[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung hinter einer Gasturbine zum Einleiten der
Verbrennungsgase in einen Wärmetauscher oder in einen Bypass mit im Verzweigungsbereich
der zum Wärmetauscher und zum Bypass führenden Kanäle angeordneten Leitflächen.
[0002] Beim Betrieb von Gasturbinen, denen ein Wärmetauscher nachgeschaltet ist, ist es
während des Anfahrens der Gasturbine meist erforderlich, den Wärmetauscher zu umgehen
und hierzu einen Bypass vorzusehen. Mit Hilfe von Klappenventilen können die Verbrennungsgase
wahlweise zum Wärmetauscher oder in den Bypass geführt werden. Diese Klappenventile
sind in dem zum Wärmetauscher führenden Kanal angeordnet, der in Strömungsrichtung
der Verbrennungsgase verläuft, sowie in dem zum Bypass führenden Kanal, der senkrecht
zur Strömungsrichtung der Verbrennungsgase verläuft. Diese Kanäle weisen ausserordentlich
grosse Querschnitte auf, die 20 und mehr Quadratmeter betragen können.
[0003] Die beim Betrieb dieser Vorrichtungen erzielten Ergebnisse sind nicht zufriedenstellend.
Die während des Bypass-Betriebes geschlossenen zum Wärmetauscher führenden Klappen
werden bereits nach kurzer Zeit undicht und oft bis zur Zerstörung beschädigt. Dies
ist nicht nur darauf zurückzuführen, dass die heissen Verbrennungsgase mit hoher kinetischer
Energie unmittelbar auf die geschlossenen Klappen aufprallen sondern auch darauf,
dass in den Verbrennungsgasen dabei eine Pulsation auftritt, deren niedrige Schwingungs
frequenz ganz erheblich zum vorzeitigen unbrauchbar werden der Klappen beiträgt.
[0004] Es ist eine weitere Anordnung vorgeschlagen worden, bei der die Verbrennungsgase
nicht gradlinig von der Gasturbine zum Wärmetauscher gelangen. Vielmehr schliesst
sich an den waagerechten, von der Gasturbine kommenden Kanal ein senkrecht verlaufendes
Kanalteil an, an den sich wiederum waagerecht verlaufend der zum Wärmetauscher führende
Kanal anschliesst und in senkrechter Richtung verlaufend der zum Bypass führende Kanal.
Im Umlenkbereich zwischen dem waagerecht verlaufenden von der Gasturbine kommenden
Kanal und dem senkrecht verlaufenden Kanalteil sind feststehende Leitflächen angeordnet,
die das Umlenken des waagerecht ankommenden Stromes der Verbrennungsgase in eine etwa
senkrecht verlaufende Richtung begünstigen. Auch diese Vorrichtung weist erhebliche
Nachteile auf. Die Leitflächen sind ständig, sowohl beim Anfahren als auch während
des Dauerbetriebes mit dem Wärmetauscher, dem Druck der heissen Verbrennungsgase ausgesetzt
und verschleissen schnell. Der Wärmetauscher kann nicht in der gleichen Ebene angeordnet
werden wie die Gasturbine, sondern dieser gegenüber erhöht. Deshalb wird für ihn ein
kostspieliger Unterbau benötigt und eine Vergrösserung der Hallenhöhe gegenüber dem
sonst erforderlichen. Schliesslich setzen die Leitflächen dem von der Gasturbine kommenden
Verbrennungsgasstrom ständig, also nicht nur während des Anfahrens der Turbine, einen
erheblichen Widerstand entgegen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, auf einfache und kostengünstige Weise die
oben beschriebenen Mängel zu ver meiden.
[0006] Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung hinter einer Gasturbine zum Einleiten
der Verbrennungsgase in einen Wärmetauscher oder in einen Bypass mit im Verzweigungsbereich
der zum Wärmetauscher und zum Bypass führenden Kanäle angeordneten Leitflächen, die
gekennzeichnet ist durch im Umlenkbereich angeordnete Leitplatten, deren Flächen zwischen
einer in Längsrichtung des von der Gasturbine zum Wärmetauscher verlaufenden Verbrennungsgasstromes
verlaufenden Stellung in eine geneigt dazu verlaufende Stellung verschwenkbar sind.
[0007] Bei der Vorrichtung gemäss der Erfindung werden die Leitplatten nur während des
verhältnismässig kurzzeitigen Bypass-Betriebes während des Anfahrens der Turbine vom
Verbrennungsgasstrom beaufschlagt, während des Dauerbetriebes mit Wärmetauscher dagegen
praktisch überhaupt nicht.
[0008] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung gemäss der Erfindung erfolgt
der Antrieb der verschwenkbaren Leitplatten abhängig vom Antrieb der zum Wärmetauscher
führenden Kesselklappe. Bei dieser Ausführungsform werden die Leitplatten dann, wenn
die zum Wärmetauscher führenden Klappen geöffnet sind zwangsläufig in eine parallel
zum Verbrennungsgasstrom verlaufende Stellung gebracht, in der sie diesem praktisch
keinen Widerstand entgegensetzen. Während des Bypass-Betriebes, d.h. bei geschlossenen
Kesselklappen werden die Leitplatten gegen den Verbrennungsgasstrom verschwenkt
und lenken diesen in Richtung auf die geöffneten Bypass-Klappen hin.
[0009] Bei einer anderen Ausführungsform kann der Antrieb der verschwenkbaren Leitplatten
abhängig vom Antrieb der zum Bypass führenden Kaminklappen erfolgen.
[0010] Besonders zeckmässig ist es, die Vorrichtung so auszubilden, dass ein zum Verschwenken
der Leitplatten dienendes Gestänge (Leitplattengestänge) über eines oder mehrere
Verbindungsgestänge mit den Wärmetauscherklappen bzw. deren Antriebsgestänge verbunden
ist.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung gemäss der Erfindung ist im folgenden
anhand der Zeichnung dargestellt.
Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung die Kanäle und die darin angeordneten Klappen
und Leitplatten während des Bypass-Betriebes
und
Fig. 2 in gleicher Darstellung die Stellung der Klappen und Leitplatten während des
Wärmetauscher-Betriebes.
[0012] In den Fig. 1 und 2 sind der von der Gasturbine ankommende Kanal mit 1, der zum Bypass
führende Kanal mit 2 und der zum Wärmetauscher führende Kanal mit 3 bezeichnet. Die
in dem zum Bypass führenden Kanal 2 angeordneten Bypass-Klappen sind in ihrer Gesamtheit
mit 4 bezeichnet während die in dem zum Wärmetauscher führenden Kanal 3 angeordneten
Wärmetauscher-Klappen in ihrer Gesamtheit mit 5 bezeichnet sind. Im Ausführungsbeispiel
sind in jedem dieser Fälle zwei Reihen von je vier zweiflügeligen Klappen angeordnet,
sodass bei geschlossenen Klappen eine besonders wirksame Abdichtung der Kanäle vorliegt
und zwischen den beiden Klappenreihen Sperrluft eingeführt werden kann.
[0013] In dem Bereich, in dem der Kanal 2 von den Kanälen 1 und 3 abzweigt, sind verschwenkbare
Leitplatten 6 angeordnet. Die einzelnen Leitplatten 6 sind in der Art von symmetrischen
Drehklappen ausgebildet und um Achsen 7 verschwenkbar. Das Verschwenken erfolgt mittels
eines Leitplattengestänges 8, das einerseits mit den einzelnen Leitplatten 6 oder
deren Achsen 7 verbunden ist und andererseits über ein Verbindungsgestänge 9 mit
einer der Wärmetauscherklappen 5 oder mit deren Antrieb. Die Gestänge 8 und 9 sind
innerhalb der Kanäle 1 bzw. 3 angeordnet und ihre Wellen bzw. Achsen 7 sind innerhalb
der Kanäle, an deren Wänden, gelagert, sodass sie die Kanalwände nicht durchdringen,
als Variante sind aussenliegende Lager und auch aussenliegende Gestänge (8) möglich.
[0014] In Fig. 1 sind bei geschlossenen Wärmetauscherklappen 5 die Leitplatten 6 gegen den
mit 10 bezeichneten Verbrennungsgasstrom angestellt und lenken diesen durch die geöffneten
Bypass-Klappen 4 in den zum Bypass führenden Kanal 2.
[0015] In Fig. 2 ist der Wärmetauscher-Betrieb dargestellt. Die Bypass-Klappen 4 sind geschlossen
und die Wärmetauscher-Klappen 5 sind geöffnet. Die Leitplatten 6 befinden sich in
einer parallel zum Gasstrom 10 verlaufenden Stellung in der sie diesem praktisch keinen
Widerstand entgegensetzen.
1. Vorrichtung hinter einer Gasturbine zum Einleiten der Verbrennungsgase in einen
Wärmetauscher oder in einen Bypass mit im Verzweigungsbereich der zum Wärmetauscher
und zum Bypass führenden Kanäle angeordneten Leitflächen gekennzeichnet durch im Umlenkbereich angeordnete Leitplatten (6), deren Flächen zwischen einer in Längsrichtung
des von der Gasturbine zum Wärmetauscher verlaufenden Verbrennungsgasstromes (10)
verlaufenden Stellung in eine geneigt dazu verlaufende Stellung verschwenkbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb der verschwenkbaren Leitplatten (6) abhängig vom Antrieb der zum
Wärmetauscher führenden Wärmetauscherklappe (5) erfolgt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb der verschwenkbaren Leitplatten (6) abhängig vom Antrieb der zum
Bypass (2) führenden Bypass-Klappe (4) erfolgt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein zum Verschwenken der Leitplatten (6) dienendes Gestänge (Leitplattengestänge)
(8) über eines oder mehrere Verbindungsgestänge (9) mit den Wärmetauscherklappen
(5) bzw. deren Antriebsgestänge verbunden ist.