(57) Zur Phosphatierung von verzinkten Oberflächen, insbesondere von verzinktem Stahl,
bringt man die Oberflächen für die Dauer von maximal 10 s mit einer Phosphatierungslösung
in Kontakt, die
Beschleuniger, insbesondere Nitrat,
0,5 bis 5,0 g/l Zink
3 bis 20 g/l Phosphat (ber. als P₂O₅)
0,3 bis 3 g/l Magnesium
bei einem Gewichtsverhältnis von Magnesium : Zink = (0,5 bis 10) : 1 enthält, einen
S-Wert im Bereich von 0,1 bis 0,4, vorzugsweise von 0,2 bis 0,3, aufweist und mit
einem Konzentrat, in dem das Gewichtsverhältnis von Zink zu Phosphat (ber. als P₂O₅)
im Bereich von (0 bis 1) : 8 liegt, ergänzt wird.
Besonders vorteilhaft ist der Einsatz von Phosphatierungslösungen, die maximal 1,5
g/l Zink, vorzugsweise 0,5 bis 1 g/l Zink, bei einem Gewichtsverhältnis von Magnesium
: Zink von (0,5 bis 3) : 1, Nickelionen in einer Menge von maximal 1,5 g/l, vorzugsweise
in einer Menge von maximal 0,5 g/l sowie einfaches oder komplexes Fluorid in einer
Menge von maximal 3 g/l, vorzugsweise von 0,1 bis 1,5 g/l, (jeweils ber. als F) enthält.
Von besonderem Vorteil ist die Anwendung des Verfahrens auf die Behandlung von verzinktem
Stahlband mit anschließender Lackierung oder Beschichtung mit organischen Folien.
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Phosphatierung von verzinkten Oberflächen,
insbesondere von verzinktem Stahl, mittels wässriger Zinkionen, Phosphationen, weitere
schichtbildende Kationen sowie Beschleuniger enthaltenden Phosphatierungslösungen
sowie dessen Anwendung zur Behandlung von verzinktem Stahlband ggf. mit anschließender
Aufbringung von Lack oder organischen Folien.
[0002] Es ist aus der DE-OS 21 00 021 bekannt, Metalloberflächen mit Phosphatierungslösungen
zu behandeln, die als wesentliches Kation Nickel enthalten. Es bilden sich auf Zinkoberflächen
Phosphatschichten, die neben Zink beträchtliche Mengen Nickel als Kation enthalten.
Der Korrosionsschutz solcher Schichten ist sehr gut, vor allem, wenn sie mit den üblichen
Cr(VI)-Cr(III)-haltigen Nachspülmitteln nachgespült werden. Die Schichten eignen sich
auch in hervorragender Weise als Lackuntergrund bei der Bandbeschichtung. Ein Nachteil
dieses Verfahrens ist die relativ dunkle, bis ins Schwarze reichende Färbung der erzeugten
Konversionsschicht, was optisch nicht anspricht und zudem zu Farbproblemen bei der
Lackierung mit hellen und mit weißen Lacken führt.
[0003] Die DE-OS 32 45 411 beschreibt ein Verfahren zur Bildung von Zinkphosphat-Schichten
auf elektrolytisch verzinktem Stahl. Vorteilhaft ist die innerhalb kurzer Zeit erreichbare
flächenbezogene Masse von kleiner 2 g/m² Hopeit, die mit diesem Verfahren erzielt
wird, da dies das spätere Schweißen des verzinkten und phosphatierten Bandes erlaubt.
Nachteilig ist die Einschränkung auf elektrolytisch verzinkte Oberflächen. Im Schmelztauch-Verfahren
verzinkte Bänder zeigen hingegen eine geringe Reaktivität gegenüber der Phosphatierungslösung,
so daß die erwünschte Schichtausbildung in der angestrebten kurzen Behandlungsdauer
meist nicht erreichbar ist.
[0004] Weiterhin ist es bekannt, daß Phosphatschichten, die vorwiegend aus Hopeit (Zn₃(PO₄)₂
. 4 H₂O) bestehen, in ihren Anwendungseigenschaften solchen unterlegen sind, die überwiegend
aus Phosphophyllit (Zn₂Fe(PO₄)₂ . 4 H₂O) gebildet sind (K. Wittel: "Moderne Zinkphosphatier-Verfahren-Niedrig-Zink-Technik",
Industrie-Lackierbetrieb, 5/83, Seite 169 und 6/83, Seite 210). Für Zinkoberflächen
sind jedoch noch keine praktikablen Verfahren zur Erzeugung von Phosphophyllit-Schichten
bekannt.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren für die Phosphatierung verzinkter Oberflächen
bereitzustellen, das für Zinküberzüge, die elektrolytisch oder im Schmelztauch-Verfahren
aufgebracht worden sind, gleichermaßen geeignet ist, zu hellen, fast weißen Überzügen
führt, Phosphat-Schichten mit weniger als 2 g/m² flächenbezogener Masse erzeugt, die
sich zum Blankkorrosionsschutz und als Haftgrund für Lack und organische Folien eignen,
und in kurzen Zeiten geschlossene Überzüge bildet.
[0006] Die Aufgabe wird gelöst, indem das Verfahren der eingangs genannten Art entsprechend
der Erfindung derart ausgestaltet wird, daß man die Oberflächen für die Dauer von
maximal 10 s mit einer Phosphatierungslösung in Kontakt bringt, die
0,5 bis 5,0 g/l Zink
3 bis 20 g/l Phosphat (ber. als P₂O₅)
0,3 bis 3 g/l Magnesium
bei einem Gewichtsverhältnis von Magnesium : Zink = (0,5 bis 10) : 1 enthält, einen
S-Wert im Bereich von 0,1 bis 0,4 aufweist und mit einem Konzentrat, in dem das Gewichtsverhältnis
von Zink zu Phosphat (ber. als P₂O₅) im Bereich von (0 bis 1) : 8 liegt, ergänzt wird.
[0007] Unter Zinküberzügen sind solche aus reinem Zink, aber auch aus Zinklegierungen mit
Zink als Hauptbestandteil verstanden. Hierzu zählen z.B. Galfan (ca. 5 % Al, weniger
als 1 % Mischmetall, Rest Zink), Zink/Nickel-Legierungen (ca. 10 % Ni, Rest Zn) Zink/Eisen-
und Zink/Kobalt-Legierungen.
[0008] Die in der vorgenannten Phosphatierungslösung verwendeten Beschleuniger sind allgemein
üblich. Es kommen z.B. Nitrit, Chlorat, Peroxid, organische Nitro- oder Peroxidverbindungen,
insbesondere aber Nitrat in Betracht.
[0009] Die im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzte Phosphatierungslösung arbeitet mit
einem vergleichsweise hohen S-Wert, so daß sie von hoher Aggressivität gegenüber der
Zinkoberfläche ist. Die erfindungswesentliche Ergänzung der Phosphatierungslösung
erfolgt daher mit einem Konzentrat, das - gemessen an herkömmlichen Konzentraten -
wenig bis kein Zink enthält. Ein S-Wert im Bereich von 0,2 bis 0,3 ist besonders vorteilhaft.
Der S-Wert ist das Verhältnis aus "Freier Säure" - gerechnet als P₂O₅ - und der sogenannten
"Gesamtsäure Fischer", d.h. der Gesamtmenge P₂O₅, ausgedrückt als Verbrauch an 0,1
n NaOH bei Titration einer 10 ml Badprobe (vgl. W. Rausch: "Die Phosphatierung von
Metallen", Eugen G. Leuze Verlag, Saulgau 1974, Seiten 274 bis 277).
[0010] Phosphatschichten mit besonders günstigen Eigenschaften werden erhalten, wenn man
entsprechend einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung die Oberflächen mit einer
Phosphatierungslösung in Kontakt bringt, die maximal 1,5 g/l Zink, vorzugsweise 0,5
bis 1 g/l Zink, bei einem Gewichtsverhältnis von Magnesium : Zink von (0,5 bis 3)
: 1 enthält.
[0011] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung bringt man die Oberflächen
mit einer Phosphatierungslösung in Kontakt, die zusätzlich Nickelionen in einer Menge
von maximal 1,5 g/l, vorzugsweise in einer Menge von maximal 0,5 g/l enthält. Durch
den dadurch erzielten partiellen Einbau von Nickel in die Phosphatschicht wird deren
Qualität weiterhin verbessert. Bei höheren Nickelkonzentrationen besteht die Gefahr,
daß der Nickelanteil zu hoch und damit der Magnesiumanteil zu niedrig wird.
[0012] Für besonders kurze Behandlungszeiten, sowie zur Behandlung von gealterten verzinkten
Oberflächen oder von im Schmelztauch-Verfahren verzinkten Oberflächen, wird gemäß
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung die Oberfläche mit einer Phosphatierungslösung
in Kontakt gebracht, die zusätzlich einfaches oder komplexes Fluorid in einer Menge
von maximal 3 g/l, vorzugsweise von 0,1 bis 1,5 g/l, (jeweils ber. als F) enthält.
Es können dazu z.B. Flußsäure, Alkali-, Ammonium- oder Zinkfluorid oder die entsprechenden
Bifluoride, sowie komplexe Fluoridverbindungen in Form der Säuren oder der Salze mit
Alkali-, Ammonium- oder Zinkionen eingesetzt werden. Beispiele für komplexe Fluoridverbindungen
sind BF₄⁻, SiF₆⁻⁻, PF₆⁻, ZrF₆⁻⁻ oder TiF₆⁻⁻.
[0013] Dem bei der Behandlung der Oberflächen auftretenden Chemikalienverbrauch wird dadurch
Rechnung getragen, daß man die Phosphatierungslösung mit einem Konzentrat ergänzt.
Wegen der hohen Aggressivität der Phosphatierungslösung stammen die zur Schichtbildung
benötigten Zinkionen überwiegend aus der behandelten Oberfläche, was zu günstigen
Schichteigenschaften führt. Vorzugsweise wird die Phosphatierungslösung mit einem
zinkfreien Konzentrat ergänzt.
[0014] Im Fall der Verwendung von Nitrat als Beschleuniger sollte zweckmäßigerweise mit
einem Konzentrat ergänzt werden, in dem das Gewichtsverhältnis von NO₃ : P₂O₅ im Bereich
von (0,15 bis 0,7) : 1, vorzugsweise von (0,3 bis 0,5) : 1, liegt.
[0015] Die zu phosphatierende Oberfläche muß frei sein von organischen und anorganischen
Verunreinigungen. Dies ist beim Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahren in einer elektrolytischen
Bandverzinkungslinie gewährleistet. In anderen Fällen ist eine Reinigung mit Reinigungslösungen,
die meist im alkalischen, aber auch im sauren Milieu arbeiten, üblich, gefolgt von
einer ein- oder mehrstufigen Spülung mit Wasser.
[0016] Zur Erzeugung einer feinkristallinen, fest haftenden Phosphatschicht ist es zweckmäßig,
die zu behandelnde Oberfläche anschließend mit einem sogenannten Aktivierungsmittel
in Berührung zu bringen. Diese enthalten feingemahlenes Zinkphosphat oder aber speziell
hergestellte Verbindungen aus Titan- und Phosphationen. Das Aktivierungsmittel wird
im Tauchen oder Fluten, vorzugsweise im Spritzen, aufgebracht. Dient das erfindungsgemäße
Verfahren zur Behandlung von Bandmaterial, erfolgt die Behandlung für 0,5 bis 3 s.
[0017] An die Aktivierung schließt sich die erfindungsgemäße Phosphatierung an. Diese erfolgt
im Tauchen oder Fluten, vorzugsweise im Spritzen. Der Spritzdruck beträgt zweckmäßig
0,5 bis 2 bar, besonders günstig sind 0,5 bis 0,8 bar. Die Temperatur der Behandlungslösung
liegt meist im Bereich von 40 bis 65°C. Während dieser Behandlung bildet sich eine
hellgraue Schicht aus Phosphaten des Zinks und Magnesiums. Die flächenbezogene Masse
der Schicht liegt unter 2 g/m², meist unter 1,5 g/m².
[0018] Nach der Phosphatierungsbehandlung folgt ein Spülen mit Wasser, um nicht ausreagierte
Behandlungslösung von der Oberfläche des behandelten Werkstücks zu entfernen. Bei
besonders eingestellten Behandlungslösungen kann auf dieses Spülen verzichtet werden.
[0019] Abschließend können die erzeugten Phosphatschichten vor dem Trocknen mit Nachspülmitteln
nachgespült werden. Zum Einsatz gelangen meist schwach saure Lösungen, die Chrom(VI)-
und/oder Chrom(III)-Ionen enthalten.
[0020] Das erfindungsgemäße Verfahren ist im Prinzip für alle verzinkten Oberflächen unter
Berücksichtigung der oben gegebenen Definition für "verzinkt" geeignet. Ein besonders
vorteilhafter Anwendungsfall ist die Behandlung von verzinktem, insbesondere von elektrolytisch
verzinktem Stahlband. Bei Anwendung auf elektrolytisch verzinktes Stahlband kann die
Phosphatierung direkt nach der Verzinkung in der Verzinkungslinie erfolgen.
[0021] Soweit die Phosphatierung ggf. mit Nachspülung Endbehandlung ist, dient sie als Lagerschutz
gegen die Bildung von Weißrost und zur Verbesserung der Umformeigenschaften des verzinkten
Bandes, insbesondere zur Verminderung des Zinkabriebs beim Pressen und Tiefziehen
sowie zur Verminderung des Werkzeugverschleißes.
[0022] Ein weiterer Anwendungsfall des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt in der Vorbehandlung
von Stahlband, das elektrolytisch oder im Schmelztauch-Verfahren mit Zink beschichtet
ist, vor der sich anschließenden Beschichtung mit Lack oder Folien aus organischen
Polymeren. Die erfindungsgemäße Phosphatierung erfolgt hier zur Verbesserung der Haftung
und des Korrosionsschutzes der anschließend aufgebrachten organischen Überzüge. In
der Technik ist dieses Verfahren unter dem Begriff "coil-coating" bekannt. Als Lacke
kommen solche hoher Flexibilität zum Einsatz. Hierzu zählen beispielsweise Alkyl-,
Acrylat-, Epoxid-, Polyester-, silikonmodifizierte Acrylate- und Polyester-Lacke sowie
Polyvinylchlorid-Organosole und -Plastisole, Polyvinylfluorid- und Polyvinylidenfluorid-Systeme.
Als Folien kommen insbesondere solche aus Polyvinylchlorid, Polyvinylfluorid oder
thermoplastischen Acrylaten in Betracht.
[0023] Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele beispielsweise und näher erläutert:
Vergleichsbeispiel a, erfindungsgemäße Beispiele 1 und 2
[0024] Frisch elektrolytisch verzinkte Stahlbleche der Qualität RSt 1405 wurden wie folgt
behandelt:
- Aktivierung mit einem handelsüblichen Aktivierungsmittel auf Basis Titanphosphat,
1 g/l in vollentsalztem Wasser,
3 s Spritzen bei 1,0 bar und 35°C.
- Phosphatierung mit Lösungen der in der Tabelle angegebenen Konzentrationen, Ansatz
in vollentsalztem Wasser, 5 s Spritzen bei 0,8 bar und 55°. Die Ergänzung der Phosphatierungslösung
erfolgte mit einem zinkfreien Konzentrat mit einem NO₃:P₂O₅-Verhältnis von 0,4:1 auf
Gesamtsäurekonstanz. NO₂ und - soweit vorhanden - Ni, Mg und F wurden auf Konstanz
der Konzentration ergänzt.
- Spülen mit Leitungswasser,
2 s Spritzen bei 1,5 bar und 25°C.
- Nachspülen mit einem handelsüblichen Passivierungsmittel auf Basis Cr/VI)/Cr(III),
Ansatz in vollentsalztem Wasser,
2 s Spritzen bei 0,8 bar und 55°C.
- Trocknen im Umluftofen, 20 s bei 120°C.
[0025] Anschließend wurde die Farbe im Vergleich beurteilt, die flächenbezogene Masse durch
Ablösen nach DIN 50 942 und das Blankkorrosionsschutz-Vermögen im Kondenswasser-Feuchte-Wechselklima-Test
nach DIN 50 017 bestimmt. Als Kriterium für ausreichend gutes Verhalten wurden 6 Runden
ohne sichtbare Korrosion gewählt.
[0026] In allen Beispielen wurde eine geschlossene Schicht erzielt.
[0027] Die Tabelle zeigt, daß die erfindungsgemäßen Verfahren Vorteile in Bezug auf die
flächenbezogene Masse und das Aussehen der Schicht bieten.
Vergleichsbeispiel b, erfindungsgemäße Beispiele 3 und 4
[0028] Verzinkte Stahlbleche wurden wie folgt behandelt:
- Reinigung mit einem starkalkalischen, handelsüblichen Reiniger, Ansatz 10 g/l in
Leitungswasser,
10 s Spritzen mit 1,2 bar für 10 s.
- Spülen mit Leitungswasser,
3 s Spritzen bei 1,5 bar und 25°C.
- Aktivierung mit dem oben genannten handelsüblichen Aktivierungsmittel, Ansatz 1,3
g/l in vollentsalztem Wasser, 3 s Spritzen mit 1,0 bar bei 35°C.
- Phosphatierung mit Lösungen der in der Tabelle angegebenen Konzentrationen, Ansatz
in vollentsalztem Wasser, 8 s Spritzen mit 1,2 bar bei 55°C. Die Ergänzung der Phosphatierungslösung
erfolgte mit einem zinkfreien Konzentrat mit einem NO₃:P₂O₅-Verhältnis von 0,4:1
auf Gesamtsäurekonstanz. NO₂ und - soweit vorhanden - Ni, Mg und F wurden auf Konstanz
der Konzentrationen ergänzt.
- Spülen mit Leitungswasser,
2 s Spritzen mit 1,5 bar bei 25°C.
- Nachspülen mit dem oben genannten handelsüblichen Passivierungsmittel, Ansatz in
vollentsalztem Wasser,
2 s Spritzen mit 0,8 bar und 55°C.
- Trocknen im Umluftofen, 20 s bei 120°.
[0029] Farbe und flächenbezogene Masse wurden bestimmt (Tabelle). Ein Teil der Bleche wurden
mit einem handelsüblichen coil-coating Lacksystem Epoxy-Primer + Acrylat-Deckschicht
versehen. Je zwei Bleche wurden nach Anritzen im Salzsprühnebeltest, je zwei Bleche
im T-Bend-Test auf Haftung geprüft. Die Tabelle zeigt die Haftungsverbesserung durch
das erfindungsgemäße Verfahren, sowie den Vorteil der deutlich helleren Färbung, was
erlaubt, auch helle Einschichtlacke, z.B. für die Hausgeräte-Industrie, einzusetzen.
Tabelle
Beispiel |
a |
1 |
2 |
b |
3 |
4 |
Materiala) |
E-Zn |
E-Zn |
E-Zn |
F-Zn |
F-Zn |
E-Zn |
S-Wert |
0,20 |
0,20 |
0,25 |
0,13 |
0,20 |
0,24 |
P₂O₅ (g/l) |
5,5 |
4,0 |
8,0 |
6,0 |
6,0 |
5,5 |
Zn (g/l) |
2,0 |
1,0 |
0,8 |
3,0 |
1,0 |
0,9 |
Ni (g/l) |
0,08 |
0,05 |
- |
0,8 |
0,02 |
- |
Mg (g/l) |
- |
1,0 |
2,0 |
- |
1,0 |
1,5 |
NO₃ (g/l) |
2,5 |
2,5 |
4,0 |
6,0 |
3,0 |
2,9 |
NO₂⁻ (mg/l) |
50 |
50 |
50 |
80 |
80 |
60 |
F⁻ (g/l) |
- |
- |
0,01 |
0,08 |
0,08 |
- |
Farbe |
dunkelgrau |
hellgrau |
hellgrau |
dunkelgrau |
hellgrau |
hellgrau |
SG (g/m²)b) |
1,8 |
1,4 |
1,5 |
3,1 |
1,3 |
1,2 |
Korrosionsschutz c) |
i.O. |
i.O. |
i.O. |
i.O. |
i.O. |
i.O. |
Haftung d) |
- |
- |
- |
n.i.O. |
i.O. |
i.O. |
a) E-Zn: Elektrolytisch verzinkter Stahl F-Zn: Schmelztauchverzinkter Stahl |
b) Flächenbezogene Masse, vgl. DIN 50 941 |
c) für Beispiel a, 1 + 2: 6 Runden Kondenswasser-Feuchte-Wechselklima-Test gemäß DIN
50 017; i.O.: ohne Korrosion |
für Beispiel b, 3 + 4: 480 h Salzsprühnebel gemäß DIN 50 021 mit Anritzen; i.O.: kleiner
3 mm Unterwanderung |
d) für Beispiel b, 3 + 4: T-Bend-Test nach ECCA-T 7 (1985) i.O.: kein Abplatzen bei
T 2-Test; n.i.O.: Applatzen bei T 2-Test. |
1. Verfahren zur Phosphatierung von verzinkten Oberflächen, insbesondere von verzinktem
Stahl, mittels wäßriger Zinkionen, Phosphationen, weitere schichtbildende Kationen
sowie Beschleuniger enthaltenden Phosphatierungslösungen, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Oberflächen für die Dauer von maximal 10 s mit einer Phosphatierungslösung
in Kontakt bringt, die
0,5 bis 5,0 g/l Zink
3 bis 20 g/l Phosphat (ber. als P₂O₅)
0,3 bis 3 g/l Magnesium
bei einem Gewichtsverhältnis von Magnesium : Zink = (0,5 bis 10) : 1 enthält, einen
S-Wert im Bereich von 0,1 bis 0,4 aufweist und mit einem Konzentrat, in dem das Gewichtsverhältnis
von Zink zu Phosphat (ber. als P₂O₅) im Bereich von (0 bis 1) : 8 liegt, ergänzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Oberflächen mit
einer Phosphatierungslösung in Kontakt bringt, die als Beschleuniger Nitrat enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Oberflächen
mit einer Phosphatierungslösung in Kontakt bringt, die einen S-Wert im Bereich von
0,2 bis 0,3 aufweist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Oberflächen
mit einer Phosphatierungslösung in Kontakt bringt, die maximal 1,5 g/l Zink, vorzugsweise
0,5 bis 1 g/l Zink, bei einem Gewichtsverhältnis von Magnesium : Zink von (0,5 bis
3) : 1 enthält.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Oberflächen mit einer Phosphatierungslösung in Kontakt bringt, die zusätzlich
Nickelionen in einer Menge von maximal 1,5 g/l, vorzugsweise in einer Menge von maximal
0,5 g/l enthält.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Oberflächen mit einer Phosphatierungslösung in Kontakt bringt, die zusätzlich
einfaches oder komplexes Fluorid in einer Menge von maximal 3 g/l, vorzugsweise von
0,1 bis 1,5 g/l, (jeweils ber. als F) enthält.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Oberflächen mit einer Phosphatierungslösung in Kontakt bringt, die mit
einem zinkfreien Konzentrat ergänzt wird.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Oberflächen mit einer Phosphatierungslösung in Kontakt bringt, die mit
einem Konzentrat, in dem das Gewichtsverhältnis von NO₃:P₂O₅ im Bereich von (0,15
bis 0,7):1, vorzugsweise im Bereich von (0,3 bis 0,5):1, liegt, ergänzt wird.
9. Anwendung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8 auf die
Behandlung von verzinktem Stahlband, vorzugsweise elektrolytisch verzinktem Stahlband.
10. Anwendung gemäß Anspruch 9 mit der Maßgabe, daß anschließend eine Lackierung oder
Beschichtung mit organischen Folien erfolgt.