(19)
(11) EP 0 359 973 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.03.1990  Patentblatt  1990/13

(21) Anmeldenummer: 89114694.6

(22) Anmeldetag:  09.08.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B25C 1/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB

(30) Priorität: 20.09.1988 DE 3831864

(71) Anmelder: ITW Befestigungssysteme GmbH
D-65795 Hattersheim-Eddersheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Schäfer, Manfred, Dipl.-Ing. KEIL & Schaafhausen
    D-6000 Frankfurt am Main (DE)
  • Schumann, Kurt c/o KEIL & Schaafhausen
    D-6000 Frankfurt am Main (DE)
  • Tacke, Horst c/o KEIL & Schaafhausen
    D-6000 Frankfurt am Main (DE)

(74) Vertreter: Keil, Rainer A., Dipl.-Phys. Dr. et al
KEIL & SCHAAFHAUSEN Patentanwälte Eysseneckstrasse 31
D-60322 Frankfurt am Main
D-60322 Frankfurt am Main (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Ringförmiger Prellpuffer für Befestigungsmittel-Eintreibgeräte


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf einen ringförmigen Prellpuffer (1) aus elastischem Material für Befestigungsmittel-Eintreibgeräte mit zentraler Durchgangsöffnung (2) sowie mit axialen oder im we­sentlichen axialen, vorzugsweise auf einem Lochkreis angeordne­ten, Bohrungen (3) mit vorzugsweise kreisförmigem Querschnitt in seinem Mantelbereich (11). Zur Vergrößerung der Lebensdauer ist vorgesehen, daß wenigstens von einer oder mehreren der Bohrun­gen (3) aus je mindestens ein Schlitz (6) in Richtung der Mantelinnen­fläche (4) oder der Mantelaußenfläche (5) verläuft.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen ringförmigen Prellpuffer aus elastischem Material für Befestigungsmittel-Eintreibgeräte mit zentraler Durchgangsöffnung sowie mit axialen oder im wesent­lichen axialen vorzugsweise auf einem Lochkreis angeordneten Bohrungen mit vorzugsweise kreisförmigem Querschnitt in seinem Mantelbereich.

    [0002] Solche Prellpuffer werden insbesondere in pneumatisch betätig­baren Befestigungsmittel-Eintreibmaschinen, z.B. Nageleintreib­geräten, verwendet, um den Schlagkolben des Eintreibwerkzeuges abzubremsen und gleichzeitig den bei jedem Arbeitszyklus ent­stehenden Impulsschall zu vermindern.

    [0003] Bei bekannten Prellpuffern dieser Art (vgl. DE 25 10 858 C2) erfolgt die Energievernichtung durch Volumenkompression des Prellpuffers in axialer Richtung. Dies wirkt sich wegen Ma­terialermüdung nachteilig auf die Lebensdauer des Prellpuffers aus.

    [0004] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Prellpuffer der gattungs­gemäßen Art zu schaffen, der eine größere Lebensdauer als die bereits bekannten hat.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch ge­löst, daß wenigstens von einer oder mehreren der Bohrungen aus je mindestens ein Schlitz in Richtung der Mantelinnenfläche oder der Mantelaußenfläche verläuft.

    [0006] Aufgrund des Vorhandenseins der Schlitze findet bei axialer Beanspruchung des Prellpuffers durch den Schlagkolben des Be­ festigungsmittel-Eintreibgerätes eine Ausweichbewegung des elastischen Materials statt, was zu einer überraschenden Er­höhung der Lebensdauer führt.

    [0007] Eine bevorzugte Ausführungsform des Prellpuffers sieht vor, daß die Schlitze abwechselnd in Richtung der Mantelinnen- oder Mantelaußenfläche verlaufen. Auf diese Weise wird eine gleich­mäßige Belastung des Prellpuffers erreicht.

    [0008] Für die Herstellung der Schlitze und die Ausweichmöglichkeit des elastischen Materials und damit die Lebensdauer ist es ferner günstig, daß die Schlitze sich in die Mantelinnen- oder Mantelaußenfläche öffnen.

    [0009] Herstellungstechnisch ist es vorteilhaft, daß die Schlitze sich über die gesamte oder im wesentlichen gesamte axiale Länge der Bohrungen erstrecken, da hiermit auch eine ausgezeichnete Flexibilität des Prellpuffers erreicht wird.

    [0010] Um sicherzustellen, daß bei Belastung des Prellpuffers eine gleichmäßige Beanspruchung des elastischen Materials erfolgt, ist vorgesehen, daß die Schlitze radial oder im wesentlichen radial verlaufen.

    [0011] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht zum gleichen Zweck vor, daß die Bohrungen jeweils den gleichen Abstand zueinander haben.

    [0012] Zweckmäßigerweise beträgt das Verhältnis des Durchmessers einer Bohrung zur Breite eines Schlitzes etwa 2:1, so daß der Prell­puffer noch über eine ausreichende Stabilität verfügt.

    [0013] Die mit sich in die Mantelinnenfläche öffnenden Schlitze ausge­statteten Bohrungen münden in sich in den oberen Bereich der Mantelfläche öffnende Aussparungen. Diese Ausführungsform er­leichtert die Herstellung der Bohrungen mit Schlitzen.

    [0014] Um das Auflaufen und Eindringen eines kegelförmigen Ansatzes des Schlagkolbens des Befestigungsmittel-Eintreibgerätes in die Durchgangsöffnung zu erleichtern, ist die obere Innenkante der Durchgangsöffnung abgerundet. Hierdurch wird der obere Bereich des elastischen Materials etwas aufgespreizt, was aufgrund der Schlitze leicht möglich ist.

    [0015] Es ist zweckmäßig, daß die Aufschlag- und/oder die Aufstand­fläche flach sind, sowie parallel zueinander und senkrecht zur Mittelachse verlaufen. Hiermit wird erreicht, daß beim Auf­treffen des Schlagkolbens des Eintreibwerkzeuges eine gleich­mäßige Belastung des Prellpuffers erfolgt.

    [0016] Die sich in die Mantelinnenfläche öffnenden Schlitze an ihrem oberen Ende münden vorteilhafterweise in die Aufschlagfläche. Gleiches gilt für die sich in die Mantelaußenfläche öffnenden Schlitze.

    [0017] Da beim Auftreffen des Schlagkolbens zunächst der obere Bereich stark belastet wird und somit dem elastischen Material die Mög­lichkeit geboten werden soll, eine radiale Ausweichbewegung zu vollziehen, ist die Mantelaußenfläche in dem der Aufschlag­fläche benachbarten Bereich vorteilhafterweise konvex gekrümmt.

    [0018] Die Mantelaußenfläche des Prellpuffers weist im unteren Bereich einen Absatz auf, wodurch ein unverrückbares Einsetzen in den Zylinder des Befestigungsmittel-Eintreibgerätes leicht möglich ist, ohne daß die Aufweitmöglichkeit des Materials oberhalb beeinträchtigt wird.

    [0019] Es hat sich bewährt, den Prellpuffer aus Polyurethan herzustel­len, da dieses Material bei guter Haltbarkeit und Elastizität sehr energieverzehrend ist.

    [0020] Weitere Ziele, Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispieles, das in der Zeichnung dargestellt ist. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bild­lich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger sinn­voller Kombination den Gegenstand der vorliegenden Erfindung, auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.

    [0021] Es zeigen:

    Fig. 1 einen die Erfindung aufweisenden Prellpuffer in Schrägansicht,

    Fig. 2 eine Draufsicht auf den erfindungsgemäßen Prellpuffer gemäß Fig. 1 und

    Fig. 3 einen Längsschnitt des Prellpuffers in der Schnitt­ebene II-II aus Fig. 2.



    [0022] Der dargestellte Prellpuffer, 1 der aus elastischem Material, wie bspw. Polyurethan besteht, weist eine zentrale Durchgangs­öffnung 2 auf. In seinem Mantelbereich 11 befinden sich auf einem Lochkreis eine Anzahl axialer Bohrungen 3 mit kreisförmi­gem Querschnitt. Von den Bohrungen 3 ausgehend verlaufen Schlitze 6 abwechselnd in Richtung der Mantelinnenfläche 4 oder der Mantelaußenfläche 5. Die Schlitze 6 öffnen sich in die Mantelinnenfläche 4 oder der Mantelaußenfläche 5 und erstrecken sich über die gesamte axiale Länge der Bohrungen 3. Das Ver­ hältnis des Durchmessers der Bohrung 3 zur Breite des Schlitzes 6 beträgt etwa 2:1. Die Bohrungen 3, von denen ausgehend Schlitze 6 sich in die Mantelinnenfläche 4 öffnen, münden in Aussparungen 7, die sich im oberen Bereich der Mantelaußen­fläche 5 befinden. Die Schlitze 6 verlaufen radial, wobei die Bohrungen 3 jeweils den gleichen Abstand zueinander haben. Die obere und die untere Innenkante der Durchgangsöffnung 2 sind abgerundet. Aufschlagfläche 8 und Aufstandfläche 9 sind flach, verlaufen parallel zueinander sowie senkrecht zur Mittellängs­achse M. Die Schlitze 6, die sich in die Mantelinnenfläche 4 öffnen, münden an ihrem oberen Ende in die Aufschlagfläche 8. Die Aufschlagfläche 8 ist kleiner als die Aufstandsfläche 9, wobei die Mantelaußenfläche 5 in dem der Aufschlagfläche 8 be­nachbarten Bereich konvex gekrümmt ist. In diesen konvex ge­krümmten Bereich der Mantelaußenfläche 5 münden die sich in die Mantelaußenfläche 5 öffnenden Schlitze 6 an ihrem oberer Ende. Im unteren Bereich der Mantelaußenfläche 5 weist der Prellpuf­fer 1 einen Absatz 10 auf.

    Bezugszeichenliste:



    [0023] 

    1 Prellpuffer

    2 Durchgangsöffnung

    3 Bohrung

    4 Mantelinnenfläche

    5 Mantelaußenfläche

    6 Schlitz

    7 Aussparung

    8 Aufschlagfläche

    9 Aufstandsfläche

    10 Absatz

    11 Mantelbereich

    M Mittellängsachse




    Ansprüche

    1. Ringförmiger Prellpuffer (1) aus elastischem Material für Befestigungsmittel-Eintreibgeräte mit zentraler Durchgangsöff­nung (2) sowie mit axialen oder im wesentlichen axialen, vorzugsweise auf einem Lochkreis angeordneten Bohrungen (3) mit vorzugsweise kreisförmigem Querschnitt in seinem Mantelbereich (11), dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens von einer oder mehreren der Bohrungen (3) aus je mindestens ein Schlitz (6) in Richtung der Mantelinnenfläche (4) oder der Mantelaußenfläche (5) verläuft.
     
    2. Prellpuffer (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze (6) abwechselnd in Richtung der Mantelinnen­fläche (4) oder Mantelaußenfläche (5) verlaufen.
     
    3. Prellpuffer (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Schlitze (6) sich in die Mantelinnenfläche (4) oder Mantelaußenfläche (5) öffnen.
     
    4. Prellpuffer (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze (6) sich über die gesamte oder im wesentlichen gesamte axiale Länge der Bohrungen (3) er­strecken.
     
    5. Prellpuffer (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze (6) radial oder im wesent­lichen radial verlaufen.
     
    6. Prellpuffer (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrungen (3) jeweils den gleichen Abstand zueinander haben.
     
    7. Prellpuffer (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis des Durchmessers der Bohrung (3) zur Breite des Schlitzes (6) etwa 2:1 beträgt.
     
    8. Prellpuffer (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die mit sich in die Mantelinnenfläche (4) öffnenden Schlitze (6) ausgestatteten Bohrungen (3) in sich in den oberen Bereich der Mantelaußenfläche (5) öffnenden Ausspa­rungen (7) münden.
     
    9. Prellpuffer (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die obere und/oder untere Innenkante der Öffnungen (2) abgerundet sind/ist.
     
    10. Prellpuffer (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9 mit einer Aufschlagfläche (8) und einer Aufstandsfläche (9), dadurch gekennzeichnet, daß die Aufschlagfläche (8) und/oder die Auf­standsfläche (9) flach sind, sowie parallel zueinander und senkrecht zur Mittelachse (A) verlaufen.
     
    11. Prellpuffer (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die sich in die Mantelinnenfläche (4) öff­nenden Schlitze (6) an ihrem oberen Ende in die Aufschlagfläche (8) münden.
     
    12. Prellpuffer (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufschlagfläche (8) kleiner als die Aufstandsfläche (9) ist.
     
    13. Prellpuffer (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Mantelaußenfläche (5) in dem der Auf­schlagfläche (8) benachbarten Bereich konvex gekrümmt ist.
     
    14. Prellpuffer (1) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die sich in die Mantelaußenfläche (5) öffnenden Schlitze (6) an ihrem oberen Ende in den konvex gekrümmten Bereich der Mantelaußenfläche (5) münden.
     
    15. Prellpuffer (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Mantelaußenfläche (5) im unteren Be­reich einen Absatz (10) aufweist.
     
    16. Prellpuffer (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß er, vorzugsweise einstückig, aus Poly­urethan besteht.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht