[0001] Die Erfindung betrifft einen Hochspannungsgenerator zur Erzeugung eines Hochspannungsimpulses
hoher Stromstärke zum Antrieb einer Stoßwellenquelle, welche zur Erzeugung einer Stoßwelle
in einem akustischen Übertragungsmedium dient. Die Erfindung betrifft außerdem ein
Verfahren zur Erzeugung eines solchen Hochspannungsimpulses.
[0002] Akustische Stoßwellen werden in der Technik für die unterschiedlichsten Zwecke,
beispielsweise in der Materialforschung, eingesetzt. In der medizinischen Technik
dienen sie zur nichtinvasiven Behandlung von Steinleiden. Dabei werden auf einen
im Körper eines Patienten befindlichen Stein, z.B. einen Nierenstein, fokussierte
Stoßwellen in den Körper des Patienten eingeleitet, unter deren Wirkung der Stein
in Fragmente zerfällt, die auf natürlichem Wege abgehen oder durch zusätzliche chemotherapeutische
Maßnahmen aufgelöst werden können. Außerdem ist daran gedacht, krankhafte Gewebeveränderungen,
z.B. Tumore, mit Stoßwellen zu behandeln.
[0003] Zur Erzeugung der Stoßwellen finden Stoßwellenquellen unterschiedlicher Bauart Verwendung,
z.B. Stoßwellenquellen mit Unterwasserfunkenstrecke (DE-OS 26 50 624), Stoßwellenquellen
nach dem elektrodynamischen Prinzip (DE-OS 33 28 051) und Stoßwellenquellen nach
dem piezoelektrischen Prinzip (DE-OS 33 19 871). All diesen Stoßwellenquellen ist
gemeinsam, daß ihnen zur Erzeugung einer Stoßwelle ein Hochspannungsimpuls hoher Stromstärke
zugeführt werden muß. Dieser wird gewöhnlich mittels eines Hochspannungsgenerators
erzeugt, der eine Hochspannungsversorgung, einen mittels der Hochspannungsversorgung
auf Hochspannung aufladbaren Hochspannungskondensator und einen Hochspannungs-Schalter,
z.B. eine triggerbare Schaltfunkenstrecke, enthält. Dabei dient der Hochspannungs-Schalter
dazu, den aufgeladenen Hochspannungskondensator an die Stoßwellenquelle anzuschalten,
so daß sich die in dem Hochspannungskondensator gespeicherte elektrische Energie
zur Erzeugung einer Stoßwelle schlagartig in die Stoßwellenquelle entlädt (siehe z.B.
DE-OS 33 28 051). Dabei ist von Nachteil, daß eine teuere und relativ störanfällige
Hochspannungsversorgung erforderlich ist und der Hochspannungs-Schalter relativ rasch
verschleißen kann und dann ausgetauscht werden muß. Außerdem läßt sich die Wellenform
(zeitlicher Amplitudenverlauf und Impulsdauer) der unter Zuhilfenahme des bekannten
Hochspannungsgenerators erzeugten Stoßwellen an die Bedürfnisse des jeweiligen Therapiefalles
nur schwer anpassen. Die kapazitiven, induktiven und ohm'schen Widerstandskomponenten
der Stoßwellenquelle bilden nämlich gemeinsam mit den Bauelementen des Hochspannungsgenerators
ein Netzwerk, in dem bei der Entladung des Hochspannungskondensators impulsartige
Spannungs- und/oder Stromverläufe hoher Energie auftreten. Deren zeitlicher Verlauf
bestimmt zusammen mit den akustischen Eigenschaften der Stoßwellenquelle und des
Überlagerungsmediums (Wasser, Körpergewebe) die Wellenform der erzeugten Stoßwelle.
Eine Einflußnahme auf die Wellenform der erzeugten Stoßwelle ist somit nur durch Veränderung
des durch den Hochspannungsgenerator und die Stoßwellenquelle gebildeten elektrischen
Netzwerkes oder der akustischen Eigenschaften der Stoßwellenquelle möglich, sehr
was umständlich und in der klinischen Praxis nicht durchführbar ist. Üblicherweise
stellt daher die Wellenform der erzeugten Stoßwellen einen Kompromiß dar, der allen,
nämlich den heute zur Routine gehörenden und in klinischer Forschung angegangenenen
als auch den zukünftig möglichen Therapiefällen mit Sicherheit nicht gerecht werden
kann.
[0004] Außerdem ist bei den bekannten Hochspannungsgeneratoren infolge des Umstandes, daß
die zur Aufladung des Hochspannungskondensators vorgesehene Hochspannungsversorgung
nur einen relativ geringen Ladestrom liefern kann, die zur Aufladung des Hochspan
nungskondensators erforderliche Zeit relativ groß und die maximale Wiederholfrequenz
der Stoßwellenerzeugung entsprechend gering.
[0005] Es ist zwar denkbar, als Hochspannungs-Schalter als Schalter betriebene Halbleiter-Elemente
vorzusehen, jedoch scheitert dies an den für den Betrieb mit Hochspannung und hohen
Strömen nicht geeigneten technischen Eigenschaften der Halbleiter-Elemente.
[0006] Außerdem wurde bereits in Betracht gezogen, die Stoßwellenquelle mittels eines Generators
anzutreiben, der ähnlich wie ein Ultraschallsender aufgebaut ist und mittels dessen
die Stoßwellenquelle zur Anpassung der Wellenform der Stoßwelle an den jeweiligen
Therapiefall mit Impulsen unterschiedlichen zeitlichen Verlaufes beaufschlagbar ist
(DE-OS 31 19 295). Solche Lösungen sind jedoch nur für vergleichsweise geringe Spannungen
und Ströme geeignet, die allenfalls zum Antrieb bestimmter piezoelektrischer Stoßwellenquellen
ausreichen.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Hochspannungsgenerator der eingangs
genannten Art so auszubilden, daß eine Hochspannungsversorgung und Hochspannungs-Schalter
vermieden sind und im Zusammenwirken mit einer Stoßwellenquelle beliebiger Bauart
auf einfache Weise eine Einflußnahme auf die Wellenform der erzeugten Stoßwelle möglich
ist. Außerdem liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, daß
es gestattet, einen zum Antrieb von Stoßwellenquellen geeigneten Hochspannungsimpuls
hoher Stromstärke ohne Hochspannungsversorgung und Hochspannungs-Schalter zu erzeugen.
[0008] Nach der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Hochspannungsgenerator
einen Signalgenerator zur Erzeugung eines Niederspannungssignales, dessen Energiegehalt
zur Erzeugung einer Stoßwelle ausreicht, und ein zwischen den Signalgenerator und
die Stoßwellenquelle geschaltetes impulsformendes Netzwerk aufweist, das eine solche
Übertragungsfunktion besitzt, daß es das von dem Signalgenerator stammende Niederspannungssignal
unter Verkürzung von dessen Impulsdauer in einen zum Antrieb der Stoßwellenquelle
geeigneten Hochspannungsimpuls überführt, dessen Energiegehalt im wesentlichen dem
des Niederspannungssignales entspricht. Im Falle des erfindungsgemäßen Hochspannungsgenerators
wird also der Hochspannungsimpuls nicht unter Zuhilfenahme von Hochspannungs-Schaltern
erzeugt, sondern mittels des impulsformenden Netzwerkes, das aus passiven verlustarmen
Bauelementen, z.B. Spulen und Kondensatoren, aufgebaut ist. Außerdem ist im Gegensatz
zu Hochspannungsgeneratoren nach dem Stand der Technik keine Hochspannungsversorung
erforderlich. An deren Stelle tritt im Falle der Erfindung der Signalgenerator,
der lediglich Niederspannungssignale erzeugt. Ein solcher Signalgenerator kann in
konventioneller Technik kostengünstig aufgebaut werden. Außerdem kann mit geringem
technischen Aufwand allein durch Maßnahmen am Signalgenerator die Signaldauer und/oder
der Amplitudenverlauf des erzeugten Niederspannungssignales und damit die Gestalt
des hinter dem impulsformenden Netzwerk vorliegenden Hochspannungsimpulses beeinflußt
werden, dessen zeitlicher Verlauf für die Wellenform der erzeugten Stoßwelle von entscheidender
Bedeutung ist, so daß auf einfache Weise Stoßwellen unterschiedlicher Wellenform erzeugt
werden können. Die maximale Wiederholfrequenz der Stoßwellenerzeugung ist gegenüber
dem Stand der Technik erheblich gesteigert, da der Signalgenerator die Niederspannungssignale
mit hoher Folgefrequenz abgeben kann. Die Funktion des impulsformenden Netzwerkes
beruht auf der Tatsache, daß Signale beliebiger Gestalt durch Überlagerung von harmonischen
Schwingungen unterschiedlicher Frequenz darstellbar sind. Durchläuft ein Signal somit
ein Netzwerk, dessen Übertragungsfunktion so gewählt ist, daß für unterschiedliche
Frequenzen unterschiedliche Laufzeiten vorliegen, tritt bei geeigneter Wahl der Übertragungsfunktion
infolge der unterschiedlichen Laufzeiten der einzelnen Frequenzkomponenten des Niederspannungssignales
eine Steigerung der Amplitude des Signales bei gleichzeitiger Verringerung der Signaldauer
auf. Es wird somit deutlich, daß mittels eines impulsformenden Netzwerkes auf einfache
Weise ein Niederspannungssignal in einen Hochspannungsimpuls überführt werden kann,
dessen Impulsdauer wesentlich kürzer als die Signaldauer des Niederspannungssignales
ist. Dabei bleibt nicht nur die Bandbreite des Niederspannungssignales, sondern bei
Aufbau des Netzwerkes aus verlustarmen Bauelementen auch der Energiegehalt des Niederspannungssignales
im wesentlichen erhalten. Der erfindungsgemäße Hochspannungsgenerator kann mit Stoßwellenquellen
beliebiger Bauart zusammenwirken, sofern zu deren Antrieb Hochspannungsimpulse erforderlich
sind.
[0009] Impulsformende Netzwerke, die eine solche Übertragungsfunktion besitzen, daß ein
dem Netzwerk zugeführtes Signal unter Verkürzung seiner Signaldauer in einen Impuls
hoher Amplitude überführt wird, sind im Zusammenhang mit dem sogenannten Pulskompressionsradar
übrigens bereits bekannt.
[0010] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß als impulsformendes
Netzwerk ein mehrstufiges aus LC-Allpaßnetzwerken gebildetes Filter vorgesehen ist.
Ein derartiges Filter kann aus hochspannungsfesten Kondensatoren und Induktivitäten
auf einfache Weise und nahezu verlustfrei aufgebaut werden. Dabei kann gemäß einer
Ausführungsform der Erfindung vorgesehen sein, daß das impulsformende Netzwerk eine
umschaltbare Übertragungsfunktion aufweist, was durch Umschaltung der Verbindungen
der Bauelemente des impulsformenden Netzwerkes leicht realisierbar ist. Durch Umschalten
der Übertragungsfunktion besteht die Möglichkeit, bei identischem Niederspannungssignal
die Wellenform der erzeugten Stoßwelle zu verändern, da der Stoßwellenquelle dann
in Abhängigkeit von der gewählten Übertragungsfunktion unterschiedliche Hochspannungsimpulse
zuführbar sind.
[0011] Die Wellenform der erzeugten Stoßwelle kann auf besonders vielfältige und besonders
einfache Weise beeinflußt werden, wenn der Signalgenerator gemäß einer Variante der
Erfindung derart ausgebildet ist, daß die Signaldauer und/oder der Amplitudenverlauf
des erzeugten Niederspannungssignales einstellbar sind.
[0012] Da der Signalgenerator als Niederspannungsschaltung ausgeführt ist, sind die hierzu
erforderlichen schaltungstechnischen Maßnahmen mit keinerlei Schwierigkeiten verbunden.
Auf besonders einfache Weise kann ein derartiger Signalgenerator realisiert werden,
wenn er gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung einen Digital/Analog-Wandler
enthält und eine elektronische Recheneinrichtung vorgesehen ist, mittels derer dem
Digital/Analog-Wandler des Signalgenerators eine zeitliche Folge von der Signaldauer
und dem Amplitudenverlauf des Niederspannungssignales entsprechenden Amplitudenwerten
zuführbar ist, die der Digital/Analog-Wandler in das Niederspannungssignal wandelt.
Durch Veränderung der zeitlichen Folge von Amplitudenwerten können im Rahmen der
durch die Auflösung und die Wandlungszeit des Digital/Analog-Wandlers gegebenen Grenzen
Niederspannungssignale beliebiger Signalform realisiert werden. Dabei kann vorgesehen
sein, daß mittels der elektronischen Recheneinrichtung eine dem jeweiligen Behandlungsfall
angepaßte zeitliche Folge von Amplitudenwerten errechnet wird, die in einem Speicher
der elektronischen Recheneinrichtung gespeichert wird und jedesmal dann, wenn eine
entsprechende Stoßwelle erzeugt werden soll, dem Digital/Analog-Wandler zugeführt
wird. Es besteht außerdem die Möglichkeit, eine Anzahl von vorgegebenen zeitlichen
Folgen von Amplidutenwerten, wobei jede Folge einer bestimmten Wellenform der erzeugten
Stoßwelle entspricht, in dem Speicher abzulegen und bei Bedarf dem Digital/Analog-Wandler
zuzuführen.
[0013] Die Recheneinrichtung kann im einfachsten Fall durch einen Taktgenerator, einen Funktionsspeicher,
in dem eine oder mehrere zeitliche Folgen von Amplitudenwerten gespeichert sind,
und eine Adressierungseinrichtung für den Funktionsspeicher gebildet sein, wobei
der Taktgenerator sowohl den Digital/Analog-Wandler als auch die Adressierungseinrichtung
steuert, die derart ausgebildet ist, daß jeweils nur derjenige Bereich des Funktionsspeichers
adressierbar ist, in dem die der jeweils gewünschten Wellenform der Stoßwelle entsprechende
zeitliche Folge von Amplitudenwerten gespeichert ist. Gemäß einer besonders vorteilhaften
Ausführungsform der Erfindung ist jedoch vorgesehen, daß die elektronische Recheneinrichtung
derart ausgebildet ist, daß sie unter Berücksichtigung der Übertragungsfunktion
des impulsformenden Netzwerkes, der elektro-akustischen Eigenschaften der Stoßwellenquelle
und der akustischen Eigenschaften des Übertragungsmediums ausgehend von einer vorgebbaren
gewünschten Wellenform der Stoßwelle die dem Niederspannungssignal entsprechende
zeitliche Folge von Amplitudenwerten errechnet. Für den Arzt besteht dann die Möglichkeit,
unter Zuhilfenahme einer Eingabeeinrichtung, z.B. eines Datensichtgerätes mit Lichtgriffel,
eine dem jeweiligen Therapiefall angepaßte Wellenform der Stoßwelle vorzugeben, die
dann selbsttätig erzeugt wird.
[0014] Um überprüfen zu können, inwieweit die Wellenform einer erzeugten Stoßwelle der
gewünschten Wellenform entspricht, ist gemäß einer Variante der Erfindung ein in dem
Übertragungsmedium angeordneter breitbandiger, linearer Drucksensor vorgesehen, der
ein der Wellenform der erzeugten Stoßwelle entsprechendes Signal liefert und mit
einem Analog/Digital-Wandler verbunden ist, wobei der Analog/Digital-Wandler eine
der Wellenform der erzeugten Stoßwelle entsprechende zeitliche Folge von Amplitudenwerten
abgibt, die der elektronischen Recheneinrichtung zuführbar ist, die derart ausgebildet
ist, daß sie einen Vergleich der erzeugten Wellenform mit der gewünschten Wellenform
der Stoßwelle vornimmt und das Ergebnis des Vergleiches anzeigt. Dabei kann gemäß
einer Ausführungsform der Erfindung außerdem vorgesehen sein, daß die elektronische
Recheneinrichtung derart ausgebildet ist, daß sie ausgehend von dem Ergebnis des
Vergleiches im Falle von Abweichungen der Wellenform der erzeugten Stoßwelle von der
gewünschten Wellenform eine Korrektur der dem Digital/Analog-Wandler zuführbaren
zeitlichen Folge von Amplitudenwerten vornimmt. Abweichungen der erzeugten Wellenform
von der gewünschten Wellenform, die z.B. durch nichtlineare akustische Übertragungseigenschaften
des Übertragungsmediums verursacht sein können, werden also selbsttätig beseitigt.
[0015] Gemäß einer Variante der Erfindung ist ein Taktgenerator vorgesehen, der Taktimpulse
für die elektronische Recheneinrichtung, den Digital/Analog-Wandler und den Analog/Digital-Wandler
erzeugt. Durch diese Maßnahme sind die genannten Komponenten synchronisiert, so
daß eine genaue Bestimmung der Laufzeiten in dem aus dem Hochspannungsgenerator und
der Stoßwellenquelle gebildeten System möglich ist, was insbesondere dann von Bedeutung
ist, wenn nicht-lineare akustische Übertragungseigenschaften des Übertragungsmediums
korrigiert werden sollen.
[0016] Soweit dies erforderlich ist, kann gemäß einer Ausführungsform der Erfindung zwischen
das impulsformende Netzwerk und die Stoßwellenquelle ein im wesentlichen verlustloses
Anpaßnetzwerk zur breitbandigen impedanzmäßigen Anpassung des impulsformenden Netzwerkes
an die Stoßwellenquelle geschaltet sein, um wirkungsgradmindernde Reflexionen des
Hochspannungsimpulses am Eingang der Stoßwellenquelle zu vermeiden.
[0017] Die Aufgabe, ein Verfahren zur Erzeugung eines zum Antrieb von Stoßwellenquellen
geeigneten Hochspannungsimpulses hoher Stromstärke anzugeben, wird nach der Erfindung
durch ein Verfahren gelöst, bei dem ein Niederspannungssignal, dessen Energiegehalt
zur Erzeugung einer Stoßwelle ausreicht, erzeugt wird und das Niederspannungssignal
unter Verkürzung seiner Signaldauer in einem zum Antrieb der Stoßwellenquelle geeigneten
Hochspannungsimpuls überführt wird, dessen Energiegehalt im wesentlichen dem des
Niederspannungsimpulses entspricht. Das erfindungsgemäße Verfahren kann ohne Hochspannungsversorgung
und ohne Hochspannungs-Schalter durchgeführt werden. Außerdem können dann, wenn das
Niederspannungssignal mittels eines impulsformenden Netzwerkes in den Hochspannungsimpuls
überführt wird, gemäß einer Variante der Erfindung ausgehend von einer vorgegebenen
Wellenform der Stoßwelle die Signaldauer und der Amplitudenverlauf des Niederspannungssignales
unter Berücksichtigung der Übertragungsfunktion des impulsformenden Netzwerkes, der
elektro-akustischen Eigenschaften der Stoßwellenquelle und der akustischen Eigenschaften
des akustischen Übertragungsmediums derart gewählt werden, daß die Stoßwellenquelle
mittels des erzeugten Hochspannungsimpulses zur Erzeugung einer Stoßwelle der gewünschten
Wellenform angetrieben wird. Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren wird also ein
Niederspannungssignal mit frei wählbarem Zeitverlauf, hoher Energie, großer Signaldauer
und niedriger Momentanleistung erzeugt und dann mittels des impulsformenden Netzwerkes
in einen Hochspannungsimpuls mit etwa gleicher Energie, geringerer Signaldauer und
hoher Momentanleistung umgewandelt. Dabei kann der zeitliche Verlauf der Momentanamplituden
des Niederspannungssignales, z.B. mittels einer elektronischen Recheneinrichtung,
so berechnet werden, daß der im Zusammenwirken mit dem impulsformenden Netzwerk entstehende
Hochspannungsimpuls die Stoßwellenquelle zur Erzeugung einer nach bestimmten Kriterien
optimierten Stoßwelle antreibt.
[0018] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der beigefügten Fig. schematisch dargestellt.
[0019] In der Fig. ist eine Einrichtung zur Erzeugung von Stoßwellen dargestellt, wie sie
in der Medizin zur Zertrümmerung von Konkrementen im Körper eines Patienten Verwendung
findet. Eine solche Einrichtung weist eine insgesamt mit 1 bezeichnete Stoßwellenquelle
auf, wie sie z.B. aus der DE-OS 33 28 051 bekannt ist. Diese besitzt ein mit Wasser
als akustisches Übertragungsmedium gefülltes rohrförmiges Gehäuse 2, das an seinem
einen Ende mit einem elektro-dynamischen Stoßwellengenerator 3 versehen und an seinem
anderen Ende durch einen flexiblen Sack 4 verschlossen ist. Zwischen dem Stoßwellengenerator
3 und dem Sack 4 ist in dem Gehäuse 2 eine akustische Sammellinse 5 angeordnet, die
zur Fokussierung der von dem Stoßwellengenerator 3 abgegebenen ebenen Stoßwelle dient,
die im Fokus der Sammellinse 5 zusammenläuft.
[0020] Die Stoßwellenquelle 1 ist mittels des Sackes 4 an den im Querschnitt dargestellten
Körper 6 eines Patienten angepreßt, und zwar derart, daß sich ein in einer Niere 7
des Lebewesens befindlicher Nierenstein 8 im Brennpunkt der Sammellinse 5 befin
det. Die von der Stoßwellenquelle 1 abgegebenen fokussierten Stoßwellen, die sich
in dem ebenfalls als akustisches Übertragungsmedium dienenden Körpergewebe des Patienten
ausbreiten, wirken auf den im Fokus der Sammellinse 5 befindlichen Nierenstein 8
ein und üben mechanische Beanspruchungen auf diesen aus, so daß er in kleine Bruchstücke
zerfällt, die auf natürlichem Wege abgehen können.
[0021] Zum Antrieb der Stoßwellenquelle 1 ist ein insgesamt mit 9 bezeichneter Hochspannungsgenerator
vorgesehen, mittels dessen zur Erzeugung einer Stoßwelle Hochspannungsimpulse hoher
Stromstärke erzeugbar sind. Als wesentliche Komponenten enthält der Hochspannungsgenerator
9 einen Signalgenerator 10 und ein impulsformendes Netzwerk 11. Der Signalgenerator
10 erzeugt ein Niederspannungssignal relativ geringer Amplitude (1 bis 20 Volt) und
relativ langer Signaldauer. Bei A ist ein derartiges Niederspannungssignal angedeutet,
das vom Ausgang des Signalgenerators 10 unter Zwischenschaltung eines Leistungsverstärkers
12 zum Eingang des impulsformenden Netzwerkes 11 gelangt. Dieses besitzt eine solche
Übertragungsfunktion, daß es das von dem Signalgenerator 10 stammenden Niederspannungssignal
A, dessen Energiegehalt zur Erzeugung einer Stoßwelle ausreicht, unter Verkürzung
von dessen Signaldauer in einen zur Erzeugung der Stoßwelle geeigneten Hochspannungsimpuls
überführt, dessen Energiegehalt im wesentlichen dem des Niederspannungssignales
A entspricht. Der Hochspannungsimpuls erscheint am Ausgang des impulsformenden Netzwerkes
11 und ist bei B schematisch angedeutet. Er wird der Stoßwellenquelle 1 zur Erzeugung
einer Stoßwelle zugeführt. Erforderlichenfalls kann zwischen den Ausgang des impulsformenden
Netzwerkes 11 und die Stoßwellenquelle 1 ein in der Fig. strichliert angedeutetes
Anpaßnetzwerk 13 zur verlustlosen breitbandigen impedanzmäßigen Anpassung des Ausganges
des impulsformenden Netzwerkes 11 an die Stoßwellenquelle 1 geschaltet sein.
[0022] Bei dem impulsformenden Netzwerk 11 handelt es sich um ein mehrstufiges aus in der
Fig. schematisch angedeuteten LC-All paßnetzwerken 14, 15, 16, 17 gebildetes Filter,
das eine solche Übertragungsfunktion besitzt, daß für die einzelnen in dem Signalspannungssignal
A enthaltenen Frequenzanteile derart unterschiedliche Laufzeiten in dem Filter auftreten,
daß die Impulsdauer des Niederspannungssignales A verkürzt und die Amplitude des
Niederspannungsimpulses in den Hochspannungsbereich erhöht wird. Die Allpaßnetzwerke
14, 15, 16, 17 sind aus im wesentlichen verlustfreien Bauelementen aufgebaut, so
daß der am Ausgang des impulsformenden Netzwerkes 11 zur Verfügung stehende Hochspannungsimpuls
B im wesentlichen den gleichen Energiegehalt wie das Niederspannungssignal A aufweist.
Um die Übertragungsfunktion des impulsformenden Netzwerkes 11 verändern und somit
Stoßwellen unterschiedlicher Wellenform erzeugen zu können, besteht die Möglichkeit,
einzelne Allpaßnetzwerke zu überbrücken, so wie dies beispielsweise bei dem Allpaßnetzwerk
14 mittels des Schalters 18 möglich ist. Außerdem besteht die Möglichkeit, Allpaßnetzwerke
wahlweise parallel oder in Serie zu schalten, so wie dies mittels der miteinander
gekoppelten Umschalter 19a und 19b beispielsweise für die Allpaßnetzwerke 15 und
16 möglich ist.
[0023] Eine weitere Möglichkeit, die Wellenform der erzeugten Stoßwelle zu beeinflussen,
besteht darin, dem impulsformenden Netzwerk 11 Niederspannungssignale A unterschiedlichen
zeitlichen Verlaufes zuzuführen. Zu diesem Zweck ist der Signalgenerator 10 derart
ausgebildet, daß die Signaldauer und/oder der Amplitudenverlauf des erzeugten Niederspannungssignales
A einstellbar sind. Im Falle des dargestellten Hochspannungsgenerators 9 wird dies
dadurch erreicht, daß der Signalgenerator 10 einen Digital/Analog-Wandler 20 enthält,
dem eine zeitliche Folge von der Impulsdauer und dem Amplitudenverlauf des Niederspannungssignales
A entsprechenden Amplitudenwerten zugeführt wird, die der Digital/Analog-Wandler 20
in das Niederspannungssignal wandelt. Die zeitliche Folge von Amplitudenwerten erhält
der Digital/Analog-Wandler 20 des Signalgenerators 10 über einen Daten-Bus 38, von
dem nur eine Leitung dargestellt ist, von einer elektronischen Recheneinrichtung
21, in der eine Anzahl von unter schiedlichen Wellenformen der Stoßwelle entsprechenden
zeitlichen Folgen von Amplitudenwerten gespeichert ist.
[0024] Die elektronische Recheneinrichtung 21 umfaßt eine Zentraleinheit 22, einen Programmspeicher
23, der die erforderlichen Programme für die im folgenden beschriebenen Funktionen
des Hochspannungsgenerators 9 enthält, einen Datenspeicher 24, in dem die unterschiedlichen
Wellenformen der Stoßwelle entsprechenden zeitlichen Folgen von Amplitudenwerten gespeichert
sind, und einen Taktgenerator 25. An die elektronische Recheneinrichtung 21 sind eine
Tastatur 26 und ein Datensichtgerät 27 mit Lichtgriffel 28 angeschlossen. Durch geeignetes
Betätigen der Tastatur 26 kann die elektronische Recheneinrichtung 21 veranlaßt werden,
die der jeweils gewünschten Wellenform der Stoßwelle entsprechende zeitliche Folge
von Amplitudenwerten aus dem Datenspeicher 24 abzurufen, die dem Signalgenerator
10 jedesmal, wenn eine Stoßwelle erzeugt werden soll, zur Erzeugung des zugehörigen
Niederspannungssignales A zugeführt wird. Dabei besteht die Möglichkeit, die jeweilige
Wellenform der Stoßwelle auf dem Datensichtgerät 27 graphisch darzustellen. Die elektronische
Recheneinrichtung 21, der Signalgenerator 10 und der Leistungsverstärker 12 bilden
somit gemeinsam einen Wellenformgenerator, mittels dessen innerhalb der durch die
Amplitudenauflösung und die Wandlungszeit des Digital/Analog-Wandlers 20 gesetzten
Grenzen Niederspannungssignale A beliebiger Signalform erzeugt werden können, wobei
in dieser Betriebsart die elektronische Recheneinrichtung 21 im wesentlichen als Funktionsspeicher
wirkt und mittels ihres Taktgenerators 25 dem Digital/Analog-Wandler 20 die erforderlichen
Taktimpulse liefert.
[0025] Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, durch geeignetes Betätigen der Tastatur
26 oder durch Zeichnen mit dem Lichtgriffel 28 auf dem Schirm des Datensichtgerätes
27 eine gewünschte Wellenform der Stoßwelle vorzugeben. Ausgehend von der vorgegebenen
gewünschten Wellenform der Stoßwelle errechnet die elektronische Recheneinrichtung
21 unter Berücksichtigung der Übertra gungsfunktion des impulsformenden Netzwerkes
11, der elektro-akustischen Eigenschaften der Stoßwellenquelle 1 und der akustischen
Eigenschaften des Übertragungsmediums, diesbezügliche Daten sind in dem Datenspeicher
24 gespeichert, die zeitliche Folge von Amplitudenwerten eines Niederspannungssignales
A, das zur Erzeugung einer Stoßwelle der gewünschten Wellenform geeignet ist. Die
zeitliche Folge von Amplitudenwerten wird in dem Datenspeicher 24 gespeichert und
jedesmal, wenn eine Stoßwelle erzeugt werden soll, dem Digital/Analog-Wandler 20
des Signalgenerators 10 zugeführt werden. Es besteht somit die Möglichkeit, eine
dem jeweiligen Therapiefall optimal angepaßte Wellenform der Stoßwelle zu realisieren.
[0026] Darüber hinaus bietet der erfindungsgemäße Hochspannungsgenerator 9 die Möglichkeit,
zu überprüfen, inwieweit die Wellenform der erzeugten Stoßwelle mit der vorgegebenen
gewünschten Wellenform der Stoßwelle übereinstimmt. Zu diesem Zweck sind in dem in
der Stoßwellenquelle 1 befindlichen Übertragungsmedium zwei lineare breitbandige Drucksensoren
29 und 30 angeordnet, von denen einer vor der akustischen Sammellinse 5 und einer
hinter dieser angeordnet ist. Die Drucksensoren 29 und 30, von denen jeweils einer
mittels eines Schalters 31 an einen Empfangsverstärker 32 anschaltbar ist, liefern
elektrische Signale, die der Wellenform der erzeugten Stoßwelle entsprechen. Der
Ausgang des Empfangsverstärkers 32 ist mit dem Eingang eines Transienten-Recorders
33 verbunden, der einen Analog/Digital-Wandler 34 und einen Schreib/Lese-Speicher
35 enthält. Die dem Analog/Digital-Wandler 34 zugeführten Signale des Drucksensors
29 bzw. 30 werden mittels des Analog/Digital-Wandlers 34, der seine Taktimpulse von
dem Taktgenerator 25 der elektronischen Recheneinrichtung 21 erhält, in eine zeitliche
Folge von Amplitudenwerten gewandelt, die in dem Schreib/Lese-Speicher 35 gespeichert
wird. Dabei wird der Schreib/Lese-Speicher 35 über einen Daten/Adreß-Bus 36, von dem
nur eine einzige Leitung dargestellt ist, mittels der elektronischen Recheneinrichtung
21 adressiert. Auf eine geeignete Betätigung der Tastatur 26 hin liest die elektronische
Recheneinrichtung 21 die in dem Schreib/Lese-Speicher 35 gespeicherte zeitliche Folge
von Amplitudenwerten, die der Wellenform der erzeugten Stoßwelle entspricht und
führt einen Vergleich mit der gewünschten Wellenform der Stoßwelle aus. Das Ergebnis
des Vergleiches wird mittels des Datensichtgerätes, beispielsweise graphisch, angezeigt.
Dies ist in der Fig. verdeutlicht, indem auf dem Bildschirm des Datensichtgerätes
27 eine z.B. mittels des Lichtgriffels 28 vorgegebene gewünschte Wellenform C der
Stoßwelle ausgezogen und die Wellenform D der erzeugten Stoßwelle strichliert dargestellt
ist. Der behandelnde Arzt kann nun anhand des dargestellten Ergebnisses des Vergleiches
entscheiden, ob die erzeugte Wellenform hinreichend mit der gewünschten übereinstimmt
oder Korrekturen erforderlich sind. Wird eine Korrektur für erforderlich gehalten,
nimmt die elektronische Recheneinrichtung 21 auf eine geeignete Betätigung der Tastatur
26 hin ausgehend von dem Ergebnis des Vergleiches eine Korrektur der dem Digital/Analog-Wandler
20 zuführbaren zeitlichen Folge von Amplitudenwerten vor, die unter Berücksichtigung
der Übertragungsfunktion des impulsformenden Netzwerkes 11, der elektro-akustischen
Eigenschaften der Stoßwellenquelle 1 und der akustischen Eigenschaften des Übertragungsmediums
erfolgt. Dabei kann der Hochspannungsgenerator 9 als "lernendes System" wirken, indem
die elektronische Recheneinrichtung 21 die Resultate vorgenommener Korrekturen auswertet
und eine Korrektur-Strategie entwickelt. In diesem Zusammenhang ist es von wesentlicher
Bedeutung, daß die Taktsignale sowohl für die elektronische Recheneinrichtung 21 als
auch für den Digital/Analog-Wandler 20 und den Analog/Digital-Wandler 34 von dem gleichen
Taktgenerator 25 stammen, so daß die genannten Komponenten synchronisiert sind. Dies
gestattet eine genaue Bestimmung der Laufzeiten der Signale in dem aus dem Hochspannungsgenerator
9 und der Stoßwellenquelle 1 gebildeten System, so daß nicht-lineare akustische
Übertragungseigenschaften des Übertragungsmediums untersucht und korrigiert werden
können.
[0027] Wie bereits erwähnt, ist die Recheneinrichtung 21 in der Lage, dem Signalgenerator
10 die jeweilige zeitliche Folge von Ampli tudenwerten wiederholt zuzuführen, so
daß eine Folge von Stoßwellen erzeugt werden kann. Außerdem besteht die Möglichkeit,
der elektronischen Recheneinrichtung 21 über eine Leitung 37 Triggerimpulse I zuzuleiten,
die in nicht dargestellter Weise aus einer periodischen Körperfunktion, z.B. der Atemtätigkeit,
des Patienten abgeleitet sind, wobei die elektronische Recheneinrichtung 21 jeweils
beim Eintreffen eines Triggerimpulses I dem Signalgenerator 10 die zeitliche Folge
von Amplitudenwerten zuführt, so daß die Erzeugung von Stoßwellen synchron mit der
periodischen Körperfunktion erfolgt.
[0028] Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Hochspannungsgenerators 9 besteht
darin, daß im Gegensatz zum Stand der Technik weder eine Hochspannungsversorgung noch
Hochspannungs-Schalter erforderlich sind. Ein weiterer wesentlicher Vorteil besteht
darin, daß Stoßwellen beliebiger Wellenform erzeugt werden können und die Wellenform
der Stoßwellen optimiert werden kann. Da das mittels des Signalgenerators 10 erzeugte
Niederspannungssignal A mittels der Recheneinrichtung 21 in feinen Zeit- und Amplitudenstufen
variiert werden kann, besteht die Möglichkeit, lineare Verzerrungen im Übertragungsverhalten
des Leistungsverstärkers 12, des Anpaßnetzwerkes 13 und der Stoßwellenquelle 1 sowie
Toleranzen des impulsformenden Netzwerkes 11 bei der Erzeugung der Niederspannungssignale
A zu berücksichtigen bzw. zu kompensieren. Die durch den Signalgenerator 10, den
Leistungsverstärker 12, das impulsformende Netzwerk 11 und das Anpaßnetzwerk 13 gebildete
Übertragungskette wirkt als inverses Filter, das eine maximale Kompression der mittels
des Signalgenerators 10 erzeugten Niederspannungssignale bewirkt, wobei die Übertragungskette
einen elektrischen Eingang, nämlich den Eingang des Leistungsverstärkers 12, und einen
akustischen Ausgang, nämlich das mittels der Stoßwellenquelle 1 erzeugte Schallfeld,
aufweist. Weiterhin besteht anhand der mittels der Drucksensoren 29, 30 und des Transienten-Recorders
33 ermittelbaren Wellenformen der erzeugten Stoßwellen die Möglichkeit, die Wellenformen
der erzeugbaren Stoßwellen mit Hilfe der elektronischen Recheneinrichtung 21 auf
spezielle Ergebnisse hin zu optimieren, mit den Zielen, eine optimale Wirkung der
Therapie zu gewährleisten, Kavitationserscheinungen im Gewebe des Patienten zu unterdrücken
und die Schmerzbelastung des Patienten zu verringern.
[0029] Auch können elektro-akustische Eigenschaften des Stoßwellengenerators 3, akustische
Eigenschaften des Übertragungsmediums und elektrische Eigenschaften des Hochspannungsgenerators
9, welche die Stoßwellenerzeugung ungünstig beeinflussen, weitgehend kompensiert
werden.
1. Hochspannungsgenerator zur Erzeugung eines Hochspannungsimpulses (B) hoher Stromstärke
zum Antrieb einer Stoßwellenquelle (1), welche zur Erzeugung einer Stoßwelle in einem
akustischen Übertragungsmedium dient, dadurch gekennzeichnet, daß der Hochspannungsgenerator einen Signalgenerator (10) zur Erzeugung eines Niederspannungssignales
(A), dessen Energiegehalt zur Erzeugung der Stoßwelle ausreicht, und ein zwischen
den Signalgenerator (10) und die Stoßwellenquelle (1) geschaltetes impulsformendes
Netzwerk (11) aufweist, das eine solche Übertragungsfunktion besitzt, daß es das von
dem Signalgenerator (10) stammenden Niederspannungssignal (A) unter Verkürzung von
dessen Signaldauer in einen zum Antrieb der Stoßwellenquelle (1) geeigneten Hochspannungsimpuls
(B) überführt, dessen Energiegehalt im wesentlichen dem des Niederspannungsimpulses
(A) entspricht.
2. Hochspannungsgenerator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als impulsformendes Netzwerk (11) ein mehrstufiges aus LC-Allpaßnetzwerken (14,
15, 16, 17) gebildetes Filter vorgesehen ist.
3. Hochspannungsgenerator nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das impulsformende Netzwerk (11) eine umschaltbare Übertragungsfunktion aufweist.
4. Hochspannungsgenerator nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Signalgenerator (10) derart ausgebildet ist, daß die Signaldauer und/oder
der Amplitudenverlauf des erzeugten Niederspannungssignales (A) einstellbar sind.
5. Hochspannungsgenerator nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Signalgenerator (10) einen Digital/Analog-Wandler (20) enthält und daß eine
elektronische Recheneinrichtung (21) vorgesehen ist, mittels derer dem Digital/Analog-Wandler
(20) des Siggnalenerators (10) eine zeitliche Folge von der Signaldauer und dem Amplitudenverlauf
des Niederspannungssignales (A) entsprechenden Amplitudenwerten zuführbar ist, die
der Digital/Analog-Wandler (20) in das Niederspannungssignal (A) wandelt.
6. Hochspannungsgenerator nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die elektronische Recheneinrichtung (21) derart ausgebildet ist, daß sie unter
Berücksichtigung der Übertragungsfunktion des impulsformenden Netzwerkes (11), der
elektro-akustischen Eigenschaften der Stoßwellenquelle (1) und der akustischen Eigenschaften
des Übertragungsmediums ausgehend von einer vorgebbaren gewünschten Wellenform (C)
der Stoßwelle die dem Niederspannungssignal (A) entsprechende zeitliche Folge von
Amplitudenwerten errechnet.
7. Hochspannungsgenerator nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein in dem Übertragungsmedium angeordneter breitbandiger, linearer Drucksensor
(29, 30) vorgesehen ist, der ein der Wellenform (D) der erzeugten Stoßwelle entsprechendes
Signal liefert und mit einem Analog/Digital-Wandler (34) verbunden ist, wobei der
Analog/Digital-Wandler (34) eine der Wellenform (D) der erzeugten Stoßwelle entsprechende
zeitliche Folge von Amplitudenwerten abgibt, die der elektronischen Recheneinrichtung
(21) zuführbar ist, die derart ausgebildet ist, daß sie einen Vergleich der erzeugten
Wellenform (D) mit der gewünschten Wellenform (C) der Stoßwelle vornimmt und das Ergebnis
des Vergleiches anzeigt.
8. Hochspannungsgenerator nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die elektronische Recheneinrichtung (21) derart ausgebildet ist, daß sie ausgehend
von dem Ergebnis des Vergleiches im Falle von Abweichungen der Wellenform (D) der
erzeugten Stoßwelle von der gewünschten Wellenform (C) eine Korrektur der dem Digital-Analog-Wandler
(20) zuführbaren zeitlichen Folge von Amplitudenwerten vornimmt.
9. Hochspannungsgenerator nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein Taktgenerator (25) vorgesehen ist, der Taktimpulse für die elektronische
Recheneinrichtung (21), den Digital/Analog-Wandler (20) und Analog/Digital-Wandler
(34) erzeugt.
10. Hochspannungsgenerator nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen das impulsformende Netzwerk (11) und die Stoßwellenquelle (1) ein im
wesentlichen verlustloses Anpaßnetzwerk (13) zur breitbandigen impedanzmäßigen Anpassung
des impulsformenden Netzwerkes (11) an die Stoßwellenquelle (1) geschaltet ist.
11. Verfahren zur Erzeugung eines Hochspannungsimpulses (B) hoher Stromstärke zum
Antrieb einer Stoßwellenquelle (1), welche zur Erzeugung einer Stoßwelle in einem
akustischen Übertragungsmedium dient, dadurch gekennzeichnet, daß ein Niederspannungssignal (A) erzeugt wird, dessen Energiegehalt zur Erzeugung
einer Stoßwelle ausreicht, und das Niederspannungssignal (A) unter Verkürzung seiner
Signaldauer in einen zum Antrieb der Stoßwellenquelle (1) geeigneten Hochspannungsimpuls
(B) überführt wird, dessen Energiegehalt im wesentlichen dem des Niederspannungssignales
(A) entspricht.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Niederspannungssignal (A) mittels eines impulsformenden Netzwerkes (11) in
den Hochspannungsimpuls (B) überführt wird und daß ausgehend von einer vorgegebenen
Wellenform der Stoßwelle die Signaldauer und der Amplitudenverlauf des Niederspannungssignales
(A) unter Berücksichtigung der Übertragungsfunktion des impulsformenden Netzwerkes
(11), der elektro-akustischen Eigenschaften der Stoßwellenquelle (1) und der akustischen
Eigenschaften des akustischen Übertragungsmediums derart gewählt werden, daß die Stoßwellenquelle
(1) mittels des erzeugten Hochspannungsimpulses (B) zur Erzeugung einer Stoßwelle
der gewünschten Wellenform angetrieben wird.