(19)
(11) EP 0 358 279 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.03.1990  Patentblatt  1990/11

(21) Anmeldenummer: 89202250.0

(22) Anmeldetag:  06.09.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5A47L 15/48, A47L 15/42
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES FR GB IT SE

(30) Priorität: 09.09.1988 DE 3830664

(71) Anmelder:
  • Bauknecht Hausgeräte GmbH
    D-70565 Stuttgart (DE)

    DE 
  • WHIRLPOOL EUROPE B.V.
    NL-5507 SK Veldhoven (NL)

    ES FR GB IT SE 

(72) Erfinder:
  • Fried, Harald
    D-6690 St. Wendel-Hof (DE)
  • Gumm, Manfred
    D-6680 Neunkirchen 4 (DE)
  • Buser, Josef
    D-6796 Schönenberg-Kübelberg 4 (DE)
  • Koglin, Günter
    D-6719 Altleiningen (DE)

(74) Vertreter: Melio, Jan Dirk et al
Whirlpool Italia S.r.l., Viale Guido Borghi 27
21025 Comerio (Varese)
21025 Comerio (Varese) (IT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Einrichtung zum Trocknen von Geschirr in einer Haushalt-Geschirrspülmaschine


    (57) Bei einer Haushalt-Geschirrspülmaschine wird ein ge­schlossenes Trockensystem eingesetzt, bei dem die Luft aus dem Spülbehälter über eine durch Aufheizung regenerierbare Trockenvorrichtung und von dieser zurück in den Spül­behälter zirkuliert. Die Trockenvorrichtung ist dem außer­halb des Spülbehälters angeordneten Erhitzer für die Spül­flotte, vorzugsweise einem Durchlauferhitzer, zugeordnet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Trocknen von Geschirr in einer Haushalt-Geschirrspül­maschine oder dergl., in der die Spülflotte durch einen außerhalb des Spülbehälters angeordneten Erhitzer, vor­zugsweise einen elektrischen Durchlauferhitzer, aufgeheizt wird, unter Verwendung eines weitgehend geschlossenen Trockensystems, bei dem Luft aus dem Spülbehälter über eine durch Aufheizung regenerierbare Trockenvorrichtung und von dieser zurück in den Spülbehälter zirkuliert.

    [0002] Das in einen Geschirrspüler eingelegte Geschirr wird nach Abschluß des Reinigungsvorganges in einem sog. Klarspül­gang durch die umgewälzte Spülflotte auf ca. 60oC bis 70oC aufgeheizt. Nach Abschluß dieses Heizvorganges wird Klarspülmittel zugefügt und auf dem Geschirr verteilt. Danach wird die heiße Spülflotte abgepumpt und damit der Trockenvorgang eingeleitet. Im allgemeinen sind die Wan­dungen des Geschirrspülers etwas kühler als das gespülte Geschirr, so daß Wasser an diesen Wandungen auskondensiert und damit vom Geschirr abdunstet.

    [0003] Nicht in allen Fällen erfolgt bei dieser Art der Trocknung der Trockenvorgang gleichmäßig und nicht in allen Fällen rasch genug. Insbesondere bei Geschirr mit geringer Wärme­kapazität bleiben häufig Tropfen haften, die nicht nur zu unschönen Flecken, sondern auch zu Korrosionen Anlaß geben können. Man hat deshalb versucht, den Trockenvorgang zu verbessern. So kann durch Kühlung eines Wandungsteiles mit einer Wasser-Berieselungseinrichtung der Niederschlag an dieser gekühlten Fläche wesentlich verbessert werden. Auch durch Umwälzen der Luft, z.B. über eine in den Behälter eingelassene Kaltwasserfläche, kann der Trockenvorgang ebenso verbessert werden, wie durch das Umwälzen der Luft über außerhalb des Spülbehalters angeordnete Trocken­einrichtungen. Auch das Auslassen der mit Wasserdampf gesättigten Luft aus dem Behälter fördert die Trocknung, hat jedoch den Nachteil, daß die Feuchtigkeit an die umliegenden Möbel und in die Räume gelangt.

    [0004] Zur Vermeidung der zuletzt genannten Nachteile bevorzugt man geschlossene Systeme. Hier wurde auch schon vorge­schlagen, Latentwärmespeicher einzusetzen, durch die die mit Wasserdampf gesättigte Luft gekühlt und damit ent­feuchtet wird.

    [0005] In der DE-OS 20 16 831 ist eine Geschirrspülmaschine beschrieben, bei der an eine Wand des Spülbehälters ein mit dessen Innenraum durch eine verschließbare Öffnung verbundener Behälter zur Aufnahme eines Trocknungsmittels angebaut ist, das Feuchtigkeit aufzunehmen und bei Erhitzung wieder abzugeben vermag. Diese bekannte Aus­führungsform hat den Nachteil, daß zum einen der Behälter mit dem Trocknungsmittel nur schwer gegenüber dem Innen­raum des Spülbehälters abzutrennen ist und zum anderen eine Zusatzheizung erforderlich ist, die zum richtigen Zeitpunkt eingeschaltet sein muß, damit beim Abschluß des Klarspülvorganges das Trocknungsmittel ausreichend getrocknet ist.

    [0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zum Trocknen von Geschirr zu schaffen, bei der der Trockenvorgang rasch und ohne besonderen zusätzlichen Aufwand durchgeführt wird. Gemäß der Erfindung wird dies bei einer Einrichtung der eingangs genannten Art dadurch erreicht, daß die Trockenvorrichtung aus einem mit dem Erhitzer in Wärmekontakt stehenden Trockenmittel besteht.

    [0007] Durch die Verbindung des Trockenbehälters mit dem für die Aufheizung der Spülflotte ohnehin vorhandenen Erhitzer ergibt sich nach Ablauf des Spülvorganges eine sofortige Betriebsbereitschaft der Trockenvorrichtung. Im einfach­sten Fall kann der Trockenbehälter mit Steinen aus Ton oder dergl. gefüllt sein, wie sie z.B. hei Hydrokulturen Verwendung finden. Bessere Eigenschaften, d.h. eine höhere Feuchtigkeitsaufnahme bei geringerem Volumen, haben Trockenmittel, die mit ihren molekularen Strukturen Feuchtigkeit adsorbieren. Vorzugsweise werden als Trocken­mittel Zeolithe eingesetzt, wie sie im Chemie-Lexikon von Römpp 1977 beschrieben sind. Damit das Trockenmittel gut handhabbar ist, ist es vorteilhaft, ein granulatartiges Schüttgut zu verwenden. Die Verbindung des Trocken­behälters mit dem Spülbehälter erfolgt zweckmäßig über Luftführungen, in die auch ein Gebläse eingebaut sein kann.

    [0008] Wird das Trockenmittel zumindest teilweise als Mantel um die Heizelemente des Erhitzers gelegt, dann ersetzen diese Teile die an sich sonst übliche thermische Abschirm­fläche. Die Heizelemente erreichen Oberflächentemperaturen bis 250oC, so daß die Trockenmittel im Trockenbehälter während jedes Aufheizvorganges sicher aufgeheizt und damit getrocknet werden. Eine besonders gute konstruktive Durch­bildung sieht einen Trockenbehälter vor, der als doppel­wandiger Hohlzylinder ausgeformt und so um die Heizung des Durchlauferhitzers gelegt ist. Der Trockenbehälter kann aus Gründen einfacher Montage auch aus zwei Halbschalen bestehen. Die Ein- und Auslaßöffnungen des Behälters können diagonal gegenüberliegend angeordnet sein, damit sich eine gleichmäßige Durchströmung des Trockenbehälters ergibt. Wärmebrücken, die ggf. auch als Luftleitflächen ausgebildet sind, können im Trockenbehälter die Ab­scheidung der Feuchtigkeit aus der Luft verbessern.

    [0009] Da die Luftführungen im Spülbehälter zweckmäßig einerseits oben und andererseits im unteren Teil des Spülbehälters münden und die Luftfeuchtigkeit während des Spülvorganges aus dem Trockner ferngehalten werden soll, ist es vorteil­haft, die Luftführung mit einem Verschluß zu versehen, der während des Spülens die Luftzirkulation unterbricht. Ist ein Gebläse für die Luftzirkulation vorgesehen, so kann die bodenseitig vorgesehene Ausblasöffnung mit einem durch den Luftstrom abhebbaren Verschluß versehen werden, der z.B. kappenartig die Auslaßöffnung abdeckt.

    [0010] Anhand der Zeichnung sei ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Es zeigen:

    Fig. 1 in schematischer Darstellung einen Geschirrspüler mit der Einrichtung nach der Erfindung und

    Fig. 2 in schematischer Darstellung die Ausbildung und Zuordnung des Trockenbehälters zum Durchlauf­erhitzer.



    [0011] Ein Spülbehälter 1 ist bodenseitig mit einem Sumpf 2 aus­gestattet, von dem aus die Spülflotte über den Durchlauf­erhitzer 3 von einer Pumpe 4 in das nicht gezeichnete Verteiler- und Sprühsystem des Spülers gedrückt wird. Um den Durchlauferhitzer 3, bestehend aus dem Durchflußrohr 5 und dem Rohrheizkörper 6, ist ein doppelwandiger Hohl­zylinder 7 als Trockenbehälter gelegt, der mit einem Trockenmittel gefüllt ist. Über den Anschluß 8 ist der Trockenbehälter 7 mit einer im Behälter 1 mündenden Aus­blasöffnung 9 verbunden, die mit einer kappenartigen Abdeckung 10 versehen ist. Über den Anschluß 11 ist der Trockenbehälter 7 mit der Luftführung 12 verbunden, in die ein Gebläse 13 eingeschleift ist. Die Öffnung 14 der Luft­führung 12 endet deckseitig im Spülbehälter 1.

    [0012] Nach Abschluß eines Aufhei zvorganges, bei dem der Rohr­heizkörper 6 auch den Trockenbehälter 7 auf Temperaturen von z.B. mehr als 100oC aufheizt, wird die Spülflotte durch eine nicht gezeichnete Abwasserpumpe aus dem Behälter 1 entfernt. Wird nun das Gebläse 13 eingeschal­tet, so wird die stark feuchtigkeitshaltige Luft aus dem Spülbehalter über die Öffnung 14 abgesaugt und durch das Gebläse 13 in den Trockenbehälter 7 gedrückt. Das im Trockenbehälter 7 gelagerte Trockenmittel nimmt die Feuchtigkeit auf und die vergleichsweise trockene Luft wird über den Anschluß 8 und die Ausblasöffnung 9 in den Behälter 1 zurückgedrückt. Die Luft nimmt hier erneut Feuchtigkeit auf und gibt sie im Kreislauf an das Trocken­mittel wieder ab.

    [0013] Mit einer Einrichtung nach der Erfindung wird bei geringem Aufwand erreicht, daß der Trockenvorgang ohne Beeinträch­tigung der Umgebung rasch zum Abschluß gebracht werden kann.

    [0014] Bei der nächsten Inbetriebnahme des Geschirrspülers wird schon im Spülgang, also beim Aufheizen der Reinigungs­flotte, das Trockenmittel im Trockenbehälter wieder auf­geheizt und dabei die Feuchtigkeit über die Luftführung in den Spülbehälter zurückgeführt.

    [0015] Zur besseren Wärmeverteilung und auch zur gleichmäßigeren Abscheidung der Feuchtigkeit können in den doppelwandigen Hohlkörper Wärmebrücken und Luftleitflächen eingesetzt sein.


    Ansprüche

    1. Einrichtung zum Trocknen von Geschirr in einer Haus­halt-Geschirrspülmaschine oder dergl. , in der die Spül­flotte durch einen außerhalb des Spülbehälters angeord­neten Erhitzer, vorzugsweise einen elektrischen Durchlauf­erhitzer, aufgeheizt wird, unter Verwendung eines weit­gehend geschlossenen Trockensystems, bei dem Luft aus dem Spülbehälter über eine durch Aufheizung regenerierbare Trockenvorrichtung und von dieser zurück in den Spül­behälter zirkuliert,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Trockenvorrichtung aus einem mit dem Erhitzer in Wärmekontakt stehenden Trocken­behalter besteht.
     
    2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Trockenbehälter mit einem die Feuchtigkeit adsorbierenden Trockenmittel gefüllt ist.
     
    3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Trockenmittel ein Zeolith eingesetzt ist.
     
    4. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekenn­zeichnet, daß das Trockenmittel als granulatförmiges Schüttgut in den Trockenbehälter eingebracht ist.
     
    5. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Trockenbehälter zumindest teilweise als Mantel um die Heizelemente des Erhitzers gelegt ist.
     
    6. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Trockenbehälter als doppelwandiger Hohl­zylinder ausgeformt ist.
     
    7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlaß- und die Auslaßöffnung zum Anschluß an das geschlossene Luftführungssystem diagonal gegenüberliegend angeordnet sind.
     
    8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Heizkörper zugewandte Innenwandung mit in das Trockenmittel ragenden Wärmebrücken versehen ist.
     
    9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmebrücken als Luftleitflächen ausgebildet sind.
     
    10. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftführung mit einem Verschluß versehen ist, der während des Spülens die Zirkulation unterbricht.
     
    11. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 10 unter Verwendung eines Gebläses für die Luftzirkulation, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausblasöffnung mit einem durch den Luftstrom abhebbaren Verschluß versehen ist.
     
    12. Einrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschluß kappenartig ausgebildet ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht