[0001] Die Erdindung betrifft ein Verfahren wie es im Oberbegriff des Patentanspruches 1
angegeben ist. Ferner betrifft die Erfindung einen metallischen Gegenstand z.B. ein
Werkstück mit einer insbesondere Korrosions-und verschleißfesten Deckschicht, in der
auch Metalle und/oder Metallverbindungen eingelagert sein können.
[0002] Ziel der Erfindung ist es, auf Metallkörper bzw. metallische Oberflächen Schichten
aufzubringen, welche die Korrosionsbeständigkeit, die Verschleißfestigkeit und andere
Eigenschaften des Gegenstandes verbessern.
[0003] Metallische Schutzschichten und Überzüge , insbesondere aus unedlen Metallen, wie
z.B. elektrolytisch abgeschiedene Zn- und Cd-Schichten , gewährleisten im weitgehend
unbeschädigten Zustand eine gegenüber dem unbehandelten Grundwerkstoff verbesserte
Beständigkeit gegen korrosive Angriffe.
[0004] Die Abriebfestigkeit bzw. Verschleißfestigkeit derartiger Schichten ist für einige
Anwendungszwecke nicht ausreichend, so daß es zu vorzeitiger , gegebenenfalls örtlicher,
Korrosion von Gegenständen beim praktischen Gebrauch derselben kommt.
[0005] Zur Verbesserung der Verschleißfestigkeit ist es bekannt, metallische Werkstoffe
mit Schichten aus Hartstoffen zu überziehen, was jedoch einen sehr aufwendigen Vorgang
darstellt, der oft mit Schwierigkeiten in der Verfahrensführung verbunden ist und
oftmals nicht eine erwünschte Korrosionsbeständigkeit bewirkt.
[0006] Das Aufbringen von keramischen Korrosionsschutzschichten mit einer aus einem Tauchbad
oder durch ein oder mehrmaliges Spritzen aufgetragenen Schicht und einer nachfolgenden
Aushärtung bei erhöhter Temperatur ist bekannt. Diese Schichten bewirken jedoch keinen
aktiven Korrosionsschutz; die Porosität, insbesondere dünner Schichten, kann sich
nachteilig auswirken und es bestehen Schwierigkeiten beim Aufbringen gleichmäßig dicker
Schichten sowie bezüglich der Haftfestigkeit.
[0007] Um zu einem aktiven bzw. kathodischen Korrosionsschutz in einer Schutzschicht zu
gelangen, die auch Verschleißbeanspruchungen standhält, wurde z.B. Al-Pulver ( kathodischer
Korrosionsschutz) in anorganischer Bindungsmasse aufgetragen und bei ca. 350 C gehärtet.
Es erwies sich, daß die elektrische Leitfähigkeit der Schicht ( Al-Partikel sind eingebettet)
zu gering ist, daß die Schicht mikroporös und relativ weich ist. Es wurde ferner versucht,
die Schicht durch Strahlen mit Glaskugeln zu verformen bzw. die Umhüllungen der Metallpulverteilchen
zu zerstören, um so die elektrische Leitfähigkeit der Schichten und somit die Korrosionsschutzwirkung
zu erhöhen; dabei ergaben sich jedoch Verhämmerungen und Mikrorißbildungen. Schließlich
wurde versucht,die Schicht bei erhöhter Temperatur auszuhärten, wodurch die elektrische
Leitfähigkeit höher wird. Dabei wurde jedoch die Schicht porös und weich.
[0008] Die bisher bekannten Schichten, mit denen die Eigenschaften der überzogenen Werkstücke
verbessert werden sollen, sind zumeist nicht ausreichend hart bzw. nicht ausreichend
abrieb-und verschleißfest. Ferner besitzen sie eine unerwünschte Mikroporosität und
geringe Haftfähigkeit, die insbesondere bei duktilem Untergrund und hoher spezifischer
mechanischer Belastung zum Abblättern der Schicht bei insbesondere elastischer oder
plastischer Verformung des Untergrundes führt; überdies kann der Körper durch den
Beschichtungsprozeß oberflächlich verspröden, sodaß nur eine geringe Dauerschwingfestigkeit
gegeben ist, wobei die Beschichtung selbst eine Bruchgefahr im Gegenstand induziert.
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es, die oben angeführten Nachteile zu vermeiden und Körper
mit einer Beschichtung zu versehen, die wirtschaftlich herstellbar ist, die die Eigenschaften
des beschichteten Gegenstandes verbessert, gute Hafteigenschaften besitzt usw.
[0010] Diese Ziele werden bei einem Verfahren der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
durch die im Kennzeichen des Patentanspruches 1 angeführten Merkmale erreicht.
[0011] Ein Gegenstand der eingangs genannten Art ist erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen
des Patentanspruchs 15 angeführten Merkmale gekennzeichnet.
[0012] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung, den Beispielen und den Unteransprüchen.
[0013] Im folgenden wird die Vorgangsweise bei der Beschichtung von metallischen Gegenständen,
z.B. Werkstücken, Werkzeugen, Formkörpern od. dgl., näher erläutert. Das Aufbringen
der Schicht erfolgt auf metallische Gegenstände, insbesondere aus nitrid-bzw. karbonitridbildenden
Metallen oder Legierungen, bzw. auf Gegenstände, die mit derartigen Oberflächenschichten
versehen sind. Vorteilhafterweise werden Gegenstände aus Metall, Stahl bzw. Nitrierstahl
mit den gegebenenfalls nitrierbare und/oder karbonitrierbare Metalle bzw. Legierungen
enthaltenden Schichten versehen.
[0014] Auf die Gegenstände wird eine wässerige, saure (pH = 1- 4,5) Beschichtungsmischung
aufgetragen, die Phosphationen und Ionen aus der Gruppe der Chromat-oder Molybdationen
enthält. Vorzugsweise enthält sie Metallpulver ( vorzugsweise Kugelkörner), insbesondere
wasser- oder bevorzugterweise gasverdüste Metallpulver, die vorteilhaft mit Hilfe
von Tensiden in Schwebe gehalten werden. Die Korngröße der Pulverteilchen beträgt
maximal 100 µm, vorzugsweise maximal 50 µm, da feine Pulver glatte dünne Schichten
ausbilden und viele Kristallisationspunkte bei Trocknung der Metallsalze bieten. Als
Metalle bzw. Legierungen, welche in Pulverform der Beschichtungsmischung zugesetzt
werden können, kommen vorzugsweise unedle Metalle, z.B. Aluminium bzw. Nitrid-und/oder
Karbonitridbildner in Frage.
[0015] Ferner kann die Beschichtungsmischung, insbesondere in dispergierter Form, Oxide,
insbesondere Metalloxide, bzw. keramische Stoffe als Füllstoffe und Plastifizierungsmittel
enthalten. Insbesondere kommen dafür seltene Erden-Oxide, MgO, ZrO₂ Al₂O₃ und ähnliche
keramische Stoffe in Frage. Diese keramischen Teilchen besitzen eine Korngröße von
bis zu 20 µm, vorzugsweise von bis zu 10 µm, insbesondere bis zu 5 µm, sodaß diese
Teilchen mit den Metallpulvern dichte Kugelpackungen ausbilden können.
[0016] Die Metallpulver und die keramischen Teilchen werden in der wässerigen Lösung homogen
verteilt, z.B. durch Rühren.
[0017] Es können mehrere verschiedene keramische Stoffe und/oder mehrere verschiedene Metalle
bzw. Legierungen, z.B. auch hochlegierte Edelstähle in Pulverform , in der Beschichtungsmischung
enthalten sein. Diese Beschichtungsmischung wird auf metallisch reine Oberflächen
in beliebigen Beschichtungsverfahren, z.B. Spritzen, Tauchen, Tauchschleudern, Streichen,
Aufwalzen, in einer oder mehreren Lagen aufgebracht. Das Aufbringen erfolgt insbesondere
in entsprechender Dicke. Bei zu dünnen Schichten kann der Fall eintreten, daß die
Oberfläche nicht aufreichend abgedeckt ist; zu dicke Schichten würden eine Nitrierung
bzw. Karbonitrierung des Substrates bzw. der Oberflächenschicht des Gegenstandes behindern.
[0018] Es kann vorgesehen sein, jede der aufgebrachten Lagen für sich oder die gesamte aufgebrachte
Schicht zu trocknen. Das Trocknen erfolgt vorzugsweise mit trockener Heißluft bei
etwa 40° bis 80° C.
[0019] Nach dem Aufbringen und Trocknen der Beschichtung wird die aufgebrachte gegebenfalls
nitrier- bzw. karbonitrierbare Metalle bzw. Legierungen enthaltende Schicht durch
einen Nitrier-oder Karbonitrierprozeß gehärtet bzw. ausgehärtet; gleichzeitig kann
die Oberfläche des die Schicht tragenden Gegenstandes in diesem Gasnitrierverfahren
oder Gaskarbonitrierverfahren gehärtet werden. Die Schicht bildet nach der Trocknung
eine poröse Matrix, in der gegebenenfalls die Kugeligen Metallpigmente festgehalten
sind. Diese mikroporöse Matrix kann bei entsprechender Temperatur vom Prozeßgas durchdrungen
werden, welches eine Nitrier-oder Karbonitrierhärtung zumindest einer Oberflächenschicht
des Basiswerkstoffes, eine Aushärtung des anorganischen Bindemittels ( der Schicht)
und/oder eine Nitrierung bzw. Karbonitrierung der Metalle in der aufgebrachten getrockneten
Beschichtung bewirkt. Es kann somit eine Härtung der Oberfläche des Grundwerkstoffes
und der aufgebrachten Schicht ( gegebenenfalls gleichzeitig mit einer Nitrierung bzw.
Karbonitrierung der in dieser Schicht enthaltenen Metalle und/oder Legierungen) in
einem Arbeitsgang erfolgen. Bei der Härtung bzw. Nitridbildung entstehen Druckspannungen
in der Oberfläche des Substrates und ein Verschluß der Mikroporen auf Grund einer
Volumsvergrößerung der Metallpigmente in der aufgebrachten Schicht.
[0020] Derartige Schichten zeichnen sich durch eine sehr hohe Temperaturstabilität, ausgezeichneten
Korrosionsschutz, hohe Haftfestigkeit, gute Gleit-und Reibeigenschaften sowie gute
Verschleißeigenschaften aus, wobei hohe Wechselfestigkeit-und Schwingungsrißkorrosionsbeständigkeit
des beschichteten Körpers erreicht werden.
[0021] Als Gasnitrier-oder Gaskarbonitrierverfahren kommen beliebige Verfahren, z.B. Ionnitrieren,
in Frage. Die einzuhaltenden Temperaturen liegen etwa zwischen 480° und 900°C. Dabei
werden die Metallpulverteilchen und/oder die Oberfläche des Grundwerkstoffes insbesondere
gleichzeitig nitriert bzw. karbonitriert und die Schichtmatrix wird gehärtet.
[0022] Der Einsatz von kugeligen Metallpigmenten ist vorteilhaft, weil eine dichtere Packung
möglich wird und es dabei in der Folge zu einer besseren elektrischen Leitfähigkeit
zwischen dem Substrat und dem unedlen Metall und somit zu einer besseren Korrosionsbeständigkeit
kommt.
[0023] Die dichte Beschichtung weist eine Hitzebeständigkeit, insbesondere bis zu 1400°C
auf, die nur durch den Dampfdruck der eingelagerten bzw. der darunter liegenden Metalle
begrenzt wird. Z.B. können Kompressorschaufeln aus Titan oder Cr-Stahl-Verdichterschaufeln,
insbesondere zur Erhöhung der
Schwingungsrißkorrosionsbeständigkeit, mit derartigen Beschichtungen versehen werden.
Da diese Beschichtung dicht ist und keine Oxidation zuläßt, wird auch bei Titankörpern
ein sogenanntes Titanfeuer verhindert.
[0024] Wenn in einem Arbeitsgang die Schicht und der Grundkörper behandelt werden, ergeben
sich maximale Vorteile. Mit einer Nitrid-bzw. Karbonitridbildung ist eine Volumsvergrößerung
verbunden, wodurch die Mikroporen der Schicht verschlossen werden und Druckspannungen
in der Oberfläche des Substrates entstehen. Dadurch wird auch die Dauerschwingfestigkeit
bzw. Wechselfestigkeit des Bauteiles verbessert. Die aufgebrachte Schicht besitzt
auf Grund der eingelagerten Metallnitride oder- karbonitride eine sehr hohe Härte.
Da diese Schicht auf einer gehärteten Oberfläche des Gegenstandes aufliegt bzw. von
dieser getragen wird, ist ein Eindrücken der Beschichtung bzw. eine dadurch erfolgende
Beschädigung nicht leicht möglich. Überdies besitzt die aufgebrachte Schicht gute
Hafteigenschaften.
[0025] Es war völlig überraschend, durch die erfindungsgemäße Vorgangsweise zu derart gute
Eigenschaften aufweisenden Beschichtungen zu gelangen. Der Fachmann erwartete ein
Aufblähen der Schicht durch die Bildung der Stickstoff-bzw. Stickstoffkohlenstoffverbindungen
und dadurch ein Abbröckeln und Abplatzen der Beschichtung beim Nitrieren bzw. Karbonitrieren.
Ferner war erwartet worden, daß durch die Volumsvergrößerung der Oberflächenzone des
Substrates beim Nitrieren eine Rißbildung in der Beschichtung eintreten würde. Schließlich
wurde ein Abbau der Phosphatschicht sowie eine Umwandlung der Metallpigmente und dadurch
bedingt eine Verschlechterung der Korrosionsbeständigkeit erwartet.
[0026] Überraschend hat es sich hingegen gezeigt, daß die erfindungsgemäßen Schichten eine
besonders hohe Härte aufweisen und gut auf dem Grundwerkstoff haften, der durch das
Aufsticken in seinen Oberflächenschichten zusätzliche Korrosionsfestigkeit, verbesserte
Härte und verbesserte mechanische Langzeiteigenschaften erhält.
[0027] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Beispielen näher erläutert:
[0028] Kompressorbeschaufelungen wurden zur Verbesserung der Daurefestigkeit im Ammoniakgasstrom
nitriert und anschließend gegen Korrosion geschützt. Im Ammoniakstrom erhielt der
bei etwa 500° bis 520°C nitrierte Stahl, z.B. 34 Cr Al 6, nach 20 Stunden eine Oberflächenhärte
von HV 5 1100 kp/mm². Als Korrosionsschutz wurden danach metallkeramische Schutzschichten
durch Einbrennen bei etwa 350°C auf den Grundkörper hergestellt. Durch den Einbrennvorgang
für die metallkeramischen Schichten diffundierte jedoch ein Teil des Stickstoffgehaltes
der Metalloberfläche ab und die Oberflächenhärte sank nach dem Metallkeramikbeschichtungsprozeß
auf Werte , die unter HV 500 kp/mm² lagen. Erfindungsgemäß wurde nunmehr so vorgegangen,
daß ein Schaufelkörper mit einer Beschichtung, die auf seine Oberfläche aufgetragen
und getrocknet wurde, im Ammoniakstrom nitriert wurde. Durch die Stickstoffaufnahme
bzw. auf Grund der Nitridbildung entstand eine Volumsvergrößerung in der Oberflächenzone
des Stahlgrundkörpers, welcher schließlich eine hohe Oberflächenhärte und die gewünschte
Dauerfestigkeit aufweist. Weiters waren ein erhöhter Korrosionsschutz und ein besserer
Verschleißwiderstand durch eine Nitridbildung der Metallpigmente in der dichten vollständig
ausgehärteten Schutzschicht gegeben.
[0029] War bei den Kompressorbeschaufelungen - welche zuerst im Ammoniakgas nitriert wurden
und erst anschließend gegen Korrosion geschützt wurden, die verbesserte Daurefestigkeit
auf Grund der Gasnitrierung durch den folgenden Beschichtungsvorgang mit dem metallkeramischen
Korrosionsschutzüberzug nicht wesentlich verbessert worden, so konnte bei der erfindungsgemäßen
Vorgangsweise festgestellt werden, daß die metallkeramischen Schutzschichten, die
in unterschiedlichen Schichtdicken aufgetragen werden konnten, und der Metallkörper
( z.B. 34 Cr Al 6 ) , der im Ammoniakstrom gemeinsam mit der Schutzschicht bei 520°
bis 540°C nitriert wurde, keine nennenswerten Abweichungen bzw. Minderungen an Oberflächenhärte
HV 5 1100 kp/mm² gegenüber einem unbeschichtet gasnitrierten Werkstück aufwiesen,
wobei wesentlich gesteigerte Dauerfestigkeit und Schwingungsrißkorrosionsbeständigkeit
gegeben sind.
[0030] Mit ähnlich gutem Erfolg wurden auf diese Weise Automobilteile, z.B. Befestigungselemente
aller Art, Schloßteile, Federbeine und ähnliche Teile bearbeitet bzw. beschichtet.
[0031] Die erfindungsgemäße Vorgangsweise eignet sich besonders gut für alle Stahlbauteile,
die in Gasnitrierungsverfahren gehärtet werden können und über einen guten Korrosions-und
Verschleißschutz verfügen sollen. Der Korrosionsschutz wird beträchtlich erhöht, da
eine metallkeramische Schutzschicht auf Basis von unedlen Metallen bei dieser Behandlung
erheblich leitfähiger wird und der spezifische elektrische Widerstand der Schicht
unter 10 Ohm liegt, sodaß die Schicht bzw. die eingelagerten Metallpigmente im korrosiven
Klima als Opferanode wirksam werden kann bzw. können. Es zeigte sich ferner, daß im
Vergleich mit nach dem Stand der Technik beschichteten Teilen die Schicht des Gegenstandes
Härtewerte aufwies, die um mindestens 50 %, vorzugsweise 75 %, höher liegen als die
des Grundwerkstoffes.
[0032] Der Beschichtungsmasse können zur Verbesserung ihrer Eigenschaften ( Wärmedämmung,
Oxidationsschutz, Korrosionsschutz ) Cr₂O₃, TiO₂, Al₂O₃, MgO, SiO₂, ZrO₂, CaO, CaCO₃,
Y₂O₃, MgO, HfO₂, amorphes und/oder kristallines Bor, SiC, MoSi₂, gesintertes TiN,
ZrN, TiB₂, ZrB₂, und/oder ähnliche Stoffe einzeln oder gemeinsam zugesetzt werden.
[0033] Der Schicht werden als Metall- bzw. Legierungspulver einzeln oder gemeinsam vorzugsweise
Al, Ni, Mg, C, Cr, W, P, Mo, Ni, Si, B, Fe, Nb, Zn, ZrO CaO, HfO₂, Al₂O₃ und/oder
MgO zugegeben, z.B. Celsit V ( C 1,1, Cr 2,8, W 4,5, Rest Kobalt), Celsit 50 P ( C
2, Cr 28, Mo 3,7, Ni 6,5, W 10, Rest Kobalt), Niborit 6 ( C 0,8, Si 4,3, Cr 1,6, B
3,5, Fe 45, Rest Ni ) , Ledurit 76-P ( C 5,4, Si 1,4, Cr 12, B 1, V 6, Nb 6,5, Rest
Fe).
[0034] Beschichtungsmischungen können z.B. folgende Gehalte aufweisen:
1) CrO₃ 90 g, H₃PO₄ 320 g, TiO₂ 50 g, H₂O 950 g, MgO 10g,
2) H₂O 600 g, H₃PO₄ 300g, CrO₃ 150 g, MgO 60 g
3) H₂O 300 g, H₃PO₄ 100 g, H₃PO₃ 100g, CrO₃ 150 g, MgO 50 g.
[0035] Allgemein kann das für die Schicht eingesetzte Bindemittel Füllstoff-Metallpulver
von 20 % Gewicht bis 65 % Gewicht, vorzugsweise 50 % Gewicht, Salze von 2,5 bis 22
% in der Trockensubstanz und keramische Anteile von 2,5 bis 50 % in der Trockensubstanz
enthalten.
[0036] Die Zeitdauer des Nitrierens bzw. Karbonitrierens wird von der Eindringtiefe bzw.
der gewünschten Schichtdicke bestimmt und beträgt üblicherweise 1 bis 100 Stunden,
vorzugsweise 1 bis 20 Stunden. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können keramische
Schichten auf nitrier- bzw. karbonitrierbaren Grundkörpern bzw. nitrier- bzw. karbonitrierbare
Schichten auf gegebenenfalls nitrier- bzw. karbonitrierbaren Grundkörpern ausgebildet
werden. Zu bemerken ist, daß die meisten Stähle in gewissen Grenzen nitrierbar bzw.
karbonitrierbar sind bzw. Fe- Nitride, Cr-Nitride usw. ausbildbar sind.
[0037] Im wesentlichen besteht die anorganische keramische Außenschicht bzw. das Bindemittel
der Außenschicht aus (Poly)Phosphatverbindungen des Chroms und/oder Molybdäns, die
bei den erhöhten Temperaturen eines Nitrier- bzw. Karbonitrierverfahrens ausgehärtet
werden.
1. Verfahren zum Beschichten von metallischen Gegenständen, z.B. Werkstücken, insbesondere
zur Verbesserung des Korrosions-und Verschleißverhaltens dieser Gegenstände, bei dem
auf die Gegenstände eine wässerige, saure, Phosphationen und Ionen aus der Gruppe
der Chromat-oder Molybdationen und gegebenenfalls Metall oder Legierungspulver und/oder
dispergierbare geramische Stoffe, z.B. Metalloxide wie Aluminiumoxid, enthaltende
Beschichtungsmischung aufgebracht, getrocknet und ausgehärtet wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die getrocknete Beschichtung und/oder Oberflächenschicht bzw. oberflächennahe
Schicht des metallischen Grundwerkstoffes der Gegenstände in einem Gas-Nitrier- oder
Gas-Karbonitrierverfahren gehärtet wird (werden).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Beschichtungsmischung
eingesetzt wird, die Pulver von nitrier-und/oder karbonitrierbaren Metallen und/oder
Legierungen enthält, die vorzugweise von zugesetzten Tensiden in Schwebe gehalten
werden, und die in der getrockneten Beschichtungsmischung enthaltenen Metalle bzw.
Legierungen nitriert bzw. karbonitriert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die vorzugsweise gasverdüsten
und kugeligen Metallpulver eine Korngröße von weniger als 100 µm, vorzugsweise weniger
als 50 µm, besitzen.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß als nitrier-und/oder
karbonitrierbare Metalle Al, Zn, Sn, Ti, Zr, Ta, Nb, V, Mg, Cr und/oder nitrid-oder
karbonitridbildende Legierungen eingesetzt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet,daß die Metallpulver
zumindest ein Edelstahlpulver umfassen.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als metallischer
Grundwerkstoff ein Stahl, insbesondere Nitrierstahl, eingesetzt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtungsmischung
keramische Teilchen , zum Beispiel Metalloxide, Oxide von seltenen Erden-Metallen,
MgO, Cr₂O₃, TiO₂, Al₂O₃, SiO₂, CaO, ZrO₂, CaCO₃, B-Verbindungen, SiC und/oder MoSi₂
enthält.
8. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Korngröße der Metalloxide
bzw. der keramischen Teilchen weniger als 20 µm, vorzugsweise weniger als 10 µm, insbesondere
weniger als 5 µm, beträgt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtungsmischung
gegebenenfalls in mehreren Lagen in einer Menge aufgebracht wird, die zu einer Dicke
in getrocknetem Zustand von 2 bis 100 µm, vorzugsweise 5 bis 150 µm, insbesondere
5 bis 40 µm, führt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur
beim Nitrieren auf 480 bis 580° C, vorzugsweise 480° bis 540°C, insbesondere 500°
bis 530°C bzw. beim Karbonitrieren auf 650° bis 900°C, vorzugsweise 680° bis 880°C,
insbesondere 700° bis 850°C, eingestellt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die auf
dem Gegenstand aufgebrachte Beschichtungsmischung mit Heißluft bei Temperaturen von
40 bis 80°C getrocknet wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtungsmischung
auf einen pH-Wert von 1 bis 4,5 eingestellt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallpulver
in die Beschichtungsmischung eingerührt und homogen verteilt werden.
14. Mit einer insbesondere korrosions-und verschleißfesten Schicht aus einer Chrom-und/oder
Molybdän-(Poly)Phosphat-Verbindung, in der gegebenenfalls Metalle und/oder Metallverbindungen
und/oder keramische Teilchen eingelagert sind, versehener metallischer Gegenstand,
z.B. Werkstück, dadurch gekennzeichnet, daß als Basiswerkstoff für den metallischen
Gegenstand ein gegebenenfalls nitriertes und/oder karbonitriertes Metall oder eine
gegebenenfalls nitrierte und/oder karbonitrierte Legierung , z.B. Stahl, Nitrierstahl
od. dgl., vorgesehen ist und/oder der Gegenstand eine gegebenenfalls nitrierte und/oder
karbonitrierte Metalle und/oder Legierungen enthaltene Oberflächenschicht besitzt,
daß die in der Schicht eingelagerten Metalle und/oder Metallverbindungen und/oder
keramische Teilchen zumindest einen Nitrid-oder Karbonitridbildner, z.B. Al, Ni, Zn,
Ti, Zr, Ta, Nb, V, Mg, Cr und/oder Edelstahlpulverteilchen enthalten, und daß die,
gegebenenfalls keramisches Material, z.B. seltene-Erden-Oxide, MgO, ZrO₂, Al₂O₃, Cr₂O₃,
CaO, CaCO₃ od. dgl., enthaltende Schicht eine Dicke von 2 bis 200, vorteilhafterweise
von 5 bis 150 µm, vorzugsweise 5 bis 40 µm, insbesondere 12 bis 25 µm, besitzt.
15. Gegenstand nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht und/oder
Oberflächenschicht eine höhere Nitrid-bzw. Karbonitridkonzentration aufweist als eine
von der Oberflächenschicht entfernt liegende Stelle des Grundwerkstoffes des beschichteten
Gegenstandes.