[0001] Die Erfindung betrifft eine bewegbare Kontaktanordnung für einen Niederspannungs-Leistungsschalter
mit mehreren parallel angeordneten, um ein Gelenk schwenbaren Kontakthebeln und an
diesen angebrachten bewegbaren Kontaktstücken, die mit ortsfesten Kontaktstücken
zusammenwirken, sowie mit einem isolierende Trennwände für die Kontakthebel aufweisenden
Abschirmkörper.
[0002] Eine Kontaktanordnung dieser Art ist durch die US-A-4 672 157 bekannt geworden. Zweck
der parallelen Anordnung mehrerer Kontakthebel ist es, hohe Ströme auf mehrere Kontaktübergangsstellen
zu verteilen. Die Trennwände des Abschirmkörpers tragen dazu bei, trotz geringen Abstandes
der benachbarten Kontakthebel die gleichmäßige Aufteilung des Gesamtstromes zu gewährleisten.
[0003] Der Erfindung liegt hiervon ausgehend die Aufgabe zugrunde, die Belastbarkeit einer
solchen Kontaktanordnung durch eine verbesserte Kühlung zu steigern. Ferner soll
das Verweilen von Schaltlichtbögen an den Kontakten soweit wie möglich beschränkt
werden, um einer Abnutzung der Kontakte und damit einer Erhöhung des Übergangswiderstandes
entgegenzuwirken.
[0004] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß wenigstens ein Teil der
Trennwände beidseitig mit Vorsprüngen zur örtlichen Abstützung benachbarter Kontakthebel
gegeneinander unter Freilassung von Zwischenräumen versehen ist. Hierdurch wird erreicht,
daß zwischen den sich im Betrieb beträchtlich erwärmenden Kontakthebeln ständig Luft
hindurchströmen und die Kontakthebel kühlen kann.
[0005] An einem Teil der Trennwände des Abschirmkörpers kann ferner jeweils ein von Wandteilen
begrenzter Aufnahmebereich für den Eingriff einer zum Schwenken der Kontakthebel dienenden
Antriebsvorrichtung vorgesehen sein. Diese Anordnung gestattet die Ankopplung der
Antriebsvorrichtung bei weitgehender Aufrechterhaltung der für die Kühlung geschaffenen
Zwischenräume zwischen den Kontakthebeln.
[0006] In Abhängigkeit von der vorgesehenen Belastbarkeit der Kontaktanordnung kann es
ausreichend sein, daß der Abschirmkörper abwechselnd durchgehend ebene Trennwände
und mit Vorsprüngen versehene Trennwände aufweist und daß wenigstens zwei der mit
Vorsprüngen versehenen Trennwände zusätzlich je einen Aufnahmebereich besitzen.
Bei dieser Anordnung grenzt jeweils eine Seitenfläche jedes Kontakthebels an einen
der geschaffenen Zwischenräume an.
[0007] Der Abschirmkörper kann an seiner die Unterseite der Kontakthebel bedeckenden Seite
unmittelbar an die bewegbaren Kontaktstücke anschließend einen abgewinkelten gasabgebenden
Schutzsteg und einen weiteren, sich in einem Abstand von der Unterseite der Kontakthebel
erstreckenden Quersteg aufweisen. Aus dem Schutzsteg werden Gase bei einer Erhitzung
durch die an den Kontaktstücken beim Schalten auftretenden Lichtbögen freigegeben.
Die Gasbildung bewirkt, daß die Lichtbögen von den Kontakten fortgetrieben werden
und damit die Kontaktstücke dem Lichtbogen nur kurze Zeit ausgesetzt sind. Dies trägt
dazu bei, die Abnutzung der Kontaktstücke zu verringern und den Übergangswiderstand
zwischen den Kontaktstücken gering zu halten. Infolgedessen ist auch die Erwärmung
der gesamten Kontaktanordnung im Betrieb geringer. Dadurch, daß anschließend an den
Schutzsteg des Abschirmkörpers ein im Abstand von der Unterseite der Kontakthebel
angeordneter Quersteg vorhanden ist, wird der Eintritt der Luft in die Zwischenräume
zwischen den Kontakthebeln erleichtert. Hierdurch wird die Kühlwirkung noch verbessert.
[0008] Die Erfindung wird im folgenden anhand des in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert.
Die Figur 1 ist eine Seitenansicht einer Kontaktanordnung mit mehreren parallel angeordneten
Kontakthebeln und mit einem Abschirmkörper.
In der Figur 2 ist eine Draufsicht der Kontaktanordnung gemäß der Figur 1 gezeigt.
Die Figuren 3 und 4 zeigen einen Abschirmkörper in einer Draufsicht bzw. in einer
Seitenansicht.
[0009] Die in der Figur 1 gezeigte und als Ganzes mit 2 bezeichnete Kontaktanordnung ist
Bestandteil eines Leistungsschalters, beispielsweise eines Niederspannungs-Leistungsschalters
kompakter Bauart mit Formstoffgehäuse (MCCB). Die Öffnung und Schließung der Kontaktanordnung
2 geschieht durch Berührung und Trennung von Kontaktstücken 10 und 12, von denen mehrere
Paare vorgesehen sind, um die Beanspruchung jedes einzelnen Paares von Kontaktstücken
10 und 12 auf ein bestimmtes Maß zu begrenzen. Ausgehend von einer feststehenden
Anschlußschiene 14 umfaßt die Kontaktanordnung 2 eine stromübertragende Gelenkanordnung
16 mit einer Schwenkachse 4 sowie eine Anzahl von Kontakthebeln 18, die jeweils mit
einem Kontaktstück 10 versehen sind. Ausgehend von der Stellung der Teile gemäß der
Figur 1 lassen sich die Kontaktstücke 10 durch Schwenkung der Kontakthebel 18 um
die Schwenkachse 4 im Uhrzeigersinn mit den feststehenden Kontaktstücken 12 in Berührung
bringen, die an einer weiteren ortsfesten Anschlußschiene 6 angebracht sind.
[0010] Die parallele Anordnung der Kontakthebel 18 ist der Figur 2 zu entnehmen. Insgesamt
sind in dem dargestellten Beispiel zehn Kontakthebel 18 vorhanden, die durch einen
mit dem Kontakthebeln 18 verbundenen Abschirmkörper 20 in gegenseitigem Abstand gehalten
werden. Der Abschirmkörper 20 ist ein Kunst stoff-Formteil mit Trennwänden 26 und
28. Hierbei sind die Trennwände 26 eben ausgebildet, so daß die Kontakthebel 18 an
ihnen unmittelbar anliegen. Die Trennwände 28 sind dagegen mit Vorsprüngen 22 versehen,
derart, daß zwischen den angrenzenden Kontakthebeln 18 und der dazwischen befindlichen
Trennwand 28 Zwischenräume 30 geschaffen werden, die von Luft durchströmt werden können.
[0011] Zwei der Trennwände 28 weisen darüber hinaus von Wandteilen begrenzte Aufnahmebereiche
24 auf, die für den Eingriff von Antriebsteilen einer Antriebsvorrichtung vorgesehen
sind, um die Kontakthebel 18 zum Ein- und Ausschalten zu schwenken.
[0012] Anhand der den Figuren 1 und 4 zu entnehmenden Seitenansicht des Abschirmkörpers
20 ist zu erkennen, daß an der Unterseite des Abschirmkörpers 20 ein sich über alle
Kontakthebel 18 erstreckender, mit einem Abstand von der Unterseite der Kontakthebel
18 erstreckender Quersteg 32 und ein weiterer, den Kontaktstücken 12 benachbarter
gasabgebender Schutzsteg 34 vorgesehen ist. Der Schutzsteg 32 liegt zum Teil an der
Unterseite 36 der Kontakthebel 18 an und stützt diese derart, daß sie beim Schwenken
gleichmäßig bewegt werden. Durch den insbesondere in der Figur 1 ersichtlichen Zwischenraum
zwischen der Unterseite der Kontakthebel 18 und dem Quersteg 32 wird der Zutritt der
Luft in die Zwischenräume 30 erleichtert und damit die Kühlung der Kontaktanordnung
2 verbessert. Der gasabgebende Schutzsteg 34 verhindert, daß ein Lichtbogen entlang
der Unterkante 36 der Kontakthebel laufen kann. Ferner bewirkt die Abgabe von Gasen
aus dem Kunststoff des Abschirmkörpers 20 unter dem Einfluß von Lichtbögen an den
Kontakten 10 und 12, daß der Lichtbogen rasch von den Kontakten 10 und 12 in Richtung
eines Lichtbogenhornes und einer diesem vorgelagerten Lichtbogenlöschkammer fortbewegt
wird.
[0013] Der Abschirmkörper 20 kann aus einem isolierenden, wärmebeständigen und unter dem
Einfluß von Lichtbögen gasabgebenden Material hergestellt sein. Ein solcher Werkstoff
ist angemessen, um die gewünschte Festigkeit des Abschirmkörpers 20 sicherzustellen
und auch die Gasabgabe zu bewirken, wenn eine starke Erhitzung durch einen Lichtbogen
auftritt.
[0014] Die dargestellte Anordnung kann vielfältig abgewandelt werden, ohne von dem Erfindungsgedanken
abzuweichen. Beispielsweise kann der Abschirmkörper so ausgebildet sein, daß er mit
einer unterschiedlichen Anzahl von Kontakthebeln verwendbar ist. zusätzlich könnten
die Aufnahmebereiche in Abhängigkeit von der vorgesehenen Antriebsvorrichtung eine
angepaßte Gestalt erhalten. Die zum Durchtritt der Luft vorgesehenen Zwischenräume
können entsprechend der gewünschten Kühlwirkung bemessen sein. Auch kann der Quersteg
32 mit Einschnitten zur Erleichterung des Luftzutrittes versehen sein.
1. Bewegbare Kontaktanordnung 82) für einen Niederspannungs-Leistungsschalter mit
mehreren parallel angeordneten, um ein Gelenk (4) schwenkbaren Kontakthebeln (18)
und an diesen angebrachten bewegbaren Kontaktstücken (10), die mit ortsfesten Kontaktstücken
(12) zusammenwirken, sowie mit einem isolierende Trennwände (26, 28) für die Kontakthebel
(18) aufweisenden Abschirmkörper (20), dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens ein Teil der Trennwände (26, 28) beidseitig mit Vorsprüngen (22) zur
örtlichen Abstützung benachbarter Kontakthebel (18) gegeneinander unter Freilassung
von Zwischenräumen (30) versehen ist.
2. Kontaktanordnung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens ein Teil der Trennwände (28) jeweils einen von Wandteilen begrenzten
Aufnahmebereich (24) für den Eingriff einer zum Schwenken der Kontakthebel (18) dienenden
Antriebsvorrichtung besitzt.
3. Kontaktanordnung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Abschirmkörper (20) abwechselnd durchgehend ebene Trennwände (26) und mit
Vorsprüngen (22) versehene Trennwände (28) aufweist und daß wenigstens zwei der mit
Vorsprüngen (22) versehenen Trennwände (28) zusätzlich je einen Aufnahmebereich (24)
besitzen.
4. Kontaktanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Abschirmkörper (20) an seiner die Unterseite (36) der Kontakthebel (18)
bedeckenden Seite unmittelbar an die bewegbaren Kontaktstücke (10) anschließend einen
abgewinkelten gasabgebenden Schutzsteg (34) und einen weiteren, sich in einem Abstand
von der Unterseite (36) der Kontakthebel (18) erstreckenden Quersteg (32) aufweist.