(19)
(11) EP 0 359 903 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.03.1990  Patentblatt  1990/13

(21) Anmeldenummer: 89108243.0

(22) Anmeldetag:  08.05.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5A45C 5/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 17.09.1988 DE 3831655

(71) Anmelder: BWH- KOFFER-, HANDELS- UND VERMÖGENSVERWALTUNGSGESELLSCHAFT M.B.H. & CO. KG
D-48477 Hörstel (DE)

(72) Erfinder:
  • Wriedt, Karl-Heinz
    D-4440 Rheine 1 (DE)
  • Förder, Peter
    D-4440 Rheine 1 (DE)

(74) Vertreter: Habbel, Hans-Georg, Dipl.-Ing. 
Postfach 34 29
D-48019 Münster
D-48019 Münster (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Koffer


    (57) Aluminiumkoffer oder ähnliche Koffer, die aus mehreren Platten und einem aus Profilelemen­ten zusammengesetzten Rahmen bestehen, dienen vielfach zum Transport und zur Aufbewahrung teurer Geräte. Die Profilelemente des Rahmens bilden dabei zwei Außenprofile sowie zwei Mittelprofile aus. Außen- und Mittelprofile sind miteinander durch senkrechte Profil­leisten verbunden sind. Die Erfindung soll die Stabilität eines derartigen Koffers verbessern.
    Die Erfindung schlägt vor, die Mittelprofile (5) aus ununterbrochenen und durchlaufenden Pro­filleisten (6) herzustellen, wobei diese Mittel­profile (5) im Bereich der Kofferkanten gerundet verlaufen, wobei Einsätze (9) eine Schwächung der Mittelprofile (5) im Bereich der Kofferkan­ten vermeiden können. Weiterhin kann die Stabilität dadurch gesteigert werden, daß die einzelnen Profilelemente mittels Zapfen­verbindungen (10, 11) an Verbindungselemente an­schließen, welche die einzelnen Profilele­mente untereinander verbinden. Schließlich können die Außenprofile (4) vorteilhaft aus wink­ligen Profilleisten gebildet werden, und die einzelnen Elemente des Koffers können mitein­ander verklebt werden, so daß auch hierdurch ein äußerst stabiler Verbund erreicht wird.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Koffer gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches.

    [0002] Derartige Koffer, die beispielsweise Platten aus Aluminium bzw. aluminiumkaschierte Holzplatten ver­wenden und dann unter dem Begriff Aluminiumkoffer bekannt sind, dienen beispielsweise der Aufnahme hochwertiger Geräte, wie Foto- oder Videoausrüstun­gen. Im Gegensatz zu den ebenfalls erhältlichen weicheren Tragetaschen sollen sie in erster Linie einen robusten Schutz für die hochwertigen und teuren Geräte darstellen.

    [0003] Derartige Koffer weisen drei Ebenen auf, in denen die Profilleisten verlaufen, welche einen Rahmen für die einzelnen Platten bilden. Dieses Ebenen werden zum einen durch die beiden Außenprofile gebildet, welche um den Boden bzw. Deckel des Koffers verlau­fen als oberste bzw. unterste der drei Ebenen, so­wie durch zwei Mittelprofile, welche die mittlere Ebene bilden und bei geschlossenem Koffer anein­ ander angrenzen.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem gattungsgemäßen Koffer die Stabilität zu verbessern.

    [0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch einteilig umlaufende Mittelprofile, die im Bereich der Kofferkanten gerun­det verlaufen.

    [0006] Durch diese Ausbildung wird eine wesentlich größere Stabilität des Koffers erreicht als bei der Verwen­dung von jeweils vier einzelnen Profilabschnitten zur Bildung eines Mittelprofils, wobei die vier ein­zelnen Profilabschnitte jeweils durch Kantenver­stärker miteinander verbunden werden. Das einteilig umlaufende Mittelprofil mit gerundeten Kanten ist weiterhin auch stabiler als ein einteilig umlaufen­des Mittelprofil, bei welchem die Kanten eckig aus­gebildet sind, da bei dieser starken Verformung der Werkstoff des Mittelprofils gefügemäßig stark be­lastet wird und dementsprechend wenig Belastungs­reserven aufweist.

    [0007] Zudem weisen die Profilleisten der Mittelprofile üblicherweise eine gewisse Dicke auf, so daß diese Profilleisten nicht ohne weiteres um 90o geknickt werden können. Entsprechend wird bei derartigen Profilleisten eine Ausnehmung zum späteren Koffer­inneren hin vorgesehen, so daß das Profilmaterial im Bereich des späteren Knicks auf ein Mindestmaß verringert wird und an dieser Stelle geknickt werden kann. Durch diese Maßnahme wird jedoch eine weitere Schwächung des Profils im Eckbereich be­wirkt.

    [0008] Aus diesem Grunde kann es vorteilhaft sein, Aus­nehmungen auch zum Herstellen der gerundeten Koffer­kante im Bereich der Mittelprofile vorzusehen, wobei jedoch durch die Rundung des Profils ein größerer zum Kofferinneren weisender Freiraum geschaffen wird, den ein spezieller Einsatz ausfüllen kann, so daß hier im Gegensatz zu den geknickten Mittel pro­filen ein Ausgleich für die Querschnittsverringe­rung erfolgen kann.

    [0009] Darüber hinaus kann es vorteilhaft sein, die acht Kofferecken aus speziellen Formteilen auszubilden, welche die Außenprofile sowie die senkrechten Pro­filleisten mit Hilfe von Zapfverbindungen festlegen und dadurch eine gute Stabilität und sicheren Sitz der einzelnen Profilelemente an der Kofferecke ge­währleisten. Unterstützt wird die Stabilität insbe­sondere der längeren Profilteile, nämlich der Außen­profile dadurch, daß eine derartige Kofferecke diese Außenprofile zu einem gewissen Teil überdeckt.

    [0010] Durch eine Ausführung der Außenprofile als winklig gekantete und nicht gerundet verlaufende Profile wird eine zusätzliche Stabilität dieser Profile erreicht und darüber hinaus dem Koffer ein eleganteres und flacheres Aussehen verliehen als bei der Verwendung von gerundeten Außenprofilen.

    [0011] Ein vorteilhaftes Erscheinungsbild und insbesondere gute Reinigungsmöglichkeiten bieten Kappen, welche innen in die acht Kofferecken eingesetzt sind, um dort, wo jeweils Profilelemente aneinander anstoßen, keine schlecht erreichbaren Kanten oder Mulden ent­stehen zu lassen.

    [0012] Schließlich kann die Stabilität des gesamten Koffers dadurch gesteigert werden, daß die einzelnen Bau­teile des Koffers miteinander verklebt werden.

    [0013] Anhand der Zeichnungen wird ein erfindungsgemäßer Koffer dargestellt. Dabei zeigt

    Fig. 1 eine schaubildliche Gesamtansicht des Koffers,

    Fig. 2 eine Kofferkante vom Kofferinneren her gesehen und

    Fig. 3 die Kofferkante von Fig. 2, wobei die einzelnen Bauteile auseinandergezogen dargestellt sind.



    [0014] In Fig. 1 ist erkennbar, daß der Koffer aus einzel­nen geraden Platten besteht, nämlich aus einer Deckelplatte 1, der eine gleichartige jedoch nicht dargestellte Bodenplatte gegenüberliegend zugeordnet ist. Weiterhin aus einer Frontplatte 2, die einen oberen Abschnitt 2a und einen unteren Abschnitt 2b aufweist und der gleichartige Rückenplatten zugeord­net sind. Schließlich weist der Koffer zwei Seiten­platten 3 auf, von denen eine dargestellt ist, de­ren oberer Abschnitt mit 3a und deren unterer Ab­schnitt mit 3b bezeichnet sind.

    [0015] Die Platten 1, 2 und 3 des Koffers sind durch Profilleisten miteinander verbunden, wobei an die Deckelplatte 1 sowie die nicht dargestellte Boden­platte jeweils Außenprofile 4 angrenzen, während in der Mitte des Koffers zwei Mittelprofile 5 anein­ander anstoßen, welche die beiden Halbschalen des Koffers einfassen.

    [0016] Neben diesen waagerecht verlaufenden Profilen 4 und 5 werden die Platten 1 bis 3 des Koffers weiterhin durch senkrechte Profilleisten 6 verbunden, die je­weils senkrecht zwischen zwei übereinanderliegenden Kofferecken verlaufen.

    [0017] Im Bereich der Kofferecken werden die jeweils zwei Elemente des Außenprofils 4 mit der senkrechten Profilleiste 6 durch Kofferecken 7 verbunden, die als einteilige Kunststofformteile ausgebildet sind und die die Elemente des Außenprofils 4 teilweise überdecken. An die Kofferecken 7 sind nach oben bzw. nach unten weisend Hocken 8 angeformt, wobei sich die Nocken 8 jeweils nur über die Hälfte der Ober- bzw. Unterseite einer Kofferecke 7 erstrecken. Auf­grund dieser Ausbildung und aufgrund der unter­schiedlichen Ausrichtung der Nocken 8 an den nach oben bzw. den nach unten gerichteten Kofferecken 7 wird eine Stapelbarkeit mehrerer Koffer überein­ander bewirkt, bei der die Nocken 8 verschiedener Koffer ein Verrutschen der einzelnen übereinander­gestapel ten Koffer erschweren oder verhindern.

    [0018] In Fig. 2 ist eine Kante des Koffers von Fig. 1 näher bezeichnet, wobei die Bodenplatte sowie die unteren Abschnitte 2a der Frontplatte 2 sowie 3a der Seitenplatte 3 nicht dargestellt sind. Die senkrechte Profilleiste 6 bildet die Kofferkante und nimmt an ihrem oberen Ende einen einteiligen Einsatz 9 auf, welcher wiederum den gerundeten Bereich des Mittel­profils 5 festlegt. Dieser gerundete Bereich des Mittelprofils 5 weist eine Ausnehmung auf, so daß von dem im wesentlichen H-förmigen Profilquer­schnitt im Bereich der Kofferkante lediglich die nach außen gerichtete Wand stehen bleibt.

    [0019] Durch den sanft gerundeten Verlauf dieser Kante ist das Gefüge des Profilmaterials in diesem Biegebe­reich nicht so stark belastet wie es beispielsweise beim Knicken eines solchen Profils um 90o der Fall wäre. Weiterhin füllt der Einsatz 9 den entfernten Querschnittsteil des Mittelprofils 5 aus und legt darüber hinaus die beiden Enden, an denen der Quer­schnitt noch H-förmig ist, durch eine Zapfenver­bindung fest, so daß ,in diesem Kantenbereich die Stabilität der das Mittelprofil 5 bildende Profil­leiste kaum verringert oder beeinträchtigt wird.

    [0020] Insbesondere aus Fig. 3 ist die Ausbildung von Zapfen 10 und 11 deutlich erkennbar, mit denen sich der Einsatz 9 in das Mittelprofil 5 erstreckt sowie in die senkrechte Profilleiste 6. Der Zapfen 11 ist dabei dreiteilig ausgebildet, um sich einerseits in den mittleren Kanal und andererseits in die beiden äußeren Nuten der Profilleiste 6 erstrecken zu können.

    [0021] Die Kofferecke 7 weist Zapfen auf, die den Zapfen 11 des Einsatzes 9 ähnlich sind und ebenfalls dazu dienen, die senkrechte Profilleiste 6 festzulegen. Weiterhin weist die Kofferecke 7 Zapfen 12 auf, auf welche die Elemente des Außenprofils 4 gesteckt werden. Zur Vergrößerung der Stabilität sind diese Zapfen 12 im Abstand von einer Außenfläche 14 der Kofferecke 7 angeordnet, so daß die Außenprofile 4 nicht nur auf den Zapfen 12 festgelegt werden, son­dern auch zwischen den Zapfen 12 und der Außen­fläche 14. Durch diese Anordnung wird das optische Erscheinungsbild insofern verbessert, als ein stets sauberer und fugenloser Anschluß der Außenprofile 4 an die Kofferecken 7 erzielt wird.

    [0022] Um bei einem zusammengefügten Verbund der in Fig. 3 dargestellten einzelnen Elemente nicht im Bereich der Kofferecke 7 eine schlecht zugängliche Mulde zu schaffen, wird diese Mulde durch eine Kappe 15 abge­deckt, so daß, wie insbesondere aus Fig. 2 ersicht­lich ist, ein bündiger Abschluß und Anschluß der einzelnen Profilelemente im Bereich der Kofferecke 7 erreicht wird. Somit wird verhindert, daß im Bereich der Kofferecke 7 die senkrechte Profilleiste 6 und das Außenprofil 4 scharfkantige Möglichkeiten zur Beschädigung der Geräte im Kofferinnern schaffen, daß die Reinigung in dieser Ecke erschwert wird oder auch daß Kleinteile wie Schrauben od. dgl. in einer derartigen Mulde unerreichbar verschwinden.

    [0023] Dem dargestellten und beschriebenen Koffer verleiht das durchlaufende Mittelprofil 5 eine sehr gute Stabilität, die weiterhin dadurch gesteigert werden kann, daß die Zapfen 10, 11 und 12 so bemessen sind, daß sie die zugehörigen Profilelemente leicht klem­mend festlegen, so daß dadurch ein sicherer Verbund der einzelnen Rahmenteile untereinander bewirkt wird. Die später in dem Rahmen festgelegten Platten 1, 2 und 3 bewirken eine weitere Verstärkung der Stabilität des Koffers. Zusätzlich können die ein­zelnen Rahmenteile miteinander oder mit den Platten verklebt werden, was insbesondere bei größeren Kof­fern einen weiteren Stabilitätsgewinn bewirkt .

    [0024] Die Außenprofile 4 weisen, wie insbesondere auch aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich ist, einen winkligen Querschnitt auf, so daß die Stabilität gegenüber runden Querschnitten verbessert wird. Darüber hin­aus wirkt der Koffer insgesamt (Fig. 1) flacher und weniger bauchig als ein Koffer mit gleichen Abmes­ sungen, jedoch runden Außenprofilen.


    Ansprüche

    1. Koffer aus mehreren Einzelplatten, die durch Profilleisten zu zwei Halbschalen verbunden sind, wobei die Profilleisten jeder Halb­schale ein Außen- und ein Mittelprofil bil­den, gekennzeichnet durch einteilig umlaufen­de Mittelprofile (5), die im Bereich der Kof­ferkanten gerundet verlaufen.
     
    2. Koffer nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch zum Kofferinnern weisende Ausnehmungen in den Mittelprofilen (5) im Bereich der Kofferkan­ten, wobei diese Ausnehmungen Einsätze (9) aufnehmen, die jeweils mit den angrenzenden Querschnitten eines Mittelprofils sowie mit einer senkrechten Profilleiste (6) verbunden sind.
     
    3. Koffer nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch aus separaten Formteilen gebildete Kof­ferecken (7), wobei die Kofferecken (7) durch Zapfverbindungen mit den Außenprofilen (4) und den senkrechten Profilleisten (6) verbunden sind und wobei die Kofferecken (7) die Außenprofile (4) teilweise überdecken.
     
    4. Koffer nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch im Querschnitt winklige Profilleisten in den Außenprofilen (4).
     
    5. Koffer nach einem oder mehreren der vorher­gehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch Kappen (15), welche innen in die Kofferecken (7) eingesetzt sind und bündig an die zum Kofferinneren gerichteten Oberflächen der Außenprofile (4) und der senkrechten Pro­filleisten (6) anschließen.
     
    6. Koffer nach einem oder mehreren der vorher­gehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch mit­einander verklebte einzelne Elemente (Plat­ten (1, 2, 3), Außen- (4) und Mittelprofile (5), senkrechte Profil leisten (6), Koffer­ecken (7), Einsätze (9), Kappen (15)) des Koffers.
     
    7. Koffer nach einem oder mehreren der vorher­gehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch Hocken (8), die an den Kofferecken (7) ange­formt sind und sich über die Hälfte der Ober- bzw. Unterseite einer Kofferecke (7) er­strecken.
     




    Zeichnung