[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Sanierung der horizontalen Hydroisolierung
der Mauern von Bauwerken gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine zur Durchführung
dieses Verfahrens vorgesehene Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 8.
[0002] Die Erfindung, die ganz allgemein den Bereich des Bauwesens betrifft, ist zur nachträglichen
Ausführung an schon bestehenden Bauwerken vorgesehen und befaßt sich mit der Sanierung
der Hydroisolierung von Bauwerken des Hoch- und Tiefbaus einschließlich von Denkmälern,
und zwar insbesondere von solchen Bauwerken, die aus mineralischen Baumaterialien
gefertigt wurden. Bei derartigen Bauwerken handelt es sich demnach um solche, die
eine horizontale Wasserisolierung zum dauerhaften Schutz gegen die in vertikalen Kapillaren
des Bauwerks aufsteigende Feuchtigkeit benötigen.
[0003] Bei alten Bauwerken und Denkmälern, bei denen wegen des Bauwerksalters die vorhandene
horizontale Hydroisolierung langsam ihre Funktionstüchtigkeit verliert, oder bei neuen
Bauwerken, bei denen die horizontale Hydroisolierung nicht in der erforderlichen Qualität
ausgeführt wurde, liegt das technische Problem vor, daß sich im Bauwerk vertikale
oder schräg nach oben ansteigende Wasserkapillaren gebildet ha ben, die das Wasser
aus der Erde in die Mauern führen und es aufgrund der Kapillarwirkung vertikal bis
zu einigen Metern innerhalb der Mauer nach oben steigen lassen, und zwar in Abhängigkeit
von der Sättigung des Grundstücks mit Wasser sowie der Durchlässigkeit des Baumaterials.
Wenn dann einmal die Mauern bzw. Wände des Bauwerks auf diese Weise feucht geworden
sind, gelangt die Feuchtigkeit auch in die Fußböden und vernichtet sodann die Tischlerarbeit
des Bauwerks sowie die im Bauwerk enthaltenen Installationen und Einrichtungsgegenstände.
Die vorhandene Feuchtigkeit bietet dann auch in nachteiliger Weise ideale Bedingungen
für die Entwicklung von Mikroorganismen, Bakterien, Schimmel und Hauspilzen. In derartigen
Räumen ist die Luft für das Leben der Menschen schädlich. Es erkranken daher die sich
in solchen Räumen aufhaltenden Personen aufgrund der ungünstigen biologischen Beschaffenheit
der Luft an Asthma, Bronchitis, Allergien usw., an Krankheiten also, die sich nicht
mehr vollständig ausheilen lassen.
[0004] Es ist daher grundsätzlich das Bedürfnis gegeben, das vorstehend geschilderte Problem
mit seinen damit verbundenen Nachteilen zu lösen.
[0005] Zur nachträglichen Sanierung der horizontalen Hydroisolierung der Mauern von Bauwerken
ist es schon bekannt, die zu sanierende Mauer über die ganze Breite horizontal auszustemmen
oder aufzusägen, um dann unter Verwendung einer Isolierungspappe oder -folie eine
erneute Hydroisolierung zu legen. Bei einem derartigen Vorgehen ist jedoch nicht gewährleistet,
daß die neu geschaffene Hydroisolierung die gewünschte Qualität aufweist und die erforderliche
Dauerhaftigkeit besitzt.
[0006] Zur Sanierung der horizontalen Hydroisolierung ist es auch bekannt, ein chemisches
Verfahren unter Anwendung hydrophobischer Materialien einzusetzen, um dadurch eine
horizontale Blockade für die vertikalen Wasserkapillaren im Bau werk zu schaffen.
Der Vorteil eines derartigen Verfahrens besteht darin, daß das zu sanierende Bauwerk
in statischer Hinsicht nicht beeinträchtigt wird. Nachteilig ist jedoch, daß nicht
stets mit hinreichender Sicherheit garantiert werden kann, daß die die Hydroblockade
bewirkenden hydrophobischen Materialien stets auch an die gewünschten Stellen in der
zu sanierenden Mauer gelangen.
[0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, zur Beseitigung der geschilderten
Nachteile ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Sanierung der horizontalen Hydroisolierung
der Mauern von Bauwerken zu schaffen, mittels denen es möglich ist, nachträglich
in einfacher Weise eine für die Gesundheit unschädliche, wirkungsvolle und dauerhafte
horizontale Feuchtigkeitsisolierung in Bauwerken zu schaffen, ohne daß das betreffende
Bauwerk evakuiert werden muß.
[0008] Das zur Lösung dieser Aufgabe geschaffene Verfahren gemäß der Erfindung weist die
in Anspruch 1 aufgeführten Merkmale auf. Vorteilhafte Ausgestaltungen hiervon sind
in den Ansprüchen 2 - 7 beschrieben.
[0009] Die zur Durchführung dieses Verfahrens geschaffene Vorrichtung gemäß der Erfindung
weist die in Anspruch 8 aufgeführten Merkmale auf.
[0010] Das erfindungsgemäße geschaffene Verfahren zur Sanierung der horizontalen Hydroisolierung
der Mauern von Bauwerken wird derart durchgeführt, daß in der zu sanierenden Mauer
eine horizontale Fuge angebracht und in diese Fuge eine rostfreie Isolierungsplatte
zwangsweise eingeführt wird, worauf dann die Isolierungsplatte durch Injizieren einer
Klebemasse, vorzugsweise beidseits der Isolierungsplatte, mit dem umgebenden Mauerbereich
verbunden wird. Als Klebemasse gelangt mit Vorteil ein elastisches Epoxidharz zur
Anwendung, das sich nicht nur mit der Isolierungsplatte, sondern auch mit den Ziegeln,
den Steinen, dem Mörtel usw. des umgebenden Mauerbereichs fest verbindet.
[0011] Zweckmäßigerweise wird die Fuge vor dem Injizieren der Klebemasse auf der gegenüberliegenden
Seite der Mauer mit einer schnell abbindenden Masse, insbesondere einer Mineralmasse,
aufgefüllt, d.h. an der betreffenden Stelle verschlossen, so daß die dann danach
eingegebene Injektionsmasse nicht aus der Fuge austreten kann.
[0012] Als Isolierungsplatte gelangt vorteilhafterweise eine Platte aus Metall, insbesondere
eine verchromte Stahlblechplatte, zur Anwendung, die nicht nur rostfrei ist, sondern
auch dauerhaft und wirkungsvoll die gewünschte Hydroisolierung in Verbindung mit
der Injektionsmasse gewährleistet.
[0013] Damit die Isolierungsplatte ohne Schwierigkeiten in die Mauerfuge zwangsweise eingeführt,
insbesondere eingepreßt oder eingeschlagen, werden kann, ist sie zweckmäßigerweise
in geeigneter Weise verstärkt ausgebildet, d.h. insbesondere gerippt oder gewellt.
[0014] Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich nachträglich in einfacher Weise durchführen,
ohne daß es erforderlich ist, daß die sich im Bauwerk aufhaltenden Personen dieses
Bauwerk verlassen müssen. Durch die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens läßt
sich eine für die Gesundheit unschädliche, wirkungsvolle und dauerhafte horizontale
Feuchtigkeitsisolierung in Bauwerken erzielen.
[0015] Die zur Durchführung des Verfahrens vorgesehene Vorrichtung gemäß der Erfindung läßt
sich einfach herstellen und auch anwenden, da es lediglich erforderlich ist, zum zwangsweise
erfolgenden Einführen der Isolierungsplatte in die horizontale Fuge der zu sanierenden
Mauer eine Einschlageinrichtung vorzusehen. Diese Einschlageinrichtung weist einen
Stößel auf, der auf einem horizontal und/oder vertikal ver stellbaren Untersatz verschiebbar
ist und an seinem einen Ende ein querschnittlich etwa U-förmiges Profil trägt. Dieses
dient als Drucklager zur Aufnahme der in die Mauerfuge einzutreibenden Isolierungsplatte.
Der Stößel kann an seinem dem U-Profil gegenüberliegenden Ende in geeigneter Weise,
beispielsweise manuell oder maschinell, betätigt werden, um auf die im U-Profil des
Stößels aufgenommene Isolierungsplatte die erforderliche Eintreibungs- bzw. Einpreßkraft
aufzubringen.
[0016] Die Erfindung wird im folgenden in Form eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch perspektivisch das Verfahren sowie die Vorrichtung gemäß der Erfindung
beim Eintreiben einer Isolierungsplatte in die horizontale Fuge einer zu sanierenden
Mauer;
Fig. 2 die mit der fertigen Hydroisolierung versehene Mauer im Längsschnitt und
Fig. 3 im Querschnitt.
[0017] Wie aus der Zeichnung, insbesondere aus Fig. 1, ersichtlich, ist eine Mauer 1 eines
Bauwerks dargestellt, deren alte Feuchtigkeitsisolierung ausgedient hat und die demgemäß
saniert werden soll. Zu diesem Zweck wird in der zu sanierenden Mauer 1 eine horizontale
Fuge angebracht und in diese Fuge eine rostfreie Isolierungsplatte 7 zwangsweise eingeführt.
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel besteht die rostfreie Isolierungsplatte 7 aus
einer verchromten Stahlblechplatte, die zum Zweck der Verstärkung gewellt ausgebildet
ist.
[0018] Um die Isolierungsplatte 7 zwangsweise in die horizontale Fuge der zu sanierenden
Mauer 1 einführen, d.h. einschlagen oder einpressen zu können, ist eine Einschlageinrichtung
vorgesehen. Diese weist einen Untersatz 5 auf, der in der aus Fig. 1 deutlich ersichtlichen
Weise als Ständer - beispielsweise in Form eines Lagerbocks - ausgebildet und horizontal
sowie vertikal verstellbar ist. Dies bedeutet mit anderen Worten, daß der Untersatz
5 beim dargestellten Ausführungsbeispiel Rollen aufweist, auf denen er horizontal
verfahrbar ist, und daß er außerdem höhenverstellbar ist. Auf dem Untersatz 5 ist
ein Stößel 4 verschiebbar, der eine Stange aufweist, die an ihrem einen Ende ein querschnittlich
etwa U-förmiges Profil 3 zur drucklagerartigen Aufnahme der in die Mauerfuge einzutreibenden
Isolierungsplatte 7 trägt. Auf das andere Ende des Stößels 4 wird in Richtung des
Pfeils gemäß Fig. 1 die erforderliche Kraft zum Einschlagen bzw. Einpressen der Isolierungsplatte
7, und zwar entweder manuell oder maschinell, aufgebracht.
[0019] Wenn dann die Isolierungsplatte 7 vollständig in die horizontale Fuge der Mauer
1 eingeschlagen ist und sich auf ihrem Platz befindet, d.h. die gesamte Mauerfuge
von Anfang bis Ende ausfüllt, wird die Mauerfuge auf der der Einschlageinrichtung
gegenüberliegenden Seite der Mauer mit einer schnell abbindenden Masse 9 in der aus
Fig. 3 ersichtlichen Weise aufgefüllt und dadurch verschlossen. Als schnell abbindende
Masse 9 kann hierbei jede geeignete Mineralmasse zur Anwendung gelangen.
[0020] Wenn die Fuge an dem der Einschlageinrichtung abgekehrten Ende in der beschriebenen
Weise mit der schnell abbindenden Masse 9 verschlossen ist, wird sowohl oberhalb als
auch unterhalb der Isolierungsplatte 7 eine Klebemasse 8 injiziert, um auf diese
Weise die Isolierungsplatte u.a. mit dem umgebenden Mauerbereich fest zu verbinden.
Als Klebemasse 8 gelangt beim dargestellten Ausführungsbeispiel ein elastisches Epoxidharz
zur Anwendung, das die Isolierungsplatte 7 fest mit den Ziegeln, Steinen sowie dem
Mineralmörtel des umgebenden Mauerbereichs verbindet. Die klebende Injektionsmasse
8 wird in der aus der Zeichnung deutlich ersichtlichen Weise über Injektionsbohrungen
6 bzw. Injektionsventile in den gewünschten Mauerbereich eingebracht, so daß sie
dann nach ihrer Aushärtung beispielsweise diejenige Erstreckung und Ausdehnung aufweist,
die querschnittlich aus Fig. 3 ersichtlich ist.
[0021] Etwaige weitere Merkmale der Erfindung, die vorstehend nicht im einzelnen erläutert
wurden, ergeben sich im übrigen deutlich aus der Zeichnung sowie den Ansprüchen.
1. Verfahren zur Sanierung der horizontalen Hydroisolierung der Mauern von Bauwerken,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der zu sanierenden Mauer (1) eine horizontale Fuge angebracht wird, daß in
diese Fuge eine rostfreie Isolierungsplatte (7) zwangsweise eingeführt wird und daß
die Isolierungsplatte (7) durch Injizieren einer Klebemasse (8) mit dem umgebenden
Mauerbereich verbunden wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klebemasse (8) beidseits
der Isolierungsplatte (7) injiziert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Klebemasse (8)
ein elastisches Epoxidharz verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Fuge
vor dem Injizieren der Klebemasse (8) auf der gegenüberliegenden Seite der Mauer
(1) mit einer schnell abbindenden Masse (9) aufgefüllt bzw. verschlossen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Isolierungsplatte
(7) eine Platte aus Metall verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Isolierungsplatte (7)
eine verchromte Stahlblechplatte verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolierungsplatte
(7) zur Verstärkung gerippt bzw. gewellt ist.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
eine Einschlageinrichtung (3, 4, 5) zum zwangsweise erfolgenden Einführen einer Isolierungsplatte
(7) in eine horizontale Fuge der zu sanierenden Mauer (1), wobei die Einschlageinrichtung
einen auf einem horizontal und/oder vertikal verstellbaren Untersatz (5) verschiebbaren
Stößel (4) mit einem an seinem einen Ende angeordneten querschnittlich etwa U-förmigen
Profil (3) aufweist, das als Drucklager zur Aufnahme der in die Mauerfuge einzutreibenden
Isolierungsplatte (7) dient.