[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betreiben eines Rohrbündel-Apparates
zur Wärmeübertragung mit zwischen Rohrböden angeordneten Wärmetauscherrohren sowie
einer Eintritts- und einer Austrittskammer, bei dem zusammen mit dem zu behandelnden
Medium abrasive Feststoffpartikel durch die Wärmetauscherrohre geführt werden.
[0002] Rohrbündel-Apparate zur Übertragung von Wärme von einem flüssigen oder gasförmigen
Medium auf eine Flüssigkeit, bei denen zusammen mit dem zu behandelnden Medium in
dieser Flüssigkeit unlösliche Fremdpartikel durch die Heizrohre geführt werden, sind
bekannt und zum Beispiel in DE-PS 28 15 825, DE-OS 34 32 864, DE-OS 36 25 408 oder
EP 0 132 873 B1 beschrieben. Die Fremd- oder Feststoffpartikel dienen dazu, die Innenseite
der Heizrohre frei von Ablagerungen und Kristallbildung zu halten und werden normalerweise
im Kreislauf geführt. Im vorstehenden Stand der Technik wird die Anwendung dieser
sogenannten Wirbelschicht-Technik für den verkrustungs- und verschmutzungsfreien Betrieb
von wärmeübertragenden Apparaten beschrieben. Hierbei handelt es sich stets um Anordnungen
mit stehender oder wandernder Wirbelschicht. Bei diesen Anordnungen sind die Partikel
deutlich schwerer als das aufzuwärmende oder zu kühlende Medium. Die Rohre sind stets
senkrecht angeordnet und werden von unten nach oben durchströmt, wobei die Strömungsgeschwindigkeit
der Flüssigkeit in einem bestimmten Verhältnis zur Sinkgeschwindigkeit der Partikel
in der ruhenden Flüssigkeit stehen muß.
[0003] Die Steuerung des Rückflusses der Partikel von der oberen Wasserkammer zur unteren
erfolgt durch geeignete hydraulische Einbauten.
[0004] Die bekannten Anordnungen haben folgende Nachteile:
1. Die Wahl der Größe der Feststoffpartikel und der Strömungsgeschwindigkeit ist viskositätsabhängig.
2. Es sind relativ große Mengen an Partikeln (z.B. Edelstahl Glas, Quarz usw.) erforderlich.
3. Der Rohrbündel-Apparat kann nur senkrecht aufgestellt werden.
4. Eine mehrflutige Bauweise der Rohrbündel ist nicht möglich.
5. Mit zunehmendem Durchmesser des Rohrbündel-Apparates wird die gleichmäßige Verteilung
der Partikel auf die Rohre sowie die Rückführung schwieriger.
6. Bei versehentlichem Betrieb mit zu hoher Durchflußgeschwindigkeit können Partikel
aus dem Apparat ausgetragen werden, so daß das Wirbelgut unter Umständen verlorengeht.
[0005] Die vorstehend aufgeführten Nachteile dürften hauptsächlich dafür verantwortlich
sein, daß bisher von einer nennenswerten Markteinführung solcher Apparate nicht die
Rede sein kann, obwohl sich diese Technik z.B. für die Eindampfung von zur Verkrustung
und Verschmutzung neigenden Abwässern geradezu anbietet.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Einsatzmöglichkeiten von Rohrbündel-Apparaten
durch Vermeidung der obengenannten Schwierigkeiten zu verbessern und Ablagerungen
und Inkrustationen unabhängig von der Einbaulage solcher Apparate zuverlässig zu vermeiden,
d.h. insbesondere eine gleichmäßige abrasive Wirkung der Feststoffpartikel auch bei
liegendem Rohrbündel zu erreichen.
[0007] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß bei einem Verfahren der eingangs beschriebenen
Art das zu behandelnde Medium gemeinsam mit den abrasiven Feststoffpartikeln mittels
einer Strahlpumpe der Eintrittskammer zugeleitet wird und die abrasiven Feststoffpartikel
innerhalb der Austrittskammer mechanisch vom behandelten Medium abgetrennt und zusammen
mit einem Teilstrom des behandelten Mediums von weniger als 20 %, vorzugsweise 5 bis
10 %, des Gesamtvolumens der Strahlpumpe zugeleitet werden.
Die Feststoffpartikel werden bei diesem Verfahren von einer Strahlpumpe im Kreislauf
gefördert. Sie werden zusammen mit einem kleinen Teilstrom des flüssigen Mediums von
der Strahlpumpe aus der Austrittskammer des Rohrbündel-Apparates angesaugt und dem,
die Strahlpumpe speisenden Strom des zu behandelnden Mediums beigemischt. Dieses wird
zusammen mit den darin homogen verteilten Feststoffpartikeln über ein Rückführrohr
der Eintrittskammer des Rohrbündel-Apparates zugeleitet und strömt durch die Wärmetauscherrohre,
wo ihm je nach Verfahren Wärme zugeführt oder entzogen wird.
[0008] Die Rohre werden mit der für Wärmetauscher üblichen Geschwindigkeit turbulent durchströmt.
Die mitgeführten, abrasiven Feststoffpartikel stoßen aufgrund der turbulenten Strömung
gegen die Innenseite der Rohre und verhindern so Verkrustungen, Verschmutzungen und
Anbackungen.
[0009] Die Abtrennung der Fremdpartikel aus dem behandelten Medium erfolgt mittels einer
in der Austrittskammer angeordneten, mechanischen Trenneinrichtung. Die Aus- und Einschleusung
der Feststoffpartikel erfolgt also mit Hilfe einer Strahlpumpe, wobei das zu behandelnde
Medium selbst als Treibmedium dient. Die Strahlpumpe saugt einen kleinen Teilstrom
von weniger als 20%, vorzugsweise 5 bis 10%, des aus dem Rohrbündel austretenden Mediums
ab, der gerade ausreicht, die mit der Flüssigkeit durch die Rohre transportierten
Partikel abzusaugen, und verdichtet diesen Teilstrom auf den Eintrittsdruck des Wärmetauschers.
[0010] Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil eines äußerst einfachen Aufbaues,
es kommen insbesondere keine bewegten Teile oder Einrichtungen mit dem Gemisch aus
Medium und abrasiven Feststoffen in Berührung, was für die Betriebssicherheit und
den störungsfreien Betrieb solcher Rohrbündel-Apparate von ausschlaggebender Bedeutung
ist. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß bei diesem Verfahren ein Mitreißen oder
Austragen von Feststoffpartikeln sicher vermieden wird. Es ist damit unempfindlich
gegenüber versehentlich überhöhter Durchflußgeschwindigkeit und ermöglicht auch eine
liegende Anordnung des Rohrbündel-Apparates.
[0011] Besondere Vorteile ergeben sich aus einer Weiterbildung des Verfahrens, wenn das
spezifische Gewicht der abrasiven Feststoffpartikel genauso groß oder höchstens 50
% größer ist als das des zu behandelnden Mediums. Dadurch, daß zur Erzeugung der abrasiven
Reinigung der Rohre Partikel verwendet werden, deren Dichte gleich oder nur wenig
größer ist als die des zu behandelnden Mediums, bleiben die Partikel auch bei geringerer
Strömungsgeschwindigkeit in der Schwebe und damit homogen in der Flüssigkeit verteilt.
Ein Absetzen oder Ansammeln der Feststoffpartikel an Stellen schwacher Strömung wird
somit vermieden bzw. sehr weitgehend reduziert. Es wird außerdem die gleichmäßige
Beaufschlagung des gesamten Rohrbündels mit Partikeln gewährleistet, so daß sämtliche
Rohre gleichmäßig gereinigt werden. Ganz besonders vorteilhaft ist diese Ausgestaltung
des erfindungsgemäßen Verfahrens für den lageunabhängigen Einbau von Rohrbündel-Apparaten.
Während diese bei dem bisherigen Verfahren mit Rücksicht auf die schwereren Fremdpartikel
fast ausschließlich stehend eingebaut werden mußten, oder in vielen denkbaren Anwendungsfällen
wegen der damit verbundenen "Absetzgefahr" ganz auf den Einsatz solcher Apparate verzichtet
wurde, können die Rohrbündel-Apparate mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ohne weiteres
auch liegend eingebaut betrieben werden. Es ermöglicht darüber hinaus eine mehrflutige
Bauweise der Rohrbündel-Apparate.
[0012] Da die Dichte der Fremdstoffpartikel gleich oder nur geringfügig größer ist als des
zu behandelnden Mediums, folgen sie der Strömung durch den Wärmetauscher auch bei
stärkerer Umlenkung oder großen Geschwindigkeitsunterschieden problemlos, was günstig
für die Gestaltungsfreiheit hinsichtlich Wärmetauscher und Leitungen ist. Es ist darüber
hinaus von Vorteil, daß die Strömungsgeschwindigkeiten bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
außerhalb der Wärmetauscherrohre geringer sein kann als bei herkömmlichen Verfahren,
da die Gefahr des Entmischens und Absetzens nicht gegeben ist. Das bedeutet geringere
Druckverluste und damit Kosteneinsparungen. Während bei den bisherigen Verfahren zur
Einhaltung einer ganz bestimmten Sinkgeschwindigkeit der Partikel je nach Medium eine
relativ exakt einzuhaltende, bestimmte Korngröße notwendig war, besteht ein weiterer
Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens darin, daß die Größe der Feststoffpartikel
frei gewählt werden kann. Die Feststoffpartikel strömen mit der gleichen Geschwindigkeit
wie die Flüssigkeit und folgen daher auch den in Wärmetauschern unter Umständen vorhandenen
Umlenkungen. Somit können auch vorhandene Wärmetauscher ohne verfahrenstechnische
Probleme auf das erfindungsgemäße Verfahren um- bzw. nachgerüstet werden. Auch die
Anzahl der Feststoffpartikel ist in weiten Grenzen frei wählbar und kann je nach Verschmutzungsneigung
des zu behandelnden Mediums kleiner oder größer gewählt werden, was einen erheblichen
Verfahrensvorteil darstellt.
[0013] In Fällen, in denen es auf einen möglichst kleinen Rohrbündel-Apparat ankommt, z.B.
bei beengten Einbauverhältnissen oder auch im Falle der Umrüstung bestehender Anlagen
unter Verwendung vorhandener Rohrbündel-Apparate bietet die besondere Ausgestaltung
des Verfahrens nach Anspruch 3 Vorteile, da die Zumischung der Fremdstoffpartikel
räumlich getrennt von der Wärmeübertragung erfolgen kann. Vor allem bei Verwendung
von Fremdstoffpartikeln mit im Vergleich zur Flüssigkeit gleichem oder höchstens 50
% höherem spezifischen Gewicht ergeben sich auch bei längerer Rückführleitung keine
Entmischungsprobleme.
[0014] Eine vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß
nur ein so großer Teil des zu behandelnden Mediums der Strahlpumpe zugeleitet, wie
als Treibstrahl für die rückgeführte Menge an behandeltem Medium erforderlich ist,
und der Rest des Mediums mit einer gesonderten Pumpe der Eintrittskammer direkt zugeleitet
wird. Damit wird erreicht, daß die Strahlpumpe in ihren Dimensionen kleiner ausgelegt
werden kann. Dieser Vorteil muß jedoch mit der Installation einer zweiten Pumpe erkauft
werden. Je nach zu behandelndem Medium und dessen Viskosität, kann es jedoch vorteilhafter
sein, den gesamten Volumenstrom des zu behandelnden Mediums durch die Strahlpumpe
zu führen, da hierbei der Treibdruck und die Strömungsgeschwindigkeit geringer sind,
und damit die mechanische Belastung von Strahlpumpe und und Feststoffpartikeln gering
gehalten wird.
[0015] Eine Verfahrensführung gemäß Anspruch 5 ist verfahrenstechnisch besonders interessant.
So ergeben sich hierbei z.B. die kürzest möglichen Strömungswege und damit eine Verringerung
der Strömungsverluste. Durch die zentrale Rückführung und die innenliegende Strahlpumpe
ergeben sich außerdem geringe Wärmeverluste. Energieeinsparung und Verringerung der
Wärmeverluste bedeuten jedoch für den Gesamtprozeß eine Verbesserung der Wirtschaftlichkeit.
[0016] Zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4 wird vorteilhaft
eine Vorrichtung nach Anspruch 6 eingesetzt. Nach dem Durchströmen der Wärmetauscherrohre
gemeinsam mit den abrasiven Feststoffpartikeln verläßt das behandelte Medium den Rohrbündel-Apparat,
wogegen die Feststoffpartikel ständig im Kreislauf geführt werden. Durch die Verwendung
einer Strahlpumpe zum Absaugen der Feststoffpartikel aus dem behandelten Medium und
zum Zumischen in das zu behandelnde Medium wird die Betriebssicherheit und Störanfälligkeit
einer solchen Anlage wesentlich verbessert, da keine drehenden oder bewegten Teile
mit dem abrasiven Gemisch in Berührung kommen. Durch die Anordnung der Abtrenneinrichtung
in der Ausgleichskammer und Verwendung einer Strahlpumpe, die keinen eigenen Antrieb
erfordert, ergeben sich insbesondere ein sehr einfacher und kompakter Aufbau einer
solchen Anlage, wobei von besonderem Vorteil ist daß die Einbaulage bei beliebig und
je nach dem zur Verfügung stehenden Raumangebot frei gewählt werden kann.
[0017] Je nach Einbaulage, Viskosität des zu behandelnden Mediums, seiner Strömungsgeschwindigkeit
sowie der Größe und dem spezifischen Gewicht der Feststoffpartikel ist die Abtrenneinrichtung
als Flachsieb, Schlitzsieb oder rechenartig ausgebildet, wobei es vorteilhaft sein
kann, sie dachförmig auszuführen oder geneigt zur Strömungsrichtung anzuordnen. Damit
ist eine gezielte Bewegung der Feststoffpartikel beim Abtrennen möglich. Das heißt
trotz der nicht vorhandenen oder nur sehr kleinen Dichteunterschiede zwischen Partikeln
und Medium ist ein Transport der Partikel zum Ausstragsstutzen hin gewährleistet.
Ein gegen die Strömungsrichtung geneigtes Schlitzsieb bzw. ein Rechen haben den Vorteil,
daß die Partikel nicht haften bleiben, sondern bedingt durch die Neigung des Rechens
eine nach unten gerichtete resultierende Kraft auf die Partikel ausgeübt wird, so
daß sich diese auch ohne Schwerkrafteinfluß entlang des Rechens zum Ausstragsstutzen
hin bewegen.
[0018] Zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 5 ist eine Vorrichtung nach Anspruch
11 vorteilhaft, durch die eine besonders raumsparende, kompakte Anlagenausführung
möglich ist. Der Vorteil dieser Anordnung ist im Fortfall der verbindenden Rohrleitungen
zwischen der Strahlpumpe und dem Rohrbündel-Apparat zu sehen, wobei gleichzeitig der
Wirkungsgrad der Strahlpumpe verbessert wird. Durch das als Diffusor ausgebildete,
innenliegende Rückführrohr vergrößert sich der Außendurchmesser des Rohrbündel-Apparates
bei gleicher Wärmeaustauschfläche nur unwesentlich. Die Baulänge oder -höhe (je nach
Einbaulage) dürfte sich durch die erfindungsgemäße innenliegende Strahlpumpe nicht
oder nur geringfügig vergrößern, da die Auslaufkammer strömungstechnisch und konstruktiv
bedingt ohnehin ein relativ großes Volumen hat. Um den Raumbedarf für die Strahlpumpe
zu minimieren, ist nach einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, die Abtrenneinrichtung
als Kegelsieb auszubilden, so daß kein zusätzlicher eigener Platzbedarf vorliegt und
genügend Platz vorhanden ist, um die Düse in der Austrittskammer anzuordnen. Die Tatsache,
daß in diesem Falle die Zuführung des zu behandelnden Mediums und die Abführung des
behandelten Mediums am selben Ende des Rohrbündel-Apparates erfolgen, ermöglicht unter
Umständen eine besonders günstige Rohrleitungsführung ohne Wärmedehnungsausgleichs-Notwendigkeit.
[0019] Ausführungsbeispiele für das erfindungsgemäße Verfahren und die Vorrichtung zu seiner
Durchführung sind in den Fig. 1 bis 4 schematisch dargestellt und nachfolgend näher
beschrieben, wobei auf Details, die dem Fachmann jederzeit geläufig sind, verzichtet
wurde. Es zeigen:
Fig. 1 einen Rohrbündel-Apparat mit außenliegender Rückführung
Fig. 2 eine Verfahrensführung, bei der nur ein Teil des zu behandelnden Mediums als
Treibstrahl dient
Fig. 3 eine Verfahrensführung, bei der das gesamte zu behandelnde Medium als Treibstrahl
dient
Fig. 4 einen Rohrbündel-Apparat mit innenliegender Rückführung und im Inneren angeordneter
Strahlpumpe
[0020] Der Rohrbündel-Apparat besteht aus einem Behältermantel 1, in dem die Rohrböden 2
und 3 mit dazwischenliegenden Wärmetauscherrohren 4 angeordnet sind und den Behälterböden
5 und 6 mit den Ein- und Austrittsstutzen 7 bzw. 8. Die Wärmetauscherrohre 4 werden
von einem Heiz- oder Kühlmedium umspült, das über einen Stutzen 9 zugeführt wird,
entweder wie hier dargestellt im Gleichstrom oder im Gegenstrom fließt, und über einen
Stutzen 10 abgeführt wird. Der Raum zwischen Rohrboden 2 und Behälterboden 5 stellt
die Eintrittskammer 11 für das zu behandelnde Medium und der Raum zwischen Rohrboden
3 und Behälterboden 6 die Austrittskammer 12 für das behandelte Medium dar. In der
Austrittskammer 12 ist eine hier schematisch als Flachsieb dargestellte Abtrenneinrichtung
13 angeordnet, mit der die Feststoffpartikel 14 aus dem behandelten Medium abgeschieden
werden. Das behandelte, von den abrasiven Feststoffpartikeln 14 befreite Medium verläßt
den Rohrbündel-Apparat über den Austrittsstutzen 8, während die Feststoffpartikel
über den Austragsstutzen 15 aus dem Rohrbündel-Apparat abgezogen werden. Sie werden
zusammen mit einem kleinen, gerade für den Transport ausreichenden Teilstrom des behandelten
Mediums, d.h. der aufgewärmten oder abgekühlten Flüssigkeit von einer Strahlpumpe
16 angesaugt. Die Strahlpumpe 16 besteht im wesentlichen aus einer Düse 17 und einem
Diffusor 18, der gleichzeitig einen Teil der Rückführleitung 19 darstellt.
[0021] Bei der in Fig. 2 dargestellten Verfahrensführung wird der Hauptstrom des zu behandelten
Mediums dem Rohrbündel-Apparat durch die Pumpe 20 zugeführt. Ein Teilstrom des zu
behandelnden Mediums wird der Strahlpumpe 16 von einer zweiten Pumpe 21 als Treibmedium
zugeführt. Die Feststoffpartikel 14, die in der Austrittskammer 12 von der Abtrenneinrichtung
13 von dem behandelten Medium abgetrennt wurden, werden zusammen mit einem kleinen
Teilstrom des behandelten Mediums über die Rückführleitung 19 und die Strahlpumpe
16 im steten Kreislauf geführt. Bei dieser Verfahrensführung kommt eine relativ kleine
Strahlpumpe zum Einsatz.
[0022] Bei der Verfahrensführung entsprechend Fig. 3 wird demgegenüber die Strahlpumpe 16
mit dem gesamten Mengenstrom des zu behandelnden Mediums von der Pumpe 21 beaufschlagt;
das macht eine größere Strahlpumpe erforderlich. Dafür entfällt die zweite Pumpe.
[0023] Fig. 4 zeigt eine alternative Ausgestaltung der Erfindung, wobei die Strahlpumpe
16 innerhalb des Rohrbündel-Apparates angeordnet ist. Die Düse 17 der Strahlpumpe
16 befindet sich innerhalb der Austrittskammer 12, wobei der Diffusor 18 zentral innerhalb
des aus den Wärmetauscherrohren 4 gebildeten Rohrbündels als Rückführung angeordnet
und einerseits mit der Eintrittskammer 11 und andererseits mit der Austrittskammer
12 verbunden ist. Als Abtrenneinrichtung 13 für die abrasiven Feststoffpartikel 14
ist in diesem Falle innerhalb der Austrittskammer 12 ein Kegelsieb vorgesehen. Das
zu behandelnde Medium wird der Düse 17 über die Pumpe 21 zugeführt, wobei die Feststoffpartikel
aus der Austrittskammer 12 angesaugt und gemeinsam mit dem zu behandelnden Medium
über die Wärmetauscherrohre 4 geführt werden. Das behandelte Medium wird auf derselben
Seite des Rohrbündel-Apparates abgeführt, auf der das zu behandelnde zugeführt wird.
1.Verfahren zum Betreiben eines Rohrbündel-Apparates zur Wärmeübertragung mit zwischen
Rohrböden angeordneten Wärmetauscherrohren sowie einer Eintritts- und einer Austrittskammer,
bei dem zusammen mit dem zu behandelnden Medium abrasive Feststoffpartikel durch die
Wärmetauscherrohre geführt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zu behandelnde Medium gemeinsam mit den abrasiven Feststoffpartikeln mittels
einer Strahlpumpe (16) der Eintrittskammer (11) zugeleitet wird und die abrasiven
Feststoffpartikel (14) innerhalb der Austrittskammer (12) mechanisch vom behandelten
Medium abgetrennt und zusammen mit einem Teilstrom des behandelten Mediums von weniger
als 20 %, vorzugsweise 5 bis 10 %, des Gesamtstromes der Strahlpumpe (16) zugeleitet
werden.
2.Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für die abrasiven Feststoffpartikel
(14) ein Material ausgewählt wird, dessen spezifisches Gewicht genauso groß oder höchstens
50 % größer ist als das des zu behandelnden Mediums.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das gesamte zu behandelnde
Medium mittels einer Pumpe (21) als Treibmedium einer extern angeordneten Strahlpumpe
(16) und von dort zusammen mit den von der Strahlpumpe (16) angesaugten abrasiven
Feststoffpartikeln (14) der Eintrittskammer (11) zugeleitet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß nur ein Teil des
zu behandelnden Mediums der Strahlpumpe (16) zugeleitet und der Rest des Mediums mit
einer gesonderten Pumpe (20) der Eintrittskammer (11) direkt zugeleitet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die abrasiven Feststoffpartikel
(14) innerhalb des Rohrbündel-Apparates im Kreislauf geführt werden, wobei sie nach
Passieren der Wärmetauscherrohre (4) zusammen mit einem Teilstrom des behandelten
Mediums von einer im Innern des Rohrbündels angeordneten Strahlpumpe (16) in die Eintrittskammer
(11) zurückgefördert werden.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Rohrbündel-Apparat zur Wärmeübertragung mit zwischen Rohrböden
(2 und 3) angeordneten Wärmetauscherrohren (4) sowie einer Eintrittskammer (11) und
einer Austrittskammer (12) eine Abtrenneinrichtung (13) für Feststoffpartikel (14)
in der Austrittskammer (12) aufweist, daß ein Austragsstutzen (15) für Feststoffpartikel
(14) an der Auslaufkammer (12) mit der Saugseite einer Strahlpumpe (16) und deren
Druckseite über ein Rückführrohr (19) mit der Einlaufkammer (11) verbunden ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtrenneinrichtung
(13) als Flachsieb ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtrennvorrichtung
(13) rechenartig ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtrennvorrichtung
(13) dachförmig ausgebildet ist.
10.Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtrennvorrichtung
(13) geneigt zur Strömungsrichtung des zu behandelnden Mediums angeordnet ist.
11.Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Rohrbündel-Apparat zur Wärmeübertragung mit zwischen Rohrböden (2 und 3) angeordneten
Wärmetauscherrohren (4) sowie einer Eintritts- (11) und einer Austrittskammer (12)
eine in dieser Austrittskammer (12) angeordnete Abtrennvorrichtung (13) für Feststoffpartikel
(14) und eine Düse (17) sowie einen zentral im Rohrbündel angeordneten Diffusor (18),
die zusammen die Strahlpumpe (16) bilden, aufweist.
12.Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtrennvorrichtung
(13) als Kegelsieb ausgebildet ist.