(19)
(11) EP 0 358 998 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.03.1990  Patentblatt  1990/12

(21) Anmeldenummer: 89115626.7

(22) Anmeldetag:  24.08.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5D01H 1/36
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR IT LI

(30) Priorität: 12.09.1988 DE 3831000

(71) Anmelder: Zinser Textilmaschinen GmbH
D-73061 Ebersbach/Fils (DE)

(72) Erfinder:
  • Warbinek, Kurt, Dr.-Ing.
    D-7332 Eislingen (DE)

(74) Vertreter: Schieschke, Klaus, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Dipl.-Ing. E. Eder Dipl.-Ing. K. Schieschke Elisabethstrasse 34
D-80796 München
D-80796 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Hubvorrichtung für mindestens eine auf- und abbewegbare Bank einer Ringspinn- oder zwirnmaschine


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf eine Hubvorrichtung für min­destens eine auf- und abbewegbare Bank einer Ringspinn- oder - zwirnmaschine, mit einem als Schrittmotor 15 ausgebildeten Schaltwerk, an welchem über ein Zugelement 4, 4′ wenigstens eine Bank 3 mit ihrem Gewicht hängt. Erfindungsgemäß ist die Hubvor­richtung 20 mit einer lösbaren Blockiervorrichtung 16 verbunden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Hubvorrichtung für min­destens eine auf- und abbewegbare Bank einer Ringspinn- oder - zwirnmaschine, mit einem als Schrittmotor ausgebildeten Schalt­werk, an welchem über ein Zugelement wenigstens eine Bank mit ihrem Gewicht hängt.

    [0002] Es ist bereits vorgeschlagen worden, als Antriebsmotoren für die Hubvorrichtung Schrittmotoren einzusetzen (deutsche Pa­tentanmeldung P 37 32 052). Derartige Schrittmotoren haben den Vorteil, die aufwendigen, mechanischen Vorrichtungen zu er­setzen, wobei außerdem die Möglichkeit besteht, daß unter ent­sprechender Beaufschlagung nach Fertigstellung eines Abzuges die Bandtrommel in ihre Ausgangslage zurückgedreht werden kann.

    [0003] Zum allgemeinen Stand der Technik zählt es weiterhin, als Hub­vorrichtung ein Klinkenschaltwerk einzusetzen, in dessen Klin­kenrad eine ortsfeste Sperrklinke und eine bewegliche Schub­klinke eingreifen, wobei die Schubklinke im allgemeinen durch einen Schwenkhebel bewegt wird. Die Geschwindigkeit, mit welcher die Hubbewegung verlegt werden muß, hängt von der Lieferge­schwindigkeit des Streckwerkes, vom Durchmesser des Kopses und von der Feinheit des Fadens ab und muß hierbei in weiten Grenzen feinstufig einstellbar sein. Aus diesem Grunde ist das Klinken­rad gegen andere mit anderem Klinkenzahn auswechselbar; darüber hinaus ist die Anzahl der von der Schubklinke bei jedem Schub vorgeschobenen Zähne beispielsweise zwischen 1 und 3 einstell­bar. Nach Ende eines Abzuges muß die Bandtrommel in ihre Aus­ gangsstellung zurückgedreht werden, wozu die Klinken des Schalt­werkes ausgehoben und das Schaltwerk zurückgedreht werden muß. Diese mechanisch wirkende Hubvorrichtung ist bau- und kostenauf­wendig.

    [0004] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Hub­vorrichtung zu schaffen, bei welcher speziell bei Einsatz von Schrittmotoren sichergestellt wird, daß das Gewicht der Bank im Stillstand der Maschine über die Bandtrommel nicht den Schritt­motor zurückdreht.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Hub­vorrichtung mit einer lösbaren Blockiervorrichtung verbunden ist. Hierdurch wird vorteilhafterweise sichergestellt, daß ein unerwünschtes Absinken der Bank in jedem Fall verhindert wird. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, daß der Schrittmotor auch im Stillstand bestromt wird und nicht gedreht werden kann.

    [0006] Um diese Sicherung jedoch auch beim Stromabschaltung zu er­reichen, besteht alternativ die Möglichkeit, den Motor mit einer mechanischen Bremse als Blockiervorrichtung auszustatten, welche greift, wenn der Motor stromlos wird oder die Drehbewegung des Schrittmotors über ein selbsthemmendes Getriebe auf die Band­trommel zu übertragen.

    [0007] Falls die Maschine über einen großen Teil ihres Abzuges im wesentlichen mit konstanter Drehzahl läuft, können die Impulse in weiterer Ausgestaltung der Erfindung durch einen frequenzkon­stanten Frequenzgenerator erzeugt und in einem einstellbaren Frequenzteiler auf die erforderliche Anzahl pro Zeiteinheit re­duziert werden. Besonders vorteilhafte Wirkungen ergeben sich dann, wenn die Impulse in Abhängigkeit von der Liefergeschwin­digkeit der Maschine erzeugt werden, beispielsweise indem an der Lieferwalze des Streckwerkes eine Impulsscheibe angeordnet ist.

    [0008] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dar­gestellten Ausführungsbeispielen näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen:

    Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer Hubvorrichtung mit lösbarer Blockiervorrichtung;

    Fig. 2 und 3 verschiedene Ausführungsmöglichkeiten der Erfindung be­züglich der Ausgestaltung der Blockiervorrichtung.



    [0009] Gemäß Fig. 1 ist auf einer Spindelbank 1 einer Ringspinn- oder - zwirnmaschine eine Anzahl von schematisch dargestellten Spindeln 2 angeordnet. Im Bereich dieser Spindeln 2 befindet sich eine Ringbank 3, welche über Zugglieder 4 und 4′ mit einer Aufwinde­trommel 5 verbunden ist. Die Zugglieder 4 und 4′ laufen über Um­lenkrollen 6, 7, 8 und 9. Hierbei ist die Umlenkrolle 9 an einem Hebel 10 angeordnet, welcher um einen Schwenkpunkt 11 schwenkbar ist.

    [0010] Die Zugelemente 4 und 4′ werden über die vorgenannten Um­lenkrollen zu der Bandtrommel 5 geführt, an welcher sie über ein Zugband 23 befestigt sind. Die Bandtrommel 5 wird durch einen Schrittmotor 15 angetrieben, welcher mit einer lösbaren Blockiervorrichtung 16 verbunden ist.

    [0011] Der Hebel 10 weist vorderseitig eine Rolle 14 auf, welche mit einer Kurvenscheibe 12 zusammenwirkt, die in einem Drehpunkt 13 gelagert ist. Durch das Zusammenwirken dieses Schritt­schaltwerkes 19 mit der Hubvorrichtung 20 ist die Ringbank 2 in der Lage, eine auf- und abgehende Hubbewegung auszuführen, wel­che im Verlaufe des Abzuges darüber hinaus nach oben bzw.nach unten verlegt wird. Der Schrittmotor 15 wird hierbei durch Im­pulse beaufschlagt, deren Anzahl je Zeiteinheit in Abhängigkeit von einzelnen Parametern - beispielsweise Liefergeschwindigkeit des Streckwerkes, Kopsdurchmesser, Fadenfeinheit - eingestellt wird. Der Einsatz eines derartigen Schrittmotors hat darüber hinaus den Vorteil, daß er unter entsprechender Beaufschlagung nach Fertigstellung eines Abzuges dazu benutzt werden kann, die Bandtrommel 5 in ihre Ausgangslage zurückzudrehen.

    [0012] In diesem Fall wird über die lösbare Blockiervorrichtung 16 sichergestellt, daß das Gewicht der Ringbank 3 im Stillstand der Maschine keinen Einfluß auf die Funktionsfähigkeit hat. Zu die­sem Zweck kann die lösbare Blockiervorrichtung bewirken, daß der Schrittmotor auch im Stillstand bestromt wird und nicht gedreht werden kann.

    [0013] Nach Fig. 2 besteht die Möglichkeit, daß die lösbare Blockier­vorrichtung als Bremse 16′ ausgebildet ist, welche durch einen mechanischen Kraftspeicher in Tätigkeit gesetzt werden kann. Diese Bremse 16′ ist mit einer Steuervorrichtung 18 verbunden, welche ihrerseits mit dem Schrittmotor 15 in Verbindung steht. Zwischen dem Schrittmotor 15 und der Bandtrommel 5 befindet sich ein mechanisches Getriebe. Die Bremse 16′ ist als elektrisch ge­lüftete Bremse ausgebildet, welche vom Motorspeisestrom gelüf­tet, ansonsten jedoch mechanisch über nicht näher dargestellte Elemente blockiert wird. Auch hierdurch wird sichergestellt, daß das Gewicht der Ringbank 2 bei Stillstand der Maschine nicht auf den Schrittmotor 15 Einfluß nimmt.

    [0014] Nach Fig. 3 besteht auch die Möglichkeit, daß die Blockier­vorrichtung 16˝ als selbsthemmendes mechanisches Getriebe zwi­schen dem Schrittschaltwerk und der Hubvorrichtung ausgebildet ist. Es kann sich hierbei bezüglich der Ausgestaltung des selbsthemmenden mechanischen Getriebes um ein Schnecken­radgetriebe handeln mit einem Schneckenrad 22, welches koaxial zu der Bandtrommel 5 angeordnet ist und mit einer Schneckenwelle 22 kämmt, die mit dem Schrittmotor in Verbindung steht.

    [0015] Der mit der lösbaren Blockiervorrichtung 16, 16′ bzw. 16˝ ver­sehene Schrittmotor 15 kann darüber hinaus mit einem fre­ quenzkonstanten Frequenzgenerator und einem einstellbaren Frequenzteiler verbunden sein. Diese Möglichkeit ist dann von Vorteil, wenn die Maschine über einen großen Teil ihres Abzuges im wesentlichen mit konstanter Drehzahl läuft.

    [0016] Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit, die Impulse des mit der lösbaren Blockiervorrichtung verbundenen Schrittmotors 15 in Abhängigkeit von der Liefergeschwindigkeit der Maschine zu er­zeugen, beispielsweise indem an der nicht näher dargestellten Lieferwalze eines Streckwerkes eine Impulsscheibe angeordnet ist, welche je Umdrehung dieser Walze eine konstante Anzahl von Impulsen erzeugt, deren Anzahl pro Zeiteinheit der Lieferge­schwindigkeit proportional ist. Auch diese Impulsfrequenz muß in einem einstellbaren Frequenzteil auf die Frequenz gebracht wer­den, mit welcher der Schrittmotor 15 beaufschlagt werden soll.

    [0017] In jedem Fall ergibt sich durch den Einsatz des Schrittmotors im Zusammenhang mit der lösbaren Blockiervorrichtung eine wesentli­che Vereinfachung der Bauform bei erhöhter Flexibilität bezüg­lich der Berücksichtigung einzelner Parameter.

    [0018] Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch anwendbar auf eine nicht näher dargestellte Bank für Balloneinengungsringe bzw. eine Bank für Fadenführer.


    Ansprüche

    1. Hubvorrichtung für mindestens eine auf- und abbewegbare Bank einer Ringspinn- oder -zwirnmaschine, mit einem als Schritt­motor ausgebildeten Schaltwerk, an welchem über ein Zug­element mindestens eine Bank mit ihrem Gewicht hängt, da­durch gekennzeichnet, daß die Hubvorrichtung (20) mit einer lösbaren Blockiervorrichtung (16; 16′; 16˝) verbunden ist.
     
    2. Hubvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schrittmotor (15) mit der in seinem stromlosen Zustand ein Drehen seines Läufers verhindernden Blockiervorrichtung (16) versehen ist.
     
    3. Hubvorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die lösbare Blockiervorrichtung als Bremse (16′) ausge­bildet ist, welche durch einen mechanischen Kraftspeicher in Tätigkeit setzbar, mit einer Steuervorrichtung (18) verbunden und durch ein elektrisch gesteuertes Arbeitselement lüftbar ist.
     
    4. Hubvorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Blockiervorrichtung (16˝) als selbsthemmendes, mecha­nisches Getriebe (21, 22) zwischen Schrittschaltwerk (19) und Hubvorrichtung (20) ausgebildet ist.
     
    5. Hubvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­durch gekennzeichnet, daß der mit der lösbaren Blockiervor­richtung (16; 16′) versehene Schrittmotor (15) mit einem fre­quenzkonstanten Frequenzgenerator und einem einstellbaren Frequenzteiler verbunden ist.
     
    6. Hubvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­durch gekennzeichnet, daß die den Schrittmotor (15) be­aufschlagenden Impulse in Abhängigkeit von der Lieferge­schwindigkeit der Maschine erzeugbar und ihre Frequenz mit­tels eines Frequenzteilers veränderbar sind.
     
    7. Hubvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß an der Lieferwalze eines Streckwerkes der Maschine eine Im­pulsscheibe angeordnet ist, welche je Walzenumdrehung eine konstante, pro Zeiteinheit der Liefergeschwindigkeit propor­tionale Anzahl von Impulsen für den Schrittmotor (15) erzeugt und daß in der Zuleitung der Impulse von der Impulsscheibe zum Schrittmotor (15) ein einstellbarer Frequenzteiler ange­ordnet ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht