[0001] Die Erfindung betrifft einen Drehgeber mit einem Stator, der mit einem Gehäuse verbunden
ist und in dem über zwei Wälzlager eine Welle gelagert ist, an der eine Teilscheibe
befestigt ist, welcher eine am Stator fixierte elektrooptische Abtasteinheit zugeordnet
ist.
[0002] Zum Abtasten der Meßteilung der Teilscheibe bei Drehgebern der erwähnten Art werden
üblicherweise Leuchtdiode oder Glühfadenlampen verwendet. Die Einhaltung eines bestimmten
Abstands zwischen einer auf der Seite der Leuchtdiode/Glühfadenlampe angeordneten
Abtast- oder Strichplatte und der Teilscheibe ist für die Meßgenauigkeit von erheblicher
Bedeutung. Leuchtdioden und Glühfadenlampen bilden bekanntlich einen Lichtkegel.
Um Meßfehler zu vermeiden, muß daher ein möglichst konstant bleibender Abstand zwischen
der Abtastplatte und der Teilscheibe eingehalten werden. Der Drehgeber ist weiterhin
mechanisch so aufgebaut, daß eine Lagerwelle in einem Lagerflansch vorzugsweise über
Rillenkugellager aufgenommen ist. Ein Ende der Welle steht über den Lagerflansch
nach außen für den Anbau zur Verfügung und am nach innen stehenden Ende der Welle
ist die Teilscheibe angeordnet. Eine das ganze System einschließlich einer Leiterplatte
schützende Abdeckhaube ist am Lagerflansch befestigt.
[0003] Bei den bekannten Konstruktionen solcher Drehgeber mit einem auch als Stator bezeichneten
Lagerflansch kann unter anderem aufgrund der Lagerspiele der Welle die Bedingung des
konstanten Abstands zwischen Abtastplatte und Teilscheibe nicht erfüllt werden. Zur
Vermeidung von Meßfehlern ist es daher bekannt, den Leuchtdioden oder Glühfadenlampen
eine Kondensorlinse nachzuschalten, die eine entsprechende Verringerung des Winkels
des Lichtkegels bewirkt, da nur bei achsparallelen Lichtstrahlen eine axiale Verschiebung
der Teilscheibe gegenüber der Abtastplatte hinsichtlich der Abtastgenauigkeit unerheblich
ist. Mit der Verwendung einer Kondensorlinse wird allerdings der Aufwand vergrößert.
[0004] Der Erfindung liegt damit die Aufgabe zugrunde, die aufgezeigten Mängel zu vermeiden
und einen Drehgeber der eingangs erwähnten Art so zu verbessern, daß mit einfachen
konstruktiven Mitteln bei geringer Bauhöhe ein konstanter Abstand zwischen der Abtastplatte
und der Teilscheibe gewährleistet werden kann.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese technische Aufgabe bei einem Drehgeber mit einem Stator,
der mit einem umgebenden Gehäuse verbunden ist und in dem über zwei Wälzlager eine
Welle gelagert ist, an der eine Teilscheibe befestigt ist, welcher eine am Stator
fixierte elektrooptische Abtasteinheit zugeordnet ist, erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß der Stator durch zwei miteinander verbundene Lagerflansche gebildet ist, die
so gestaltet sind, daß im verbundenen Zu stand der Lagerflansche ein die Teilscheibe
aufnehmender Ringraum freibleibt und daß der Außenring des einen Wälzlagers an einem
Lagerflansch und der Außenring des anderen Wälzlagers am anderen Lagerflansch fixiert
ist.
[0006] Vorzugsweise sind die Innenringe der als Schulterkugellager ausgebildeten Wälzlager
auf der Welle, die eine Hohl- oder Massivwelle sein kann, durch Kleben fixiert und
die Lagerflansche sind zur Bildung des Stators miteinander verschraubt. Die Innenringe
der Wälzlager sind axial vorzugsweise im Sinne einer Vergrößerung des gegenseitigen
Abstands vorgespannt, beispielsweise durch ein zwischen den Innenringen angeordnetes
druckelastisches Element, insbesondere eine Druckfeder. Die zur Bildung des Stators
miteinander verschraubten Lagerflansche sind vorzugsweise über eine Doppelmembrankupplung
mit dem Gehäuse verbunden. Auf diese Weise können Fluchtungsfehler zwischen dem Gehäuse
und der Welle einfach ausgeglichen werden, wobei dieser Fehler durch die Verformung
der Membran bzw. besser noch durch die Änderung der gegenseitigen Lage der beiden
Membranen bei einer Doppelmembrankupplung aufgenommen werden. Im Falle eines Montage
bzw. Fluchtungsfehlers der Welle zum Gehäuse, das an einem entsprechenden Maschinenteil
gehalten sein kann, wirken daher nur vernachlässigbar kleine Kräfte auf die Lager
und die Welle ein, so daß es zu keinem elastischen Verbiegen der Welle kommt, die
zu einer Veränderung der gegenseitigen Lage der Abtastplatte zur Teilscheibe führen
würde.
[0007] Dadurch, daß die Teilscheibe und die Abtastplatte bzw. die gesamte Abtasteinheit
in Inneren der beiden Lagerflansche liegen, wird die niedrigste Bauhöhe erreicht,
die überhaupt möglich ist. Dies ist insbesondere für Hohlwellen-Drehgeber besonders
günstig.
[0008] Bei der Montage wird so vorgegangen, daß zunächst die bei den Außenringe der Wälzlager,
z. B. Kugellager, in den Lagerflanschen beispielsweise durch Verkleben fixiert werden.
Nach dem Verschrauben der beiden Lagerflansche werden die unter axialer, definierter
Vorspannung durch das elastische Element stehenden Innenringe der beiden Wälzlager
mit der Lagerwelle verklebt, wobei z. B. ein anaerob härtender Kleber verwendet wird.
Dadurch ist sichergestellt, daß die Spielfreiheit der Lagerwelle bzw. der Wälzlager
erhalten bleibt.
[0009] Eine besonders günstige Lagerungsgeometrie ergibt sich auch dadurch, daß die Wälzlager
an der äußerst möglichen Position des Stators angebracht werden können, wobei sich
trotzdem ein kompakter Aufbau des Drehgebers ergibt. Dies wirkt sich positiv auf die
Lebensdauer der Wälzlager aus und die zulässige Stützlast, also die Stabilität des
Drehgebers insgesamt, ist deutlich erhöht.
[0010] Die Bohrungen der beiden Lagerflansche zur Aufnahme der Außenringe der Wälzlager
können gleiche Durchmesser aufweisen, wodurch sich eine weitere Vereinfachung bei
der Herstellung der Einzelteile und beim Zusammenbau derselben zu dem erfindungsgemäßen
Drehgeber ergeben. Die erfindungsgemäße Konstruktion kann sowohl für Vollwellendrehgeber
als auch für Hohlwellendrehgeber Verwendung finden.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch einen Drehgeber mit erfindungsgemäßen Merkmalen, und
Fig. 2 einen Teilschnitt durch die Abtasteinheit des Drehgebers in vergrößertem Maßstab.
[0012] Der dargestellte Drehgeber weist eine Doppelmembrankupplung 8 auf zum Ausgleich von
unvermeidbaren Fluchtungsfehlern einer nicht dargestellten Antriebswelle eines Fremdantriebs
zur Lagerwelle 7 bzw. zu zwei Lagerflanschen 6.1 und 6.2, die im verschraubten Zustand
einen Stator 13 bilden. Im dargestellten Fall ist eine Membran 8b mit dem Stator 13
und die andere Membran 8a mit einem Befestigungsring 10, der Teil eines Gehäuses 12
ist, verschraubt. Der Befestigungsring 10 dient gleichzeitig als Zentrierring und
Befestigungsflansch für den an der Montagefläche des Fremdantriebs schwimmend aufzuhängenden
Drehgeber.
[0013] In den beiden Lagerflanschen 6.1 und 6.2, dem Stator 13, ist die Lagerwelle 7 mit
Hilfe von zwei Wälzlagern 11 drehbar gelagert. An einem radial abstehenden Außenbund
18 der Lagerwelle 7 ist eine Teilscheibe 1 befestigt, die in einen durch abgestufte
Formgebung der Lagerflansche 6.1 bzw. 6.2 gebildeten Ringraum eingreift. Der Teilscheibe
1 ist eine am Lagerflansch 6.2 befestigte Abtasteinheit 15 zugeordnet, die eine Abtast-
oder Strichplatte 2 aufweist, wobei auf der einen Seite der Abtastplatte 2 wenigstens
eine Leuchtdiode 5 und auf der anderen Seite der Abtastplatte 2 wenigstens ein photoelektrischer
Empfänger 4 angeordnet sind. Die Meßteilung der Teilscheibe 1 wird also in bezug auf
das Strichmuster der Abtastplatte 2 im Durchlicht der Leuchtdiode 5 vom Empfänger
4 abgetastet. Die gesamte Abtasteinheit 15 ist damit im von den Lagerflanschen 6.1,
6.2 umschlossenen Raum angeordnet.
[0014] Wie sich aus Fig. 2 ersehen läßt, bildet die Leuchtdiode 5 einen Leuchtkegel 16,
wodurch die Abtastung der Meßteilung der Teilscheibe 1 von Abstandsänderungen zwischen
der Abtastplatte 2 und der Teilscheibe 1 abhängig ist. Durch die erfindungsgemäße
Konstruktion des Stators aus zwei Lagerflanschen, die die gesamte Abtasteinheit umschließen,
sind Abstandsänderungen schon weitgehend beseitigt. Um die Verhältnisse weiter zu
verbessern, sind die Innenringe 11a der Wälzlager 11 gegenüber den Außenringen 11b
axial verspannt, so daß das axiale Lagerspiel beseitigt wird. Zu diesem Zweck ist
zwischen dem Innenring 11a des Wälzlagers 11 und einem Bund oder Wellenflansch 18
eine axial wirkende Schraubenfeder 9 eingesetzt, welche die Lagerwelle 7 koaxial
umschließt.
[0015] Die Außenringe 11b der Wälzlager 11 sind mit den Lagerflanschen 6.1 bzw. 6.2, die
zur Aufnahme dieser Außenringe vorzugsweise gleich große Bohrungen aufweisen, durch
Klebung verbunden. Der Einbau der Wälzlager 11 erfolgt in der Weise, daß die Lagerwelle
7 in den Innenring 11a des im Lagerflansch 6.2 angeordneten Wälzlagers 11 eingeschoben
und danach die Schraubenfeder 9 über die Lagerwelle 7 und sodann der Lagerflansch
6.1 auf die Lagerwelle 7 geschoben wird. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wird Klebstoff,
z. B. ein anaerob härtender Kleber, aufgebracht, um die Innenringe 11a der Wälzlager
11 mit der Welle 7 zu verkleben, wobei innerhalb der Abbinde- oder Aushärtzeit des
Klebers die beiden Lagerflansche 6.1 und 6.2 miteinander verschraubt werden und dann
den Stator 13 bilden.
[0016] Aufgrund der gegenseitigen Vorspannung der beiden Innenringe 11a der Wälzlager 11,
die durch die Druckfeder 9 bedingt ist, nehmen die Innenringe 11a ihre auf größte
Distanz gebrachte Stellung ein, in der ein axiales Spiel der Lager 11 ausgeschaltet
ist, wobei der Kleber in dieser Stellung der Innenringe 11a aushärtet und damit die
Stellung der Innenringe 11a fixiert.
[0017] Aufgrund der die Abtasteinheit umschließenden Konstruktion und des Spielausgleichs
durch die axiale Verspannung der Wälzlager 11 werden Signalschwankungen bei der Abtastung
der Teilscheibe 1 durch die Abtasteinheit 15 ausgeschlossen. Da die axiale Festlegung
der Welle 7 über eine Vorspannung der Wälzlager 11 keinen Einfluß auf die Abtastein
heit 15 hat, kann die Abtasteinheit 15 im Prinzip beliebig ausgeführt sein. So läßt
sich die Erfindung beispielsweise auf inkrementale Drehgeber ebenso anwenden wie auf
absolut codierende und die Abtastung kann im Durchlicht- oder Reflexionsverfahren
erfolgen.
1. Drehgeber mit einem mit einem Gehäuse (12) verbundenen Stator (13), in den über
zwei Wälzlager (11) eine Welle (7) gelagert ist, an der eine Teilscheibe (1) befestigt
ist, welcher eine am Stator (13) fixierte elektrooptische Abtasteinheit (15) zugeordnet
ist, dadurch gekennzeichnet, daß
- der Stator (13) durch zwei miteinander verbundene Lagerflansche (6.1, 6.2) gebildet
ist, die so gestaltet sind, daß im verbundenen Zustand der Lagerflansche ein die Teilscheibe
(1) aufnehmender Ringraum (19) frei bleibt, und daß
- der Außenring (11b) des einen Wälzlagers (11) am einen Lagerflansch (6.2) und der
Außenring des anderen Wälzlagers am anderen Lagerflansch (6.1) fixiert ist.
2. Drehgeber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenringe (11a) der Wälzlager (11) auf der Welle (7) durch Kleben fixiert
sind.
3. Drehgeber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wälzlager (11) Schulterkugellager sind.
4. Drehgeber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerflansche (6.1, 6.2) miteinander zur Bildung des Stators (13) verschraubt
sind.
5. Drehgeber nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der durch die verschraubten Lagerflansche (6.1, 6.2) gebildete Stator (13) über
eine Doppelmembrankupplung (8a, 8b) mit dem Gehäuse (12) verbunden ist.
6. Drehgeber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenringe (11a) der Wälzlager (11) axial vorge spannt sind.
7. Drehgeber nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Innenringen (11a) der Wälzlager (11) ein druckelastisches Element
(9) angeordnet ist.
8. Drehgeber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das oder die Sensorelement(e) (5) der elektrooptischen Abtasteinheit (15) und
eine Abtastplatte (2) durch Aussparungen im einen Lagerflansch (6.2) und das oder
die entsprechenden Empfängerelement(e) (4) durch Aussparungen im anderen Lagerflansch
(6.1) aufgenommen und gehalten sind.
9. Drehgeber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenringe (11b) der Wälzlager (11) in den entsprechenden Bohrungen der
Lagerflansche (6.1, 6.2) durch Kleben fixiert sind.