(19)
(11) EP 0 358 073 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.03.1990  Patentblatt  1990/11

(21) Anmeldenummer: 89115801.6

(22) Anmeldetag:  26.08.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5G03C 1/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR GB NL

(30) Priorität: 08.09.1988 DE 3830522

(71) Anmelder: Agfa-Gevaert AG
D-51373 Leverkusen (DE)

(72) Erfinder:
  • Helling, Günter, Dr.
    D-5068 Odenthal (DE)
  • Himmelmann, Wolfgang, Dr.
    D-5090 Leverkusen 3 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Fotografisches Aufzeichnungsmaterial


    (57) Fotografisches Silberhalogenidaufzeichnungsmaterial mit einem Träger, mindestens einer lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschicht, einer Schutzschicht und gegebenenfalls weiteren Schichten, bei dem in wenigstens einer Schicht, die näher zum Träger angeordnet ist als die Schutzschicht, eine Verbindung, die in Form der freien Säure der Formel

    entspricht, worin
    R₁ Alkylen, Arylen, Aralkylen oder Cycloalkylen,
    L den Rest eines Polyesterdiols mit einem mittleren Molekulargewicht von 500 bis 20.000,
    m 0 oder 1,
    n 0 bis 30, vorzugsweise 0 bis 10 und
    m + n ≧ 1
    bedeuten,
    enthalten ist, zeichnet sich durch verbesserte Eigen­schaften, insbesondere eine verbesserte Maximaldichte aus.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein fotografisches Aufzeichnungs­material mit einem Träger, mindestens einer lichtem­pfindlichen Silberhalogenidemulsionsschicht, einer Schutzschicht und gegebenenfalls weiteren Schichten, das verbesserte Eigenschaften zeigt, insbesondere eine ver­besserte Maximaldichte.

    [0002] Aus der DE-A 22 34 736 ist bekannt, spezielle Polyester, die noch freie Carbonsäure- oder Carboxylatgruppen auf­weisen, als Aufladungssteuermittel in oder auf Oberflä­chenschichten fotografischer Aufzeichnungsmaterialien zu verwenden. Weitere Eignungen dieser Verbindungen im Zusammenhang mit fotografischen Aufzeichnungsmaterialien sind nicht bekannt.

    [0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, fotografische Aufzeichnungsmaterialien mit verbesserten Eigenschaften, insbesondere verbesserten Maximaldichten, bereitzustel­len.

    [0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das fotografische Silberhalogenidaufzeichnungsmaterial in wenigstens einer Schicht, die näher zum Träger angeordnet ist als die Schutzschicht, eine Verbindung enthält, die in Form der freien Säure der folgenden Formel entspricht

    worin
    R₁ Alkylen, Arylen, Aralkylen oder Cycloalkylen,
    L den Rest eines Polyesterdiols mit einem mittleren Molekulargewicht von 500 bis 20.000,
    m 0 oder 1,
    n 0 bis 30, vorzugsweise 0 bis 10 und
    m + n ≧ 1
    bedeuten.

    [0005] Die erfindungsgemäßen Polyestercarbonsäuren weisen eine blockartige Struktur auf, hydrophobe Polyesterblöcke mit einem Molekulargewicht von ≧ 500 wechseln mit hydrophi­len Blöcken, die zwei freie Carboxylgruppen tragen.

    [0006] Die erfindungsgemäßen Polyestercarbonsäuren haben vor­zugsweise Säurezahlen von 30 bis 340 mg KOH/g, insbeson­dere von 50 bis 200 mg KOH/g.

    [0007] Die Verbindungen der Formel I finden in Säureform insbe­sondere Verwendung als Ölbildner und in anionischer Form als Tenside und Emulgatoren.

    [0008] Als Ölbildner werden sie vorzugsweise in einer Menge von 0,02 bis 5,0 g/m², besonders bevorzugt 0,2 bis 3 g/m², als Tenside bevorzugt in einer Menge von 0,01 bis 3,0 g/m², besonders bevorzugt 0,05 bis 2 g/m² eingesetzt.

    [0009] Als Ölbildner können die erfindungsgemäßen Verbindungen in allen Schichten eingesetzt werden, in denen Schicht­komponenten in emulgierter Form eingesetzt werden. Das gleiche gilt für die Verwendung als Tensid. Die erfin­dungsgemäßen Verbindungen können sowohl Ölformer- als auch Emulgatorfunktion übernehmen.

    [0010] Die Verbindungen der Formel I werden hergestellt, indem man Polyesterdiole der Formel II mit Carbonsäureanhydri­den der Formel III oder entsprechenden Di- und Tetracar­bonsäuren bei Temperaturen von 20 bis 200°C im Molver­hältnis 1 : 1 bis 1 : 2 gegebenenfalls in inerten Lö­sungsmitteln umsetzt:



    [0011] Vorzugsweise wird die Kondensationsreaktion lösungsmit­telfrei durchgeführt, insbesondere bei Temperaturen von 50 bis 150°C.

    [0012] Bei der Verwendung als Emulgatoren werden die Verbin­dungen der Formel I in wäßrigem Medium mit Alkalihydro­xiden oder Aminen neutralisiert. Als Kationen kommen Na⁺, K⁺, Li⁺, Ammonium, Mono-, Di-, Tri- oder Tetraal­kylammonium und Di- oder Tri-Hydroxyalkylammonium in Frage.

    [0013] Die Alkylgruppen haben insbesondere ein bis vier C-Ato­me.

    [0014] Die Polyesterdiole II sind beispielsweise aus Ullmanns Enzyklopädie der technischen Chemie, 4. Auflage, Band 19, S. 305 ff bekannt. Sie werden durch Polykondensation eines oder mehrerer Diole mit einer oder mehreren Dicar­bonsäuren und/oder einer oder mehreren Oxysäuren herge­stellt. Vorzugsweise werden Diole und Dicarbonsäuren verwendet. Die Oxysäuren können als Lactone eingesetzt werden.

    [0015] Beispiele für Diole sind Polyalkylenglykole, in denen die Alkylengruppe 2 bis 4 C-Atome besitzt, wie Diethy­lenglykol, Triethylenglykol, Polyethylenglykol (mitt­leres Molekulargewicht etwa 200 bis 1.000), 1,2-Pro­pylenglykol, 1,3-Propylenglykol, Polypropylenglykol (mittleres Molekulargewicht etwa 170 bis 1.000), oder Diole der allgemeinen Formel
    HO-R₂-OH
    in der
    R₂ eine zweiwertige Kohlenwasserstoffgruppe ist, die 2 bis 13 C-Atome enthält,
    wie geradkettige oder verzweigte Alkylengruppen oder Cy­cloalkylengruppen (wie Ethylen-, Propylen-, Butylen-, Isobutylen-, Pentylen-, Neopentylen-, Octylen-, Tri­decylen- und Cyclohexylengruppen), und solche Gruppen, die substituiert sind mit einer oder mehreren Alkoxy­gruppen mit 1 bis 4 C-Atomen (wie Ethoxy- oder Propoxy­gruppen), Phenylgruppen, die substituiert sein können mit einer oder mehreren Alkoxygruppen, wie vorstehend beschrieben, wie Ethylenglykol, Propylenglykol, 1,4-­Butandiol, Isobutylendiol, Dioxyaceton, 1,5-Pentandiol, Neopentylglykol, 1,6-Hexandiol, 1,7-Heptandiol, 1,8-­Octandiol, 1,9-Nonandiol, 1,10-Decandiol, 1,11-Unde­candiol, 1,12-Dodecandiol, 1,13-Tridecandiol, cis- und trans-Cyclohexan-1,4-diol, Bisphenol A, 1,4-Bis-(ß-­hydroxyethoxy)-benzol und 1,4-Bis-(ß-hydroxyethoxy)-­cyclohexan.

    [0016] Bevorzugt sind Ethylenglykol, 1,2-Propandiol, 1,4-Butan­diol, 1,6-Hexandiol, Neopentylglykol, Diethylenglykol.

    [0017] Spezielle Beispiele für geeignete Dicarbonsäuren sind Kohlensäure und Verbindungen der allgemeinen Formel
    HOOC-(R₃)q-COOH ,
    in der
    R₃ eine zweiwertige Kohlenwasserstoffgruppe mit bis zu 12 C-Atomen ist,
    zum Beispiel eine geradkettige oder verzweigte Alkylen­gruppe oder Cycloalkylengruppe (zum Beispiel eine Methy­len-, Ethylen-, Propylen-, Pentylen-, Nonylen-, Dodecy­len- oder 1,1,3-Trimethylcyclopentylengruppe), eine Gruppe der allgemeinen Formel

    -R₄-

    -R₅- ,
    in der
    R₄ und R₅ jeweils eine geradkettige oder verzweigte Al­kylengruppe mit bis zu 11 C-Atomen (zum Beispiel eine Methylen- oder Ethylengruppe), eine Alkenylen­gruppe (zum Beispiel eine -CH=CH-, Propenylen- oder 1-Butenylengruppe), eine Phenylengruppe, die sub­stituiert sein kann mit einem oder mehreren Halo­genatomen (zum Beispiel eine Phenylen- oder Tetra­chlorphenylengruppe) oder eine Alkinylengruppe (zum Beispiel eine -C ≡ C- oder -C ≡ C-C-Gruppe) bedeu­ten, und
    q den Wert 0 oder 1 hat,
    wie Oxalsäure, Malonsäure, Bernsteinsäure, Glutar­säure, Dimethylmalonsäure, Adipinsäure, Pimelinsäure, Korksäure, α,α-Dimethylbernsteinsäure, Acetyläpfelsäure, Acetondicarbonsäure, Azelainsäure, Sebacinsäure, Nonan­dicarbonsäure, Decandicarbonsäure, Undecandicarbonsäure, Dodecandicarbonsäure, Fumarsäure, Maleinsäure, Itacon­säure, Phthalsäure, Isophthalsäure, Tetrachlorphthal­säure, Mesaconsäure, Isopimelinsäure, Acetylendicarbon­säure, Glutaconsäure.

    [0018] Bevorzugte Dicarbonsäuren sind Bernsteinsäure, Adipin­säure, Phthalsäure, Sebacinsäure, Dodecandicarbonsäure.

    [0019] Als Lacton einer Oxycarbonsäure kommt z.B. Caprolacton in Betracht.

    [0020] Das mittlere Molekulargewicht, ermittelt aus der OH-Zahl nach der Endgruppenmethode, der Polyesterdiole der For­mel (II) beträgt etwa 500 bis 20.000, vorzugsweise 800 bis 5.000. Das Molverhältnis von mehrwertigem Alkohol zu mehrbasischer Carbonsäure ist größer als 1. Beispiele für Polyesterdiole sind in Tabelle 1 aufgeführt.
    Tabelle 1
    Polyesterdiole (II)
    Polyesterdiol Dicarbonsäure Diol mittl. Molekulargewicht OH-Zahl
    II-1 Adipinsäure 1,4-Butandiol 1.500 75
    II-2 Adipinsäure Neopentylglykol 1.700 66
    II-3 Bernsteinsäure Ethylenglykol 2.000 56
    II-4 Adipinsäure Propylenglykol 1.200 93
    II-5 Sebacinsäure Ethylenglykol 3.500 32
    II-6 Dodecandicarbonsäure Ethylenglykol 1.900 59
    II-7 Bernsteinsäure Hexandiol 800 140
    II-8 Adipinsäure Diethylenglykol 2.400 46
    II-9 Bernsteinsäure Neopentylglykol 4.200 27
    II-10 Adipinsäure 1,4-Butandiol / Neopentylglykol 50:50* 3.200 35
    II-11 Adipinsäure / Phthalsäure 50:50* Ethylenglykol 2.000 56
    II-12 Adipinsäure 1,4-Butandiol / 1,3-Butandiol 50:50* 2.900 39
    * Mol-%


    [0021] Carbonsäureanhydride der Formel (III) sind beispiels­weise









    [0022] Die erfindungsgemäßen Polyestercarbonsäuren sind in Ethylacetat löslich. Als Carboxylate sind sie in Wasser löslich oder bilden kolloidale Lösungen mit einer mitt­leren Teilchengröße bis höchstens 100 nm.

    [0023] Die Polyesteremulgatoren der allgemeinen Formel (I) sind besonders als Emulgatoren der wäßrigen Emulsionspolyme­risation zur Herstellung fotografisch nützlicher Latices geeignet. Sie verschlechtern die Eigenschaften der Lati­ces in wesentlich geringerem Maße als die üblichen Emul­gatoren. Da sie im Gegensatz zu diesen relativ hochmole­kular sind und eine gute Polymerverträglichkeit zeigen, können sie auch aus mehrphasigen Systemen, z. B. Abmi­schungen mit Bindemitteln, nicht so leicht ausschwitzen, Die Transparenz der Beschichtungen mit diesen Abmi­schungen wird verbessert. Außerdem kann die Filmbil­dungstemperatur und Sprödigkeit von Filmen und Folien verbessert werden, wenn bei Polymeremulgatoren der Formel (I) Polyesterdiole eingesetzt werden, die als Weichsegmente dem Fachmann bekannt sind. Polyesterdiole, die als Weichsegmente verwendet werden, enthalten neben 1,6-Hexandiol vorzugsweise Neopentylglykol und/oder ß-­Hydroxyethylhexandiol als Diol und Adipinsäure als Di­carbonsäure. Weiterhin sind Caprolactondiole als Weich­segmente bekannt. (Angew. Makromol. Chem. 14, 75 (1970) und 16/17, 117 (1971)).

    [0024] Weiterhin ist die Entfernung von Restmonomeren aus den Polymerlatices, die mit den erfindungsgemäßen Verbindun­gen hergestellt wurden, vereinfacht, denn die Verbindun­gen der Formel (I) neigen weniger stark zum Schäumen als herkömmliche Emulgatoren.

    [0025] Zur Polymerisation in Gegenwart der erfindungsgemäßen Emulgatoren können die üblichen Monomeren wie Acryl­ester, Methacrylester, Vinylester, Vinylaromaten, konju­gierte Diene, Vinylhalogenide, (Meth-)acrylnitril, Divi­nylverbindungen und/oder (Meth-)allylverbindungen einge­setzt werden, insbesondere aber Monomere mit fotogra­fisch nützlichen Gruppen.

    [0026] Außerdem können, wenn erforderlich, zur Verbesserung der Stabilität der Polymerlatices gegen Elektrolytzusätze neben den genannten Monomeren noch wasserlösliche Mono­mere wie beispielsweise Acrylsäure, Methacrylsäure, Ma­leinsäure, Itaconsäure, Styrolsulfonsäure, Methallylsul­fonsäure, Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure, Acryl­amid in Mengen bis zu 20 % in die Polymerisate eingebaut werden.

    [0027] Latices mit fotografisch nützlichen Gruppen, die vor­teilhaft mit den Verbindungen der Formel (I) hergestellt werden, sind bekannt aus RD 19 551 (1980), US 4 645 735, US 4 576 910, US 4 551 420, US 4 464 463, DE-OS 3 233 186, DE-OS 3 431 192, DE-OS 2 422 455, DE-OS 3 401 455, DE-OS 3 340 376, DE-OS 3 336 582, DE-OS 3 331 743, EP 0 133 262, DE-OS 3 324 932, DE-OS 3 320 079, DE-OS 3 313 800, DE-OS 3 113 574, DE-OS 3 905 718, EP 0 186 869, US 4 608 424, US 4 612 278, EP 210 409, EP 0 190 003, US 4 557 998, US 4 497 929, DD 235 511, EP 0 121 141, EP 0 107 378, EP 0 186 494, DD 235 343.

    [0028] Fotografisch nützliche Gruppen sind beispielsweise pp-, gb-, bg-Farbkuppler, Weißkuppler, DIR-Kuppler, UV-Ab­sorber, optische Aufheller, Maskenkuppler, Filterfarb­stoffe.

    Herstellung der Polyestercarbonsäuren


    Polyestercarbonsäure I-1



    [0029] 17,1 g des Polyesterdiols II-2 aus Adipinsäure und Neo­pentylglykol mit einem mittleren Molekulargewicht von 1.700 und 2,18 g Benzol-1,2,4,5-tetracarbonsäure (96 gew.-%ig) werden vermischt, 4 Stunden auf 160°C un­ter Rühren erhitzt und das entstehende Wasser abdestil­liert. Nach dem Abkühlen erhält man eine klare homogene Polyestercarbonsäure mit einer Säurezahl von 73 mg KOH/g.

    Polyestercarbonsäure I-2



    [0030] 25,5 g des Polyesterdiols II-12 und 2,8 g Benzol-­1,2,4,5-tetracarbonsäure (96 gew.-%ig) werden vermischt, 2 Stunden auf 160°C unter Rühren erhitzt und das entste­hende Wasser abdestilliert. Nach dem Abkühlen erhält man eine homogene, leicht trübe Polyestercarbonsäure mit einer Säurezahl von 70 mg KOH/g.

    Polyestercarbonsäure I-3



    [0031] 17,1 g des Polyesterdiols II-2 und 4,36 Benzol-1,2,4,5-­tetracarbonsäure (96 gew.-%ig) werden vermischt, 5 Stun­den auf 160°C unter Rühren erhitzt und das entstehende Wasser abdestilliert. Nach dem Abkühlen erhält man eine klare, homogene Polyestercarbonsäure mit einer Säurezahl von 144 mg KOH/g.

    [0032] Auf analoge Weise werden weitere Polyestercarbonsäuren gemäß Tabelle 2 durch Umsetzung von Polyesterdiolen II mit Carbonsäureanhydriden erhalten.
    Tabelle 2
    Polyestercarbonsäure Polyesterdiol Carbonsäureanhydrid Molverhältnis Polyesterdiol/Carbonsäureanhydrid Säurezahl
    I-4 II-1 III-2 1 : 1,5 122
    I-5 II-1 III-5 1 : 1 65
    I-6 II-2 III-6 1 : 1 58
    I-7 II-4 III-5 1 : 1,5 146
    I-8 II-7 III-8 1 : 1 110
    I-9 II-9 III-7 1 : 2 72
    I-10 II-10 III-12 1 : 2 92
    I-11 II-10 III-8 1 : 2 98
    I-12 II-6 III-10 1 : 2 150
    I-13 II-2 III-5 1 : 2 156


    [0033] Beispiele für farbfotografische Materialien sind Farb­negativfilme, Farbumkehrfilme, Farbpositivfilme, farb­fotografisches Papier, farbumkehrfotografisches Papier, farbempfindliche Materialien für das Farbdiffusions­transfer-Verfahren oder das Silberfarb-Bleichverfahren.

    [0034] Geeignete Träger zur Herstellung farbfotografischer Ma­terialien sind z.B. Filme und Folien von halbsyntheti­schen und synthetischen Polymeren, wie Cellulosenitrat, Celluloseacetat, Cellulosebutyrat, Polystryol, Poly­vinylchlorid, Polyethylenterephthalat und Polycarbonat und mit einer Barytschicht oder α-Olefinpolymerschicht (z.B. Polyethylen) laminiertes Papier. Diese Träger kön­nen mit Farbstoffen und Pigmenten, beispielsweise Titan­dioxid, gefärbt sein. Sie können auch zum Zwecke der Ab­schirmung von Licht schwarz gefärbt sein. Die Oberfläche des Trägers wird im allgemeinen einer Behandlung unter­zogen, um die Adhäsion der fotografischen Emulsions­schicht zu verbessern, beispielsweise einer Corona-Ent­ladung mit nachfolgendem Antrag einer Substratschicht.

    [0035] Die farbfotografischen Materialien enthalten üblicher­weise mindestens je eine rotempfindliche, grünempfind­liche und blauempfindliche Silberhalogenidemulsions­schicht sowie gegebenenfalls Zwischenschichten und Schutzschichten.

    [0036] Wesentliche Bestandteile der fotografischen Emulsions­schichten sind Bindemittel, Silberhalogenidkörnchen und Farbkuppler.

    [0037] Als Bindemittel wird vorzugsweise Gelatine verwendet. Diese kann jedoch ganz oder teilweise durch andere synthetische, halbsynthetische oder auch natürlich vor­kommende Polymere ersetzt werden. Synthetische Gelatine­ersatzstoffe sind beispielsweise Polyvinylalkohol, Poly-­N-vinylpyrolidon, Polyacrylamide, Polyacrylsäure und deren Derivate, insbesondere deren Mischpolymerisate. Natürlich vorkommende Gelatineersatzstoffe sind bei­spielsweise andere Proteine wie Albumin oder Casein, Cellulose, Zucker, Stärke oder Alginate. Halbsynthe­tische Gelatineersatzstoffe sind in der Regel modifi­zierte Naturprodukte. Cellulosederivate wie Hydroxy­alkylcellulose, Carboxymethylcellulose und Phthalyl­cellulose sowie Gelatinederivate, die durch Umsetzung mit Alkylierungs- oder Acylierungsmitteln oder durch Aufpfropfung von polymerisierbaren Monomeren erhalten worden sind, sind Beispiele hierfür.

    [0038] Die Bindemittel sollen über eine ausreichende Menge an funktionellen Gruppen verfügen, so daß durch Umsetzung mit geeigneten Härtungsmitteln genügend widerstands­fähige Schichten erzeugt werden können. Solche funktio­nellen Gruppen sind insbesondere Aminogruppen, aber auch Carboxylgruppen, Hydroxylgruppen und aktive Methylen­gruppen.

    [0039] Die vorzugsweise verwendete Gelatine kann durch sauren oder alkalischen Aufschluß erhalten sein. Es kann auch oxidiert Gelatine verwendet werden. Die Herstellung solcher Gelatinen wird beispielsweise in The Science and Technology of Gelatine, herausgegeben von A.G. Ward und A. Courts, Academic Press 1977, Seite 295 ff beschrie­ben. Die jeweils eingesetzte Gelatine soll einen mög­lichst geringen Gehalt an fotografisch aktiven Verun­reinigungen enthalten (Inertgelatine). Gelatinen mit hoher Viskosität und niedriger Quellung sind besonders vorteilhaft.

    [0040] Das als lichtempfindlicher Bestandteil in dem fotogra­fischen Material befindliche Silberhalogenid kann als Halogenid Chlorid, Bromid oder Iodid bzw. Mischungen davon enthalten. Beispielsweise kann der Halogenidanteil wenigstens einer Schicht zu 0 bis 15 Mol-% aus Iodid, zu 0 bis 100 Mol-% aus Chlorid und zu 0 bis 100 Mol-% aus Bromid bestehen. Im Falle von Farbnegativ- und Farb­umkehrfilmen werden üblicherweise Silberbromidiodidemul­sionen, im Falle von Farbnegativ- und Farbumkehrpapier üblicherweise Silberchloridbromidemulsionen verwendet. Es kann sich um überwiegend kompakte Kristalle handeln, die z.B. regulär kubisch oder oktaedrisch sind oder Übergangsformen aufweisen können. Vorzugsweise können aber auch plättchenförmige Kristalle vorliegen, deren durchschnittliches Verhältnis von Durchmesser zu Dicke bevorzugt wenigstens 5:1 ist, wobei der Durchmesser eines Kornes definiert ist als der Durchmesser eines Kreises mit einem Kreisinhalt entsprechend der proji­zierten Fläche des Kornes. Die Schichten können aber auch tafelförmige Silberhalogenidkristalle aufweisen, bei denen das Verhältnis von Durchmesser zu Dicke wesentlich größer als 5:1 ist, z.B. 12:1 bis 30:1.

    [0041] Die Silberhalogenidkörner können auch einen mehrfach ge­schichteten Kornaufbau aufweisen, im einfachsten Fall mit einem inneren und einem äußeren Kornbereich (core/­shell), wobei die Halogenidzusammensetzung und/oder sonstige Modifizierungen, wie z.B. Dotierungen der ein­zelnen Kornbereiche unterschiedlich sind. Die mittlere Korngröße der Emulsionen liegt vorzugsweise zwischen 0,2 µm and 2,0 µm, die Korngrößenverteilung kann sowohl homo- als auch heterodispers sein. Homodisperse Korn­größenverteilung bedeutet, daß 95 % der Körner nicht mehr als ± 30% von der mittleren Korngröße abweichen. Die Emulsionen können neben dem Silberhalogenid auch organische Silbersalze enthalten, z.B. Silberbenztriazo­lat oder Silberbehenat.

    [0042] Es können zwei oder mehrere Arten von Silberhalogenid­emulsionen, die getrennt hergestellt werden, als Mi­schung verwendet werden.

    [0043] Die fotografischen Emulsionen können nach verschiedenen Methoden (z.B. P. Glafkides, Chimie et Physique Photo­graphique, Paul Montel, Paris (1967), G.F. Duffin, Photographic Emulsion Chemistry, The Focal Press, London (1966), V.L. Zelikman et al, Making and Coating Photo­graphic Emulsion, The Focal Press, London (1966) aus löslichen Silbersalzen und löslichen Halogeniden herge­stellt werden.

    [0044] Die Fällung des Silberhalogenids erfolgt bevorzugt in Gegenwart des Bindemittels, z.B. der Gelatine und kann im sauren, neutralen oder alkalischen pH-Bereich durchgeführt werden, wobei vorzugsweise Silberhalo­genidkomplexbildner zusätzlich verwendet werden. Zu letzteren gehören z.B. Ammoniak, Thioether, Imidazol, Ammoniumthiocyanat oder überschüssiges Halogenid. Die Zusammenführung der wasserlöslichen Silbersalze und der Halogenide erfolgt wahlweise nacheinander nach dem single-jet- oder gleichzeitig nach dem double-jet-­Verfahren oder nach beliebiger Kombination beider Verfahren. Bevorzugt wird die Dosierung mit steigenden Zuflußraten, wobei die "kritische" Zufuhrgeschwindig­keit, bei der gerade noch keine Neukeime entstehen, nicht überschritten werden sollte. Der pAg-Bereich kann während der Fällung in weiten Grenzen variieren, vor­zugsweise wird das sogenannte pAg-gesteuerte Verfahren benutzt, bei dem ein bestimmter pAg-Wert konstant ge­halten oder ein definiertes pAg-Profil während der Fällung durchfahren wird. Neben der bevorzugten Fällung bei Halogenidüberschuß ist aber auch die sogenannte in­verse Fällung bei Silberionenüberschluß möglich. Außer durch Fällung können die Silberhalogenidkristalle auch durch physikalische Reifung (Ostwaldreifung), in Gegen­wart von überschüssigem Halogenid und/oder Silberhalo­genidkomplexierungsmittel wachsen. Das Wachstum der Emulsionskörner kann sogar überwiegend durch Ostwald­reifung erfolgen, wobei vorzugsweise eine feinkörnige, sogenannte Lippmann-Emulsion, mit einer schwerer lös­lichen Emulsion gemischt und auf letzterer umgelöst wird.

    [0045] Während der Fällung und/oder der physikalischen Reifung der Silberhalogenidkörner können auch Salze oder Kom­plexe von Metallen, wie Cd, Zn, Pb, Tl, Bi, Ir, Rh, Fe vorhanden sein.

    [0046] Ferner kann die Fällung auch in Gegenwart von Sensibili­sierungsfarbstoffen erfolgen. Komplexierungsmittel und/oder Farbstoffe lassen sich zu jedem beliebigen Zeitpunkt unwirksam machen, z.B. durch Änderung des pH-­Wertes oder durch eine oxidative Behandlung.

    [0047] Nach abgeschlossener Kristallbildung oder auch schon zu einem früheren Zeitpunkt werden die löslichen Salze aus der Emulsion entfernt, z.B. durch Nudeln und Waschen, durch Flocken und Waschen, durch Ultrafiltration der durch Ionenaustauscher.

    [0048] Die Silberhalogenidemulsion wird im allgemeinen einer chemischen Sensibilisierung unter definierten Bedin­gungen - pH, pAg, Temperatur, Gelatine-, Silberhaloge­nid- und Sensibilisatorkonzentration - bis zum Erreichen des Empfindlichkeits- und Schleieroptimums unterworfen. Die Verfahrensweise ist z.B. bei H. Frieser "Die Grund­lagen der Photographischen Prozesse mit Silberhalo­geniden" Seite 675-734, Akademische Verlagsgesellschaft (1968) beschreiben.

    [0049] Dabei kann die chemische Sensibilisierung unter Zusatz von Verbindungen von Schwefel, Selen, Tellur und/oder Metallverbindungen von z.B. Gold, Platin, Palladium,

    [0050] Iridium und Rhodium erfolgen, weiterhin können Thio­cyanatverbindungen, oberflächenaktive Verbindungen, wie Thioether, heterocyclische Stickstoffverbindungen (z.B. Imidazole, Azaindene) oder auch spektrale Sensibilisa­toren (beschrieben z.B. bei F. Hamer "The Cyanine Dyes and Related Compounds", 1964, bzw. Ullmanns Encyclopädie der technischen Chemie, 4. Auflage, Bd. 18, S. 431 ff. und Research Disclosure Nr. 17643, Abschnitt III) zu­gegeben werden. Ersatzweise oder zusätzlich kann eine Reduktionssensibilisierung unter Zugabe von Reduktions­mitteln (Zinn-II-Salze, Amine, Hydrazinderivate, Amino­borane, Silane, Formamidinsulfinsäure) durch Wasser­stoff, durch niedrigen pAg (z.B. kleiner 5) und/oder hohen pH (z.B. über 8) durchgeführt werden.

    [0051] Die fotografischen Emulsionen können Verbindungen zur Verhinderung der Schleierbildung oder zur Stabilisierung der fotografischen Funktion während der Produktion, der Lagerung oder der fotografischen Verarbeitung enthal­ten.

    [0052] Besonders geeignet sind Azaindene, vorzugsweise Tetra- und Pentaazaindene, insbesondere solche, die mit Hydroxyl- oder Aminogruppen substituiert sind. Derartige Verbindungen sind z.B. von Birr, Z. Wiss. Phot. 47 (1952), S. 2-58 beschrieben worden. Weiter können als Antischleiermittel Salze von Metallen wie Quecksilber oder Cadmium, aromatische Sulfon- oder Sulfinsäuren wie Benzolsulfinsäure, oder stickstoffhaltige Heterocyclen wie Nitrobenzimidazol, Nitroindazol, gegebenenfalls sub­stituierte Benztriazole oder Benzthiazoliumsalze einge­setzt werden. Besonders geeignet sind Mercaptogruppen enthaltende Heterocyclen, z.B. Mercaptobenzthiazole, Mercaptobenzimidazole, Mercaptotetrazole, Mercaptothia­diazole, Mercaptopyrimidine, wobei diese Mercaptoazole auch eine wasserlöslichmachende Gruppe, z.B. eine Car­boxylgruppe oder Sulfogruppe, enthalten können. Weitere geeignete Verbindungen sind in Research Disclosure Nr. 17643 (1978), Abschnitt VI, veröffentlicht.

    [0053] Die Stabilisatoren können den Silberhalogenidemulsionen vor, während oder nach deren Reifung zugesetzt werden. Selbstverständlich kann man die Verbindungen auch ande­ren fotografischen Schichten, die einer Halogensilber­schicht zugeordnet sind, zusetzen.

    [0054] Es können auch Mischungen aus zwei oder mehreren der ge­nannten Verbindungen eingesetzt werden.

    [0055] Die fotografischen Emulsionsschichten oder andere hydro­phile Kolloidschichten des erfindungsgemäß hergestellten lichtempfindlichen Materials können oberflächenaktive Mittel für verschiedene Zwecke enthalten, wie Überzugs­hilfen, zur Verhinderung der elektrischen Aufladung, zur Verbesserung der Gleiteigenschaften, zum Emulgieren der Dispersion, zur Verhinderung der Adhäsion und zur Ver­besserung der fotografischen Charakteristika (z.B. Ent­wicklungsbeschleunigung, hoher Kontrast, Sensibilisie­rung usw.). Neben natürlichen oberflächenaktiven Verbind­ dungen, z.B. Saponin, finden hauptsächlich synthetische oberflächenaktive Verbindungen (Tenside) Verwendung: nicht-ionische Tenside, z.B. Alkylenoxidverbindungen, Glycerinverbindungen oder Glycidolverbindungen, katio­nische Tenside, z.B. höhere Alkylamine, quartäre Ammo­niumsalze, Pyridinverbindungen und andere hetero­cyclische Verbindungen, Sulfoniumverbindungen oder Phos­phoniumverbindungen, anionische Tenside, enthaltend eine Säuregruppe. z.B. Carbonsäure-, Sulfonsäure-, eine Phos­phorsäure-, Schwefelsäureester- oder Phosphorsäureester­gruppe, ampholytische Tenside, z.B. Aminosäure- und Aminosulfonsäureverbindungen sowie Schwefel- oder Phos­phorsäureester eines Aminoalkohols, insbesondere aber auch die erfindungsgemäßen Carboxylate.

    [0056] Die fotografischen Emulsionen können unter Verwendung von Methinfarbstoffen oder anderen Farbstoffen spektral sensibilisiert werden. Besonders geeignete Farbstoffe sind Cyaninfarbstoffe, Merocyaninfarbstoffe und komplexe Merocyaninfarbstoffe.

    [0057] Eine Übersicht über die als Spektralsensibilisatoren ge­eigneten Polymethinfarbstoffe, deren geeignete Kombina­tionen und supersensibilisierend wirkenden Kombinationen enthält Research Disclosure 17643/1978 in Abteilung IV.

    [0058] Insbesondere sind die folgenden Farbstoffe - geordnet nach Spektralgebieten - geeignet:

    1. als Rotsensibilisatoren



    [0059] 9-Ethylcarbocyanine mit Benzthiazol, Benzselenazol oder Naphthothiazol als basische Endgruppen, die in 5- und/oder 6-Stellung durch Halogen, Methyl, Methoxy, Carbalkoxy, Aryl substituiert sein können sowie 9-Ethyl-naphthoxathia- bzw. -selencarbo­cyanine und 9-Ethyl-naphthothiaoxa- bzw. -benz­imidazocarbocyanine, vorausgesetzt, daß die Farb­stoffe mindestens eine Sulfoalkylgruppe am hetero­cyclischen Stickstoff tragen.

    2. als Grünsensibilisatoren



    [0060] 9-Ethylcarbocyanine mit Benzoxazol, Naphthoxazol oder einem Benzoxazol und einem Benzthiazol als basische Endgruppen sowie Benzimidazocarbocyanine, die ebenfalls weiter substituiert sein können und ebenfalls mindestens eine Sulfoalkylgruppe am hete­rocyclischen Stickstoff enthalten müssen.

    3. als Blausensibilisatoren



    [0061] symmetrische oder asymmetrische Benzimidazo-, Oxa-, Thia- oder Selenacyanine mit mindestens einer Sulfoalkylgruppe am heterocyclischen Stickstoff und gegebenenfalls weiteren Substituenten am aromati­schen Kern, sowie Apomerocyanine mit einer Rhoda­ningruppe.

    [0062] Als Beispiele seien, insbesondere für Negativ- und Um­kehrfilm, die nachfolgend aufgeführen Rotsensibilisato­ren RS, Grünsensibilisatoren GS und Blausensibilisatoren BS genannt, die jeweils einzeln oder in Kombination untereinander eingesetzt werden können, z.B. RS 1 und RS 2, sowie GS 1 und GS 2.

    RS 1: R₁, R₃, R₇, R₉ = H; R₂, R₈ = Cl; R₄ = SO₃

    H(C₂H₅)₃; R₅ = C₂H₅; R₆ = SO₃; m, n = 3; X, Y = S;
    RS 2: R₁, R₃, R₉ = H; R₂ = Phenyl; R₄ =

    R₅ = C₂H₅; R₆ = SO₃; R₇, R₈ = -OCH₃; m = 2; n = 3; x = O; Y = S;
    RS 3: R₁, R₉ = H; R₂, R₃ zusammen -CH=CH-CH=CH-; R₄ = SO₃Na; R₅ = C₂H₅; R₆ = SO₃; R₇, R₈ = Cl; m, n = 3; X = S; Y = N-C₂H₅;
    RS 4: R₁ = OCH₃; R₂, R₈ = CH₃; R₃, R₄, R₇, R₉ = H; R₅ = C₂H₅; R₆ = SO₃; m = 2; n = 4; X = S; Y = Se;
    RS 5: R₁, R₇ = H; R₂, R₃ sowie R₈, R₉ zusammen -CH=CH-CH=CH-; R₄ = SO₃

    H(C₂H₅)₃; R₅ = C₂H₅; R₆ = SO₃; m = 2; n = 3; X, Y = S;
    GS 1: R₁, R₃, R₇, R₉ = H; R₂ = Phenyl;

    R₅ = C₂H₅; R₆ = SO₃; R₈ = Cl; m = 2; n = 3; X, Y = O;
    GS 2: R₁, R₂, R₇, R₈ = Cl; R₃, R₅, R₆, R₉ = H;

    m, n = 2; X, Y = N-C₂H₅;
    GS 3: R₁, R₇ = H; R₂, R₃ sowie R₈, R₉ zusammen -CH=CH-CH=CH-; R₄ = SO₃Na; R₅ = C₂H₅; R₆ = SO₃; m, n = 3; X, Y = O;
    GS 4: R₁, R₃, R₄, R₇, R₈, R₉ = H; R₂ = OCH₃; R₅ = C₂H₅; R₆ = SO₃; m = 2; n = 4; X = O; Y = S;



    [0063] Auf Sensibilisatoren kann verzichtet werden, wenn für einen bestimmten Spektralbereich die Eigenempfindlich­keit des Silberhalogenids ausreichend ist, beispiels­weise die Blauempfindlichkeit von Silberbromiden.

    [0064] Den unterschiedlich sensibilisierten Emulsionsschichten werden nicht diffundierende monomere oder polymere Farb­kuppler zugeordnet, die sich in der gleichen Schicht oder in einer dazu benachbarten Schicht befinden können. Gewöhnlich werden den rotempfindlichen Schichten Blau­ grünkuppler, den grünempfindlichen Schichten Purpur­kuppler und den blauempfindlichen Schichten Gelbkuppler zugeordnet.

    [0065] Farbkuppler zur Erzeugung des blaugrünen Teilfarben­bildes sind in der Regel Kuppler vom Phenol- oder α-­Naphtholtyp; geeignete Beispiele hierfür sind

    BG 2: R₁ = -NHCOOCH₂-CH(CH₃)₂; R₂ = H; R₃ = -(CH₂)₃-OC₁₂H₂₅
    BG 3: R₁ = H; R₂ = -OCH₂-CH₂-SO₂CH₃; R₃ = C₁₆H₃₃
    BG 4: R₁ = H; R₂ = -OCH₂-CONH-(CH₂)₂-OCH₃;

    BG 7: R₁ = H; R₂ = Cl; R₃ = -C (C₂H₅)₂-(CH₂)₂₀-CH₃
    BG 8: R₁ = H; R₂ = -O-CH₂-CH₂-S-CH(COOH)-C₁₂H₂₅ R₃ = Cyclohexyl

    BG 9: R₁ = -C₄H₉; R₂ = H; R₃ = -CN; R₄ = Cl
    BG 10: R₁ = -C₄H₉; R₂ = H; R₃ = H; R₄ = -SO₂CHF₂

    BG 12: R₁ = C₂H₅; R₂ = H; R₃ = H; R₄ = -SO₂CH₃
    BG 13: R₁ = -C₄H₉; R₂ = H; R₃ = H; R₄ = -SO₂-C₄H₉
    BG 14: R₁ = -C₄H₉; R₂ = H; R₃ = -CN; R₄ = -CN
    BG 15: R₁ = -C₄H₉; R₂ = H; R₃ = H; R₄ = -SO₂-CH₂-CHF₂
    BG 16: R₁ = -C₂H₅; R₂ = H; R₃ = H; R₄ = -SO₂CH₂-CHF-C₃H₇
    BG 17: R₁ = -C₄H₉; R₂ = H; R₃ = H; R₄ = F
    BG 18: R₁ = -C₄H₉; R₂ =H; R₃ =H; R₄ = -SO₂CH₃
    BG 19: R₁ = -C₄H₉; R₂ =H; R₃ =H; R₄ = -CN

    BG 20: R₁ = -CH₃; R₂ = -C₂H₅; R₃, R₄ = -t-C₅H₁₁
    BG 21: R₁ = -CH₃; R₂ = H; R₃, R₄ = -t-C₅H₁₁
    BG 22: R₁ = -C₂H₅; R₂ = -C₂H₅; R₃, R₄ = -t-C₅H₁₁
    BG 23: R₁ = -C₂H₅; R₂ = -C₄H₉; R₃, R₄ = -t-C₅H₁₁
    BG 24: R₁ = -C₂H₅; R₂ = -C₄H₉; R₃, R₄ = -t-C₄H₉


    BG 25: R₁, R₂ = -t-C₅H₁₁; R₃ = -C₄H₉; R₄ = H; R₅ = -C₃F₇
    BG 26: R₁ = -NHSO₂-C₄H₉; R₂ = H; R₃ = -C₁₂H₂₅; R₄ = Cl; R₅ = Phenyl
    BG 27: R₁, R₂ = -t-C₅H₁₁; R₂ = Cl, R₃ = -CH(CH₃)₂; R₄ = Cl; R₅ = Pentafluorphenyl
    BG 28: R₁ = -t-C₅H₁₁; R₂ = Cl; R₃ = -C₆H₁₃; R₄ = Cl; R₅ = -2-Chlorphenyl

    [0066] Farbkuppler zur Erzeugung des purpurnen Teilfarbenbildes sind in der Regel Kuppler vom Typ des 4-Pyrazolons, des Indazolons oder der Pyrazoloazole; geeignete Beispiele hierfür sind

    PP 3: R₁ = -C₁₃H₂₇; R₂ = H
    PP 4: R₁ = -O-C₁₆H₃₃; R₂ = H









    [0067] Farbkuppler zur Erzeugung des gelben Teilfarbenbildes sind in der Regel Kuppler mit einer offenkettigen Keto­methylengruppierung, insbesondere Kuppler vom Typ des α-Acylacetamids; geeignete Beispiele hierfür sind α-­Benzoylacetanilidkuppler und α-Pivaloylacetanilidkuppler der Formeln











    [0068] Bei den Farbkupplern kann es sich um 4-Äquivalentkupp­ler, aber auch um 2-Äquivalentkuppler handeln. Letztere leiten sich von den 4-Äquivalentkupplern dadurch ab, daß sie in der Kupplungsstelle einen Substituenten enthal­ten, der bei der Kupplung abgespalten wird. Zu den 2-­Äquivalentkupplern sind solche zu rechnen, die farblos sind, als auch solche, die eine intensive Eigenfarbe aufweisen, die bei der Farbkupplung verschwindet bzw. durch die Farbe des erzeugten Bildfarbstoffes ersetzt wird (Maskenkuppler), und die Weißkuppler, die bei Reak­tion mit Farbentwickleroxidationsprodukten im wesentli­chen farblose Produkte ergeben. Zu den 2-Äquivalentkupp­lern sind ferner solche Kuppler zu rechnen, die in der Kupplungsstelle einen abspaltbaren Rest enthalten, der bei Reaktion mit Farbentwickleroxidationsprodukten in Freiheit gesetzt wird und dabei entweder direkt oder nachdem aus dem primär abgespaltenen Rest eine oder mehrere weitere Gruppen abgespalten worden sind (z.B. DE-A-27 03-145, DE-A-28 55 697, DE-A-31 05 026, DE-A-­33 19 428), eine bestimmte erwünschte fotografische Wirksamkeit entfaltet, z.B. als Entwicklungsinhibitor oder -accelerator. Beispiele für solche 2-Äquivalent­kuppler sind die bekannten DIR-Kuppler wie auch DAR- bzw. FAR-Kuppler.

    [0069] Beispiele für Weißkuppler sind:





    [0070] Beispiele für Maskenkuppler sind











    [0071] DIR-Kuppler, die Entwicklungsinhibitoren vom Azoltyp, z.B. Triazole und Benzotriazole freisetzen, sind in DE-­A-2 414 006, 2 610 546, 2 659 417, 2 754 281, 2 726 180, 3 626 219, 3 630 564 3 636 824, 3 644 416 und 2 842 063 beschrieben. Weitere Vorteile für die Farbwidergabe, d.h., Farbtrennung und Farbreinheit, und für die Detail­widergabe, d.h., Schärfe und Körnigkeit, sind mit sol­chen DIR-Kupplern zu erzielen, die z.B. den Entwick­lungsinhibitor nicht unmittelbar als Folge der Kupplung mit einem oxidierten Farbentwickler abspalten, sondern erst nach einer weiteren Folgereaktion, die beispiels­weise mit einer Zeitsteuergruppe erreicht wird. Beispie­le dafür sind in DE-A-28 55 697, 32 99 671, 38 18 231, 35 18 797, in EP-A-157 146 und 204 175, in US-A-­4 146 396 und 4 438 393 sowie in GB-A-2 072 363 be­schrieben.

    [0072] DIR-Kuppler, die einen Entwicklungsinhibitor freisetzen, der im Entwicklerbad zu im wesentlichen fotografisch un­wirksamen Produkten zersetzt wird, sind beispielsweise in DE-A-32 09 486 und in EP-A-167 168 und 219 713 be­schrieben. Mit dieser Maßnahme wird eine störungsfreie Entwicklung und Verarbeitungskonstanz erreicht.

    [0073] Bei Einsatz von DIR-Kupplern, insbesondere von solchen, die einen gut diffundierbaren Entwicklungsinhibitor ab­spalten, lassen sich durch geeignete Maßnahmen bei der optischen Sensibilisierung Verbesserungen der Farbwider­gabe, z.B. eine differenziertere Farbwidergabe, erzie­len, wie beispielsweise in EP-A-115 304, 167 173, GB-A-­2 165 058, DE-A-3 700 419 und US-A-4 707 436 beschrie­ben.

    [0074] Die DIR-Kuppler können in einem mehrschichtigen fotogra­fischen Material den unterschiedlichsten Schichten zuge­setzt werden, z.B. auch lichtunempfindlichen oder Zwi­schenschichten. Vorzugsweise werden sie jedoch den lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten zugesetzt, wobei die charakteristischen Eigenschaften der Silberhalogenidemulsion, z.B. deren Iodidgehalt, die Struktur der Silberhalogenidkörner oder deren Korn­größenverteilung von Einfluß auf die erzielten fotogra­fischen Eigenschaften sind. Der Einfluß der freigesetz­ten Inhibitoren kann beispielsweise durch den Einbau einer Inhibitorfängerschicht gemäß DE-A-24 31 223 be­grenzt werden. Aus Gründen der Reaktivität oder Stabili­tät kann es vorteilhaft sein, einen DIR-Kuppler einzu­ setzen, der in der jeweiligen Schicht, in der er einge­bracht ist, eine von der in dieser Schicht zu erzeugen­den Farbe abweichende Farbe bei der Kupplung bildet.

    [0075] Zur Steigerung der Empfindlichkeit, des Kontrastes und der maximalen Dichte können vor allem DAR- bzw. FAR-­Kuppler eingesetzt werden, die einen Entwicklungsbe­schleuniger oder ein Schleiermittel abspalten. Verbin­dungen dieser Art sind beispielsweise in DE-A-2 534 466, 3 209 110, 3 333 355, 3 410 616, 3 429 545, 3 441 823, in EP-A-89 834, 110 511, 118 087, 147 765 und in US-A-­4 618 572 und 4 656 123 beschrieben.

    [0076] Als Beispiel für den Einsatz von DAR-Kuppler wird auf EP-A-193 389 verwiesen.

    [0077] Es kann vorteilhaft sein, die Wirkung einer aus einem Kuppler abgespaltenen fotografisch wirksamen Gruppe dadurch zu modifizieren, daß eine intermolekulare Reak­tion dieser Gruppe nach ihrer Freisetzung mit einer anderen Gruppe gemäß DE-A-3 506 805 eintritt.

    [0078] Beispiele für DIR-Kuppler sind:













    [0079] Beispiele für DAR-Kuppler





    [0080] Da bei den DIR-, DAR- bzw. FAR-Kupplern hauptsächlich die Wirksamkeit des bei der Kupplung freigesetzten Restes erwünscht ist und es weniger auf die farbbilden­den Eigenschaften dieser Kuppler ankommt, sind auch sol­che DIR-, DAR- bzw. FAR-Kuppler geeignet, die bei der Kupplung im wesentlichen farblose Produkte ergeben (DE-­A-1 547 640).

    [0081] Der abgespaltbare Rest kann auch ein Ballastrest sein, so daß bei der Reaktion mit Farbentwickleroxidations­produkten Kupplungsprodukte erhalten werden, die diffu­sionsfähig sind oder zumindest eine schwache bzw. einge­schränkte Beweglichkeit aufweisen (US-A-4 420 556).

    [0082] Das Material kann weiterhin von Kupplern verschiedene Verbindungen enthalten, die beispielsweise einen Ent­wicklungsinhibitor, einen Entwicklungsbeschleuniger, einen Bleichbeschleuniger, einen Entwickler, ein Sil­berhalogenidlösungsmittel, ein Schleiermittel oder ein Antischleiermittel in Freiheit setzen können, beispiels­weise sogenannte DIR-Hydrochinone und andere Verbin­dungen, wie sie beispielsweise in US-A-4 636 546, 4 345 024, 4 684 604 und in DE-A-3 145 640, 2 515 213, 2 447 079 und in EP-A-198 438 beschrieben sind. Diese Verbindungen erfüllen die gleiche Funktion wie die DIR-, DAR- oder FAR-Kuppler, außer daß sie keine Kupplungs­produkte bilden.

    [0083] Hochmolekulare Farbkuppler sind beispielsweise in DE-C-­1 297 417, DE-A-24 07 569, DE-A-31 48 125, DE-A-­32 17 200, DE-A-33 20 079, DE-A-33 24 932, DE-A-­33 31 743, DE-A-33 40 376, EP-A-27 284, US-A-4 080 211 beschrieben. Die hochmolekularen Farbkuppler werden in der Regel durch Polymerisation von ethylenisch unge­sättigten monomeren Farbkupplern hergestellt. Sie können aber auch durch Polyaddition oder Polykondensation er­halten werden. Bei ihrer Herstellung können die erfin­dungsgemäßen Polyestercarboxylate als Emulgatoren ver­wendet werden.

    [0084] Die Einarbeitung der Kuppler oder anderer Verbindungen in Silberhalogindemulsionsschichten kann in der Weise erfolgen, daß zunächst von der betreffenden Verbindung eine Lösung, eine Dispersion oder eine Emulsion herge­stellt und dann der Gießlösung für die betreffende Schicht zugefügt wird. Die Auswahl des geeigneten Lösungs- oder Dispersionsmittel hängt von der jeweiligen Löslichkeit der Verbindung ab.

    [0085] Methoden zum Einbringen von in Wasser im wesentlichen unlöslichen Verbindungen durch Mahlverfahren sind beispielsweise in DE-A-2 609 741 und DE-A-2 609 742 beschrieben.

    [0086] Hydrophobe Verbindungen können auch unter Verwendung von hochsiedenden Lösungsmitteln, sogenannten Ölbildnern, in die Gießlösung eingebracht werden. Entsprechende Me­thoden sind beispielsweise in US-A-2 322 027, US-A-­2 801 170, US-A-2 801 171 und EP-A-0 043 037 beschrie­ben.

    [0087] Anstelle der hochsiedenden Lösungsmitteln können Oligo­mere oder Polymere, sogenannte polymere Ölbildner Ver­wendung finden.

    [0088] Die Verbindungen können auch in Form beladener Latices in die Gießlösung eingebracht werden. Verwiesen wird beispielsweise auf DE-A-2 541 230, DE-A-2 541 274, DE-A-­2 835 856, EP-A-0 014 921, EP-A-0 069 671, EP-A-­0 130 115, US-A-4 291 113.

    [0089] Die diffusionsfeste Einlagerung anionischer wasserlösli­cher Verbindungen (z.B. von Farbstoffen) kann auch mit Hilfe von kationischen Polymeren, sogenannten Beizen­polymeren erfolgen.

    [0090] Geeignete Ölbildner sind z.B. Phthalsäurealkylester, Phosphonsäureester, Phosphorsäureester, Citronensäure­ ester, Benzoesäureester, Amide, Fettsäureester, Trime­sinsäureester, Alkohole, Phenole, Anilinderivate und Kohlenwasserstoffe.

    [0091] Beispiele für geeignete Ölbildner sind Dibutylphthalat, Dicyclohexylphthalat, Di-2-ethylhexylphthalat, Decyl­phthalat, Triphenylphosphat, Tricresylphosphat, 2-Ethyl­hexyldiphenylphosphat, Tricyclohexylphosphat, Tri-2-­ethylhexylphosphat, Tridecylphosphat, Tributoxyethyl­phosphat, Trichlorpropylphosphat, Di-2-ethylhexylphe­nylphosphat, 2-Ethylhexylbenzoat, Dodecylbenzoat, 2-­Ethylhexyl-p-hydroxybenzoat, Diethyldodecanamid, N-­Tetradecylpyrrolidon, Isostearylalkohol, 2,4-Di-tert.-­amylphenol, Dioctylacelat, Glycerintributyrat, Iso­stearyllactat, Trioctylcitrat, N,N-Dibutyl-2-butoxy-5- tert.-octylanilin, Paraffin, Dodecylbenzol und Diiso­propylnaphthalin.

    [0092] Vorzugsweise werden die erfindungsgemäßen Polyestercar­bonsäuren als Ölbildner eingesetzt, gegebenenfalls im Gemisch mit anderen Ölbildnern, wobei die erfindungsge­mäßen Verbindungen wenigstens 50 Gew.-% ausmachen.

    [0093] Jede der unterschiedlich sensibilisierten, lichtempfind­lichen Schichten kann aus einer einzigen Schicht beste­hen oder auch zwei oder mehr Silberhalogenidemulsions­teilschichten umfassen (DE-C-1 121 470). Dabei sind rotempfindliche Silberhalogenidemulsionsschichten dem Schichtträger häufig näher angeordnet als grünempfind­liche Silberhalogenidemulsionsschichten und diese wiederum näher als blauempfindliche, wobei sich im allgemeinen zwischen grünempfindlichen Schichten und blauempfindlichen Schichten eine nicht lichtempfindliche gelbe Filterschicht befindet.

    [0094] Bei geeignet geringer Eigenempfindlichkeit der grün- bzw. rotempfindlichen Schichten kann man unter Verzicht auf die Gelbfilterschicht andere Schichtanordnungen wählen, bei denen auf den Träger z.B. die blauempfind­lichen, dann die rotempfindlichen und schließlich die grünempfindlichen Schichten folgen.

    [0095] Die in der Regel zwischen Schichten unterschiedlicher Sprektralempfindlichkeit angeordneten nicht licht­empfindlichen Zwischenschichten können Mittel enthal­ten, die eine unerwünschte Diffusion von Entwickler­oxidationsprodukten aus einer lichtempflichen in eine andere lichtempfindliche Schicht mit unterschiedlicher spektraler Sensibilisierung verhindern.

    [0096] Geeignete Mittel, die auch Scavenger oder EOP-Fänger genannt werden, werden in Research Disclosure 17.643/­1978, Kapitel VII, 17.842/1979, Seite 94-97 und 18. 716/­1979, Seite 650 sowie in EP-A-69 070, 98 072, 124 877, 125 522 und in US-A-463 226 beschrieben.

    [0097] Beispiele für besonders geeignete Verbindungen sind:

    R₁, R₂ = -t-C₈H₁₇
    -sec-C₁₂H₂₅
    -t-C₆H₁₃

    -sec-C₈H₁₇
    -C₁₅H₃₁



    [0098] Liegen mehrere Teilschichten gleicher spektraler Sensi­bilisierung vor, so können sich diese hinsichtlich ihrer Zusammensetzung, insbesondere was Art und Menge der Sil­berhalogenidkörnchen betrifft unterscheiden. Im allge­meinen wird die Teilschicht mit höherer Empfindlichkeit von Träger entfernter angeordnet sein als die Teil­schicht mit geringerer Empfindlichkeit. Teilschichten gleicher spektraler Sensibilisierung können zueinander benachbart oder durch andere Schichten, z.B. durch Schichten anderer spektraler Sensibilisierung getrennt sein. So können z.B. alle hochempfindlichen und alle niedrigempfindlichen Schichten jeweils zu einem Schicht­paket zusammengefaßt sein (DE-A 1 958 709, DE-­A 2 530 645, DE-A 2 622 922).

    [0099] Das fotografische Material kann weiterhin UV-Licht ab­sorbierende Verbindungen, Weißtöner, Abstandshalter, Filterfarbstoffe, Formalinfänger, Lichtschutzmittel, Antioxidantien, DMin-Farbstoffe, Zusätze zur Verbesse­rung der Farbstoff-, Kuppler- und Weißenstabilisierung sowie zur Verringerung des Farbschleiers und anderes enthalten.

    [0100] UV-Licht absorbierende Verbindungen sollen einerseits die Bildfarbstoffe vor dem Ausbleichen durch UV-reiches Tageslicht schützen und andererseits als Filterfarb­stoffe das UV-Licht im Tageslicht bei der Belichtung absorbieren und so die Farbwiedergabe eines Films ver­bessern. Üblicherweise werden für die beiden Aufgaben Verbindungen unterschiedlicher Struktur eingesetzt. Bei­spiele sind arylsubstituierte Benzotriazolverbindungen (US-A 3 533 794), 4-Thiazolidonverbindungen (US-­A 3 314 794 und 3 352 681), Benzophenonverbindungen (JP-­A 2784/71), Zimtsäureesterverbindungen (US-A 3 705 805 und 3 707 375), Butadienverbindungen (US-A 4 045 229) oder Benzoxazolverbindungen (US-A 3 700 455).

    [0101] Beispiele besonders geeigneter Verbindungen sind

    R, R₁ = H; R₂ = t-C₄H₉      (UV1)
    R = H; R₁, R₂ = t-C₄H₉      (UV2)
    R = H; R₁, R₂ = t-C₅H₁₁-tert.      (UV3)
    R = H; R₁ = sec-C₄H₉; R₂ = t-C₄H₉      (UV4)
    R = Cl; R₁ = t-C₄H₉; R₂ = sec-C₄H₉      (UV5)
    R = Cl; R₁, R₂ = t-C₄H₉      (UV6)
    R = Cl; R₁ = t-C₄H₉-tert.; R₂ = -CH₂-CH₂-COOC₈H₁₇      (UV7)
    R = H; R = iso-C₁₂H₂₅; R₂ = CH₃      (UV8)
    R, R₁, R₂ = t-C₄H₉      (UV9)

    R₁, R₂ = n-C₆H₁₃; R₃, R₄ = CN      (UV10)

    R₁, R₂ = CH₂=CH-CH₂; R₃, R₄ = CN      (UV13)

    R₁, R₂ = H; R₃ = CN; R₄ = CO-NHC₁₂H₂₅      (UV14)
    R₁, R₂ = CH₃; R₃ = CN; R₄ = CO-NHC₁₂H₂₅      (UV15)



    [0102] Es können auch ultraviolettabsorbierende Kuppler (wie Blaugrünkuppler des α-Naphtholtyps) und ultraviolettab­sorbierende Polymere verwendet werden. Diese Ultravio­lettabsorbentien können durch Beizen in einer speziellen Schicht fixiert sein.

    [0103] Für sichtbares Licht geeignete Filterfarbstoffe umfassen Oxonolfarbstoffe, Hemioxonolfarbstoffe, Styrylfarb­stoffe, Merocyaninfarbstoffe, Cyaninfarbstoffe und Azo­ farbstoffe. Von diesen Farbstoffen werden Oxonolfarb­stoffe, Hemioxonolfarbstoffe und Merocyaninfarbstoffe besonders vorteilhaft verwendet.

    [0104] Geeignete Weißtöner sind z.B. in Research Disclosure Dezember 1978, Seite 22 ff, Referat 17 643, Kapitel V, in US-A-2 632 701, 3 269 840 und in GB-A-852 075 und 1 319 763 beschrieben.

    [0105] Bestimmte Bindemittelschichten, insbesondere die vom Träger am weitesten entfernte Schicht, aber auch ge­legentlich Zwischenschichten, insbesondere, wenn sie während der Herstellung die vom Träger am weitesten entfernte Schicht darstellen, können fotografisch inerte Teilchen anorganischer oder organischer Natur enthal­ten, z.B. als Mattierungsmittel oder als Abstandshalter (DE-A 3 331 542, DE-A 3 424 893, Research Disclosure Dezember 1978, Seite 22 ff, Referat 17 643, Kapitel XVI).

    [0106] Der mittlere Teilchendurchmesser der Abstandshalter liegt insbesondere im Bereich von 0,2 bis 10 µm. Die Ab­standshalter sind wasserunlöslich und können alkaliun­löslich oder alkalilöslich sein, wobei die alkalilös­lichen im allgemeinen im alkalischen Entwicklungsbad aus dem fotografischen Material entfernt werden. Beispiele für geeignete Polymere sind Polymethylmethacrylat, Co­polymere aus Acrylsäure und Methylmethacrylat sowie Hydroxypropylmethylcellulosehexahydrophthalat.

    [0107] Geeignete Formalinfänger sind z.B.



    [0108] Zusätze zur Verbesserung der Farbstoff-, Kuppler- und Weißenstabilität sowie zur Verringerung des Farbschlei­ers (Research Disclosure 17 643/1978, Kapitel VII) können den folgenden chemischen Stoffklasen angehöhren: Hydrochinone, 6-Hydroxychromane, 5-Hydroxycumarane, Spirochromane, Spiroindane, p-Alkoxyphenole, sterische gehinderte Phenole, Gallussäurederivate, Methylendioxy­benzole, Aminophenole, sterisch gehinderte Amine, Deri­vate mit veresterten oder verätherten phenolischen Hy­droxylgruppen, Metallkomplexe.

    [0109] Verbindungen, die sowohl eine sterisch gehinderte Amin-­Partialstruktur als auch eine sterisch gehinderte Phenol-Partialstruktur in einem Molekül aufweisen (US-­A-4 268 593), sind besonders wirksam zur Verhinderung der Beeinträchtigung (Verschlechterung bzw. Abbau) von gelben Farbbildern als Folge der Entwicklung von Wärme, Feuchtigkeit und Licht. Um die Beeinträchtigung (Ver­schlechterung bzw. den Abbau) von purpurroten Farb­bildern, insbesondere ihre Beeinträchtigung (Ver­schlechterung bzw. Abbau) als Folge der Einwirkung von Licht, zu verhindern, sind Spiroindane (JP-A-159 644/81) und Chromane, die durch Hydrochinondiether oder -mono­ether substiutiert sind (JP-A- 89 835/80) besonders wirksam.

    [0110] Beispiele besonders geeigneter Verbindungen sind:



    sowie die als EOP-Fänger aufgeführten Verbindungen.

    [0111] Die Schichten des fotografischen Materials können mit den üblichen Härtungsmitteln gehärtet werden. Geeignete Härtungsmittel sind z.B. Formaldehyd, Glutaraldehyd und ähnliche Aldehydverbindungen, Diacetyl, Cyclopentadion und ähnliche Ketonverbindungen, Bis-(2-chlorethylharn­stoff), 2-Hydroxy-4,6-dichlor-1,3,5-triazin und andere Verbindungen, die reaktives Halogen enthalten (US-A 3 288 775, US-A-2 732 303, GB-A-974 723 und GB-A 1 167 207) Divinylsulfonverbindungen, 5-Acetyl-1,3-di­acryloylhexahydro-1,3,5-triazin und andere Verbindungen, die eine reaktive Olefinbindung enthalten (US-A 3 635 718, US-A-3 232 763 und GB-A 994 869); N-Hydroxy­methylphthalimid und andere N-Methylolverbindungen (US-A 2 732 316 und US-A 2 586 168); Isocyanate (US-A 3 103 437); Aziridinverbindungen (US-A 3 017 280 und US-A 2 983 611); Säurederivate (US-A 2 725 294 und US-A 2 725 295); Verbindungen vom Carbodiimidtyp (US-A 3 100 704); Carbamoylpyridiniumsalze (DE-A 2 225 230 und DE-A 2 439 551); Carbamoyloxypyridiniumverbindungen (DE-A-2 408 814); Verbindungen mit einer Phosphor-Halo­gen-Bindung (JP-A- 113 929/83); N-Carbonyloximid-Ver­bindungen (JP-A- 43353/81); N-Sulfonyloximido-Verbin­dungen (US-A- 4 111 926), Dihydrochinolinverbindungen (US-A- 4 013 468), 2-Sulfonyloxypyridiniumsalze (JP-A-­110 762/81), Formamidiniumsalze (EP-A 0 162 308), Ver­bindungen mit zwei oder mehr N-Acyloximino-Gruppen (US-A 4 052 373), Epoxyverbindungen (US-A 3 091 537), Verbin­dungen vom Isoxazoltyp (US-A 3 321 313 und US-A-­3 543 292); Halogencarboxyaldehyde, wie Mucochlorsäure; Dioxanderivate, wie Dihydroxydioxan und Di-chlordioxan; und anorganische Härter, wie Chromalaun und Zirkonsulfat.

    [0112] Die Härtung kann in bekannter Weise dadurch bewirkt wer­den, daß das Härtungsmittel der Gießlösung fü die zu härtende Schicht zugesetzt wird, oder dadurch, daß die zu härtende Schicht mit einer Schicht überschichtet wird, die ein diffusionsfähiges Härtungsmittel enthält.

    [0113] Unter den aufgeführten Klassen gibt es langsam wirkende und schnell wirkende Härtungsmittel sowie sogenannte Soforthärter, die besonders vorteilhaft sind. Unter Soforthärtern werden verbindungen verstanden, die ge­eignete Bindemittel so vernetzen, daß unmittelbar nach Beguß, spätestens nach 24 Stunden, vorzugsweise spätestens nach 8 Stunden die Härtung so weit abge­schlossen ist, daß keine weitere durch die Vernetzungs­reaktion bedingte Änderung der Sensitometrie und der Quellung des Schichtverbandes auftritt. Unter Quellung wird die Differenz von Naßschichtdicke und Trocken­schichtdicke bei der wäßrigen Verarbeitung des Films verstanden (Photogr. Sci., Eng. 8 (1964), 275; Photogr. Sci. Eng. (1972), 449).

    [0114] Bei diesen mit Gelatine sehr schnell reagierenden Här­tungsmitteln handelt es sich z.B. um Carbamoylpyri­diniumsalze, die mit freien Carboxylgruppen der Gelatine zu reagieren vermögen, so daß letztere mit freien Amino­gruppen der Gelatine unter Ausbildung von Peptidbin­dungen und Vernetzung der Gelatine reagieren.

    [0115] Geeignete Beispiele für Soforthärter sind z.B. Verbin­dungen der allgemeinen Formeln

    (a)

    worin
    R₁ Alkyl, Aryl oder Aralkyl bedeutet,
    R₂ die gleiche Bedeutung wie R₁ hat oder Alkylen, Arylen, Aralkylen oder Alkaralkylen bedeutet, wobei die zweite Bindung mit einer Gruppe der Formel

    verknüpft ist, oder
    R₁ und R₂ zusammen die zur Vervollständigung eines gegebenenfalls substituierten heterocyclischen Ringes, beispielsweise eines Piperidin-, Pipe­razin- oder Morpholinringes erforderlichen Atome bedeuten, wobei der Ring z.B. durch C₁-­C₃-Alkyl oder Halogen substituiert sein kann,
    R₃ für Wasserstoff, Alkyl, Aryl, Alkoxy, -NR₄-COR₅, -(CH₂)m-NR₈R₉, -(CH₂)n-CONR₁₃R₁₄ oder

    oder ein Brückenglied oder eine direkte Bindung an eine Polymerkette steht, wobei
    R₄, R₆, R₇, R₉, R₁₄, R₁₅, R₁₇, R₁₈, und R₁₉ Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkyl,
    R₅ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl oder NR₆R₇,
    R₈ -COR₁₀
    R₁₀ NR₁₁R₁₂
    R₁₁ C₁-C₄-Alkyl oder Aryl, insbesondere Phenyl,
    R₁₂ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl oder Aryl, insbeson­dere Phenyl,
    R₁₃ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl oder Aryl, insbeson­dere Phenyl,
    R₁₆ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl, COR₁₈ oder CONHR₁₉,
    m eine Zahl 1 bis 3
    n eine Zahl 0 bis 3
    p eine Zahl 2 bis 3 und
    Y O oder NR₁₇ bedeuten oder
    R₁₃ und R₁₄ gemeinsam die zur Vervollständigung eines gegebenenfalls substituierten hetero­cyclischen Ringes, beispielsweise eines Piperidin-, Piperazin- oder Morpholinringes erforderlichen Atome darstellen, wobei der Ring z.B. durch C₁-C₃-Alkyl oder Halogen substituiert sein kann,
    Z die zur Vervollständigung eines 5- oder 6-­gliedrigen aromatischen heterocyclischen Ringes, gegebenenfalls mit anelliertem Ben­zolring, erforderlichen C-Atome und
    X ein Anion bedeuten, das entfällt, wenn bereits eine anionische Gruppe mit dem übrigen Molekül verknüpft ist;

    (b)

    worin
    R₁, R₂, R₃ und X die für Formel (a) angegebene Bedeutung besitzen.



    [0116] Es gibt diffusionsfähige Härtungsmittel, die auf alle Schichten innerhalb eines Schichtverbandes in gleicher Weise härtend wirken. Es gibt aber auch schichtbegrenzt wirkende, nicht diffundierende, niedermolekulare und hochmolekulare Härter. Mit ihnen kann man einzelnen Schichten, z.B. die Schutzschicht besonders stark ver­netzen. Dies ist wichtig, wenn mann die Silberhalogenid-­Schicht wegen der Silberdeckkrafterhöhung wenig härtet und mit der Schutzschicht die mechanischen Eigenschaften verbessern muß (EP-A 0 114 699).

    [0117] Farbfotografische Negativmaterialien werden üblicher­weise durch Entwickeln, Bleichen, Fixieren und Wässern oder durch Entwickeln, Bleichen, Fixieren und Stabili­sieren ohne nachfolgende Wässerung verarbeitet, wobei Bleichen und Fixieren zu einem Verarbeitungsschritt zu­sammengefaßt sein können. Als Farbentwicklerverbindung lassen sich sämtliche Entwicklerverbindungen verwenden, die die Fähigkeit besitzen, in Form ihres Oxidationspro­duktes mit Farbkupplern zu Azomethin- bzw. Indophenol­farbstoffen zu reagieren. Geeignete Farbentwicklerver­bindungen sind aromatische, mindestens eine primäre Aminogruppe enthaltende Verbindungen vom p-Phenylendi­amintyp, beispielsweise N,N-Dialkyl-p-phenylendiamine wie N,N-Diethyl-p-phenylendiamin, 1-(N-Ethyl-N-methan­sulfonamidoethyl)-3-methyl-p-phenylendiamin, 1-(N-Ethyl-­N-hydroxyethyl)-3-methyl-p-phenylendiamin und 1-(N-­Ethyl-N-methoxyethyl)-3-methyl-p-phenylendiamin. Weitere brauchbare Farbentwickler sind beispielsweise in J. Amer. Chem. Soc. 73, 3106 (1951) und G. Haist, Modern Photographic Processing, 1979, John Wiley and Sons, New York, Seite 545 ff. beschrieben.

    [0118] Nach der Farbentwicklung kann ein saures Stoppbad oder eine Wässerung folgen.

    [0119] Üblicherweise wird das Material unmittelbar nach der Farbentwicklung gebleicht und fixiert. Als Bleichmit­tel können z.B. Fe(III)-Salze und Fe(III)-Komplexsalze wie Ferricyanide, Dichromate, wasserlösliche Kobalt­komplexe verwendet werden. Besonders bevorzugt sind Eisen-(III)-Komplexe von Aminopolycarbonsäuren, insbe­sondere z.B. von Ethylendiamintetraessigsäure, Propylen­diamintetraessigsäure, Diethylentriaminpentaessigsäure, Nitrilotriessigsäure, Iminodiessigsäure, N-Hydroxy­ethyl-ethylendiamintriessigsäure, Alkyliminodicarbon­säuren und von entsprechenden Phosphonsäuren. Geeignete als Bleichmittel sind weiterhin Persulfate.

    [0120] Auf das Bleichfixierbad oder Fixierbad folgt meist eine Wässerung, die als Gegenstromwässerung ausgeführt ist oder aus mehreren Tanks mit eigener Wasserzufuhr be­steht.

    [0121] Günstige Ergebnisse können bei Verwendung eines darauf folgenden Schlußbades, das keinen oder nur wenig Formaldehyd enthält, erhalten werden.

    [0122] Die Wässerung kann aber durch ein Stabilisierbad voll­ständig ersetzt werden, das üblicherweise im Gegenstrom geführt wird. Dieses Stabilisierbad übernimmt bei Form­aldehydzusatz auch die Funktion eines Schlußbades.

    [0123] Bei Farbumkehrmaterialien erfolgt zunächst eine Entwick­lung mit einem Schwarz-Weiß-Entwickler, dessen Oxida­tionsprodukt nicht zur Reaktion mit den Farbkupplern be­fähigt ist. Es schließt sich eine diffuse Zweitbe­lichtung und dann Entwicklung mit einem Farbentwickler, Bleichen und Fixieren an.

    Beispiel 1



    [0124] Ein Gemisch aus gleichen Gewichtsteilen der Blaugrün­kuppler BG 17 und BG 14 wurde unter Verwendung der er­findungsgemäßen Polyestercarbonsäuren I-1 und I-2 und als Vergleich unter Verwendung des bekannten Ölformers Trikresylphosphat emulgiert. Es werden die Emulgate E 1 bis E 5 hergestellt. Das Kuppler-zu-Ölformer-Gewichts-­verhältnis ist in allen Fällen 1:1.

    E 1 Trikresylphosphat

    E 2 Trikresylphosphat/Polyestercarbonsäure I-1 (Gew.-Verhältnis 1 : 1)

    E 3 Polyestercarbonsäure I-1

    E 4 Trikresylphosphat/Polyestercarbonsäure I-2 (Gew.-Verhältnis 1 : 1)

    E 5 Polyestercarbonsäure I-2



    [0125] Die Emulgate E-1 bis E-5 wurden verschiedenen Proben einer rotsensibilisierten Silberhalogenidemulsion zuge­mischt. Die Silberhalogenidgelatine-Emulsion bestand aus 75 g Silberbromidiodid (Iodidgehalt 3 mol-%) und 72 g Gelatine, bezogen auf 1 kg Emulsion.

    [0126] Die so präparierten Emulsionen wurden auf mit einer Haftschicht versehene Cellulosetriacetatschichtträger aufgetragen, getrocknet und gehärtet. Der Auftrag an Silberbromid beträgt 1,65 g/m²; der Auftrag an Kuppler und Ölformer je 1,0 g/m². Die Härtung erfolgt durch Überschichten mit einer 1 gew.-%igen Lösung des Härters der Formel


    Fotografische Prüfung:



    [0127] Die einzelnen Proben wurden mittels eines Sensitometers belichtet und danach unter Verwendung des folgenden Farbentwicklers verarbeitet.
    Farbentwickler
    Wasser dest. 800 g
    Hydroxyethandisphosphonsäure-di-Na-Salz 2 g
    Ethylendiamintetraessigsäure-di-Na-Salz 2 g
    Kaliumcarbonat 34 g
    Natriumhydrogencarbonat 1,55 g
    Natriumdisulfit 0,28 g
    Natriumsulfit 3,46 g
    Kaliumbromid 1,34 g
    Hydroxylaminsulfat 2,4 g
    N-Ethyl-N-(β-hydroxy)-ethyl-4-amino-3-ethylanilinsulfat 4,7 g
    Wasser dest. bis 1.000 ml  
    Verarbeitung
      Verarbeitung [min] (25°C)
    Farbentwickler 10
    Stoppbad 4
    Zwischenwässerung 5
    Bleichbad 5
    Zwischenwässerung 5
    Fixierbad 5
    Schlußwässerung 10


    [0128] Bei den Stopp-, Bleich- und Fixierbädern handelt es sich um übliche Badzusammensetzungen. Es wurde ein formalin­freies Schlußbad verwendet.

    [0129] Bestimmt wurden die maximale Farbdichte Dmax, λmax, relative Empfindlichkeit, Schleier und die Gradation (Tabelle 3).
    Tabelle 3
    Emulgat Schleier relative Empfindlichkeit Gradation Dmax λmax  
    E-1 0,17 100 2,1 2,04 695 Vergleich
    E-2 0,13 100 2,5 2,42 694 erfindungsgemäß
    E-3 0,14 104 3,0 2,64 693 erfindungsgemäß
    E-4 0,13 104 2,6 2,48 695 erfindungsgemäß
    E-5 0,15 103 2,8 2,52 693 erfindungsgemäß


    [0130] Aus Tabelle 3 ist ersichtlich, daß mit den erfindungsge­mäßen Polyestercarbonsäuren höhere maximale Farbdichten und eine steilere Gradation erreicht werden.

    Beispiel 2



    [0131] Der Purpurkuppler der Formel

    wurde unter Verwendung der erfindungsgemäßen Polyester­carbonsäuren I-1 und I-2 emulgiert. Als Vergleich wurde Trikresylphosphat verwendet. Die hergestellten Emulgate E 6 bis E 8 wiesen die nachfolgende Zusammensetzung auf:

    E 6 Trikresylphosphat

    E 7 Polyestercarbonsäure I-2

    E 8 Polyestercarbonsäure I-1



    [0132] Die Emulgate wurden, wie in Beispiel 1 beschrieben, in ein grünsensibilisiertes Silberhalogenidmaterial einge­bracht, verarbeitet und gehärtet. Aufgetragen wurden 1,2 g/m² Silberbromid und je 0,85 g/m² Kuppler und Ölfor­mer.

    [0133] Bestimmt wurden Schleier und maximale Farbdichte.
    Tabelle 4
    Emulgat Schleier max. Farbdichte  
    E 6 0,31 2,19 Vergleich
    E 7 0,25 2,50 erfindungsgemäß
    E 8 0,24 2,49 erfindungsgemäß


    [0134] Aus den Ergebnissen ist zu entnehmen, daß mit den erfin­dungsgemäßen Polyestercarbonsäuren als Ölformer eine verbesserte Schleier/Farbausbeute-Relation erreichbar ist.

    Beispiel 3



    [0135] Unter Stickstoff wurden 0,7 g Oleylmethyltaurid in 136 ml Wasser gelöst und auf 80°C erwärmt. Dann wurden zu dieser Lösung gleichzeitig 0,57 g einer Initiatorlö­sung aus 2 g Kaliumperoxidisulfat in 100 ml Wasser und eine Suspension aus 4,5 g des Kupplermonomers der Formel



    [0136] 7,5 g Butylacrylat und 3 g Methacrylamidoundecansäure in 68 ml Methanol zugegeben. Innerhalb 1 h wurden wei­tere 6,8 ml Initiatorlösung zugetropft, dann wurde 2 h bei 80°C nachgerührt. Anschließend wurde das Methanol abdestilliert und der wäßrige Rückstand auf einen Fest­stoffgehalt von 10 Gew.-% eingestellt. Es wurde ein feinteiliger Latex mit einem Rückstand von < 2 Gew.-% erhalten (Latexkuppler L 1).

    [0137] Auf die gleiche Weise wurden die Latexkuppler L 2, L 3, L 4 hergestellt mit dem Unterschied, daß außer dem Emul­giermittel Oleylmethyltaurid noch 0,7 g, 1,4 g, 2,8 g der Polyestercarbonsäure I-2 als Na-Salz verwendet wur­den.

    [0138] Die Latexkuppler L 1 bis L 4 wurden verschiedenen Proben einer grünsensibilisierten Silberhalogenidemulsion zuge­mischt, die aus 75 g Silberbromidiodid (Iodidgehalt 3 mol-%) und 72 g Gelatine, bezogen auf 1 kg Emulsion, bestand.

    [0139] Die so präparierten Emulsionen wurden wie bei Beispiel 1 auf mit einer Haftschicht versehene Cellulosetri­acetatschichtträger aufgetragen, getrocknet und gehär­tet. Es wurden 1,2 g/m² Silberbromid und 1,7 g/m² Latex­kuppler aufgetragen.

    [0140] Die Proben wurden, wie in Beispiel 1 beschrieben, be­lichtet, verarbeitet und sensitometrisch ausgewertet.
    Tabelle 5
    Probe max. Dichte Gradation λmax  
    L 1 3,08 0,95 548 nm Vergleich
    L 2 3,22 1,09 550 nm erfindungsgemäß
    L 3 3,33 1,16 550 nm erfindungsgemäß
    L 4 3,58 1,26 548 nm erfindungsgemäß


    [0141] Aus der Tabelle 5 ist ersichtlich, daß durch den Zusatz von Polyestercarbonsäuren in der Na-Salzform als Emul­gierzusatz bei der Herstellung von Latexkupplern die maximale Dichte und die Gradation erhöht werden kann.

    Beispiel 4



    [0142] Auf einer Cellulosetriacetatunterlage mit einer 4 µm dicken, aus Gelatine und schwarzem kollidalen Silber bestehenden Antihaloschicht wurde eine 15 µm dicke rot­sensibilisierte Blaugrün-Emulsionsschicht aufgebracht.

    [0143] Die Schicht enthielt pro m²:
    8,129 g Gelatine
    3,298 g Polyestercarbonsäure I-1
    2,177 g Trikresylphosphat
    7,13 g Silberbromid und
    2,7 g Blaugrünkuppler der Formel

    (40 Vol.-% Gelatine, 20 Vol.-% Polyestercarbonsäure I-1, bezogen auf Gesamtfeststoffgehalt).

    [0144] In weiteren Proben wurden gleiche Mengen Polyester­carbonsäure I-2 und als Vergleich Polyethylacrylat eingesetzt.

    [0145] Die Schichten wurden nach der Trocknung an ein Klima von 23°C und 20 % rel. Luftfeuchtigkeit angeglichen.

    [0146] Die Brüchigkeit wurde mit der folgenden Apparatur be­stimmt.

    [0147] Eine Filmschleife, mit der Emulsion nach außen gekehrt, wird in ein Parallel-Backengerät mit Kraftmeßdose einge­spannt. Mit einer Quetschgeschwindigkeit von 10 cm/s fährt die bewegliche Backe bis auf die doppelte Film­dicke an die feststehende Backe und kehrt wieder um.

    [0148] Der Kraft-Wegverlauf wird elektronisch und automatisch von einem XY-Schreiber aufgezeichnet.

    [0149] Beim Bruch des Films wird

    1. die Bruchkraft und

    2. der Schleifendurchmesser bei Bruch

    gemessen. Je höher die Bruchkraft und je niedriger der Schleifendurchmesser ist, um so geringer ist die Brü­chigkeit des Films.
    Tabelle 6
    Zusatz Bruchfestigkeit (23°C, 20 % v.F.)
      Schleifendurchmesser bei Bruch [mm] Bruchkraft [N]
    I-1 0,3 37
    I-2 0,3 32
    Polyethylacrylat 0,4 30
    ohne Zusatz 0,5 28


    [0150] Aus den Werten ist ersichtlich, daß bei Verwendung der erfindungsgemäßen Polyestercarbonsäuren die mechanischen Eigenschaften verbessert werden und die Schichten ein verbessertes Bruchfestigkeitsverhalten aufweisen.

    Beispiel 5



    [0151] Unter Verwendung der erfindungsgemäßen Natriumsalze der Polyestercarbonsäuren (pH 7,8) wurden Latices herge­stellt. Die Herstellung für Latex 1 wird im folgenden beschrieben.

    Vorschrift Latex 1



    [0152] Unter Stickstoff wurden 2 g Polyestercarbonsäure 1-2 in verdünnter NaOH gelöst, so daß eine Lösung von 2 g 1-2 in 225 ml mit einem pH-Wert von 8 erhalten wurde. Nach Erwärmen auf 90°C wurden innerhalb einer Stunde gleich­zeitig 40 g Butylacrylat und 40 g einer 1 gew.-%igen Azobiscyanvaleriansäure Natriumsalz zugetropft. Nach weiterem 2-stündigem Rühren bei 90°C wird ein Lates mit einem Feststoffgehalt von 13,7 Gew.-% und einer mitt­leren Teilchengröße von 61 nm erhalten.

    [0153] In analoger Weise wurden die Latices 2-14 hergestellt (Tabelle 7).

    [0154] Die Latices zeichnen sich dadurch aus, daß sie im Ver­gleich zu den mit üblichen anionischen Emulgatoren her­gestellten Latices vergleichsweise wenig zu störender Schaumbildung neigen. Außerdem sind sie sehr feinteilig und sehr gut mit den in fotografischen Materialien ver­wendeten Bindemitteln, z.B. Gelatine mischbar, so daß auch bei Abmischung mit fotografischen Gießlösungen klare Schichten erhalten werden.

    [0155] In den Latices wurden folgende Monomere verwendet
    Kupplermonomer K: Substanz gemäß Beispiel 3
    Kupplermonomer W:

    Tabelle 7
    Latex Polyestercarbonsäure Na⁺ Salz (Menge in Gew.-%, bezogen auf Monomer) Monomer mittlere Teilchengröße [nm] Schäumen Anwendung in fotografischem Material
    1 I-2 5 Butylacrylat 61 - Weichmacher
    2 I-2 10 Butylacrylat 51 - Weichmacher
    3 I-2 50 Butylacrylat 45 - Weichmacher
    4 I-2 10 Methylmethacrylat 59 - Bindemittelzusatz
    5 I-2 50 Methylmethacrylat 25 - Bindemittelzusatz
    6 I-2 100 Methylmethacrylat 28 - Bindemittelzusatz
    7 I-3 10 Ethylacrylat 28 - Weichmacher
    8 I-1 50 Methylmethacrylat 24 - Bindemittelzusatz
    9 I-1 100 Methylmethacrylat 19 - Bindemittelzusatz
    10 I-1 10 Ethylacrylat 53 - Weichmacher
    11 I-1 50 Ethylacrylat 26 - Weichmacher
    12 I-1 100 Kupplermonomer W 61 - Weißkuppler
    13 I-1 82 Kupplermonomer K/Methacrylamidoundecansäure 55:45 Gew.-% 69 - Purpurkuppler

    Beispiel 6



    [0156] Ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial für die Color-Negativentwicklung wurde hergestellt, indem auf einen transparenten Schichtträger aus Cellulosetriacetat die folgenden Schichten in der angegebenen Reihenfolge aufgetragen wurden. Die Mengenangaben beziehen sich je­weils auf 1 m². Für den Silberhalogenidauftrag werden die entsprechenden Mengen AgNO₃ angegeben. Alle Silber­halogenidemulsionen waren pro 100 g AgNO₃ mit 0,5 g 4-­Hydroxy-6-methyl-1,3,3a,7-tetraazainden stabilisiert.

    Schicht 1 (Antihaloschicht)



    [0157] Schwarzes kolloidales Silbersol mit 0,32 g Ag und 2,2 g Gelatine.

    Schicht 2 (Zwischenschicht)



    [0158] 0,3 g Gelatine.

    Schicht 3 (1. rotsensibilisierte Schicht)



    [0159] rotsensibilisierte Silberchloridbromidiodid­emulsion (5 mol-% Iodid; 2 mol-% Chlorid; mittlerer Korndurchmesser 0,5 µm) aus
    2,4 g AgNO₃, mit
    1,1 g Emulgat E1 von Beispiel 1
    0,06 g Rotmaske MR-1
    0,045 g DIR-Kuppler DC-1
    1,2 g Gelatine

    Schicht 4 (2. rotsensibilisierte Schicht)



    [0160] rotsensibilisierte Silberbromidiodid-emulsion (10 mol-% Iodid; mittlerer Korndurchmesser 0,8 µm) aus 2,9 g AgNO₃, mit
    0,3 g Emulgat E1 von Beispiel 1
    0,02 g der Rotmaske MR-1
    0,04 g der DIR-Verbindung DC-2

    Schicht 5 (Zwischenschicht)



    [0161] 0,9 g Gelatine

    Schicht 6 (1. grünsensibilisierte Schicht)



    [0162] grünsensibilisierte Silberbromidiodid-emulsion (5 mol-% Iodid; mittlerer Korndurchmesser 0,4 µm) aus 2,2 g AgNO₃, mit
    0,65 g Purpurkuppler PP 12
    0,04 g DIR-Kuppler DC-3
    0,02 g Gelbmaske MY-1
    1,4 g Gelatine

    Schicht 7 (2. grünsensibilisierte Schicht)



    [0163] grünsensibilisierte Silberbromidiodid-emulsion (10 mol-% Iodid; mittlerer Korndurchmesser 0,8 µm) aus 2,7 g AgNO₃, mit
    0,17 g Purpurkuppler PP12
    0,04 g Gelbmaske MY-1
    1,6 g Gelatine

    Schicht 8 (Gelbfilterschicht)



    [0164] gelbes kolloidales Silbersol mit
    0,07 g Ag und 0,32 g Gelatine

    Schicht 9 (1. blauempfindliche Schicht)



    [0165] Silberbromidiodidemulsion (3 mol-% Iodid; mittlerer Korn­durchmesser 0,3 µm) aus 0,95 g AgNO₃, mit
    0,96 g Gelbkuppler GB 19
    1,4 g Gelatine

    Schicht 10 (2. blauempfindliche Schicht)



    [0166] Silberbromidiodidemulsion (8 mol-% Iodid; mittlerer Korn­durchmesser 0,8 µm) aus 1,0 g AgNO₃ mit
    0,22 g Gelbkuppler GB 19
    1,6 g Gelatine

    Schicht 11 (Schutzschicht)



    [0167] 1,1 g Gelatine und
    0,8 g des UV-Absorbers UV 7

    Schicht 12 (Schutzschicht)



    [0168] 0,8 g Gelatine

    Schicht 13 (Härtungsschicht)



    [0169] 0,3 g Gelatine und
    0,9 g Härtungsmittel gemäß Beispiel 1

    [0170] Die Formeln der nicht in der Beschreibung aufgeführten Verbindungen sind:





    [0171] Von dem Aufzeichnungsmaterial des beschriebenen Aufbaus wurden verschiedene Versionen hergestellt, die sich aus­schließlich durch das in Schicht 3 und Schicht 4 einge­brachte Blaugrünkuppleremulgat unterscheiden.

    [0172] Die erhaltenen Proben wurden anschließend hinter einem graduierten Graukeil belichtet und dann in dem bei E.CH. Gehret, Britisch J. of Photography 1974, S. 597 beschriebenen Prozeß entwickelt. Anschließend wurden die maximalen bg-Farbdichten gemessen (s. Tabelle 8).
    Tabelle 8
    Version Blaugrün Emulgat von Beispiel 1 max. Farbdichte  
    A E1 1,96 Vergleich
    B E2 2,30 erf.gem.
    C E3 2,52 erf.gem.
    D E4 2,36 erf.gem.
    E E5 2,51 erf.gem.

    Beispiel 7


    Colorpapieraufbau I



    [0173] Ein Schichtträger aus beidseitig mit Polyethylen be­schichtetem Papier wurde mit folgenden Schichten ver­sehen. Die Mengenangaben beziehen sich aus 1 m².

    1. Eine Substratschicht aus 200 mg Gelatine mit KNO₃- und Chromalaunzusatz.

    2. Eine Haftschicht aus 320 mg Gelatine.

    3. Eine blauempfindliche Silberbromidchloridemulsions­schicht (20 mol-% Chlorid) aus 450 mg AgNO₃ mit 1600 mg Gelatine, 1,0 mmol Gelbkuppler GB 12, 27,7 mg 2,5-Dioctylhydrochinon, erfindungsgemäß emulgiert mit einer Polyestercarbonsäure (Rezept 7.1).
    Die Emulsion wurde durch Doppeleinlauf mit einer Korngröße von 0,8 µm hergestellt, in der üblichen Weise geflockt, gewaschen und mit Gelatine redis­pergiert. Das Gewichtsverhältnis Gelatine-Silber (als AgNO₃) betrug 0,5. Die Emulsion wurde an­schließend mit 60 µmol Thiosulfat pro mol Ag zur optimalen Empfindlichkeit gereift, für den blauen Spektralbereich sensibilisiert und stabilisiert.

    4. Eine Zwischenschicht aus 1200 mg Gelatine, 80 mg 2,5-Dioctylhydrochinon und 100 mg Trikresylphos­phat.

    5. Eine grünempfindliche Silberbromidchloridemulsions­schicht (20 mol-% Chlorid) aus 530 mg AgNO₃ mit 750 mg Gelatine, 0,625 mol Purpurkuppler PP 3, 43 mg 2,5-Dioctylhydrochinon, emulgiert mit Poly­estercarbonsäure (Rezept 7.2).

    6. Eine Zwischenschicht aus 1550 mg Gelatine, 285 mg des UV-Absorbers UV 4, 80 mg Dioctylhydrochinon, 650 mg Trikresylphosphat.

    7. Eine rotempfindliche Silberbromidchloridemulsions­schicht (20 mol-% Chlorid) aus 400 mg AgNO₃ mit 1470 mg Gelatine, 0,780 mmol Blaugrünkuppler BG 24, emulgiert mit Polyestercarbonsäure nach Rezept (7.3).

    8. Eine Zwischenschicht aus 1200 mg Gelatine, 134 mg eines UV-Absorbers gemäß 6. Schicht und 240 mg Tri­kresylphosphat.



    [0174] Auf diesen Aufbau wird eine Schutzschicht aufgetragen, die pro m²
    1 g Gelatine
    16 mg Netzmittel der Formel
    C₈F₁₇ SO₃ N(C₂H₅)₄
    enthält. Die Trockenschichtdicke dieser Schicht beträgt etwa 1 µm. Auf diese Schicht trägt man eine Härtungs­schicht auf, die pro m²
    34 mg Phenol
    15,4 mg Netzmittel wie Schutzschicht
    5,6 mg Saponin und
    374 mg des Härtungsmittels gemäß Beispiel 1
    enthält.

    Vergleichspapieraufbau II



    [0175] In der gleichen Weise wurde ein Colorpapieraufbau hergestellt, der die gleichen Mengen an Gelb-, Purpur- und Blaugrünkupplern enthielt wie I, nur wurden die nach den Methoden V1.1, V2.1, V3.1 hergestellten Farbkuppler­emulgate verwendet.

    Vergleichspapieraufbau III



    [0176] Hergestellt wie Aufbau II, nur wurden die Farbkuppler­emulgate V1.2, V2.2 und V3.2 verwendet.

    [0177] Die Farbkuppleremulgate werden nach folgenden Rezepten hergestellt:

    Rezept 7.1 Gelbkuppleremulgat mit Polyestercarbon­säure



    [0178] 

    I. In 197 g Wasser werden
    25 g Gelatine gelöst. Dazu wird eine Mischung von
    2,5 g Polyestercarbonsäure I.1 und
    5 g Essigsäureethylester eingerührt.

    II. 25 g Gelbkuppler GB 12
    0,25 g Dioctylhydrochinon
    11,2 g Polyestercarbonsäure I.1 und
    55 g Essigsäureethylester werden gemischt und
    zusammen mit I. emulgiert.


    V1.1


    Vergleichsrezept mit Trikresylphosphat (TKP)



    [0179] Ein Gelbkuppleremulgat wird auf die gleiche Weise wie bei Rezept 7.1 hergestellt, nur wird anstelle der Poly­estercarbonsäure die gleiche Menge Trikresylphosphat und zusätzlich 0,42 g Netzmittel Dodecylbenzosulfonat in I. eingesetzt.

    V1.2


    Vergleichsrezept mit dem Polyesterdiol II-10



    [0180] Ein Gelbkuppleremulgat wird auf die gleiche Weise wie bei Rezept V1.1 hergestellt, nur wird anstelle von Tri­ kresylphosphat die gleiche Menge an Polyesterdiol II.10, ein Ausgangsprodukt für die Polyestercarbonsäure einge­setzt.

    Rezept 7.2


    Herstellung eines Purpuremulgates mit Polyestercarbon­säure.



    [0181] 

    I. In 5,1 kg Wasser werden 0,4 kg Gelatine gelöst.
    Dazu wird eine Mischung von
    0,075 kg Polyestercarbonsäure I.1 und
    0,22 kg Essigsäureethylester gerührt.

    II. Eine Mischung von
    1 kg Purpurkuppler PP 3
    0,2 kg 2,5-Dioctylhydrochinon
    1 kg Polyestercarbonsäure I.1 und
    2 kg Essigsäureethylester
    werden in I. emulgiert.


    V2.1


    Vergleichspurpuremulgat mit konventionellen Ölformern



    [0182] Es wird ein Purpuremulgat hergestellt wie Rezept 7.2, nur wird anstelle der Polyestercarbonsäure die gleiche Menge eines Ölformergemisches Dibutylphthalat (DBP)/Tri­kresylphosphat (TKP) 10:1 und als Netzmittel 0,32 g der Verbindung der Formel

    in U emulgiert.

    V2.2


    Vergleichspurpuremulgat mit dem Ölformer Polyesterdiol II.10



    [0183] Ein Purpurkuppleremulgat wird auf die gleiche Weise wie bei Rezept V2.1 hergestellt, nur daß anstelle des Öl­formergemisches DBP/TKP 10:1 die gleiche Menge des Poly­esterdiols II.10 eingesetzt wurde.

    Rezept 7.3


    Herstellung eines Blaugrünkuppleremulgates mit Poly­estercarbonsäure



    [0184] 

    I. 4g Gelatine werden in 52 g Wasser gelöst.
    Dazu wird eines Mischung von
    1,6 g Essigsäureethylester und
    0,8 g Polyestercarbonsäure I.1 gegeben.

    II. Eine Mischung von
    8 g Blaugrünkuppler BG 24
    7,2 g Polyestercarbonsäure I.1 und
    12 g Essigsäureethylester
    werden zur Mischung I gegeben und anschließend emulgiert.


    V3.1


    Blaugrünemulgat mit konventionellen Ölformern als Vergleich



    [0185] Es wird ein Blaugrünkuppleremulgat nach Rezept 7.3 hergestellt, nur anstelle der Polyestercarbonsäure wird die gleiche Menge des Ölformergemisches TBP/TKP 3:1 und 0,8 g des Netzmittels aus V2.1 zugesetzt.

    V3.2


    Vergleichs-Blaugrünemulgat mit dem Ölformer Polyester­diol II.10



    [0186] Das Emulgat wird auf die gleiche Weise wie bei Rezept V3.1 hergestellt, nur daß anstelle des Ölformergemisches DBP/TKP 3:1 die gleiche Menge Polyesterdiol II.10 einge­setzt wird.

    [0187] Die erhaltenen Proben wurden anschließend hinter einem graduierten Graukeil belichtet. Anschließend wurden die Papiere mit den nachfolgend aufgeführten Verarbeitungs­bädern in folgender Weise verarbeitet:
    Entwicklung: 210 Sek., 33°C
    Bleichen: 50 Sek., 20°C
    Fixieren: 60 Sek., 20°C
    Wässern: 120 Sek., 20°C
    Trocknen.
    Zusammensetzung der Bäder
    Entwickler:    
    Benzylalkohol 13 ml
    Hydroxylammoniumsulfat 3 g
    Natriumsulfit 2 g
    4-Amino-N-ethyl-N(ß-methan-sulfonamido-ethyl)-m-toluidin-sesquisulfat (Monohydrat) 4,5 g
    Kaliumcarbonat 36 g
    Kaliumbromid 1,4 g
    Diethylen-triamino-pentaessigsäure, Pentanatriumsalz 2 g
    Diethylenglykol 12 ml
    Auffüllen mit Wasser auf 1 Liter pH = 10,4
    Bleichbad: Wasser 700 ml
      NH₄-Fe-EDTA 65 g
      EDTA 10 g
      NH₄Br 100 g
      mit Essigsäure auf pH 6,0 einstellen, Auffüllen mit Wasser auf 1 Liter
    Fixierbad: Ammoniumthiosulfat 100 g
      Na-sulfit, sicc. 10 g
      Na-disulfit 3 g
      mit Wasser auffüllen auf 1 Liter.


    [0188] Anschließend wurden die maximalen Farbdichten der Gelb-, Blaugrün- und Purpurschichten hinter den entsprechenden Filtern gemessen.
    Tabelle 9
    Colorpapier-Aufbau Rezept Ölformer relative Empfindlichkeit maximale Farbdichte Bemerkungen
          GB PP BG GB PP BG  
    I 7.1 }Polyester- 100 100 100 2,30 2,25 2,20 erfindungsgemäß
    7.2 }carbon-
    7.3 }säure
    II V1.1 TKP 85 90 85 1,80 1,75 1,90 Vergleich
    V2.1 TBP/TKP
    V3.1 TBP/TKP
    III V1.2 }Polyester- 90 80 90 1,90 1,80 1,85 Vergleich
    V2.2 }diol
    V3.3 }II. 10


    [0189] Aus den Daten geht hervor, daß die Empfindlichkeit der Schichten bei gleichen Emulsionen gesteigert wird. Gleichzeitig nimmt die maximale Farbdichte gegenüber den Vergleichsversuchen in allen Farbschichten um 10 - 20 % zu.

    [0190] Außerdem enthält der Schichtverband des Versuchsaufbaus I weniger Netzmittel, das in die Bäder diffundieren kann und Schaumbildung erzeugt.

    [0191] Das Ergebnis des Vergleichsversuchs III zeigt, daß die Polyesterdiole zwar als Ölformer einsetzbar sind, aber auch im Vergleich mit den Polyestercarbonsäuren keine hervorragenden maximalen Farbdichten geben. Außerdem muß bei Verwendung von Polyesterdiolen als Ölformer eine ho­he Netzmittelmenge zugesetzt werden, damit die gewünsch­te geringe Teilchengröße erhalten wird.

    Beispiel 8



    [0192] Nachweis der kombinierten Ölformer/Netzmittelwirkung der erfindungsgemäßen Polyestercarbonsäure.

    [0193] Herstellung eines Blaugrünkuppleremulgates ohne Netzmit­tel.

    Rezept 8.1



    [0194] 

    I. 4 g Gelatine werden in 52 g Wasser gelöst. Dazu wird eine Mischung von
    1,6 g Essigsäureethylester und
    0,8 g Polyestercarbonsäure I.1 gegeben.

    II. Eine Mischung von
    8 g Blaugrünkuppler BG 24
    7,2 g Polyestercarbonsäure I.1 und
    12 g Essigsäureethylester
    werden zur Mischung I gegeben und emulgiert. Der Essigester wird im Vakuum entfernt.



    [0195] Als Vergleich werden in der gleiche Weise nach Rezept 8.1 Blaugrünkuppleremulgate hergestellt, die anstelle der Polyestercarbonsäure I.1 im Falle

    VV1 Trikresylphosphat (TKP) und im Falle

    VV2 Polyesterdiol II.10 enthalten.



    [0196] Die Teilchengröße und die Digestionsstabilität der Emul­gate werden untersucht.

    [0197] Die Messung der Teilchengröße erfolgt mit dem Autosizer II, Hersteller: MALVERN.

    [0198] Die Digestionsstabilität wird geprüft, indem man die Emulgate bei 40°C 24 Stunden unter Rühren stehen läßt und dann die Teilchengröße vor und nach Digestion ver­gleicht.
    Ergebnis:
    Probe mittlerer Teilchendurchmesser [nm] Polydispersität
    Rezept 8.1 vor Digestion 239,5 0,053
    Rezept 8.1 nach Digestion 255,2 0,060
    VV1 400,9 0,270
    VV2 429,1 0,287


    [0199] Das mit der erfindungsgemäßen Polyestercarbonsäure her­gestellte Blaugrünemulgat hat ohne Netzmittelzusatz eine hervorragend niedrige Teilchengröße, die sich auch nach der 24stündigen Digestion kaum ändert. Die mit dem Öl­former TKP (VV1) und mit dem Ölformer Polyesterdiol (VV2) hergestellten Blaugrünkuppleremulgate haben we­sentlich gröbere Teilchen und eine höhere Polydispersi­tät. Nach der Digestion vergröbern sich die Teilchen so stark, daß eine Messung nicht mehr möglich ist.

    [0200] Die erfindungsgemäße Polyestercarbonsäure vereinigt bei­de Eigenschaften miteinander: Gute Lösungseigenschaften für Farbkuppler und sehr gute Netzmittelwirkung.


    Ansprüche

    1. Fotografisches Silberhalogenidaufzeichnungsmaterial mit einem Träger, mindestens einer lichtempfindli­chen Silberhalogenidemulsionsschicht, einer Schutz­schicht und gegebenenfalls weiteren Schichten, da­durch gekennzeichnet, daß in wenigstens einer Schicht, die näher zum Träger angeordnet ist als die Schutzschicht, eine Verbindung, die in Form der freien Säure der Formel

    entspricht, worin
    R₁ Alkylen, Arylen, Aralkylen oder Cycloalkylen,
    L den Rest eines Polyesterdiols mit einem mittleren Molekulargewicht von 500 bis 20.000,
    m 0 oder 1,
    n 0 bis 30, vorzugsweise 0 bis 10 und
    m + n ≧ 1
    bedeuten,
    enthalten ist.
     
    2. Fotografisches Silberhalogenidaufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungen der Formel I Säurezahlen von 30 bis 340 mg KOH/g haben.
     
    3. Fotografisches Silberhalogenidaufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungen der Formel I Säurezahlen von 50 bis 200 mg KOH/g haben.
     
    4. Fotografisches Silberhalogenidaufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es 0,02 bis 5,0 g/m² der Verbindung der Formel I in Form der freien Säure enthält.
     
    5. Fotografisches Silberhalogenidaufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es 0,01 bis 3,0 g/m² der Verbindung der Formel I in anionischer Form enthält.
     
    6. Fotografisches Silberhalogenidaufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Polyesterdiole der Formel
    HO - L - OH
    aus Diolen der Formel
    HO - R₂ - OH
    und Dicarbonsäuren der Formel
    HOOC - (R₃)q - COOH
    gebildet werden, wobei
    R₂ eine zweiwertige Kohlenwasserstoffgruppe mit 2 bis 13 C-Atomen,
    R₃ eine zweiwertige Kohlenwasserstoffgruppe mit 2 bis 13 C-Atomen und
    q 0 oder 1 bedeuten.