[0001] Die Erfindung betrifft ein Treibstangenschloß gemäß Gattungsbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Ein Treibstangenschloß der in Rede stehenden Art ist bekannt aus der EP-PS 0 041
913, wobei es sich bezüglich des Betätigungsarmes der Nuß um eine Verzahnung handelt,
die in Eingriff steht mit der Gegenzahnung des von der Druckfeder in seine Endstellung
beaufschlagten Schiebers. Die Beaufschlagung erfolgt dabei über einen in Schlitzen
des Schloßgehäuses längsgeführten Schlitten, an welchem sich das eine Ende der Druckfeder
abstützt. Das andere Ende der Druckfeder findet dagegen Abstützung an einem weiteren,
ebenfalls in Schlitzen des Schloßgehäuses längsbeweglichen zweiten Schlitten. Es
ist also eine Hintereinanderanordnung in einer Flucht dieser vorgenannten Bauteile
vorgesehen, was einerseits einen größeren Montageraum innerhalb des Schloßgehäuses
erfordert und andererseits eine höhere Genauigkeit der Teile voraussetzt. Solche
vorbeschriebenen Rückholvorichtungen eignen sich nicht für Treibstangenschlösser,
die sowohl geringe als auch erweiterte Dornmaße aufweisen.
[0003] Dem Gegenstand der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes
Treibstangenschloß in herstellungstechnisch einfacher Weise so auszugestalten, daß
die die Nuß in ihre Grund-Mittelstellung bringenden Bauteile bei ausreichender Federkraft
räumlich günstig unterbringbar sind.
[0004] Zufolge derartiger Ausgestaltung ist ein Treibstangenschloß der in Rede stehenden
Art von erhöhtem Gebrauchswert geschaffen. Die die Nuß in ihre Grund-Mittelstellung
haltenden Bauteile lassen sich räumlich günstig unterbringen. Die erfindungsgemäße
Ausgestaltung erlaubt es, diese Bauteile zusammen mit der Nuß als externe Montageeinheit
zusammenzusetzen, um sie dann in das Schloßgehäuse einzubauen, verbunden mit geringeren
Fertigungskosten des Treibstangenschlosses. Außerdem gestattet es diese Montageeinheit
auch, Treibstangenschlösser zu fertigen, die ein geringes oder ein erweitertes Dornmaß
besitzen. Durch die Druckfeder werden über den Kupplungszapfen der Betätigungsarm,
der Schieber und Hilfsschieber zu einer Baueinheit zusammengehalten derart, daß das
klauenförmige Ende des Betätigungsarmes zwischen der Stirnfläche des Schiebers und
dem Kupplungszapfen eingespannt ist. Erfolgt eine Schwenkverlagerung des Betätigungsarmes
in der einen Richtung, so wird daher über den Kupplungszapfen der Hilfsschieber entgegen
der Kraft der Druckfeder mitgenommen. Eine Verlagerung des Betätigungsarmes in der
anderen Richtung dagegen führt zu einer unmittelbaren Beaufschlagung des Schiebers
durch das klauenförmige Ende einhergehend mit einem Zusammendrücken der Druckfeder
von der anderen Seite her. Das bedeutet, daß der Betätigungsarm entweder auf Zug oder
auf Druck belastet ist. Das klauenartige Untergreifen des Kupplungszapfens führt
auch zu montagetechnischen Vorteilen. Das Verbinden von Hilfsschieber, Schieber
und Betätigungsarm mit Druckfeder zu einer Baueinheit ist begünstigt durch den vom
Hilfsschieber ausgehenden Dorn, welcher raumsparend sowohl die Druckfeder als auch
den Schieber durchgreift und mit seinem bügelförmi gen Ende den Zapfen umfaßt. Dadurch,
daß der Schieber einen Teilabschnitt der Druckfeder aufnimmt, erfährt diese eine Stabilisierung
gegen Ausknicken. Auch liegt sie dann geschützt innerhalb der entsprechenden Baueinheit
ein. Damit der Kupplungszapfen sich bei der einen Verlagerung des Betätigungsarmes
nicht mitverlagert, findet er Anschlag an dem einen Ende des bogenförmig gestalteten
Schlitzes des Schloßgehäuses. Dann drückt das klauenförmige Ende auf den Schieber
und verlagert diesen entgegen der Kraft der Druckfeder. Erfolgt die Schwenkbewegung
des Betätigungsarmes in der anderen Richtung, so wird eine Schieberverlagerung durch
die der Anschlagkante des Schlitzes gegenüberliegende Gegenanschlagkante blockiert.
Eine Variante zeichnet sich durch eine zweiarmige Gestaltung des Betätigungsarmes
aus. Der eine Arm bildet das klauenförmige Ende und der zweite Arm den Hebel aus,
an welchem die mit der Nuß gekuppelte Kettenlasche angreift. Aus vorstehendem ist
ersichtlich, daß die vorgefertigte Montageeinheit baulichen Gegebenheiten weitgehend
angepaßt werden kann derart, daß eine Anordnung dieser Montageeinheit im Schloßgehäuse
unter jedem beliebigen Winkel erfolgen kann. Weiterhin bringt die Verstellbarkeit
der Dornlänge montagetechnische Vorteile. Einhergehend mit einer Verstellung der Dornlänge
ändert sich gleichzeitig die Vorspannung der Druckfeder. Das Verstellen der Dornlänge
kann beispielsweise durch Gewindeverstellung erfolgen. Das am Hilfsschieber angreifende
Ende des Dornes ist dann mit einem Außengewinde und der Hilfsschieber mit einem Innengewinde
zu versehen. Nach Zusammensetzen von Kupplungszapfen, Betätigungsarm, Schieber und
Aufreihen der Druckfeder braucht dann nur noch der Hilfsschieber aufgeschraubt werden,
welcher in einfacher Weise das Einstellen der Druckfeder auf die entsprechende Spannung
zuläßt. Damit durch die Verlagerung des Betätigungsarmes bzw. der Nuß auch eine Treibstangenverlagerung
vorgenommen werden kann, greift diese über ein Zahnsegment unter Zwischenschaltung
eines jeweils einseitigen Leerhubes an einem Zahnleistenabschnitt der Treibstange
an. Ist das Zahnsegment dem Betätigungsarm zugeordnet, so erlaubt der einseitige
Freigang eine Verlagerung der Nuß zwecks Zurückziehens der Falle, ohne eine Mitnahme
des Zahnleistenabschnitts der Treibstange. Die Verlagerung des Betätigungsarmes
in der anderen Richtung führt dann zu einer Mitnahme des Zahnsegmentes und des Zahnleistenabschnitts,
nach welcher Verlagerung der Betätigungsarm und damit die Nuß zufolge des Leerhubes
in ihre Grund-Mittelstellung zurückkehrt. Ferner ist es möglich, daß die Nuß selbst
den Betätigungsarm ausbildet, das heißt materialeinheitlich mit diesem gestaltet ist.
Dann ist ebenfalls eine Montageeinheit vorfertigbar, die aus einer besonders geringen
Anzahl von Bauteilen besteht. Einerseits dient die Nuß zur Verlagerung der Falle.
Andererseits steuert sie das Zahnsegment, welches zur Verlagerung des Zahnleistenabschnitts
der Treibstange dient. Wenn das Zahnsegment noch mit einem weiteren Zahnsegment kämmt,
können Treibstangenschlösser mit gegenläufig bewegbaren Treibstangen geschaffen werden.
Das gleiche Zahnsegment mit der vorbeschriebenen Rückstellvorrichtung kann dann Verwendung
finden. In dem einen Falle ist dann die eine Verzahnung ohne Bedeutung.
[0005] Nachstehend werden drei Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Fig. 1 - 18
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Ansicht des Treibstangenschlosses gemäß der ersten Ausführungsform in
Offenstellung mit in der Grund-Mittelstellung gehaltenem Drücker,
Fig. 2 die klappfigürliche Ansicht der Fig. 1,
Fig. 3 eine Detaildarstellung des Treibstangenschlosses in Offenstellung bei abgenommener
Schloßdecke mit Blick auf das Schloßeingerichte,
Fig. 4 in herausvergrößerter Darstellung die die Nuß in ihrer Grund-Mittelstellung
haltende Baueinheit entsprechend der Offenstellung,
Fig. 5 eine Ausschnittsdarstellung des unteren Bereiches gemäß Fig. 3, wobei mittels
der Schließnase des Schließzylinders die Zuhaltung angehoben ist zwecks Vorschließens
des Riegels,
Fig. 6 eine Folgedarstellung der Fig. 5, wobei der Riegel vorgeschlossen ist,
Fig. 7 eine der Fig. 3 entsprechende Darstellung, jedoch bei in Verriegelungsstellung
gebrachten Treibstangen und zurückgeschlossenem Riegel,
Fig. 8 den unteren Bereich der Fig. 7, und zwar bei beginnendem Vorschließen des Riegels
bei vom Schließglied angehobener Zuhaltung,
Fig. 9 die Folgedarstellung der Fig. 8, wobei der Riegel vorgeschlossen ist,
Fig. 10 das Treibstangenschloß im nußseitigen Bereich während des Zurückziehens der
Falle bei gleichzeitiger Aufwärtsverlagerung des Hilfsschiebers,
Fig. 11 einen Ausschnitt des Treibstangenschlosses im Bereich der Nuß, welche in die
Stellung III gemäß Fig. 1 geschwenkt ist unter gleichzeitiger Verlagerung der Treibstangen
in die Verriegelungsstellung bei vom Betätigungsarm entgegen der Kraft der Druckfeder
verschobenem Schieber,
Fig. 12 den Schnitt nach der Linie XII-XII in Fig. 3,
Fig. 13 den Schnitt nach der Linie XIII-XIII in Fig. 10,
Fig. 14 den Schnitt nach der Linie XIV-XIV in Fig. 11,
Fig. 15 einen Ausschnitt des Treibstangenschlosses gemäß der zweiten Ausführungsform
im Nußbereich bei fortgelassener Schloßdecke gemäß der Offenstellung des Treibstangenschlosses,
Fig. 16 einen Vertikalschnitt durch das Treibstangenschloß und des Schlitzes für
den Kupplungszapfen,
Fig. 17 in größerem Maßstab eine Draufsicht auf das Schloßeingerichte im Bereich der
Nuß gemäß der dritten Ausführungsform, welche entgegengesetzt verlagerbare Treibstangen
besitzt, die sich gemäß Fig. 17 in ihrer Offenstellung befinden und
Fig. 18 einen Vertikalschnitt durch das Treibstangenschloß, wobei der Schnittverlauf
dicht hinter der Stulpe vor den Treibstangen liegt.
[0006] Das in den Fig. 1 - 14 dargestellte Treibstangenschloß gemäß der ersten Ausführungsform
besitzt eine Stulpschiene 1, an welche in rechtwinkliger Anordnung ein Schloßboden
2 festgelegt ist. In paralleler Anordnung zu diesem erstreckt sich eine mittels Schrauben
3 gefesselte Schloßdecke 4, welche Schrauben in schloßbodenseitige Stehbolzen 5 eingreifen.
[0007] Im oberen Bereich des Schloßgehäuses lagert in Schloßboden 2 und Schloßdecke 4 eine
Nuß 6 zur Aufnahme eines in Fig. 1 strichpunktiert angedeuteten Drückers 7. Nimmt
dieser seine horizontale Position I ein, so entspricht dies der Grund-Mittelstellung.
Die durch die Linie II angedeutete Stellung ist diejenige, in welcher die Nuß 6 eine
Falle 8 zurückzieht. Letztere setzt sich aus einem Fallenkopf 8′ und einem Fallenschwanz
8˝ zusammen. Der Fallenkopf 8 führt sich in der Stulpschiene 1, während der Fallenschwanz
8˝ schloßbodenseitig geführt ist. An dem Fallenschwanz 8˝ greift eine Schenkelfeder
9 an, welche die Falle 8 in Auswärtsrichtung belastet. Die Beaufschlagung des Fallenschwanzes
8˝ erfolgt durch einen Nußarm 10 der Nuß 6. Im übrigen ist die Nuß 6 mit einem von
dem Nußarm 10 ausgehenden Drehbegrenzungsanschlag 11 ausgestattet, der mit Anschlagkanten
12, 13 einer bogenförmigen Durchbrechung 14 der Schloßdecke 4 zusammen- wirkt, so
daß die Drückerstellungen II und III dadurch eine Anschlagbegrenzung erfahren.
[0008] In rechtwinkliger Anordnung zum Fallenbetätigungsarm 10 geht von der Nuß 6 ein weiterer
Arm 15 aus. Dort greift mittels eines Gelenkzapfens 16 eine Kettenlasche 17 an, die
ihrerseits über eine Gelenkachse 18 mit dem zweiten Arm 19 eines Betätigunsarmes 20
gekuppelt ist. Letzterer lagert unterhalb der Nuß 6 um einen.schloßgehäuseseitigen
Anlenkzapfen 21. Der dem zweiten Arm 19 gegenüberlie gende erste Arm 22 bildet ein
klauenförmiges Ende 23 aus, welches einen in einem bogenförmigen Schlitz 24 von Schloßboden
2 und Schloßdecke 4 geführten Kupplungszapfen 25 untergreift. Auf Höhe des klauenförmigen
Endes 23 ist der Kupplungszapfen 25 von einem Bügel 26 umfaßt, welcher sich in einen
abwärts gerichteten, etwa parallel zur Stulpschiene 1 verlaufenden Dorn 27 fortsetzt.
Endseitig bildet letzterer einen Gewindeabschnitt 28 aus. Dieses greift in ein Innengewinde
eines zapfenförmig gestalteten Zentriervorsprunges 29 eines Hilfsschiebers 30 ein.
Ein von diesem ausgehender Führungsvorsprung 31 ragt in einen etwa vertikal verlaufenden
Längsschlitz 32 des Schloßbodens 2. Gegenüberliegend zum Führungsvorsprung 31 befindet
sich am Hilfsschieber 30 eine Nut 33, in welche eine einwärtsgedrückte Rippe 34 der
Schloßdekke 4 eintaucht. Diese Rippe 34 erstreckt sich parallel zur Ausrichtung des
Längsschlitzes 32, wodurch der Hilfsschieber eine exakte Führung erhält. Das obere
Ende des Längsschlitzes 32 formt eine Gegenanschlagkante 35, welcher mit Abstand die
Anschlagkante 36 des bogenförmigen Schlitzes 24 gegenüberliegt. Gegen diese Anschlagkante
36 wird der Kupplungszapfen 25 von einer den Hilfsschieber 30 in Abwärtsrichtung
belastenden Druckfeder 37 gezogen, welch letztere den Zentriervorsprung 29 umgibt
und damit auch den Dorn 27 aufnimmt.
[0009] Der Dorn 27 durchgreift einen Schieber 38. Vom oberen Ende geht von diesem ein in
den Längsschlitz 32 ragender Vorsprung 39 aus. Das der Schloßdecke 4 zugekehrte, untere
Ende des Schiebers 38 ist ebenfalls mit einer Nut 40 versehen, in die die Rippe 34
eintaucht. Der Schieber 38 nimmt nur einen Teilabschnitt der Druckfeder 37 auf und
besitzt eine auf Höhe des Vorsprunges 39 verlaufende Stützfläche 41 für das zugekehrte
Ende der Druckfeder 37. Zufolge dieser vorbeschriebenen Ausgestaltung wird das klauenförmige
Ende 23 des Betätigungsarmes 22 zwischen der oberen Stirnfläche 42 des Schiebers
38 und dem Kupplungszapfen 25 eingespannt, so daß Betätigungsarm 20, Dorn 27, Hilfsschieber
30, Druckfeder 37 und Schieber 38 eine zusammenhängende Baueinheit bilden, die als
Ganzes in das Schloß eingesetzt werden kann. Gegebenenfalls kann zu dieser Baueinheit
noch die Gelenklasche 17 und die Nuß 6 gehören, so daß man eine zusammenhängende,
leicht zu montierende Kette erhält. Diese Ausgestaltung erlaubt es, eine zusammenhängende
Baueinheit in unterschiedlicher Ausrichtung innerhalb des Schloßgehäuses eines Treibstangenschlosses
anzuordnen. Es sind lediglich die Führungsschlitze in entsprechender Lage vorzusehen.
[0010] Weiterer Bestandteil des Schlosses ist ein unterhalb der vorbeschriebenen Baueinheit
angeordneter Riegel 43, dem eine in Abwärtsrichtung abgefederte Zuhaltung 44 zugeordnet
ist. Der Riegel 43 durchgreift eine untere Treibstange 45 des Treibstangenschlosses.
Diese Treibstange 45 läuft innenseitig der Stulpschiene 1 und ist auf Höhe des Betätigungsarmes
20 mit einem Zahnleistenabschnitt 46 versehen. Im Anschluß an diesen steht die Treibstange
45 in formschlüssiger Verbindung mit einem Treibstangenanschlußstück 47, von welchem
eine obere Treibstange 48 ausgeht. Beide Treibstangen 45, 48 tragen Verriegelungselemente
in Form von Schließzapfen 49, welche ihrerseits in Längsschlitzen 50 der Stulpschiene
geführt sind. Befinden sich die Schließzapfen 49 am oberen Ende der Längsschlitze
50, so entspricht dieses der Offenstellung des Treibstangenschlosse.
[0011] Zur Verlagerung der Treibstangen dient ein ebenfalls auf dem Anlenkzapfen 21 drehbar
gelagertes Zahnsegment 51. Dieses ist doppelarmig gestaltet. Der eine Arm bildet die
Zahnung 52 aus, die in Eingriff steht mit dem Zahnleistenabschnitt 46. Beide Arme
des Zahnsegmentes 51 sind mit sich diametral gegenüberliegenden Bogenschlitzen 53,
54 versehen. In den Bogenschlitz 53 taucht die Gelenkachse 18 zwischen Kettenlasche
17 und zweitem Arm 19 ein. In der Offenstellung des Treibstangenschlosses erstreckt
sich die Gelenkachse 18 am oberen Ende des Bogenschlitzes 53. Der andere Bogenschlitz
54 dagegen wird durchgriffen von dem Kupplungszapfen 25, welcher sich am unteren Ende
des Bogenschlitzes 54 in dieser Stellung befindet. Demgemäß ist ein Leerhub zwischen
Betätigungsarm 20 und Zahnsegment 51 geschaffen.
[0012] Die Wirkungsweise des Treibstangenschlosses ist folgende: Ausgehend von der Offenstellung
des Treibstangenschlosses kann der Riegel 43 mittels eines in das Treibstangenschloß
eingesetzten Schließzylinders 55 vorgeschlossen werden. Bei der Schlüsselbetätigung
wird durch das Schließglied 56 die Zuhaltung 44 in die Lage gemäß Fig. 5 angehoben,
die anschließend die Verlagerung des Riegels in die Stellung gemäß Fig. 6 er- laubt.
Es sei bemerkt, daß die Treibstangen bzw. deren Schließzapfen 49 noch nicht die Verriegelungsstellung
eingenommen haben. In dieser vorgeschlossenen Stellung des Riegels 43 legt sich ein
Sperrzapfen 57 vor einen Vorsprung 58 der unteren Treibstange 45 und blockiert diese
gegen Abwärtsverlagerung, vergleiche Fig. 6.
[0013] Sollen die Treibstangen in die Verriegelungsstellung gemäß Fig. 7 gebracht werden,
so ist ausgehend von der Stellung gemäß Fig. 3 der Drücker 7 in die Stellung gemäß
III zu schwenken. Bei diesem Vorgang gelangt die Nuß 6 mit den mit ihr gekuppelten
Teilen in die Stellung gemäß Fig. 11. Über die Kettenlasche 17 und Betätigungsarm
20 wird das Zahnsegment 51 sofort mitgeschleppt, welches die Treibstange 45 und über
das Treibstangen-Anschlußstück 47 die andere Treibstange 48 in Abwärtsrichtung verlagert
und damit auch deren Schließzapfen 49. Diese Schwenkbewegung wird begrenzt durch die
Anschlagkante 13 der Schloßdecke 4, gegen welche der Drehbegrenzungsanschlag 11
der Nuß 6 stößt. Durch das Verschwenken des Betätigungsarmes 20 beaufschlagt dessen
klauenförmiges Ende 23 die Stirnfläche 42 des Schiebers 38, welcher gegen die Kraft
der Druckfeder 37 in Abwärtsrichtung fährt, vergleiche auch Fig. 14. Der Kupplungszapfen
25, an welchem sich der Dorn 27 und damit der Hilfsschieber 30 abstützen, verbleiben
in ihrer Stellung. Wird dann der Drücker 7 losgelassen, so kehrt der Schieber 38
federbeauf- schlagt in seine Ausgangsstellung zurück unter Verschwenken des Betätigungsarmes
20, welches über die Kettenlasche 17 die Nuß 6 und damit den Drücker in die Grund-Mittelstellung
zurückführt. Zufolge der Bogenschlitze 53, 54 bleibt das Zahnsegment 51 stehen, so
daß dann die Gelenkachse 18 und der Kupplungszapfen 25 den gegenüberliegenden Enden
der Bogenschlitze 53, 54 benachbart sind. In dieser Verriegelungsstellung der Treibstangen
ist der Riegel 43 vorschließbar. Fig. 8 zeigt die bei der Schließbetätigung angehobene
Stellung der Zuhaltung 44, die das weitere Vorschließen des Riegels 43 gestattet,
und zwar in die Stellung gemäß Fig. 9, in welcher der Sperrzapfen 57 oberhalb des
Vorsprunges 58 der Treibstange 45 liegt und damit deren Rückbewegung blockiert.
Das Öffnen des Treibstangenschlosses verlangt daher vorerst das Zurückschließen des
Riegels 43. Anschießend ist der Drücker 7 in die Stellung II zu bewegen, wobei das
Schloßeingerichte in die Stellung gemäß Fig. 10 und 13 ge- langt. Mittels der Nuß
wird die Falle 8 zurückgezogen. Ferner verschwenkt die Kettenlasche 17 den Betätigungsarm
20, wodurch über den Dorn 27 der Hilfsschieber 30 gegen die Kraft der Druckfeder 37
in Aufwärtsrichtung fährt. Der Schieber 38 findet seinerseits Abstützung an der Gegenanschlagkante
35 des Längsschlitzes 32, vergleiche auch Fig. 13. Während dieses Vorganges wird
ebenfalls das Zahnsegment 51 mitgenommen. Es bleibt in seiner Endstellung stehen.
Die Bogenschlitze 53, 54 gestatten dann unter der Wirkung der Druckfeder 37 das
Rückschwenken des Betätigungsarmes 20 und der Nuß 6 in die Ausgangsstellung gemäß
Fig. 3.
[0014] Aus der Stellung gemäß Fig. 3 kann jederzeit eine Nußverlagerung zum Zurückziehen
der Falle erfolgen. Hierbei wird über den Betätigungsarm 20 der Schieber 38 entgegen
der Kraft der Druckfeder 37 verlagert. Zufolge des Leerhubes wird dabei das Zahnsegment
nicht mitgenommen. Anschließend bringt die Druckfeder 37 die vorgenannten Bauteile
in Ihre Grundstellung zurück.
[0015] Der auf dem Gewindeabschnitt 28 des Dorns 27 aufschraubbare Hilfsschieber 30 erlaubt
im übrigen ein Verstellen der Dornlänge und damit eine entsprechende Einstellung der
Vorspannkraft der Druckfeder 37.
[0016] Gemäß der zweiten Ausführungsform, dargestellt in den Fig. 15 und 16 liegt eine abgeändert
gestaltete Nuß 59 vor. Sie bildet nun selbst den Betätigungsarm 60 aus. In letzterem
befindet sich ein Bogenschlitz 61, der von dem Kupplungszapfen 25 durchgriffen wird.
Im Bereich des unteren Endes des Bogenschlitzes 61 stellt der Betätigungsarm ein
klauenförmiges Ende 62 dar, welches ebenfalls den Kupplungszapfen 25 untergreift.
Das klauenförmige Ende 62 stützt sich am Schieber 38 ab. Der Hilfsschieber, der
Dorn und die Druckfeder tragen gleiche Bezugsziffern. Ferner ist auch die Führung
von Schieber und Hilfsschieber in äquivalenter Weise vorgenommen. Auf der Nuß 59 lagert
mit einem Leerhub drehbar ein Zahnseg ment 63. Dieses ist mit einem Bogenschlitz
64 ausgestattet, in welchem ein Nocken 65 der Nuß 59 mit Leergang eintaucht. Ferner
ist in Gegenüberlage zum Bogenschlitz 64 ein Segmentschlitz 66 zum Durchtritt des
Kupplungszapfens 25 vorgesehen, welcher Segmentschlitz 66 den Bogenschlitz 61 des
Betätigungsarmes 60 überdeckt. In der Grund-Mittelstellung der Nuß 59 liegt der Nocken
65 an dem oberen Ende des Bogenschlitzes 64 an. Der Kupplungszapfen 25 befindet sich
dagegen am unteren Ende des Segmentschlitzes 66.
[0017] Bei einer normalen Drückerbetätigung zum Zurückziehen der Falle 8, ausgehend von
der Offenstellung der Treibstangen, wird die Nuß 59 verschwenkt. Zufolge des Leerganges
des Nockens 65 und des Kupplungszapfens 25 in den Schlitzen 64 und 66 des Zahnsegmentes
63 erfolgt keine Mitnahme desselben. Es wird lediglich der Hilfsschieber 30 entgegen
der Kraft der Druckfeder in Aufwärtsrichtung verlagert, bei welchem Verschwenken der
Betätigungsarm 60 selbst am Fallenschwanz 8˝ angreift und somit die Falle zurückzieht.
Nach Loslassen des Drückers kehrt dann die Nuß 59 in ihre Grund-Mittelstellung gemäß
Fig. 15 zurück.
[0018] Das Verriegeln der nun durchgehend gestalteten Treibstange 67 verlangt eine entgegengesetzt
gerichtete Drehung der Nuß 59, wobei das Zahnsegment 63 mitgenommen wird. Deren Zahnung
68 greift in den Zahnleistenabschnitt 69 der Treibstange 67 ein und verlagert diese
in Abwärtsrichtung. Wird nun der Drücker losgelassen, verbleibt das Zahnsegment 63
in seiner verdrehten Lage zufolge des Leerganges, während die Nuß 59 druckfederbeaufschlagt
wieder in die Grund-Mittelstellung zurückkehrt. Die Zurückbewegung der Treibstange
67 in die Offenstellung verlangt eine normale Drückerbetätigung unter Zurückführung
des Zah'segmentes 63 in die Stellung gemäß Fig. 15.
[0019] Auch bei dieser vorbeschriebenen Ausgestaltung liegt eine Baueinheit vor, bestehend
aus der Nuß 59, Schieber 38 und Hilfsschieber 30, die eine vereinfachte Montage des
Treibstangenschlosses gestattet.
[0020] Ferner veranschaulicht Fig. 15, daß das Zahnsegment 63 noch eine weitere Außenverzahnung
70 besitzt. Daher kann das Zahnsegment 63 auch bei einer dritten Ausführungsform
gemäß Fig. 17 und 18 Verwendung finden. Die Nuß 59 und die mit ihr zusammenarbeitenden
Teile, die eine Baueinheit bilden, entsprechen der vorbeschriebenen Ausgestaltung.
Das Treibstangenschloß gemäß dieser Lösung besitzt keine Falle. Es sind zwei gegenläufig
verschiebbare Treibstangen 71 und 72 hinter der Stulpschiene 1 vorgesehen. Die untere
Treibstange 71 bildet einen Zahnleistenabschnitt 73 und die obere Treibstange 72
einen Zahnleistenabschnitt 74 aus. Der Zahnleistenabschnitt 73 wirkt mit der Zahnung
68 des Zahnsegments 63 zusammen, während mit dem anderen Zahnleistenabschnitt 74
die Zähne 75 eines zweiten Zahnsegments 76 kämmen. Gelagert ist dieses oberhalb der
Nuß 59 um einen schloßgehäuseseitigen Stehzapfen 77. DIe Zähne 75 befinden sich an
einem abgekröpften Abschnitt 78 des Zahnsegments 76. Des weiteren bildet dieses eine
Verzahnung 79 aus, welche in Eingriff steht mit der Außenverzahnung 70 des Zahnsegments
63. Das bedeutet, daß der Zahneingriff in zwei unterschiedlichen Höhenlagen erfolgt.
[0021] Gemäß der Grund-Mittelstellung in Fig. 17 und 18 kann die Nuß 59 entgegen Uhrzeigerrichtung
verlagert werden, wobei über die Zahnsegmente die Treibstangen 71, 72 auseinanderfahren.
Danach kehrt die Nuß 59 zufolge der Kraft der Druckfeder 37 in die Grund-Mittelstellung
zurück, während zufolge des Leerhubes das Zahnsegment 63 in der verdrehten Lage verbleibt.
Bei der dann erfolgenden Verlagerung des Drückers im Sinne einer normalen Türdrückerbetätigung
werden über die Zahnsegmente die Treibstangen 71, 72 wieder gegeneinander verlagert
in die Stellung gemäß Fig. 17.
[0022] Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten neuen Merkmale
sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht ausdrücklich beansprucht
sind.
1. Treibstangenschloß mit durch Verdrehen des Drückers oder dergleichen verschiebbaren
Treibstangen und einer dem Drücker zugeordneten Nuß, welche, in ihrer Grund-Mittelstellung
gehalten, aus dieser entgegen Federbelastung in entgegengesetzte Richtungen schwenkbar
ist, wobei der Nuß ein Betätigungsarm zugeordnet ist, der an einem unter der Wirkung
einer Druckfeder stehenden Schieber angreift, gekennzeichnet durch einen mittels der
Druckfeder (37) gegen den Betätigungsarm (20, 60) verspannten Kupplungszapfen (25)
zwischen Betätigungsarm und einem den Schieber (38) kreuzenden Hilfsschieber (30),
welcher Kupplungszapfen (25) das klauenförmige Ende (23, 62) des Betätigungsarmes
(20, 60) gegen die Stirnfläche (42) des Schiebers (38) einspannt.
2. Treibstangenschloß, insbesondere nach Ansspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Druckfeder (37) auf einem Dorn (27) des Hilfsschiebers (30) sitzt, welcher Dorn
(27) durch das Innere des Schiebers (38) verläuft und den Zapfen (25) bügelförmig
übergreift.
3. Treibstangenschloß, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber (38) einen Teilabschnitt der Druckfeder
(37) aufnimmt.
4. Treibstangenschloß, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kupplungszapfen (25) in Richtung des Schiebers (38)
anschlagbegrenzt in einem Schlitz (24) des Schloßgehäuses geführt ist, wobei der Anschlagkante
(36) des Schlitzes (24) eine Gegenanschlagkante (36) gegenüberliegt, die dem Schieber
(38) zugeordnet ist.
5. Treibstangenschloß, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Betätigungsarm (20) zweiarmig gestaltet und der
zweite Arm (19) über eine Kettenlasche (17) mit der Nuß (6) gekuppelt ist.
6. Treibstangenschloß, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Druckfeder (37) durch Verstellen der Dornlänge einstellbar
ist.
7. Treibstangenschloß, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Nuß (59) / Betätigungsarm (20) über ein Zahnsegment
(51, 63) unter Zwischenschaltung eines jeweils einseitigen Leerhubes an einem Zahnleistenabschnitt
der Treibstange angreift.
8. Treibstangenschloß, insbesondere nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das Zahnsegment (63) mit einem zweiten Zahnsegment (76) kämmt zur Erzielung gegenläufiger
Treibstangenbewegungen.