[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Hubvorrichtung für mindestens eine auf- und
abbewegbare Bank einer Ringspinn- oder - zwirnmaschine, mit einem als Schrittmotor
ausgebildeten Schaltwerk, an welchem über ein Zugelement wenigstens eine Bank mit
ihrem Gewicht hängt.
[0002] Es ist bereits vorgeschlagen worden, als Antriebsmotoren für die Hubvorrichtung Schrittmotoren
einzusetzen (deutsche Patentanmeldung P 37 32 052). Derartige Schrittmotoren haben
den Vorteil, die aufwendigen, mechanischen Vorrichtungen zu ersetzen, wobei außerdem
die Möglichkeit besteht, daß unter entsprechender Beaufschlagung nach Fertigstellung
eines Abzuges die Bandtrommel in ihre Ausgangslage zurückgedreht werden kann.
[0003] Zum allgemeinen Stand der Technik zählt es weiterhin, als Hubvorrichtung ein Klinkenschaltwerk
einzusetzen, in dessen Klinkenrad eine ortsfeste Sperrklinke und eine bewegliche
Schubklinke eingreifen, wobei die Schubklinke im allgemeinen durch einen Schwenkhebel
bewegt wird. Die Geschwindigkeit, mit welcher die Hubbewegung verlegt werden muß,
hängt von der Liefergeschwindigkeit des Streckwerkes, vom Durchmesser des Kopses
und von der Feinheit des Fadens ab und muß hierbei in weiten Grenzen feinstufig einstellbar
sein. Aus diesem Grunde ist das Klinkenrad gegen andere mit anderem Klinkenzahn auswechselbar;
darüber hinaus ist die Anzahl der von der Schubklinke bei jedem Schub vorgeschobenen
Zähne beispielsweise zwischen 1 und 3 einstellbar. Nach Ende eines Abzuges muß die
Bandtrommel in ihre Aus gangsstellung zurückgedreht werden, wozu die Klinken des
Schaltwerkes ausgehoben und das Schaltwerk zurückgedreht werden muß. Diese mechanisch
wirkende Hubvorrichtung ist bau- und kostenaufwendig.
[0004] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Hubvorrichtung zu schaffen,
bei welcher speziell bei Einsatz von Schrittmotoren sichergestellt wird, daß das Gewicht
der Bank im Stillstand der Maschine über die Bandtrommel nicht den Schrittmotor zurückdreht.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Hubvorrichtung mit einer
lösbaren Blockiervorrichtung verbunden ist. Hierdurch wird vorteilhafterweise sichergestellt,
daß ein unerwünschtes Absinken der Bank in jedem Fall verhindert wird. Dies kann beispielsweise
dadurch erreicht werden, daß der Schrittmotor auch im Stillstand bestromt wird und
nicht gedreht werden kann.
[0006] Um diese Sicherung jedoch auch beim Stromabschaltung zu erreichen, besteht alternativ
die Möglichkeit, den Motor mit einer mechanischen Bremse als Blockiervorrichtung auszustatten,
welche greift, wenn der Motor stromlos wird oder die Drehbewegung des Schrittmotors
über ein selbsthemmendes Getriebe auf die Bandtrommel zu übertragen.
[0007] Falls die Maschine über einen großen Teil ihres Abzuges im wesentlichen mit konstanter
Drehzahl läuft, können die Impulse in weiterer Ausgestaltung der Erfindung durch einen
frequenzkonstanten Frequenzgenerator erzeugt und in einem einstellbaren Frequenzteiler
auf die erforderliche Anzahl pro Zeiteinheit reduziert werden. Besonders vorteilhafte
Wirkungen ergeben sich dann, wenn die Impulse in Abhängigkeit von der Liefergeschwindigkeit
der Maschine erzeugt werden, beispielsweise indem an der Lieferwalze des Streckwerkes
eine Impulsscheibe angeordnet ist.
[0008] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer Hubvorrichtung mit lösbarer Blockiervorrichtung;
Fig. 2 und 3 verschiedene Ausführungsmöglichkeiten der Erfindung bezüglich der Ausgestaltung
der Blockiervorrichtung.
[0009] Gemäß Fig. 1 ist auf einer Spindelbank 1 einer Ringspinn- oder - zwirnmaschine eine
Anzahl von schematisch dargestellten Spindeln 2 angeordnet. Im Bereich dieser Spindeln
2 befindet sich eine Ringbank 3, welche über Zugglieder 4 und 4′ mit einer Aufwindetrommel
5 verbunden ist. Die Zugglieder 4 und 4′ laufen über Umlenkrollen 6, 7, 8 und 9.
Hierbei ist die Umlenkrolle 9 an einem Hebel 10 angeordnet, welcher um einen Schwenkpunkt
11 schwenkbar ist.
[0010] Die Zugelemente 4 und 4′ werden über die vorgenannten Umlenkrollen zu der Bandtrommel
5 geführt, an welcher sie über ein Zugband 23 befestigt sind. Die Bandtrommel 5 wird
durch einen Schrittmotor 15 angetrieben, welcher mit einer lösbaren Blockiervorrichtung
16 verbunden ist.
[0011] Der Hebel 10 weist vorderseitig eine Rolle 14 auf, welche mit einer Kurvenscheibe
12 zusammenwirkt, die in einem Drehpunkt 13 gelagert ist. Durch das Zusammenwirken
dieses Schrittschaltwerkes 19 mit der Hubvorrichtung 20 ist die Ringbank 2 in der
Lage, eine auf- und abgehende Hubbewegung auszuführen, welche im Verlaufe des Abzuges
darüber hinaus nach oben bzw.nach unten verlegt wird. Der Schrittmotor 15 wird hierbei
durch Impulse beaufschlagt, deren Anzahl je Zeiteinheit in Abhängigkeit von einzelnen
Parametern - beispielsweise Liefergeschwindigkeit des Streckwerkes, Kopsdurchmesser,
Fadenfeinheit - eingestellt wird. Der Einsatz eines derartigen Schrittmotors hat darüber
hinaus den Vorteil, daß er unter entsprechender Beaufschlagung nach Fertigstellung
eines Abzuges dazu benutzt werden kann, die Bandtrommel 5 in ihre Ausgangslage zurückzudrehen.
[0012] In diesem Fall wird über die lösbare Blockiervorrichtung 16 sichergestellt, daß das
Gewicht der Ringbank 3 im Stillstand der Maschine keinen Einfluß auf die Funktionsfähigkeit
hat. Zu diesem Zweck kann die lösbare Blockiervorrichtung bewirken, daß der Schrittmotor
auch im Stillstand bestromt wird und nicht gedreht werden kann.
[0013] Nach Fig. 2 besteht die Möglichkeit, daß die lösbare Blockiervorrichtung als Bremse
16′ ausgebildet ist, welche durch einen mechanischen Kraftspeicher in Tätigkeit gesetzt
werden kann. Diese Bremse 16′ ist mit einer Steuervorrichtung 18 verbunden, welche
ihrerseits mit dem Schrittmotor 15 in Verbindung steht. Zwischen dem Schrittmotor
15 und der Bandtrommel 5 befindet sich ein mechanisches Getriebe. Die Bremse 16′ ist
als elektrisch gelüftete Bremse ausgebildet, welche vom Motorspeisestrom gelüftet,
ansonsten jedoch mechanisch über nicht näher dargestellte Elemente blockiert wird.
Auch hierdurch wird sichergestellt, daß das Gewicht der Ringbank 2 bei Stillstand
der Maschine nicht auf den Schrittmotor 15 Einfluß nimmt.
[0014] Nach Fig. 3 besteht auch die Möglichkeit, daß die Blockiervorrichtung 16˝ als selbsthemmendes
mechanisches Getriebe zwischen dem Schrittschaltwerk und der Hubvorrichtung ausgebildet
ist. Es kann sich hierbei bezüglich der Ausgestaltung des selbsthemmenden mechanischen
Getriebes um ein Schneckenradgetriebe handeln mit einem Schneckenrad 22, welches
koaxial zu der Bandtrommel 5 angeordnet ist und mit einer Schneckenwelle 22 kämmt,
die mit dem Schrittmotor in Verbindung steht.
[0015] Der mit der lösbaren Blockiervorrichtung 16, 16′ bzw. 16˝ versehene Schrittmotor
15 kann darüber hinaus mit einem fre quenzkonstanten Frequenzgenerator und einem
einstellbaren Frequenzteiler verbunden sein. Diese Möglichkeit ist dann von Vorteil,
wenn die Maschine über einen großen Teil ihres Abzuges im wesentlichen mit konstanter
Drehzahl läuft.
[0016] Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit, die Impulse des mit der lösbaren Blockiervorrichtung
verbundenen Schrittmotors 15 in Abhängigkeit von der Liefergeschwindigkeit der Maschine
zu erzeugen, beispielsweise indem an der nicht näher dargestellten Lieferwalze eines
Streckwerkes eine Impulsscheibe angeordnet ist, welche je Umdrehung dieser Walze eine
konstante Anzahl von Impulsen erzeugt, deren Anzahl pro Zeiteinheit der Liefergeschwindigkeit
proportional ist. Auch diese Impulsfrequenz muß in einem einstellbaren Frequenzteil
auf die Frequenz gebracht werden, mit welcher der Schrittmotor 15 beaufschlagt werden
soll.
[0017] In jedem Fall ergibt sich durch den Einsatz des Schrittmotors im Zusammenhang mit
der lösbaren Blockiervorrichtung eine wesentliche Vereinfachung der Bauform bei erhöhter
Flexibilität bezüglich der Berücksichtigung einzelner Parameter.
[0018] Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch anwendbar auf eine nicht näher
dargestellte Bank für Balloneinengungsringe bzw. eine Bank für Fadenführer.
1. Hubvorrichtung für mindestens eine auf- und abbewegbare Bank einer Ringspinn- oder
-zwirnmaschine, mit einem als Schrittmotor ausgebildeten Schaltwerk, an welchem über
ein Zugelement mindestens eine Bank mit ihrem Gewicht hängt, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hubvorrichtung (20) mit einer lösbaren Blockiervorrichtung (16; 16′; 16˝)
verbunden ist.
2. Hubvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schrittmotor (15)
mit der in seinem stromlosen Zustand ein Drehen seines Läufers verhindernden Blockiervorrichtung
(16) versehen ist.
3. Hubvorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die lösbare Blockiervorrichtung
als Bremse (16′) ausgebildet ist, welche durch einen mechanischen Kraftspeicher in
Tätigkeit setzbar, mit einer Steuervorrichtung (18) verbunden und durch ein elektrisch
gesteuertes Arbeitselement lüftbar ist.
4. Hubvorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Blockiervorrichtung
(16˝) als selbsthemmendes, mechanisches Getriebe (21, 22) zwischen Schrittschaltwerk
(19) und Hubvorrichtung (20) ausgebildet ist.
5. Hubvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der mit der lösbaren Blockiervorrichtung (16; 16′) versehene Schrittmotor (15)
mit einem frequenzkonstanten Frequenzgenerator und einem einstellbaren Frequenzteiler
verbunden ist.
6. Hubvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die den Schrittmotor (15) beaufschlagenden Impulse in Abhängigkeit von der Liefergeschwindigkeit
der Maschine erzeugbar und ihre Frequenz mittels eines Frequenzteilers veränderbar
sind.
7. Hubvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß an der Lieferwalze
eines Streckwerkes der Maschine eine Impulsscheibe angeordnet ist, welche je Walzenumdrehung
eine konstante, pro Zeiteinheit der Liefergeschwindigkeit proportionale Anzahl von
Impulsen für den Schrittmotor (15) erzeugt und daß in der Zuleitung der Impulse von
der Impulsscheibe zum Schrittmotor (15) ein einstellbarer Frequenzteiler angeordnet
ist.