(57) Es wird ein elektrosensitives Registrierpapier beschrieben, mit einem Träger aus
Papier, der mit einem Grundlack sowie mit einer ausbrennfähigen Metallschicht versehen
ist, die aus einer dünnen Vorbekeimungsschicht und einer dickeren Registrierschicht
aus Zink besteht. Bekannte Registrierpapiere dieser Art sehen als haftvermittelnde
Vorbekeimungsschicht für das Zink Cadmium vor, das vor allem in seinen Salzen extrem
toxisch und damit problematisch in Handhabung und Verarbeitung ist. Dieser Nachteil
wird erfindungsgemäß dadurch vermieden, daß als Vorbekeimungsschicht Silber verwendet
wird.
[0001] Die Erfindung betrifft ein elektrosensitives Registrierpapier der im Oberbegriff
des Anspruchs 1 angegebenen Art.
[0002] Elektrosensitives Registrierpapier wird für den Registriervorgang mit seiner metallisierten
Seite über eine zylindrische Elektrode geführt. Die Gegenelektrode bildet ein dünner
Wolframdraht, dessen Spitze auf der metallisierten Papierfläche gleitet. Der Auflagedruck
der Gegenelektrode liegt je nach Art der verwendeten Metallschicht etwa zwischen 0,03
und 10 Pond. Wird an die beiden Elektroden eine elektrische Gleichspannung angelegt,
so fließt durch die Metallschicht ein Strom, der das Metallmaterial in unmittelbarer
Nähe der Wolframspitze der Gegenelektrode infolge der hohen Stromdichte verdampft,
woraufhin der Strom unterbrochen wird. Unter dem derart verdampften bzw. weggebrannten
Metallbelag kommt mit gutem Kontrast der Grundlack des Registrierpapiers zum Vorschein.
Wird das Registrierpapier weitergezogen, so steht die Wolframelektrode erneut unter
Spannung, und es wird erneut eine kleine Menge Metall weggebrannt.
[0003] Dieser Registriervorgang erfordert eine sehr dünne Metallschicht. Bei dem Registrierpapier
der eingangs genannten Art wird als eigentliche Registrierschicht Zink eingesetzt,
das jedoch naturgemäß schlecht auf dem Grundlack des Papiers haftet. Deshalb wird
auf die Lackschicht zunächst eine Vorbekeimungsschicht aufgebracht, die als Haftgrundlage
für die Zink schicht dient. Die Dicke dieser im wesentlichen von den Zinkatomen gebildeten
Metallschicht liegt in der Größenordnung von 0,1 µm. Die Rückseite dieses Registrierpapiers
ist üblicherweise mit einem klaren Schutzlack versehen.
[0004] Anstelle einer Zink/Cadmium-Schicht ist es auch bekannt, Aluminium als Metallbeschichtung
für ein elektrosensitives Registrierpapiers zu verwenden. Aluminium hat den Vorteil,
ohne zusätzliche Haftschicht unmittelbar auf dem Grundlack des Registrierpapiers
gut zu haften. Neben dem besseren Kontrast gegenüber der üblicherweise schwarzen
Lackschicht hat Aluminium noch den Vorteil einer höheren Korrosionsbeständigkeit als
die bekannte Zink/Cadmium-Schicht.
[0005] Durch die Bildung von Aluminiumoxid wird jedoch der Stromübergang beim Registriervorgang
erheblich erschwert. Für einen ausreichenden Kontakt der Registrierelektrode mit der
Aluminiumschicht ist deshalb im Vergleich zu der Zink/Cadmium-Metallschicht eine
wesentlich höhere Auflagekraft erforderlich. Infolge der höheren Auflagekraft erfolgt
die Registrierung auf aluminiumbeschichtetem Papier zudem wesentlich träger als auf
einer Zink/Cadmiumschicht. Die benötigte Auflagekraft bei der Registrierung auf der
Aluminiumschicht läßt sich durch eine Beigabe von Fremdmetallen etwas reduzieren.
In diesem Fall reicht eine Auflagekraft von etwa 0,1 Pond aus. Im Vergleich dazu
erlaubt eine Zink/Cadmium-Schicht eine Registrierung bei einer Auflagekraft von etwa
0,05 Pond.
[0006] Das mit einer Zink/Cadmiumschicht versehene Registrierpapier weist jedoch einen entscheidenden
Nachteil bei der Verarbeitung und Handhabung auf.
[0007] Cadmium ist bekanntlich ein Metall der zweiten Nebengruppe des Periodensystems mit
einem Atomgewicht von 112,41, also ein sogenanntes Schwermetall, dessen Siedepunkt
bei 760° C liegt. Es tritt hauptsächlich in Form seiner zweiwertigen Verbindung als
Salze auf, die bei oraler Einnahme extrem toxisch sind, zu Erbrechen, Leberschädigungen
und Krämpfen führen. Beim Einatmen rufen die Dämpfe dieser Salze Reizungen der Schleimhäute
und Kopfschmerzen hervor. Außerdem wirken diese Salze karzinogen.
[0008] Nach Untersuchungen der Weltgesundheitsorganisation darf zur Vermeidung von Langzeitschädigungen
der Gesundheit ein Grenzwert von 0.07 mg pro Tag nicht überschritten werden. In der
Bundesrepublik Deutschland wurde eine MAK-Wert von 0,05 mg pro Tag festgesetzt.
[0009] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein elektrosensitives Registrierpapier der
eingangs genannten Art zu schaffen, das mit einem niedrigeren Auflagedruck als aluminiumbeschichtetes
Registrierpapier beschrieben werden kann, und das ohne die gesundheitlichen Nachteile
von Registrierpapier hergestellt und gehandhabt werden kann, das mit Zink/Cadmium
beschichtet ist.
[0010] Gelöst wird diese Aufgabe durch das kennzeichnende Merkmal des Anspruchs 1. Vorteilhafte
Ausgestaltungen des erfindunsgemäßen Registrierpapiers sind in den Unteransprüchen
angegeben. Der Anspruch 6 betrifft ein besonders vorteilhaftes Herstellungverfahren
für das erfindungsgemäße Registrierpapier.
[0011] Demnach besteht die Erfindung darin, als Vorbekeimungsschicht für die Zink-Registrierschicht
Silber zu verwenden, dessen Handhabung und Verarbeitung bekanntlicherweise mit keinen
toxischen Nebenwirkungen verbunden ist.
[0012] Eine Bedampfung des lackierten Papierträgers mit Silber verlangt zwar aufgrund des
höheren Siedepunktes von Silber gegenüber Cadmium einen etwas höheren technischen
Aufwand. Dieser höhere technische Aufwand wird jedoch ausgeglichen durch einen wesentlich
geringeren Aufwand bezüglich der Umweltschutzauflagen im Vergleich zur Cadmiumverarbeitung.
[0013] Schließlich wird der Anwender des erfindungsgemäßen Zink/Silber-Registrierpapiers
keinen technischen Unterschied zum herkömmlichen Zink/Cadmium-Papier erkennen, da
die Empfindlichkeit des Silbersubstrats, vor allem die für eine einwandfreie Registrierung
erforderliche Auflagekraft dieselbe ist wie bei der Cadmiumvariante.
[0014] Vorteilhafterweise basiert das erfindungsgemäße Registrierpapier auf einem Diagrammpapier
einer Dicke von 20 bis 80 µm. Bevorzugt ist eine Papierdicke von 40 µm. Auf diesen
Papierträger wird eine Lackschicht aufgebracht, die vorteilhafterweise rein organisch
pigmentiert ist. Alternativ hierzu ist es vorgesehen, die mit einem Rußanteil versehene
Lackschicht zusätzlich mit Chromdioxid (Cr₂0₃) zu pigmentieren. Hierdurch wird die
Einbettung und damit die Haftung der späteren Zinkbedampfung verbessert.
[0015] Auf diese Lackschicht wird vorteilhafterweise das Silber, dessen Siedpunkt 2170°
beträgt, hauchdünn und unvollständig aufgedampft, um eine Vorbekeimungsschicht für
die außenliegende Zinkbedampfungsschicht zu schaffen. Leztere wird schließlich in
der Weise aufgedampft, daß ein Oberflächenwiderstand von etwa 5 Ohm pro Flächeneinheit
entsteht. Der Oberflächenwiderstand wird dabei vorteilhafterweise während der Bedampfung
mit dem Zink kontinuierlich gemessen und die Bedampfung wird bei Erreichen des Oberflächenwiderstand-Sollwertes
beendet.
1. Elektrosensitives Registrierpapier, insbesondere in Bandform,mit einem Träger
aus Papier, auf dem eine Lackschicht sowie eine ausbrennfähige Metallschicht aufgebracht
sind, die aus einer dünnen Vorbekeimungsschicht und einer dickeren Registrierschicht
aus Zink besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorbekeimungsschicht aus Silber besteht.
2. Registrierpapier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Papierträger zwischen 20 µm und 80µm, vor allem 40 µm dick ist.
3. Registrierpapier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lackschicht organisch pigmentiert ist.
4. Registrierpapier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die mit einem Rußanteil versehene Lackschicht zusätzlich mit Chromdioxid pigmentiert
ist.
5. Registrierpapier nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zink-Registrierschicht einen Oberflächenwiderstand von etwa 5 Ohm pro Flächeneinheit
aufweist.
6. Verfahren zum Herstellen des elektrosensitiven Registrierpapiers nach einem der
Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß auf den mit der Lackschicht versehenen Papierträger eine hauchdünne und unvollständige
Silberschicht als Vorbekeimungsschicht für die anschließend aufzudampfende Zink-Registrierschicht
aufgedampft wird, und daß die Bedampfung mit Zink als Funktion des resultierenden
Oberflächenwiderstandes gesteuert und vor allem beendet wird, wenn ein vorbestimmter
Wert des Oberflächenwiderstandes pro Flächeneinheit erreicht ist.