[0001] Die Erfindung betrifft einen Drehöffner und -verschließer für Schrauben, Schraubverschlüsse
auf Flaschen und Gläsern und dergleichen, mit zwei konvergierenden, in Gebrauchslage
senkrecht von der Drehebene nach unten vorstehenden Seitenwänden (2a,2b), die an
den Enden, an denen sie ihren größten Abstand aufweisen, durch eine ungefähr halbkreisförmige
Seitenwand (2c) miteinander verbunden sind, wobei an der oder den Seitenwänden eine
rauhe Oberfläche zur Anlage an dem Rand des Werkstückes (Verschlusses) vorgesehen
ist.
[0002] Aus der US-PS 3,760,657 ist ein Drehöffner bekannt, dessen Seitenwände so konvergieren,
daß Drehverschlüsse mit verschiedenen Durchmessern geöffnet werden können. Die rauhe
Oberfläche wird durch Zähne an der einen der konvergierenden Seitenwände gebildet.
Die gegenüberliegende konvergierende Seitenwand und die halbkreisförmige Seitenwand
sind glatt, so daß die Kraft, die beim Drehen des Verschlusses durch die Bedienungsperson
aufgewendet wird, auf einem verhältnismäßig kleinen Bereich auf den Rand des zu öffnenden
Verschlusses übertragen wird. Hierdurch kann es zu einer unerwünschten Verformung
und Beschädigung des Verschlusses kommen.
[0003] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen Drehöffner und -verschließer
der eingangs genannten Art zu schaffen, der ein möglichst sicheres Öffnen von Schraubverschlüssen
mit unterschiedlichen Durchmessern ermöglicht und dabei eine Beschädigung des Schraubverschlusses
vermeidet.
[0004] Diese Aufgabe wird grundsätzlich dadurch gelöst, daß die rauhe Oberfläche auf einem
Federstahlband ausgebildet ist, das innen an den Seitenwänden anliegt und nur an einer
Stelle an einer Seitenwand befestigt ist.
[0005] Die Erfindung schafft ein Werkzeug, das sowohl zum Öffnen als auch zum Verschließen
durch Drehen des Werkstückes, beispielsweise eines Schraubverschlusses von Flaschen,
einsetzbar ist.
[0006] Dadurch, daß ein getrennt ausgebildetes Federstahlband vorgesehen ist, das aufgrund
der Federwirkung innen an den Seitenwänden anliegt und das die aufgerauhte Oberfläche
aufweist, steht eine größere aufgerauhte Oberfläche auf beiden Seiten und über einen
großen Umfang des Randes des zu öffnenden Schraubverschlusses zur Verfügung. Bei Betätigung
des Drehöffners kann sich das Federstahlband an den Rand des zu öffnenden Schraubverschlusses
anlegen und so für einen großen Bereich zur Übertragung des Drehmomentes sorgen.
[0007] Wenn bei dem Werkzeug lediglich Seitenwände und keine diese verbindende Bodenplatte
vorhanden ist, so ist besonders gut ein Einsatz als Drehöffner und als Drehverschließer
möglich. Sowohl beim Verschließen als auch beim Öffnen wird das Federstahlband immer
auf Zug beansprucht (siehe Anspruch 2). Damit diese Zugbeanspruchung sichergestellt
wird, wird der Drehöffner oder Drehverschließer entsprechend auf das Werkstück, beispielsweise
den Schraubverschluß, aufgesetzt, d.h. so, daß immer eine Zugbeanspruchung erfolgt.
[0008] Wenn das Werkzeug lediglich als Drehöffner verwendet werden soll, so ist eine die
Seitenwände verbindende Bodenplatte Anspruch 5) vorhanden, die lediglich ein "einseitiges"
Aufsetzen ermöglicht. Ein "Umdrehen" zum Einsatz auch als Drehverschließer ist dann
nicht möglich.
[0009] Vorteilhafterweise erfolgt die Befestigung so, wie in Anspruch 3 angegeben, damit
das Federstahlband immer parallel zu den Seitenwänden liegt und nicht relativ zu diesen
verdreht wird.
[0010] Die rauhe Oberfläche wird in vorteilhafter Weise durch eine Lochstanzung gebildet,
wie sie beispielsweise bei Küchenreiben bekannt ist.
[0011] Im folgenden wird die Erfindung unter Hinweis auf die Zeichnung anhand eines Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine nicht maßstabsgerechte Ansicht einer Ausführungsform eines Drehöffners
nach der Erfindung von unten;
und
Fig. 2 einen Schnitt gemäß der Linie II-II der Fig. 1.
[0012] Bei dem in der Zeichnung dargestellten Werkzeug handelt es sich um einen Drehöffner
mit einer Bodenplatte 1, die die Ebene bildet, die inGebrauchslage parallel zu dem
zu öffnenden Schraubverschluß (nicht gezeigt) liegt. Von dieser Bodenplatte 1 gehen
in Gebrauchslage nach unten gerichtet zwei konvergierende Seitenwände 2a und 2b aus,
die an dem den größeren Abstand aufweisenden Enden durch eine Seitenwand (2c) miteinander
verbunden sind, die ungefähr halbkreisförmig ausgebildet ist.
[0013] An dem Ende der Seitenwand 2b ist ein Federstahlband 3 befestigt. Die Befestigungsstelle
ist mit 5 bezeichnet. Dieses Federstahlband läuft von der Befestigungsstelle 5 an
der Seitenwand 2b entlang über die Seitenwand 2c bis zu dem der Befestigungsstelle
5 gegenüberliegenden Ende der anderen konvergierenden Seitenwand 2a. Bedingt durch
die Federwirkung schmiegt sich das Federstahlband 3 dicht an die Seitenwände an. In
dem Federstahlband sind scharfkantige Lochstanzungen 4 nach Art einer Küchenreibe
vorgesehen, die eine aufgerauhte Oberfläche bilden.
[0014] Die Drehrichtung, die beim Öffnen eines Schraubverschlusses vorliegt, ist mit R bezeichnet.
Die Richtung, in der das Federstahlband beansprucht und ggf. verschoben wird, ist
mit Z bezeichnet.
[0015] Zum Öffnen wird der Drehöffner auf einen Deckel eines Glases oder dergleichen aufgesetzt,
so daß die Seitenwände 2a bis 2d nach unten zeigen und die Bodenplatte 1 mit ihrer
Innenseite auf dem zu öffnenden Schraubverschluß aufliegt. Dann wird der Drehöffner
relativ zu dem zu öffnenden Schraubverschluß verschoben, bis das Federstahlband 3
auf beiden Seiten an dem Rand des Schraubverschlusses zur Anlage gelangt. Dann erfolgt
die Drehung in Öffnungsrichtung R, wobei sich das Federstahlband an beiden Seiten
anlegt und den zu öffnenden Schraubverschluß beidseitig erfasst und so ein verhältnismäßig
großer Bereich zur Verfügung steht, in dem das Drehmoment übertragen wird. Die Beanspruchung
des Deckels erfolgt über einen verhältnismäßig großen Flächenbereich, so daß eine
Beschädigung des Deckels vermieden wird. Bedingt durch die Zuordnung der Befestigungsstelle
5 zu der Drehrichtung R wird das Federstahlband beim Öffnen immer auf Zug beansprucht.
[0016] Das Ende, an dem die beiden konvergierenden Seitenwände 2a und 2b ihren geringsten
Abstand aufweisen, ist so dimensioniert, daß hier auch Schraubverschlüsse mit kleinen
Durchmessern, wie sie beispielsweise auf Flaschen vorgesehen sind, geöffnet werden
können.
[0017] Bei der Ausführungsform, die in der Zeichnung nicht dargestellt ist, die aber praktisch
ebenso aussehen kann, und die ein Werkzeug, das sowohl als Drehöffner als auch als
Drehverschließer eingesetzbar ist, fehlt es an der Bodenplatte 1. Die Seitenwände
sind entsprechend steif ausgebildet, so daß sie ihre Funktion erfüllen. Das Werkzeug
wird dann zum Öffnen so aufgesetzt, daß das Federstahlband auf Zug beansprucht wird.
Wenn das Werkzeug dann zum Verschließen eingesetzt werden soll, wird es um 180° gedreht,
d.h. anders herum aufgesetzt, so daß das Federstahlband wiederum auf Zug beansprucht
wird. Es wird hierdurch auf jeden Fall vermieden, daß das Federstahlband eine unerwünschte
Welle oder Schleife bildet.
[0018] Durch das Werkzeug nach der Erfindung lassen sich in besonders vorteilhafter Weise
Schraubverschlüsse auf Flaschen oder dergleichen öffnen und schließen. Es ist aber
auch möglich, herkömmliche schraubbare Werkstücke, wie Schrauben oder dergleichen,
zu lösen und festzuziehen.
1. Drehöffner und -verschließer für Schrauben, Schraubverschlüsse auf Flaschen und
Gläsern und dergleichen, mit zwei konvergierenden, in Gebrauchslage senkrecht von
der Drehebene nach unten vorstehenden Seitenwänden (2a,2b), die an den Enden, an denen
sie ihren größten Abstand aufweisen, durch eine ungefähr halbkreisförmige Seitenwand
(2c) miteinander verbunden sind, wobei an der oder den Seitenwänden eine rauhe Oberfläche
zur Anlage an dem Rand des Werkstückes (Verschlusses) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die rauhe Oberfläche (4) auf einem Federstahlband (3) ausgebildet ist, das innen
an den Seitenwänden (2a,2b,2c) anliegt und nur an einer Stelle (5) an einer Seitenwand
(2b) befestigt ist.
2. Drehöffner und -verschließer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsstelle
(5) des Federstahlbandes (3) an dem von der halbkreisförmigen Seitenwand (2c) abgelegenen
Ende derjenigen Seitenwand (2b) liegt, die bei Drehung in Öffnungsrichtung des Verschlusses
auf Zug beansprucht wird.
3. Drehöffner und -verschließer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
an der Befestigungsstelle (5) zwei übereinanderliegende Befestigungsmittel zur drehsteifen
Befestigung des Federstahlbandes (3) vorgesehen sind.
4. Drehöffner und -verschließer nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die rauhe Oberfläche in dem Federstahlband (3) durch scharfkantige
Lochstanzungen (4) gebildet ist.
5. Drehöffner nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Seitenwände (2a,2b,2c) durch eine in Gebrauchslage parallel zur Drehebene
liegende Bodenplatte (1) verbunden sind.