[0001] Die Erfindung betrifft eine Flügelzellenpumpe nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
Diese Flügelzellenpumpe ist durch die DE-PS 577 043 bekannt. Sie zeichnet sich durch
ein großes Arbeitsvolumen aus. Die Pumpe ist für große Druckunterschiede nicht geeignet
wegen der schlechten Dichtwirkung im Bereich der Flügelführung. Dieses Problem ist
dagegen gelöst bei der EP-A 264 778, bei der der Rotor eine vollständig ausgefüllte
kreiszylindrische Trommel ist, die einen zu einer Axialebene parallelen Schlitz zur
Flügelführung aufweist. Der Flügel ist eine rechteckige Scheibe, die über ihre gesamte
Länge und Breite gleiche Dicke besitzt. Die Dicke des Flügels ist der Weite des Schlitzes
angepaßt. Daher bestehen zwischen der Saug- und der Druckseite der Pumpe lange Dichtspalte
mit entsprechend guter Dichtwirkung. Das Problem des Verschleißes durch Fliehkraft
ist bei dieser Pumpe jedoch nicht gelöst.
[0002] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Pumpe nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowohl
mit großem Volumen und geringem durch Fliehkrafteinwirkung verursachten Verschleiß
als auch mit guter Dichtwirkung auszustatten.
[0003] Die Lösung ergibt sich aus dem Kennzeichen des Anspruchs 1.
[0004] Die Ausführung nach Anspruch 2 ermöglicht, den Rotor einseitig fliegend zu lagern
und die Kurbel auf der der Rotorlagerung gegenüberliegenden Seite anzuordnen.
[0005] Die Ausführungen nach den Ansprüchen 3 und 4 bezeichnen Alternativen, mit denen es
möglich ist, den Flügel ohne Verkantung zu führen.
[0006] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben.
[0007] Es zeigen:
Fig. 1 einen Normalschnitt;
Fig. 2, 3 jeweils den Teil eines Axialschnitts;
Fig. 4 den Axialschnitt eines weiteren Ausführungsbeispiels.
[0008] Die Flügelzellenpumpe 1 weist ein Pumpengehäuse 2 auf. In dem Pumpengehäuse 2 ist
der Pumpenrotor 5 fliegend drehbar gelagert und drehend angetrieben. Die Lagerung
ist hier nicht dargestellt. Der Rotor ist so gelagert, daß er an einer Stelle das
Innengehäuse mit engem Spalt berührt. Der Rotor ist eine zylindrische Trommel. Der
Rotor ist aus einem Stück gearbeitet, ist also massiv und besitzt lediglich einen
Schlitz. Dieser Schlitz liegt parallel zu einer Axialebene. Er wird begrenzt durch
zwei parallele Sekantialebenen. Die Antriebswelle ist - wie Fig. 4 insbesondere zeigt,
an den Rotor angeformt und bildet mit ihm ein Stück. Der Flügel ist eine rechteckige
Platte oder Scheibe, welche über ihre gesamte Fläche gleiche Dicke besitzt. Die Flügeldicke
entspricht der Weite des Schlitzes derart, daß der Flügel zwar gut gleitet, andererseits
aber mit dem Rotorschlitz enge Dichtspalte bildet.
[0009] An seinen Enden weist der Flügel 7 jeweils Dichtleisten 8 auf. Die Dichtleisten 8
dienen zur Panzerung des Flügelkopfes. Die Dichtleisten 8 können beweglich in dem
Flügelende geführt sein und dadurch Toleranzen im Querschnitt des Pumpengehäuses ausgleichen.
Der Querschnitt des Pumpengehäuses ist die Äquidistante zu einer Konchoiden (= Pascalschen
Spirale oder Pascalschen Parabel). Die Konchoide geht durch den Krümmungs mittelpunkt
der Dichtleisten 8. Der Abstand der Äquidistanten von der Konchoiden entspricht dem
Krümmungsradius der Dichtleisten 8. Der Rotor 5 ist in Bezug auf die Konchoide exzentrisch
gelagert. Dabei hat die Konchoide die Eigenschaft, daß alle Sekanten durch den Mittelpunkt
des Rotors 5 gleich lang und so lang sind wie der Abstand zwischen den Krümmungsmittelpunkten
der Dichtleisten 8. Dadurch gilt für die im Normalschnitt die Gehäuseumfangswand
bildende Äquidistante der Konchoiden, daß die lichte Weite in Richtung des Rotorschlitzes
6 bei allen Drehlagen des Rotors 5 konstant und gleich der Flügellänge zwischen den
Berührlinien des Gehäuses 2 und den Dichtleisten 8 ist. In Fig. 1 ist die Englage
des Flügels 7 eingezeichnet. In dieser Lage liegt der Längsmittelpunkt 15.1 des Flügels
auf dem Zentrum des Rotors 5. Ferner ist gestrichelt dazu die 90°-Lage eingezeichnet.
Dabei ist mit Länge des Flügels 7 die in Fig. 1 dargestellte, überlicherweise größte
geometrische Abmessung des Flügels bezeichnet. In der 90°-Lage liegt der Langsmittelpunkt
15.2 extrem weit außermittig. Ersichtlich werden dadurch große Zentrifugalkräfte auf
den Flügel ausgeübt.
Die Konstruktion der Konchoiden bzw. ihrer Äquidistanten ergibt sich aus der EP-A
264 778 (= Bag 1548). Eine besonders geeignete Konstruktion ergibt sich aus der DE-A
38 13 132 (= Bag 1580). Bei dieser Formgebung können Beschleunigungs-, Ruck- und Stoßbelastungen
des Flügels vermieden werden. Ferner kann das Gehäuse so gestaltet werden, daß durch
Berührung von Rotor und Gehäuse nicht nur in einer einzigen Mantellinie, sondern einer
Schmiegefläche eine gute Abdichtung von Saug- und Druckseite erreicht wird.
Die Äquidistante im Sinne dieser Anmeldung ist die Einhüllende aller Kreise mit dem
Radius des Kantenradius, deren Mittelpunkt auf der Konchoiden bzw. der nach DE-A
38 13 132 (= Bag 1580) konstruierten geschlossenen Kurve liegt.
[0010] In dem Lagerdeckel 4, welcher von der Lagerseite der Rotorwelle (nicht gezeigt) abgewandt
ist, ist eine kreisrunde Kurbelscheibe 13 frei drehbar gelagert (Fig. 2 und Fig. 3).
Ihr Mittelpunkt 14 liegt genau zwischen den Extremlagen 15.1 und 15.2, welche der
Längsmittelpunkt des Flügels 7 einnehmen kann. In der Kurbelscheibe 13 ist ein Zapfen
10 achsparallel zur Kurbelscheibe 13 angebracht, und zwar auf einem Radius, welcher
dem Abstand zwischen dem Mittelpunkt 14 der Kurbelscheibe 13 und den Extremlagen 15.1
bzw. 15.2 der Längsmitte des Flügels 7 entspricht. Der Lagerdeckel 4 besitzt in der
kreisscheibenförmigen Ausnehmung, in welcher die Kurbelscheibe 13 gelagert ist, geeignete
Ölnuten 9, so daß eine Gleitlagerung mit Schmierung der Kurbelscheibe 13 erfolgt.
Zur Funktion:
[0011] Bei Drehung des Rotors in Pfeilrichtung bilden der Rotor 5, die aus dem Rotor herausragenden
Stücke des Flügels 7 sowie das Pumpengehäuse 2 mit den seitlichen Deckeln Zellen,
die fortwährend größer und wieder kleiner werden. Dabei wird durch Einlaß 11 Luft
angesaugt und durch Auslaß 12 Luft ausgestoßen. Die Flügelzellenpumpe kann also als
Vakuumpumpe oder auch als Luftdruckpumpe (Kompressor) wirken. Besonders vorteilhaft
wird sie als Vakuumpumpe eingesetzt. Bei der Drehung des Rotors 5 ändert sich die
Relativlage des Flügels 7 zwischen den dargestellten Positionen. Die auf den Flügel
einwirkenden Zentrifugalkräfte werden insbesondere in der gestrichelt eingezeichneten
äußeren Extremlage sowie in den angrenzenden Winkelbereichen zumindest teilweise durch
den Zapfen 10 und die Kurbelscheibe 13 aufgenommen. Hierdurch wird der Verschleiß
vermieden oder gemindert.
[0012] Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 bis 3 zeichnet sich dadurch aus, daß der Zapfen
10 mit dem Flügel 7 fest verbunden ist und gegenüber der Scheibe 13 relativ drehbar
ist.
[0013] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 ist der Zapfen 10 mit der Scheibe 13 drehfest
verbunden. Er kann z.B. in eine Preßpassung eingepreßt sein. Der Zapfen 10 ragt in
ein Loch 16 des Flügels. Das Loch durchdringt den Flügel auf seiner gesamten Breite.
Dabei ist mit Breite des Flügels 7 die in Fig. 4 gezeigte geometrische Abmessung bezeichnet,
die dem Abstand zwischen den Gehäusedeckeln der Flügelzellenpumpe 1 entspricht. Der
Zapfen 10 ragt jedoch nur bis zur Breitenmitte des Flügels 7 und besitzt dort ein
Lager 17 in Form eines Gleitlagers. Die Scheibe 13 ist in Kugellager oder sonstigen
Wälzlagern 18 drehbar gelagert. Im übrigen treffen die Figuren 1 bis 3 und die dazugehörige
Beschreibung auch auf das Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 zu.
BEZUGSZEICHENAUFSTELLUNG
[0014]
1 Flügelzellenpumpe
2 Pumpengehäuse
4 Gehäusedeckel
5 Pumpenrotor
6 Schlitz
7 Flügel
8 Dichtleisten
9 Ölnuten
10 Zapfen
11 Einlaß
12 Auslaß
13 Kurbelscheibe
14 Mittelpunkt
15.1 Extremlage
15.2 Extremlage
16 Loch
17 Gleitlager
18 Wälzlager
1. Flügelzellenpumpe,
deren zylindrischer Rotor (5) zur Flügelführung einen in einer Axialebene des Rotors
(5) liegenden Führungsschlitz (6) besitzt und deren Flügel an einer im Gehäuse drehbar
gelagerten Kurbel geführt sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Rotor (5) eine kreiszylindrische Trommel ist, die einen durch parallele Schnittebenen
begrenzten Führungsschlitz (6) aufweist,
daß in dem Führungsschlitz (6) ein Flügel (7) geführt ist, der als rechteckige Scheibe
ausgebildet ist und der auf seiner gesamten Fläche gleiche, dem Abstand der Schnittebenen
entsprechende Dicke besitzt,
daß die Flügelkanten, die an der Gehäuseumfangswand anliegen, mit einem Kantenradius
gekrümmt sind und die Gehäuseumfangswand im Normalschnitt des Gehäuses (2) die Äquidistante
mit dem Abstand des Kantenradius zu einer Konchoiden ist, welche durch den Mittelpunkt
der abgerundeten Kante beschrieben wird,
daß der Rotor (5) im Gehäuse (2) auskragend gelagert ist, und daß in dem Gehäusedeckel
(4), welcher der Lagerseite gegenüberliegt, die Kurbel (10/13) frei drehbar gelagert
ist, welche mit ihrem freien Ende in die Längsmitte (15) des Flügels (7) eingreift
und deren Drehachse (14) im Zentrum des von der Längsmitte (15) des Flügels (7) bei
einer Rotorumdrehung umschriebenen Kreises liegt.
2. Flügelzellenpumpe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kurbel (10/13) als kreisrunde Scheibe (13) ausgeführt ist, daß die Scheibe (13)
in einer kreisrunden Ausnehmung des von dem Rotorlager abgewandten Gehäusedeckels
(4) frei drehbar gelagert ist,
daß die Scheibe (13) mit dem Flügel (7) durch einen achsparallelen Zapfen (10) verbunden
ist, wobei der Zapfen (10) einerseits in die Längsmitte (15) des Flügels (7) und andererseits
auf einem Radius der Scheibe (13) eingreift, welcher gleich dem halben Abstand der
Extremlagen (15.1 und 15.2) der Längsmitte (15) des Flügels (7) ist.
3. Flügelzellenpumpe nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Zapfen (10) fest mit dem Flügel (7) verbunden und in der Scheibe (13) drehbar
gelagert ist.
4. Flügelzellenpumpe nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Zapfen (10) fest mit der Scheibe (13) verbunden und in einem achsparallelen Loch
(16) des Flügels (7) drehbar gelagert ist, wobei der Zapfen (10) vorzugsweise bis
in die Breitenmitte des Flügels (7) ragt und dort sein Lager (17) hat.