[0001] Die Erfindung betrifft ein fotografisches Aufzeichnungsmaterial mit einem Träger,
mindestens einer lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschicht, einer Schutzschicht
und gegebenenfalls weiteren Schichten, das verbesserte Eigenschaften zeigt, insbesondere
eine verbesserte Maximaldichte.
[0002] Aus der DE-A 22 34 736 ist bekannt, spezielle Polyester, die noch freie Carbonsäure-
oder Carboxylatgruppen aufweisen, als Aufladungssteuermittel in oder auf Oberflächenschichten
fotografischer Aufzeichnungsmaterialien zu verwenden. Weitere Eignungen dieser Verbindungen
im Zusammenhang mit fotografischen Aufzeichnungsmaterialien sind nicht bekannt.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, fotografische Aufzeichnungsmaterialien
mit verbesserten Eigenschaften, insbesondere verbesserten Maximaldichten, bereitzustellen.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das fotografische Silberhalogenidaufzeichnungsmaterial
in wenigstens einer Schicht, die näher zum Träger angeordnet ist als die Schutzschicht,
eine Verbindung enthält, die in Form der freien Säure der folgenden Formel entspricht

worin
R₁ Alkylen, Arylen, Aralkylen oder Cycloalkylen,
L den Rest eines Polyesterdiols mit einem mittleren Molekulargewicht von 500 bis 20.000,
m 0 oder 1,
n 0 bis 30, vorzugsweise 0 bis 10 und
m + n ≧ 1
bedeuten.
[0005] Die erfindungsgemäßen Polyestercarbonsäuren weisen eine blockartige Struktur auf,
hydrophobe Polyesterblöcke mit einem Molekulargewicht von ≧ 500 wechseln mit hydrophilen
Blöcken, die zwei freie Carboxylgruppen tragen.
[0006] Die erfindungsgemäßen Polyestercarbonsäuren haben vorzugsweise Säurezahlen von 30
bis 340 mg KOH/g, insbesondere von 50 bis 200 mg KOH/g.
[0007] Die Verbindungen der Formel I finden in Säureform insbesondere Verwendung als Ölbildner
und in anionischer Form als Tenside und Emulgatoren.
[0008] Als Ölbildner werden sie vorzugsweise in einer Menge von 0,02 bis 5,0 g/m², besonders
bevorzugt 0,2 bis 3 g/m², als Tenside bevorzugt in einer Menge von 0,01 bis 3,0 g/m²,
besonders bevorzugt 0,05 bis 2 g/m² eingesetzt.
[0009] Als Ölbildner können die erfindungsgemäßen Verbindungen in allen Schichten eingesetzt
werden, in denen Schichtkomponenten in emulgierter Form eingesetzt werden. Das gleiche
gilt für die Verwendung als Tensid. Die erfindungsgemäßen Verbindungen können sowohl
Ölformer- als auch Emulgatorfunktion übernehmen.
[0010] Die Verbindungen der Formel I werden hergestellt, indem man Polyesterdiole der Formel
II mit Carbonsäureanhydriden der Formel III oder entsprechenden Di- und Tetracarbonsäuren
bei Temperaturen von 20 bis 200°C im Molverhältnis 1 : 1 bis 1 : 2 gegebenenfalls
in inerten Lösungsmitteln umsetzt:

[0011] Vorzugsweise wird die Kondensationsreaktion lösungsmittelfrei durchgeführt, insbesondere
bei Temperaturen von 50 bis 150°C.
[0012] Bei der Verwendung als Emulgatoren werden die Verbindungen der Formel I in wäßrigem
Medium mit Alkalihydroxiden oder Aminen neutralisiert. Als Kationen kommen Na⁺, K⁺,
Li⁺, Ammonium, Mono-, Di-, Tri- oder Tetraalkylammonium und Di- oder Tri-Hydroxyalkylammonium
in Frage.
[0013] Die Alkylgruppen haben insbesondere ein bis vier C-Atome.
[0014] Die Polyesterdiole II sind beispielsweise aus Ullmanns Enzyklopädie der technischen
Chemie, 4. Auflage, Band 19, S. 305 ff bekannt. Sie werden durch Polykondensation
eines oder mehrerer Diole mit einer oder mehreren Dicarbonsäuren und/oder einer oder
mehreren Oxysäuren hergestellt. Vorzugsweise werden Diole und Dicarbonsäuren verwendet.
Die Oxysäuren können als Lactone eingesetzt werden.
[0015] Beispiele für Diole sind Polyalkylenglykole, in denen die Alkylengruppe 2 bis 4 C-Atome
besitzt, wie Diethylenglykol, Triethylenglykol, Polyethylenglykol (mittleres Molekulargewicht
etwa 200 bis 1.000), 1,2-Propylenglykol, 1,3-Propylenglykol, Polypropylenglykol (mittleres
Molekulargewicht etwa 170 bis 1.000), oder Diole der allgemeinen Formel
HO-R₂-OH
in der
R₂ eine zweiwertige Kohlenwasserstoffgruppe ist, die 2 bis 13 C-Atome enthält,
wie geradkettige oder verzweigte Alkylengruppen oder Cycloalkylengruppen (wie Ethylen-,
Propylen-, Butylen-, Isobutylen-, Pentylen-, Neopentylen-, Octylen-, Tridecylen-
und Cyclohexylengruppen), und solche Gruppen, die substituiert sind mit einer oder
mehreren Alkoxygruppen mit 1 bis 4 C-Atomen (wie Ethoxy- oder Propoxygruppen), Phenylgruppen,
die substituiert sein können mit einer oder mehreren Alkoxygruppen, wie vorstehend
beschrieben, wie Ethylenglykol, Propylenglykol, 1,4-Butandiol, Isobutylendiol, Dioxyaceton,
1,5-Pentandiol, Neopentylglykol, 1,6-Hexandiol, 1,7-Heptandiol, 1,8-Octandiol, 1,9-Nonandiol,
1,10-Decandiol, 1,11-Undecandiol, 1,12-Dodecandiol, 1,13-Tridecandiol, cis- und trans-Cyclohexan-1,4-diol,
Bisphenol A, 1,4-Bis-(ß-hydroxyethoxy)-benzol und 1,4-Bis-(ß-hydroxyethoxy)-cyclohexan.
[0016] Bevorzugt sind Ethylenglykol, 1,2-Propandiol, 1,4-Butandiol, 1,6-Hexandiol, Neopentylglykol,
Diethylenglykol.
[0017] Spezielle Beispiele für geeignete Dicarbonsäuren sind Kohlensäure und Verbindungen
der allgemeinen Formel
HOOC-(R₃)
q-COOH ,
in der
R₃ eine zweiwertige Kohlenwasserstoffgruppe mit bis zu 12 C-Atomen ist,
zum Beispiel eine geradkettige oder verzweigte Alkylengruppe oder Cycloalkylengruppe
(zum Beispiel eine Methylen-, Ethylen-, Propylen-, Pentylen-, Nonylen-, Dodecylen-
oder 1,1,3-Trimethylcyclopentylengruppe), eine Gruppe der allgemeinen Formel
-R₄-

-R₅- ,
in der
R₄ und R₅ jeweils eine geradkettige oder verzweigte Alkylengruppe mit bis zu 11 C-Atomen
(zum Beispiel eine Methylen- oder Ethylengruppe), eine Alkenylengruppe (zum Beispiel
eine -CH=CH-, Propenylen- oder 1-Butenylengruppe), eine Phenylengruppe, die substituiert
sein kann mit einem oder mehreren Halogenatomen (zum Beispiel eine Phenylen- oder
Tetrachlorphenylengruppe) oder eine Alkinylengruppe (zum Beispiel eine -C ≡ C- oder
-C ≡ C-C-Gruppe) bedeuten, und
q den Wert 0 oder 1 hat,
wie Oxalsäure, Malonsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Dimethylmalonsäure, Adipinsäure,
Pimelinsäure, Korksäure, α,α-Dimethylbernsteinsäure, Acetyläpfelsäure, Acetondicarbonsäure,
Azelainsäure, Sebacinsäure, Nonandicarbonsäure, Decandicarbonsäure, Undecandicarbonsäure,
Dodecandicarbonsäure, Fumarsäure, Maleinsäure, Itaconsäure, Phthalsäure, Isophthalsäure,
Tetrachlorphthalsäure, Mesaconsäure, Isopimelinsäure, Acetylendicarbonsäure, Glutaconsäure.
[0018] Bevorzugte Dicarbonsäuren sind Bernsteinsäure, Adipinsäure, Phthalsäure, Sebacinsäure,
Dodecandicarbonsäure.
[0019] Als Lacton einer Oxycarbonsäure kommt z.B. Caprolacton in Betracht.
[0020] Das mittlere Molekulargewicht, ermittelt aus der OH-Zahl nach der Endgruppenmethode,
der Polyesterdiole der Formel (II) beträgt etwa 500 bis 20.000, vorzugsweise 800
bis 5.000. Das Molverhältnis von mehrwertigem Alkohol zu mehrbasischer Carbonsäure
ist größer als 1. Beispiele für Polyesterdiole sind in Tabelle 1 aufgeführt.
Tabelle 1
Polyesterdiole (II) |
Polyesterdiol |
Dicarbonsäure |
Diol |
mittl. Molekulargewicht |
OH-Zahl |
II-1 |
Adipinsäure |
1,4-Butandiol |
1.500 |
75 |
II-2 |
Adipinsäure |
Neopentylglykol |
1.700 |
66 |
II-3 |
Bernsteinsäure |
Ethylenglykol |
2.000 |
56 |
II-4 |
Adipinsäure |
Propylenglykol |
1.200 |
93 |
II-5 |
Sebacinsäure |
Ethylenglykol |
3.500 |
32 |
II-6 |
Dodecandicarbonsäure |
Ethylenglykol |
1.900 |
59 |
II-7 |
Bernsteinsäure |
Hexandiol |
800 |
140 |
II-8 |
Adipinsäure |
Diethylenglykol |
2.400 |
46 |
II-9 |
Bernsteinsäure |
Neopentylglykol |
4.200 |
27 |
II-10 |
Adipinsäure |
1,4-Butandiol / Neopentylglykol 50:50* |
3.200 |
35 |
II-11 |
Adipinsäure / Phthalsäure 50:50* |
Ethylenglykol |
2.000 |
56 |
II-12 |
Adipinsäure |
1,4-Butandiol / 1,3-Butandiol 50:50* |
2.900 |
39 |
[0022] Die erfindungsgemäßen Polyestercarbonsäuren sind in Ethylacetat löslich. Als Carboxylate
sind sie in Wasser löslich oder bilden kolloidale Lösungen mit einer mittleren Teilchengröße
bis höchstens 100 nm.
[0023] Die Polyesteremulgatoren der allgemeinen Formel (I) sind besonders als Emulgatoren
der wäßrigen Emulsionspolymerisation zur Herstellung fotografisch nützlicher Latices
geeignet. Sie verschlechtern die Eigenschaften der Latices in wesentlich geringerem
Maße als die üblichen Emulgatoren. Da sie im Gegensatz zu diesen relativ hochmolekular
sind und eine gute Polymerverträglichkeit zeigen, können sie auch aus mehrphasigen
Systemen, z. B. Abmischungen mit Bindemitteln, nicht so leicht ausschwitzen, Die
Transparenz der Beschichtungen mit diesen Abmischungen wird verbessert. Außerdem
kann die Filmbildungstemperatur und Sprödigkeit von Filmen und Folien verbessert
werden, wenn bei Polymeremulgatoren der Formel (I) Polyesterdiole eingesetzt werden,
die als Weichsegmente dem Fachmann bekannt sind. Polyesterdiole, die als Weichsegmente
verwendet werden, enthalten neben 1,6-Hexandiol vorzugsweise Neopentylglykol und/oder
ß-Hydroxyethylhexandiol als Diol und Adipinsäure als Dicarbonsäure. Weiterhin sind
Caprolactondiole als Weichsegmente bekannt. (Angew. Makromol. Chem.
14, 75 (1970) und 16/17, 117 (1971)).
[0024] Weiterhin ist die Entfernung von Restmonomeren aus den Polymerlatices, die mit den
erfindungsgemäßen Verbindungen hergestellt wurden, vereinfacht, denn die Verbindungen
der Formel (I) neigen weniger stark zum Schäumen als herkömmliche Emulgatoren.
[0025] Zur Polymerisation in Gegenwart der erfindungsgemäßen Emulgatoren können die üblichen
Monomeren wie Acrylester, Methacrylester, Vinylester, Vinylaromaten, konjugierte
Diene, Vinylhalogenide, (Meth-)acrylnitril, Divinylverbindungen und/oder (Meth-)allylverbindungen
eingesetzt werden, insbesondere aber Monomere mit fotografisch nützlichen Gruppen.
[0026] Außerdem können, wenn erforderlich, zur Verbesserung der Stabilität der Polymerlatices
gegen Elektrolytzusätze neben den genannten Monomeren noch wasserlösliche Monomere
wie beispielsweise Acrylsäure, Methacrylsäure, Maleinsäure, Itaconsäure, Styrolsulfonsäure,
Methallylsulfonsäure, Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure, Acrylamid in Mengen
bis zu 20 % in die Polymerisate eingebaut werden.
[0027] Latices mit fotografisch nützlichen Gruppen, die vorteilhaft mit den Verbindungen
der Formel (I) hergestellt werden, sind bekannt aus RD 19 551 (1980), US 4 645 735,
US 4 576 910, US 4 551 420, US 4 464 463, DE-OS 3 233 186, DE-OS 3 431 192, DE-OS
2 422 455, DE-OS 3 401 455, DE-OS 3 340 376, DE-OS 3 336 582, DE-OS 3 331 743, EP
0 133 262, DE-OS 3 324 932, DE-OS 3 320 079, DE-OS 3 313 800, DE-OS 3 113 574, DE-OS
3 905 718, EP 0 186 869, US 4 608 424, US 4 612 278, EP 210 409, EP 0 190 003, US
4 557 998, US 4 497 929, DD 235 511, EP 0 121 141, EP 0 107 378, EP 0 186 494, DD
235 343.
[0028] Fotografisch nützliche Gruppen sind beispielsweise pp-, gb-, bg-Farbkuppler, Weißkuppler,
DIR-Kuppler, UV-Absorber, optische Aufheller, Maskenkuppler, Filterfarbstoffe.
Herstellung der Polyestercarbonsäuren
Polyestercarbonsäure I-1
[0029] 17,1 g des Polyesterdiols II-2 aus Adipinsäure und Neopentylglykol mit einem mittleren
Molekulargewicht von 1.700 und 2,18 g Benzol-1,2,4,5-tetracarbonsäure (96 gew.-%ig)
werden vermischt, 4 Stunden auf 160°C unter Rühren erhitzt und das entstehende Wasser
abdestilliert. Nach dem Abkühlen erhält man eine klare homogene Polyestercarbonsäure
mit einer Säurezahl von 73 mg KOH/g.
Polyestercarbonsäure I-2
[0030] 25,5 g des Polyesterdiols II-12 und 2,8 g Benzol-1,2,4,5-tetracarbonsäure (96 gew.-%ig)
werden vermischt, 2 Stunden auf 160°C unter Rühren erhitzt und das entstehende Wasser
abdestilliert. Nach dem Abkühlen erhält man eine homogene, leicht trübe Polyestercarbonsäure
mit einer Säurezahl von 70 mg KOH/g.
Polyestercarbonsäure I-3
[0031] 17,1 g des Polyesterdiols II-2 und 4,36 Benzol-1,2,4,5-tetracarbonsäure (96 gew.-%ig)
werden vermischt, 5 Stunden auf 160°C unter Rühren erhitzt und das entstehende Wasser
abdestilliert. Nach dem Abkühlen erhält man eine klare, homogene Polyestercarbonsäure
mit einer Säurezahl von 144 mg KOH/g.
[0032] Auf analoge Weise werden weitere Polyestercarbonsäuren gemäß Tabelle 2 durch Umsetzung
von Polyesterdiolen II mit Carbonsäureanhydriden erhalten.
Tabelle 2
Polyestercarbonsäure |
Polyesterdiol |
Carbonsäureanhydrid |
Molverhältnis Polyesterdiol/Carbonsäureanhydrid |
Säurezahl |
I-4 |
II-1 |
III-2 |
1 : 1,5 |
122 |
I-5 |
II-1 |
III-5 |
1 : 1 |
65 |
I-6 |
II-2 |
III-6 |
1 : 1 |
58 |
I-7 |
II-4 |
III-5 |
1 : 1,5 |
146 |
I-8 |
II-7 |
III-8 |
1 : 1 |
110 |
I-9 |
II-9 |
III-7 |
1 : 2 |
72 |
I-10 |
II-10 |
III-12 |
1 : 2 |
92 |
I-11 |
II-10 |
III-8 |
1 : 2 |
98 |
I-12 |
II-6 |
III-10 |
1 : 2 |
150 |
I-13 |
II-2 |
III-5 |
1 : 2 |
156 |
[0033] Beispiele für farbfotografische Materialien sind Farbnegativfilme, Farbumkehrfilme,
Farbpositivfilme, farbfotografisches Papier, farbumkehrfotografisches Papier, farbempfindliche
Materialien für das Farbdiffusionstransfer-Verfahren oder das Silberfarb-Bleichverfahren.
[0034] Geeignete Träger zur Herstellung farbfotografischer Materialien sind z.B. Filme
und Folien von halbsynthetischen und synthetischen Polymeren, wie Cellulosenitrat,
Celluloseacetat, Cellulosebutyrat, Polystryol, Polyvinylchlorid, Polyethylenterephthalat
und Polycarbonat und mit einer Barytschicht oder α-Olefinpolymerschicht (z.B. Polyethylen)
laminiertes Papier. Diese Träger können mit Farbstoffen und Pigmenten, beispielsweise
Titandioxid, gefärbt sein. Sie können auch zum Zwecke der Abschirmung von Licht
schwarz gefärbt sein. Die Oberfläche des Trägers wird im allgemeinen einer Behandlung
unterzogen, um die Adhäsion der fotografischen Emulsionsschicht zu verbessern, beispielsweise
einer Corona-Entladung mit nachfolgendem Antrag einer Substratschicht.
[0035] Die farbfotografischen Materialien enthalten üblicherweise mindestens je eine rotempfindliche,
grünempfindliche und blauempfindliche Silberhalogenidemulsionsschicht sowie gegebenenfalls
Zwischenschichten und Schutzschichten.
[0036] Wesentliche Bestandteile der fotografischen Emulsionsschichten sind Bindemittel,
Silberhalogenidkörnchen und Farbkuppler.
[0037] Als Bindemittel wird vorzugsweise Gelatine verwendet. Diese kann jedoch ganz oder
teilweise durch andere synthetische, halbsynthetische oder auch natürlich vorkommende
Polymere ersetzt werden. Synthetische Gelatineersatzstoffe sind beispielsweise Polyvinylalkohol,
Poly-N-vinylpyrolidon, Polyacrylamide, Polyacrylsäure und deren Derivate, insbesondere
deren Mischpolymerisate. Natürlich vorkommende Gelatineersatzstoffe sind beispielsweise
andere Proteine wie Albumin oder Casein, Cellulose, Zucker, Stärke oder Alginate.
Halbsynthetische Gelatineersatzstoffe sind in der Regel modifizierte Naturprodukte.
Cellulosederivate wie Hydroxyalkylcellulose, Carboxymethylcellulose und Phthalylcellulose
sowie Gelatinederivate, die durch Umsetzung mit Alkylierungs- oder Acylierungsmitteln
oder durch Aufpfropfung von polymerisierbaren Monomeren erhalten worden sind, sind
Beispiele hierfür.
[0038] Die Bindemittel sollen über eine ausreichende Menge an funktionellen Gruppen verfügen,
so daß durch Umsetzung mit geeigneten Härtungsmitteln genügend widerstandsfähige
Schichten erzeugt werden können. Solche funktionellen Gruppen sind insbesondere Aminogruppen,
aber auch Carboxylgruppen, Hydroxylgruppen und aktive Methylengruppen.
[0039] Die vorzugsweise verwendete Gelatine kann durch sauren oder alkalischen Aufschluß
erhalten sein. Es kann auch oxidiert Gelatine verwendet werden. Die Herstellung solcher
Gelatinen wird beispielsweise in The Science and Technology of Gelatine, herausgegeben
von A.G. Ward und A. Courts, Academic Press 1977, Seite 295 ff beschrieben. Die jeweils
eingesetzte Gelatine soll einen möglichst geringen Gehalt an fotografisch aktiven
Verunreinigungen enthalten (Inertgelatine). Gelatinen mit hoher Viskosität und niedriger
Quellung sind besonders vorteilhaft.
[0040] Das als lichtempfindlicher Bestandteil in dem fotografischen Material befindliche
Silberhalogenid kann als Halogenid Chlorid, Bromid oder Iodid bzw. Mischungen davon
enthalten. Beispielsweise kann der Halogenidanteil wenigstens einer Schicht zu 0 bis
15 Mol-% aus Iodid, zu 0 bis 100 Mol-% aus Chlorid und zu 0 bis 100 Mol-% aus Bromid
bestehen. Im Falle von Farbnegativ- und Farbumkehrfilmen werden üblicherweise Silberbromidiodidemulsionen,
im Falle von Farbnegativ- und Farbumkehrpapier üblicherweise Silberchloridbromidemulsionen
verwendet. Es kann sich um überwiegend kompakte Kristalle handeln, die z.B. regulär
kubisch oder oktaedrisch sind oder Übergangsformen aufweisen können. Vorzugsweise
können aber auch plättchenförmige Kristalle vorliegen, deren durchschnittliches Verhältnis
von Durchmesser zu Dicke bevorzugt wenigstens 5:1 ist, wobei der Durchmesser eines
Kornes definiert ist als der Durchmesser eines Kreises mit einem Kreisinhalt entsprechend
der projizierten Fläche des Kornes. Die Schichten können aber auch tafelförmige Silberhalogenidkristalle
aufweisen, bei denen das Verhältnis von Durchmesser zu Dicke wesentlich größer als
5:1 ist, z.B. 12:1 bis 30:1.
[0041] Die Silberhalogenidkörner können auch einen mehrfach geschichteten Kornaufbau aufweisen,
im einfachsten Fall mit einem inneren und einem äußeren Kornbereich (core/shell),
wobei die Halogenidzusammensetzung und/oder sonstige Modifizierungen, wie z.B. Dotierungen
der einzelnen Kornbereiche unterschiedlich sind. Die mittlere Korngröße der Emulsionen
liegt vorzugsweise zwischen 0,2 µm and 2,0 µm, die Korngrößenverteilung kann sowohl
homo- als auch heterodispers sein. Homodisperse Korngrößenverteilung bedeutet, daß
95 % der Körner nicht mehr als ± 30% von der mittleren Korngröße abweichen. Die Emulsionen
können neben dem Silberhalogenid auch organische Silbersalze enthalten, z.B. Silberbenztriazolat
oder Silberbehenat.
[0042] Es können zwei oder mehrere Arten von Silberhalogenidemulsionen, die getrennt hergestellt
werden, als Mischung verwendet werden.
[0043] Die fotografischen Emulsionen können nach verschiedenen Methoden (z.B. P. Glafkides,
Chimie et Physique Photographique, Paul Montel, Paris (1967), G.F. Duffin, Photographic
Emulsion Chemistry, The Focal Press, London (1966), V.L. Zelikman et al, Making and
Coating Photographic Emulsion, The Focal Press, London (1966) aus löslichen Silbersalzen
und löslichen Halogeniden hergestellt werden.
[0044] Die Fällung des Silberhalogenids erfolgt bevorzugt in Gegenwart des Bindemittels,
z.B. der Gelatine und kann im sauren, neutralen oder alkalischen pH-Bereich durchgeführt
werden, wobei vorzugsweise Silberhalogenidkomplexbildner zusätzlich verwendet werden.
Zu letzteren gehören z.B. Ammoniak, Thioether, Imidazol, Ammoniumthiocyanat oder überschüssiges
Halogenid. Die Zusammenführung der wasserlöslichen Silbersalze und der Halogenide
erfolgt wahlweise nacheinander nach dem single-jet- oder gleichzeitig nach dem double-jet-Verfahren
oder nach beliebiger Kombination beider Verfahren. Bevorzugt wird die Dosierung mit
steigenden Zuflußraten, wobei die "kritische" Zufuhrgeschwindigkeit, bei der gerade
noch keine Neukeime entstehen, nicht überschritten werden sollte. Der pAg-Bereich
kann während der Fällung in weiten Grenzen variieren, vorzugsweise wird das sogenannte
pAg-gesteuerte Verfahren benutzt, bei dem ein bestimmter pAg-Wert konstant gehalten
oder ein definiertes pAg-Profil während der Fällung durchfahren wird. Neben der bevorzugten
Fällung bei Halogenidüberschuß ist aber auch die sogenannte inverse Fällung bei Silberionenüberschluß
möglich. Außer durch Fällung können die Silberhalogenidkristalle auch durch physikalische
Reifung (Ostwaldreifung), in Gegenwart von überschüssigem Halogenid und/oder Silberhalogenidkomplexierungsmittel
wachsen. Das Wachstum der Emulsionskörner kann sogar überwiegend durch Ostwaldreifung
erfolgen, wobei vorzugsweise eine feinkörnige, sogenannte Lippmann-Emulsion, mit einer
schwerer löslichen Emulsion gemischt und auf letzterer umgelöst wird.
[0045] Während der Fällung und/oder der physikalischen Reifung der Silberhalogenidkörner
können auch Salze oder Komplexe von Metallen, wie Cd, Zn, Pb, Tl, Bi, Ir, Rh, Fe
vorhanden sein.
[0046] Ferner kann die Fällung auch in Gegenwart von Sensibilisierungsfarbstoffen erfolgen.
Komplexierungsmittel und/oder Farbstoffe lassen sich zu jedem beliebigen Zeitpunkt
unwirksam machen, z.B. durch Änderung des pH-Wertes oder durch eine oxidative Behandlung.
[0047] Nach abgeschlossener Kristallbildung oder auch schon zu einem früheren Zeitpunkt
werden die löslichen Salze aus der Emulsion entfernt, z.B. durch Nudeln und Waschen,
durch Flocken und Waschen, durch Ultrafiltration der durch Ionenaustauscher.
[0048] Die Silberhalogenidemulsion wird im allgemeinen einer chemischen Sensibilisierung
unter definierten Bedingungen - pH, pAg, Temperatur, Gelatine-, Silberhalogenid-
und Sensibilisatorkonzentration - bis zum Erreichen des Empfindlichkeits- und Schleieroptimums
unterworfen. Die Verfahrensweise ist z.B. bei H. Frieser "Die Grundlagen der Photographischen
Prozesse mit Silberhalogeniden" Seite 675-734, Akademische Verlagsgesellschaft (1968)
beschreiben.
[0049] Dabei kann die chemische Sensibilisierung unter Zusatz von Verbindungen von Schwefel,
Selen, Tellur und/oder Metallverbindungen von z.B. Gold, Platin, Palladium,
[0050] Iridium und Rhodium erfolgen, weiterhin können Thiocyanatverbindungen, oberflächenaktive
Verbindungen, wie Thioether, heterocyclische Stickstoffverbindungen (z.B. Imidazole,
Azaindene) oder auch spektrale Sensibilisatoren (beschrieben z.B. bei F. Hamer "The
Cyanine Dyes and Related Compounds", 1964, bzw. Ullmanns Encyclopädie der technischen
Chemie, 4. Auflage, Bd. 18, S. 431 ff. und Research Disclosure Nr. 17643, Abschnitt
III) zugegeben werden. Ersatzweise oder zusätzlich kann eine Reduktionssensibilisierung
unter Zugabe von Reduktionsmitteln (Zinn-II-Salze, Amine, Hydrazinderivate, Aminoborane,
Silane, Formamidinsulfinsäure) durch Wasserstoff, durch niedrigen pAg (z.B. kleiner
5) und/oder hohen pH (z.B. über 8) durchgeführt werden.
[0051] Die fotografischen Emulsionen können Verbindungen zur Verhinderung der Schleierbildung
oder zur Stabilisierung der fotografischen Funktion während der Produktion, der Lagerung
oder der fotografischen Verarbeitung enthalten.
[0052] Besonders geeignet sind Azaindene, vorzugsweise Tetra- und Pentaazaindene, insbesondere
solche, die mit Hydroxyl- oder Aminogruppen substituiert sind. Derartige Verbindungen
sind z.B. von Birr, Z. Wiss. Phot.
47 (1952), S. 2-58 beschrieben worden. Weiter können als Antischleiermittel Salze von
Metallen wie Quecksilber oder Cadmium, aromatische Sulfon- oder Sulfinsäuren wie Benzolsulfinsäure,
oder stickstoffhaltige Heterocyclen wie Nitrobenzimidazol, Nitroindazol, gegebenenfalls
substituierte Benztriazole oder Benzthiazoliumsalze eingesetzt werden. Besonders
geeignet sind Mercaptogruppen enthaltende Heterocyclen, z.B. Mercaptobenzthiazole,
Mercaptobenzimidazole, Mercaptotetrazole, Mercaptothiadiazole, Mercaptopyrimidine,
wobei diese Mercaptoazole auch eine wasserlöslichmachende Gruppe, z.B. eine Carboxylgruppe
oder Sulfogruppe, enthalten können. Weitere geeignete Verbindungen sind in Research
Disclosure Nr. 17643 (1978), Abschnitt VI, veröffentlicht.
[0053] Die Stabilisatoren können den Silberhalogenidemulsionen vor, während oder nach deren
Reifung zugesetzt werden. Selbstverständlich kann man die Verbindungen auch anderen
fotografischen Schichten, die einer Halogensilberschicht zugeordnet sind, zusetzen.
[0054] Es können auch Mischungen aus zwei oder mehreren der genannten Verbindungen eingesetzt
werden.
[0055] Die fotografischen Emulsionsschichten oder andere hydrophile Kolloidschichten des
erfindungsgemäß hergestellten lichtempfindlichen Materials können oberflächenaktive
Mittel für verschiedene Zwecke enthalten, wie Überzugshilfen, zur Verhinderung der
elektrischen Aufladung, zur Verbesserung der Gleiteigenschaften, zum Emulgieren der
Dispersion, zur Verhinderung der Adhäsion und zur Verbesserung der fotografischen
Charakteristika (z.B. Entwicklungsbeschleunigung, hoher Kontrast, Sensibilisierung
usw.). Neben natürlichen oberflächenaktiven Verbind dungen, z.B. Saponin, finden
hauptsächlich synthetische oberflächenaktive Verbindungen (Tenside) Verwendung: nicht-ionische
Tenside, z.B. Alkylenoxidverbindungen, Glycerinverbindungen oder Glycidolverbindungen,
kationische Tenside, z.B. höhere Alkylamine, quartäre Ammoniumsalze, Pyridinverbindungen
und andere heterocyclische Verbindungen, Sulfoniumverbindungen oder Phosphoniumverbindungen,
anionische Tenside, enthaltend eine Säuregruppe. z.B. Carbonsäure-, Sulfonsäure-,
eine Phosphorsäure-, Schwefelsäureester- oder Phosphorsäureestergruppe, ampholytische
Tenside, z.B. Aminosäure- und Aminosulfonsäureverbindungen sowie Schwefel- oder Phosphorsäureester
eines Aminoalkohols, insbesondere aber auch die erfindungsgemäßen Carboxylate.
[0056] Die fotografischen Emulsionen können unter Verwendung von Methinfarbstoffen oder
anderen Farbstoffen spektral sensibilisiert werden. Besonders geeignete Farbstoffe
sind Cyaninfarbstoffe, Merocyaninfarbstoffe und komplexe Merocyaninfarbstoffe.
[0057] Eine Übersicht über die als Spektralsensibilisatoren geeigneten Polymethinfarbstoffe,
deren geeignete Kombinationen und supersensibilisierend wirkenden Kombinationen enthält
Research Disclosure 17643/1978 in Abteilung IV.
[0058] Insbesondere sind die folgenden Farbstoffe - geordnet nach Spektralgebieten - geeignet:
1. als Rotsensibilisatoren
[0059] 9-Ethylcarbocyanine mit Benzthiazol, Benzselenazol oder Naphthothiazol als basische
Endgruppen, die in 5- und/oder 6-Stellung durch Halogen, Methyl, Methoxy, Carbalkoxy,
Aryl substituiert sein können sowie 9-Ethyl-naphthoxathia- bzw. -selencarbocyanine
und 9-Ethyl-naphthothiaoxa- bzw. -benzimidazocarbocyanine, vorausgesetzt, daß die
Farbstoffe mindestens eine Sulfoalkylgruppe am heterocyclischen Stickstoff tragen.
2. als Grünsensibilisatoren
[0060] 9-Ethylcarbocyanine mit Benzoxazol, Naphthoxazol oder einem Benzoxazol und einem
Benzthiazol als basische Endgruppen sowie Benzimidazocarbocyanine, die ebenfalls weiter
substituiert sein können und ebenfalls mindestens eine Sulfoalkylgruppe am heterocyclischen
Stickstoff enthalten müssen.
3. als Blausensibilisatoren
[0061] symmetrische oder asymmetrische Benzimidazo-, Oxa-, Thia- oder Selenacyanine mit
mindestens einer Sulfoalkylgruppe am heterocyclischen Stickstoff und gegebenenfalls
weiteren Substituenten am aromatischen Kern, sowie Apomerocyanine mit einer Rhodaningruppe.
[0062] Als Beispiele seien, insbesondere für Negativ- und Umkehrfilm, die nachfolgend aufgeführen
Rotsensibilisatoren RS, Grünsensibilisatoren GS und Blausensibilisatoren BS genannt,
die jeweils einzeln oder in Kombination untereinander eingesetzt werden können, z.B.
RS 1 und RS 2, sowie GS 1 und GS 2.

RS 1: R₁, R₃, R₇, R₉ = H; R₂, R₈ = Cl; R₄ = SO₃
⊖
H(C₂H₅)₃; R₅ = C₂H₅; R₆ = SO₃
⊖; m, n = 3; X, Y = S;
RS 2: R₁, R₃, R₉ = H; R₂ = Phenyl; R₄ =

R₅ = C₂H₅; R₆ = SO₃
⊖; R₇, R₈ = -OCH₃; m = 2; n = 3; x = O; Y = S;
RS 3: R₁, R₉ = H; R₂, R₃ zusammen -CH=CH-CH=CH-; R₄ = SO₃
⊖Na
⊕; R₅ = C₂H₅; R₆ = SO₃
⊖; R₇, R₈ = Cl; m, n = 3; X = S; Y = N-C₂H₅;
RS 4: R₁ = OCH₃; R₂, R₈ = CH₃; R₃, R₄, R₇, R₉ = H; R₅ = C₂H₅; R₆ = SO₃
⊖; m = 2; n = 4; X = S; Y = Se;
RS 5: R₁, R₇ = H; R₂, R₃ sowie R₈, R₉ zusammen -CH=CH-CH=CH-; R₄ = SO₃
⊖
H(C₂H₅)₃; R₅ = C₂H₅; R₆ = SO₃
⊖; m = 2; n = 3; X, Y = S;
GS 1: R₁, R₃, R₇, R₉ = H; R₂ = Phenyl;

R₅ = C₂H₅; R₆ = SO₃
⊖; R₈ = Cl; m = 2; n = 3; X, Y = O;
GS 2: R₁, R₂, R₇, R₈ = Cl; R₃, R₅, R₆, R₉ = H;

m, n = 2; X, Y = N-C₂H₅;
GS 3: R₁, R₇ = H; R₂, R₃ sowie R₈, R₉ zusammen -CH=CH-CH=CH-; R₄ = SO₃
⊖Na
⊕; R₅ = C₂H₅; R₆ = SO₃
⊖; m, n = 3; X, Y = O;
GS 4: R₁, R₃, R₄, R₇, R₈, R₉ = H; R₂ = OCH₃; R₅ = C₂H₅; R₆ = SO₃
⊖; m = 2; n = 4; X = O; Y = S;

[0063] Auf Sensibilisatoren kann verzichtet werden, wenn für einen bestimmten Spektralbereich
die Eigenempfindlichkeit des Silberhalogenids ausreichend ist, beispielsweise die
Blauempfindlichkeit von Silberbromiden.
[0064] Den unterschiedlich sensibilisierten Emulsionsschichten werden nicht diffundierende
monomere oder polymere Farbkuppler zugeordnet, die sich in der gleichen Schicht oder
in einer dazu benachbarten Schicht befinden können. Gewöhnlich werden den rotempfindlichen
Schichten Blau grünkuppler, den grünempfindlichen Schichten Purpurkuppler und den
blauempfindlichen Schichten Gelbkuppler zugeordnet.
[0065] Farbkuppler zur Erzeugung des blaugrünen Teilfarbenbildes sind in der Regel Kuppler
vom Phenol- oder α-Naphtholtyp; geeignete Beispiele hierfür sind

BG 2: R₁ = -NHCOOCH₂-CH(CH₃)₂; R₂ = H; R₃ = -(CH₂)₃-OC₁₂H₂₅
BG 3: R₁ = H; R₂ = -OCH₂-CH₂-SO₂CH₃; R₃ = C₁₆H₃₃
BG 4: R₁ = H; R₂ = -OCH₂-CONH-(CH₂)₂-OCH₃;

BG 7: R₁ = H; R₂ = Cl; R₃ = -C (C₂H₅)₂-(CH₂)₂₀-CH₃
BG 8: R₁ = H; R₂ = -O-CH₂-CH₂-S-CH(COOH)-C₁₂H₂₅ R₃ = Cyclohexyl

BG 9: R₁ = -C₄H₉; R₂ = H; R₃ = -CN; R₄ = Cl
BG 10: R₁ = -C₄H₉; R₂ = H; R₃ = H; R₄ = -SO₂CHF₂

BG 12: R₁ = C₂H₅; R₂ = H; R₃ = H; R₄ = -SO₂CH₃
BG 13: R₁ = -C₄H₉; R₂ = H; R₃ = H; R₄ = -SO₂-C₄H₉
BG 14: R₁ = -C₄H₉; R₂ = H; R₃ = -CN; R₄ = -CN
BG 15: R₁ = -C₄H₉; R₂ = H; R₃ = H; R₄ = -SO₂-CH₂-CHF₂
BG 16: R₁ = -C₂H₅; R₂ = H; R₃ = H; R₄ = -SO₂CH₂-CHF-C₃H₇
BG 17: R₁ = -C₄H₉; R₂ = H; R₃ = H; R₄ = F
BG 18: R₁ = -C₄H₉; R₂ =H; R₃ =H; R₄ = -SO₂CH₃
BG 19: R₁ = -C₄H₉; R₂ =H; R₃ =H; R₄ = -CN

BG 20: R₁ = -CH₃; R₂ = -C₂H₅; R₃, R₄ = -t-C₅H₁₁
BG 21: R₁ = -CH₃; R₂ = H; R₃, R₄ = -t-C₅H₁₁
BG 22: R₁ = -C₂H₅; R₂ = -C₂H₅; R₃, R₄ = -t-C₅H₁₁
BG 23: R₁ = -C₂H₅; R₂ = -C₄H₉; R₃, R₄ = -t-C₅H₁₁
BG 24: R₁ = -C₂H₅; R₂ = -C₄H₉; R₃, R₄ = -t-C₄H₉

BG 25: R₁, R₂ = -t-C₅H₁₁; R₃ = -C₄H₉; R₄ = H; R₅ = -C₃F₇
BG 26: R₁ = -NHSO₂-C₄H₉; R₂ = H; R₃ = -C₁₂H₂₅; R₄ = Cl; R₅ = Phenyl
BG 27: R₁, R₂ = -t-C₅H₁₁; R₂ = Cl, R₃ = -CH(CH₃)₂; R₄ = Cl; R₅ = Pentafluorphenyl
BG 28: R₁ = -t-C₅H₁₁; R₂ = Cl; R₃ = -C₆H₁₃; R₄ = Cl; R₅ = -2-Chlorphenyl
[0068] Bei den Farbkupplern kann es sich um 4-Äquivalentkuppler, aber auch um 2-Äquivalentkuppler
handeln. Letztere leiten sich von den 4-Äquivalentkupplern dadurch ab, daß sie in
der Kupplungsstelle einen Substituenten enthalten, der bei der Kupplung abgespalten
wird. Zu den 2-Äquivalentkupplern sind solche zu rechnen, die farblos sind, als auch
solche, die eine intensive Eigenfarbe aufweisen, die bei der Farbkupplung verschwindet
bzw. durch die Farbe des erzeugten Bildfarbstoffes ersetzt wird (Maskenkuppler), und
die Weißkuppler, die bei Reaktion mit Farbentwickleroxidationsprodukten im wesentlichen
farblose Produkte ergeben. Zu den 2-Äquivalentkupplern sind ferner solche Kuppler
zu rechnen, die in der Kupplungsstelle einen abspaltbaren Rest enthalten, der bei
Reaktion mit Farbentwickleroxidationsprodukten in Freiheit gesetzt wird und dabei
entweder direkt oder nachdem aus dem primär abgespaltenen Rest eine oder mehrere weitere
Gruppen abgespalten worden sind (z.B. DE-A-27 03-145, DE-A-28 55 697, DE-A-31 05 026,
DE-A-33 19 428), eine bestimmte erwünschte fotografische Wirksamkeit entfaltet, z.B.
als Entwicklungsinhibitor oder -accelerator. Beispiele für solche 2-Äquivalentkuppler
sind die bekannten DIR-Kuppler wie auch DAR- bzw. FAR-Kuppler.
[0069] Beispiele für Weißkuppler sind:

[0071] DIR-Kuppler, die Entwicklungsinhibitoren vom Azoltyp, z.B. Triazole und Benzotriazole
freisetzen, sind in DE-A-2 414 006, 2 610 546, 2 659 417, 2 754 281, 2 726 180, 3
626 219, 3 630 564 3 636 824, 3 644 416 und 2 842 063 beschrieben. Weitere Vorteile
für die Farbwidergabe, d.h., Farbtrennung und Farbreinheit, und für die Detailwidergabe,
d.h., Schärfe und Körnigkeit, sind mit solchen DIR-Kupplern zu erzielen, die z.B.
den Entwicklungsinhibitor nicht unmittelbar als Folge der Kupplung mit einem oxidierten
Farbentwickler abspalten, sondern erst nach einer weiteren Folgereaktion, die beispielsweise
mit einer Zeitsteuergruppe erreicht wird. Beispiele dafür sind in DE-A-28 55 697,
32 99 671, 38 18 231, 35 18 797, in EP-A-157 146 und 204 175, in US-A-4 146 396 und
4 438 393 sowie in GB-A-2 072 363 beschrieben.
[0072] DIR-Kuppler, die einen Entwicklungsinhibitor freisetzen, der im Entwicklerbad zu
im wesentlichen fotografisch unwirksamen Produkten zersetzt wird, sind beispielsweise
in DE-A-32 09 486 und in EP-A-167 168 und 219 713 beschrieben. Mit dieser Maßnahme
wird eine störungsfreie Entwicklung und Verarbeitungskonstanz erreicht.
[0073] Bei Einsatz von DIR-Kupplern, insbesondere von solchen, die einen gut diffundierbaren
Entwicklungsinhibitor abspalten, lassen sich durch geeignete Maßnahmen bei der optischen
Sensibilisierung Verbesserungen der Farbwidergabe, z.B. eine differenziertere Farbwidergabe,
erzielen, wie beispielsweise in EP-A-115 304, 167 173, GB-A-2 165 058, DE-A-3 700
419 und US-A-4 707 436 beschrieben.
[0074] Die DIR-Kuppler können in einem mehrschichtigen fotografischen Material den unterschiedlichsten
Schichten zugesetzt werden, z.B. auch lichtunempfindlichen oder Zwischenschichten.
Vorzugsweise werden sie jedoch den lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten
zugesetzt, wobei die charakteristischen Eigenschaften der Silberhalogenidemulsion,
z.B. deren Iodidgehalt, die Struktur der Silberhalogenidkörner oder deren Korngrößenverteilung
von Einfluß auf die erzielten fotografischen Eigenschaften sind. Der Einfluß der
freigesetzten Inhibitoren kann beispielsweise durch den Einbau einer Inhibitorfängerschicht
gemäß DE-A-24 31 223 begrenzt werden. Aus Gründen der Reaktivität oder Stabilität
kann es vorteilhaft sein, einen DIR-Kuppler einzu setzen, der in der jeweiligen Schicht,
in der er eingebracht ist, eine von der in dieser Schicht zu erzeugenden Farbe abweichende
Farbe bei der Kupplung bildet.
[0075] Zur Steigerung der Empfindlichkeit, des Kontrastes und der maximalen Dichte können
vor allem DAR- bzw. FAR-Kuppler eingesetzt werden, die einen Entwicklungsbeschleuniger
oder ein Schleiermittel abspalten. Verbindungen dieser Art sind beispielsweise in
DE-A-2 534 466, 3 209 110, 3 333 355, 3 410 616, 3 429 545, 3 441 823, in EP-A-89
834, 110 511, 118 087, 147 765 und in US-A-4 618 572 und 4 656 123 beschrieben.
[0076] Als Beispiel für den Einsatz von DAR-Kuppler wird auf EP-A-193 389 verwiesen.
[0077] Es kann vorteilhaft sein, die Wirkung einer aus einem Kuppler abgespaltenen fotografisch
wirksamen Gruppe dadurch zu modifizieren, daß eine intermolekulare Reaktion dieser
Gruppe nach ihrer Freisetzung mit einer anderen Gruppe gemäß DE-A-3 506 805 eintritt.
[0079] Beispiele für DAR-Kuppler

[0080] Da bei den DIR-, DAR- bzw. FAR-Kupplern hauptsächlich die Wirksamkeit des bei der
Kupplung freigesetzten Restes erwünscht ist und es weniger auf die farbbildenden
Eigenschaften dieser Kuppler ankommt, sind auch solche DIR-, DAR- bzw. FAR-Kuppler
geeignet, die bei der Kupplung im wesentlichen farblose Produkte ergeben (DE-A-1
547 640).
[0081] Der abgespaltbare Rest kann auch ein Ballastrest sein, so daß bei der Reaktion mit
Farbentwickleroxidationsprodukten Kupplungsprodukte erhalten werden, die diffusionsfähig
sind oder zumindest eine schwache bzw. eingeschränkte Beweglichkeit aufweisen (US-A-4
420 556).
[0082] Das Material kann weiterhin von Kupplern verschiedene Verbindungen enthalten, die
beispielsweise einen Entwicklungsinhibitor, einen Entwicklungsbeschleuniger, einen
Bleichbeschleuniger, einen Entwickler, ein Silberhalogenidlösungsmittel, ein Schleiermittel
oder ein Antischleiermittel in Freiheit setzen können, beispielsweise sogenannte
DIR-Hydrochinone und andere Verbindungen, wie sie beispielsweise in US-A-4 636 546,
4 345 024, 4 684 604 und in DE-A-3 145 640, 2 515 213, 2 447 079 und in EP-A-198 438
beschrieben sind. Diese Verbindungen erfüllen die gleiche Funktion wie die DIR-, DAR-
oder FAR-Kuppler, außer daß sie keine Kupplungsprodukte bilden.
[0083] Hochmolekulare Farbkuppler sind beispielsweise in DE-C-1 297 417, DE-A-24 07 569,
DE-A-31 48 125, DE-A-32 17 200, DE-A-33 20 079, DE-A-33 24 932, DE-A-33 31 743,
DE-A-33 40 376, EP-A-27 284, US-A-4 080 211 beschrieben. Die hochmolekularen Farbkuppler
werden in der Regel durch Polymerisation von ethylenisch ungesättigten monomeren
Farbkupplern hergestellt. Sie können aber auch durch Polyaddition oder Polykondensation
erhalten werden. Bei ihrer Herstellung können die erfindungsgemäßen Polyestercarboxylate
als Emulgatoren verwendet werden.
[0084] Die Einarbeitung der Kuppler oder anderer Verbindungen in Silberhalogindemulsionsschichten
kann in der Weise erfolgen, daß zunächst von der betreffenden Verbindung eine Lösung,
eine Dispersion oder eine Emulsion hergestellt und dann der Gießlösung für die betreffende
Schicht zugefügt wird. Die Auswahl des geeigneten Lösungs- oder Dispersionsmittel
hängt von der jeweiligen Löslichkeit der Verbindung ab.
[0085] Methoden zum Einbringen von in Wasser im wesentlichen unlöslichen Verbindungen durch
Mahlverfahren sind beispielsweise in DE-A-2 609 741 und DE-A-2 609 742 beschrieben.
[0086] Hydrophobe Verbindungen können auch unter Verwendung von hochsiedenden Lösungsmitteln,
sogenannten Ölbildnern, in die Gießlösung eingebracht werden. Entsprechende Methoden
sind beispielsweise in US-A-2 322 027, US-A-2 801 170, US-A-2 801 171 und EP-A-0
043 037 beschrieben.
[0087] Anstelle der hochsiedenden Lösungsmitteln können Oligomere oder Polymere, sogenannte
polymere Ölbildner Verwendung finden.
[0088] Die Verbindungen können auch in Form beladener Latices in die Gießlösung eingebracht
werden. Verwiesen wird beispielsweise auf DE-A-2 541 230, DE-A-2 541 274, DE-A-2
835 856, EP-A-0 014 921, EP-A-0 069 671, EP-A-0 130 115, US-A-4 291 113.
[0089] Die diffusionsfeste Einlagerung anionischer wasserlöslicher Verbindungen (z.B. von
Farbstoffen) kann auch mit Hilfe von kationischen Polymeren, sogenannten Beizenpolymeren
erfolgen.
[0090] Geeignete Ölbildner sind z.B. Phthalsäurealkylester, Phosphonsäureester, Phosphorsäureester,
Citronensäure ester, Benzoesäureester, Amide, Fettsäureester, Trimesinsäureester,
Alkohole, Phenole, Anilinderivate und Kohlenwasserstoffe.
[0091] Beispiele für geeignete Ölbildner sind Dibutylphthalat, Dicyclohexylphthalat, Di-2-ethylhexylphthalat,
Decylphthalat, Triphenylphosphat, Tricresylphosphat, 2-Ethylhexyldiphenylphosphat,
Tricyclohexylphosphat, Tri-2-ethylhexylphosphat, Tridecylphosphat, Tributoxyethylphosphat,
Trichlorpropylphosphat, Di-2-ethylhexylphenylphosphat, 2-Ethylhexylbenzoat, Dodecylbenzoat,
2-Ethylhexyl-p-hydroxybenzoat, Diethyldodecanamid, N-Tetradecylpyrrolidon, Isostearylalkohol,
2,4-Di-tert.-amylphenol, Dioctylacelat, Glycerintributyrat, Isostearyllactat, Trioctylcitrat,
N,N-Dibutyl-2-butoxy-5- tert.-octylanilin, Paraffin, Dodecylbenzol und Diisopropylnaphthalin.
[0092] Vorzugsweise werden die erfindungsgemäßen Polyestercarbonsäuren als Ölbildner eingesetzt,
gegebenenfalls im Gemisch mit anderen Ölbildnern, wobei die erfindungsgemäßen Verbindungen
wenigstens 50 Gew.-% ausmachen.
[0093] Jede der unterschiedlich sensibilisierten, lichtempfindlichen Schichten kann aus
einer einzigen Schicht bestehen oder auch zwei oder mehr Silberhalogenidemulsionsteilschichten
umfassen (DE-C-1 121 470). Dabei sind rotempfindliche Silberhalogenidemulsionsschichten
dem Schichtträger häufig näher angeordnet als grünempfindliche Silberhalogenidemulsionsschichten
und diese wiederum näher als blauempfindliche, wobei sich im allgemeinen zwischen
grünempfindlichen Schichten und blauempfindlichen Schichten eine nicht lichtempfindliche
gelbe Filterschicht befindet.
[0094] Bei geeignet geringer Eigenempfindlichkeit der grün- bzw. rotempfindlichen Schichten
kann man unter Verzicht auf die Gelbfilterschicht andere Schichtanordnungen wählen,
bei denen auf den Träger z.B. die blauempfindlichen, dann die rotempfindlichen und
schließlich die grünempfindlichen Schichten folgen.
[0095] Die in der Regel zwischen Schichten unterschiedlicher Sprektralempfindlichkeit angeordneten
nicht lichtempfindlichen Zwischenschichten können Mittel enthalten, die eine unerwünschte
Diffusion von Entwickleroxidationsprodukten aus einer lichtempflichen in eine andere
lichtempfindliche Schicht mit unterschiedlicher spektraler Sensibilisierung verhindern.
[0096] Geeignete Mittel, die auch Scavenger oder EOP-Fänger genannt werden, werden in Research
Disclosure 17.643/1978, Kapitel VII, 17.842/1979, Seite 94-97 und 18. 716/1979,
Seite 650 sowie in EP-A-69 070, 98 072, 124 877, 125 522 und in US-A-463 226 beschrieben.
[0097] Beispiele für besonders geeignete Verbindungen sind:

R₁, R₂ = -t-C₈H₁₇
-sec-C₁₂H₂₅
-t-C₆H₁₃

-sec-C₈H₁₇
-C₁₅H₃₁

[0098] Liegen mehrere Teilschichten gleicher spektraler Sensibilisierung vor, so können
sich diese hinsichtlich ihrer Zusammensetzung, insbesondere was Art und Menge der
Silberhalogenidkörnchen betrifft unterscheiden. Im allgemeinen wird die Teilschicht
mit höherer Empfindlichkeit von Träger entfernter angeordnet sein als die Teilschicht
mit geringerer Empfindlichkeit. Teilschichten gleicher spektraler Sensibilisierung
können zueinander benachbart oder durch andere Schichten, z.B. durch Schichten anderer
spektraler Sensibilisierung getrennt sein. So können z.B. alle hochempfindlichen und
alle niedrigempfindlichen Schichten jeweils zu einem Schichtpaket zusammengefaßt
sein (DE-A 1 958 709, DE-A 2 530 645, DE-A 2 622 922).
[0099] Das fotografische Material kann weiterhin UV-Licht absorbierende Verbindungen, Weißtöner,
Abstandshalter, Filterfarbstoffe, Formalinfänger, Lichtschutzmittel, Antioxidantien,
D
Min-Farbstoffe, Zusätze zur Verbesserung der Farbstoff-, Kuppler- und Weißenstabilisierung
sowie zur Verringerung des Farbschleiers und anderes enthalten.
[0100] UV-Licht absorbierende Verbindungen sollen einerseits die Bildfarbstoffe vor dem
Ausbleichen durch UV-reiches Tageslicht schützen und andererseits als Filterfarbstoffe
das UV-Licht im Tageslicht bei der Belichtung absorbieren und so die Farbwiedergabe
eines Films verbessern. Üblicherweise werden für die beiden Aufgaben Verbindungen
unterschiedlicher Struktur eingesetzt. Beispiele sind arylsubstituierte Benzotriazolverbindungen
(US-A 3 533 794), 4-Thiazolidonverbindungen (US-A 3 314 794 und 3 352 681), Benzophenonverbindungen
(JP-A 2784/71), Zimtsäureesterverbindungen (US-A 3 705 805 und 3 707 375), Butadienverbindungen
(US-A 4 045 229) oder Benzoxazolverbindungen (US-A 3 700 455).
[0101] Beispiele besonders geeigneter Verbindungen sind

R, R₁ = H; R₂ = t-C₄H₉ (UV1)
R = H; R₁, R₂ = t-C₄H₉ (UV2)
R = H; R₁, R₂ = t-C₅H₁₁-tert. (UV3)
R = H; R₁ = sec-C₄H₉; R₂ = t-C₄H₉ (UV4)
R = Cl; R₁ = t-C₄H₉; R₂ = sec-C₄H₉ (UV5)
R = Cl; R₁, R₂ = t-C₄H₉ (UV6)
R = Cl; R₁ = t-C₄H₉-tert.; R₂ = -CH₂-CH₂-COOC₈H₁₇ (UV7)
R = H; R = iso-C₁₂H₂₅; R₂ = CH₃ (UV8)
R, R₁, R₂ = t-C₄H₉ (UV9)

R₁, R₂ = n-C₆H₁₃; R₃, R₄ = CN (UV10)

R₁, R₂ = CH₂=CH-CH₂; R₃, R₄ = CN (UV13)

R₁, R₂ = H; R₃ = CN; R₄ = CO-NHC₁₂H₂₅ (UV14)
R₁, R₂ = CH₃; R₃ = CN; R₄ = CO-NHC₁₂H₂₅ (UV15)

[0102] Es können auch ultraviolettabsorbierende Kuppler (wie Blaugrünkuppler des α-Naphtholtyps)
und ultraviolettabsorbierende Polymere verwendet werden. Diese Ultraviolettabsorbentien
können durch Beizen in einer speziellen Schicht fixiert sein.
[0103] Für sichtbares Licht geeignete Filterfarbstoffe umfassen Oxonolfarbstoffe, Hemioxonolfarbstoffe,
Styrylfarbstoffe, Merocyaninfarbstoffe, Cyaninfarbstoffe und Azo farbstoffe. Von
diesen Farbstoffen werden Oxonolfarbstoffe, Hemioxonolfarbstoffe und Merocyaninfarbstoffe
besonders vorteilhaft verwendet.
[0104] Geeignete Weißtöner sind z.B. in Research Disclosure Dezember 1978, Seite 22 ff,
Referat 17 643, Kapitel V, in US-A-2 632 701, 3 269 840 und in GB-A-852 075 und 1
319 763 beschrieben.
[0105] Bestimmte Bindemittelschichten, insbesondere die vom Träger am weitesten entfernte
Schicht, aber auch gelegentlich Zwischenschichten, insbesondere, wenn sie während
der Herstellung die vom Träger am weitesten entfernte Schicht darstellen, können fotografisch
inerte Teilchen anorganischer oder organischer Natur enthalten, z.B. als Mattierungsmittel
oder als Abstandshalter (DE-A 3 331 542, DE-A 3 424 893, Research Disclosure Dezember
1978, Seite 22 ff, Referat 17 643, Kapitel XVI).
[0106] Der mittlere Teilchendurchmesser der Abstandshalter liegt insbesondere im Bereich
von 0,2 bis 10 µm. Die Abstandshalter sind wasserunlöslich und können alkaliunlöslich
oder alkalilöslich sein, wobei die alkalilöslichen im allgemeinen im alkalischen
Entwicklungsbad aus dem fotografischen Material entfernt werden. Beispiele für geeignete
Polymere sind Polymethylmethacrylat, Copolymere aus Acrylsäure und Methylmethacrylat
sowie Hydroxypropylmethylcellulosehexahydrophthalat.
[0107] Geeignete Formalinfänger sind z.B.

[0108] Zusätze zur Verbesserung der Farbstoff-, Kuppler- und Weißenstabilität sowie zur
Verringerung des Farbschleiers (Research Disclosure 17 643/1978, Kapitel VII) können
den folgenden chemischen Stoffklasen angehöhren: Hydrochinone, 6-Hydroxychromane,
5-Hydroxycumarane, Spirochromane, Spiroindane, p-Alkoxyphenole, sterische gehinderte
Phenole, Gallussäurederivate, Methylendioxybenzole, Aminophenole, sterisch gehinderte
Amine, Derivate mit veresterten oder verätherten phenolischen Hydroxylgruppen, Metallkomplexe.
[0109] Verbindungen, die sowohl eine sterisch gehinderte Amin-Partialstruktur als auch
eine sterisch gehinderte Phenol-Partialstruktur in einem Molekül aufweisen (US-A-4
268 593), sind besonders wirksam zur Verhinderung der Beeinträchtigung (Verschlechterung
bzw. Abbau) von gelben Farbbildern als Folge der Entwicklung von Wärme, Feuchtigkeit
und Licht. Um die Beeinträchtigung (Verschlechterung bzw. den Abbau) von purpurroten
Farbbildern, insbesondere ihre Beeinträchtigung (Verschlechterung bzw. Abbau) als
Folge der Einwirkung von Licht, zu verhindern, sind Spiroindane (JP-A-159 644/81)
und Chromane, die durch Hydrochinondiether oder -monoether substiutiert sind (JP-A-
89 835/80) besonders wirksam.
[0110] Beispiele besonders geeigneter Verbindungen sind:

sowie die als EOP-Fänger aufgeführten Verbindungen.
[0111] Die Schichten des fotografischen Materials können mit den üblichen Härtungsmitteln
gehärtet werden. Geeignete Härtungsmittel sind z.B. Formaldehyd, Glutaraldehyd und
ähnliche Aldehydverbindungen, Diacetyl, Cyclopentadion und ähnliche Ketonverbindungen,
Bis-(2-chlorethylharnstoff), 2-Hydroxy-4,6-dichlor-1,3,5-triazin und andere Verbindungen,
die reaktives Halogen enthalten (US-A 3 288 775, US-A-2 732 303, GB-A-974 723 und
GB-A 1 167 207) Divinylsulfonverbindungen, 5-Acetyl-1,3-diacryloylhexahydro-1,3,5-triazin
und andere Verbindungen, die eine reaktive Olefinbindung enthalten (US-A 3 635 718,
US-A-3 232 763 und GB-A 994 869); N-Hydroxymethylphthalimid und andere N-Methylolverbindungen
(US-A 2 732 316 und US-A 2 586 168); Isocyanate (US-A 3 103 437); Aziridinverbindungen
(US-A 3 017 280 und US-A 2 983 611); Säurederivate (US-A 2 725 294 und US-A 2 725
295); Verbindungen vom Carbodiimidtyp (US-A 3 100 704); Carbamoylpyridiniumsalze (DE-A
2 225 230 und DE-A 2 439 551); Carbamoyloxypyridiniumverbindungen (DE-A-2 408 814);
Verbindungen mit einer Phosphor-Halogen-Bindung (JP-A- 113 929/83); N-Carbonyloximid-Verbindungen
(JP-A- 43353/81); N-Sulfonyloximido-Verbindungen (US-A- 4 111 926), Dihydrochinolinverbindungen
(US-A- 4 013 468), 2-Sulfonyloxypyridiniumsalze (JP-A-110 762/81), Formamidiniumsalze
(EP-A 0 162 308), Verbindungen mit zwei oder mehr N-Acyloximino-Gruppen (US-A 4 052
373), Epoxyverbindungen (US-A 3 091 537), Verbindungen vom Isoxazoltyp (US-A 3 321
313 und US-A-3 543 292); Halogencarboxyaldehyde, wie Mucochlorsäure; Dioxanderivate,
wie Dihydroxydioxan und Di-chlordioxan; und anorganische Härter, wie Chromalaun und
Zirkonsulfat.
[0112] Die Härtung kann in bekannter Weise dadurch bewirkt werden, daß das Härtungsmittel
der Gießlösung fü die zu härtende Schicht zugesetzt wird, oder dadurch, daß die zu
härtende Schicht mit einer Schicht überschichtet wird, die ein diffusionsfähiges Härtungsmittel
enthält.
[0113] Unter den aufgeführten Klassen gibt es langsam wirkende und schnell wirkende Härtungsmittel
sowie sogenannte Soforthärter, die besonders vorteilhaft sind. Unter Soforthärtern
werden verbindungen verstanden, die geeignete Bindemittel so vernetzen, daß unmittelbar
nach Beguß, spätestens nach 24 Stunden, vorzugsweise spätestens nach 8 Stunden die
Härtung so weit abgeschlossen ist, daß keine weitere durch die Vernetzungsreaktion
bedingte Änderung der Sensitometrie und der Quellung des Schichtverbandes auftritt.
Unter Quellung wird die Differenz von Naßschichtdicke und Trockenschichtdicke bei
der wäßrigen Verarbeitung des Films verstanden (Photogr. Sci., Eng. 8 (1964), 275;
Photogr. Sci. Eng. (1972), 449).
[0114] Bei diesen mit Gelatine sehr schnell reagierenden Härtungsmitteln handelt es sich
z.B. um Carbamoylpyridiniumsalze, die mit freien Carboxylgruppen der Gelatine zu
reagieren vermögen, so daß letztere mit freien Aminogruppen der Gelatine unter Ausbildung
von Peptidbindungen und Vernetzung der Gelatine reagieren.
[0115] Geeignete Beispiele für Soforthärter sind z.B. Verbindungen der allgemeinen Formeln
(a)

worin
R₁ Alkyl, Aryl oder Aralkyl bedeutet,
R₂ die gleiche Bedeutung wie R₁ hat oder Alkylen, Arylen, Aralkylen oder Alkaralkylen
bedeutet, wobei die zweite Bindung mit einer Gruppe der Formel

verknüpft ist, oder
R₁ und R₂ zusammen die zur Vervollständigung eines gegebenenfalls substituierten heterocyclischen
Ringes, beispielsweise eines Piperidin-, Piperazin- oder Morpholinringes erforderlichen
Atome bedeuten, wobei der Ring z.B. durch C₁-C₃-Alkyl oder Halogen substituiert sein
kann,
R₃ für Wasserstoff, Alkyl, Aryl, Alkoxy, -NR₄-COR₅, -(CH₂)m-NR₈R₉, -(CH₂)n-CONR₁₃R₁₄ oder

oder ein Brückenglied oder eine direkte Bindung an eine Polymerkette steht, wobei
R₄, R₆, R₇, R₉, R₁₄, R₁₅, R₁₇, R₁₈, und R₁₉ Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkyl,
R₅ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl oder NR₆R₇,
R₈ -COR₁₀
R₁₀ NR₁₁R₁₂
R₁₁ C₁-C₄-Alkyl oder Aryl, insbesondere Phenyl,
R₁₂ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl oder Aryl, insbesondere Phenyl,
R₁₃ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl oder Aryl, insbesondere Phenyl,
R₁₆ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl, COR₁₈ oder CONHR₁₉,
m eine Zahl 1 bis 3
n eine Zahl 0 bis 3
p eine Zahl 2 bis 3 und
Y O oder NR₁₇ bedeuten oder
R₁₃ und R₁₄ gemeinsam die zur Vervollständigung eines gegebenenfalls substituierten
heterocyclischen Ringes, beispielsweise eines Piperidin-, Piperazin- oder Morpholinringes
erforderlichen Atome darstellen, wobei der Ring z.B. durch C₁-C₃-Alkyl oder Halogen
substituiert sein kann,
Z die zur Vervollständigung eines 5- oder 6-gliedrigen aromatischen heterocyclischen
Ringes, gegebenenfalls mit anelliertem Benzolring, erforderlichen C-Atome und
X⊖ ein Anion bedeuten, das entfällt, wenn bereits eine anionische Gruppe mit dem übrigen
Molekül verknüpft ist;
(b)

worin
R₁, R₂, R₃ und X⊖ die für Formel (a) angegebene Bedeutung besitzen.
[0116] Es gibt diffusionsfähige Härtungsmittel, die auf alle Schichten innerhalb eines Schichtverbandes
in gleicher Weise härtend wirken. Es gibt aber auch schichtbegrenzt wirkende, nicht
diffundierende, niedermolekulare und hochmolekulare Härter. Mit ihnen kann man einzelnen
Schichten, z.B. die Schutzschicht besonders stark vernetzen. Dies ist wichtig, wenn
mann die Silberhalogenid-Schicht wegen der Silberdeckkrafterhöhung wenig härtet und
mit der Schutzschicht die mechanischen Eigenschaften verbessern muß (EP-A 0 114 699).
[0117] Farbfotografische Negativmaterialien werden üblicherweise durch Entwickeln, Bleichen,
Fixieren und Wässern oder durch Entwickeln, Bleichen, Fixieren und Stabilisieren
ohne nachfolgende Wässerung verarbeitet, wobei Bleichen und Fixieren zu einem Verarbeitungsschritt
zusammengefaßt sein können. Als Farbentwicklerverbindung lassen sich sämtliche Entwicklerverbindungen
verwenden, die die Fähigkeit besitzen, in Form ihres Oxidationsproduktes mit Farbkupplern
zu Azomethin- bzw. Indophenolfarbstoffen zu reagieren. Geeignete Farbentwicklerverbindungen
sind aromatische, mindestens eine primäre Aminogruppe enthaltende Verbindungen vom
p-Phenylendiamintyp, beispielsweise N,N-Dialkyl-p-phenylendiamine wie N,N-Diethyl-p-phenylendiamin,
1-(N-Ethyl-N-methansulfonamidoethyl)-3-methyl-p-phenylendiamin, 1-(N-Ethyl-N-hydroxyethyl)-3-methyl-p-phenylendiamin
und 1-(N-Ethyl-N-methoxyethyl)-3-methyl-p-phenylendiamin. Weitere brauchbare Farbentwickler
sind beispielsweise in J. Amer. Chem. Soc.
73, 3106 (1951) und G. Haist, Modern Photographic Processing, 1979, John Wiley and Sons,
New York, Seite 545 ff. beschrieben.
[0118] Nach der Farbentwicklung kann ein saures Stoppbad oder eine Wässerung folgen.
[0119] Üblicherweise wird das Material unmittelbar nach der Farbentwicklung gebleicht und
fixiert. Als Bleichmittel können z.B. Fe(III)-Salze und Fe(III)-Komplexsalze wie
Ferricyanide, Dichromate, wasserlösliche Kobaltkomplexe verwendet werden. Besonders
bevorzugt sind Eisen-(III)-Komplexe von Aminopolycarbonsäuren, insbesondere z.B.
von Ethylendiamintetraessigsäure, Propylendiamintetraessigsäure, Diethylentriaminpentaessigsäure,
Nitrilotriessigsäure, Iminodiessigsäure, N-Hydroxyethyl-ethylendiamintriessigsäure,
Alkyliminodicarbonsäuren und von entsprechenden Phosphonsäuren. Geeignete als Bleichmittel
sind weiterhin Persulfate.
[0120] Auf das Bleichfixierbad oder Fixierbad folgt meist eine Wässerung, die als Gegenstromwässerung
ausgeführt ist oder aus mehreren Tanks mit eigener Wasserzufuhr besteht.
[0121] Günstige Ergebnisse können bei Verwendung eines darauf folgenden Schlußbades, das
keinen oder nur wenig Formaldehyd enthält, erhalten werden.
[0122] Die Wässerung kann aber durch ein Stabilisierbad vollständig ersetzt werden, das
üblicherweise im Gegenstrom geführt wird. Dieses Stabilisierbad übernimmt bei Formaldehydzusatz
auch die Funktion eines Schlußbades.
[0123] Bei Farbumkehrmaterialien erfolgt zunächst eine Entwicklung mit einem Schwarz-Weiß-Entwickler,
dessen Oxidationsprodukt nicht zur Reaktion mit den Farbkupplern befähigt ist. Es
schließt sich eine diffuse Zweitbelichtung und dann Entwicklung mit einem Farbentwickler,
Bleichen und Fixieren an.
Beispiel 1
[0124] Ein Gemisch aus gleichen Gewichtsteilen der Blaugrünkuppler BG 17 und BG 14 wurde
unter Verwendung der erfindungsgemäßen Polyestercarbonsäuren I-1 und I-2 und als
Vergleich unter Verwendung des bekannten Ölformers Trikresylphosphat emulgiert. Es
werden die Emulgate E 1 bis E 5 hergestellt. Das Kuppler-zu-Ölformer-Gewichts-verhältnis
ist in allen Fällen 1:1.
E 1 Trikresylphosphat
E 2 Trikresylphosphat/Polyestercarbonsäure I-1 (Gew.-Verhältnis 1 : 1)
E 3 Polyestercarbonsäure I-1
E 4 Trikresylphosphat/Polyestercarbonsäure I-2 (Gew.-Verhältnis 1 : 1)
E 5 Polyestercarbonsäure I-2
[0125] Die Emulgate E-1 bis E-5 wurden verschiedenen Proben einer rotsensibilisierten Silberhalogenidemulsion
zugemischt. Die Silberhalogenidgelatine-Emulsion bestand aus 75 g Silberbromidiodid
(Iodidgehalt 3 mol-%) und 72 g Gelatine, bezogen auf 1 kg Emulsion.
[0126] Die so präparierten Emulsionen wurden auf mit einer Haftschicht versehene Cellulosetriacetatschichtträger
aufgetragen, getrocknet und gehärtet. Der Auftrag an Silberbromid beträgt 1,65 g/m²;
der Auftrag an Kuppler und Ölformer je 1,0 g/m². Die Härtung erfolgt durch Überschichten
mit einer 1 gew.-%igen Lösung des Härters der Formel

Fotografische Prüfung:
[0127] Die einzelnen Proben wurden mittels eines Sensitometers belichtet und danach unter
Verwendung des folgenden Farbentwicklers verarbeitet.
Farbentwickler |
Wasser dest. |
800 g |
Hydroxyethandisphosphonsäure-di-Na-Salz |
2 g |
Ethylendiamintetraessigsäure-di-Na-Salz |
2 g |
Kaliumcarbonat |
34 g |
Natriumhydrogencarbonat |
1,55 g |
Natriumdisulfit |
0,28 g |
Natriumsulfit |
3,46 g |
Kaliumbromid |
1,34 g |
Hydroxylaminsulfat |
2,4 g |
N-Ethyl-N-(β-hydroxy)-ethyl-4-amino-3-ethylanilinsulfat |
4,7 g |
Wasser dest. bis 1.000 ml |
|
Verarbeitung |
|
Verarbeitung [min] (25°C) |
Farbentwickler |
10 |
Stoppbad |
4 |
Zwischenwässerung |
5 |
Bleichbad |
5 |
Zwischenwässerung |
5 |
Fixierbad |
5 |
Schlußwässerung |
10 |
[0128] Bei den Stopp-, Bleich- und Fixierbädern handelt es sich um übliche Badzusammensetzungen.
Es wurde ein formalinfreies Schlußbad verwendet.
[0129] Bestimmt wurden die maximale Farbdichte D
max, λ
max, relative Empfindlichkeit, Schleier und die Gradation (Tabelle 3).
Tabelle 3
Emulgat |
Schleier |
relative Empfindlichkeit |
Gradation |
Dmax |
λmax |
|
E-1 |
0,17 |
100 |
2,1 |
2,04 |
695 |
Vergleich |
E-2 |
0,13 |
100 |
2,5 |
2,42 |
694 |
erfindungsgemäß |
E-3 |
0,14 |
104 |
3,0 |
2,64 |
693 |
erfindungsgemäß |
E-4 |
0,13 |
104 |
2,6 |
2,48 |
695 |
erfindungsgemäß |
E-5 |
0,15 |
103 |
2,8 |
2,52 |
693 |
erfindungsgemäß |
[0130] Aus Tabelle 3 ist ersichtlich, daß mit den erfindungsgemäßen Polyestercarbonsäuren
höhere maximale Farbdichten und eine steilere Gradation erreicht werden.
Beispiel 2
[0131] Der Purpurkuppler der Formel

wurde unter Verwendung der erfindungsgemäßen Polyestercarbonsäuren I-1 und I-2 emulgiert.
Als Vergleich wurde Trikresylphosphat verwendet. Die hergestellten Emulgate E 6 bis
E 8 wiesen die nachfolgende Zusammensetzung auf:
E 6 Trikresylphosphat
E 7 Polyestercarbonsäure I-2
E 8 Polyestercarbonsäure I-1
[0132] Die Emulgate wurden, wie in Beispiel 1 beschrieben, in ein grünsensibilisiertes Silberhalogenidmaterial
eingebracht, verarbeitet und gehärtet. Aufgetragen wurden 1,2 g/m² Silberbromid und
je 0,85 g/m² Kuppler und Ölformer.
[0133] Bestimmt wurden Schleier und maximale Farbdichte.
Tabelle 4
Emulgat |
Schleier |
max. Farbdichte |
|
E 6 |
0,31 |
2,19 |
Vergleich |
E 7 |
0,25 |
2,50 |
erfindungsgemäß |
E 8 |
0,24 |
2,49 |
erfindungsgemäß |
[0134] Aus den Ergebnissen ist zu entnehmen, daß mit den erfindungsgemäßen Polyestercarbonsäuren
als Ölformer eine verbesserte Schleier/Farbausbeute-Relation erreichbar ist.
Beispiel 3
[0135] Unter Stickstoff wurden 0,7 g Oleylmethyltaurid in 136 ml Wasser gelöst und auf 80°C
erwärmt. Dann wurden zu dieser Lösung gleichzeitig 0,57 g einer Initiatorlösung aus
2 g Kaliumperoxidisulfat in 100 ml Wasser und eine Suspension aus 4,5 g des Kupplermonomers
der Formel

[0136] 7,5 g Butylacrylat und 3 g Methacrylamidoundecansäure in 68 ml Methanol zugegeben.
Innerhalb 1 h wurden weitere 6,8 ml Initiatorlösung zugetropft, dann wurde 2 h bei
80°C nachgerührt. Anschließend wurde das Methanol abdestilliert und der wäßrige Rückstand
auf einen Feststoffgehalt von 10 Gew.-% eingestellt. Es wurde ein feinteiliger Latex
mit einem Rückstand von < 2 Gew.-% erhalten (Latexkuppler L 1).
[0137] Auf die gleiche Weise wurden die Latexkuppler L 2, L 3, L 4 hergestellt mit dem Unterschied,
daß außer dem Emulgiermittel Oleylmethyltaurid noch 0,7 g, 1,4 g, 2,8 g der Polyestercarbonsäure
I-2 als Na-Salz verwendet wurden.
[0138] Die Latexkuppler L 1 bis L 4 wurden verschiedenen Proben einer grünsensibilisierten
Silberhalogenidemulsion zugemischt, die aus 75 g Silberbromidiodid (Iodidgehalt 3
mol-%) und 72 g Gelatine, bezogen auf 1 kg Emulsion, bestand.
[0139] Die so präparierten Emulsionen wurden wie bei Beispiel 1 auf mit einer Haftschicht
versehene Cellulosetriacetatschichtträger aufgetragen, getrocknet und gehärtet.
Es wurden 1,2 g/m² Silberbromid und 1,7 g/m² Latexkuppler aufgetragen.
[0140] Die Proben wurden, wie in Beispiel 1 beschrieben, belichtet, verarbeitet und sensitometrisch
ausgewertet.
Tabelle 5
Probe |
max. Dichte |
Gradation |
λmax |
|
L 1 |
3,08 |
0,95 |
548 nm |
Vergleich |
L 2 |
3,22 |
1,09 |
550 nm |
erfindungsgemäß |
L 3 |
3,33 |
1,16 |
550 nm |
erfindungsgemäß |
L 4 |
3,58 |
1,26 |
548 nm |
erfindungsgemäß |
[0141] Aus der Tabelle 5 ist ersichtlich, daß durch den Zusatz von Polyestercarbonsäuren
in der Na-Salzform als Emulgierzusatz bei der Herstellung von Latexkupplern die maximale
Dichte und die Gradation erhöht werden kann.
Beispiel 4
[0142] Auf einer Cellulosetriacetatunterlage mit einer 4 µm dicken, aus Gelatine und schwarzem
kollidalen Silber bestehenden Antihaloschicht wurde eine 15 µm dicke rotsensibilisierte
Blaugrün-Emulsionsschicht aufgebracht.
[0143] Die Schicht enthielt pro m²:
8,129 g Gelatine
3,298 g Polyestercarbonsäure I-1
2,177 g Trikresylphosphat
7,13 g Silberbromid und
2,7 g Blaugrünkuppler der Formel

(40 Vol.-% Gelatine, 20 Vol.-% Polyestercarbonsäure I-1, bezogen auf Gesamtfeststoffgehalt).
[0144] In weiteren Proben wurden gleiche Mengen Polyestercarbonsäure I-2 und als Vergleich
Polyethylacrylat eingesetzt.
[0145] Die Schichten wurden nach der Trocknung an ein Klima von 23°C und 20 % rel. Luftfeuchtigkeit
angeglichen.
[0146] Die Brüchigkeit wurde mit der folgenden Apparatur bestimmt.
[0147] Eine Filmschleife, mit der Emulsion nach außen gekehrt, wird in ein Parallel-Backengerät
mit Kraftmeßdose eingespannt. Mit einer Quetschgeschwindigkeit von 10 cm/s fährt
die bewegliche Backe bis auf die doppelte Filmdicke an die feststehende Backe und
kehrt wieder um.
[0148] Der Kraft-Wegverlauf wird elektronisch und automatisch von einem XY-Schreiber aufgezeichnet.
[0149] Beim Bruch des Films wird
1. die Bruchkraft und
2. der Schleifendurchmesser bei Bruch
gemessen. Je höher die Bruchkraft und je niedriger der Schleifendurchmesser ist,
um so geringer ist die Brüchigkeit des Films.
Tabelle 6
Zusatz |
Bruchfestigkeit (23°C, 20 % v.F.) |
|
Schleifendurchmesser bei Bruch [mm] |
Bruchkraft [N] |
I-1 |
0,3 |
37 |
I-2 |
0,3 |
32 |
Polyethylacrylat |
0,4 |
30 |
ohne Zusatz |
0,5 |
28 |
[0150] Aus den Werten ist ersichtlich, daß bei Verwendung der erfindungsgemäßen Polyestercarbonsäuren
die mechanischen Eigenschaften verbessert werden und die Schichten ein verbessertes
Bruchfestigkeitsverhalten aufweisen.
Beispiel 5
[0151] Unter Verwendung der erfindungsgemäßen Natriumsalze der Polyestercarbonsäuren (pH
7,8) wurden Latices hergestellt. Die Herstellung für Latex 1 wird im folgenden beschrieben.
Vorschrift Latex 1
[0152] Unter Stickstoff wurden 2 g Polyestercarbonsäure 1-2 in verdünnter NaOH gelöst, so
daß eine Lösung von 2 g 1-2 in 225 ml mit einem pH-Wert von 8 erhalten wurde. Nach
Erwärmen auf 90°C wurden innerhalb einer Stunde gleichzeitig 40 g Butylacrylat und
40 g einer 1 gew.-%igen Azobiscyanvaleriansäure Natriumsalz zugetropft. Nach weiterem
2-stündigem Rühren bei 90°C wird ein Lates mit einem Feststoffgehalt von 13,7 Gew.-%
und einer mittleren Teilchengröße von 61 nm erhalten.
[0153] In analoger Weise wurden die Latices 2-14 hergestellt (Tabelle 7).
[0154] Die Latices zeichnen sich dadurch aus, daß sie im Vergleich zu den mit üblichen
anionischen Emulgatoren hergestellten Latices vergleichsweise wenig zu störender
Schaumbildung neigen. Außerdem sind sie sehr feinteilig und sehr gut mit den in fotografischen
Materialien verwendeten Bindemitteln, z.B. Gelatine mischbar, so daß auch bei Abmischung
mit fotografischen Gießlösungen klare Schichten erhalten werden.
[0155] In den Latices wurden folgende Monomere verwendet
Kupplermonomer K: Substanz gemäß Beispiel 3
Kupplermonomer W:
Tabelle 7
Latex |
Polyestercarbonsäure Na⁺ Salz (Menge in Gew.-%, bezogen auf Monomer) |
Monomer |
mittlere Teilchengröße [nm] |
Schäumen |
Anwendung in fotografischem Material |
1 |
I-2 |
5 |
Butylacrylat |
61 |
- |
Weichmacher |
2 |
I-2 |
10 |
Butylacrylat |
51 |
- |
Weichmacher |
3 |
I-2 |
50 |
Butylacrylat |
45 |
- |
Weichmacher |
4 |
I-2 |
10 |
Methylmethacrylat |
59 |
- |
Bindemittelzusatz |
5 |
I-2 |
50 |
Methylmethacrylat |
25 |
- |
Bindemittelzusatz |
6 |
I-2 |
100 |
Methylmethacrylat |
28 |
- |
Bindemittelzusatz |
7 |
I-3 |
10 |
Ethylacrylat |
28 |
- |
Weichmacher |
8 |
I-1 |
50 |
Methylmethacrylat |
24 |
- |
Bindemittelzusatz |
9 |
I-1 |
100 |
Methylmethacrylat |
19 |
- |
Bindemittelzusatz |
10 |
I-1 |
10 |
Ethylacrylat |
53 |
- |
Weichmacher |
11 |
I-1 |
50 |
Ethylacrylat |
26 |
- |
Weichmacher |
12 |
I-1 |
100 |
Kupplermonomer W |
61 |
- |
Weißkuppler |
13 |
I-1 |
82 |
Kupplermonomer K/Methacrylamidoundecansäure 55:45 Gew.-% |
69 |
- |
Purpurkuppler |
Beispiel 6
[0156] Ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial für die Color-Negativentwicklung wurde
hergestellt, indem auf einen transparenten Schichtträger aus Cellulosetriacetat die
folgenden Schichten in der angegebenen Reihenfolge aufgetragen wurden. Die Mengenangaben
beziehen sich jeweils auf 1 m². Für den Silberhalogenidauftrag werden die entsprechenden
Mengen AgNO₃ angegeben. Alle Silberhalogenidemulsionen waren pro 100 g AgNO₃ mit
0,5 g 4-Hydroxy-6-methyl-1,3,3a,7-tetraazainden stabilisiert.
Schicht 1 (Antihaloschicht)
[0157] Schwarzes kolloidales Silbersol mit 0,32 g Ag und 2,2 g Gelatine.
Schicht 2 (Zwischenschicht)
Schicht 3 (1. rotsensibilisierte Schicht)
[0159] rotsensibilisierte Silberchloridbromidiodidemulsion (5 mol-% Iodid; 2 mol-% Chlorid;
mittlerer Korndurchmesser 0,5 µm) aus
2,4 g AgNO₃, mit
1,1 g Emulgat E1 von Beispiel 1
0,06 g Rotmaske MR-1
0,045 g DIR-Kuppler DC-1
1,2 g Gelatine
Schicht 4 (2. rotsensibilisierte Schicht)
[0160] rotsensibilisierte Silberbromidiodid-emulsion (10 mol-% Iodid; mittlerer Korndurchmesser
0,8 µm) aus 2,9 g AgNO₃, mit
0,3 g Emulgat E1 von Beispiel 1
0,02 g der Rotmaske MR-1
0,04 g der DIR-Verbindung DC-2
Schicht 5 (Zwischenschicht)
Schicht 6 (1. grünsensibilisierte Schicht)
[0162] grünsensibilisierte Silberbromidiodid-emulsion (5 mol-% Iodid; mittlerer Korndurchmesser
0,4 µm) aus 2,2 g AgNO₃, mit
0,65 g Purpurkuppler PP 12
0,04 g DIR-Kuppler DC-3
0,02 g Gelbmaske MY-1
1,4 g Gelatine
Schicht 7 (2. grünsensibilisierte Schicht)
[0163] grünsensibilisierte Silberbromidiodid-emulsion (10 mol-% Iodid; mittlerer Korndurchmesser
0,8 µm) aus 2,7 g AgNO₃, mit
0,17 g Purpurkuppler PP12
0,04 g Gelbmaske MY-1
1,6 g Gelatine
Schicht 8 (Gelbfilterschicht)
[0164] gelbes kolloidales Silbersol mit
0,07 g Ag und 0,32 g Gelatine
Schicht 9 (1. blauempfindliche Schicht)
[0165] Silberbromidiodidemulsion (3 mol-% Iodid; mittlerer Korndurchmesser 0,3 µm) aus
0,95 g AgNO₃, mit
0,96 g Gelbkuppler GB 19
1,4 g Gelatine
Schicht 10 (2. blauempfindliche Schicht)
[0166] Silberbromidiodidemulsion (8 mol-% Iodid; mittlerer Korndurchmesser 0,8 µm) aus
1,0 g AgNO₃ mit
0,22 g Gelbkuppler GB 19
1,6 g Gelatine
Schicht 11 (Schutzschicht)
[0167] 1,1 g Gelatine und
0,8 g des UV-Absorbers UV 7
Schicht 12 (Schutzschicht)
Schicht 13 (Härtungsschicht)
[0169] 0,3 g Gelatine und
0,9 g Härtungsmittel gemäß Beispiel 1
[0170] Die Formeln der nicht in der Beschreibung aufgeführten Verbindungen sind:

[0171] Von dem Aufzeichnungsmaterial des beschriebenen Aufbaus wurden verschiedene Versionen
hergestellt, die sich ausschließlich durch das in Schicht 3 und Schicht 4 eingebrachte
Blaugrünkuppleremulgat unterscheiden.
[0172] Die erhaltenen Proben wurden anschließend hinter einem graduierten Graukeil belichtet
und dann in dem bei E.CH. Gehret, Britisch J. of Photography 1974, S. 597 beschriebenen
Prozeß entwickelt. Anschließend wurden die maximalen bg-Farbdichten gemessen (s. Tabelle
8).
Tabelle 8
Version |
Blaugrün Emulgat von Beispiel 1 |
max. Farbdichte |
|
A |
E1 |
1,96 |
Vergleich |
B |
E2 |
2,30 |
erf.gem. |
C |
E3 |
2,52 |
erf.gem. |
D |
E4 |
2,36 |
erf.gem. |
E |
E5 |
2,51 |
erf.gem. |
Beispiel 7
Colorpapieraufbau I
[0173] Ein Schichtträger aus beidseitig mit Polyethylen beschichtetem Papier wurde mit
folgenden Schichten versehen. Die Mengenangaben beziehen sich aus 1 m².
1. Eine Substratschicht aus 200 mg Gelatine mit KNO₃- und Chromalaunzusatz.
2. Eine Haftschicht aus 320 mg Gelatine.
3. Eine blauempfindliche Silberbromidchloridemulsionsschicht (20 mol-% Chlorid) aus
450 mg AgNO₃ mit 1600 mg Gelatine, 1,0 mmol Gelbkuppler GB 12, 27,7 mg 2,5-Dioctylhydrochinon,
erfindungsgemäß emulgiert mit einer Polyestercarbonsäure (Rezept 7.1).
Die Emulsion wurde durch Doppeleinlauf mit einer Korngröße von 0,8 µm hergestellt,
in der üblichen Weise geflockt, gewaschen und mit Gelatine redispergiert. Das Gewichtsverhältnis
Gelatine-Silber (als AgNO₃) betrug 0,5. Die Emulsion wurde anschließend mit 60 µmol
Thiosulfat pro mol Ag zur optimalen Empfindlichkeit gereift, für den blauen Spektralbereich
sensibilisiert und stabilisiert.
4. Eine Zwischenschicht aus 1200 mg Gelatine, 80 mg 2,5-Dioctylhydrochinon und 100
mg Trikresylphosphat.
5. Eine grünempfindliche Silberbromidchloridemulsionsschicht (20 mol-% Chlorid) aus
530 mg AgNO₃ mit 750 mg Gelatine, 0,625 mol Purpurkuppler PP 3, 43 mg 2,5-Dioctylhydrochinon,
emulgiert mit Polyestercarbonsäure (Rezept 7.2).
6. Eine Zwischenschicht aus 1550 mg Gelatine, 285 mg des UV-Absorbers UV 4, 80 mg
Dioctylhydrochinon, 650 mg Trikresylphosphat.
7. Eine rotempfindliche Silberbromidchloridemulsionsschicht (20 mol-% Chlorid) aus
400 mg AgNO₃ mit 1470 mg Gelatine, 0,780 mmol Blaugrünkuppler BG 24, emulgiert mit
Polyestercarbonsäure nach Rezept (7.3).
8. Eine Zwischenschicht aus 1200 mg Gelatine, 134 mg eines UV-Absorbers gemäß 6. Schicht
und 240 mg Trikresylphosphat.
[0174] Auf diesen Aufbau wird eine Schutzschicht aufgetragen, die pro m²
1 g Gelatine
16 mg Netzmittel der Formel
C₈F₁₇ SO₃
⊕ N(C₂H₅)₄
⊕
enthält. Die Trockenschichtdicke dieser Schicht beträgt etwa 1 µm. Auf diese Schicht
trägt man eine Härtungsschicht auf, die pro m²
34 mg Phenol
15,4 mg Netzmittel wie Schutzschicht
5,6 mg Saponin und
374 mg des Härtungsmittels gemäß Beispiel 1
enthält.
Vergleichspapieraufbau II
[0175] In der gleichen Weise wurde ein Colorpapieraufbau hergestellt, der die gleichen Mengen
an Gelb-, Purpur- und Blaugrünkupplern enthielt wie I, nur wurden die nach den Methoden
V1.1, V2.1, V3.1 hergestellten Farbkuppleremulgate verwendet.
Vergleichspapieraufbau III
[0176] Hergestellt wie Aufbau II, nur wurden die Farbkuppleremulgate V1.2, V2.2 und V3.2
verwendet.
[0177] Die Farbkuppleremulgate werden nach folgenden Rezepten hergestellt:
Rezept 7.1 Gelbkuppleremulgat mit Polyestercarbonsäure
[0178]
I. In 197 g Wasser werden
25 g Gelatine gelöst. Dazu wird eine Mischung von
2,5 g Polyestercarbonsäure I.1 und
5 g Essigsäureethylester eingerührt.
II. 25 g Gelbkuppler GB 12
0,25 g Dioctylhydrochinon
11,2 g Polyestercarbonsäure I.1 und
55 g Essigsäureethylester werden gemischt und
zusammen mit I. emulgiert.
V1.1
Vergleichsrezept mit Trikresylphosphat (TKP)
[0179] Ein Gelbkuppleremulgat wird auf die gleiche Weise wie bei Rezept 7.1 hergestellt,
nur wird anstelle der Polyestercarbonsäure die gleiche Menge Trikresylphosphat und
zusätzlich 0,42 g Netzmittel Dodecylbenzosulfonat in I. eingesetzt.
V1.2
Vergleichsrezept mit dem Polyesterdiol II-10
[0180] Ein Gelbkuppleremulgat wird auf die gleiche Weise wie bei Rezept V1.1 hergestellt,
nur wird anstelle von Tri kresylphosphat die gleiche Menge an Polyesterdiol II.10,
ein Ausgangsprodukt für die Polyestercarbonsäure eingesetzt.
Rezept 7.2
Herstellung eines Purpuremulgates mit Polyestercarbonsäure.
[0181]
I. In 5,1 kg Wasser werden 0,4 kg Gelatine gelöst.
Dazu wird eine Mischung von
0,075 kg Polyestercarbonsäure I.1 und
0,22 kg Essigsäureethylester gerührt.
II. Eine Mischung von
1 kg Purpurkuppler PP 3
0,2 kg 2,5-Dioctylhydrochinon
1 kg Polyestercarbonsäure I.1 und
2 kg Essigsäureethylester
werden in I. emulgiert.
V2.1
Vergleichspurpuremulgat mit konventionellen Ölformern
[0182] Es wird ein Purpuremulgat hergestellt wie Rezept 7.2, nur wird anstelle der Polyestercarbonsäure
die gleiche Menge eines Ölformergemisches Dibutylphthalat (DBP)/Trikresylphosphat
(TKP) 10:1 und als Netzmittel 0,32 g der Verbindung der Formel

in U emulgiert.
V2.2
Vergleichspurpuremulgat mit dem Ölformer Polyesterdiol II.10
[0183] Ein Purpurkuppleremulgat wird auf die gleiche Weise wie bei Rezept V2.1 hergestellt,
nur daß anstelle des Ölformergemisches DBP/TKP 10:1 die gleiche Menge des Polyesterdiols
II.10 eingesetzt wurde.
Rezept 7.3
Herstellung eines Blaugrünkuppleremulgates mit Polyestercarbonsäure
[0184]
I. 4g Gelatine werden in 52 g Wasser gelöst.
Dazu wird eines Mischung von
1,6 g Essigsäureethylester und
0,8 g Polyestercarbonsäure I.1 gegeben.
II. Eine Mischung von
8 g Blaugrünkuppler BG 24
7,2 g Polyestercarbonsäure I.1 und
12 g Essigsäureethylester
werden zur Mischung I gegeben und anschließend emulgiert.
V3.1
Blaugrünemulgat mit konventionellen Ölformern als Vergleich
[0185] Es wird ein Blaugrünkuppleremulgat nach Rezept 7.3 hergestellt, nur anstelle der
Polyestercarbonsäure wird die gleiche Menge des Ölformergemisches TBP/TKP 3:1 und
0,8 g des Netzmittels aus V2.1 zugesetzt.
V3.2
Vergleichs-Blaugrünemulgat mit dem Ölformer Polyesterdiol II.10
[0186] Das Emulgat wird auf die gleiche Weise wie bei Rezept V3.1 hergestellt, nur daß anstelle
des Ölformergemisches DBP/TKP 3:1 die gleiche Menge Polyesterdiol II.10 eingesetzt
wird.
[0187] Die erhaltenen Proben wurden anschließend hinter einem graduierten Graukeil belichtet.
Anschließend wurden die Papiere mit den nachfolgend aufgeführten Verarbeitungsbädern
in folgender Weise verarbeitet:
Entwicklung: 210 Sek., 33°C
Bleichen: 50 Sek., 20°C
Fixieren: 60 Sek., 20°C
Wässern: 120 Sek., 20°C
Trocknen.
Zusammensetzung der Bäder |
Entwickler: |
|
|
Benzylalkohol |
13 ml |
Hydroxylammoniumsulfat |
3 g |
Natriumsulfit |
2 g |
4-Amino-N-ethyl-N(ß-methan-sulfonamido-ethyl)-m-toluidin-sesquisulfat (Monohydrat) |
4,5 g |
Kaliumcarbonat |
36 g |
Kaliumbromid |
1,4 g |
Diethylen-triamino-pentaessigsäure, Pentanatriumsalz |
2 g |
Diethylenglykol |
12 ml |
Auffüllen mit Wasser auf 1 Liter pH = |
10,4 |
Bleichbad: |
Wasser |
700 ml |
|
NH₄-Fe-EDTA |
65 g |
|
EDTA |
10 g |
|
NH₄Br |
100 g |
|
mit Essigsäure auf pH 6,0 einstellen, Auffüllen mit Wasser auf 1 Liter |
Fixierbad: |
Ammoniumthiosulfat |
100 g |
|
Na-sulfit, sicc. |
10 g |
|
Na-disulfit |
3 g |
|
mit Wasser auffüllen auf 1 Liter. |
[0188] Anschließend wurden die maximalen Farbdichten der Gelb-, Blaugrün- und Purpurschichten
hinter den entsprechenden Filtern gemessen.
Tabelle 9
Colorpapier-Aufbau |
Rezept |
Ölformer |
relative Empfindlichkeit |
maximale Farbdichte |
Bemerkungen |
|
|
|
GB |
PP |
BG |
GB |
PP |
BG |
|
I |
7.1 |
}Polyester- |
100 |
100 |
100 |
2,30 |
2,25 |
2,20 |
erfindungsgemäß |
7.2 |
}carbon- |
7.3 |
}säure |
II |
V1.1 |
TKP |
85 |
90 |
85 |
1,80 |
1,75 |
1,90 |
Vergleich |
V2.1 |
TBP/TKP |
V3.1 |
TBP/TKP |
III |
V1.2 |
}Polyester- |
90 |
80 |
90 |
1,90 |
1,80 |
1,85 |
Vergleich |
V2.2 |
}diol |
V3.3 |
}II. 10 |
[0189] Aus den Daten geht hervor, daß die Empfindlichkeit der Schichten bei gleichen Emulsionen
gesteigert wird. Gleichzeitig nimmt die maximale Farbdichte gegenüber den Vergleichsversuchen
in allen Farbschichten um 10 - 20 % zu.
[0190] Außerdem enthält der Schichtverband des Versuchsaufbaus I weniger Netzmittel, das
in die Bäder diffundieren kann und Schaumbildung erzeugt.
[0191] Das Ergebnis des Vergleichsversuchs III zeigt, daß die Polyesterdiole zwar als Ölformer
einsetzbar sind, aber auch im Vergleich mit den Polyestercarbonsäuren keine hervorragenden
maximalen Farbdichten geben. Außerdem muß bei Verwendung von Polyesterdiolen als Ölformer
eine hohe Netzmittelmenge zugesetzt werden, damit die gewünschte geringe Teilchengröße
erhalten wird.
Beispiel 8
[0192] Nachweis der kombinierten Ölformer/Netzmittelwirkung der erfindungsgemäßen Polyestercarbonsäure.
[0193] Herstellung eines Blaugrünkuppleremulgates ohne Netzmittel.
Rezept 8.1
[0194]
I. 4 g Gelatine werden in 52 g Wasser gelöst. Dazu wird eine Mischung von
1,6 g Essigsäureethylester und
0,8 g Polyestercarbonsäure I.1 gegeben.
II. Eine Mischung von
8 g Blaugrünkuppler BG 24
7,2 g Polyestercarbonsäure I.1 und
12 g Essigsäureethylester
werden zur Mischung I gegeben und emulgiert. Der Essigester wird im Vakuum entfernt.
[0195] Als Vergleich werden in der gleiche Weise nach Rezept 8.1 Blaugrünkuppleremulgate
hergestellt, die anstelle der Polyestercarbonsäure I.1 im Falle
VV1 Trikresylphosphat (TKP) und im Falle
VV2 Polyesterdiol II.10 enthalten.
[0196] Die Teilchengröße und die Digestionsstabilität der Emulgate werden untersucht.
[0197] Die Messung der Teilchengröße erfolgt mit dem Autosizer II, Hersteller: MALVERN.
[0198] Die Digestionsstabilität wird geprüft, indem man die Emulgate bei 40°C 24 Stunden
unter Rühren stehen läßt und dann die Teilchengröße vor und nach Digestion vergleicht.
Ergebnis: |
Probe |
mittlerer Teilchendurchmesser [nm] |
Polydispersität |
Rezept 8.1 vor Digestion |
239,5 |
0,053 |
Rezept 8.1 nach Digestion |
255,2 |
0,060 |
VV1 |
400,9 |
0,270 |
VV2 |
429,1 |
0,287 |
[0199] Das mit der erfindungsgemäßen Polyestercarbonsäure hergestellte Blaugrünemulgat
hat ohne Netzmittelzusatz eine hervorragend niedrige Teilchengröße, die sich auch
nach der 24stündigen Digestion kaum ändert. Die mit dem Ölformer TKP (VV1) und mit
dem Ölformer Polyesterdiol (VV2) hergestellten Blaugrünkuppleremulgate haben wesentlich
gröbere Teilchen und eine höhere Polydispersität. Nach der Digestion vergröbern sich
die Teilchen so stark, daß eine Messung nicht mehr möglich ist.
[0200] Die erfindungsgemäße Polyestercarbonsäure vereinigt beide Eigenschaften miteinander:
Gute Lösungseigenschaften für Farbkuppler und sehr gute Netzmittelwirkung.