[0001] Die Erfindung betrifft ein Antriebsbauteil mit Armteilen zur gelenkigen Verbindung
mit einer Antriebsvorrichtung zur gleichzeitigen Betätigung von bewegbaren Kontakthebeln
eines mehrpoligen Niederspannungs-Leistungsschalters, mit einem im wesentlichen der
Länge des Antriebsbauteiles entsprechend bemessenen inneren Metallkörper und einem
fest mit diesem verbundenen äußeren Mantelkörper aus Isolierstoff als Träger von
Haltern für Kontakthebel sowie zwischen den Polen angeordneten Isolierstoffschirmen
zum Schutz gegen Überschläge zwischen benachbarten Polen.
[0002] Ein Antriebsbauteil dieser Art ist beispielsweise durch die DE-B-27 57 696 bekannt
geworden. Hierbei dient das Antriebsbauteil als Schaltwelle, d. h. das Antriebsbauteil
nimmt zugleich die Funktion der Schwenkachse bei den Ein- und Ausschaltbewegungen
der bewegbaren Kontakthebel wahr. Ferner können Antriebsbauteile der hier betrachteten
Art auch als reines Isolier- und Tragorgan für Kontaktanordnungen als Schalttraverse
eingesetzt werden, wobei die Schwenkachse nicht mit der Längsachse des Antriebsbauteiles
zusammenfällt. Beispiele solcher Schalttraversen sind den US-A-4 137 437, 4 524 339
und 4 580 021 zu entnehmen.
[0003] Da im Betrieb von Niederspannungs-Leistungsschaltern eine äußerst rasche Kontakttrennung
und eine zuverlässige Aufrechterhaltung der Isolation zwischen den benachbarten Polen
gefordert wird, ergeben sich hohe Anforderungen an die Antriebsbauteile in elektrischer
und mechanischer Hinsicht. Insbesondere soll eine gleichzeitige Betätigung der Kontakthebel
sämtlicher Pole sichergestellt sein, obwohl die Einleitung der Antriebskraft in das
Antriebsbauteil nur örtlich erfolgt. Ferner sind die Antriebsbauteile insbesondere
beim Abschalten hoher Fehlerströme dem Einfluß von Schaltgasen ausgesetzt, die sich
nicht nur in der Richtung der Lichtbogenlöschkammer, sondern aufgrund des hohen Druckes
der Gase auch teilweise in Richtung der Antriebsteile im Inneren des Leistungsschalters
ausbreiten. Von den Schaltgasen herrührende Niederschläge können zum Fließen von Kriechströmen
entlang der Oberfläche des Antriebsbauteiles führen. Hieraus können sich Überschläge
mit einem nachfolgenden Störlichtbogen und entsprechenden Zerstörungen entwickeln.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Antriebsbauteil so auszubilden, daß
es bei möglichst geringem Gewicht eine hohe mechanische Festigkeit aufweist und daß
der Entstehung von Kriechströmen oder Überschlägen wirksamer als bisher entgegengewirkt
wird.
[0005] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der Metallkörper auf seiner
ganzen Länge mit einer dünnwandigen abgewinkelten Querschnittsform ausgebildet ist,
daß die Armteile an dem Metallkörper befestigt sind und daß die Isolierstoffschirme
Bestandteil des Mantelkörpers aus Isolierstoff sind. Durch die Anwendung eines Winkelprofils
wird bei geringem Gewicht ein hohes Widerstandsmoment gegen Verdrehung und Biegung
erreicht. Durch die einstückige Herstellung von Mantelkörper und Isolierstoffschirmen
werden Kriechwege entlang der Oberfläche des Mantelkörpers ausgeschlossen.
[0006] Zur Steigerung der mechanischen Festigkeit des Antriebsbauteiles kann noch dazu beigetragen
werden, daß der Metallkörper eine Ausbildung zur Verbesserung der haftenden Verbindung
zwischen dem Metallkörper und dem Mantelkörper aufweist. Als vorteilhaft hat sich
in diesem Zusammenhang insbesondere die Anbringung von Öffnungen an dem Metallkörper
für den Durchgriff des Isolierstoffes des Mantelkörpers erwiesen.
[0007] Die erwünschte hohe mechanische Festigkeit des Antriebsbauteiles ist mit Vorteil
dadurch zu erreichen, daß der Metallkörper ein Profilteil mit U-förmigem Querschnitt
aufweist. Eine weitere Steigerung der Festigkeit ist dadurch zu erreichen, daß zwei
mit ihren Mittelteilen aneinanderliegend verbundene U-Profilteile zur Bildung eines
Metallkörpers mit I-Profil verwendet werden.
[0008] Als Mittel zur Verbesserung der haftenden Verbindung zwischen dem Metallkörper und
dem Mantelkörper können die Mittelteile der verbundenen U-förmigen Profilteile korrespondierende
Öffnungen für den Durchgriff des Isoliermaterials des Mantelkörpers aufweisen. Zusätzlich
können Stege vorgesehen sein, die sich von wenigstens einem Rand jeder der korrespondierenden
Öffnungen erstrecken.
[0009] Geeignet zur Bildung des Metallkörpers ist ferner ein rechteckiges Hohlprofil, insbesondere
ein Hohlprofil mit quadratischer Form.
[0010] Die Erfindung wird im folgenden anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert.
Die Figuren 1 und 2 zeigen in zwei um 90° gegeneinander gedrehten Draufsichten eine
Schalttraverse für einen Niederspannungs-Leistungsschalter.
Die Figur 3 zeigt eine Stirnansicht der Schalttraverse gemäß den Figuren 1 und 2.
In den Figuren 4 und 5 ist gleichfalls in zwei um 90° gegeneinander gedrehten Draufsichten
ein in der Schalttraverse gemäß den Figuren 1 und 2 enthaltener Metallkörper gezeigt.
Die Figur 6 zeigt eine Stirnansicht des Metallkörpers gemäß den Figuren 4 und 5.
In der Figur 7 ist gleichfalls in einer Stirnansicht ein Metallkörper mit einem quadratischen
Profilteil dargestellt.
[0011] In den Figuren 1 und 2 ist eine Schalttraverse 10 als Antriebsbauteil in einem dreipoligen
Niederspannungs-Leistungsschalter kompakter Bauart mit Formstoffgehäuse gezeigt. Die
Schalttraverse 10 umfaßt einen Mantelkörper 12 aus einem isolierenden Kunststoff
und einen inneren Metallkörper 14.
[0012] Der Mantelteil 12 weist Isolierstoffschirme 16 auf, von denen je zwei beidseitig
beidseitig eines als Armteil vorgesehenen Antriebsarmes 18 angeordnet sind, der zur
gelenkigen Verbindung mit einer Antriebsvorrichtung des Leistungsschalters dient.
An den Enden der Schalttraverse 10 und in dem Raum zwischen den beiden Paaren von
Isolierstoffschirmen 16 bildet der Mantelkörper 12 Halter 20 zur Anbringung von Kontakthebeln.
Im Bereich der Antriebsarme 18 und zwischen den zugehörigen Isolierstoffschirmen
16 bildet der Mantelkörper 12 Teilstücke mit einem geringeren Querschnitt.
[0013] Die Halter 20 weisen jeweils Löcher 24 für die Anbringung von Kontakthebeln, Löcher
26 für Zugfedern und Öffnungen 28 und 30 für Druckfedern auf. Die Löcher 24 dienen
zur Befestigung eines Trägers der Kontakthebel an der Schalttraverse 10. Die Löcher
28 dienen zur Aufnahme von Kontaktkraftfedern für die Hauptkontakte entsprechend der
Anzahl zu jedem Pol gehörender Kontakthebel. Die jeweils eine Öffnung 30 in jedem
der Halter 20 dient sinngemäß zur Aufnahme einer Druckfeder, die als Kontaktkraftfeder
für die Abbrand- oder Vorkontakte vorgesehen ist.
[0014] Die Druckfedern bewirken eine im wesentlichen gleichmäßige Verteilung der Kraft
auf die Kontaktstücke an den Kontakthebeln. Um diese Aufteilung der Kräfte zu erleichtern,
ist der Kontaktträger an der Schalttraverse derart angebracht, daß die Schalttraverse
10 relativ zu dem Kontaktträger begrenzt beweglich ist, um eine Kompression der Druckfedern
beim Schließen zu gestatten.
[0015] Die in den Löchern 24 anzubringenden Zugfedern dienen zur Bereitstellung der Öffnungskraft
an der Schalttraverse 10 derart, daß die Kontaktanordnungen geöffnet werden.
[0016] In den Figuren 4, 5 und 6 sind Einzelheiten des in der Schalttraverse 10 gemäß den
Figuren 1, 2 und 3 enthaltenen Metallkörpers 14 dargestellt. Insbesondere den Figuren
1 und 2 ist zu entnehmen, daß Metallkörper 14 etwas kürzer als die Schalttraverse
10 bemessen ist, wodurch auch die Stirnseiten des Metallkörpers von dem isolierenden
Kunststoff des Mantelteiles 12 bedeckt ist. Der Metallkörper 14 weist die Antriebsarme
18 auf, die aus zwei einander gegenüberstehend angeordneten Winkelstücken 36 bestehen.
In jedem der Winkelstücke 36 ist eine Öffnung für einen Stift angebracht, der zur
Verbindung der Schalttraverse mit der Antriebsvorrichtung des Leistungsschalters
dient. Im Querschnitt ist der Metallkörper 14 im wesentlichen I-förmig ausgebildet.
Um diese Querschnittsform bereitzustellen, sind zwei U-förmige bzw. C-förmige Profilteile
32 mit ihren Mittelteilen aneinanderliegend verbunden. Die Winkelstücke 36 liegen
auf den benachbarten Schenkeln der beiden Profilteile 32 auf und schließen mit diesen
etwa bündig ab.
[0017] Um eine besonders feste Bindung zwischen dem Metallkörper 14 und dem Mantelkörper
12 zu erzielen, ist der Metallkörper 14 mit Öffnungen 33 versehen, die korrespondierend
in den Mittelteilen beider Profilteile 32 angebracht sind. Jeweils an einem Rand
jeder Öffnung 33 ist ein Steg 34 angeordnet, z. B. durch Herausbiegen aus der Öffnung
33, um eine feste Verankerung des isolierenden Kunststoffes an dem Metallkörper 14
zu erreichen. Jeweils eine Anordnung von Öffnungen 33 und Stegen 34 befindet sich
im Bereich jedes der drei Halter 20.
[0018] Während in dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel 2 U- bzw. C-förmige Profilteile
zur Bildung des Metallkörpers 14 benutzt werden, kann auch ein einzelnes U- oder C-förmiges
Profilteil verwendet werden. Ferner zeigt die Figur 7, daß auch ein rechteckiges bzw.
quadratisches Profilteil 38 geeignet ist, das etwa dem Gesamtquerschnitt der beiden
Profilteile 32 in der Figur 6 entspricht.
[0019] Gegenüber den dargestellten Ausführungsbeispielen sind zahlreiche Abwandlungen möglich,
ohne vom Inhalt der Erfindung abzuweichen. Dies betrifft insbesondere die Gestaltung
derjenigen Bereiche, die zur Verbesserung der Haftung zwischen dem Mantelteil 12 und
dem Metallkörper 14 dienen.
1. Antriebsbauteil (10) mit Armteilen (18) zur gelenkigen Verbindung mit einer Antriebsvorrichtung
zur gleichzeitigen Betätigung von bewegbaren Kontakthebeln eines mehrpoligen Niederspannungs-Leistungsschalters,
mit einem im wesentlichen der Länge des Antriebsbauteiles (10) entsprechend bemessenen
inneren Metallkörper (14) und einem fest mit diesem verbundenen äußeren Mantelkörper
(12) aus Isolierstoff als Träger von Haltern (20) für Kontakthebel sowie zwischen
den Polen angeordneten Isolierstoffschirmen (16) zum Schutz gegen Überschläge zwischen
benachbarten Polen, dadurch gekennzeichnet, daß der Metallkörper (14) auf seiner ganzen Länge mit einer dünnwandigen abgewinkelten
Querschnittsform ausgebildet ist, daß die Armteile (18) an dem Metallkörper (14) befestigt
sind und daß die Isolierstoffschirme (16) Bestandteil des Mantelkörpers (12) aus
Isolierstoff sind.
2. Antriebsbauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Metallkörper (14) eine Ausbildung zur Verbesserung der haftenden Verbindung
zwischen dem Metallkörper (14) und dem Mantelkörper (12) aufweist.
3. Antriebsbauteil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Metallkörper (14) Öffnungen (33) für den Durchgriff des Isolierstoffes des
Mantelkörpers (12) aufweist.
4. Antriebsbauteil nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Metallkörper (14) ein Profilteil (32) mit U-förmigem Querschnitt aufweist.
5. Antriebsbauteil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Metallkörper (14) aus zwei mit ihren Mittelteilen aneinanderliegend verbundenen
U-Profilteilen (32) zur Bildung eines I-Profiles besteht.
6. Antriebsbauteil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittelteile der verbundenen U-förmigen Profilteile (32) korrespondierende
Öffnungen (33) für den Durchgriff des Isoliermaterials des Mantelkörpers (12) aufweisen.
7. Antriebsbauteil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich von wenigstens einem Rand jeder der korrespondierenden Öffnungen (33) ein
Steg (34) erstreckt.
8. Antriebsbauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Metallkörper als rechteckiges Hohlprofilteil (38) ausgebildet ist.