(19)
(11) EP 0 359 033 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.03.1990  Patentblatt  1990/12

(21) Anmeldenummer: 89116018.6

(22) Anmeldetag:  30.08.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E04B 1/70
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR IT LI

(30) Priorität: 31.08.1988 YU 1659/88

(71) Anmelder:
  • Klanecek, Ivan
    SI-62311 Hoce (SI)
  • Mernik, Anton
    SI-62310 Slovenska Bistrica (SI)

(72) Erfinder:
  • Klanecek, Ivan
    SI-62311 Hoce (SI)

(74) Vertreter: Zeitler, Giselher, Dipl.-Ing. 
Patentanwalt Postfach 26 02 51
80059 München
80059 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zur Sanierung der horizontalen Hydroisolierung der Mauern von Bauwerken


    (57) Bei einem Verfahren zur Sanierung der horizontalen Hydro­isolierung der Mauern von Bauwerken wird derart vorgegan­gen, daß in der zu sanierenden Mauer 1 eine horizontale Fuge angebracht und in diese Fuge eine rostfreie Isolie­rungsplatte 7 zwangsweise eingeführt wird, worauf die Isolierungsplatte 7 durch Injizieren einer Klebemasse 8 mit dem umgebenden Mauerbereich verbunden wird. Dieses Verfah­ren wird mit einer Einschlageinrichtung durchgeführt, die einen auf einem verstellbaren Untersatz 5 verschiebbaren Stößel 4 aufweist, der an seinem einen Ende ein quer­schnittlich etwa U-förmiges Profil 3 zur drucklagerartigen Aufnahme der in die Mauerfuge einzutreibenden Isolierungs­platte 7 trägt.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Sanierung der ho­rizontalen Hydroisolierung der Mauern von Bauwerken gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine zur Durchführung dieses Verfahrens vorgesehene Vorrichtung gemäß dem Oberbe­griff des Anspruchs 8.

    [0002] Die Erfindung, die ganz allgemein den Bereich des Bauwesens betrifft, ist zur nachträglichen Ausführung an schon beste­henden Bauwerken vorgesehen und befaßt sich mit der Sanie­rung der Hydroisolierung von Bauwerken des Hoch- und Tief­baus einschließlich von Denkmälern, und zwar insbesondere von solchen Bauwerken, die aus mineralischen Baumaterialien gefertigt wurden. Bei derartigen Bauwerken handelt es sich demnach um solche, die eine horizontale Wasserisolierung zum dauerhaften Schutz gegen die in vertikalen Kapillaren des Bauwerks aufsteigende Feuchtigkeit benötigen.

    [0003] Bei alten Bauwerken und Denkmälern, bei denen wegen des Bauwerksalters die vorhandene horizontale Hydroisolierung langsam ihre Funktionstüchtigkeit verliert, oder bei neuen Bauwerken, bei denen die horizontale Hydroisolierung nicht in der erforderlichen Qualität ausgeführt wurde, liegt das technische Problem vor, daß sich im Bauwerk vertikale oder schräg nach oben ansteigende Wasserkapillaren gebildet ha­ ben, die das Wasser aus der Erde in die Mauern führen und es aufgrund der Kapillarwirkung vertikal bis zu einigen Me­tern innerhalb der Mauer nach oben steigen lassen, und zwar in Abhängigkeit von der Sättigung des Grundstücks mit Was­ser sowie der Durchlässigkeit des Baumaterials. Wenn dann einmal die Mauern bzw. Wände des Bauwerks auf diese Weise feucht geworden sind, gelangt die Feuchtigkeit auch in die Fußböden und vernichtet sodann die Tischlerarbeit des Bau­werks sowie die im Bauwerk enthaltenen Installationen und Einrichtungsgegenstände. Die vorhandene Feuchtigkeit bietet dann auch in nachteiliger Weise ideale Bedingungen für die Entwicklung von Mikroorganismen, Bakterien, Schimmel und Hauspilzen. In derartigen Räumen ist die Luft für das Leben der Menschen schädlich. Es erkranken daher die sich in sol­chen Räumen aufhaltenden Personen aufgrund der ungünstigen biologischen Beschaffenheit der Luft an Asthma, Bronchitis, Allergien usw., an Krankheiten also, die sich nicht mehr vollständig ausheilen lassen.

    [0004] Es ist daher grundsätzlich das Bedürfnis gegeben, das vor­stehend geschilderte Problem mit seinen damit verbundenen Nachteilen zu lösen.

    [0005] Zur nachträglichen Sanierung der horizontalen Hydroisolie­rung der Mauern von Bauwerken ist es schon bekannt, die zu sanierende Mauer über die ganze Breite horizontal auszu­stemmen oder aufzusägen, um dann unter Verwendung einer Isolierungspappe oder -folie eine erneute Hydroisolierung zu legen. Bei einem derartigen Vorgehen ist jedoch nicht gewährleistet, daß die neu geschaffene Hydroisolierung die gewünschte Qualität aufweist und die erforderliche Dauer­haftigkeit besitzt.

    [0006] Zur Sanierung der horizontalen Hydroisolierung ist es auch bekannt, ein chemisches Verfahren unter Anwendung hydropho­bischer Materialien einzusetzen, um dadurch eine horizon­tale Blockade für die vertikalen Wasserkapillaren im Bau­ werk zu schaffen. Der Vorteil eines derartigen Verfahrens besteht darin, daß das zu sanierende Bauwerk in statischer Hinsicht nicht beeinträchtigt wird. Nachteilig ist jedoch, daß nicht stets mit hinreichender Sicherheit garantiert werden kann, daß die die Hydroblockade bewirkenden hydrophobischen Materialien stets auch an die gewünschten Stellen in der zu sanierenden Mauer gelangen.

    [0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, zur Besei­tigung der geschilderten Nachteile ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Sanierung der horizontalen Hydroisolierung der Mauern von Bauwerken zu schaffen, mittels denen es mög­lich ist, nachträglich in einfacher Weise eine für die Ge­sundheit unschädliche, wirkungsvolle und dauerhafte hori­zontale Feuchtigkeitsisolierung in Bauwerken zu schaffen, ohne daß das betreffende Bauwerk evakuiert werden muß.

    [0008] Das zur Lösung dieser Aufgabe geschaffene Verfahren gemäß der Erfindung weist die in Anspruch 1 aufgeführten Merkmale auf. Vorteilhafte Ausgestaltungen hiervon sind in den An­sprüchen 2 - 7 beschrieben.

    [0009] Die zur Durchführung dieses Verfahrens geschaffene Vorrich­tung gemäß der Erfindung weist die in Anspruch 8 aufgeführ­ten Merkmale auf.

    [0010] Das erfindungsgemäße geschaffene Verfahren zur Sanierung der horizontalen Hydroisolierung der Mauern von Bauwerken wird derart durchgeführt, daß in der zu sanierenden Mauer eine horizontale Fuge angebracht und in diese Fuge eine rostfreie Isolierungsplatte zwangsweise eingeführt wird, worauf dann die Isolierungsplatte durch Injizieren einer Klebemasse, vorzugsweise beidseits der Isolierungsplatte, mit dem umgebenden Mauerbereich verbunden wird. Als Klebe­masse gelangt mit Vorteil ein elastisches Epoxidharz zur Anwendung, das sich nicht nur mit der Isolierungsplatte, sondern auch mit den Ziegeln, den Steinen, dem Mörtel usw. des umgebenden Mauerbereichs fest verbindet.

    [0011] Zweckmäßigerweise wird die Fuge vor dem Injizieren der Kle­bemasse auf der gegenüberliegenden Seite der Mauer mit ei­ner schnell abbindenden Masse, insbesondere einer Mineral­masse, aufgefüllt, d.h. an der betreffenden Stelle ver­schlossen, so daß die dann danach eingegebene Injektions­masse nicht aus der Fuge austreten kann.

    [0012] Als Isolierungsplatte gelangt vorteilhafterweise eine Platte aus Metall, insbesondere eine verchromte Stahlblech­platte, zur Anwendung, die nicht nur rostfrei ist, sondern auch dauerhaft und wirkungsvoll die gewünschte Hydroisolie­rung in Verbindung mit der Injektionsmasse gewährleistet.

    [0013] Damit die Isolierungsplatte ohne Schwierigkeiten in die Mauerfuge zwangsweise eingeführt, insbesondere eingepreßt oder eingeschlagen, werden kann, ist sie zweckmäßigerweise in geeigneter Weise verstärkt ausgebildet, d.h. insbeson­dere gerippt oder gewellt.

    [0014] Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich nachträglich in einfacher Weise durchführen, ohne daß es erforderlich ist, daß die sich im Bauwerk aufhaltenden Personen dieses Bau­werk verlassen müssen. Durch die Anwendung des erfindungs­gemäßen Verfahrens läßt sich eine für die Gesundheit un­schädliche, wirkungsvolle und dauerhafte horizontale Feuch­tigkeitsisolierung in Bauwerken erzielen.

    [0015] Die zur Durchführung des Verfahrens vorgesehene Vorrichtung gemäß der Erfindung läßt sich einfach herstellen und auch anwenden, da es lediglich erforderlich ist, zum zwangsweise erfolgenden Einführen der Isolierungsplatte in die horizon­tale Fuge der zu sanierenden Mauer eine Einschlageinrich­tung vorzusehen. Diese Einschlageinrichtung weist einen Stößel auf, der auf einem horizontal und/oder vertikal ver­ stellbaren Untersatz verschiebbar ist und an seinem einen Ende ein querschnittlich etwa U-förmiges Profil trägt. Die­ses dient als Drucklager zur Aufnahme der in die Mauerfuge einzutreibenden Isolierungsplatte. Der Stößel kann an sei­nem dem U-Profil gegenüberliegenden Ende in geeigneter Weise, beispielsweise manuell oder maschinell, betätigt werden, um auf die im U-Profil des Stößels aufgenommene Isolierungsplatte die erforderliche Eintreibungs- bzw. Ein­preßkraft aufzubringen.

    [0016] Die Erfindung wird im folgenden in Form eines Ausführungs­beispiels anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 schematisch perspektivisch das Verfahren sowie die Vorrichtung gemäß der Erfindung beim Ein­treiben einer Isolierungsplatte in die horizon­tale Fuge einer zu sanierenden Mauer;

    Fig. 2 die mit der fertigen Hydroisolierung versehene Mauer im Längsschnitt und

    Fig. 3 im Querschnitt.



    [0017] Wie aus der Zeichnung, insbesondere aus Fig. 1, ersicht­lich, ist eine Mauer 1 eines Bauwerks dargestellt, deren alte Feuchtigkeitsisolierung ausgedient hat und die demge­mäß saniert werden soll. Zu diesem Zweck wird in der zu sa­nierenden Mauer 1 eine horizontale Fuge angebracht und in diese Fuge eine rostfreie Isolierungsplatte 7 zwangsweise eingeführt. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel besteht die rostfreie Isolierungsplatte 7 aus einer verchromten Stahlblechplatte, die zum Zweck der Verstärkung gewellt ausgebildet ist.

    [0018] Um die Isolierungsplatte 7 zwangsweise in die horizontale Fuge der zu sanierenden Mauer 1 einführen, d.h. einschlagen oder einpressen zu können, ist eine Einschlageinrichtung vorgesehen. Diese weist einen Untersatz 5 auf, der in der aus Fig. 1 deutlich ersichtlichen Weise als Ständer - bei­spielsweise in Form eines Lagerbocks - ausgebildet und ho­rizontal sowie vertikal verstellbar ist. Dies bedeutet mit anderen Worten, daß der Untersatz 5 beim dargestellten Aus­führungsbeispiel Rollen aufweist, auf denen er horizontal verfahrbar ist, und daß er außerdem höhenverstellbar ist. Auf dem Untersatz 5 ist ein Stößel 4 verschiebbar, der eine Stange aufweist, die an ihrem einen Ende ein querschnitt­lich etwa U-förmiges Profil 3 zur drucklagerartigen Auf­nahme der in die Mauerfuge einzutreibenden Isolierungs­platte 7 trägt. Auf das andere Ende des Stößels 4 wird in Richtung des Pfeils gemäß Fig. 1 die erforderliche Kraft zum Einschlagen bzw. Einpressen der Isolierungsplatte 7, und zwar entweder manuell oder maschinell, aufgebracht.

    [0019] Wenn dann die Isolierungsplatte 7 vollständig in die hori­zontale Fuge der Mauer 1 eingeschlagen ist und sich auf ih­rem Platz befindet, d.h. die gesamte Mauerfuge von Anfang bis Ende ausfüllt, wird die Mauerfuge auf der der Ein­schlageinrichtung gegenüberliegenden Seite der Mauer mit einer schnell abbindenden Masse 9 in der aus Fig. 3 er­sichtlichen Weise aufgefüllt und dadurch verschlossen. Als schnell abbindende Masse 9 kann hierbei jede geeignete Mi­neralmasse zur Anwendung gelangen.

    [0020] Wenn die Fuge an dem der Einschlageinrichtung abgekehrten Ende in der beschriebenen Weise mit der schnell abbindenden Masse 9 verschlossen ist, wird sowohl oberhalb als auch un­terhalb der Isolierungsplatte 7 eine Klebemasse 8 inji­ziert, um auf diese Weise die Isolierungsplatte u.a. mit dem umgebenden Mauerbereich fest zu verbinden. Als Klebe­masse 8 gelangt beim dargestellten Ausführungsbeispiel ein elastisches Epoxidharz zur Anwendung, das die Isolierungs­platte 7 fest mit den Ziegeln, Steinen sowie dem Mineral­mörtel des umgebenden Mauerbereichs verbindet. Die klebende Injektionsmasse 8 wird in der aus der Zeichnung deutlich ersichtlichen Weise über Injektionsbohrungen 6 bzw. Injek­tionsventile in den gewünschten Mauerbereich eingebracht, so daß sie dann nach ihrer Aushärtung beispielsweise dieje­nige Erstreckung und Ausdehnung aufweist, die querschnitt­lich aus Fig. 3 ersichtlich ist.

    [0021] Etwaige weitere Merkmale der Erfindung, die vorstehend nicht im einzelnen erläutert wurden, ergeben sich im übri­gen deutlich aus der Zeichnung sowie den Ansprüchen.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Sanierung der horizontalen Hydroiso­lierung der Mauern von Bauwerken,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß in der zu sanierenden Mauer (1) eine horizontale Fuge angebracht wird, daß in diese Fuge eine rostfreie Isolie­rungsplatte (7) zwangsweise eingeführt wird und daß die Isolierungsplatte (7) durch Injizieren einer Klebemasse (8) mit dem umgebenden Mauerbereich verbunden wird.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klebemasse (8) beidseits der Isolierungsplatte (7) injiziert wird.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß als Klebemasse (8) ein elastisches Epoxidharz verwendet wird.
     
    4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Fuge vor dem Injizieren der Klebe­masse (8) auf der gegenüberliegenden Seite der Mauer (1) mit einer schnell abbindenden Masse (9) aufgefüllt bzw. verschlossen wird.
     
    5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Isolierungsplatte (7) eine Platte aus Metall verwendet wird.
     
    6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Isolierungsplatte (7) eine verchromte Stahlblech­platte verwendet wird.
     
    7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolierungsplatte (7) zur Verstär­kung gerippt bzw. gewellt ist.
     
    8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach ei­nem der Ansprüche 1 bis 7,
    dadurch gekennzeichnet,
    eine Einschlageinrichtung (3, 4, 5) zum zwangsweise erfol­genden Einführen einer Isolierungsplatte (7) in eine hori­zontale Fuge der zu sanierenden Mauer (1), wobei die Ein­schlageinrichtung einen auf einem horizontal und/oder ver­tikal verstellbaren Untersatz (5) verschiebbaren Stößel (4) mit einem an seinem einen Ende angeordneten querschnittlich etwa U-förmigen Profil (3) aufweist, das als Drucklager zur Aufnahme der in die Mauerfuge einzutreibenden Isolierungs­platte (7) dient.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht