[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Koffer gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
[0002] Derartige Koffer, die beispielsweise Platten aus Aluminium bzw. aluminiumkaschierte
Holzplatten verwenden und dann unter dem Begriff Aluminiumkoffer bekannt sind, dienen
beispielsweise der Aufnahme hochwertiger Geräte, wie Foto- oder Videoausrüstungen.
Im Gegensatz zu den ebenfalls erhältlichen weicheren Tragetaschen sollen sie in erster
Linie einen robusten Schutz für die hochwertigen und teuren Geräte darstellen.
[0003] Derartige Koffer weisen drei Ebenen auf, in denen die Profilleisten verlaufen, welche
einen Rahmen für die einzelnen Platten bilden. Dieses Ebenen werden zum einen durch
die beiden Außenprofile gebildet, welche um den Boden bzw. Deckel des Koffers verlaufen
als oberste bzw. unterste der drei Ebenen, sowie durch zwei Mittelprofile, welche
die mittlere Ebene bilden und bei geschlossenem Koffer anein ander angrenzen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem gattungsgemäßen Koffer die Stabilität
zu verbessern.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch einteilig umlaufende Mittelprofile, die im Bereich
der Kofferkanten gerundet verlaufen.
[0006] Durch diese Ausbildung wird eine wesentlich größere Stabilität des Koffers erreicht
als bei der Verwendung von jeweils vier einzelnen Profilabschnitten zur Bildung eines
Mittelprofils, wobei die vier einzelnen Profilabschnitte jeweils durch Kantenverstärker
miteinander verbunden werden. Das einteilig umlaufende Mittelprofil mit gerundeten
Kanten ist weiterhin auch stabiler als ein einteilig umlaufendes Mittelprofil, bei
welchem die Kanten eckig ausgebildet sind, da bei dieser starken Verformung der Werkstoff
des Mittelprofils gefügemäßig stark belastet wird und dementsprechend wenig Belastungsreserven
aufweist.
[0007] Zudem weisen die Profilleisten der Mittelprofile üblicherweise eine gewisse Dicke
auf, so daß diese Profilleisten nicht ohne weiteres um 90
o geknickt werden können. Entsprechend wird bei derartigen Profilleisten eine Ausnehmung
zum späteren Kofferinneren hin vorgesehen, so daß das Profilmaterial im Bereich des
späteren Knicks auf ein Mindestmaß verringert wird und an dieser Stelle geknickt werden
kann. Durch diese Maßnahme wird jedoch eine weitere Schwächung des Profils im Eckbereich
bewirkt.
[0008] Aus diesem Grunde kann es vorteilhaft sein, Ausnehmungen auch zum Herstellen der
gerundeten Kofferkante im Bereich der Mittelprofile vorzusehen, wobei jedoch durch
die Rundung des Profils ein größerer zum Kofferinneren weisender Freiraum geschaffen
wird, den ein spezieller Einsatz ausfüllen kann, so daß hier im Gegensatz zu den geknickten
Mittel profilen ein Ausgleich für die Querschnittsverringerung erfolgen kann.
[0009] Darüber hinaus kann es vorteilhaft sein, die acht Kofferecken aus speziellen Formteilen
auszubilden, welche die Außenprofile sowie die senkrechten Profilleisten mit Hilfe
von Zapfverbindungen festlegen und dadurch eine gute Stabilität und sicheren Sitz
der einzelnen Profilelemente an der Kofferecke gewährleisten. Unterstützt wird die
Stabilität insbesondere der längeren Profilteile, nämlich der Außenprofile dadurch,
daß eine derartige Kofferecke diese Außenprofile zu einem gewissen Teil überdeckt.
[0010] Durch eine Ausführung der Außenprofile als winklig gekantete und nicht gerundet verlaufende
Profile wird eine zusätzliche Stabilität dieser Profile erreicht und darüber hinaus
dem Koffer ein eleganteres und flacheres Aussehen verliehen als bei der Verwendung
von gerundeten Außenprofilen.
[0011] Ein vorteilhaftes Erscheinungsbild und insbesondere gute Reinigungsmöglichkeiten
bieten Kappen, welche innen in die acht Kofferecken eingesetzt sind, um dort, wo jeweils
Profilelemente aneinander anstoßen, keine schlecht erreichbaren Kanten oder Mulden
entstehen zu lassen.
[0012] Schließlich kann die Stabilität des gesamten Koffers dadurch gesteigert werden, daß
die einzelnen Bauteile des Koffers miteinander verklebt werden.
[0013] Anhand der Zeichnungen wird ein erfindungsgemäßer Koffer dargestellt. Dabei zeigt
Fig. 1 eine schaubildliche Gesamtansicht des Koffers,
Fig. 2 eine Kofferkante vom Kofferinneren her gesehen und
Fig. 3 die Kofferkante von Fig. 2, wobei die einzelnen Bauteile auseinandergezogen
dargestellt sind.
[0014] In Fig. 1 ist erkennbar, daß der Koffer aus einzelnen geraden Platten besteht, nämlich
aus einer Deckelplatte 1, der eine gleichartige jedoch nicht dargestellte Bodenplatte
gegenüberliegend zugeordnet ist. Weiterhin aus einer Frontplatte 2, die einen oberen
Abschnitt 2a und einen unteren Abschnitt 2b aufweist und der gleichartige Rückenplatten
zugeordnet sind. Schließlich weist der Koffer zwei Seitenplatten 3 auf, von denen
eine dargestellt ist, deren oberer Abschnitt mit 3a und deren unterer Abschnitt
mit 3b bezeichnet sind.
[0015] Die Platten 1, 2 und 3 des Koffers sind durch Profilleisten miteinander verbunden,
wobei an die Deckelplatte 1 sowie die nicht dargestellte Bodenplatte jeweils Außenprofile
4 angrenzen, während in der Mitte des Koffers zwei Mittelprofile 5 aneinander anstoßen,
welche die beiden Halbschalen des Koffers einfassen.
[0016] Neben diesen waagerecht verlaufenden Profilen 4 und 5 werden die Platten 1 bis 3
des Koffers weiterhin durch senkrechte Profilleisten 6 verbunden, die jeweils senkrecht
zwischen zwei übereinanderliegenden Kofferecken verlaufen.
[0017] Im Bereich der Kofferecken werden die jeweils zwei Elemente des Außenprofils 4 mit
der senkrechten Profilleiste 6 durch Kofferecken 7 verbunden, die als einteilige Kunststofformteile
ausgebildet sind und die die Elemente des Außenprofils 4 teilweise überdecken. An
die Kofferecken 7 sind nach oben bzw. nach unten weisend Hocken 8 angeformt, wobei
sich die Nocken 8 jeweils nur über die Hälfte der Ober- bzw. Unterseite einer Kofferecke
7 erstrecken. Aufgrund dieser Ausbildung und aufgrund der unterschiedlichen Ausrichtung
der Nocken 8 an den nach oben bzw. den nach unten gerichteten Kofferecken 7 wird eine
Stapelbarkeit mehrerer Koffer übereinander bewirkt, bei der die Nocken 8 verschiedener
Koffer ein Verrutschen der einzelnen übereinandergestapel ten Koffer erschweren oder
verhindern.
[0018] In Fig. 2 ist eine Kante des Koffers von Fig. 1 näher bezeichnet, wobei die Bodenplatte
sowie die unteren Abschnitte 2a der Frontplatte 2 sowie 3a der Seitenplatte 3 nicht
dargestellt sind. Die senkrechte Profilleiste 6 bildet die Kofferkante und nimmt an
ihrem oberen Ende einen einteiligen Einsatz 9 auf, welcher wiederum den gerundeten
Bereich des Mittelprofils 5 festlegt. Dieser gerundete Bereich des Mittelprofils
5 weist eine Ausnehmung auf, so daß von dem im wesentlichen H-förmigen Profilquerschnitt
im Bereich der Kofferkante lediglich die nach außen gerichtete Wand stehen bleibt.
[0019] Durch den sanft gerundeten Verlauf dieser Kante ist das Gefüge des Profilmaterials
in diesem Biegebereich nicht so stark belastet wie es beispielsweise beim Knicken
eines solchen Profils um 90
o der Fall wäre. Weiterhin füllt der Einsatz 9 den entfernten Querschnittsteil des
Mittelprofils 5 aus und legt darüber hinaus die beiden Enden, an denen der Querschnitt
noch H-förmig ist, durch eine Zapfenverbindung fest, so daß ,in diesem Kantenbereich
die Stabilität der das Mittelprofil 5 bildende Profilleiste kaum verringert oder
beeinträchtigt wird.
[0020] Insbesondere aus Fig. 3 ist die Ausbildung von Zapfen 10 und 11 deutlich erkennbar,
mit denen sich der Einsatz 9 in das Mittelprofil 5 erstreckt sowie in die senkrechte
Profilleiste 6. Der Zapfen 11 ist dabei dreiteilig ausgebildet, um sich einerseits
in den mittleren Kanal und andererseits in die beiden äußeren Nuten der Profilleiste
6 erstrecken zu können.
[0021] Die Kofferecke 7 weist Zapfen auf, die den Zapfen 11 des Einsatzes 9 ähnlich sind
und ebenfalls dazu dienen, die senkrechte Profilleiste 6 festzulegen. Weiterhin weist
die Kofferecke 7 Zapfen 12 auf, auf welche die Elemente des Außenprofils 4 gesteckt
werden. Zur Vergrößerung der Stabilität sind diese Zapfen 12 im Abstand von einer
Außenfläche 14 der Kofferecke 7 angeordnet, so daß die Außenprofile 4 nicht nur auf
den Zapfen 12 festgelegt werden, sondern auch zwischen den Zapfen 12 und der Außenfläche
14. Durch diese Anordnung wird das optische Erscheinungsbild insofern verbessert,
als ein stets sauberer und fugenloser Anschluß der Außenprofile 4 an die Kofferecken
7 erzielt wird.
[0022] Um bei einem zusammengefügten Verbund der in Fig. 3 dargestellten einzelnen Elemente
nicht im Bereich der Kofferecke 7 eine schlecht zugängliche Mulde zu schaffen, wird
diese Mulde durch eine Kappe 15 abgedeckt, so daß, wie insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich
ist, ein bündiger Abschluß und Anschluß der einzelnen Profilelemente im Bereich der
Kofferecke 7 erreicht wird. Somit wird verhindert, daß im Bereich der Kofferecke 7
die senkrechte Profilleiste 6 und das Außenprofil 4 scharfkantige Möglichkeiten zur
Beschädigung der Geräte im Kofferinnern schaffen, daß die Reinigung in dieser Ecke
erschwert wird oder auch daß Kleinteile wie Schrauben od. dgl. in einer derartigen
Mulde unerreichbar verschwinden.
[0023] Dem dargestellten und beschriebenen Koffer verleiht das durchlaufende Mittelprofil
5 eine sehr gute Stabilität, die weiterhin dadurch gesteigert werden kann, daß die
Zapfen 10, 11 und 12 so bemessen sind, daß sie die zugehörigen Profilelemente leicht
klemmend festlegen, so daß dadurch ein sicherer Verbund der einzelnen Rahmenteile
untereinander bewirkt wird. Die später in dem Rahmen festgelegten Platten 1, 2 und
3 bewirken eine weitere Verstärkung der Stabilität des Koffers. Zusätzlich können
die einzelnen Rahmenteile miteinander oder mit den Platten verklebt werden, was insbesondere
bei größeren Koffern einen weiteren Stabilitätsgewinn bewirkt .
[0024] Die Außenprofile 4 weisen, wie insbesondere auch aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich
ist, einen winkligen Querschnitt auf, so daß die Stabilität gegenüber runden Querschnitten
verbessert wird. Darüber hinaus wirkt der Koffer insgesamt (Fig. 1) flacher und weniger
bauchig als ein Koffer mit gleichen Abmes sungen, jedoch runden Außenprofilen.
1. Koffer aus mehreren Einzelplatten, die durch Profilleisten zu zwei Halbschalen
verbunden sind, wobei die Profilleisten jeder Halbschale ein Außen- und ein Mittelprofil
bilden, gekennzeichnet durch einteilig umlaufende Mittelprofile (5), die im Bereich der Kofferkanten gerundet
verlaufen.
2. Koffer nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch zum Kofferinnern weisende Ausnehmungen in den Mittelprofilen (5) im Bereich der Kofferkanten,
wobei diese Ausnehmungen Einsätze (9) aufnehmen, die jeweils mit den angrenzenden
Querschnitten eines Mittelprofils sowie mit einer senkrechten Profilleiste (6) verbunden
sind.
3. Koffer nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch aus separaten Formteilen gebildete Kofferecken (7), wobei die Kofferecken (7) durch
Zapfverbindungen mit den Außenprofilen (4) und den senkrechten Profilleisten (6) verbunden
sind und wobei die Kofferecken (7) die Außenprofile (4) teilweise überdecken.
4. Koffer nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch im Querschnitt winklige Profilleisten in den Außenprofilen (4).
5. Koffer nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch Kappen (15), welche innen in die Kofferecken (7) eingesetzt sind und bündig an die
zum Kofferinneren gerichteten Oberflächen der Außenprofile (4) und der senkrechten
Profilleisten (6) anschließen.
6. Koffer nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch miteinander verklebte einzelne Elemente (Platten (1, 2, 3), Außen- (4) und Mittelprofile
(5), senkrechte Profil leisten (6), Kofferecken (7), Einsätze (9), Kappen (15)) des
Koffers.
7. Koffer nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch Hocken (8), die an den Kofferecken (7) angeformt sind und sich über die Hälfte der
Ober- bzw. Unterseite einer Kofferecke (7) erstrecken.