[0001] Die Erfindung betrifft einen feuerfesten keramischen Endstein für ein Abstichsystem
insbesondere an Stahl-Konvertern oder -Elektroöfen aus mehreren, hintereinander angeordneten
feuerfesten keramischen Formsteinen, die zusammen eine Durchgangsöffnung für die Stahlschmelze
umschließen.
[0002] Abstichsysteme dieser Art sind sowohl bei Konvertern, zum Beispiel LD-Konvertern
oder bodenabstechenden Elektroöfen, aber auch Nichteisen-Metallaggregaten bekannt,
zum Beispiel aus der AT-PS 326 164 oder der EP-OS 171 658.
[0003] Die einzelnen Formsteine des Abstiches weisen häufig eine Zylinderform auf, können
aber auch anders gestaltet sein und sind aus Gründen der Montagevereinfachung und
Ausbildung eines zylindrischen Durchgangskanals für die Metallschmelze häufig über
Nut/Feder-Verbindungen miteinander verbunden.
[0004] Wie sich aus der EP-OS 171 658 ergibt, ist am auslaßseitigen Ende des Abstichsystems
häufig eine Verschlußplatte vorgesehen und vor der Befüllung des Schmelzaggregates
wird ein loses, trockenes, feuerfestes Granulat in den Durchlaßkanal eingefüllt und
durch die bodenseitige Metallplatte gegen Ausfließen gesichert. Die Platte verhindert
aber nicht nur das Abfließen des Granulates nach unten, sondern nimmt gleichzeitig
später den statischen Druck der Metallschmelze auf. Zum Öffnen und Schließen der
Abstichöffnung wird die Platte einfach seitlich verschoben oder gedreht. Sobald das
Granulat dann ausgelaufen ist, folgt die Metallschmelze dem Weg durch den Abstich
zum Beispiel in eine Pfanne.
[0005] In der Praxis hat sich gezeigt, daß es insbesondere am auslaufseitigen Ende des Abstiches
oder anders ausgedrückt am auslaufseitigen (unteren) Ende des Endsteines des Abstichsystems
in besonderem Maße durch die auslaufende Metallschmelze zu Erosionen kommt. Hierdurch
ist die exakte Führung des Gießstrahls nicht mehr möglich, der Gießstrahl "flattert".
[0006] Schließlich bringen zunehmende Erosionen die Gefahr mit sich, daß das Granulat und/oder
die Metallschmelze unbeabsichtigt schon vor dem Öffnen des Ausgusses austreten.
[0007] Diese Gefahr wird zusätzlich dadurch erhöht, daß das Bedienungspersonal zwischen
den einzelnen Abstichen das ausflußseitige Ende des Abstiches "putzt" und dabei vor
allen Dingen von anhaftenden Schlacketeilchen oder Ansätzen, die sich dort gebildet
haben, reinigt, um für den nächsten Abstich wieder eine sichere Abdichtung der Bodenplatte
zu gewährleisten. Auch hierbei wird jedoch zusätzliches Steinmaterial des Abstiches
weggerissen und dieser Bereich damit zusätzlich aufgeweitet.
[0008] Dies alles hat zur Folge, daß teilweise nicht die gewünschten 100 oder 150 Chargen
gegossen werden können, sondern der Abstich schon vorher ausgebessert oder erneuert
werden muß.
[0009] Dabei müssen dann entweder der Endstein selbst oder sämtliche Formsteine des Abstiches
ausgebrochen und erneuert werden, obwohl im Grunde genommen nur der auslaßseitige
Endabschnitt reparaturbedürftig ist.
[0010] Die Erfindung zielt nun darauf ab, eine Möglichkeit aufzuzeigen, wie die Haltbarkeit
von Abstichsystemen der genannten Art erhöht werden kann. Dabei geht es insbesondere
darum, die im wesentlichen noch brauchbaren Teile des Abstiches für weitere Chargen
zu erhalten und/oder eine Reparaturmöglichkeit des Abstiches zu schaffen beziehungsweise
eine Reparatur zu vereinfachen.
[0011] Es wurde gefunden, daß das vorstehend angeführte Ziel dann erreicht werden kann,
wenn der Endstein des Abstichsystems senkrecht zur Durchflußrichtung der Metallschmelze
zweigeteilt ausgebildet und der in Durchflußrichtung der Schmelze untere Abschnitt
als zylinderförmiger Körper gestaltet und so angeordnet wird, daß er dichtend, aber
lösbar gegenüber dem darüber angeordneten oberen Abschnitt des Endsteins festlegbar
ist.
[0012] Ein wesentliches Merkmal der Erfindung besteht danach zunächst in der Unterteilung
des Endsteines in zwei Abschnitte. Diese Unterteilung wird dabei so vorgenommen, daß
der untere Abschnitt den Bereich abdeckt, der in besonderem Maße durch die genannten
Erosionen gefährdet ist. In der Regel wird dies nur ein kleiner, endseitiger Abschnitt
sein.
[0013] Aus diesem Grunde soll nach einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung der
zylinderförmige Körper gegenüber dem oberen Abschnitt eine geringere Höhe und die
Form einer runden Scheibe mit Durchflußöffnung aufweisen.
[0014] Das weitere wesentliche Merkmal der Erfindung besteht darin, daß dieser untere Abschnitt
lösbar (austauschbar) ist und zwar so, daß er nach unten (in Durchflußrichtung der
Schmelze gesehen) abnehmbar ist, ohne daß der obere Abschnitt des Endsteines und die
darüber angeordneten Formsteine ausgebrochen oder sonstwie demontiert werden müßten.
Im Stand der Technik war diese Lösbarkeit schon deshalb nicht möglich, weil der Stahlrahmen
nach unten konisch verjüngt ausgebildet ist.
[0015] Auf diese Weise kann der überwiegende Teil des Abstiches unmittelbar für weitere
Chargen genutzt werden und lediglich der letzte untere Endabschnitt wird repariert
oder gegen einen neuen ausgetauscht. Hierdurch wird die Haltbarkeit des Abstichsystems
insgesamt deutlich erhöht und vor allen Dingen der Bedarf an Feuerfestmaterial drastisch
reduziert. Darüber hinaus wird der Reparaturaufwand und die Reparaturzeit gegenüber
bekannten Reparaturverfahren stark vermindert, da nur noch der Austausch des von
außen leicht zugänglichen untersten Endabschnittes notwendig ist.
[0016] Dem Fachmann stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, den unteren zylinderförmigen
Körper austauschbar im Abstichsystem, aber dichtend gegenüber dem oberen Endsteinabschnitt
anzuordnen.
[0017] Üblicherweise wird zumindest der Endstein umfangsseitig in einem entsprechenden Stahlgerüst
gehalten, wie sich dies auch aus der EP-OS 171 658 ergibt.
[0018] Bei dieser Ausführungsform bietet es sich an, den zylinderförmigen Körper (die Scheibe)
an dem korrespondierenden unteren Ende des Stahlgerüstes zu befestigen.
[0019] Nach einer besonders vorteilhaften Ausführungsform weist der zylinderförmige Körper
dazu umfangsseitig eine Metallmanschette auf, die entsprechende Rastmittel zur Befestigung
am Stahlgerüst besitzt.
[0020] Diese Rastmittel können nach einer Ausführungsform aus einem Außengewinde bestehen,
vorzugsweise einem aus der Metallmanschette ausgedrückten Kordelgewinde, über das
der zylinderförmige Körper gegenüber einem korrespondierenden Innengewinde im Bereich
des Stahlgerüstes lösbar festgelegt wird.
[0021] Der zylinderförmige Körper wird dann praktisch in das Stahlgerüst hineingeschraubt,
bis seine obere Stirnfläche gegen die untere Stirnfläche des oberen Endstein-Abschnittes
anstößt. Ebenso ist es möglich, den zylinderförmigen Körper mit Hilfe von Keilen zu
befestigen, die zwischen Körper und Stahlrahmen von unten eingeschlagen werden.
[0022] Um etwaig vorhandene Toleranzen auszugleichen, kann zuvor auf die obere Stirnfläche
des zylinderförmigen Abschnittes eine elastische Zwischenschicht aufgelegt werden,
zum Beispiel eine feuerfeste keramische Fasermatte (die selbstverständlich ebenfalls
eine mittige Durchgangsöffnung aufweist) und die dann zwischen unterem und oberem
Endsteinabschnitt zusammengepreßt wird.
[0023] Soll der untere zylinderförmige Abschnitt ausgetauscht werden, wird er über das Gewinde
einfach wieder herausgedreht und durch ein neues Bauteil ersetzt.
[0024] Sollte der darüber liegende Endstein-Abschnitt Erosionserscheinungen zeigen, so
kann dieser jetzt zum Beispiel über eine bekannte Reparaturmasse ausgebessert werden,
wobei die neue Endscheibe als Schablone dient.
[0025] Nach einer alternativen Ausführungsform sind an der äußeren Umfangsfläche der Metallmanschette
mindestens zwei, vorzugsweise drei oder mehr radial abstehende Stifte befestigt.
Bei dieser Ausführungsform weist der korrespondierende Abschnitt des Stahlgerüstes
dann entsprechende Aufnahmeschlitze auf, die eine Öffnungsweite gleich oder geringfügig
größer als der Durchmesser der Stifte besitzen und der zylinderförmige Körper wird
dann mit seinen radial abstehenden Stiften in die Aufnahmeschlitze eingeführt und
dort festgelegt.
[0026] Um eine sichere Arretierung zwischen den beiden Teilen des Endsteins zu gewährleisten,
sind die Aufnahmeschlitze vorzugsweise so gestaltet, daß sie sich von der unteren
Stirnfläche des Stahlgerüstes in einer kurvenförmigen Bahn nach oben erstrecken und
dann in einen weitestgehend horizontalen Abschnitt übergehen. Es handelt sich dabei
um einen bajonettartigen Verschluß.
[0027] Es ist offensichtlich, daß die Aufnahmeschlitze nach innen, also in Richtung auf
den zylinderförmigen Körper, geöffnet sind, da sich nur so die Stifte einschieben
lassen.
[0028] Diese Ausführungsform wird in dem nachstehend beschriebenen zeichnerisch dargestellten
Beispiel noch näher erläutert.
[0029] Die Metallmanschette kann auf den keramischen Körper aufgeschrumpft werden, der keramische
zylinderförmige Abschnitt kann aber auch in die Manschette eingeklebt beziehungsweise
eingelegt werden, vorzugsweise unter Verwendung eines geeigneten Mörtels.
[0030] Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist die Stahlmanschette um den zylinderförmigen
Körper unterseitig herumgezogen und untergreift den Körper auf einer Teilfläche.
[0031] Hierdurch ist sichergestellt, daß das keramische Bauteil nicht nach unten herausfallen
kann.
[0032] Bei dieser Ausführungsform steht der untere Teil der Manschette über die untere Stirnfläche
des keramischen Körpers vor, so daß hier nach Verschließen der bodenseitigen Abdeckplatte
des Abstichsystems ein zylinderförmiger Hohlraum entsteht.
[0033] Dieser Hohlraum kann dadurch ausgefüllt werden, daß auf der Abdeckplatte zum Beispiel
eine in ihren Abmessungen dem Hohlraum entsprechende feuerfeste keramische Matte angeordnet
wird, die auch ein Ausrieseln des Granulates (wie oben beschrieben) verhindert.
[0034] Ebenso kann der zylinderförmige Körper aber auch auf seinem von der Metallmanschette
nicht abgedeckten unteren Teil nach unten verlängert werden, so daß dann die untere
Stirnfläche des unteren Endstein-Abschnittes mit der unteren Stirnfläche der Manschette
fluchtet.
[0035] Unterer und oberer Endstein-Abschnitt können aus denselben Materialien bestehen.
[0036] Vorzugsweise wird aber der besonders erosionsgefährdete untere Abschnitt aus einem
Material hergestellt, das gegenüber dem Material des oberen Abschnittes eine höhere
Stabilität gegen Erosionen aufweist.
[0037] Das keramische Material kann dabei beispielsweise sein:
- ein kohlenstoffhaltiges Material mit Al₂O₃ beziehungsweise MgO beziehungsweise
ZrO₂ mit Kohlenstoffbeziehungsweise keramischer Bindung
- das vorstehend genannte Material, mit anschließender Pechimprägnierung
- Siliziumkarbid (SiC), keramisch oder selbstgebunden beziehungsweise nitridgebunden.
[0038] Um die Haltbarkeit weiter zu erhöhen, kann die untere Scheibe ein isostatisch gepreßtes
Teil sein.
[0039] Da die Scheibe in Bezug auf den gesamten Abstich nur einen verschwindend kleinen
Teil ausmacht, fallen die aufgrund der besseren Qualität höheren Herstellungskosten
dabei praktisch nicht ins Gewicht. Im Gegenteil ergibt sich auch hieraus durch die
höheren Standzeiten ein zusätzlicher Kostenvorteil.
[0040] Schließlich ermöglicht die erfindungsgemäße Gestaltung eines Endsteines in besonders
vorteilhafter Weise auch eine gleichzeitige Inertgasspülung.
[0041] So können in dem keramischen unteren Abschnitt entsprechende im wesentlichen radial
verlaufende Durchgangskanäle angeordnet sein, die außenseitig über einen gemeinsamen
Ringkanal miteinander verbunden sind, der einen Anschlußbereich aufweist, über den
eine InertgasLeitung angeschlossen wird.
[0042] Bei dieser Ausführungsform wird dann im Stahlgerüst eine korrespondierende Öffnung
für die Gaszuführleitung vorgesehen und der Gasanschluß im zylinderförmigen Körper
so angeordnet, daß er nach Festlegung des unteren Abschnittes am oberen Abschnitt
des Endsteines direkt vor der Öffnung im Stahlgerüst liegt und die Gasleitung so unmittelbar
angeschlossen werden kann.
[0043] Nach einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung verlaufen die Gaszuführkanäle
nicht exakt radial, sondern zwischen einer radialen und tangentialen Zuordnung zur
inneren Umfangsfläche der Durchgangsöffnung, wodurch sich eine Zirkulationsströmung
des Inertgases, zum Beispiel Argon, einstellen läßt.
[0044] Auch diese Ausführungsform wird anhand des nachstehenden Beispieles noch näher erläutert.
[0045] Dabei zeigen
Figur 1 einen Vertikalschnitt durch einen erfindungsgemäßen, zweigeteilten Endstein
und im unteren Teil eine Teilansicht eines Horizontalschnittes entlang der Linie A
- A,
Figur 2 eine entsprechende Darstellung gemäß Figur 1 mit einer alternativen Ausführungsform
des unteren Endstein-Abschnittes,
Figur 3 ebenfalls eine entsprechende Darstellung wie Figur 1 mit einer dritten Ausführungsform
des unteren Abschnittes des Endsteins, wobei eine Möglichkeit zur Inertgasspülung
vorgesehen ist.
[0046] In den Figuren sind gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen dargestellt.
[0047] Bei der in Figur 1 wiedergegebenen Ausführungsform ist der untere Abschnitt des Endsteines
10 eines Abstichsystems dargestellt. Der Endstein 10 besteht aus einem oberen Abschnitt
12 und einem unteren Abschnitt 14. Der Endstein 10 sitzt in einem Stahlrahmen 16 ein.
[0048] Der obere Abschnitt 12 des Endsteins 10 weist im wesentlichen eine Zylinderform
auf und ist in seinem unteren Teil bei 18 konisch etwas verjüngt ausgebildet und liegt
dort auf einer korrespondierenden, schräg verlaufenden Stufe 20 des Stahlrahmens 18
auf. Der obere Abschnitt 12 besitzt eine mittige, zylinderförmige Durchgangsöffnung
22.
[0049] An die nach innen schräg verlaufende Stufe 20 schließt sich ein zylinderförmiger
Teil 24 des Stahlrahmens 16 an. In diesem zylinderförmigen Teil 24 liegt der untere
Abschnitt 14 des Endsteins 10 ein.
[0050] Der untere Abschnitt 14 weist ebenfalls die Form eines zylinderförmigen Abschnittes
mit einer zur Durchgangsöffnung 22 korrespondierenden Durchgangsöffnung 26 auf und
besteht aus einem feuerfesten keramischen Körper 14a, der über einen feuerfesten Mörtel
in einer Metallmanschette 28 einliegt, die den keramischen Körper 14a umfangsseitig
und unterseitig im Randbereich einfaßt.
[0051] Zur Ausbildung einer fluchtenden unteren Stirnfläche ist der keramische Körper 14a
in dem von der Metallmanschette 28 nicht abgedeckten Bereich nach unten verlängert
ausgebildet (14b).
[0052] Die Metallmanschette 28 weist umfangsseitig drei, im Winkel von jeweils 120 Grad
zueinander angeordnete Metallstifte 30 auf, die an der Metallmanschette 28 angeschweißt
sind.
[0053] Die Stifte 30 liegen in korrespondierenden Aufnahmeschlitzen 32 ein, die an der
Innenseite im Stahlrahmen 16 ausgebildet sind.
[0054] Wie sich insbesondere der gestrichelten Darstellung im oberen Teil von Figur 1 entnehmen
läßt, verlaufen die Aufnahmeschlitze 32 zunächst von der unteren Stirnfläche 34 axial
nach oben (36a), gehen dann in einen gekrümmten Abschnitt 36b über und enden schließlich
in einem parallel zur unteren Stirnfläche 34 angeordneten Endabschnitt 36c.
[0055] Bei der Montage des unteren Abschnittes 14 wird dieser also mit den Stiften 30 entlang
der Aufnahmeschlitze in einer drehenden Bewegung in Richtung auf den oberen Abschnitt
12 geführt, bis die Stifte 30 gegen die hintere Stirnfläche der Aufnahmeschlitze 32
anschlagen. Die Montage kann mittels eines Werkzeugs erfolgen, wobei entsprechende
Verankerungslöcher in der unteren Stirnfläche der Metallmanschette vorgesehen werden
können.
[0056] Die Dimensionierung des unteren Abschnittes 14, der Stifte 30 beziehungsweise der
Aufnahmeschlitze 32 ist so gewählt, daß der untere Abschnitt 14 in dem Moment, wo
die Stifte 30 gegen das hintere Ende der Aufnahmeschlitze 32 anstoßen oder kurz davor
stehen, unmittelbar und dichtend gegenüber dem oberen Abschnitt 12 des Endsteins 10
anliegt.
[0057] Um gewisse herstellungstechnisch bedingte Toleranzen ausgleichen zu können, kann
zwischen unterem Abschnitt 14 und oberem Abschnitt 12 noch eine dünne elastische Zwischenschicht
angeordnet werden, zum Beispiel ein feuerfestes keramisches Faservlies.
[0058] Ist es nun im Verlaufe verschiedener Chargen am unteren Rand des Abschnittes 14 bei
38 zu einer Erosion des feuerfesten Materials gekommen, braucht nicht mehr, wie beim
Stand der Technik, der gesamte Endstein beziehungsweise das gesamte Abstichsystem
ausgetauscht werden, vielmehr kann jetzt ohne weiteres von außen der untere Abschnitt
14 auf umgekehrtem Wege wie bei der Montage wieder herausgedreht und durch einen
neuen Abschnitt 14 ersetzt werden.
[0059] Das Abstichsystem steht danach unmittelbar wieder für weitere Abgüsse zur Verfügung.
[0060] Das Ausführungsbeispiel nach Figur 2 entspricht mit einer Ausnahme dem gemäß Figur
1. Der Unterschied besteht darin, daß der untere Abschnitt 14 als Scheibe konstanter
Höhe ausgebildet ist, so daß zwischen der unteren Stirnfläche 40 des zylinderförmigen
Körpers 14 und der unteren Stirnfläche 42 der Metallmanschette 28 ein zylinderförmiger
Hohlraum 44 ausgebildet wird.
[0061] Um nach dem eingangs beschriebenen Einfüllen eines Granulates in die Durchgangsöffnungen
22, 26 ein Auslaufen dieses Granulates, das zum Beispiel aus Olivin bestehen kann,
zu verhindern, wird bei dieser Ausführungsform vorzugsweise auf den (nicht dargestellten)
unteren Metalldeckel des Abstichsystems eine elastische feuerfeste keramische Fasermatte
aufgebracht, die in ihren Abmessungen dem Hohlraum 44 entspricht und diesen entsprechend
ausfüllt, solange der Metalldeckel in der Verschlußposition ist.
[0062] Die Ausführungsform nach Figur 3 schließlich entspricht der nach Figur 2 mit ein
er weiteren Ausnahme. Von der oberen Stirnfläche 46 des zylinderförmigen Abschnittes
14 erstrecken sich hier mehrere Kanäle 48 in das Feuerfestmaterial hinein und diese
Kanäle haben eine Ausrichtung, die zwischen einer radialen und einer tangentialen
Position mit Bezug auf die Innenwand 50 der Durchgangsöffnung 26 liegt, wie der untere
Teil von Figur 3 ohne weiteres erkennen läßt.
[0063] Die Kanäle 48 münden mit ihrem inneren Ende in die Durchgangsöffnung 26 und mit
ihrem äußeren Ende in einen umfangsseitigen Ringkanal 52, der bei 54 einen Anschlußstutzen
56 aufweist, der sich durch die Metallmanschette 28 erstreckt und sich an einer Stelle
befindet, die nach Festlegung des unteren Abschnittes 14 gegenüber dem oberen Abschnitt
12 des Endsteines 10 unmittelbar gegenüber einer radialen Durchbrechung 58 im Stahlrahmen
16 liegt, so daß an dieser Stelle eine Gaszuführleitung 60 durch die Öffnung 58 durchgeführt
und auf den Anschlußstutzen 56 aufgesetzt werden kann. Über die Gaszuführleitung 60
wird beim späteren Betrieb, das heißt in dem Moment, wo die Metallschmelze ausfließt,
ein Inertgas, wie Argon eingespült, das dann über den Ringkanal 52 und die Kanäle
48 in die Durchgangsöffnung 26 eingedüst wird zum Zwecke der Vermeidung einer Aufoxidation
der Metallschmelze.
[0064] Selbstverständlich kann die Anordnung der Kanäle 48 auch anders erfolgen und es kann
auch im Bereich der Durchgangsöffnung 26 ein zusätzlicher Ringkanal zum Eindüsen
des Inertgases vorgesehen werden.
1. Feuerfester keramischer Endstein für ein Abstichsystem, insbesondere an Stahl-Konvertern
oder -Elektroöfen, aus mehreren, hintereinander angeordneten, feuerfesten keramischen
Formsteinen, die zusammen eine Durchgangsöffnung für die Stahlschmelze umschließen,
dadurch gekennzeichnet, daß der Endstein (10) senkrecht zur Durchflußrichtung der
Stahlschmelze zweigeteilt ausgebildet und der in Durchflußrichtung der Schmelze untere
Abschnitt (14) als zylinderförmiger Körper gestaltet ist, der dichtend, aber lösbar
gegenüber dem darüber angeordneten oberen Abschnitt (12) des Endsteines (10) festlegbar
ist.
2. Endstein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zylinderförmige Körper
(14) gegenüber dem oberen Abschnitt (12) eine geringere Höhe und die Form einer runden
Scheibe aufweist.
3. Endstein nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zylinderförmige
Körper (14) umfangsseitig eine Metallmanschette (28) aufweist.
4. Endstein nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallmanschette (28)
um den zylinderförmigen Körper (14) unterseitig herumgezogen ist und diesen auf einer
Teilfläche untergreift.
5. Endstein nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der zylinderförmige Körper
(14) auf seinem von der Metallmanschette (28) nicht abgedeckten unteren Bereich nach
unten verlängert ist (14b), unter Ausbildung einer gemeinsamen unteren Stirnfläche
mit der Unterseite des zugehörigen Randabschnittes der Metallmanschette (28).
6. Endstein nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallmanschette
auf den zylinderförmigen Körper aufgeschrumpft ist.
7. Endstein nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallmanschette
ein Außengewinde, vorzugsweise ein aus der Metallmanschette ausgedrücktes Kordelgewinde
aufweist, über das der zylinderförmige Körper gegenüber einem korrespondierenden Innengewinde
im Bereich eines den Endstein insgesamt aufnehmenden Stahlrahmens lösbar festlegbar
ist.
8. Endstein nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß an der
äußeren Umfangsfläche der Metallmanschette (28) mindestens zwei, vorzugsweise drei
oder mehr radial abstehende Stifte (30) befestigt sind, zur lösbaren Festlegung des
zylinderförmigen Körpers (14) in korrespondierenden Aufnahmeschlitzen (32) in einem
den Endstein (10) insgesamt aufnehmenden Stahlrahmen (16).
9. Endstein nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der zylinderförmige
Körper (14) aus einem Material besteht, das gegenüber dem Material des oberen Abschnittes
(12) des Endsteins (10) eine höhere Stabilität gegenüber Erosion aufweist.
10. Endstein nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der zylinderförmige Körper
(14) aus einem kohlenstoffhaltigen keramischen Material auf Basis Al₂O₃, MgO oder
ZrO₂ mit Kohlenstoff- oder keramischer Bindung oder Siliziumkarbid, keramisch- oder
selbstgebundenen oder einem nitridgebundenen keramischen Material besteht.
11. Endstein nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß der aus
einem feuerfesten keramischen Material bestehende Teil des zylinderförmigen Körpers
(14) ein isostatisch gepreßtes Teil ist.
12. Endstein nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der zylinderförmige
Körper (14) einen oder mehrere Kanäle (48, 52) aufweist, die untereinander verbunden
sind und von denen mindestens einer in die Durchgangsöffnung (26) des zylinderförmigen
Körpers (14) mündet und zumindest einer zur Umfangsfläche des zylinderförmigen Körpers
(14) hin geöffnet ist zum Anschluß einer Gaszuführleitung (60).
13. Endstein nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanäle (48, 52) im
Bereich der oberen Stirnfläche (46) des zylinderförmigen Körpers (14) verlaufen.
14. Endstein nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanäle (48)
eine Ausrichtung aufweisen, die zwischen einer radialen und einer tangentialen Zuordnung
zur Innenfläche (50) der Durchgangsöffnung (26) liegt.