[0001] Die Erfindung betrifft eine Hartgeldzählrinne nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Eine derartige Hartgeldzählrinne ist aus der DE 34 04 486 A1 bekannt. Durch diese
bekannte Hartgeldzählrinne, die sich sowohl bei Banken als auch an den Kassen des
Handels durchgesetzt hat, werden Probleme gelöst, die bei der Handhabung von Hartgeld
trotz zahlreicher Versuche in einem Zeitraum von etwa 50 Jahren nicht ausgeschaltet
werden konnten. Die in der zitierten DE-OS 34 04 486 beschriebene Hartgeldzählrinne
ermöglicht bei einfachstem Aufbau, der eine rationale und kostengünstige Fertigung
gestattet, eine optimale Handhabung der Hartgeldes bei allen erdenklichen Manipulationen,
wie Füllen der Hartgeldzählrinne, Zählen des Hartgeldvorrates und Entnahme des Hartgeldes
und dergleichen.
[0003] Die Entwicklung der Kassentechnik im Einzelhandel hat zu Geldladensystemen geführt,
die mit derartigen Hartgeldzählrinnen ausgestattet sind. Die Geldladen werden im
Betrieb automatisch mit großen Beschleunigungen aus- und eingefahren. Dabei sind im
Betrieb dieser Kassen einzelne Münzfächer der Hartgeldzählrinnen nicht vollständig
gefüllt. Wenn die Münzfächer weniger Münzen enthalten als ihrer Aufnahmekapazität
entspricht, beispielsweise weniger als fünf Münzen und insbesondere nur eine oder
zwei Münzen, werden diese durch die auftretenden negativen Beschleunigungen aus ihren
Münzfächern durch Trägheitskräfte herausgeschleudert. Dies führt bei jeder Betätigung
einer Kassenlade zu unerwünschten Unordnungen in den Hartgeldzählrinnen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Hartgeldzählrinne zur Verfügung
zu stellen, in der eingesetzte Münzen bei einer Beschleunigung der Hartgeldzählrinne
sicher gehalten werden, und die die Vorteile bei der Handhabung der bekannten Hartgeldzählrinnen
aufweist, ohne daß der technische Aufwand bei der Herstellung der Hartgeldzählrinne
erhöht wird.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die technische Lehre des Patentanspruchs
1 gelöst.
[0006] Erfindungsgemäß wird jeweils der Abschnitt der Innenwandung aller als Schiefzylindermulden
ausgebildeten Münzfächer, deren Schiefzylindermulden mit denen benachbarter Münzfächer
offene Randabschnitte bilden, bei Einhaltung von Grenzwerten zweier Konfigurationsparameter
der Hartgeldzählrinne in einer neuartigen Weise ausgebildet. Dieser Abschnitt der
Innenwand erstreckt sich von der Münzfachbodenlinie, deren Richtung mit der Richtung
der Achse des das Münzfach bildende Schiefzylinder zusammenfällt, zu dessen Rand.
Dabei überquert dieser Abschnitt die von einem Ende der Hartgeldzählrinne zum anderen
verlaufende Achse der Zählrinne, die die Grundkreise der die Münzfächer bildenden
Schiefzylinder senkrecht schneidet. Dieser Abschnitt der Innenwand wird aus schräg
gestaffelten Mantelflächenabschnitten eines Zylinders gebildet. Die schräge Staffelung
der Mantelflächenabschnitte erzeugt Schultern, deren Höhe am Münzfachrand am größten
ist. Die Höhe dieser Schultern nimmt zur Münzfachbodenlinie hin fortschreitend ab
und wird an dieser Linie zu Null. Es werden soviel Mantelflächenabschnitte n gebildet,
wie Münzen in den Münzfächern aufgenommen werden sollen. Bei der Zahl n handelt es
sich um eine von vornherein fest stehende Größe. In den häufigsten Fällen ist n =
5. Bei jeder Hartgeldzählrinne ist von vornherein die Höhe h der die einzelnen Münzfächer
bildenden Schiefzylinder festgelegt. Der Radius r dieser zylindrischen Mantelflächenabschnitte
entspricht den Radien der Grundkreise der Schiefzylinder.
[0007] Die störanfälligste Situation ist gegeben, wenn lediglich eine Münze in das Münzfach
eingesetzt ist. Wenn auf diese Münze durch eine negative Beschleunigung Trägheitskräfte
ausgeübt werden, wird diese Münze, die mit einem Randabschnitt an der vom entsprechenden
Mantelflächenabschnitt gebildeten Schulter festgehalten wird, um diese Schulter herum
verschwenkt. Durch die erfindungsgemäße Gestaltung wird diese Schwenkbewegung am
Rand des nächstfolgenden Münzfaches abgestoppt, so daß diese Münze in einer Anschlagstellung
nach Durchlaufen eines maximalen Schwenkbogens stehenbleibt. Dieser Schwenkbogenausschlag
wird um so kleiner je mehr Münzen in dem Münzfach angeordnet sind. Eine Parameterbedingung
besteht darin, daß die Versetzung der einzelnen Münzfächer gegeneinander und deren
Achsrichtung, d. h. die schiefe Verschiebung der Münzfächer in sich, so gewählt sind,
daß bei minimaler Besetzung des Münzfaches durch eine Münze, diese beim Verschwenken
gegen den Rand des nächsten Münzfaches anschlägt.
[0008] Durch die Erfindung ist es möglich, die Hartgeldzählrinne, die sich bereits hinsichtlich
der Handhabung des Hartgeldes im stationären Verkehr hervorragend bewährt hat, auch
dort unter Aufrechterhaltung aller Vorteile einzusetzen, wo auf diese Hartgeldzählrinne
Beschleunigungskräfte einwirken, die das Herausschleudern der Münzen aus nicht vollgefüllten
Münzfächern bewirken.
[0009] Der andere Abschnitt der Innenwand eines jeden als Schiefzylindermulde ausgebildeten
Münzfaches ist, ausgehend von der Münzfachbodenlinie zu dessen Rand hin, glatt gestaltet.
Falls gewünscht, kann die gesamte Innenwand eines jeden Münzfaches aus schräg gestaffelten
Zylinder-Mantelflächen gebildet sein. Während normalerweise diese Zylinder-Mantelflächen
sich über einen Umfangswinkel von 90° erstrecken, erstrecken sich diese Zylinder-Mantelflächen
im Zuletzt genannten Fall über einen Winkelabschnitt von 180°. Die Mantelflächen kehren
bei Überschreitung der Münzfachbodenlinie ihre Versetzung um.
[0010] Mit Vorteil kann im ersten Münzfach für den Eingriff der ersten Münze eine Rille
vorgesehen sein. Diese Ausführungsform erhöht die Kippstabilität der Münzen in der
Hartgeldzählrinne.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung soll in der folgenden Beschreibung unter Bezugnahme
auf die Fig. der Zeichnung erläutert werden.
[0012] Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Ausführungsform einer Hartgeldzählrinne,
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung eines Abschnittes der in Fig. 1 gezeigten Hartgeldzählrinne
und
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht einer geschnittenen Hartgeldzählrinne.
[0013] Die in Fig. 1 dargestellte Hartgeldzählrinne 1 entspricht in ihrem Grundaufbau der
Hartgeldzählrinne, die in der DE-OS 34 04 486 beschrieben ist. Diese Hartgeldzählrinne
1 weist eine Achse 4 auf. Entlang dieser Achse 4 sind, gegeneinander versetzt, Münzfächer
2 angeordnet, die als offene Schiefzylindermulden ausgebildet sind. Diese Schiefzylindermulden
weisen als Bestimmungsgrößen Grundkreise 3 der Schiefzylinder auf, deren Radius r
bei der Herstellung der Hartgeldzählrinne 1 festliegt. Dieser Radius r entspricht
dem Radius der Münze, die aufgenommen werden soll. Eine weitere feststehende Größe
des als Schiefzylindermulde ausgebildeten Münzfaches 2 ist die Höhe h des Schiefzylinders.
Die Verschiebung der beiden Schiefzylindergrundkreise 3 gegeneinander bestimmt die
Richtung der Achse 10 der Münzfächer 2. Die Höhe h wird durch die Anzahl n der Münzen,
die in jedem Münzfach 2 aufgenommen werden soll und deren Dicke bestimmt. h, n und
r sind für die Fertigung der Hartgeldzählrinne festliegend.
[0014] In Richtung der Achse 10 verläuft, wie die Fig. 2 zeigt, die tiefste Stelle eines
jeden Münzfaches 2, die Münzfachbodenlinie 7.
[0015] Wie Fig. 2 zeigt, erstreckt sich ein Abschnitt 6 der Innenwand 5 von der Münzfachbodenlinie
7 zum Rand 8 hin und bildet mit den benachbarten Münzfächern 2 offene Ränder 11. Dieser
Abschnitt überquert die Achse 4 der Zählrinne 1. Zumindest dieser Abschnitt 6 der
Innenwand 5 ist nicht glatt gestaltet sondern wird durch eine schräg gestaffelte Anordnung
von Mantelflächenabschnitten 9 eines Zylinders gebildet. Durch diese gestaffelte
Anordnung von Mantelflächenabschnitten 9 werden von Mantelflächenabschnitt zu Mantelflächenabschnitt
Schultern 12 gebildet, die ihre maximale Höhe am Rand 8 des Münzfaches erreichen.
Diese Höhe nimmt fortschreitend zur Münzfachbodenlinie 7 hin ab und erreicht dort
den Wert Null.
[0016] Die Höhe eines jeden Mantelflächenabschnittes 9 wird durch die Höhe h, dividiert
durch die Anzahl der Münzen n, bestimmt. Der Radius r dieser Mantelflächenabschnitte
9 entspricht dem Radius r der Grundkreise der die Münzfächer bildenden Schiefzylindermulden.
[0017] Wie die Fig. zeigen, sind die Abschnitte 6 in benachbarten Münzfächern 2 diametral
gegenüberliegend angeordnet.
[0018] Wenn lediglich eine einzige Münze in ein Münzfach 2 eingegeben ist, liegt deren
Rand gegen die Schulter 12 dieses Münzfaches 2 an, die von der Achse 4 am weitesten
entfernt ist. Diese Münze hat den Freiheitsgrad, sich beim Auftreten einer negativen
Beschleunigung in einer vorbestimmten Richtung zu bewegen. Diese Bewegung ist eine
Verschwenkung um die Schulter 12. Durch die Ausbildung des Abschnittes 6 der Innenwand
5 wird der Münzrand an der Schulter 12 festgehalten. Wenn der Abstand A zwischen
dieser Schulter 12 und dem von der Achse 4 am weitesten entfernt liegenden Mantelflächenabschnitt
9 des in Beschleunigungsrichtung liegenden benachbarten Münzfaches 2 kleiner ist
als 2r, schlägt die so bewegte Münze dort an und kann sich nicht weiter verschwenken.
Die Münze kann nur eine vorbestimmte Verschwenkung durchführen, bleibt stehen und
kann das Münzfach 2 nicht verlassen. Bei de geschilderten Schwenkbewegung handelt
es sich um die maximal mögliche Schwenkbewegung. Je mehr Münzen im Münzfach 2 angeordnet
sind, um so geringer wird die maximale Schwenkbewegung.
1. Hartgeldzählrinne, insbesondere für ein Geldzählbrett, mit
1. je eine vorbestimmte Anzahl n gleichwertige Münzen aufnehmenden Münzfächern, die
als
2. offene Schiefzylindermulden mit jeweils vorbestimmter Höhe h und vorbestimmtem
Radius r des Grundkreises ausgebildet und
3. mit alternierend wechselnden Achsrichtungen
3.1 symmetrisch zur am Zählrinnenboden verlaufenden Achse der Zählrinne
3.1.1 seitlich gegeneinander versetzt, angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
4. zumindest der Abschnitt (6) der Innenwand (5) einer jeden Schiefzylindermulde (2),
4.1 der sich, ausgehend von der Münzfachbodenlinie (7) zum Rand (8) der Schiefzylindermulde
erstreckt und
4.1.1 dabei die Achse (4) der Zählrinne (1) überquert und so mit benachbarten Schiefzylindermulden(2)
die großen offenen Ränder (11) bildet,
5. aus n schräg gestaffelten Mantelflächenabschnitten (9) eines Zylinders gebildet
ist, der
5.1 die Höhe h/n und den Radius r aufweist, und daß
6. die Richtung der Achse (10) der Schiefzylindermulde (2) und deren gegenseitige
Versetzung so gewählt sind, daß, gemessen vom Rand (8) der Schiefzylindermulden (2)
die Abstände (A) der jeweils von der Achse (4) der Zählrinne (1) am weitesten entfernt
liegenden Mantelflächenabschnitte (9) aufeinanderfolgender Schiefzylindermulden (2)
kleiner sind als der doppelte Radius 2r(A < 2r).
2. Hartgeldzählrinne nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
4.2 die gesamte Innenwand (5) einer jeden Schiefzylindermulde (2) aus schräg gestaffelten
Zylinder-Mantelflächenabschnitten (9) gebildet ist.
3. Hartgeldzählrinne nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
7. in der ersten Schiefzylindermulde (2) für den Eingriff der ersten Münze eine Rille
vorgesehen ist.