[0001] Die Erfindung betrifft eine Bügeleisensohle nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Derartige Bügeleisensohlen sind in den verschiedensten Ausführungsformen schon seit
längerem bekannt. So ist in der EP-A3 0 217 014 eine Bügeleisensohle beschrieben,
bei der der Sohlenkörper zur Erzielung einer guten Wärmeleitfähigkeit und zur Gewichtsreduzierung
und damit zur leichteren Handhabbarkeit des gesamten Bügeleisens aus Aluminium hergestellt
wird.
[0003] Da die Festigkeit von Aluminium geringer ist als die Festigkeit von anderen, häufig
auch im Haushaltsbereich benutzten Metallen, wie z.B. Stahl oder Eisen, können sich
beim Überbügeln von harten Gegenständen, wie beispielsweise Reißverschlüssen oder
Knöpfen, auf der Bügelseite Kratzer mit hervorstehenden Graten bilden, die ähnlich,
wie bei einem spanabhebenden Vorgang aus der Bügeleisensohle aufgeworfen werden.
Diese Grate ziehen beim Bügeln von besonders empfindlichen Stoffen, wie beispielsweise
Seide, Fäden aus dem Stoff, was zu dessen Beschädigung führt. Eine Beschädigung solcher
Stoffe liegt aber auch bereits dann vor, wenn ein derartiger Grat auch nur deren seidig
glänzende Oberfläche aufrauht.
[0004] Zur Vermeidung dieser Nachteile wurde die in der EP-A3 0 217 014 beschriebene Bügeleisensohle
auf ihrer Bügelseite mit einer keramischen Hartstoffschicht versehen, die mit einem
thermischen Spritzverfahren, beispielsweise Flamm- oder Plasmaspritzverfahren, aufgebracht
wurde. Die derart hergestellte Hartstoffschicht hat den Nachteil, daß sie porös ist
und daß sie insbesondere bei Dampfbügeleisen Feuchtigkeit, Luft und auch Verunreingungen
aufnimmt, die bis zum Sohlenkörper eindringen können. Hierdurch stellt sich auf der
auf der Bügelseite des Sohlenkörpers befindlichen Aluminiumoberfläche Korrosion ein,
die zur Aufwerfung oder Blasenbildung und schließlich sogar zur Ablösung der Hartstoffschicht
führen kann. Die Folge davon ist eine Beschädigung der Bügelseite des Sohlenkörpers,
was beim Bügeln zu Schäden am Bügelgut führen kann und erhöhte Reibungskräfte bei
der Bewegung des Bügeleisens hervorruft.
[0005] Die aus der EP-A3 0 217 014 bekannte Bügeleisensohle wird darüber hinaus im Laufe
der Zeit durch an der Hartstoffschicht haftende und sich einbrennende Appreturmittel
und Stärke und, wenn die betreffenden Textilien zu heiß gebügelt werden, auch durch
Stoffreste stark verschmutzt. Die Folge davon ist eine stumpfe, das Gleiten über das
Bügelgut beeinträchtigende Sohlenoberfläche. Das Entfernen von eingebrannten Appreturmitteln
durch Reinigungsmittel ist nahezu unmöglich. Der einzige Weg, die Bügeleisensohle
wieder gleitfähig zu machen, besteht dann nur noch darin, diese auf der Bügelseite
abzuschleifen und erneut zu beschichten.
[0006] Es ist es weiterhin bekannt (vgl. z.B. DE-AS-1 952 846 und DE-OS 21 51 858), die
metallische Bügelseite mit einer schmutzabweisenden und besonders gleitfähigen Schicht
aus temperaturbeständigem Kunststoff, wie beispielsweise PTFE, zu beschichten. Eines
der dazu verwendbaren Verfahren ist in der DE-OS 21 51 858 beschrieben. Derartige
Bügeleisensohlen weisen aber im Dauerbetrieb oder bei Überhitzung eine geringe Kratzfestigkeit
auf, da durch das Bügeln der Kunststoff stellenweise völlig abgerieben wird. Selbst
wenn noch keine Abtragung des Kunststoffes bis zur metallischen Oberfläche erfolgt,
können lediglich durch Kunststoff gebildete Grate erzeugt werden, deren Auftreten
bereits zu Beschädigungen des Bügelguts führen kann. Insbesondere bei aus Aluminium
hergestellten Bügeleisensohlen wird die Kratzfestigkeit weiter reduziert, da auch
der Sohlenkörper selbst keine ausreichende Härte aufweist.
[0007] Aus diesem Grund besteht der Sohlenkörper der aus der DE-AS 19 52 846 bekannten Bügeleisensohle
aus einem Stahlblech, das zuerst mit einer korrosionsverhindernden Kupferschicht,
anschließend mit einer darüberliegenden Nickel-Chromschicht und schließlich mit einer
über der Nickel-Chromschicht liegenden dritten, aus temperaturbeständigem Kunststoff
bestehenden Schicht überzogen wird. Vor dem Beschichten mit der temperaturbeständigen
Kunststoffschicht wird die Oberfläche der Nickel-Chromschicht dermaßen sandgestrahlt,
daß sie ganzflächig in die darunterliegende, aus Kupfer bestehende Korrosionsschutzschicht
eingehämmert wird. Zur Herstellung der bekannten Beschichtung sind also - ohne eine
Oberflächenbehandlung des Stahlbleches vor Aufbringung der Kupferschicht mit einzubeziehen
- bereits vier Verfahrensschritte notwendig. Das gesamte Verfahren zur Herstellung
der Beschichtung ist daher relativ aufwendig und für eine Massenfertigung von Bügeleisensohlen
zu teuer. Darüber hinaus ist die Bügeleisensohle aufgrund der mangelnden Härte der
Kunststoffschicht nur beschränkt kratzfest und nach entsprechendem Abrieb der Kunststoffschicht
aufgrund der vorhergehenden Aufrauhung der Nickel-Chromschicht durch Sandstrahlen
auch nur noch beschränkt gleitfähig.
[0008] Aus der DE-OS 36 44 211 ist es schließlich bekannt, eine aus Aluminium bestehende
Bügeleisensohle auf ihrer Bügelseite zu erst mit einer Hartstoffschicht aus Keramik
zu versehen und diese Schicht dann mit einem Bindemittel organischer Art, vorzugsweise
PTFE, zu versiegeln. Dadurch wird eine Beschichtung für eine Bügeleisensohle geschaffen,
die bei guter Gleitfähigkeit kratzfest, leicht zu reinigen und auch korrosionsverhindernd
ist.
[0009] Auch diese Bügeleisensohle hat aber den Nachteil, daß zu ihrer Herstellung eine Vielzahl
von Verfahrensschritten notwendig ist und daß eine auch nach längerem Gebrauch noch
sichere Haftung der Keramikschicht auf der Bügelseite der Aluminiumsohle nur durch
Anbringung einer metallischen Haftvermittlerschicht zwischen diesen beiden Werkstoffen
erreicht werden kann. Anderenfalls führen die deutlich unterschiedlichen thermischen
Ausdehnungskoeffizienten von Aluminium und den meisten Keramiken dazu, daß die Haftung
zwischen Sohlenkörper und Hartstoffschicht nach längerer Zeit zumindest teilweise
aufgebrochen wird, was insbesondere bei Dampfbügeleisen zum Eindringen von Feuchtigkeit
und damit wiederum zu Korrosion und den damit verbundenen, bereits beschriebenen negativen
Auswirkungen auf der Bügelseite des Sohlenkörpers führen kann.
[0010] Ein weiterer Nachteil dieser bekannten Bügeleisensohle besteht darin, daß sich die
Beschichtung aus PTFE nach längerem Bügelbetrieb abnützt, was zu einer Verschmutzung
des Stoffes durch abfärbendes PTFE führt. Gleichzeitig treten die Rauhigkeitspitzen
der Keramikschicht hervor, was zur Herabsetzung der Gleitfähigkeit der Bügeleisensohle
führt, den Stoff beschädigen kann und weiterhin dazu führt, daß sich Schmutzpartikel
an der nunmehr rauheren Sohlenoberfläche festsetzen können. Schließlich führt die
schlechtere Wärmeleitfähigkeit von PTFE und Keramik gegenüber Metallen dazu, daß das
Bügeleisen zum einen eine längere Aufheizzeit benötigt, bis es gebrauchsfähig ist,
und zum anderen der Wärmetransport von dem Sohlenkörper auf das Bügelgut für den Fall,
daß letzteres beim Bügeln eine größere Wärmemenge aufnimmt, nicht mehr ausreicht,
um die Sohlenoberfläche auf der erforderlichen Temperatur zu halten.
[0011] Es war daher Aufgabe der Erfindung, eine Beschichtung für eine Bügeleisensohle anzugeben,
die - neben den bereits bekannten Vorteilen der Korrosionsverhinderung, der Kratzfestigkeit,
der guten Gleitfähigkeit und ihrer leicht durchzuführenden Reinigung - darüber hinaus
durch nur wenige Verfahrensschritte herstellbar ist und bei der auch nach längerem
Gebrauch eine sichere und vollständige Haftung zwischen Beschichtung und Sohlenkörper
aufrechterhalten wird.
[0012] Diese Aufgabe wird für eine Bügeleisensohle nach dem Oberbegriffs des Patentanspruchs
1 durch die in dessen kennzeichnendem Teil enthaltenen Merkmale gelöst.
[0013] Die erfindungsgemäße Bügeleisensohle weist den Vorteil auf, daß sie trotz ihrer in
der Aufgabenstellung genannten, hervorragenden Eigenschaften durch lediglich zwei
Verfahrensschritte, nämlich einem thermisches Spritzverfahren und einem Schleifvorgang,
herstellbar ist.
[0014] Darüber hinaus weist die Beschichtung auch bei oftmaliger Erhitzung und nachfolgender
Abkühlung des Sohlenkörpers eine ausgezeichnete Haftung auf dem Sohlenkörper auf,
da die thermischen Ausdehnungskoeffizienten zweier metallischer Körper grundsätzlich
weniger voneinander abweichen, als diejenigen zwischen einem Metall einerseits und
einem Keramikwerkstoff andererseits.
[0015] Durch das thermische Spritzverfahren wird außerdem erreicht, daß die Dichte der Beschichtung
recht hoch und damit die Porosität mit etwa 2-Vol.% recht gering ausfällt. Ferner
ist auch die Wärmeleitfähigkeit eines Metalls grundsätzlich höher als die Wärmeleitfähigkeit
eines keramischen Materials oder einer PTFE-Schicht. Daher wird ein Bügeleisen mit
der erfindungsgemäßen Bügeleisensohle auf seiner Bügelseite nach dem Einschalten
wesentlich schneller aufgeheizt und damit schneller gebrauchsfähig sein als die bekannten
Bügeleisen. Ebenso wird durch die gute Wärmeleitfähigkeit der Beschichtung der während
des Bügels notwendige Wärmetransport vom Sohlenkörper zum Bügelgut auch dann, wenn
das Bügelgut größere Wärmemengen aufnimmt, sichergestellt.
[0016] Darüber hinaus bildet die Beschichtung der erfindungsgemäßen Bügeleisensohle über
die gesamte Gebrauchdauer hinweg eine glänzende, leicht zu reinigende Oberfläche.
[0017] Das erfindungsgemäße Schleifverfahren hat den Vorteil, daß der Sohlenkörper auf seiner
Bügelseite nicht unbedingt in engen Grenzen planar sein muß, d.h., die Sohle kann
konkav, konvex oder auch wellig ausgebildet sein, und zum anderen den Vorteil, daß
das Abtragvolumen relativ gering ausfällt. Darüber hinaus wird der Sohlenkörper in
einem Arbeitsgang nicht nur auf seiner Bügelseite, sondern auch auf deren seitlichen
Berandungen geschliffen, so daß der bei herkömmlichen Schleifverfahren nötige, zweite
Arbeitsgang entfallen kann.
[0018] Für den Fall, daß es sich um einen für ein Dampfbügeleisen zu verwendenden Sohlenkörper
handelt, d.h., daß dieser auf seiner Bügelseite Dampfaustrittslöcher aufweisen muß,
ist das ange wandte Schlepp-Schleifverfahren besonders vorteilhaft, weil die sonst
üblicherweise auftretenden scharfen Kanten an den Dampfaustrittslöchern entfallen,
da die Schleifkörper aufgrund ihrer geringen Dimensionen auch in diesem Bereich Material
abtragen können.
[0019] Durch die Aufteilung des Schleifvorgangs in zwei Schritte (Anspruch 2) wird erreicht,
daß die Beschichtung der Bügeleisensohle relativ schnell und damit auch auf eine
besonders wirtschaftliche Weise bis auf eine für das Gleitverhalten des Bügeleisens
äußerst vorteilhafte, niedrige Restrauhigkeit abgeschliffen werden kann.
[0020] Es hat sich gezeigt, daß dann, wenn für den Sohlenkörper eine Aluminiumlegierung
(Anspruch 3) gewählt wird und insbesondere dann, wenn es sich um eine der vier in
Anspruch 4 genannten Legierungen handelt, sich eine besonders gute Haftung der Beschichtung
erreichen läßt.
[0021] Wählt man für das Material der Beschichtung eine Hartlegierung nach Anspruch 5 und
dabei wiederum vorteilhafterweise eine Legierung nach Anspruch 6, so läßt sich bei
Anwendung eines hypersonischen Flammspritzverfahrens auf der Bügelseite eine Oberfläche
mit einem Mittenrauhwert R
a von lediglich etwa 3 bis höchstens 5 µm erreichen, während der Mittenrauhwert bei
Verwendung anderer Legierungen deutlich über 5 µm liegt.
[0022] Bei Anwendung eines hypersonischen Hochgeschwindigkeits-Flammspritzverfahrens mit
einer vergleichsweise niedrigen Flammentemperatur im Bereich von etwa 2500°C (Anspruch
7) ergibt sich bei einer Nickellegierung und einer Korngröße von 20-60 µm (Anspruch
8) zum einen eine besonders gute Haftung und zum anderen eine geringe Oberflächenrauhigkeit
der aufgebrachten Be schichtung. Der letztgenannte Vorteil führt dazu, daß der Aufwand
für den zweiten Verfahrensschritt, nämlich den Schleifvorgang, relativ niedrig ausfällt.
[0023] Um die Haftung der Beschichtung weiter zu verbessern, hat es sich als vorteilhaft
herausgestellt, die Bügelseite des Sohlenkörpers vor Aufbringung der Beschichtung
durch Strahlen mit körnigem Material soweit aufzurauhen, daß eine Oberfläche mit einem
Mittenrauhwert R
a nach DIN 4768 von etwa 2 bis 10 µm entsteht (Anspruch 9).
[0024] Als optimaler Kompromiß zwischen den Vorteilen einer Beschichtung großer Dicke (sehr
lange Lebensdauer und weitestgehende Korrosionsverhinderung) und den Vorteilen einer
möglichst dün- nen Beschichtung (Einsparung von Material und Energie beim thermischen
Spritzvorgang sowie möglichst kurze Taktzeiten bei einer Serienfertigung) hat sich
eine Dicke der Beschichtung zwischen 5 µm und 200 µm ergeben (Anspruch 10).
[0025] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Figuren 1 bis
3 beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Bügeleisens mit der erfindungsgemäßen Bügeleisensohle,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Bügelseite der erfindungsgemäßen Bügeleisensohle des
Bügeleisens nach der Figur 1 und
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht einer vom Bügeleisen getrennten erfindungsgemäßen
Bügeleisensohle von schräg oben.
[0026] Fig. 1 zeigt ein Dampfbügeleisen 1, dessen Gehäuse 2 eine Bügeleisensohle 3 und
einen Handgriff 4 aufweist. Im Gehäuse 2 ist ein Wasserbehälter ausgebildet, der über
eine Öffnung 7 gefüllt und entleert werden kann. Ein im Gehäuse 2 vorhandenes Heizelement
19 (Fig. 3) steht mit der Bügeleisensohle 3 in engem thermischen Kontakt und ist
über ein Stromzuführungskabel 5 mit der Spannungsquelle verbindbar. Die Temperatur
der Bügeleisensohle 3 ist über einen mit einem Temperaturregler verbundenen ersten
Drehknopf 6 einstellbar.
[0027] Auf der Bügelseite der Bügeleisensohle 3 sind verschieden große Dampfaustrittsöffnungen
12 angebracht (vgl. Fig. 2). Für die Regelung der aus den Dampfaustrittsöffnungen
12 ausströmenden Dampfmenge weist das Bügeleisen auch noch einen zweiten Drehknopf
8 auf, mit dem die pro Zeiteinheit aus dem Wasserbehälter in die Verdampfungskammer
15 eintretende und damit die zu Dampf umwandelbare Wassermenge einstellbar ist. Auf
der Oberseite des Handgriffs 4 weist das Dampfbügeleisen einen ersten Betätigungsknopf
9 und einen zweiten Betätigungsknopf 11 auf. Durch Niederdrücken des ersten Betätigungsknopfes
9 wird erreicht, daß aus einer an der Vorderseite des Dampfbügeleisens 1 angebrachten
Spritzdüse 10 ein Wasserstrahl zum Anfeuchten des Bügelgutes austritt, während durch
Niederdrücken des zweiten Betätigungsknopfes 11 eine abgemessene größere Wassermenge
innerhalb kurzer Zeit in Dampf umgewandelt wird, so daß aus den Austrittsöffnungen
12 ein sogenannter "Dampfstoß" austritt.
[0028] Nach den Figuren 2 und 3 besteht die Bügeleisensohle 3 auf ihrer Bügelseite im wesentlichen
aus einem Sohlenkörper 13, einer Beschichtung 14 und den Öffnungen 12. Auf der der
Bügelseite abgewandten Seite der Bügeleisensohle 3 weist diese eine Verdampfungskammer
15, die nach oben durch einen nicht dargestellten Deckel verschließbar ist, und eine
Dampfverteilerkammer 16 auf, die ihrerseits wiederum mit den Öffnungen 12 verbunden
ist. Die Dampfverteilerkammer 16 wird im wesentlichen von einem am Rande des Sohlenkörpers
13 verlaufenden Kanal gebildet, der in horizontaler Richtung von Trennwänden 17 und
18, nach unten von dem Sohlenkörper 13 selbst und nach oben - ebenso wie die Verdampfungskammer
15 - durch den nicht dargestellten Deckel begrenzt wird. Parallel zur Dampfverteilerkammer
16 verläuft ein im Sohlenkörper 13 eingegossenes Heizelement 19, das teilweise auch
in die Verdampfungskammer 15 hineinragt. Das Heizelement 19 weist am hinteren Ende
des Soh- lenkörpers 13 Kontaktfahnen 20 und 21 auf, die über den in der Zeichnung
nicht dargestellten Temperaturregler mit der Spannungsversorgung verbunden sind.
Im hinteren Bereich der Verdampfungskammer 15 weist die Trennwand 18 zwei sich gegenüberliegende
Durchlässe 22 und 23 auf, die die Verdampfungskammer bei aufgesetztem Deckel auf beiden
Seiten mit der Dampfverteilerkammer 16 verbinden.
[0029] Der Sohlenkörper 13 wird im Druckgußverfahren hergestellt und besteht aus einer Aluminiumlegierung,
beispielsweise aus einer der in der Deutschen Industrie-Norm (DIN) 1725, Teil 2, genannten
Legierungen GD-Al Si 10 Mg, GD-Al Mg 9, GD-Al Si 12 oder GD-Al Si 12(Cu). Nach dem
Gußvorgang wird dieser insgesamt gereinigt und auf seiner Bügelseite durch Strahlen
mit körnigem Material aufgerauht. Die Körnigkeit des Materials wird dabei so gewählt,
daß auf der Bügelseite des Sohlenkörpers 13 eine Oberfläche mit einem Mittenrauhwert
R
a nach DIN 4768 im Bereich von etwa 2 bis 10 µm entsteht.
[0030] Danach wird die Bügelseite des Sohlenkörpers 13 mit einer Nickel-Hartlegierung mit
einem Schmelzpunkt von etwa 1050°C und einer Rockwell-Härte bis zu einem Wert von
etwa HRG 64 beschichtet. Die Beschichtung 14 wird mittels eines thermischen Spritzverfahrens,
wie beispielsweise Flamm-, Plasma- oder Lichtbogenspritzen aufgebracht. Vorzugsweise
wird ein hypersonisches Flammspritzverfahren angewendet, d.h., die einzelnen Partikel
der Nickel-Hartlegierung werden mit Überschallgeschwindigkeit auf die Bügelseite
des Sohlenkörpers 13 geschleudert. Die Flammtemperatur zur Verflüssigung der Nickel-Hartlegierungspartikel,
deren Korngröße im Bereich von 20-60 µm liegt, beträgt etwa 2500°C.
[0031] Im einzelnen weist das verwendete, an sich bekannte, hypersonische Flammspritzverfahren
folgende wesentliche Merkmale und Parameter auf:
[0032] Der Vormischkammer eines wassergekühlten Hochgeschwindigkeitsbrenners wird einerseits
Propangas und andererseits Sauerstoff zugeführt. Dieses Gemisch wird entzündet und
einer Verbrennungskammer zugeführt. Der Verbrennungkammer wird daneben zusammen
mit einem aus Stickstoff oder Luft bestehenden Trägergas auch noch eine Nickel-Hartlegierung
mit einem Schmelzpunkt von etwa 1050°C, einer Korngröße von 20 bis 60 µm und mit einer
Rockwell-Härte bis zu einem Wert von etwa HRC 64 zugeführt.
[0033] Aufgrund des mit einer Flammtemperatur von etwa 2500°C brennenden Propan-Sauerstoff-Gemisches
werden die einzelnen Partikel der pulverförmigen Nickel-Hartlegierung verflüssigt
oder teigig gemacht und aufgrund der Expansion des verbrennenden Propan-Sauerstoff-Gemisches
mit hoher Geschwindigkeit aus einer Brennerdüse gegen die Bügelseite des Sohlenkörpers
beschleunigt. Dadurch wird dieser mit der Nickel-Hartlegierung beschichtet. Die Austrittsgeschwindigkeit
des verbrannten Gases samt den darin enthaltenen Nickelpartikeln beträgt zwischen
400 und 700 m/sec.
[0034] Mit einer derartigen Anlage lassen sich pro Stunde etwa vier Kilo Nickel-Hartlegierung
verarbeiten. Da die für eine Bügeleisensohle benötigte Menge etwa 20 g beträgt, lassen
sich also in einer Stunde auf diese Weise etwa 200 Bügeleisensohlen beschichten.
[0035] Die derart auf der Bügelseite mit der Beschichtung 14 versehene Bügeleisensohle
3 wird anschließend geschliffen. Dabei wird vorzugsweise ein Schlepp-Schleifverfahren
angewandt, bei dem die Bügeleisensohle 3 durch periodisch sich wiederholende Bewegungsabläufe
innerhalb eines Behälters hin- und herbewegt wird, der ein aus vielen einzelnen Schleifkörpern
bestehendes Schleifmittel enthält. Dabei wird die Beschichtung 14 bis auf eine Rauhigkeit
mit einem Mittenrauhwert R
a nach DIN 4768 zwischen 0,05 und 2,0 µm abgeschliffen, wobei der Schleifvorgang umso
länger dauert, je niedriger die angestrebte Rauhigkeit angesetzt wird.
[0036] Um relativ schnell und damit auch besonders wirtschaftlich eine hinsichtlich der
Gleitfähigkeit der Beschichtung 14 besonders günstige Oberfläche zu erzeugen, wird
der Schleifvorgang zuerst in einem ersten Behälter mit Schleifkörpern begonnen,
die die Beschichtung 14 bis zu einer Rauhigkeit mit einem Mittenrauhwert R
a nach DIN 4768 von 0,3 bis 0,7 µm abschleifen können, und danach zum Zwecke des Polierens
in einem zweiten Behälter fortgesetzt, in dem feinere Schleifkörper enthalten sind,
die die Beschichtung 14 bis zu einer Restrauhigkeit mit einem Mittenrauhwert R
a von 0,05 µm abschleifen können.
[0037] Im einzelnen weist das für die erfindungsgemäße Bügeleisensohle verwendete, an sich
bekannte Schleifverfahren folgende wesentliche Merkmale und Parameter auf:
[0038] Ein ringförmiger, innen gummierter Stahlbehälter wird zu etwa 80% mit Schleifkörpern
gefüllt. An einem darüber angeordneten Drehkranz werden die zu bearbeitenden Bügeleisensohlen
ange- bracht. Der Drehkranz wird in Rotation versetzt und die an Spannvorrichtungen
befestigten Bügeleisensohlen, die sich gleichzeitig noch um ihre eigene Achse drehen,
durch die Schleifkörperschüttung gezogen. Die Drehgeschwindigkeit des Drehkranzes
liegt dabei im Bereich von 7 bis 30 Umdrehungen pro Minute bei einem Schleifbahndurchmesser
von etwa 1,5 m.
[0039] Dort, wo zwischen Schleifkörpern und Bügeleisensohle ein Druck und eine Relativgeschwindigkeit
vorhanden ist, kommen die Schneiden der Schleifkörper zum Eingriff, und die Bügeleisensohle
wird verspant. Die Strömung der Schleifkörper folgt der Kontur der Bügeleisensohle,
so daß auch konkave und konvexe Flächen bearbeitet werden. Die Schleifkörper selbst
bestehen aus einem in einer Kunststoffmatrix angeordneten Schleifkorn aus Aluminiumoxyd
mit einer mittleren Korngröße von etwa 50 bis 70 µm und weisen in etwa die Gestalt
eines Tetraeders auf, dessen Kantenlänge am Beginn des Schleifprozesses etwa 10 bis
20 mm beträgt.
[0040] Die für den Poliervorgang verwendeten Schleifkörper bestehen ebenfalls aus einem
in einer Kunststoffmatrix angeordneten Schleifkorn aus Aluminiumoxyd und weisen ebenfalls
eine tetraederförmige Gestalt auf. Die mittlere Korngröße des Schleifkorns beträgt
hier etwa 20 bis 40 µm, während die Kantenlänge der Schleifkörper am Beginn des Polierungsprozesses
im Bereich von etwa 10 mm liegt.
[0041] Sowohl das Schleifen als auch das Polieren wird vorzugsweise in Gegenwart von Wasser
durchgeführt, zu dem Additive zugegeben werden können. Diese bestehen aus in Wasser
löslichen Substanzen, die in fester, pulverförmiger oder flüssiger Form lieferbar
sind. Ihre Aufgabe ist es, eine von allen Verunreinigen befreite, reine Oberfläche
auf der Beschichtung zu er- zeugen. Aufgrund der gründlichen Reinigung und Benetzung
durch die Additive wird der Abrieb von Schleifkörpern und Be- schichtung von der zu
bearbeitenden Oberfläche ständig entfernt, damit die maximale Schleifwirkung der
Schleifkörper erhalten bleibt. Die Bügeleisensohlen, die Schleifkörper und die für
den Schleif- und Poliervorgang verwendeten Maschinen werden somit saubergehalten,
helle und einwandfreie Oberflächen erreicht und eine maximale Schleifwirkung garantiert.
1. Bügeleisensohle mit einem metallischen Sohlenkörper guter Wärmeleitfähigkeit und
mit einer auf der Bügelseite des Sohlenkörpers aufgebrachten, korrosionsverhindernden
Beschichtung, deren Oberfläche kratzfest, gut gleitfähig und auch leicht zu reinigen
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Beschichtung (14) aus einem Metall hoher Härte besteht, das zuerst mittels
eines thermischen Spritzverfahrens, wie beispielsweise Flamm-, Plasma- oder Lichtbogenspritzen,
auf die Bügelseite des Sohlenkörpers (13) aufgebracht und dann einem Schleifvorgang
unterzogen wird, der mittels eines Gleit-, vorzugsweise Schleppschleifverfahrens durchgeführt
wird, bei dem die Bügeleisensohle (3) durch periodisch sich wiederholende Bewegungsabläufe
innerhalb eines Behälters hin- und herbewegt wird, der ein aus vielen einzelnen Schleifkörpern
bestehendes Schleifmittel enthält, durch das die Beschichtung (14) bis zu einer Rauhigkeit
mit einem Mittenrauhwert Ra nach DIN 4768 zwischen 0,05 bis 2,0 µm abgeschliffen wird.
2. Bügeleisensohle nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schleifvorgang in einem ersten Behälter mit Schleifkörpern begonnen wird,
die die Beschichtung bis zu einer Rauhigkeit mit einem Mittenrauhwert Ra nach DIN 4768 zwischen 0,3 und 0,7 µm abschleifen können, und danach zum Zwecke
des Polierens in einem zweiten Behälter fortgesetzt wird, in dem feinere Schleifkörper
enthalten sind, die die Beschichtung bis auf eine Restrauhigkeit mit einem Mittenrauhwert
Ra nach DIN 4768 von 0.5 µm abschleifen können.
3. Bügeleisensohle nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sohlenkörper (13) aus einer Aluminiumlegierung besteht und mittels eines
Druckgußverfahrens hergestellt ist.
4. Bügeleisensohle nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß für die Aluminiumlegierung eine Zusammensetzung gewählt wird, die der in der Deutschen
Industrie-Norm (DIN) 1725, Teil 2, genannten Legierung GD-Al Si 10 Mg, GD-Al Si 12,
GD-Al Mg 9 oder GD-Al Si 12 (Cu) entspricht.
5. Bügeleisensohle nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Beschichtung (14) aus einer harten Legierung besteht, deren Hauptbestandteil
Nickel, Kobalt oder Chrom ist.
6. Bügeleisensohle nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Beschichtung (14) aus einer Nickellegierung mit einem Schmelzpunkt von etwa
1050°C und mit einer Rockwell-Härte bis zu einem Wert von etwa HRC 64 besteht.
7. Bügeleisensohle nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Aufbringen der Beschichtung (14) auf die Bügelseite des Sohlenkörpers (13)
ein Hochgeschwindigkeits-Flammspritzverfahren, vorzugsweise im hypersonischen Bereich,
mit vergleichsweise niedriger Flammentemperatur im Bereich von etwa 2500°C verwendet
wird.
8. Bügeleisensohle nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Korngröße der zum Zwecke des thermischen Spritzens als Pulver vorliegenden
Nickellegierung im Bereich von etwa 20-60 µm liegt.
9. Bügeleisensohle nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bügelseite des Sohlenkörpers (13) vor Aufbringen der Beschichtung (14) mechanisch,
beispielsweise durch Strahlen mit körnigem Material, so aufgerauht wird, daß eine
Oberfläche mit einem Mittenrauhwert Ra nach DIN 4768 im Bereich von etwa 2 bis 10 µm entsteht.
10. Bügeleisensohle nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dicke der Beschichtung (14) zwischen 5 µm und 200 µm beträgt.