichtlich der Ausbaubarkeit von Anlagen
gewünscht, da oft zu späteren Zeitpunkten eine bestehende Anlage für grössere Auflagen
oder neue Druck produkte eingesetzt werden soll. Ausserdem besteht der Wunsch nach
möglichst grosser Ausnutzung und voller Auslastung der Systeme, dies vor allem in
Anbetracht der relativ hohen Investitionskosten der Druckerpresse und Förderanlagen.
[0003] Herkömmliche Förder- und Verarbeitungsanlagen in Druckereibetrieben basieren allesamt
auf seriellen Verarbeitungskonzepten. Dabei werden Druckprodukte bzw. Teilprodukte,
etc. meistens mittels Förderbändern, Transporteuren oder dergleichen in einer Förderlinie,
oft als Schuppenstrom, transportiert und Verarbeitungsanlagen zugeführt. Da Rotationspressen
gemäss ihrem Funktionsprinzip Papierbahnen im allgemeinen seriell bedrucken, ist es
naheliegend, die Druckprodukte seriell weiterzuverarbeiten. Ein serielles Verarbeitungskonzept
drängt sich oft aber auch wegen den einen seriellen Ablauf erfordernden Arbeitsschritten
bei der Weiterverarbeitung auf. Demgemäss blieben herkömmliche Förder- und Verabeitungsanlagen
diesem seriellen Prinzip bis heute verhaftet.
[0004] Für spezielle Anwendungen, insbesondere wenn hohe Verarbeitungskapazitäten erwünscht
waren, wurden serielle Verarbeitungsanlagen angepasst und Vorkehrungen getroffen,
welche eine gewisse Steigerung der Verarbeitungskapazität brachten. Solche Vorkehrungen
betrafen aber jeweils nur konkrete Engpässe bei der Verarbeitung und eine grundsätzliche
Lösung des Problems, d.h. die Steigerung der Verarbeitungskapazität sowie vor allem
auch eine Flexibilisierung der Gesamtanlage oder mindestens mehrerer Arbeitsschritte
der Anlage, blieb ungelöst. So wurden bspw. Pufferanlagen vorgesehen oder mittels
Weichen der Druckprodukte-Strom in mehrere Teilströme aufgeteilt. Eine solche Vorrichtung
ist bspw. in der CH-Patentanmeldung 04 668/86-4 beschrieben. Diese Erfindung zeigt
ein Verfahren und eine Einrichtung bei denen ein oder mehrere kontinuierliche Ströme
von Druckereierzeugnissen unter Verwendung von Puffereinrichtungen auf Zuführstrecken
mindestens zweier Verarbeitungsstationen aufgeteilt wird. Ein anderes Verfahren gemäss
der CH-Patentschrift 649 063 zeigt, wie eine Förderbahn in mehrere Bahnen aufgeteilt
wird, um die "bekannte und bewährte Fördertechnik verwenden zu können". Damit soll
die Aufgabe gelöst werden, unter Beibehaltung der erwähnten Fördertechnik die Leistung
der Anleger aufrechtzuerhalten.
[0005] Wie sich zeigt, besitzen aber gerade die "bekannten und bewährten" seriellen Förderkonzepte
auch wesentliche Nachteile, die bei grossen Förderkapazitäten stark in den Vordergrund
treten. Wie bei allen seriellen Prozessen bilden sich zwangsläufig Engpässe an Stellen,
die eine grössere Durchlaufzeit oder einen langsameren Taktzyklus aufweisen, was
auch einer mangelnden bzw. fehlenden Flexibilität anzulasten ist. Die Probleme eines
solchen Engpasses können wie oben erwähnt mit einem Puffer teilweise gelöst werden.
Wird aber ein Engpass über sehr lange Zeit oder sogar permanent ohne jeden Unterbruch
durchlaufen, muss zwangsläufig eine grundsätzlich unbeschränkte Pufferkapazität vorgesehen
werden. In der Folge können sämtliche nachfolgenden Anlagen nur noch mit der Engpassleistung
betrieben werden. Offensichtlich ist die in solchen Fällen üblicherweise angewandte
Pufferung eine ungenügende Lösung, sofern eine hohe Leistung des
Gesamtsystems angestrebt wird. Deshalb versuchen andere bekannte Lösungen, ähnlich der Vorrichtung
gemäss der CH-Patentschrift 649 063, den Engpass in beschränktem Masse zu umgehen,
indem die geforderte Verarbeitungskapazität auf mehrere Transport- oder Bearbeitungswege
aufgeteilt wird. Es werden mehrere grundsätzlich unabhängige Bearbeitungswege geschaffen,
die ihrerseits eine serielle Förderung verwenden. Soll bspw. eine nachfolgende Bearbeitung
mit einer Arbeitsstation durchgeführt werden, die an sich eine sehr hohe Leistung
aufweist, müssten die separaten Folgebahnen wieder zusammengeführt werden, wozu aufwendige
Einrichtungen notwendig wären. Eine Aufteilung der Förderbahnen besitzt aber auch
den Nachteil, dass neben einem grossen Platzbedarf für die getrennten Bahnen jede
dieser Bahnen eine eigene Steuerung, eigene Verarbeitungsmittel, etc. erfordert. Faktisch
wird somit der maschinelle und organisatorische Aufwand vervielfacht. Bei der Aufteilung
der Hauptförderbahn werden in der Regel die nachfolgenden Bahnen abwechslungsweise
durch das Stellen von Weichen beschickt. Kurzfristig, d.h. während der Beschickungszeit
ab der Hauptförderbahn, muss daher jede der Folgebahnen die hohe Förderkapazität
der Hauptförderbahn aufnehmen können. Die einzelnen Folgebahnen müssen daher für
eine ebenfalls hohe Kapazität konzipiert werden, obwohl diese jeweils nur kurzfristig
benötigt würde, oder es müssen Puffer zusätzlich eingesetzt werden. Bei sehr hohen
Leistungen, d.h. bei einer Verarbeitung von 80'000 und mehr Exemplaren pro Stunde,
stossen schliesslich herkömmliche Anlagen mit serieller Förderung, welche Kapazitätsprobleme
mit Folgebahnen lösen, an grundlegende Probleme, da man physikalischen Grenzen der
Verarbeitung erreicht.
[0006] Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Anordnung zu schaffen,
welche auf relativ geringem Raum eine Weiterverarbeitung von Druckprodukten mit einer
sehr hohen, nach oben grundsätzlich offenen Verarbeitungskapazität auch ohne zusätzliche
Puffervorrichtungen ermöglichen und sich in ein Gesamtsystem mit herkömmlicher Förderung
problemlos integrieren lassen, wobei diese Aufgabe auch für umfangreiche Druckprodukte
gelöst werden soll.
[0007] Es ist ausserdem Aufgabe der Erfindung ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen,
welche eine Flexibilisierung mittels im System verschiebbaren Kapazitäten bewirken,
bezüglich der Verarbeitungskapazität bei höherer Effizienz und weniger Maschinenaufwand
einfach und kostengünstig ausbaubar sind und eine aktive oder passive Redundanz der
Arbeitsstationen in einfacher Weise erlauben.
[0008] Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil der Ansprüche 1 bzw. 19 enthaltenen
Merkmale gelöst.
[0009] Durch die Erfindung wird eine verschiebbare bzw. an beliebiger Stelle einsetzbare
Flexibilität im Gesamtsystem geschaffen anstelle Puffer einzusetzen, deren Kapazität
per definitionem schlecht ausgenützt ist. Dadurch wird bei relativ kleinem maschinellen
Aufwand eine sehr grosse Verarbeitungskapazität geschaffen, die problemlos an schwankende
Leistungen angepasst werden kann.
[0010] Anhand nachfolgender Figuren werden Ausführungsbeispile des erfindungsgemässen Verfahrens
sowie eine Anordnung zur Durchführung der Erfindung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine schematische Ansicht eines Clusterstroms mit Clustern zu je vier
Druckprodukten
Fig. 2 zeigt ein Blockdiagramm mit einer Übersicht über ein Beispiel eines Verfahrensablaufs
gemäss der Erfindung
Fig. 3 zeigt das Koppeln zweier Clusterströme unterschiedlicher Ordnung zu einem Clusterstrom
5. Ordnung
Fig. 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Gesamtsystems unter Verwendung des erfindungsgemässen
Verfahrens
Fig. 5 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Fördereinrichtung für einen Clusterstrom
4. Ordnung
Fig. 6a-6c zeigen drei mögliche Anordnungen der Druckprodukte in einem Cluster
Fig. 7 zeigt ein Beispiel einer Entnahme von Druckprodukten aus einem Schuppenstrom
zur Bildung von drei parallelen Clusterströmen
[0011] Im allgemeinen besitzten heute Rotationspressen sehr hohe Leistungen, so dass schon
unmittelbar am Ausgang der Rotationspresse die Förderung der Druckprodukte gleichfalls
hohe Leistungen aufweisen muss, um diese Leistung abzufangen. Ausserdem ist es möglich,
dass höhere Verarbeitungskapazitäten erst in späteren Arbeitsschritten erforderlich
sind weil bspw. aus mehreren Anlegern oder aus einem Lager bzw. Puffer mehrere Materialströme
zusammengeführt werden sollen. Des weiteren kann es erforderlich sein, für einen bestimmten
Arbeitsschritt, der langsam abläuft, die erforderliche Kapazität aufrechtzuerhalten.
Das erfindungsgemässe Verfahren sowie die Vorrichtung können demnach an einer oder
mehreren beliebigen Stellen eines Gesamtsystems oder aber auch über den gesamten Bearbeitungsweg
von der Rotationspresse bis zur Spedition Einsatz finden um diese Ziele zu erreichen.
[0012] Die Erfindung verwendet die Idee, dass die Weiterverarbeitung der Druckprodukte parallel
erfolgen sollte, d.h. mit anderen Worten das serielle Prinzip herkömmlicher Anlagen
verlassen wird, wobei aber trotzdem die der seriellen Förderung und Verarbeitung inhärente
Information beim parallelen Konzept erhalten bleiben sollen, weswegen es als quasiparallel
bezeichnet wird. Unter diesem Gesichtspunkt ist vor allem der Fördertakt (Synchronisierung)
zu berücksichtigen. Damit erlaubt das neuartige Förder- und Verarbeitungskonzept
die Integration in eine bestehende Anlage mit serieller Förderung unter Beibehaltung
der Synchronisation der Verarbeitung und Förderung und ermöglicht jederzeit die Konversion
der quasiparallelen Förderung zurück in einen seriellen Transport.
[0013] Die Erfindung bezweckt eine parallele Verarbeitung in dem Sinne, dass nicht nur parallele,
funktional (zeitlich und materialmässig) aber unabhängige Förderstrecken vorgesehen
werden, sondern dass eine
funktional parallele Verarbeitung der Druckprodukte erreicht wird. Erfindungsgemäss werden die Druckprodukte
in
funktionalen Clustern verarbeitet und gefördert. Unter einem
Druckprodukte-Cluster soll hier eine Gruppe von mindestens zwei einzelnen Druckprodukten verstanden werden,
die mindestens über eine Teilstrecke oder einen Teilprozess in paralleler Weise verarbeitet
werden. Ein Cluster ist als "Gruppierung" mit einer funktionellen Verwandtschaft,
im Sinne einer Familie, zu verstehen. Die gegenseitige Anordnung der Druckprodukte
eines Clusters kann variieren und das einzelne Druckprodukt innerhalb dieses Clusters
eine gewisse Freiheit haben. Eine funktional parallele Verarbeitung liegt dann vor,
wenn die Druckprodukte eines Clusters gleichzeitig, z.B. innerhalb des gleichen Taktes,
bearbeitet werden, wobei die Druckprodukte eines Clusters entweder identischen Arbeitsschritten
unterzogen werden oder die Arbeitsschritte zumindest einen gegenseitigen Bezug haben.
Ausserdem besitzen die Druckprodukte eines Clusters eine definierte gegenseitige
Anordnung, d.h. sie befinden sich in einer gegenseitig räumlich definierten Lage.
Indem ein Druckprodukte-Cluster eine logische Gruppe bildet, können jederzeit die
Cluster in einfacher Weise mit anderen Clustern zusammengeführt, zu einer seriellen
Förderung rekombiniert oder innerhalb eines Clusters zusammengestellt werden. Die
Bildung von Clustern kann als auch Organisation der Druckprodukte in funktionale
Gruppen verstanden werden. Es ist von wesentlicher Bedeutung, dass die Anordnung der
Druckprodukte innerhalb eines Clusters die Bearbeitung der einzelnen Druckprodukte
in einfacher Weise ermöglicht. Dazu sind die Druckprodukte derart voneinander beabstandet
bzw. vereinzelt, dass sie möglichst in allen Bereichen (d.h. an allen Kanten und Seitenflächen)
zugänglich sind.
[0014] Damit unterscheidet sich die Erfindung grundsätzlich von herkömmlichn Druckerei-Förderprinzipien,
die, wie bereits erwähnt, allenfalls eine Aufteilung einer Hauptförderstrecke in zwei
und mehr parallele Folgebahnen vornehmen, bei denen aber der funktional gleichzeitigen
Bearbeitung eines Clusters keine Beachtung geschenkt wird. Ausgehend von einer geordneten,
seriellen Förderung ab der Rotation, bspw. als Schuppenstrom, wird bei einer Aufteilung
dieser Hauptförderstrecke die bestehende Ordnung herabgestuft, d.h. mit anderen Worten,
diese Aufteilung ist nur unter grösserem maschinellen (und finanziellen) Aufwand wieder
reversibel. Dies liegt in der Tatsache begründet, dass die Folgebahnen funktional
voneinander unabhängig bzw. entkoppelt sind, so dass ein Zusammenführen dieser Bahnen
in einen wiederum seriellen, einheitlichen Strom nur durch erneute Überführung in
eine einheitliche gegenseitige Anordnung mit einheitlicher Phase etc. möglich ist.
Demgegenüber wird beim erfindungsgemässen Verfahren wegen dem Prinzip der Clusterverarbeitung
die Ordnung der seriellen Förderung nicht zerstört, d.h. der innere Zusammenhang
bleibt erhalten. Wie weiter unten erläutert wird, ist es problemlos möglich, über
kurze Strecken, bspw. für einen bestimmten Aibeitsschritt, Druckprodukte nacheinander
zu verarbeiten oder zu entnehmen, ohne aber dabei die Cluster
organisatorisch bzw. funktional aufzulösen. Die Möglichkeiten der seriellen Förderung bleiben beim erfindungsgemässen
Verarbeitungsprinzip vollständig erhalten.
[0015] Die Erfindungsidee basiert auf einer Konversion der konventionell in serieller Form
zugeführten Druckprodukte, bspw. als Schuppenstrom, in einen Clusterstrom. Grundsätzlich
kann diese Konversion an einer beliebigen Stelle eines Gesamtsystems erfolgen. Gleichzeitig
erlaubt es die Erfindung auch, an einer beliebigen Stelle den Clusterstrom wieder,
sei es auch nur für einen einzelnen Arbeitsprozess, in ein konventionelles Förderverfahren
überzuführen. Die in den Patentansprüchen beanspruchten verfahrensmässigen Möglichkeiten
zeigen die entsprechenden erfindungsgemässen Anordnungsmöglichkeiten auf. Die Ausgestaltung
der einzelnen Anordnungen kann dabei mit herkömmlichen Mitteln oder mit speziell für
die Clusterförderung geeigneten Förder- und Bearbeitungsvorrichtungen erfolgen.
[0016] In Figur 1 ist ein solcher Clusterstrom 7 schematisch dargestellt. Die Druckprodukte
für die Cluster werden von einer nicht näher dargestellten Zuführung 1 geliefert.
Als Zuführung können beispielsweise ein oder mehrere Klammertransporteure, mehrere
Anleger oder beliebige andere Fördervorrichtungen für Druckprodukte vorgesehen sein.
Dieser Zuführung 1 werden Druckprodukte gleichzeitig oder nacheinander, z.B. mit
einem Klammergreifer, entommen und ein erster Druckprodukte-Cluster 2 gebildet. Die
Druckprodukte 4 eines Clusters müssen dabei so angeordnet werden, dass jedes einzelne
Druckprodukt für eine nachfolgende Bearbeitung zugänglich ist. Es ist offensichtlich,
dass die gegenseitige räumliche Anordnung stark variieren kann und auf die gewünschten
Arbeitsprozesse abgestimmt sein muss. Im dargestellten Beispiel sind vier Druckprodukte
in einer Ebene nebeneinander angeordnet und gegenseitig parallel ausgerichtet. Die
so in einem Cluster zusammengefassten Druckprodukte bleiben grundsätzlich während
des ganzen Verarbeitungsweges, d.h. von der Arbeitsstation 6A bis 6H, vielfach sogar
bis zur Spedition 6J in dieser gegenseitigen Anordnung. Jedes Cluster 2 wird auf dem
Verarbeitungsweg 6A-6H verschiedenen Arbeitsschritten unterzogen. Selbstverständlich
können die Druckprodukte, bspw. für einen bestimmten Aibeitsschritt, kurzfristig aus
dem Cluster entnommen werden. Es ist jedoch erforderlich, dass solche Druckprodukte
unmittelbar nach diesem Vorgang wieder in den entsprechenden Cluster integriert werden,
damit die funktionale Zusammengehörigkeit innerhalb des Clusters nicht zerstört wird.
An einer Arbeitsstation 6E werden bspw. die Druckprodukte 4′ eines Cluster 2′ nacheinander
aus der Anordnung des Clusters 2′ entnommen und in der Station 6E bearbeitet. Im
Förderbereich 16e unmittelbar nach der Arbeitsstation 6E befinden sich die Druckprodukte
4′ wieder in ihrer funktionalen Anordnung innerhalb des Clusters.
[0017] Unter dem Begriff
"Endprodukt" sollen im follgenden Druckerei-Erzeugnisse verstanden werden, wie sie nach Durchführung
des erfindungsgemässen Verfahrens vorliegen, d.h. am Ausgang einer erfindungsgemässen
Anordnung, wobei im allgemeinen an diesem Ausgang ein speditionsreifer Zustand erreicht
ist. Dagegen sollen unter dem Begriff
"Ausgangsprodukt" sämtliche Druckprodukte verstanden werden, wie sie einer erfindungsgemässen Anordnung
zugeführt werden, um dann in Endprodukte übergeführt zu werden. Für die Durchführung
des erfindungsgemässen Verfahrens können verschiedenformatige Ausgangsprodukte verwendet
werden.
[0018] Figur 2 zeigt ein Beispiel eines erfindungsgemässen Verfahrensablaufs unter Verdeutlichung
des Erfindungsprinzips. Von einer Zuführung 1 werden Ausgangsprodukte in herkömmlicher,
serieller Förderung zugeführt. Mindestens ein Teil des zugeführten Produktestroms
wird in einer Konversionsvorrichtung 31 in einen Clusterstrom konvertiert. In vielen
Fällen werden sämtliche Ausgangsprodukte in einen Clusterstrom konvertiert. Dieser
Clusterstrom wird nun verschiedenen Arbeitsschritten 11 unterzogen und anschliessend
die bearbeiteten Endprodukte gelagert bzw. zwischengelagert, verpackt, spediert, etc.
Die Flexibilität des Verfahrens zeigt sich in den weiteren Möglichkeiten, von denen
die einige in der Figur durch zusätzliche Pfade angedeutet sind. Es ist bspw. möglich,
gewisse Arbeitsschritte 12 auf den noch nicht gewandelten seriell geförderten Produktestrom
anzuwenden. Dies ist bspw. dann erwünscht, wenn das erfindungsgemässe Verfahren innerhalb
eines Gesamtsystems erst für die Endbearbeitung, d.h. verfahrensmässig am Schluss
des Gesamtprozesses, eingesetzt wird. Des weiteren ist es möglich, den gesamten oder
einen Teil des Clusterstroms vorübergehend (angedeutet durch den Pfad p₁-p₂-p₃) oder
endgültig (angedeutet durch den Pfad p₆-p₅) in eine serielle Förderung zurückzuwandeln.
Selbstverständlich ist es wiederum möglich, auf diese seriell geförderten Druckprodukte
zusätzliche Arbeitsschritte 11, 13 anzuwenden. Die Figur verdeutlicht, dass es für
spezielle Anwendungen auch möglich ist, den Produktestrom aufzuteilen in einen Clusterstrom
(p₆-p₇) und einen seriell geförderten Teilstrom (p₁-p₂-p₄). Es ist so ohne weiteres
möglich, einen Teil der Druckprodukte in einem Clusterstrom mit hoher Leistung und
gleichzeitig einen Teil in herkömmlicher Weise zu verarbeiten um so eine Optimierung
des Maschinenaufwandes zu erzielen. Es ist offensichtlich, dass weitere Kombinationsmöglichkeiten
im Rahmen der Erfindung ausgeführt werden können ohne den Erfindungsgedanken, d.h.
in Teilbereichen des Gesamtprozesses, welche eine flexible Förderung und Bearbeitung
mit hoher Leistung erfordern eine Clusterbearbeitung vorzusehen, zu verlassen. So
ist es selbstverständlich möglich, mehrere Clusterströme parallel zu führen, Clusterströme
mit herkömmlich geförderten Produkten zu mischen (bspw. Einstecken) oder Clusterströme
aus verschiedenen Rotationen oder aus Rotation und Lager zu kombinieren.
[0019] Eine Übersicht über die wichtigsten grundsätzlichen Möglichkeiten zeigt folgende
Tabelle:
Mischen |
Koppeln |
Teilen |
Reduzieren |
Mischen von verschiedenen Clusterströmen zu einem neuen Clusterstrom |
Koppeln von verschiedenen Clusterströmen zu einem neuen Clusterstrom |
Teilen eines Clusterstroms in einen oder mehrere Clusterströme und / oder einen herkömmlich
geförderten Produktestrom |
Reduktion eines Clusterstroms in einen solchen niederer Ordnung (vgl. unten). |
|
Mischen eines Clusterstroms mit einem herkömmlich geförderten Produktestrom |
Koppeln eines Clusterstroms mit einem seriell geförderten Produktestrom |
Teilen eines herkömmlich geförderten Produktestroms und Konversion in mindestens einen
Clusterstrom |
Reduktion eines Clusterstroms in einen seriellen Strom mit Einzelprodukten (vgl. unten) |
[0020] Ein
Koppeln von Clustern bzw. von einzelnen Druckprodukten liegt vor, wenn diese zusammengeführt
werden und die Grösse des Clusters in dem Sinne wächst, dass die Zahl der funktionalen
Einheiten in diesem Cluster steigt. Demgegenüber liegt ein
Mischen vor, wenn ein erster Cluster mit mindestens einem zweiten Cluster und/oder einem
oder mehreren seriellen Druckprodukteströmen zusammengeführt wird, die Zahl der Elemente
des Cluster jedoch nicht steigt sondern nur der Umfang der Einzelelemente des Clusters
wächst. Ein
Teilen eines Clusters liegt selbstredend dann vor, wenn ein Clusterstrom bzw. dessen Cluster geteilt werden,
d.h. in der Folge mindestens zwei Clusterströme mit je eine geringeren Anzahl Elemente
pro Cluster vorliegen. Demzufolge kann das Teilen eines Clusterstroms als Umkehrvorgang
des Koppelns aufgefasst werden. Selbstverständlich müssen die einzelnen Funktionen
nicht in reiner Form vorliegen. Es kann z.B. ein Zusammenführen von mehreren Clusterströmen
bei gleichzeitigem Mischen/Koppeln vorliegen.
[0021] In Anbetracht der Tatsache, dass die Elemente eines Druckprodukte-Clusters nicht
nur einzelne Druckbogen, einfache Tabloide etc. sein können, sondern im Verlaufe des
Verfahrens diese Elemente zu umfangreichen Druckprodukten anwachsen können, kann
ein Cluster in seiner Grösse in zwei grundsätzlich verschiedenen Arten "wachsen".
Einerseits kann die Zahl der
Elemente steigen oder es kann der
Umfang der einzelnen Elemente wachsen. Zur Verdeutlichung dieser Tatsache wird deshalb für
ein
Wachsen im ersten Sinne, d.h. die Steigerung der Anzahl Elemente innerhalb des Clusters,
von einem Steigern der
Ordnung des Clusters gesprochen werden. Ein Cluster 2. Ordnung enthält bspw. 2 Druckprodukte, ein Cluster
4. Ordnung vier Druckprodukte. Über den Umfang der Druckprodukte bzw. die Anzahl deren
Bestandteile ist damit noch nichts gesagt. Damit kann das Koppeln von Clusterströmen
als eine Überführung von bspw. zwei Clustern in ein Cluster höherer Ordnung verstanden
werden wohingegen das Mischen die Ordnung der Cluster nicht verändert, jedoch den
Umfang der einzelnen im Cluster enthaltenen Druckprodukte steigert. Rein theoretisch
liesse es sich sogar mit dem Begriff eines Clusters bzw. einem Clusterstrom 1. Ordnung
operieren, wobei dies einem seriellen Produktestrom entsprechen würde. Allerdings
handelt es sich dann nicht mehr um ein Druckprodukte-Cluster im Sinne der Erfindung,
da einem einzelnen Druckprodukt die begriffsimmanenten Merkmale des Clusters fehlen,
so dass dieser Ausdruck hier nicht verwendet werden soll.
[0022] Figur 3 illustriert das Koppeln eines ersten Clusterstroms 7′ (2. Ordnung) mit einem
zweiten Clusterstrom 7˝ (3. Ordnung) zu einem Cluster-Hauptstrom 7 (5. Ordnung).
In diesem Beispiel werden die beiden Clusterströme 7′, 7˝ übereinander geführt. Eine
solche Anordnung kann bspw. eingesetzt werden, wenn die Druckprodukte des Clusterstroms
7′ langsamer bearbeitet werden können als diejenigen des Clusterstromes 7˝. Im allgemeinen
sind die Druckprodukte innerhalb eines Clusters identisch, d.h. sie besitzen den gleichen
Umfang und befinden sich je im gleichen Bearbeitungsstatium. Je nach Bedarf kann die
Information über die Anordnung der Cluster in den Strömen 7′ und 7˝ auch nach dem
Koppeln beibehalten werden. Im allgemeinen wird aber die Information über die gekoppelten
"Super"cluster 7 als neue Ausgangsgrösse verwendet werden, sofern eine Rücküberführung
in den Strömen 7′, 7˝ entsprechende Clusterströme nachfolgend nicht mehr erforderlich
bzw. gewünscht ist.
[0023] Für spezielle Anwendungen kann es auch erwünscht sein, verschiedenen Druckprodukte
in ein Cluster zu fassen. Diesfalls würden z.B. unterschiedliche Druckprodukte aus
den Clusterströmen 7′, 7˝ in den Cluster-Hauptstrom 7 zusammengefasst. Als Beispiel
kann ein Clusterstrom 4. Ordnung mit 4 unterschiedlichen Druckprodukten pro Cluster
betrachtet werden. Dieser kann bearbeitet werden und anschliessend zu einem seriellen
Strom mit Einzelprodukten reduziert werden. Die bereits oben erwähnte Reduktion eines
Clusters kann bspw. so erfolgen, dass die Bestandteile eines Endproduktes, die faktisch
in solchen Cluster 4. Ordnung gefördert und bearbeitet werden, in einem letzten Arbeitsschritt
ineinander eingesteckt werden.
[0024] Ein weiterer grosser Vorteil der erfindungsgemässen Idee der Clusterbearbeitung
zeigt sich in der Möglichkeit, eine Clusterbearbeitung problemlos in ein herkömmliches
Gesamtsystem mit serieller Förderung und Bearbeitung zu integrieren. Ein wesentlicher
Vorzug gegenüber vorbekannten Massnahmen zur Kapazitäts- bzw. Geschwindigkeitssteigerung
liegt darin, dass die Clusterbearbeitung einen getakteten Betrieb ermöglicht. Dabei
ist es von Bedeutung, dass die Clusterbearbeitung mit einem Takt erfolgt, der mit
dem Systemtakt verknüpft ist.
[0025] In Figur 4 ist die Integration von zwei Clusterbearbeitungs-Strecken 33′, 33˝ in
ein Gesamtsystem schematisch dargestellt. Aus einer Rotation 60 werden Druckprodukte
in herkömmlicher serieller Förderung mit einem Systemtakt T (Zeitraum zwischen zwei
zugeführten Druckprodukten [Einheit Sek.]) transportiert. Der Durchlaufwert A₁ (Anzahl
Druckprodukte pro Sekunde) an einer beliebigen Stelle X₁ dieser ersten seriellen Zuführung
3 berechnet sich zu A₁ = 1 / T. Um zusätzliche Pufferungsmassnahmen bei der Konversion
in einen Clusterstrom zu vermeiden, ist es erforderlich, dass dieser Durchlaufwert
in der nachfolgenden Clusterbearbeitungs-Strecke aufrechterhalten bleibt. An einer
Stelle X₂ der Clusterbearbeitungs-Strecke darf der Takt der Clusterförderung demnach
höchstens T₁

= n A1 betragen. Dabei bedeutet n die Ordnung der im Bereich der Strecke 33′ geförderten
Cluster, bzw. deren Anzahl Druckprodukte. Es ist leicht ersichtlich, dass der Clustertakt
T₁ über die Ordnung der Cluster mit dem Systemtakt T verknüpft ist. Da eine Pufferung
auch vermieden werden kann, wenn T₁ kleiner als T₁

ist, drückt sich das Verhältnis zwischen Systemtakt T und Clustertakt T₁ allgemein
wie folgt aus:
T₁ = n / Y·A₁ = (n/Y) · T (Y: Parameter)
Durch geeignete Wahl der Clusterordnung n₁ sowie des Parameters Y (grösser als 1)
kann die Förder- bzw. Bearbeitungsgeschwindigkeit entlang der Clusterbearbeitungs-Strecke
33′ so gewählt werden, dass der durch die Arbeitsschritte, die in diesem Bereich vorgenommen
werden, erforderte Clustertakt T₁ erreicht wird. Eine Erhöhung der Ordnung des Clusters
ermöglicht ein Vergrössern des Arbeitstaktes und somit die Durchführung langsamer
Arbeitsschritte, ohne dass der Durchlaufwert gesenkt werden müsste. Ist Y = 1, so
ist der Clustertakt = n · T und damit der Durchlaufwert A₂ gleich gross wie der Durchlaufwert
A₁.
[0026] Des weiteren werden aus einem Lager 61 über eine Zuführung 3′ Ausgangsprodukte vorzugsweise
ebenfalls mit dem Systemtakt T gefördert, so dass der entsprechende Durchlaufwert
A₃ an einer beliebigen Stelle X₃ gleich A₁ ist. Sollen nun der Clusterstrom und die
Zuführung 3′ zu einem einheitlichen Clusterstrom gekoppelt werden, so muss dieser
an einer Stelle X₄ einen Durchlaufwert A₄ = A₁ + A₃ = 2·A₁ besitzen. Der entsprechende
Clustertakt T₂ auf der Clusterbearbeitungs-Strecke 33˝ beträgt maximal n₂ / (2·A₁).
Um in diesem Beispiel die beiden Clustertakte T₁ und T₂ gleich gross werden zu lassen,
müsste demnach die Ordung n₂ der Cluster im Bereich 33˝ mindestens doppelt so gross
sein wie n₁.
[0027] Um die Cluster in der Folge innerhalb des Clustertaktes T₁, T₂ bearbeiten zu können,
müssen die einzelnen Arbeitsstationen 6A-6H entlang den Strecken 33′, 33˝ entsprechend
ausgestaltet sein. Dies bedeutet, diese Stationen eine dem Durchlaufwert entsprechende
Leistung aufweisen müssen, sofern in jeder Station sämtliche Druckprodukte eines
Clusters bearbeitet werden müssen. Da die Clusterbearbeitung gerade auch auf langsame
Arbeitsschritte ausgerichtet ist, muss unter Umständen innerhalb einer Arbeitsstation
gleichzeitig ein Arbeitsschritt auf mehrere Druckprodukte eines Clusters angewendet
werden. Dies kann bspw. durch Einsatz von mehreren identischen, synchron gesteuerten
Bearbeitungseinrichtungen erfolgen. Werden bspw. auf der Strecke 33′ Cluster 4. Ordnung
gefördert und sollen innerhalb eines Taktes T₁ in der Arbeitsstation 6D alle vier
Druckprodukte eines Clusters geheftet werden, so können vier Hefteinrichtungen parallel
angeordnet werden. Die konkrete Ausgestaltung der Arbeitsstationen kann je nach gewünschter
Funktion stark variieren. Benötigt z.B. ein Arbeitsschritt in der Arbeitsstation
6B nur einen sehr kurzen Arbeitszyklus, so können die Druckprodukte eines Clusters
auch mittels einer Einrichtung bearbeitet werden, welche die Druckprodukte seriell
bearbeitet. Dazu wird diese Einrichtung bspw. quer zur Förderrichtung der Cluster
bewegt und ein Druckprodukt nach dem andern bearbeitet.
[0028] Die Grösse eines Clusters wird somit vorzugsweise auch in Abhängigkeit der für die
Clusterbearbeitung gewünschten Takt- oder Fördergeschwindigkeit T₁, T₂ gewählt. Sofern
verhältnismässig langsame Verarbeitungsschritte zur Bearbeitung der Druckprodukte
nach der Konversion in einen Clusterstrom vorgenommen werden sollen, kann der Takt
T₁, T₂ erhöht, bzw. die Fördergeschwindigkeit der Druckprodukte-Cluster gesenkt werden,
so dass die nachfolgenden Schritte im Rahmen der erforderlichen Arbeitszyklen durchgeführt
werden können. Es ist ein grosser Vorteil des erfindungsgemässen Verfahrens, dass
die einzelnen Arbeitsschritte, je nach Wahl der Grösse der Cluster und des Clustertaktes,
relativ langsam ablaufen können. Dadurch wird es möglich, auch in sehr schnellen Gesamtprozessen
kostengünstige, langsam arbeitende Einzelkomponenten zu verwenden. Ausserdem werden
Schnittstellenprobleme, wie sie wegen unterschiedlicher Verarbeitungsgeschwindigkeiten
der einzelnen Komponenten auftauchen, weitgehend vermieden.
[0029] Wählt man den Parameter Y relativ gross, d.h. Y» 1 (bspw. 5), (vorausgesetzt, die
Arbeitszyklen der Arbeitsstationen 6F-6H lassen dies zu), so kann ein relativ kurzer
Clustertakt T₂ und damit eine gewisse Pufferung an der Konversionsstelle 62 erreicht
werden. In der Folge entstehen jedoch im Normalbetrieb Lücken im Clusterstrom (leere
Cluster), so dass diese Puffermöglichkeit nur beschränkt einsetzbar ist.
[0030] Eine echte Pufferung wird aber vorzugsweise erreicht, indem die Clusterbearbeitungsstrecken
eine variable, möglichst grosse Clustergrösse zulassen. Ist bspw. eine solche Strecke
auf die Förderung und ev. auch Bearbeitung von Clustern 12. Ordnung ausgelegt, werden
aber im Normalbetrieb nur Cluster 4. Ordnung gefördert und bearbeitet, so ist es
offensichtlich, dass eine Pufferung bis zur dreifachen Leistung möglich ist. Eine
solche Lösung empfiehlt sich auch, wenn innerhalb eines Systems für gewisse Arbeitsstationen
eine aktive oder passive Redundanz geschaffen werden soll. Es ist somit in einfacher
Weise möglich, eine Redundanz der Arbeitsstationen vorzusehen, indem die ganze oder
nur ein Teil der Clusterbearbeitungs-Strecke auf die Förderung von Clustern relativ
hoher Ordnung (z.B. 5. Ordnung und höher) ausgelegt wird. Bei einem Normalbetrieb
mit Clustern tieferer Ordnung kann entweder eine Pufferung erfolgen oder es können
Arbeitsstationen redundant ausgelegt werden. Die Pufferung wird realisiert, indem
über eine Überwachungs/Steuereinheit, z.B. eine SPS oder Computersteuerungseinheit,
nach einer Konversionsstelle 62 Cluster von variabler Grösse gebildet werden, so
dass eine Pufferung durch Variation der Clustergrösse ermöglicht wird. Es versteht
sich, dass im Normalbetrieb üblicherweise Cluster identischer Ordnung gebildet werden
und eine Variation der Clustergrösse nur zum Puffern erfolgt.
[0031] Der Clusterstrom im Beispiel von Figur 4 wird schliesslich zu einem Clusterstrom
niederer Ordnung reduziert. Wurden bspw. über die Clusterbearbeitungsstrecke 33′
Teilprodukte (bspw. der Inhalt einer Broschüre) zugeführt und über die Zuführung 3′
Umschläge, so sind nach der Konversionsstelle 62 in einem Cluster jeweils gleichzeitig
Teilprodukte und Umschläge angeordnet. An der Reduktionsstelle 63 werden die Teilprodukte
in die Umschläge eingesteckt und als Clusterstrom niederer Ordnung der Spedition
64 oder weiteren Lager- oder Fördersystemen zugeführt.
[0032] Die Verknüpfung der Clustertakte mit dem Systemtakt erlaubt es, jederzeit einen Clusterstrom
in eine serielle Förderung zurückzuwan deln. Damit ist es möglich eine Clusterbearbeitung
für einen beschränkten Bereich innerhalb eines Gesamtsystems, bspw. nur für arbeitsintensive
Bearbeitungsprozesse, einzusetzen. Hier zeigt sich unter anderem ein deutlicher Unterschied
zu herkömmlichen Systemen, die einen Druckproduktestrom zu Leistungssteigerung in
mehrere zeit- und damit auch taktentkoppelte Folgebahnen aufteilen und damit in weiten
Bereichen an Flexibilität einbüssen. Eine Anpassung von Systemtakt und Clustertakt
stellt ein wesentliches Element im Hinblick auf die Rückführung in eine serielle Förderung
mit gleichen Eingangsparametern (Takt, Phase, etc. wie sie vor einer Clusterbearbeitungs-Strecke
vorlagen) dar.
[0033] Es ist aber auch möglich und für spezifische Anwendungen vorzuziehen, die Clusterströme
kontinuierlich fliessend oder abwechslungsweise kontinuierlich/getaktet zu fördern.
Sofern auf einen kontinuierlich geförderten Clusterstom Arbeitsschritte angewandt
werden sollen, müssen die entsprechenden Arbeitsstationen eine Bearbeitung im Durchlauf
ermöglichen. Dies kann durch dem Strom nach- bzw. (rotativ) mitgeführte Arbeitseinrichtungen
geschehen.
[0034] Zur Förderung von Clustern n-ter Ordnung sind auch die Fördermittel entsprechend
ausgelegt. Figur 5 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel für die Förderung eines
Clusterstroms 4. Ordnung. Die Druckprodukte-Cluster 2 enthalten je vier Druckprodukte.
Mittels einem in dieser Figur nur schematisch dargestellten Anleger 5 werden die
Druckprodukte zugeführt und allenfalls vereinzelt. Es muss beachtet werden, dass
der Anleger 5 der Übersichtlichkeit halber stark verkleinert dargestellt wurde. Die
Druckprodukte werden diesem über ein hier nicht dargestelltes Fördermittel, bspw.
einen Klammertransporteur, oder als Schuppenstrom zugeführt. Ein solcher Anleger
5 sowie die Art und Weise der Vereinzelung können in herkömmlicher Weise ausgestaltet
sein. Die derart vereinzelten Druckprodukte wer den nun mittels einem Zuführung 1,
bspw. mittels eines Klammertransporteurs, in Richtung des Pfeiles A einer Entnahmestelle
zugeführt. In diesem Ausführungsbeispiel werden die Cluster 2, die in der Entnahmestation
19 zusammengestellt werden, mit mehreren Kettensträngen 36 transportiert und zu den
Arbeitsstationen transportiert. Die Kettenstränge sind hier durch strichpunktierte
Linien angedeutet.
[0035] Mittels einem ersten Motor 37 wird eine gemeinsame Antriebswelle 39 angetrieben.
Die umlaufenden Kettenstränge 36 sind über Umlenkräder der Antriebswelle sowie einer
zweiten Welle 40 geführt. Der Antrieb dieser Kettenstränge 36 erfolgt vorzugsweise
mit einem Takt T′. An den Kettensträngen 36 sind in regelmässigen Abständen Fördernocken
41 angeordnet (in der Figur sind nur zwei dieser Fördernocken 41 bezeichnet). Wie
aus der Zeichnung ersichtlich ist, sind hier zur Förderung eines Clusters mit je vier
Druckprodukten acht solche Kettenstränge 36 vorgesehen. Jedes einzelne Druckprodukt
wird durch je zwei Fördernocken 41 in Richtung der Pfeile B transportiert. Da die
Kettenstränge 36 gemeinsam angetrieben sind, werden die Druckprodukte in diesem Ausführungsbeispiel
immer synchron transportiert. Die Druckprodukte liegen vorzugsweise auf Förderplatten
auf, die in herkömmlicher Weise ausgestaltet sein können. Durch die Fördernocken 41
ist die parallele Ausrichtung der Druckprodukte in Transportrichtung gewährleistet.
Für eine erste Arbeitsstation 6 ist die gegenseitige seitliche Ausrichtung der Druckprodukte
schematisch dargestellt. Mittels einem Hubzylinder 42 werden senkrechte Führungsplatten
43 quer zur Transportrichtung in Richtung des Pfeiles C hin- und herbewegt. Dadurch
werden die einzelnen Druckprodukte eines Clusters gegen Führungsschienen oder -platten
44 geschoben und so seitlich korrekt positioniert. Gleichzeitig sind bei den einzelnen
Arbeitsstationen Gegennocken 45 zur Positionierung der Cluster in Transportrichtung
vorgesehen. Die getaktete Förderung und Bearbeitung der Cluster ermöglicht es, dass
die einzelnen Druckprodukte eines Clusters jeweils erst bei den einzelnen Arbeitsstationen
fein ausgerichtet werden. An einer Übergabestelle werden die Cluster bspw. durch eine,
durch einen zweiten Motor 38 angetriebene Greiferkette 50 mit einer Mehrzahl von
Greifern 51 übernommen und in Richtung des Pfeiles D weitertransportiert.
[0036] Zur Realisierung einer Fördereinrichtung für Cluster höherer Ordnung kann bspw.
die Zahl der Kettenstränge 36 erhöht werden. Werden im Normalbetrieb nur Cluster
4. Ordnung bearbeitet, können die dann nicht benutzten Kettenstränge im Sinne einer
passiven Redundanz bei Störungen eingesetzt werden. Ein einfaches Umschalten der
aktiven Fördermittel auf die passiven erlaubt es, den Ausfall von gewissen Arbeitseinrichtung
zu "umgehen".
[0037] Die Fördermittel für die Cluster können auch einheitlich ausgestaltet sein indem
bspw. ein gemeinsames, ev. mit Greifern versehenes Förderband vorgesehen wird, mit
welchem die Druckprodukte der Cluster transportiert werden. Damit kann der Material-
und Förderaufwand zum Transport der Cluster in weitem Masse reduziert werden. Es ist
offensichtlich, dass die Förderung und Bearbeitung der Cluster auf mit gemeinsamen
Fördermitteln gegenüber einer herkömmlichen Aufteilung von Produkteströmen in Folgebahnen
auf wesentlich geringerem Raum erfolgen kann.
[0038] Die räumliche Anordnung der Druckprodukte innerhalb des Clusters sowie der Cluster
untereinander kann im Rahmen der Erfindungsidee in weiten Bereichen variieren. Die
Figuren 6a bis 6c zeigen einige Anordnungsbeispiele der Clusterförderung. In diesen
Figuren sind die Druckprodukte je in Clustern 4. Ordnung parallel zueinander angeordnet.
Selbstverständlich ist die parallele Ausrichtung nicht erfindungsnotwendig, doch stellen
diese Anordnungen vorzugsweise Anwendungsbeispiele dar. In der Anordnung nach Figur
6a sind die Druckprodukte übereinander angeordnet und werden im wesentlichen horizontal
gefördert. Figur 6b zeigt ein Cluster 4. Ordnung mit parallel und nebeinander angeordneten
Druckprodukten. Eine solche Anordnung eignet sich bspw. gut für einen Transport mit
einem Klammertransporteur. Die Förderrichtung wird vorzugsweise jeweils in Richtung
der Pfeile F gewählt. In dieser gegenseitigen Anordnung der Druckprodukte sind diese
für nachfolgende Arbeitsschritte gut zugänglich und die regelmässige, parallele Ausrichtung
erlaubt eine einfache Konvertierung in eine herkömmliche Förderung und zurück. Um
die Druckprodukte für bestimmte Arbeitsstation besser zugänglich zu machen, kann die
Förderrichtung F oder die Anordnung der Druckprodukte innerhalb der Cluster auf einer
Clusterbearbeitungs-Strecke variiert werden. Bspw. kann eine Anordnung nach Figur
6b durch eine räumliche 90° Rotation von Clustern gemäss Figur 6a erzielt werden.
[0039] Auch muss beachtet werden, dass das Format der einzelnen Druckprodukte im Verlauf
der Bearbeitung variieren kann. Das Falten von als Tabloid zugeführten Ausgangsprodukten
führt dazu, dass kleinerformatige Zweifalze in den Clustern enthalten sind. Auf die
funktionale Organisation der Druckprodukte im Cluster hat diese Formatänderung jedoch
keinen Einfluss.
[0040] Besondere Beachtung verdient die Anordnung von Figur 6c, bei der die Druckprodukte
parallel zueinander in einer Ebene auf in einer Linie ℓ organisiert sind. Insbesondere
die Förderrichtung in Richtung des Pfeiles F′ könnte allein aufgrund der Zeichnung
als eine serielle Förderung betrachtet werden. Da jedoch die dargestellten Druckprodukte
funktional in einem Cluster zusammengefasst sind, bleibt trotz Förderung auf einer
Linie der quasiparalle Fördercharakter erhalten. Anderseits besteht durchaus die Möglichkeit,
die Druckprodukte innerhalb eines solchen Clusters in einzelnen Arbeitsstationen durch
Förderung in einer Linie seriell zu bearbeiten. Ein Verändern der Förderrichtung solcher
Cluster zwischen der Richtung F und F′ kann demnach wesentliche Vorteile bringen,
wenn gewisse Arbeitsprozesse, die auf die Druckprodukte appliziert werden, wegen der
Konstruktion der entsprechenden Bearbeitungsvorrichtungen eine spezielle Zugänglichkeit
erfordern. Da die Fördermittel je nach Transportrichtung sehr unterschiedlich ausgestaltet
sein können (bspw. parallele Kettenstränge für die Förderrichtung F oder eine einzelne
Greiferkette für die Förderrichtung F′) haben die Förderrichtungen eine wesentliche
Bedeutung.
[0041] Bei dem Verfahren gemäss der Erfindung wird jedes einzelne Druckprodukt zwar quasiparallel
in einem Cluster jedoch
jedes Ausgangsprodukt "für sich", nota bene
jeweils in funktionaler Abhängigkeit zusammen mit den anderen Druckprodukten des Clusters, bearbeitet. Trotz funktionaler Zusammengehörigkeit der Druckprodukte innerhalb eines
Clusters, im Sinne einer "familiären Zusammengehörigkeit", ist es möglich, die Druckprodukte
vorübergehend aus ihrer im allgemeinen konstanten gegenseitigen Anordnung herauszulösen.
Im Rahmen der Erfindungsidee ist es wesentlich, dass die Information über die Zusammengehörigkeit
der Druckprodukte eines Clusters bzw. einer Familie erhalten bleibt. Die bspw. in
den Figuren 6a-6c dargestellten Anordnungen können demnach temporär räumlich vollständig
aufgelöst werden ohne dass dadurch ein Cluster "zerstört" wurde. Es ist nur erfordelich,
dass durch eine Steuerungs- bzw. Überwachungseinrichtung das Cluster wieder regeneriert
werden kann.
[0042] Eine Regeneration ist aber auch möglich durch Austauschen einzelner Druckprodukte
durch identische Austausch-Druckprodukte. Ein Cluster, bei dem bspw. im Rahmen eines
Arbeitsschrittes ein Druckprodukt als defekt ausgeschieden werden musste, kann durch
ein identi sches Druckprodukt ersetzt werden. Ausserdem ist es möglich, einen Clusterstrom
durch systematisches Ergänzen oder Austauschen einzelner oder mehrerer Druckprodukte
innerhalb der Cluster zu mutieren. Eine solche
Mutation kann bspw. gewünscht sein, wenn im Rahmen einer Zeitungsherstellung ein Regionalteil
nur einem Teil der Gesamtproduktion beigegeben werden soll. Regeneration oder ein
temporäres Auflösen der Cluster ist v.a. im Zusammenhang mit einer automatisierten
Computersteuerung möglich, da eine solche je nach Bedarf Lage und Organisation, etc.
der Cluster und/oder der einzelnen Druckprodukte überwachen kann.
[0043] Es ist ein wesentlicher Vorteil, dass die Erfindung auch flexible Möglichkeiten bezüglich
der Organisation innerhalb der Cluster bietet. In einem wichtigen Anwendungsfall
enhalten die Cluster je identische Druckprodukte. Darüber hinaus ist es möglich,
in einem Cluster die verschiedenen Teilprodukte (Bestandteile) eines Endproduktes
anzuordnen, diese zu bearbeiten und bspw. durch eine Reduktion zum Endprodukt zusammenzustellen.
Durch ein Mischen eines Clusters mit einem Cluster tieferer Ordnung können bspw. Teilen
einer Grossauflage individuelle Beilagen oder Teilprodukte beigegeben werden.
[0044] Flexibilität ist aber auch hinsichtlich den auf die Cluster applizierten Arbeitsprozessen
gewährleistet. Es kann z.B. in einer Arbeitsstation auf einen Teil der Druckprodukte
der Cluster ein erster Arbeitsschritt angewandt werden, der sich vom Arbeitsschritt,
der auf die restlichen Druckprodukte des Clusters angewandt wird, unterscheidet. Demnach
liegen unmittelbar nach dieser Arbeitsstation innerhalb der Cluster unterschiedlich
bearbeitete Druckprodukte vor.
[0045] Es ist selbstverständlich auch möglich,
mehrere Clusterströme aus einem einheitlichen seriell geförderten Produktestrom zu bilden.
Figur 7 zeigt die Bildung von drei parallelen Clusterströmen 7′, 7˝, 7‴ an drei Entnahmestationen
19′, 19˝, 19‴. Aus einem mittels eines Takttransporteurs geförderten Produktestrom
17 werden die einzelnen Druckprodukte bspw. mit eine Produkteklemme gemäss der CH-Patentanmeldung
01 756/86-8 entnommen. Dabei wird dem von links geförderten Schuppenstrom je an jeder
Entnahmestelle jedes dritte Exemplar entnommen. In der Zeichnung sind die für die
verschiedenen Clusterströme "bestimmten" Druckprodukte durch unterschiedliche Schraffuren
angedeutet.
[0046] Die Clusterströme 7′, 7˝, 7‴ können jederzeit wieder zu einem einheitlichen Schuppentrom
zusammengeführt werden. Die Cluster werden dabei
physisch aufgelöst, die funktionale Zusammengehörigkeit der Druckprodukte eines Clusters
kann aber
gespeichert werden. Selbst bei einer solchen (vorübergehenden) Zusammenführung zu einem Schuppenstrom
kann also die Information über die Clusterzugehörigkeit der einzelnen Druckprodukte
beibehalten werden und zu einem späteren Zeitpunkt wieder die ursprünglichen Cluster
aus den zu einer Familie gehörenden Druckprodukten regeneriert werden.
1. Verfahren zur Förderung und Weiterverarbeitung von Druckprodukten, dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckprodukte über mindestens eine Teilstrecke und/oder einen Teilarbeitsprozess
in Clustern zu je mindestens zwei Druckprodukten organisiert werden.
2. Verfahren zur Förderung und Weiterverarbeitung von Druckprodukten nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckprodukte innerhalb eines Clusters bezüglich
ihrer Seitenflächen gegenseitig parallel und neben- oder übereinander angeordnet werden.
3. Verfahren zur Förderung und Weiterverarbeitung von Druckprodukten nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckprodukte innerhalb eines Clusters parallel
zueinander in einer Ebene auf einer Linie angeordnet werden.
4. Verfahren zur Förderung und Weiterverarbeitung von Druckprodukten nach einem der
vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein erster Clusterstrom mit mindestens
einem zweiten Clusterstrom und/oder einem seriellen Produktestrom gemischt oder/und
gekoppelt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass Clusterströme unterschiedlicher
Ordnung und/oder mit sich unterscheidenden Druckprodukten gemischt oder/und gekoppelt
werden.
6. Verfahren zur Förderung und Weiterverarbeitung von Druckprodukten nach einem der
vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Clusterstrom zu einem Clusterstrom
niederer Ordnung reduziert wird.
7. Verfahren zur Förderung und Weiterverarbeitung von Druckprodukten nach einem der
vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Clusterstrom in mindestens
zwei Clusterströme niederer Ordnung geteilt wird.
8. Verfahren zur Förderung und Weiterverarbeitung von Druckprodukten nach einem der
vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Cluster getaktet gefördert
bzw. mit einem Clustertakt (T1) bearbeitet werden.
9. Verfahren zur Förderung und Weiterverarbeitung von Druckprodukten nach Anspruch
7, dadurch gekennzeichnet, dass der Clustertakt (T1) mit einem Systemtakt des Gesamtsystems
verknüpft ist und sich diese Verknüpfung nach folgender Formel bestimmt: T₁ = (n/Y)
· T

wobei der Parameter Y eine beliebige relle Zahl grösser als 1 ist.
10. Verfahren zur Förderung und Weiterverarbeitung von Druckprodukten nach Anspruch
8, dadurch gekennzeichnet, dass der Clusterstrom mit einem Clustertakt gefördert bzw.
bearbeitet wird, der mindestens annähernd gleich gross oder kleiner ist als der Systemtakt,
so dass eine Pufferung nach der Konversionsstelle (31, 62) entsteht.
11. Verfahren zur Förderung und Weiterverarbeitung von Druckprodukten nach einem der
Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Clusterstrom über
mindestens eine Teilstrecke kontinuierlich gefördert bzw. bearbeitet wird.
12. Verfahren zur Förderung und Weiterverarbeitung von Druckprodukten nach einem der
vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach einer Konversionsstelle
(31, 62) Cluster von variabler Grösse gebildet werden und so eine Pufferung durch
Bildung von, im Vergleich zur Clustergrösse im Normalbetrieb, Clustern höherer Ordnung
vorgenommen wird.
13. Verfahren zur Förderung und Weiterverarbeitung von Druckprodukten nach einem der
vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sämtliche Druckprodukte innerhalb
eines Clusters in jeweils einer Arbeitsstation identischen Arbeitsschritten unterzogen
werden.
14. Verfahren zur Förderung und Weiterverarbeitung von Druckprodukten nach einem der
vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckprodukte eines Clusters
in einer Arbeitsstation mindestens zwei verschiedenen Arbeitsschritten unterzogen
werden, so dass am Ausgang dieser Arbeitsstation unterschiedliche Druckprodukte innerhalb
eines Clusters enthalten sind.
15. Verfahren zur Förderung und Weiterverarbeitung von Druckprodukten nach einem der
vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass alle Druckprodukte eines Clusters
innerhalb einer Arbeitsstation gleichzeitig bearbeitet werden.
16. Verfahren zur Förderung und Weiterverarbeitung von Druckprodukten nach einem der
vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Druckprodukt eines
Clusters innerhalb einer Arbeitsstation zeitlich verschoben zu den anderen Druckprodukten
desselben Clusters erfolgt.
17. Verfahren zur Förderung und Weiterverarbeitung von Druckprodukten nach einem der
vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass systematisch oder als Ersatz
für beschädigte Druckprodukte mindestens ein Druckprodukt jedes Clusters oder spezifischer
Cluster durch ein Druckprodukt aus einer speziellen Zuführung ersetzt bzw. ausgetauscht
wird.
18. Verfahren zur Förderung und Weiterverarbeitung von Druckprodukten nach einem der
vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportrichtung und oder
die Anordnung der Druckprodukte der Cluster innerhalb einer Clusterverarbeitungs-Strecke
verändert wird.
19. Anordnung zur Förderung und Weiterverarbeitung von Druckprodukten, dadurch gekennzeichnet,
dass unmittelbar nach der Rotation oder nach einer ersten seriellen Förderstrecke
(3) mindestens eine erste Clusterbearbeitungs-Strecke (33′, 33˝) vorgesehen ist,
die Fördermittel (36-45, 50, 51) zum Transport von Druckprodukte-Clustern und Arbeitsstationen
(6A-6D) zur Bearbeitung der Druckprodukte-Cluster enthält.
20. Anordnung zur Förderung und Weiterverarbeitung von Druckprodukten nach Anspruch
19, dadurch gekennzeichnet, dass die Clusterbearbeitungs-Strecke (33′, 33˝) synchron
über einen gemeinsamen Antrieb angetriebene Fördermittel (36-45, 50, 51) für die
Förderung der Druckprodukte-Cluster enthält.
21. Anordnung zur Förderung und Weiterverarbeitung von Druckprodukten nach Anspruch
19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Cluterbearbeitungs-Strecke (33′,
33˝) und mindestens ein linearer Produktestrom (3′) oder eine zweite Clusterbearbeitungs-Strecke
gemeinsam in eine Konversionsstelle (62) führen, die dem Mischen und/oder Koppeln
der Cluster bzw. Druckprodukte dient.
22. Anordnung zur Förderung und Weiterverarbeitung von Druckprodukten nach einem der
Ansprüche 19 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Arbeitsstationen (6A-6H) eine
der Ordnung der in der Clusterbearbeitungs-Strecke entsprechende Anzahl Bearbeitungsvorrichtungen
aufweist, die je der Bearbeitung eines Druckproduktes im Rahmen eines Clustertaktes
dienen.