(19)
(11) EP 0 359 143 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.03.1990  Patentblatt  1990/12

(21) Anmeldenummer: 89116637.3

(22) Anmeldetag:  08.09.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B24C 5/06, B02C 13/28
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE ES GB IT NL

(30) Priorität: 12.09.1988 DE 3830927

(71) Anmelder: Wheelabrator-Berger Maschinenfabriken GmbH
D-51469 Bergisch Gladbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Moelders, Johann
    D-5000 Köln 80 (DE)

(74) Vertreter: Hemmerich, Friedrich Werner et al
Patentanwälte HEMMERICH-MÜLLER-GROSSE-POLLMEIER-MEY Eduard-Schloemann-Strasse 55
D-40237 Düsseldorf
D-40237 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Klemmriegel für die Wurfschaufeln von Scheibenrotoren in Strahl- bzw. Zerkleinerungsvorrichtungen


    (57) Ein Klemmriegel für die Wurfschaufeln (3) von Scheiben­rotoren in Strahl- bzw. Zerkleinerungsvorrichtungen. Die Seitenkanten der Wurfschaufeln (3) sind in radiale Nuten der Scheiben des Rotors einschiebbar. Der Klemm­riegel (1) ist gegen einen die beiden Scheiben verbinden­den Zylinderbolzen (5) und gegen einen Ansatz (3a) an der Rückseite der Schaufel (3) abgestützt und weist Nuten mit einer in diese Nuten einsetzbaren Bügelfeder (6) auf. Ein Ende der Bügelfeder (6) ist gegen den Klemmriegel (1) zur Festlegung der Schaufel (3) im Scheibenrotor festgelegt. Der Klemmriegelkörper bildet dabei ein L-förmiges Winkel­stück, das etwa rechtwinklig aufeinander zu verlaufende Auflageflächen (1a und 2a) aufweist, diese laufen in eine auf den Ansatz (3a) der Schaufel (3) auflegbare Schrägfläche (4) aus.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Klemmriegel für die Wurfschaufeln von Scheibenrotoren in Strahl- bzw. Zerklei­nerungsvorrichtungen, deren Seitenkanten in radiale Nuten der Scheiben einschiebbar sind, wobei der Klemmriegel, ab­gestützt gegen einen die Scheiben verbindenden Zylinderbol­zen und gegen einen Ansatz an der Schaufelrückseite Nuten mit einer in diese eingelegten Bügelfeder aufweist, deren eines Ende gegen den Klemmriegel festgelegt ist und deren anderes Ende die Schaufelrückseite zwischen dem Ansatz und der radialen Außenkante der Schaufel beaufschlagt und damit die Schaufel im Rotor festlegt.

    [0002] Ein bekannter Klemmriegel dieser Art (DE-PS 23 56 226) be­steht aus einem gegossenen Klemmriegelkörper, der einen ge­radlinigen Armteil aufweist, dessen ebene Außenseite im ein­gebauten Zustand des Klemmriegels der Rückseite der Schaufel zugewandt ist und im Bereich des Ansatzes der Schaufelrück­seite eine auf diesen auflegbare Schrägfläche aufweist. Der Armteil geht in diesem Bereich in einen teilzylindrisch ge­wölbten Armansatz über, und Armteil und Armansatz sind mit ebenfalls teilzylindrischen Flächen ausgestattet, die den die Scheiben des Rotors verbindenden Zylinderbolzen umfassen. Seitlich sind in dem Armteil Absätze und in dem gewölbten Armansatz der Wölbung folgende Nuten zur Aufnahme der Bügel­feder eingelassen. Der u-förmige Bogen der Bügelfeder beauf­schlagt im eingebauten Zustand des Klemmriegels die Schaufel­rückseite, und die beiden Federenden sind, in die seitlichen Absätze und Nuten eingelegt, bogenförmig bis an das Ende des gewölbten Absatzes, der Wölbung folgend, eingelegt und jeweils doppelwinklig abgebogen, an am Ende des Armansatzes vorge­sehenen Nocken anliegend festgelegt.

    [0003] Obgleich dieser bekannte Klemmriegel sich im praktischen Be­trieb bewährt hat, bringt er bei Herstellung und Anwendung eine Reihe von Nachteilen mit sich. Der aus dem geradlinigen Armteil und dem teilzylindrischen gewölbten Armansatz beste­hende Klemmriegelkörper läßt sich nur in teilbaren Gußformen mit Unter- und Oberkasten gießen, wobei die Guß-Teilebene ra­dial mittig zu dem gewölbten Armansatz verläuft. Der gegos­sene Körper erfordert deshalb verhältnismäßig viel Putzar­beit, da die entstehenden Gußgrate, insb. innerhalb des ge­wölbten Armansatzes schwer zugänglich sind. Der gebogene Teil der in die Nuten des gewölbten Armansatzes einzulegende ent­sprechend gebogene Teil der Bügelfeder erlaubt nur geringe Toleranzabweichungen, da er sonst schwer in die Nuten einzu­legen ist. Wenn sich, was beim Strahlbetrieb unvermeidbar ist, zwischen die Feder und die Nutwände Strahlmittelrückstände festsetzen, wird der bewegliche, die Schaufelrückseite beauf­schlagende Federteil verkürzt und damit die Wirkung der Feder beeinträchtigt. Bei einem Bruch des die Schaufelrückseite be­aufschlagenden Federbogens fallen die entstehenden beiden Federreststücke häufig aus den Nuten des Klemmriegelkörpers heraus, und das dadurch bedingte Lösen des Klemmriegels und der Festlegung der Schaufel im Rotor führt zu erheblichen Be­triebsstörungen.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorstehend auf­gezählten Nachteile zu beseitigen. Diese Aufgabe wird da­durch gelöst, daß der Klemmriegelkörper ein L-förmiges Win­kelstück bildet, das etwa rechtwinklig aufeinander zu verlau­fende und in eine auf den Ansatz der Schaufel auflegbare Schrägfläche auslaufende ebene Außenflächen aufweist. Diese

    [0005] Ausbildungsform erlaubt es, den Klemmriegelkörper ohne Guß-­Teilebene zu gießen, da eine der ebenen Außenflächen des Klemmriegelkörpers die Formoberseite bilden kann; es ergibt sich dabei der weitere Vorteil eines erheblich geringeren Raum­bedarfes des Gußkörpers in der Form. Für die Bearbeitung nach dem Guß sind lediglich außenliegende ebene Flächen zu schlei­fen.

    [0006] Nur der, im eingebauten Zustand des Klemmriegels der Schaufel­rückseite abgewandte L-Arm des so gegossenen L-förmigen Win­kelstücks kann, wie die Erfindung weiter vorsieht, seitliche Absätze zur Aufnahme der Seiten und am freien Ende eine eck- oder halbbogenförmige Nut zur Aufnahme des Bogens der Bügel­feder aufweisen mit der Wirkung, daß Federn mit erheblich ge­ringerer Toleranzgenauigkeit verwendet werden können. Die Bü­gelfeder kann dann, wie die Erfindung weiter vorsieht, ein Federaugenpaar aufweisen, das auf seitliche Nockenansätze des im eingebauten Zustand der Schaufelrückseite zugewandten L-­Armes des Klemmriegelkörpers aufsteckbar ist, so daß die bei­den freien Enden und nicht der Bogen der Bügelfeder die Schau­felrückseite beaufschlagen. Diese freien Enden können im ein­gebauten Zustand des Klemmriegels von der Schaufelrückseite weg winklig abgebogen sein. Das Federaugenpaar verlängert da­bei den Federweg erheblich, und bei einem etwaigen Bruch eines oder beider Federenden bleibt die Riegelwirkung des Klemmrie­gels für die Rotorschaufel erhalten, da die verbleibenden Reste der Federenden die Schaufelrückseite nach wie vor beaufschla­gen.

    [0007] Die Erfindung wird anhand des in der Zeichnung dagestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Die Zeichnung zeigt in

    Fig. 1 den Klemmriegel im eingebauten Zustand von der Seite gesehen und in

    Fig. 2 die Seitenansicht von Fig. 1.



    [0008] Der Klemmriegelkörper besteht aus einem L-förmigen Winkel­stück mit den L-Armen 1 und 2, von denen L-Arm 1 der mit 3 bezeichneten Schaufel des nicht dargestellten Rotors zuge­wandt und L-Arm 2 abgewandt ist. Die beiden ebenen Außenflä­chen 1a und 2a der L-Arme 1 und 2 laufen aufeinander zu in eine Schrägfläche 4 aus, die auf den Ansatz 3a der Schaufel 3 aufgelegt ist. Rückseitig stützt sich der L-Arm 1 mit einer teilzylindrischen Fläche 1c gegen den die nicht dargestell­ten Rotorscheiben verbindenden Zylinderbolzen 5 ab. Der L-­Arm 2 der breiter als der L-Arm 1 bemessen ist, bildet damit beidseitig Absätze und an seinem Ende eine Ecknut 2c. In diese wird die Bügelfeder 6 mit ihrem Bogen 6a und den anschließen­den Federarmen 6b eingelegt, die im Bereich der Schrägfläche 4 in Federaugen 6c übergehen, die auf die Nockenansätze 1d des L-Arms 1 aufgesteckt sind und in die Federenden 6d aus­laufen, die von der Rückseite der Schaufel 3 weggebogen sind.

    [0009] Wie ersichtlich, kann beim Guß des Klemmriegelkörpers so ver­fahren werden, daß die Unterseite des L-Arms 2 beim Guß in der Ebene der Formoberseite liegt, so daß keine geteilte Form benötigt wird. Der Bogen 6a der Bügelfeder 6 liegt vor Strahl­mittelbeaufschlagung geschützt und steht mit der Rückseite der Schaufel 3 nicht in Verbindung. Im anschließenden Verlauf kann die Feder 6 durch Strahlmittelreste nicht verklemmt werden, da die Absätze des L-Arms 2, die die Feder führen, seitlich und nach oben offen sind. Die Federenden 6d sind nicht geführt; sie bewegen sich längs der beiden Seiten des L-Arms 1, das gleiche gilt für die Federaugen 6c, die nur lose auf die Nok­kenansätze 1d aufgesteckt sind.


    Ansprüche

    1. Klemmriegel für die Wurfschaufeln von Scheibenrotoren in Strahl- bzw. Zerkleinerungsvorrichtungen, deren Sei­tenkanten in radiale Nuten der Scheiben einschiebbar sind, wobei der Klemmriegel, abgestützt gegen einen die Scheiben verbindenden Zylinderbolzen und gegen einen An­satz an der Schaufelrückseite Nuten mit einer in diese einsetzbaren Bügelfeder aufweist, deren eines Ende gegen den Klemmriegel festgelegt ist und damit die Schaufel im Scheibenrotor festlegt,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Klemmriegelkörper ein L-förmiges Winkelstück bil­det, das etwa rechtwinklig aufeinander zu verlaufende und in eine, auf den Ansatz (3a) der Schaufel (3) auflegbare Schrägfläche (4) auslaufende, ebene Auflageflächen (1a, 2a) aufweist.
     
    2. Klemmriegel nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der im eingebauten Zustand der Rückseite der Schaufel (3) abgewandte L-Arm (2) seitlich Absätze (2c) zur Auf­nahme der Seiten und am freien Ende eine Eck- oder Rund­nut (2c) zur Aufnahme des Bogens (6a) der Bügelfeder (6) aufweist.
     
    3. Klemmriegel nach den Ansprüchen 1 und/oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Bügelfeder (6) ein Federaugenpaar (6c) aufweist, das auf seitliche Nockenansätze (1d) des im eingebauten Zustand der Rückseite der Schaufel (3) zugewandten L-Arms (1) aufsteckbar ist, und daß die beiden freien Enden (6d) der Bügelfeder (6) die Rückseite der Schaufel (3) be­aufschlagen.
     
    4. Klemmriegel nach Anspruch 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die freien Enden (6d) der Bügelfeder (6) in deren eingesetztem Zustand von der Rückseite der Schaufel (3) weg winklig abgebogen sind.
     




    Zeichnung