[0001] Die Erfindung betrifft eine Haltevorrichtung zum Verankern einer Membrane an einem
ortsfesten Bauteil nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 sowie ein Haltestück nach
dem Oberbegriff des Anspruches 12.
[0002] Eine dem Oberbegriff des Anspruches 1 entsprechende Haltevorrichtung ist aus der
DE-PS 21 22 167 bekannt. Diese Haltevorrichtung weist ein Haltestück auf, das mit
einem gabelartigen Greifteil versehen ist, in das der mit einer wulstartigen Verdickung
versehene Rand einer Membrane eingeschoben werden kann. Unter einer Membrane versteht
man in diesem Zusammenhang ein aus flexiblem und gegebenenfalls verstärktem Kunststoff
bestehendes Bauteil, das beispielsweise zur Bildung von Dachflächen verwendet werden
kann. Die wulstartige Randverdickung wird bei derartigen Membranen als Kederrand bezeichnet.
[0003] Üblicherweise werden derartige Membranen, die beispielsweise als Dachhaut aufgespannt
werden sollen, an einer Vielzahl von Randstellen bzw. entlang der gesamten Ränder
von einer Haltevorrichtung entsprechend dem obengenannten Beispiel erfaßt und dadurch
in ihre endgültige Form gebracht und in dieser fixiert. Bei der gattungsgemäßen Haltevorrichtung
ergeben sich jedoch insofern Probleme, als diese nicht zur Aufnahme von Tangentialkräften
geeignet ist, da der Kederrand lediglich in das gabelartige Greifteil eingeschoben
wird, welches jedoch nur zur Übertragung von Kräften geeignet ist, die im wesentlichen
senkrecht zum Membranrand verlaufen. Hieraus resultiert das Problem, daß sich die
auftretenden Tangentialkräfte in Eckbereichen der Membrane summieren, so daß es dort
zum Reißen der Membrane kommen kann, wenn die aufsummierten Tangentialkräfte die Reißfestigkeit
der Membrane überschreiten.
[0004] Ferner ergeben sich bei der bekannten Haltevorrichtung Probleme insoweit, als das
Haltestück derselben nicht bei geschlossenen, wie beispielsweise kreisförmigen, Membranerändern
verwendet werden kann, da ein Einfädeln eines derartigen geschlossenen Randes in
das gabelartige Greifteil des Haltestückes nicht möglich ist.
[0005] Es ist zwar eine Haltevorrichtung zur Aufnahme von Tangentialkräften bekannt, bei
der der Membranrand festgeklemmt wird, so daß pro Befestigungs- bzw. Spannstelle Tangentialkräfte
aufgenommen werden können. Jedoch ergibt sich bei dieser Haltevorrichtung das Problem,
daß die Membrane im Bereich der Klemmstellen mit einer Lochung versehen werden muß,
durch die im Montagezustand ein Schraubbolzen der Haltevorrichtung, der zum Aufbringen
der Klemmkräfte dient, hindurchgeführt wird. Durch die Lochung der Membrane ergibt
sich jedoch eine Materialschwächung, und es hat sich in der Praxis gezeigt, daß es
zum Riß der Membrane kommt, falls die Lochleibung beim Auftreten sehr hoher Kräfte
mit dem Bolzen in Berührung kommt.
[0006] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Haltevorrichtung der im Oberbegriff
des Anspruches 1 angegebenen Art zu schaffen, die die Aufnahme von Kräften senkrecht
zum Membranrand als auch von Tangentialkräften, die parallel zum Membranrand gerichtet
sind, ermöglicht, ohne daß eine Rißgefahr in Eckbereichen oder im Bereich der Spannstellen
auftritt.
[0007] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruches 1.
[0008] Durch die örtliche Trennung zwischen den zueinander parallelen, planen Klemmflächen,
die den festzuklemmenden planen Rand der Membrane zwischen sich aufnehmen, und dem
Krafteinleitungsteil wird auf überraschend einfache Art und Weise das Problem gelöst,
pro Befestigungs- bzw. Spannstelle sicher die auftretenden Tangentialkräfte aufzunehmen,
ohne daß dabei die Membrane gelocht oder in andere Art und Weise verletzt werden müßte,
was bisher zu dem Nachteil einer Materialschwächung geführt hat. Die sichere Aufnahme
der örtlich auftretenden Tangentialkräfte pro Befestigungs- bzw. Spannstelle verhindert
dabei das Aufsummieren der Tangentialkräfte in Eckbereichen der Membrane, so daß
in diesen Abschnitten ein Überschreiten der materialbedingten Reißfestigkeit sicher
vermieden werden kann.
[0009] Hierbei kann bei geeigneter Anordnung der Membrane das Haltestück durch seine Klemmwirkunng
sowohl die senkrecht als auch die parallel zum Membranrand auftretenden Kräfte aufnehmen.
[0010] In der DE-OS 23 03 500 ist zwar von einer Klemmvorrichtung die Rede, jedoch dient
diese zum Festklemmen der Wulste, nicht jedoch zum Festklemmen des planen Randbereiches.
In diesem Zusammenhang ist hervorzuheben, daß gemäß den Definitionen vorliegender
Anmeldung, die auf den im vorliegenden technischen Bereich üblichen Definitionen basieren,
der Rand der Membrane der plane flächenartige Randbereich ist, an denen sich unter
Umständen eine Randverdickung, beispielsweise in Form des eingangs erwähnten sogenannten
Kederrandes, anschließen kann, jedoch nicht muß. Daher ist bei der Vorrichtung der
DE-OS 23 03 500 ein Festklemmen des planen Randbereiches nicht möglich, da die dort
vorgesehene obere Platte der in dieser Druckschrift beschriebenen Vorrichtung einen
hakenartigen Vorsprung aufweist, der bei einem Aufeinanderpressen der Platten zu einer
nicht hinnehmbaren Beschädigung der Mambrane führen würde.
[0011] Eine derartige Wirkung ist auch bei der aus dem DE-GM 76 26 592 bekannten Vorrichtung
nicht möglich, da dort ebenfalls nur der Kederrand mittels einer Druckstange festgehalten
wird, während die sich an den Kederrand anschließenden Randbereiche der jeweiligen
Membran nur über den oberen Rand von Schenkeln eines U-Profiles verlaufen, ohne daß
dort entsprechende Klemmflächen vorhanden wären.
[0012] Bei einer weiteren aus der DD 247 938 bekannten Vorrichtung wird schließlich ebenfalls
nur ein Festhalten des Kederrandes bezweckt, wobei gemäß den Angaben in diesem Dokument,
trotz der daraus resultierenden Verankerung eine bestimmte funktionelle Bewegungsmöglichkeit
für die Membrane übrig bleiben soll, so daß genau des Gegenteil dessen bezweckt wird,
was mit der Haltevorrichtung gemäß vorliegender Erfindung angstrebt wird.
[0013] Die Unteransprüche haben vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung zum Inhalt.
[0014] Wird das Haltestück mit einer Ausnehmung zur Aufnahme einer Randverdickung, insbesondere
eines Keders einer Membrane, versehen, kann diese Verdickung als Abstützung verwendet
werden, um senkrecht zum Membranrand auftretende Kräfte aufzunehmen, falls die Klemmwirkung
allein aufgrund der besonderen Anordnung der Membrane die Aufnahme dieser senkrecht
zum Membranrand auftretenden Kräfte nicht erlauben würde.
[0015] Hierbei bietet die Anordnung von entsprechend ausgebildeten Ausnehmungen die Möglichkeit
der Schaffung von Stützflächen, an die sich die Randverdickung zur Aufnahme der Kräfte
anlegen kann. Die Form der Ausbildung hängt von der Form der Randverdickung ab, ist
jedoch bevorzugterweise von abgerundeter Gestalt, damit keine Verletzungsgefahr der
Membrane durch scharfe Kanten besteht.
[0016] Eine besonders einfach herzustellende, kostengünstige Ausbildung ergibt sich, wenn
das Haltestück zwei Klemmplatten aufweist, die mit den Klemmflächen versehen sind.
Die Klemmplatten können aus unterschiedlichen, je nach Anwendungsfall geeigneten
Materialien bestehen und sind in ihrer Länge je nach Anwendungsfall anpaßbar. Da die
Klemmplatten separate Bauteile darstellen, können sie im Bedarfsfalle leicht ausgewechselt
werden, wobei es natürlich möglich ist, nur eine der Klemmplatten zu entfernen und
durch eine andere zu ersetzen, falls die andere noch funktionstüchtig ist.
[0017] Als Klemmkraft-Erzeugungseinrichtung kann vorteilhafterweise eine Schraubverbindung
vorgesehen sein, die zum einen kostengünstig und leicht montierbar ist und die zum
anderen eine genaue Einstellung der Klemmkraft auf einfache Art und Weise ermöglicht.
Es ist jedoch auch denkbar, andere Arten von Klemmkraft-Erzeugungseinrichtungen zu
verwenden, wie beispielsweise Klemmklammern oder ähnliches.
[0018] Zur Anpassung an unterschiedliche Einbaufälle kann die Ausnehmung entweder nur in
einer der Klemmplatten angeordnet sein, oder sie kann geteilt ausgeführt werden, wobei
dann jeweils in einer der Klemmplatten ein Teil der Ausnehmung angeordnet ist, so
daß sich die gewünschte Form der Ausnehmung insgesamt nach dem Zusammensetzen der
Klemmplatten ergibt.
[0019] Bei entsprechend großer Länge des Haltestückes ist die Ausnehmung schlitzartig ausgebildet
und erstreckt sich über die gesamte Länge des Haltestückes, wobei dann ein entsprechend
langer Randabschnitt der Membrane in dem Schlitz aufgenommen wird.
[0020] Vorteilhafterweise kann zwischen die Klemmflächen und das Krafteinleitungsteil des
Haltestückes eine Dichtung eingelegt werden. Weist das Haltestück Klemmplatten auf,
kann beispielsweise eine Dichtfolie verwendet werden, die ein seitig oder beiderseitig
der eingeklemmten Membrane zwischen diese und die benachbarten Klemmflächen und das
Krafteinleitungsteil eingelegt wird.
[0021] Weiterhin kann das Haltestück der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung auch zur Aufnahme
zweier oder mehrerer Membranen geeignet ausgeführt sein. Beispielsweise weist das
Haltestück zur Aufnahme zweier Membranen ein mittig angeordnetes Krafteinleitungsteil
auf, zu dessen beiden Seiten Klemmflächen vorgesehen sind. Dabei ergibt sich der
Vorteil, daß durch die Betätigung lediglich einer einzigen Klemmeinrichtung Klemmkräfte
für das Halten zweier Membranen aufgebracht werden können.
[0022] Wie auch bei einem Haltestück für eine einzige Membrane kann auch ein Haltestück
für mehrere Membranen mit entsprechend ausgebildeten Ausnehmungen zur Aufnahme von
Randverdickungen versehen sein, damit auch hier evtl. nichtausreichende Klemmkräfte
für senkrecht zur Membranrand auftretende Belastungen durch eine Abstützung der Randverdickung
an Stützflächen der Ausnehmungen kompensiert werden können.
[0023] In Anspruch 12 ist ein Haltestück zum Verankern von Membranen an einem ortsfesten
Bauteil definiert, da dieses Haltestück ein selbständig handhabbares Bauteil darstellt,
das beispielsweise nicht immer mit einer Spanneinrichtung der Haltevorrichtung gemäß
Anspruch 1 kombiniert werden muß. So ist es beispielsweise möglich, das Haltestück
ohne Zwischenschaltung einer Spanneinrichtung direkt am ortsfesten Bauteil festzulegen,
falls eine Einstellung der Spannung durch eine Spanneinrichtung nicht erforderlich
ist, oder auf andere Art und Weise erreicht werden kann.
[0024] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus nachfolgender
Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung.
[0025] Es zeigt:
Fig. 1 eine schematisch leicht vereinfachte Darstellung einer Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Haltevorrichtung;
Fig. 2 eine schematisch leicht vereinfachte Schnittdarstellung durch eine alternative
Ausführungsform eines Haltestückes der Haltevorrichtung;
Fig. 3 eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung einer weiteren Ausführungsform des
Haltestückes;
Fig. 4 und Fig.5 eine Seiten- bzw. Draufsicht auf eine Klemmplatte eines Klemmplattenpaares
eines Haltestückes der Haltevorrichtung;
Fig. 6 und Fig. 7 eine der den Fig. 4 und 5 entsprechende Darstellung einer zweiten
Klemmplatte des Klemmplattenpaares;
Fig. 8 eine schematisch leicht vereinfachte Darstellung einer Anwendungsmöglichkeit
der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung;
Fig. 9 eine der Fig. 8 entsprechende vergrößerte Darstellung eines Details "X" in
Fig. 8;
Fig. 10 eine schematisch vereinfachte Draufsicht auf eine Anordnung einer Mehrzahl
von versetzt miteinander verbundenen Klemmplatten zur Bildung eines über den gesamten
Rand einer Membrane verlaufenden Haltestückes der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung;
und
Fig. 11 eine Ansicht der Anordnung der Fig. 10 aus Richtung der Pfeile A-A in Fig.
10.
[0026] Gemäß Fig. 1 ist eine Haltevorrichtung 1 zum Verankern einer Membrane 2 an einem
schematisch vereinfacht dargestellten ortsfesten Bauteil 3 dargestellt.
[0027] Die Haltevorrichtung 1 weist ein Haltestück 4 auf, das an einem Rand 5 der Membrane
2 angreift.
[0028] Ferner weist die Haltevorrichtung 1 eine Spanneinrichtung 6 auf, die an einem Ende
mit dem Haltestück 4 verbunden ist und die am anderen Ende am ortsfesten Bauteil 3
befestigt ist.
[0029] Erfindungsgemäß ist das Haltestück 4 der Haltevorrichtung 1 als Klemmeinrichtung
ausgebildet, die zwei parallel gegenüberliegende plane Klemmflächen 7 und 8 aufweist.
Wie Fig. 1 zeigt, ist der Rand 5 der Membrane 2 zwischen die Klemmflächen 7, 8 eingeführt
und wird von diesen kraftschlüssig durch Aufbringung entsprechender Klemmkräfte festgelegt.
Hierzu weist die Klemmeinrichtung eine Klemmkraft-Erzeugungseinrichtung 9 auf. Diese
Klemmkraft-Erzeugungseinrichtung 9 ist außerhalb des Bereiches der Klemmflächen angeordnet
und wirkt auf ein Krafteinleitungsteil 10, das mit den Klemmflächen 7, 8 verbunden
ist.
[0030] Fig. 1 verdeutlicht hierbei, daß durch die zuvor beschriebene Anordnung zum einen
der Rand 5 der Membrane 2 sicher zwischen den Klemmflächen 7 und 8 fixiert werden
kann, und daß zum anderen dabei keine Verletzung der Membrane 2 erforderlich ist,
da die Klemmkraft-Erzeugungseinrichtung 9 außerhalb des Bereiches der Klemmflächen
7, 8 an einem Teil des Haltestückes 4 angreift, das das zuvor erwähnte Kraft einleitungsteil
10 bildet und das die von der Klemmkrafterzeugungseinrichtung 9 aufgebrachten Klemmkräfte
auf die Klemmflächen 7, 8 überträgt.
[0031] Fig. 1 zeigt ferner im einzelnen, daß das als Klemmeinrichtung ausgebildete Haltestück
4 zwei Klemmplatten 11, 13 unterschiedlicher Länge und Dicke aufweist, wobei die aufgrund
der gewählten Darstellung obere, dünnere und schmalere Klemmplatte 11 mit einem Schraubbolzen
12 einstückig versehen ist. Die Klemmplatte 13 hingegen weist eine Ausnehmung 14
für den Durchtritt des Schraubbolzens 12 auf, der zusammen mit einer Mutter 15 und
einer Unterlegscheibe 16 bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform die Klemmkraft-Erzeugungseinrichtung
9 bildet.
[0032] Wie Fig. 1 ferner verdeutlicht, wird das Krafteinleitungsteil 10 von den zwei Abschnitten
der Platten 11 und 13 gebildet, die den Schraubbolzen 12 bzw. die Ausnehmung 14 aufweisen.
Die Platten 11, 13 sind an ihren im Montagezustand gegenüberliegenden Seiten mit den
Klemmflächen 7 und 8 versehen, wobei diese bei der dargestellten Ausführungsform einstückig
mit dem Krafteinleitungsteil 10 verbunden sind. Die Klemmplatte 13 weist bei der dargestellten
Ausführungsform ferner eine im wesentlichen rechteckförmig ausgebildete, mit abgerundeten
Kanten versehene Ausnehmung 17 zur Aufnahme einer Verdickung 18 des Randes 5 der Membrane
2 auf. Fig. 1 zeigt, daß die Ausnehmung 17 vollständig in der Platte 13 angeordnet
ist und von der planen gegenüberliegenden Fläche der Klemmplatte 11 im Montagezustand
des Haltestücks 4 verschlossen wird. Die Ausnehmung 17 zur Aufnahme der Randverdickung
bzw. des Keders 18 weist hierbei eine Stützfläche 19 auf, an die sich die Randverdickung
18 anlegen kann, falls Kräfte in Richtung senkrecht zum Rand 5 der Membrane 2 auftreten,
die von den erzeugten Klemmkräften allein nicht aufgenommen werden können. In einem
solchen Fall dienen die durch die Klemmeinrichtung aufgebrachten Klemmkräfte vor allem
dazu, die Tangentialkräfte, die parallel zum Rand 5 verlaufen, sicher aufzunehmen.
[0033] Fig. 1 zeigt schließlich, daß die Klemmplatte 13 über einen Befestigungsabschnitt
20 mit einem gabelförmigen Anschlußstück 21 der Spanneinrichtung 6 verbunden ist.
Die Spanneinrichtung 6 ist im einzelnen in der DE-PS 21 22 167 beschrieben, deren
Offenbarungsgehalt hiermit durch Bezugnahme zur Offenbarung vorliegender Anmeldung
gemacht wird.
[0034] In Fig. 2 ist eine zweite Ausführungsform eines Haltestückes 4′ dargestellt, das
ebenfalls als Klemmeinrichtung mit Klemmplatten 11′ und 13′ versehen ist. Die Klemmplatten
11′ und 13′ werden zur Erzeugung der aufzubringenden Klemmkräfte zwischen den Klemmflächen
7′ und 8′ ebenfalls von einer Klemmkraft-Erzeugungseinrichtung 9′ im Montagezustand
aufeinandergepreßt, die bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 ebenfalls als Schraubverbindung
ausgebildet ist, wobei jedoch kein mit der Klemmplatte 11′ fest verbundener Gewindebolzen
vorgesehen ist, sondern beispielsweise eine übliche Sechskantschraube, die mittels
Unterlegscheibe und Mutter fixiert werden kann.
[0035] Ferner ist als ein Unterschied zu der Ausführungsform gemäß Fig. 1 hervorzuheben,
daß die der Ausnehmung 17 entsprechende Ausnehmung 17′ in zwei Hälften unterteilt
ist, von denen die Hälfte 22 in der Klemmplatte 11′ angeordnet ist, wohingegen die
zweite Hälfte 23 in der Klemmplatte 13′ angeordnet ist. Die Ausnehmung 17′ dient wiederum
zur Aufnahme einer Randverdickung bzw. eines Keders 18′ und weist im Beispielsfalle
eine im wesentlichen kreisförmige Gestalt auf, so daß Stützflächen 19′ und 19˝ gebildet
werden, die abgerundet sind und ungefähr einem Viertel eines Vollkreises entsprechen.
[0036] Ferner ist die Klemmplatte 13′ mit einer im wesentlichen mittig angeordneten Vertiefung
24 versehen, so daß sich eine etwa U-förmige Gestalt mit zwei Schenkein 25 und 26
ergibt. Der Schenkel 25 weist hierbei die Klemmfläche 7′ auf, während der Schenkel
26 eine Stützfläche 27 aufweist, die einer entsprechenden Stützfläche 28 der Klemmplatte
11′ im Montagezustand gegenüberliegt. Diese Ausbildung gibt eine besonders vorteilhafte
Krafteinleitung und damit ein besonders effektives Erzeugen von Klemmkräften. In
diesem Zusammenhang ist hervorzuheben, daß in Fig. 2 nur eine Klemmkraft-Erzeugungseinrichtung
9′ in Form einer Schraubenmutterverbindung vorgesehen ist, die selbstverständlich
durch entsprechende Ausnehmungen in den Klemmplatten 11′ und 13′ hindurchtritt. Es
ist jedoch durchaus auch möglich, eine Mehrzahl derartiger KlemmkraftErzeugungseinrichtungen
im Bedarfsfalle vorzusehen. Ferner kann die Anordnung der Klemmkraft-Erzeugungseinrichtung
9′ zwischen den Schenkeln 25 und 26 variiert sein, also beispielsweise wie in Fig.
2 verdeutlicht außermittig in Richtung auf den Schenkel 26 versetzt. Es ist jedoch
ebenfalls möglich, die Klemmkraft-Erzeugungseinrichtung 9′ exakt mittig oder in Richtung
auf den Schenkel 25 versetzt anzuordnen. In jedem Falle wird auch bei der Ausbildung
gemäß Fig. 2 sichergestellt, daß die Klemmkraft-Erzeugungseinrichtung 9 außerhalb
der Klemmflächen 7′ und 8′ am Krafteinleitungsteil 10′ angreift, so daß ein Festklemmen
der Membrane 2′ ohne eine Beschädigung derselben möglich ist.
[0037] In Fig. 3 ist eine Ausführungsform eines Haltestückes 4˝ dargestellt, bei dem wiederum
vergleichbare Teile mit den gleichen Bezugszeichen wie in den Fig. 1 und 2, jedoch
jedoch mit ˝ versehen sind.
[0038] Die Besonderheit der Ausführungsform gemäß Fig. 3 besteht darin, daß das Haltestück
4˝ zur Aufnahme der Ränder zweier Membranen geeignet ist. Hierzu weist das Haltestück
4˝ wiederum eine Klemmeinrichtung auf, die wie bei den Aus führungsformen gemäß Fig.
1 und 2 Klemmplatten 11˝ und 13˝ aufweist. Die Klemmplatte 11˝ ist mit einer mittigen
Vertiefung 29 versehen, in die ein Schraubenkopf 30 einer Klemmkrafterzeugungseinrichtung
9˝ versenkt werden kann. Die Klemmplatten 11˝ und 13˝ sind beiderseitig der Ebene,
die durch die Mittelachse der Schraube 30 hindurchverläuft, symmetrisch ausgebildet
und weisen mithin jeweils zwei Klemmflächenpaare 7˝ und 8˝ auf. Zwischen diesen Klemmflächenpaaren
7˝, 8˝ und der Klemmkrafterzeugungseinrichtung ist jeweils eine Ausnehmung 17˝ zur
Aufnahme eines in Fig. 3 nicht näher dargestellten Randverdickungswulstes der jeweiligen
Membrane angeordnet. Auch bei dieser Ausführungsform ist gewährleistet, daß die Klemmkraft-Erzeugungseinrichtung
9˝ außerhalb der Klemmflächenpaare 7˝, 8˝ angreift, so daß eine sichere Klemmkraftaufbringung
möglich ist, ohne daß die Membrane mit einer Lochung für den Durchtritt des Gewindebolzens
der Klemmkraft-Erzeugungseinrichtung 9˝ versehen werden müßte.
[0039] Bei allen zuvor beschriebenen Ausführungsformen ist es möglich, zwischen die Klemmplatten
eine Dichtung einzubringen, die sich über die gesamte Länge des Haltestückes 4 erstrecken
kann.
[0040] Aus den besonderen Darstellungen der Fig. 4 und 5 bzw. 6 und 7 wird nochmals die
langgestreckte leistenförmige Ausbildung der Klemmplatten deutlich, wobei in den Fig.
4 bis 7 beispielhaft die Klemmplatten 11 und 13 der Ausführungsform gemäß Fig. 1
gewählt wurden. Aus Fig. 5 wird insbesondere deutlich, daß die Ausnehmung 17 als über
die gesamte Länge der Klemmplatte 13 verlaufender Schlitz ausgebildet ist, in den
ein entsprechend langer Randbereich der Membrane 2 eingelegt werden kann.
[0041] Fig. 4 verdeutlicht, daß die Klemmplatte 13 aufgrund des Vorsehens der Ausnehmung
17 ebenfalls eine etwa U-förmige Gestalt aufweist. Hierbei ist es möglich, die Dickenab
messung A des die Klemmfläche 7 aufweisenden Schenkels 31 etwas geringer auszulegen,
als die Abmessung B des Bereiches der Klemmplatte 13, durch den hindurch die Ausnehmung
14 zur Aufnahme des Schraubbolzens 12 verläuft. Dies ist insbesondere dann der Fall,
wenn sehr dicke Membranen festgeklemmt werden sollen, so daß ein gewisses Spiel zwischen
den aufeinander montierten Platten 11 und 13 trotzdem zum Aufbringen einer genügend
großen Klemmkraft ausreicht. Es ist jedoch ebenfalls möglich, die Abmessungen A und
B gleich zu machen, wenn relativ dünne Membranen festgeklemmt werden sollen, so daß
ausreichend hohe Klemmkräfte beim Aufeinanderpressen der Klemmplatten 11 und 13 auch
ohne Verletzung der Membrane erzeugt werden können.
[0042] Zu der Darstellung in Fig. 6 ist noch zu sagen, daß dort die Klemmplatte 11 mit einer
Ausnehmung versehen ist, durch die eine übliche Schrauben-Muttern-Verbindung durchgeführt
werden kann, wohingegen in Fig. 1 eine Darstellung gewählt war, in der in der Platte
11 ein Steh-Schraubbolzen 12 festgelegt ist.
[0043] In Fig. 8 ist ein Beispiel eines Teiles einer Dachkonstruktion unter Verwendung
eines Haltestückes 4 dargestellt, das in diesem Falle gemäß der Ausführungsform nach
Fig. 1 ausgebildet ist.
[0044] Im einzelnen ist ein mittiger aufrechtstehender Träger 32 vorgesehen, der über ein
Anschlußstück 33 zwei im flachen Winkel V-förmig nach außen verlaufende Streben 34
und 35 aufweist. An den Endbereichen der Streben 34 und 35 sind die Haltestücke 4
befestigt, die untereinander über eine horizontal verlaufende Verbindungsleiste 36
miteinander verbunden sind. Auf dieser Verbindungsleiste 36 ist eine Abdeckung 37
angeordnet, die beispielsweise aus Glas bestehen kann.
[0045] Fig. 9 zeigt hierbei das Detail X, aus dem anschaulich wird, daß die Verbindungsleiste
36 unter einem stumpfen Winkel an eine Stirnfläche des Krafteinleitungsteiles 10 angeschweißt
ist. Die Abdeckung 37 ist durch eine geeignete Befestigungseinrichtung, wie z. B.
eine Verschraubung, auf der Verbindungsleiste 36 festgelegt.
[0046] Insbesondere bei einer derartigen geneigten Anordnung der Haltestücke 4 ist das Vorsehen
einer Ausnehmung, wie der Ausnehmung 17 zur Aufnahme des Keders der Membrane 2, vorteilhaft,
da bei einer derartigen Ausrichtung der Membrane Kräfte in Richtung senkrecht zum
Rand auftreten können, die allein durch Klemmkräfte nicht genügend aufgenommen werden
können. In einem solchen Falle stützt sich der Kederrand an den Stützflächen der Aufnahmeausnehmung
ab, so daß diese Kraftkomponente ebenfalls sicher aufgefangen werden kann.
[0047] In Fig. 10 ist eine Anordnung einer Mehrzahl von Klemmplatten zur Bildung eines
der Haltestücke gemäß den Fig. 1, 2 oder 3 in schematisch vereinfachter Darstellung
gezeigt, wobei nicht auf die konstruktiven Besonderheiten der Haltestücke 4, 4′
und 4˝ der Fig. 1 bis 3 Rücksicht genommen wurde, da in Fig. 10 lediglich das Prinzip
einer Aneinanderreihung der Klemmplatten verdeutlicht werden soll, die zu einem Haltestück
führt, das sich über einen größeren Längenabschnitt bzw. über die gesamte Erstreckung
des Randes einer Membrane erstrecken kann. Zur nachfolgenden Beschreibung dieser Anordnung
wird auf die Bezugszahlen gemäß dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 zurückgegriffen,
wobei jedoch aus Gründen der vereinfachten Darstellung weder die Anordnung der Klemmkraft-Einrichtung
9 noch der Anschluß an die Spanneinrichtung 6 gezeigt ist.
[0048] Die Fig. 10 zeigt mithin eine Ansicht des Klemmplattenstoßes aus einer Richtung,
die einer Ansicht von unten in Fig. 1 entspricht. Mithin ist die Klemmplatte 13 in
der Darstellung gemäß Fig. 10 oben angeordnet, wohingegen die Klemmplatte 11 bei der
Darstellung in Fig. 10 unter der Klemmplatte 13 liegt. Es wird aus den Fig. 10 und
11 hierbei deutlich, daß die Klemmplatten 11 und 13 versetzt zueinander aufeinander
befestigt sind, so daß sich die überlappende Anordnung, die insbesondere Fig. 11 verdeutlicht,
zwischen den Klemmplatten 11 und 13 ergibt. Mit anderen Worten sind die nebeneinander
angeordneten Klemmplatten 13 jeweils in einem Abstand X in Richtung des Randes der
in den Fig. 10 und 11 nicht näher dargestellten Membrane zueinander angeordnet. Dieser
Abstand bzw. Spalt X wird jeweils durch die darunterliegende Klemmplatte 11 überdeckt,
was die Fig. 10 und 11 ebenfalls verdeutlichen. Die Klemmplatten 11 sind hierbei
in einem Abstand Y in Richtung des Membranrandes zueinander angeordnet, so daß sich
zwischen den einzelnen Platten 11 ebenfalls jeweils ein Spalt ergibt. Dies macht
die Gesamtanordnung, die dann beispielsweise ein aus einer Mehrzahl von derart angeordneten
Klemmplatten gebildetes Haltestück darstellt, bei der Montage flexibel, da sukzessive
ein Verbinden der Klemmplatten 11 und 13 erfolgen kann, wobei aufgrund der vorgesehenen
Spiele eine gewisse Beweglichkeit gegeneinander während der Montage solange aufrechterhalten
werden kann, wie dies erforderlich ist.
[0049] In Fig. 11 sind hierbei die Verbindungsstellen, die den Ausnehmungen 14 entsprechen,
durch strichpunktierte Linien schematisch vereinfacht angedeutet, und es versteht
sich aus der vorherigen Erläuterung der Ausführungsbeispiele nach den Fig. 1 bis 3,
daß die dort schematisch vereinfachten Befestigungsstellen beispielsweise durch Schrauben-Muttern-Verbindungen
gebildet werden können.
1. Haltevorrichtung (1) zum Verankern einer Membrane (2; 2′) an einem ortsfesten Bauteil
(3),
mit einem Haltestück (4; 4′; 4˝), das am Rand (5) der Membrane (2; 2′) angreift und
mit einer Spanneinrichtung (6), die einerseits mit dem Haltestück (4; 4′; 4˝) verbunden
ist und die andererseits am ortsfesten Bauteil (3) anbringbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß das Haltestück (4; 4′; 4˝) als Klemmeinrichtung ausgebildet ist,
die zwei gegenüberliegende Klemmflächen (7, 8; 7′, 8′; 7˝, 8˝) aufweist, zwischen
die der plane Rand (5) der Membrane (2; 2′) einbringbar und durch ein Aufeinanderpressen
der Klemmflächen (7, 8; 7′, 8′; 7˝, 8˝) festklemmbar ist. und
die eine Klemmkraft-Erzeugungseinrichtung (9; 9′; 9˝) aufweist, die außerhalb der
Klemmflächen (7, 8; 7′, 8′; 7˝, 8˝) an einem mit den Klemmflächen (7, 8; 7′, 8′; 7˝,
8˝) verbundenen Krafteinleitungsteil (10; 10˝) angreift.
2. Haltevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Klemmflächen
(7, 8; 7′, 8′; 7˝, 8˝) und der Klemmkraft-Erzeugungseinrichtung (9; 9′; 9˝) eine Ausnehmung
(17; 17′; 17˝) zur Aufnahme einer Randverdickung (18; 18′), insbesondere eines Keders,
der Membrane (2; 2′) angeordnet ist.
3. Haltevorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (17;
17′; 17˝) Stützflächen (19; 19′; 19˝) aufweist, an die sich die Randverdickung (18;
18′) bei Kraftaufbringung in Richtung einer im wesentlichen senkrecht zum Rand (5)
der Membrane (2; 2′) verlaufenden Richtung anlegt.
4. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Haltestück (4; 4′; 4˝) zwei Klemmplatten (11, 13; 11′, 13′; 11˝, 13˝) aufweist,
auf deren im Montagezustand einander gegenüberliegenden Innenseiten die Klemmflächen
(7, 8; 7′, 8′; 7˝, 8˝) angeordnet sind.
5. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Klemmkraft-Erzeugungseinrichtung (9; 9′; 9˝) als Schraubverbindung ausgebildet
ist.
6. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ausnehmung (17) in nur einer (13) der Klemmplatten (11, 13) angeordnet ist.
7. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ausnehmung (17′) in zwei Hälften (22, 23) unterteilt ist, von denen jeweils eine
in einer der Klemmplatten (11′ bzw. 13′) angeordnet ist.
8. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ausnehmung (17; 17′; 17˝) als Schlitz ausgebildet ist, der sich über die gesamte
Länge des Haltestücks (4; 4′; 4˝) erstreckt.
9. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen den Klemmflächen (7, 8; 7′, 8′; 7˝, 8˝) und in das Krafteinleitungsteil (10;
10′; 10˝) eine Dichtung, vorzugsweise eine Dichtfolie, eingelegt ist.
10. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das Haltestück (4˝) ein mittig angeordnetes Krafteinleitungsteil (10˝) aufweist und
daß zu beiden Seiten des Krafteinleitungsteiles (10˝) Klemmflächen (7˝, 8˝) angeordnet
sind.
11. Haltevorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Klemmflächenpaaren
(7˝, 8˝) und dem mittigen Krafteinleitungsteil (10˝) jeweils eine Ausnehmung (17′,
17˝) zur Aufnahme jeweils einer Randverdickung (18; 18′) einer zugehörigen Membrane
(2; 2′) angeordnet ist.
12. Haltestück (4) zum Verankern von Membranen (2; 2′) an einem ortsfesten Bauteil
(3), insbesondere für eine Haltevorrichtung (1) nach dem Oberbegriff des Anspruches
1, gekennzeichnet durch wenigstens eines der kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche
1 bis 11.